visier 02/2013 leseprobe

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Wechselsysteme für Großkaliber So trainieren Sie für wenig Geld +++ Die Highlights der SHOT-Show +++ ++ Aus Las Vegas++ 12 Seiten Messer: Neue CRKTs im Test 100 Jahre Hebsacker Der Shop „Die Klinge“ Aufgelegt- Luftgewehre: Alle Top-Modelle für die Senioren-Formel 1 Junge Klassiker: S & W M57 / M58 Brandheiße Eisen ! Knight‘s Armament AR 15: Selbstlader SR-15 E3 IWS Mod 1 Systeme für: HK USP Expert Colt 1911 SIG Sauer P 220 STI 1911 CZ-75 SIG P 210 Glock 17 SIG Sauer P 226 TESTS: 2 G13142 4 191314 205505 02 2/2013 www.visier.de 5,50 Österreich: 6,50 Italien: 6,90 Luxemburg: 6,50 Niederlande: 6,50 Belgien: 6,50 Slowenien: 7,10 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.415,00

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VISIER 02/2013 Leseprobe

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Wechselsystemefür GroßkaliberSo trainieren Siefür wenig Geld

+++ Die Highlights der SHOT-Show +++++ Aus Las Vegas++

12 Seiten Messer:■ Neue CRKTs im Test■ 100 Jahre Hebsacker■ Der Shop „Die Klinge“

Aufgelegt-Luftgewehre:Alle Top-Modelle fürdie Senioren-Formel 1

Junge Klassiker:S & W M57 / M58

Brandheiße Eisen !

Knight‘s Armament AR 15:Selbstlader SR-15 E3 IWS Mod 1

Systeme für:■ HK USP Expert■ Colt 1911 ■ SIG Sauer P 220■ STI 1911■ CZ-75■ SIG P 210■ Glock 17■ SIG Sauer P 226

TESTS:

+++ Die Highlights der SHOT-Show +++++ Aus Las Vegas+++++ Die Highlights der SHOT-Show +++++ Aus Las Vegas+++++ Die Highlights der SHOT-Show +++

Knight‘s Armament AR 15:Selbstlader SR-15 E3 IWS Mod 1

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2/2013www.visier.de€ 5,50

Österreich: € 6,50Italien: € 6,90Luxemburg: € 6,50Niederlande: € 6,50Belgien: € 6,50Slowenien: € 7,10Schweden: SEK 78,00Dänemark: DKK 59,00Ungarn: HUF 2.415,00

V 2 001-001 Titel.indd 1 14.01.13 10:28

Formel 1 für Senioren: Die besten Aufgelegt-Luftgewehre der WeltGroßer Vergleichstest der Top-Pressluftmodelle von A wie Anschütz bis W wie Walther – im harten Praxis-Check ging es um die Ausstattung, die Unterschiede zu den Freihand-Versionen und darum, ob sich was bewegt oder nicht. Ab Seite

Auf einen Blick

KURZWAFFEN:Wechselsysteme in .22 l. r. S. 16

- CZ 75 Kadet 2 S. 16

- GSG 1911 S. 16

- Pro Tuning F 22 S. 16

- Pro Tuning CZ 75 Sport III S. 16

- SIG Sauer WS 220/X-Five S. 16

- STI S. 16

- Uhl WS 17 S. 16

- Wyss SIG 210 S. 16

Smith & Wesson M 57, .41 Mag. S. 54

Smith & Wesson M 58, .41 Mag. S. 54

Smith & Wesson M 657, .41 Mag. S. 54

Smith & Wesson M 357 PD, .41 Mag. S. 54

LANGWAFFEN:KAC SR-15E3 Carbine, .223 Rem. S. 28

Anschütz 9003 Premium S2, 4,5 mm S. 34

Feinwerkbau P 800 Auflage, dito. S. 34

Steyr LG 110 Auflage, dto. S. 34

TESRO RS 100 Pro Plus, dto. S. 34

Walther LG 400 Alutec Sen., dto. S. 34

Walther LG 400 Anatomic Senior, dto. S. 34

Sharps M 1863, .52 S. 62

Eckoldt-BB-Flinte, 9,3 x 72R/16 S. 70

CRKT-MESSER:Kommer Free Range 2040/2042 S. 46

M21-12GD Desert Tan S. 46

Mah Eraser S. 46

Heiho 2901 S. 46

Shenanigan Tanto K495KKS S. 46

Tool 9200 S. 46

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Je oller, je dichter? Die Fallblockverschlüsse von Sharps-Repliken verschmutzen beim Einsatz von Papierpatronen offenbar stärker als die Originale. VISIER untersuchte, woher dies kommt und was sich heute verbessern ließe. Zu lesen ab Seite

Die Sonderlösung S & W‘s Revolver in .41 Magnum standen immer etwas im Schatten des berühmten 44er Kalibers. Zu Unrecht, was Sammler freut.

Die Not-Lösung Die „Geräte“ Potsdam und Neumünster sollten als Nachbauten der Sten-MPi den deutschen Volkssturm bewaffnen. Seite

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INHALT | In dieser Ausgabe

4 | V ISIER.de Februar 2013

V 2 004-005 Inhalt.indd 4 17.01.13 18:33

Februar 2/2013

Schiessen mit Sonder-genehmigung

Römisches Pfeilgeschütz

Sammler testen ihreAutomatenwaffen

SchweizerOrdonnanzpatroneaus tschechischemSturmgewehr

Wurfmaschine mit Torsions-antrieb aus Rosshaarschweif

Luvo ArmsLA-11 für die GP 11

Test & Technik

Spar-Klasse 16Vergleichstest: Acht Wechselsysteme im Kaliber .22 l. r. für Großkaliberpistolen.

Schwarzer Ritter 28Aus der legendären Schmiede von Knight‘s Armament stammt das SR-15E3 IWS Carbine Mod 1 in .223 Remington.

Unter strengen Aufl agen 34Vergleichstest: die sechs neuesten Pressluft-Matchgewehre für die beliebten Aufgelegt-Disziplinen (siehe Liste links).

Nach neustem Schnitt 46Sieben ungewöhnliche Messer und Tools von Columbia River Knife and Tool (CRKT) im harten Praxis-Check.

News

SHOT Show 2013 6Brandaktuell direkt aus Las Vegas: Die tollsten Messeneuheiten in Wort und Bild.

Faszination Waffen

Fünf mit Zusatzzahl 54Die Story hinter den Smith & Wesson-Revolvern M 57 und M 58 und ihrem ungewöhnlichen Kaliber .41 Magnum.

Geschichte & Geschichten

Späte Einsicht 76Die beiden Sten-Nachbauten „Gerät Potsdam“ und „Gerät Neumünster“.

Sammeln & Selbermachen

Hält der dicht? 62Eine ungewöhnliche Versuchsreihe nach 150 Jahren mit einem Sharps-Karabiner „New Model 1863“.

Eine perfekte Lösung 70Emil Eckoldts Bockbüchsfl inte für die Förster-Patrone 9,3 x 72 R zeigt ihren innovativen Verschluss.

VISIER vor Ort

Happy Hundert 118Das bekannte Stahlwarenhaus Hebsacker in Schwäbisch Hall feiert Jubiläum.

