visier 09/2015 leseprobe

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9 G13142 Walther PPQ M2 Neun-Para- Pistolen Bergara B14 Erster großer Test Scheibenbüchse Sport-Oldie nach Mauser-M/71-Art Zündnadel Die preußischen Chassepot-Gewehre Pardini GPR 1 Wie schießt Pardinis erstes Match-Luftgewehr ? Mercury 870 Was kann das neue Compact-Scout-Modell ? Für alle Sammler: Schwerpunkt: Waffenbörse Großer Report: 50. Colorado Gun Show Colormarker Wie funktionieren die Farbmarkierer der Polizei ? Bubits BB6 Dreibein-Zielstöcke Was bringen die Anschlaghilfen den Jägern? Glock 43 Erster Test: TESTS 9/2015 www.visier.de 5,90 Österreich: 6,90 Luxemburg: 7,00 Niederlande: 7,00 Belgien: 7,00 Slowenien: 8,20 Schweden: SEK 84,00 Dänemark: DKK 66,00 Ungarn: HUF 2.530,00

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VISIER 09/2015 Leseprobe

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Page 1: VISIER 09/2015 Leseprobe

9G13142

Walther PPQ M2

Neun-Para-Pistolen

Bergara B14Erster großer Test

ScheibenbüchseSport-Oldie nach Mauser-M/71-ArtZündnadelDie preußischenChassepot-Gewehre

Pardini GPR 1Wie schießt Pardinis erstes Match-Luftgewehr?

Mercury 870Was kann das neue Compact-Scout-Modell?

Für alle Sammler:

Schwerpunkt:

WaffenbörseGroßer Report: 50. Colorado Gun Show

ColormarkerWie funktionieren die Farbmarkierer der Polizei?

Bubits BB6

Dreibein-ZielstöckeWas bringen die Anschlaghilfen den Jägern?

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Page 2: VISIER 09/2015 Leseprobe

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Page 3: VISIER 09/2015 Leseprobe

Startschuss | EDITORIAL

Fremd und bewaffnetDerzeit füllt er nicht nur das journalistische Sommerloch, sondern be-herrscht auch die Debatten im Privaten – gemeint ist der Zustrom von Menschen vom Balkan, aus dem Vorderen Orient und aus Afrika nach Euro-pa. Ein Zustrom, der alle Beteiligten vor sicher nicht von jetzt auf gleich lösbare Probleme stellt. Der Fragen aufwirft – nach der Abgrenzung zwi-schen legaler Asylgewährung und illegaler Einwanderung. Und mit dem auch immer wieder Probleme im waffenrechtlichen Bereich einhergehen: Da entdeckt ein Neuankömmling in Rheinland-Pfalz ein Geschäft voller Messer und Schreckschusswaffen. Da über 18 Jahre alt und abgesehen von Herkunft und Hautfarbe kaum anders gestrickt als seine hier geborenen Altersgenossen, ist das Interesse sofort da. Sobald es geht, wird folgerich-tig auch was gekauft – und beim Public Viewing nach einem Tor seiner fa-vorisierten Fußball-Mannschaft himmelwärts abgefeuert. Freudenschüs-se hieß sowas früher; jeder Marokko-Reisende kennt das von den Fantasia-Spielen, bei denen in vollem Galopp heranpreschende Reiter mit ihren Vorderladerflinten schießen. Nun, was den Touristen im Ausland als spektakulär-romantisches Erlebnis entzückt, sorgt zuhause für ganz an-dere Reaktionen: Alle umstehenden Fußballfans ruckzuck flach am Boden. Jede Menge Handy-Anrufe bei der Polizei. Einsatz der Ordnungshüter. Und ein erst den Asphalt küssender und danach verhafteter junger Mann, der die Welt nicht mehr versteht. Nie wäre er auf die Idee gekommen, sein Han-deln könne in Deutschland illegal sein. Nun mag man verständlicherweise argumentieren, er hätte sich halt vorher informieren müssen, Kleiner Waf-fenschein und überhaupt. Aber das löst das Problem nicht: Die Neuan-kömmlinge wissen es schlicht nicht besser, wollen oftmals alles, nur nicht anecken. Fehlt es aber an der Aufklärung, ist der Tritt in den kulturellen und rechtlichen Fettnapf unvermeidbar. Wie sich der vermeiden lässt, wie man den hier nötigen Unterricht und alles andere organisieren soll, das weiß ich auch nicht. Wohl aber, dass man ab und zu mal versuchen sollte, dieses und andere Probleme mit den Augen der anderen zu sehen. Und auch, dass sich mancher Deutsche bei alldem viel besser fühlen würde, wenn sich bei ihm nicht der Eindruck verstärken würde, dass „die da oben“ ihn und seine Fragen zu diesem Thema geflissentlich ignorieren.