Hereinspaziert 122In der „Klinge“ in Dortmund gibt es deutlich mehr als eine: ein Firmenportrait.

Zweieiige Zwillingsschwestern 126Doppeltes Dienstjubiläum der FN Minimis – gefeiert wird auf dem Werksschießstand.

Namen & Nachrichten

Verschwörungs-Theorien 106

Kessler & Thies-Auktion 109

Buch: Walther-Chronik 112

Im Fadenkreuz

Nur mal kurz die Welt retten ... 108Blei- und sinnfreie Überlegungen von Politikern und Behördenvertretern.

Recht & Ordnung

Klartext 86Unterschiedliche Ansätze in den USA und hierzulande zur Bekämpfung der Waffen-Kriminalität.

Jahresinhalt

Das stand 2012 in VISIER 89Alle Artikel auf einen Blick

Ständige Rubriken

Startschuss 3

Leser-Post 14

VISIER-Service 14

Die Anzeige des Monats 93

Anzeigen-Coupon 94

Termine 113

VISIER-Shop-Bestellcoupon 115

Impressum 117

Vorschau 130

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXLAbo vom Verlag. Näheres auf Seite 52.

Februar 2013 V ISIER.de | 5

In dieser Ausgabe | INHALT

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Februar 2013 V ISIER.de | 7

NEWS | Produkt-Neuheiten Produkt-Neuheiten | NEWS

6 | V ISIER.de Februar 2013

SHOT SHOW 2013

Frisch aus der Wüste – ein Streifzug über die SHOT Show 2013. Obwohl es wirtschaftlich klasse läuft, stehen derzeit existentielle Probleme im Raum. Was die Hersteller nicht davon abhielt, einiges Neues zu zeigen.

Straßennamen wie „Dean Martin Drive“ oder „Frank Sinatra Drive“ – klar, Las Vegas. Aber das Zocker-

paradies im Clark County von Nevada ist auch ein wichtiges Messezentrum − hier fand nun auch die inzwischen zum 35. Mal ausgerichtete SHOT Show statt. Doch stand diese Messe unter einem an-deren Stern als sonst. Denn die infolge des Schul-Massakers von Newtown in Connecticut ausgelöste US-Diskussion zum Thema Waffenbesitz (siehe auch Seite 86) schlug auch auf die Aussteller und die Besucher durch. Und gerade bei den Amerikanern war die Stimmung großteils gedämpft; Präsident Obama

hatte ja einiges angekündigt. Was davon lässt sich umsetzen, was davon ist nur politisches Showmanship – die Frage lie-ferte Stoff für unzählige Diskussionen. Eigentlich stehen auf Bundesebene die Zeichen so schlecht nicht, in Senat wie Repräsentantenhaus haben Obamas Demokraten nirgends die Mehrheit. „Er kann an den Importen und Exporten sä-gen, mehr nicht“, hieß es dazu von den optimistischeren Geistern. Andere hin-gegen verwiesen darauf, dass wohl man-cher Bundesstaat schon plane, schärfere Vorgaben zu erlassen. Mit der Folge, dass dies den Vorreiter für Washington gäbe und dass die US-Interessenverbän-

de viele politische und juristische Kleinkriege vor Ort führen müssten. Was Wunder, dass die Stimmung auf der Messe zwischen „halbwegs entspannt“ bis hin zu „klar besorgt“ schwankte. Da-bei war vielen klar, dass der Newtown-Vorfall nicht den Beginn des Ganzen darstellte, sondern vielmehr eine Fort-führung dessen ist, was Obama schon in seiner ersten Regierungszeit getan hat-te. Wichtig auch zu sehen, dass die Ame-rikaner die Versuche, an der Verfassung zu basteln, mit Argusaugen beobachten. Und einschneidende Eingriffe ins Waf-fenrecht bedeuteten genau das – das be-rühmte 2nd Amendment ist ja ein Verfas-

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NEWS | Produkt-Neuheiten Produkt-Neuheiten | NEWS

6 | V ISIER.de Februar 2013

Im Feuer der Kritik: Der Media DayWie viele andere Messen auch, be-ginnt die SHOT Show für Journalis-ten und Aussteller schon vor dem ersten Tag der Ausstellung. Wich-tigstes Event dabei: der „Media Day“, also der für Medienvertreter veranstaltete Treff. Bei dem geben die Aussteller auf einer Schießan-lage den schreibenden, filmenden und fotografierenden Journalisten sowie einer steigenden Zahl von Bloggern die Chance, ihre Produkt-neuheiten schon vor Messebeginn unter die Lupe zu nehmen. Bei der SHOT Show in Vegas ist dieser Ort die (nahezu paradiesische, al-lerdings heuer von eisigen Winden umtoste) Anlage des Städtchens Boulder City. Und 2013 lief das an-ders: Journalist hin, Akkreditierung her – morgens kam nur aufs Gelän-de, wer eine Einladung vorweisen konnte. Alle anderen konnten erst ab mittags drauf. Nachteil: Nach der ersten „Welle“ hatten die Mitglieder der zweiten das Nachsehen – müde Aussteller und zu wenig Zeit. Was das soll? Einige Kollegen vermute-ten, dass die seit ein, zwei Jahren sprunghaft gestiegene Teilnehmer-zahl dafür sorgte, dass das Gedrän-ge in Boulder überhand nahm und die Aussteller eine andere Lösung wollten. Nur, die „Einladungsnum-mer“ kann es nicht sein: „Es gibt jetzt Journalisten erster und zwei-ter Klasse“, zürnte ein Kollege. Lie-be NSSF: So geht es nicht. Kein gutes Timing: Gerade dann, wenn man eine gute Presse braucht, diejenigen zu vergraulen, die für die gute Presse zuständig sind. Der Media Day möge ab 2014 wieder sein, was er immer war: Die Chance für akkreditierte Vertreter der Fachpresse und -medi-en, sich aus erster Hand und in der Praxis zu informieren, eventuelles Gedränge hin oder her.

sungszusatz. Auf Außenstehende mutet angesichts der üblen Stimmung bei vie-len Händlern die wirtschaftliche Lage paradox an – der Laden brummt. Man kauft, gegen Jahresende erreichten die Umsätze Rekordhöhen. Bei Licht be-trachtet, passt aber alles zusammen: Drohen in den USA waffenrechtliche Probleme, zücken die Amerikaner nach dem Motto „Jetzt erst recht!“ die Börse und stocken weiter auf. Das ist ein Trend von diversen anderen – bei Flinten do-minieren günstige Jagdwaffen sowie Modelle zur Verteidigung, allen voran Chiappas origineller Dreiläufer. Bei den Kurzwaffen gab es kaum neue Revolver-

modelle, und bei Büchsen und Repetie-rern tut sich 2013 viel mehr als in den vergangenen Jahren. Das reicht bis zu mächtigen Waffen wie dem von Armalite vorgestellten AR-50 A1-.416, ausgelegt für die Patrone .416 Barrett und geeig-net für Schüsse auf Distanzen bis zu 2000 Yards. Im Folgenden nun einige Neuheiten. Und wer mehr will: Ab 26. Januar ist im Web unter www.all4shoo ters.com die ausführliche Produktshow abrufbar – natürlich in Deutsch.

Text: Matthias S. Recktenwald

Fotos: Franco Palamaro, Jan-Phillipp Weisswange, Matthias S. Recktenwald

Am Media Day in Boulder City beim Schuss aus der Kriss MPi − der Schütze wollte nicht etwa unerkannt bleiben, sondern hatte sich gegen den eisigen Wind und den feinen Staub dick eingemummt.

Schwarzer Humor hin oder her − der Aufkleber zeigt, welchen Stellenwert die Amerikaner ihrem 2nd Amendment zumessen: Die beste Homelande Security ist nicht etwa eine Behörde, sondern der bewaffnete Bürger.

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TEST & TECHNIK | Wechselsysteme für Großkaliberpistolen

16 | V ISIER.de Februar 2013

Spar- klasse

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Februar 2013 V ISIER.de | 17

Wechselsysteme für Großkaliberpistolen | TEST & TECHNIK

Was taugen KK-Wechselsysteme für Großkaliberpistolen und wie gut schießen sie? Hamza Malalla nahm für VISIER einige dieser Austausch-Oberteile mit auf den Schießstand und checkte sie in der rauen Praxis.

system für mehrere ihrer traditionellen Großkaliberpistolen mit Metallgriff- stück. Das kleinkalibrige Oberteil zeigt, was hinter der Mehrzahl der KK-Wech-selsystemkonstruktionen am Markt steckt: Sein einteiliger Schlitten ent-spricht in seiner Form weitestgehend dem großkalibrigen Vorbild. Damit die 22er Pistole aber nicht zum Einzellader mutiert, dient als Material für den Ver-schluss leichtes Aluminium statt Stahl. Dadurch reicht der Rückstoßimpuls der relativ schwachen KK-Patrone für ein sicheres Repetieren des einfachen Fe-der-/Masse-Verschlusses. Stahleinlagen verstärken die Schlittenkonstruktion an neuralgischen Dauerbelastungspunkten wie etwa dem Stoßboden. SIG Sauer ver-lieh auch dem KK-System eine automa-tische Schlagbolzensicherung. Das Sys-tem passt ohne weitere Anpassarbeiten auf (fast) alle Griffstücke der Baureihen X-Five, X-Six sowie der Modelle P 220, P 226, P 228 und P 229. Der Magazin-schacht der P 220 fällt schmaler aus als etwa der einer P 226. Daher kommt das P 220-Wechselsystem natürlich mit einem schmaleren Magazin als die rest-lichen KK-Sets. Das KK-Magazin funkti-oniert aber nicht bei der älteren P 220-Version mit Magazinhalter am Griffstückboden, sondern nur bei denen mit seitlichem Magazinauslöseknopf. Die KK-Magazine selbst bestehen größ-tenteils aus Plastik und fassen zehn Pa-tronen, egal ob für P 220 oder P 226. Das P 220-Magazin wiegt nur 45 Gramm. Auf

Knopfdruck rutschte es allein schon durch das geringe Gewicht recht träge aus dem Schacht. Beim P 226 KK-Tank ging dies deutlich schwungvoller. Die Verarbeitung und das schwarz eloxierte Oberflächenfinish des Schlittens ent-sprachen außen wie im Inneren in etwa dem Niveau der großkalibrigen SIG Sau-er-Stahlteile. Bei den beiden Testgriff-stücken liefen die Aluschlitten mit nur geringem Spiel auf den Führungsschie-nen der Rahmen, der Lauf ließ sich je-doch bei geschlossener Waffe minimal bewegen. Dennoch produzierte das KK-System aus der Schießmaschine für eine Trainingswaffe absolut brauchbare Zehn-Schuss-Trefferbilder. Die Funktion war grundsätzlich gut. Allerdings scheint das SIG Sauer-System im Zwei-felsfall jeweils etwas stärker laborierte Standardmunition zu bevorzugen – mit den kräftigeren HV (High Velocity)-Pat-ronen liegt man immer auf der sicheren Seite. Ärgerlich: Die Remington „Golden Bullet“ zündete zum Teil erst im zweiten Anlauf (oder gar nicht). Und ausgerech-net bei dieser HV-Sorte stellten sich auch ein, zwei Zuführstörungen ein. Diese Probleme gab es bei anderen HV-Sorten von Herstellen wie Federal, Winchester und RWS nicht.

Insgesamt hinterließ das System als preiswerte Trainingsalternative einen absolut brauchbaren Eindruck. Zu die-sem trugen auch die kompakte Mikrome-ter-Visierung im Stil der verstellbaren

Spar- klasseIn Zeiten abgezählter WBK-Einträge

und in denen die Euros auch nicht gerade auf Bäumen wachsen, macht

sich manch einer auf die Suche nach einem kleinkalibrigen Wechselsystem. Diese 22er Oberteile ermöglichen ja ein Training mit einer preiswerten und rück-stoßschwachen Patrone. Zudem stellt der Gesetzgeber dem Erwerb bei bereits vorhandener Großkaliberwaffe keine weitere Bedürfnisprüfung in den Weg. Momentan bietet der Markt zwar nicht für alle, aber doch für viele gängige Zen-tralfeuerpistolen ausreichend Auswahl an Wechselsystemen, die meisten davon für Ganzmetallpistolen, aber auch eini-ge für solche mit Polymer-Griffstück.

Die folgende Auswahl liefert einen ers-ten Überblick. Sie umfasst aktuell in Deutschland lieferbare Systeme für die SIG P 210, SIG Sauer-Pistolen der ge-samten P 220er Baureihe, die CZ 75, die gängigsten Glock-Modelle sowie zwei Systeme für die 1911/2011 und eines für die Expert und Elite von Heckler & Koch. Neben den hier näher betrachteten Mo-dellen gibt aber auch KK-Wechselsyste-me für Tanfoglio via Waimex sowie eines für Glock von IGB Austria. Und vielleicht findet sich ja hierzulande auch noch ein Importeur für das 1911er System von Marvel aus den USA oder die Glock-KK-Wechselsätze von Tactical Solutions.

SIG Sauer: Die Eckernförder Waffen-schmiede fertigt seit 2008 ein Wechsel-

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Februar 2013

TEST & TECHNIK | Knight‘s Armament SR-15 E3 IWS Carbine Mod 1 in .223 Remington

28 | V ISIER.de

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In den USA boomt der AR-15-Markt. Eine nahezu legendäre Rolle spielt dabei das Unternehmen, in dem Eugene Morrison Stoner seine letzten Waffen entwarf. Gary Paul Johnston fühlte dem jüngsten KAC-Modell auf den Zahn.

Der Name C. Reed Knight, Junior ist in der Waffenbranche kein Unbe-kannter. In den frühen 1990ern

entwickelte der Chef der Knight‘s Arma-ment Company (KAC) ein Zubehörschie-nensystem für das M 4 Carbine. Dieses Railsystem nutzen die US-Streitkräfte

bis heute. Bereits zuvor punktete Reed Knight mit einer

P istolenentw icklung, die er an Colt ver-

kaufte. Auch einige für die besonderen Anforderungen von diversen Spezi-aleinheiten entwickelte Zubehörteile wie etwa Schalldämpfer trugen zum Renommee der in Florida gefertigten „Knight‘s“- Produkte bei.