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Page 4: VISIER 09/2015 Leseprobe

Test & Technik

Bubits BB6 12- Die Schießtest-Ergebnisse 19

Glock 43 20- Die Schießtest-Ergebnisse 23

Walther PPQ M 2 24- Die Schießtest-Ergebnisse 28

Bergara B14 30Erster großer Test des Jagdrepetierers.- Die Schießtest-Ergebnisse 34

Pardini GPR 1 36Wie schießt Pardinis erstes Match-Luftgewehr?- Die Schießtest-Ergebnisse 41

Mercury 870 Scout 42Was kann das neue Compact-Scout-Modell?- Die Schießtest-Ergebnisse 46

Dreibein-Zielstöcke 48Was bringen die Anschlaghilfen den Jägern?

Colormarker 56Wie funktionieren die Farbmarkierer der Polizei?

Abzüge 60Überblick und Funktionsweise zu den wichtigsten Abzugsarten.

Sammeln & Selbermachen

Zündnadel 74Die preußischen Chassepot-Gewehre.

Faszination Waffen

Scheibenbüchse 66Sport-Oldie nach Mauser-M/71-Art.

Geschichte & Geschichten

Polizei-Sonderwagen 82Die Geschichte der gepanzerten Polizei-wagen der Zwischenkriegszeit, dazu die Bewaffnung und Ausrüstung.

Recht & Ordnung

Verbringen von Waffen und Munition 92Was man bei Aus- oder Einreise aus und nach Deutschland beachten sollte, wenn man Schusswaffen transportiert.

Vor Ort

US-Friedhof Normandie 118Erleben Sie einen bebilderten Rundgang über diese Militär-Gedenkstätte.

50. Colorado GUN Show 122VISIER-Autor Wolfgang Dicke war vor Ort und liefert Fotos und Geschichten.

News

- KK-Gewehr SPA 6

- AR-15 Magazin von RZE 6

- Swarovski Ferngläser 7

-Puma Messer 9

Namen & Nachrichten

- Schalldämpfer in Bayern 108

- Erfolg in Baku 110

- Landshuter Rüstkammer 111

Ständige Rubriken

Startschuss 3Leserbriefe 10VISIER VIP Angebot 55VISIER Leser werben Leser 64VISIER Specials 91Anzeigen-Coupon 96Termine 112VISIER-Shop-Bestellcoupon 115Impressum 117VISIER Schießen macht Spaß 129Vorschau 130

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag.

Polizeisonderwagen 21Wie die Ordnungshüter der Weimarer Republik zu ihren Panzerwägen kamen. Ab Seite 82.

September 9/2015

Eidgenössisches Schützenfest im Wallis ist

beendet

B &T hat zu den Behördentagen in die Guntelsey Thun eingeladen

Alles für die Sicherheit

Schweizer Meisterschaften IPSC

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Schwerpunkt:Neun-Para-PistolenAb Seite 12 gibt es 18 Seiten zu drei Selbstladepistolen: die brandneue Bubits BB6, die subcompacte Glock 43 und die Walther PPQ M2 samt Fünf-Zoll-Wechselsystem.