Als Schlüsseljahr für den Werdegang der Waffenschmiede mit den Ritter-Waffen im Logo (Knight = Ritter) kommt am ehesten 1990 in Betracht. Damals stieg der legendäre M 16-Konstrukteur Euge-ne M. Stoner mit ins Unternehmen ein. So stellte KAC bereits 1991 das erste SR-25 Rifl e im NATO-Kaliber 7,62 x 51

mm vor. Die Buchstaben „SR“ ste-hen dabei für Stoner Rifl e. Bei die-sem Modell handelt es sich um eine

weiterentwickelte Version von Stoners originalem AR-10,

das einige gemein-

same Elemente mit dem AR-15 aufwies. Die US Navy SEALs übernahmen das SR-25, das später auch als Basis für das M 110 Sniper Rifl e von Army und Marines diente.

Nach dem Erfolg des SR-25 wandte sich KAC auch der AR-15-Plattform zu; es entstand das Stoner Rifl e-15 (SR-15). Das hielt gegenüber dem originalen M 16-Vorbild bereits viele Detailverbes-serungen parat. In den vergangenen Jah-ren ging die Entwicklung des SR-15 aber weiter, und es kamen diverse Modell-varianten hinzu. Die letzte Version von Knight‘s heißt SR-15 E3 IWS Mod 1. Das „E3“ bezieht sich dabei auf die Verschluss-konstruktion, und der Rest steht für In-tegrated Weapon System Modifi cation 1.

Diesen jüngsten Spross aus dem Hause Knight‘s vertreibt in den USA die für den zivilen und Law-Enforment-Sektor zu-ständige KAC-Schwesterfi rma Knight‘s Manufacturing Company (www.knight armco.com), ausschließlich dort und nur als halbautomatische Variante.

Schwarzer Ritter

Reed Knight mit einer P istolenentw icklung,

die er an Colt ver-

Waffenschmiede mit den Ritter-Waffen im Logo (Knight = Ritter) kommt am ehesten 1990 in Betracht. Damals stieg der legendäre M 16-Konstrukteur Euge-ne M. Stoner mit ins Unternehmen ein. So stellte KAC bereits 1991 das erste SR-25 Rifl e im NATO-Kaliber 7,62 x 51

mm vor. Die Buchstaben „SR“ ste-hen dabei für Stoner Rifl e. Bei die-sem Modell handelt es sich um eine

weiterentwickelte Version von Stoners originalem AR-10,

Das neue Stoner Rifl e-15E3 IWS Carbine Mod 1 eignet sich insbesondere für den Streifendienst. Auf dem Halbautomaten sitzt die aktuelle 3 x 42 Browe Combat Optic (BCO) mit neuartigem winkelförmigem Leuchtabsehen.

Februar 2013 V ISIER.de | 29

Knight‘s Armament SR-15 E3 IWS Carbine Mod 1 in .223 Remington | TEST & TECHNIK

V 2 028-033 KAC SR15 E3 Carbine.indd 29 17.01.13 13:31

Innereien: Während der Standard- AR-15-Kammerkopf sieben rechtwinkli-ge Verschlusswarzen besitzt, verriegelt die E3-Reihe mit abgerundeten breite-ren Warzen in ebenso geformten Aus-sparungen in der Laufverlängerung. Die neue Form soll Belastungsrissen entge-genwirken. Zudem verloren sowohl das Steuerstück als auch der Schlagbolzen an Umfang. Das erlaubt dickere Kam-merwände, was den Verschlussträger noch stabiler macht. Das ist wichtig, denn wenn ein AR-15 Verschluss bricht, dann meistens an der Bohrung für das Steuerstück. Außerdem soll ein verbrei-terter Auszieher für ein sichereres Aus-ziehen der Hülse auch bei hohen Ver-schlussgeschwindigkeiten sorgen. Dazu sitzen unter dem Extractor dann auch statt einer gleich zwei Federn.

Rund ums Rohr: Das SR-15E3 wartet standardmäßig mit einem leichtgewich-tigen, kaltgehämmerten, innen hartver-chromten 16-Zoll-Lauf auf. An dessen

Mündung sitzt ein Mündungsgewinde (½ x 28 Zoll) mit aufgeschraubtem A2-Mündungsfeuerdämpfer. Das vordere Laufende samt Dämpfer ragt knapp 10 Zentimeter aus dem neuen URX (Upper Receiver Extending) Rail System 3.1 nach MilSpec. Dieses ventilierte Schie-nensystem bietet hinreichend Platz für Zubehör auf Picatinny-Basis und liegt nur am Systemgehäuse (Upper Receiver)an. Der Lauf schwingt also frei im URX-Schienensystem. Integrierte grif-fige Seitenplatten geben der Unter-stützungshand entsprechenden Halt.

Unterteil: Der Upper sitzt auf einem schwarz beschichtetem Griffstück (Lower Receiver) aus hochwertigem Flugzeugaluminium. Der Lower hinkt in Sachen Verarbeitung keinesfalls der gu-ten Qualität des Uppers hinterher. Die Hebel und Drücker für Sicherung, Maga-zinlöser und Verschlussfang finden sich jeweils auf beiden Seiten des Griffs-tücks, ebenso auch mehrere Anschluss-

punkte für abnehmbare Riemenbügelö-sen. Der Abzugsbügel ist werkseitig vergrößert und seine Unterseite bei Be-darf abklappbar. An den Lower setzte Knight‘s eine SOPMOD-Teleskopschulter-stütze nach MilSpec von Lewis Machine & Tools (LMT) wie sie das US Special Ope-rations Command, kurz SOCOM, nutzt.

Auf dem Schießstand: In Sachen Funktion gab es hier keine Beanstan-dungen. Anders als bei vielen AR-15 ließ sich der Durchladehebel bei der Testwaffe extrem leichtgängig betäti-gen. Ebenso geschmeidig funktionierte der Magazinlöser, und auch der beidsei-tige Sicherungshebel war bequem vom Zeigefinger der Schusshand zu bedie-nen. Auf dem Abzug erreichte der Finger nach einem fast widerstandslosen Weg einen Druckpunkt, den es dann mit rund zwei Kilo zu überwinden galt. Der „2 Stage Match Trigger“ von Knight‘s hin-terließ einen hervorragenden Eindruck und eignet sich laut Tester Johnson für

TEST & TECHNIK | Knight‘s Armament SR-15 E3 IWS Carbine Mod 1 in .223 Remington

30 | V ISIER.de Februar 2013

V 2 028-033 KAC SR15 E3 Carbine.indd 30 17.01.13 13:31

Modell: Knight’s SR-15 E3 IWS Carbine Mod 1

Preis: US$ 2207,50 (UVP in den USA)

Vertrieb: (ausschließlich in den USA)

Kaliber: .223 Remington

Kapazität: 30 Schuss (Standard-AR-15-Magazine)

System: Gasdrucklader mit direkter Abnahme

Laufl änge: 16” (406,4 mm),

Abzugsgewicht: 2005 g

Laufprofi l: 6 Züge, rechts, Dralllänge 1:7”

Gesamtlänge: 400 mm, gezogen

Gewicht: ca. 3000 g

Ausstattung: halbautomatische Selbstladebüchse mit 7-Warzen-E3-Verschluss, Knight’s 2-Stage-Matchabzug, vergrößerter, nach unten abklappbarer Abzugsbügel, A2-Mündungsfeuerdämpfer, ausziehbare LMT SOPMOD-Schulter-stütze, URX 3.1 Rail System, beidseitige Bedienelemente für Sicherungshebel, Magazinlöser und Verschlussfang.

Unmittelbar vor dem Spannschieber thront hier eine von 200 bis 600 Meter einstellbare Klappkimme auf dem Gehäuse. Den silbrigen Sicherungshebel fi ndet man auf beiden Seiten.

Der Verschluss von Knight‘s SR-15 E3-Baureihe (o.) unterscheidet sich äußerlich durch die abgerundeten Verschlusswarzen und den hinten verbreiterten Auszieher von dem standardmäßigen AR-15-Verschluss darunter.

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Knight‘s Armament SR-15 E3 IWS Carbine Mod 1 in .223 Remington | TEST & TECHNIK

V 2 028-033 KAC SR15 E3 Carbine.indd 31 17.01.13 13:31

TEST & TECHNIK | Aufgelegt-Luftgewehre

34 | V ISIER.de Februar 2013

Das Aufgelegt-Schießen mit dem Luftgewehr bringt immer mehr Altersschützen und Senioren auf die Schießstände zurück – und die Hersteller auf neue Ideen. Grund genug für einen aktuellen Vergleichstest der sechs Top-Modelle.

Wenn sich die Damen und Herren des Deutschen Schützenbundes jeden Herbst zur Deutschen

Meisterschaft „Luftgewehr Aufl age“ im Landesleistungszentrum im westfäli-schen Dortmund einfi nden, ist das Beste gerade gut genug. Dies umfasst sowohl die neuesten Gewehrmodelle wie auch das notwendige Zubehör von der Schieß-jacke über eine Schießbrille bis hin zu für den jeweiligen Lauf ausgesuchten Diabolos. Und in diese Kreise darf ohnehin erst jemand, der mindestens 56 Jahre alt ist und damit der Senioren-klasse angehört – alle jüngeren schie-ßen „freihand“.

Zur DM 2012 präsentierte die Firma Feinwerkbau an ihrem Service-Stand (diese sind bei allen Ausstellern in Dort-mund stets gut besucht) die neue Aufgelegt-Version des Pressluftgewehrs 800, die kurze Zeit später in der Redakti-on eintraf. Bis aber die fünf anderen Testkandidaten ebenfalls in Bad Ems eintrudelten, dauerte es bis zu dieser Ausgabe. Das Warten hat sich gelohnt, weil seit dem letzten Vergleichstest 2008 quasi jeder Hersteller nachgebes-sert hat. Anschütz mit dem 9003 S 2 im neuen Precise-Schaft aus Alu, Steyr mit dem Modell 110 statt 100, Walther mit dem aktuellen Luftgewehr-System LG

400, das sowohl im Alu-Schaft „Alutec Expert“ wie im Schichtholz-Gegenstück „Anatomic Expert“ steckt, beides mit dem Zusatz „Senior“ als Aufgelegt-Ver-sion gekennzeichnet. Ebenfalls neu hin-zu kam das RS 100 Pro Plus von TESRO.

Ein besonderes Augenmerk legten die VISIER-Tester daher auf die speziellen Ausstattungen für das Aufgelegt-Schie-ßen, das sich dank eigenem Regelwerk zu einer Art „Formel 1 für Senioren“ entwickelt hat. Wer deutscher Meister werden will, darf sich im 30-Schuss-Wettkampf keinen Fehler erlauben, und dies bedeutet „aufgelegt“ oft bereits,

Unter strengen Auflagen

V 2 034-045 Luftgewehre aufgelegt.indd 34 15.01.13 13:55

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Aufgelegt-Luftgewehre | TEST & TECHNIK

nur eine Neun statt einer Zehn zu tref-fen. Zur Erinnerung: Die Zehn misst beim LG nur einen halben Millimeter auf zehn Meter Distanz. Daher wurden auch die VISIER-Kriterien für die Bewertung der Schussleistung nochmals ver-schärft: Volle 50 Punkte bekommt nur das Luftgewehr (kurz LG), das sowohl bei den einzelnen 10-Schuss-Serien wie auch im Dauertest mit jeweils 30 Schuss pro Gruppe mindestens einmal unter sieben umschlossenen Millimetern bleibt. Bei einem nominellen Kaliber-maß von 4,5 mm bleibt da gerade eine seitliche Streuung von plusminus 1,25 mm – da muss wirklich alles passen.

Zunächst war aber „Theorie“ angesagt, genauer: die Analyse der einzelnen Mo-delle hinsichtlich ihrer Ausstattung (siehe Tabelle). Da lehnen sich alle Kan-didaten an die momentan führende Schießtechnik an, im doppelten Wort-sinn. Die Gewehre liegen mit dem Vor-derschaft auf den vom Veranstalter ge-stellten Stütz-Stativen auf, wobei man dies möglichst nahe der Mündung tut. In Kombination mit dem zweiten Kontakt-punkt, der Schaftkappe mit der Schüt-zenschulter, erhält man so einen mög-lichst großen Abstand zwischen beiden Punkten, das Gewehr liegt dank seiner hohen Masse dann (fast) wie einzemen-

tiert. Die Schaftkappen sind dazu umge-kehrt geformt wie beim Freihand schie-ßen. Nun weist das gekrümmte Ende nach oben statt unten und liegt sozusa-gen oben auf der Schulter auf. Ohne Hil-fe der haltenden rechten Hand, die den Pistolengriff zur Schulter zieht, ginge das natürlich nicht (nähere Hinweise siehe Kasten auf Seite 41). Alle Vorder-schäfte fallen daher besonders lang aus und haben neuerdings keine glatte Un-terfl äche mehr (bis 60 mm ist erlaubt), sondern nur zwei etwas ausgeprägte „Kufen“ links und rechts. Diese liegen besser und ohne Kippmomente auf der Aufl agestange auf. Anschütz verwendet

Unter strengen Auflagen

Peter Eckhardt mit einem Walther LG 300 in einem MEC-Customschaft Mark 1. Er schießt mit senkrecht aufl iegendem Gewehr und zur Waffe geneigtem Kopf.

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TEST & TECHNIK | 7 CRKT-Messer

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Für Jäger und Outdoorfans, Sammler und Bastler – diese sieben Messer aus dem Sortiment der US-Firma Columbia River Knife & Tool bieten für jeden Geschmack etwas. VISIER machte sich zuerst ans Ausprobieren und dann ans Verpflastern.