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INHALT | In dieser Ausgabe

4 | V ISIER.de September 2015

V_9_004-005 Inhalt.indd 4 12.08.15 14:47

Page 5: VISIER 09/2015 Leseprobe

Auf einen Blick

KURZWAFFEN:Bubits BB6, 9 mm Para S. 12

Glock 43, 9 mm Para S. 20

Walther PPQ M 2, 9 mm Para S. 24

LANGWAFFEN:Bergara B14, .308 S. 30

Pardini GPR 1, 4,5 mm S. 36

Mercury 870 Compact Scout, .308 S. 42

Scheibenbüchse Mauser 71 Sys.,

9,5 x 47 R S. 66

Chassepot-Gewehr, 11,7 mm S. 74

Schwerpunkt:Neun-Para-PistolenAb Seite 12 gibt es 18 Seiten zu drei Selbstladepistolen: die brandneue Bubits BB6, die subcompacte Glock 43 und die Walther PPQ M2 samt Fünf-Zoll-Wechselsystem.

50. Colorado Gun ShowVISIER-Autor Wolfgang Dicke war vor Ort. Wen er neben „Silver Buck Chuck“

noch getroffen hat: Seite 123.

Pardini GPR1Das neue GPR1 der italienische Firma Pardini konnte bereits eine Goldmedaille erringen. Den VISIER-Test gibt‘s ab Seite 36.

50. Colorado Gun ShowVISIER-Autor Wolfgang Dicke war vor

Pardini GPR1Das neue GPR1 der italienische Firma Pardini konnte bereits eine Goldmedaille erringen. Den VISIER-Test gibt‘s ab Seite 36.

Chassepot-GewehreHier lesen Sie alles Wissenswerte zu den französischen Chassepot-Gewehren im Dienste Preußens: Ab Seite 74.

12 123

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September 2015 V ISIER.de | 5

In dieser Ausgabe | INHALT

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Page 6: VISIER 09/2015 Leseprobe

Die neue Polymerpistole BB6:

Probe aufs Exem pel

September 201512 | V ISIER.de

TEST & TECHNIK | 9 mm-Selbstladepistole BB Techs BB6

V_9_012-019_Bubits_BB6.indd 12 14.08.15 08:44

Page 7: VISIER 09/2015 Leseprobe

VISIER-Stammlesern ist die von der in Wien ansässigen BB Techs GmbH (www.bbtechs.at) offerierte Pis-

tole – obwohl brandneu – keine Unbe-kannte. Bereits in der April-Ausgabe und auch im VISIER Special Nr. 76 „Pis-tolen 9 mm Luger“ wurde das Modell ausführlich vorgestellt. Das, nachdem ihr Konstrukteur Wilhelm Bubits es zu-sammen mit seinem Sohn Benjamin kurz vor der IWA in der Bad Emser VISIER-Re-daktion ausführlich demonstriert hatte. Was aber noch fehlt, ist ein ausführli-

cher Test der Waffe auf dem Schießstand – bis jetzt. Um diesen durchzuführen, machte sich Benjamin Bubits eigens nochmals auf den Weg in die Redaktion und brachte gleich zwei der neuen BB6-Pistolen vorbei. Aber bevor es mit den Ergebnissen und Eindrücken weiter-geht, die die neue Polymerpistole im Test lieferte, zuerst das Wichtigste zur BB6 für alle, die sie noch nicht kennen.

Teamwork:Vor zwei Jahren fragte der Münchner

Die neue Polymerpistole des österreichischen Konstrukteurs Wilhelm Bubits weckte seit ihrer Vorstellung allerhand Erwartungen. Um zu prüfen, ob die BB6 diese auch erfüllen kann, nahm VISIER die brandaktuelle Dienstpistole jetzt auch auf dem Schießstand genauer unter die Lupe.