Vergesslichkeit hat auch was für sich, dann ist die Überraschung um so größer. So auch im Fall der

vorgestellten Messer von der US-Firma Columbia River Knife & Tool (CRKT). Auf der IWA 2012 war die Order mit der für die internationalen Märkte zuständigen CRKT-Verkaufsleiterin Lindsey Phelps besprochen – und nach der Rückkehr von der Messe prompt ganz weit hinten im Oberstübchen abgelegt worden. Beim Verfasser, nicht aber bei Lindsey Phelps: Als sie alle Neuheiten zusam-men hatte, ging die Sendung von Ore-gon aus über ein oder zwei große Teiche nach Bad Ems zu VISIER: „Paket? Was für ein Paket? Ich hab’ nichts bestellt ... ach ja!“ Sieben Messer lagen in der Papp-schachtel. Von diesen wiederum gehör-ten fünf zur Klappmesser-Klasse, die zwei übrigen besaßen feststehende Klingen. Und mit diesen sei begonnen.

Kommer Free Range 2042 und 2040: Jagdführer Russ Kommer aus Alaska ist kein Unbekannter bei Out-door-bezogenem Messerdesign. Er hat für CRKT das Modell 2-Shot entwickelt: Ein kleinerer Skinner, dessen Scheide auch Schlaufen für zwei Gewehrpatro-nen hat. Die von Kommer initiierte neue Reihe Free Range ist feststehend (= „fix-blade“) wie klappbar (= „folder“) liefer-bar. Kennzeichen: Griffe des Typs „dou-ble injection“, also mit per Spritzver- fahren angebrachten Teilen. Das harte Hauptgriffstück aus schwarzem Polymer

verdeckt die Angel komplett. Die aus grauem Polymer gefertigten Fingerril-len am Griffbauch und die Rückeneinla-ge sind gummiartig weich und genoppt. Zudem ist der Werksname auf einer Seite halbreliefartig in Blaze Orange ausge-führt (Tipp: Bitte das Logo auch auf die andere Seite, das hilft draußen, wenn Schnee liegt und man das Teil mal able-gen muss). Die Klingen bestehen aus 8Cr13MoV-Stahl. Laut befragtem Fach-mann ist der mit Blick auf die Legierung ungefähr dem AUS 8 vergleichbar. Bei 8Cr13MoV handelt es sich um einen vor allem für China typischen Werkstoff – dort entstehen die Messer. Die Klingen haben einen extrem weit hochgezoge-nen Hohlschliff. Sie kommen wie das Modell 2042 entweder mit „gut hook“: dem vorn in den Rückenbereich der Spit-ze eingearbeiteten Aufschärfhaken. Oder wie das Modell 2040 mit „plain edge“, laut diversen Websites in „drop point“-Form. Dem sei widersprochen, weil das geprüfte Muster dank Enten-schnabel-förmiger Klinge à la Bowie klar zu den „clip point blades“ zählt. Zu je-dem Messer gehört ein aus Web-Nylon gefertigtes, quer wie vertikal tragbares Etui mit Druckknopflasche und Vorsatz-tasche samt Velcro-Klappe. Im Webma-terial steckt ein Schuh aus stabilem Kunststoff zur Aufnahme der Klinge.

Nun mag der Verfasser eigentlich keine Fingerrillen-Griffe, weil die meist für jede Hand passen, nur nicht seine. Und

weil sie meist nur für eine Handhaltung ausgelegt sind. Hier störte das kaum: Wegen der großteils flachen Griffform mit den seitlich leicht geschwellten Par-tien erwiesen sich die Rillen als nicht so dominant bei revers oder quer gehalte-ner Klinge. Auch lagen die Griffe wegen der weichen Partien selbst nass rutsch-frei in der Hand. Insgesamt erwies sich das Duo als tipptopp balanciert und wendig. Dazu trug die Griffform ebenso bei wie der Hohlschliff. Der drückte das Gewicht bei den 221 und 229 mm langen Messern auf 102 respektive 104 Gramm. Vergleichbares kommt gern auf 150 bis 200 Gramm: Die Free Range-Messer las-sen sich gut lange und bequem tragen. Ab Werk sehr scharf – Beweis: Pflaster am Unterarm nach Rasur-Test. Verarbei-tung: sehr gut, akkurat gepasst, kein Überstand, keine Ritzen. Zwei kleine Handikaps: Beim Zücken des 2042 Gut Hook passe man auf, dass man damit nicht die Druckknopfhalterung durch-trennt. Aber darauf weist CRKT eigens hin. Und hohlgeschliffene Klingen mö-gen prima zum Schneiden taugen, un-terliegen aber auf Dauer jedem balligen Schliff bei härteren Arbeiten wie Ha-cken oder Hebeln. Preis: je 49,99 Euro.

M21-12GD Desert Tan: Als US-Knife-maker Harold „Kit“ Carson in den 1990er Jahren den Prototypen von CRKT’s M 16 Klappmesser entwarf, dürfte der Ex-Ser-geant Major kaum geahnt haben, dass er damit die „Brot- und Butter“-Modellrei-

Nach neustem Schnitt

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7 CRKT-Messer | TEST & TECHNIK

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Die Film-Premiere absolvierte der Smith & Wesson-Revolver M 57 als Ersatzteil – und so blieb das Modell in .41 Magnum stets nur zweite Wahl. Das freut heute die Sammler dieses seltenen „Youngtimers“.

Kino ist Lüge. Jeder Waffenliebha-ber, der deutsche Vorabend-Krimis kennt, ärgert sich über die dreist

vor die Kameralinsen gehaltenen Schreckschuss- oder Luftpistolen, die Großkalibriges vortäuschen sollen. Die doofen Couch-Kartoffeln merken das ja eh nicht, scheinen die Fließband-Regis-seure zu glauben. Hollywood machte das stets dezenter. Dass die berühmtes-te Werbe-Ikone für Smith & Wessons Re-volver in .44 Magnum hierfür ein Double verwendete, hätten viele Kino-Besucher allein kaum herausgefunden: Clint East-wood musste 1971 als „Dirty Harry“ bei den Dreharbeiten zum Auftaktfi lm der

Reihe mit einem S & W-Modell 57 vorlieb nehmen. Das frisst zwar auch Magnum-Patronen – aber solche im minimal klei-neren Kaliber .41 Magnum.

Dieser 1964 vom US-Hersteller auf den Markt gebrachte Revolver versprach, zu-mindest von der Konzeption her, ein sicherer Verkaufsschlager zu werden. Denn seine Väter hatten schon andere Klassiker entwickelt: Elmer Keith (1899- 1984), der Erfi nder der .357 Magnum und später der .44 Magnum, defi nierte damit eine eigene Klasse von Hochleis-tungspatronen. Bill Jordan (1911-‘97) war der klassische amerikanische Geset-

zeshüter, der über 30 Jahre bei der US Border Patrol die Grenzen bewachte und es auch militärisch als Offi zier im Marine-Corps zum Colonel brachte. Wie Keith war er Praktiker, aber genauso bekannt als Fachautor rund um Waffen und Munition. Dritter im Bund war Skeeter Skelton (1928-‘88), der bei der US-Marine und später als Sheriff, beim Zoll und bei der Drogenbehörde DEA wirkte. Mit diesem Wissensfundus fi el es ihm leicht, sich schon ab den 60ern als Fachautor zu betätigen, ab 1974 hauptberufl ich als Kolumnist für Hand-feuerwaffen bei der „Shooting Times“.

Fünf mit Zusatzzahl

im Marine-Corps zum Colonel brachte. Wie Keith war er Praktiker, aber genauso bekannt als Fachautor rund um Waffen und Munition. Dritter im Bund war Skeeter Skelton (1928-‘88), der bei der US-Marine und später als Sheriff, beim Zoll und bei der Drogenbehörde DEA wirkte. Mit diesem Wissensfundus fi el es ihm leicht, sich schon ab den 60ern als Fachautor zu betätigen, ab 1974 hauptberufl ich als Kolumnist für Hand-

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FASZINATION WAFFEN | S & W-Revolver in .41 Magnum

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S & W-Revolver in .41 Magnum | FASZINATION WAFFEN

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Der Zeitraum des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 war einer

der innovativsten und erfi ndungsreichs-ten im Bereich der zivilen Waffenferti-gung. Nach der erfolgreichen Einfüh-rung des rauchlosen Pulvers und der Patronenhülse aus Metall machten sich zahlreiche Büchsenmacher und Erfi nder daran, bestehende Systeme zu verbes-

sern. Ein großer Schritt in der Entwick-lung der jagdlichen Kipplaufwaffen bestand in der Einführung hahnloser „Selbstspannergewehre“. Bei diesen spannten sich die Schlosse durch Ab-kippen der Läufe – im Gegensatz zu den Waffen mit Hahnschlossen waren diese nach dem Schließen schussbereit und erforderten kein separates Hahnspan-nen. Erbittert diskutierte man in den

damaligen Jagdzeitschriften das Für und Wider der Selbstspannerwaffen. Man befürchtete oftmals, dass diese schnel-le Schussbereitschaft das unüberlegte Schießen fördern würde. Insbesondere Selbstspanner-Drillinge wurden als ge-fährlich angesehen. Dies führte schnell zu den wiederum nicht unumstrittenen automatischen Sicherungseinrichtun-gen. Beliebt waren die Hahnwaffen je-

Eine perfekteInnere Werte machen den Reiz des besonderen Kipplauf-Verschlusses aus, den Emil Eckoldt 1912 patentieren ließ.

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SAMMELN & SELBERMACHEN | Bockbüchsfl inte Eckoldt

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doch, weil man die Basküle klein und optisch vorteilhaft rund gestalten konnte. Moderne Technik konnte jedoch auch damals nicht aufgehalten werden. Die Selbstspannerwaffen fanden schnell Anhänger, und beide Systeme wurden nebeneinander lange Zeit hergestellt.

Eine besondere Idee hatte Emil Eckoldt aus Suhl. 1912 wurde ihm vom Kaiserli-

chen Patentamt das Deutsche Reichspa-tent (D.R.P.) Nummer 262444 erteilt, ziemlich lapidar lautete die Überschrift: „Schloss für Kipplaufgewehre“. Anspruch des Patents war die „Verbesserung der Schlösser von Selbstspannergewehren.“ Auf den ersten Blick ist allerdings kaum etwas Auffallendes an einer Waffe nach System Eckoldt, lediglich der sauber gravierte Schriftzug auf der Unterseite

der Basküle: „Patent Eckoldt“. Betätigt man den Verschlusshebel, seinerzeit bereits als „Toplever“ beworben, öffnet sich die Waffe selbsttätig – ähnlich wie bei hochwertigst gefertigten Doppel-fl inten englischer Herkunft mit „self opener“-Einrichtung. Im Gegensatz zu den englischen Flinten benötigte Eckoldt jedoch keine zusätzlichen Bau-teile wie Federn. Üblicherweise werden

Lösung

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Bockbüchsfl inte Eckoldt | SAMMELN & SELBERMACHEN

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Mitten im Krieg entdeckten die Deutschen die Vorzüge der britischen Sten-MPi. Deren Nachbauten wurden aber kein Massenprodukt für den Volkssturm.

Kompakt und eine hohe Feuerrate — im Zweiten Weltkrieg erwies sich die Maschinenpistole auf allen

Seiten als Fortschritt. Die deutsche Rüstungsindustrie hatte die Bedeutung der Kugelspritzen rechtzeitig erkannt. Doch ihre MP 38 und ebenso deren blechgeprägte Nachfolgerin MP 40 er-forderten einen hohen Material- und Stundenaufwand pro Stück — ganz an-ders als die britische Sten-MPi. Doch zunächst spielte das keine Rolle.

Selbstüberschätzung: Zum Jahres-beginn 1942 stellte Erma die 1935 be-gonnene Fertigung des Karabiners 98k ein. Die Firma sollte nun ausschließlich MP 40 herstellen. Obwohl die MP 40 nie ausgemustert wurde, endete ihre Ferti-gung im Jahre 1944 nach über 700 000 Stück. Haenel stoppte die Produktion bereits 1942 zugunsten des Sturmge-wehrs 44. Erma folgte Ende 1943. Zu-letzt produzierte nur noch Steyr — mit über 300 000 Exemplaren stammt fast

die Hälfte aller MP 40 aus Österreich. Ei-gentlich sollte das Sturmgewehr 44 auf deutscher Seite die MPi ersetzen. Doch die Stückzahlen der revolutionären In-fanteriewaffe erreichten nicht annä-hernd den Bedarf. So entstand schon bald nach Produktionsende der MP 40 ein spürbarer Mangel an Maschinenpis-tolen. Die zunehmenden Verluste an der Front verschärften das Problem. Zwischen Mitte 1944 und Kriegsende dienten deshalb zirka 150 000 Beretta-

Späte Einsicht

GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Volkssturm-MPis

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Von MGs und Sturmgewehren 44 (o. l. und M.) konnten die meisten Volkssturm-Männer nur träumen — genauso wie von MPis. Hunderttausende Sten-Nachbauten sollten deshalb an das letzte Aufgebot gehen. Unter der Konstruktionszeichnung von Mausers sogenanntem Gerät Neumünster (MP 3008) sieht man ein seltenes Zwischen-modell der Geräte Potsdam und Neumünster aus dem Armeemuseum Warschau.

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Volkssturm-MPis | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

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VOR ORT | FN Minimi

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Zweieiige Zwillingsschwestern

Ende 2012 feierte die „Mini-Mitrailleuse“ der Fabrique Nationale des Armes de Guerre (FN) ein doppeltes Dienst-jubiläum. Die Minimi 5.56 dient seit 30, die Zwillingsschwester Minimi 7.62 seit zehn Jahren in den US-Streitkräften. Grund genug für VISIER, sich die beiden auf dem FN-Werkschießstand in Zutendaal mal anzuschauen.

Ein Fire-Team der US Navy SEALs sichert in Afghanistan mit Mk 48 Mod 0 eine Landezone. Hunde kommen zum Beispiel bei Festnahmeoperationen zum Einsatz.

Das M249 alias FN Minimi heute: Sturm-griff, Acog-Optik, kurzer Lauf und Gurt-Softpack. Länge 1014 mm (max.), Gewicht 7100 g, Kaliber 5,56 x 45 mm, Laufl änge 465 mm, Reichweite 600m, lafettiert bis 1000 m, Kadenz 700-1000 sch/min.

jubiläum. Die Minimi 5.56 dient

1000 m, Kadenz 700-1000 sch/min.

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FN Minimi | VOR ORT

Minimi steht für „Mini-Mitrailleu-se“, also „kleines Maschinenge-wehr“. Der Name ist Programm.

Denn bei FN legten MG-Konstrukteur Er-nest Vervier und sein Team die ab 1974 angebotene Waffe als leichtes MG für die Patrone 5,56 x 45 mm aus. Diese kleinkalibrige Laborierung nutzten die US-Streitkräfte nämlich in ihrem ab 1967 eingeführten Sturmgewehr M 16. Und es zeichnete sich seinerzeit ab, dass der Trend zu kleineren Militärkalibern ging – sowohl in der NATO als auch auf der an-deren Seite des „Eisernen Vorhangs“. So konnten die Soldaten bei gleichem Ge-wicht mehr Munition in der Kampfbeladung mitführen. Und der geringere Rückstoß erlaubte bessere Trefferergebnisse.

Die Minimi wiegt knapp unter sieben Kilo und funktioniert als zuschießender Gas-drucklader. Sie lässt sich wahlweise mit den in der NATO weit verbreiteten ameri-kanischen GI-Magazinen oder mit einem Zerfallgurt füttern und verfügt über ei-nen Schnellwechsellauf. Dieser wieder-um gleicht dem einer anderen weltbe-rühmten Konstruktion Verviers, der Ende der 1950er Jahre vorgestellten und seither weit verbreiteten „Mitrailleuse d‘ Appui general“ (wörtlich: „Maschinen-gewehr für generelle Anwendung“), kurz FN MAG. Daher kannten viele NATO-Soldaten dieses Prinzip bestens, als die Minimi auf den Markt kam.

Kein Wunder also, dass die Minimi relativ zügig in eine konzeptionelle Lücke vor-stoßen konnte, als die NATO ab 1980 der US-Armee folgte und die Patrone SS109/M855 im Kaliber 5,56 x 45 mm als zweite Munitionssorte neben der 7,62 x 51 mm standardisierte. Um Mobilität und Feu-erkraft der Infanteriergruppe zu erhö-hen, erhielt diese in vielen Staaten statt eines 7,62er-lMGs zwei „Squad Automa-tic Weapons“ (SAWs; automatische Waffe der Gruppe). Als weiterer Effekt dieser Umrüstung verschossen sowohl die Standard- als auch die Schwerpunktwaf-fen das gleiche Kaliber, was die Logistik zusätzlich vereinfachte.

Diverse Lösungsansätze, lMG-Versionen der neuen kleinkalibrigeren Sturmge-wehre zu kreieren, erwiesen sich als Irr-wege. Daher trat die Minimi in der NATO schnell ihren Siegeszug an. Wie so oft übernahmen die USA die Vorreiterrolle. Zwar nutzten US-Spezialkräfte wie die Navy SEALs mit dem Stoner 63 schon vor der Minimi ein ähnlich kompaktes Waf-fensystem in 5,56 x 45 mm. Aber in der Praxis erwies sich dieser zwischen 1963 und 1971 produzierte, im Einzelfeuer-modus auf- und im Dauerfeuermodus zu-schießende Gasdrucklader mit Dreh-kopfverschluss als zu kompliziert und wartungsaufwändig für eine quer-schnittliche Nutzung als leichtes Ma-schinengewehr. Und so beschafften die US-Streitkräfte die Minimi ab 1982 als M 249 „Squad Automatic Weapon“ und produzierten sie ab 1984 im eigenen Land. Auch anderswo leistete die Minimi schnell Dienst: In Belgien als Minimi M 2 und M 3, in Kanada als C 9, in Australien als F 89, in Schweden als Kulspruta (Ksp) 90. Und das Vereinigte Königreich stat-tet seine Vier-Mann-Fireteams mit der Standardversion alias L108 A1 und der kürzeren und mit einschiebbarer Schul-terstütze versehenen Fallschirmjäge-rausführung L110 A1 aus. Norwegen kaufte erst 2011 fast 1900 Exemplare. Insgesamt zählen heute über 45 Staaten zu den Minimi-Nutzern, 20 davon gehö-ren der NATO an.

Zurück zu den Wurzeln: Spätestens der Einsatz am Hindukusch mit seinen großen Schussdistanzen zeigte die Grenzen der 5,56er Munition. Und so er-wiesen sich neben den SAWs klassische 7,62er Einheitsmaschinengewehre als nach wie vor unverzichtbar. Die waren trotz des Siegeszugs der SAWs durchaus erhalten geblieben. So dienten sie als Fahrzeugbewaffnung oder wanderten – wie etwa bei den US-Infanteriezügen – in die „Weapon’s Squad (etwa „schwere-Waffen-Gruppe“)“, die neben lafettierten M 240B alias FN MAG auch Javelin-Pan-zerabwehrlenkfl ugkörper ins Feld führt. Im „Global War on Terror“ seit 2001 wa-

ren es aber vor allem die Briten, die an ihre Sections wieder das dort „Gimpy“ (für „GPMG/General Purpose Machine Gun“) genannte FN MAG ausgaben. Etliche an-dere Staaten folgten diesem Beispiel. Und natürlich durchliefen die Einheits-MGs einige Verbesserungen, vor allem in Gestalt optischer Visiere. Selbst für das ehrwürdige MG3 der Bundeswehr gibt es unterdessen hochoffi ziell einen „Ergän-zungssatz Optik/Optronik“.

Angesichts des Trends zurück zum älte-ren NATO-Kaliber entsann man sich bei FN der frühen Minimi-Entwicklungen. Denn Vervier und seine Konstrukteure hatten seinerzeit bereits die „FN Minimi 7.62“ entworfen: eine kompakte SAW, die aber die alte NATO-Patrone verschoss. Spätestens als das US Special Operations Command (SOCOM) im März 2001 einen Ersatz für das bei den Marine-Spezial-kräften benutzte M60E4/Mk43 Mod 0 suchte, gab es Anlass, die Pläne wieder hervorzuholen. FN spendierte der Mini-mi 7.62 jene Verbesserungen, die die kleinere Schwester zwischenzeitlich er-halten hatte. Vor allem brachten sie Picatinny-Rails an der Waffe an, damit diese optische Visierungen oder Laser-Licht-Module aufnehmen konnte. Der Erfolg rechtfertigte den Aufwand, denn schon im Jahre 2003 begann bei FN‘s US-Tochterfi rma die Produktion der vom SOCOM als Mk48 Mod 0 und Mod 1 be-schafften Waffe. Australien führte sie als FN Maximi ein. Weitere Staaten wie Frankreich oder jüngst Norwegen schlos-sen sich an. Dabei gab sicherlich die weitgehende Teilegleichheit zur klein-kalibrigeren Version einen wesentlichen Ausschlag.

Kompakt und ergonomisch: Ein weiterer Vorteil bietet die identische Be-dienbarkeit der Minimi-Schwestern: Ver-schluss mit dem Spannschieber nach hinten führen und arretieren lassen, Spannschieber nach vorn führen, Waffe sichern (das geht wie bei den meisten MGs nur im gespannten Zustand, Aus-nahme: HK 121), Gehäusedeckel öffnen,

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