Nach dem Ausstoßen einer Spannhülse lässt sich der Griffrücken nach unten von seiner Halteschiene schieben und abheben. Jeder BB6 liegen zwei weitere Rücken in

unterschiedlichen Größen bei. Ihr grobstolliges Profi l erinnert an Geländereifen.

Probe aufs Exem pel

V ISIER.de | 13

9 mm-Selbstladepistole BB Techs BB6 | TEST & TECHNIK

September 2015

V_9_012-019_Bubits_BB6.indd 13 14.08.15 08:44

Page 8: VISIER 09/2015 Leseprobe

Seit dem Projekt „P 80“ des öster-reichischen Bundesheeres der frü-hen 1980er Jahre sind bis heute

doch einige Sommer vergangen. Das Bundesministerium für Landesverteidi-gung (MBLV) entschied sich 1982 für die Anschaffung der Glock-Pistole. In den vergangenen Jahrzehnten fanden die Glocks nicht nur in österreichischen Be-hördenholstern Platz, sondern liegen heute Beamten und Soldaten rund um den Globus in der Hand oder an der Hüfte.

Neben diesem internationalen Erfolgs-lauf des 9-mm-Modells (Glock 17) bietet die Firma aus dem österreichischen Ort Deutsch-Wagram zahlreiche Modelle in einer Vielzahl von Kalibern an. Die Waf-fen gliedern sich in vier Größen:- Standard („Fullsize“- oder Dienstwaf-fen-Größe: Glock 17, 20, 21, 22, 31, 37),- Compact: (Glock 19, 23, 25, 32, 38),- Subcompact (Glock 26, 27, 28, 29, 30, 33, 39), - Competition (Glock 34 und 35).

Die neue Glock 43 gehört ihrer Größe nach eigentlich zu den subkompakten Waffen, zusätzlich fällt sie jedoch in die Unterkategorie „Slimline“. Denn dieser Punkt ist ein wichtiges Unterschei-dungskriterium, das sie von den ande-ren Glock-Pistolen abhebt.

Aus der Nähe:Die Slimline-Modelle, zu denen auch die Glock 36 in .45 ACP gehört, zeichnen sich durch eine insgesamt geringere Breite,

Rock around the GlockDie neue Selbstladepistole G 43:

Eine Glock ist eine Glock ist eine Glock. - Fest etablierte Schützenweisheit. Das glaubt man zumindest. Die neue G 43 kommt doch etwas anders daher ...

TEST UND TECHNIK | Glock 43

20 | V ISIER.de September 2015

V_9_020-023_Glock_43.indd 20 12.08.15 09:35

Page 9: VISIER 09/2015 Leseprobe

also eine schlankere Bauform aus. Wie wird dies erreicht? Die Antwort ist rela-tiv einfach: durch die Verwendung von einreihigen Magazinen. Weil diese somit schmäler als die bisherigen zweireihigen Varianten sind, kann auch das Griffstück der Waffe weniger voluminös ausfallen. Der bisherige „Firmenzwerg“, die Glock 26, von Glock selbst als „Baby Glock“ be-zeichnet, zeigt sich mit ihrem doppelrei-higen Magazin deutlich breiter. Sie misst an ihrer „dicksten“ Stelle exakt 30 Milli-

meter. Die neue G 43 kommt hier auf 26 Millimeter, ihr Schlitten gar nur auf eine Breite von 22 Millimetern. Glock ver-passte dem neuen Modell eine deutliche Schlankheitskur. In Höhe und Länge un-terscheiden sich die beiden Modelle hin-gegen nur unwesentlich. Ihre geringe Breite geht natürlich zulasten der Maga-zinkapazität: Sechs Patronen 9 x 19 Lu-ger können in beide beiliegende Magazi-ne gefüllt werden. Die doppelreihige Glock 26 bietet hier sofort zehn Schuss mit dem Standardmagazin und Aufrüst-möglichkeiten für Magazine mit bis zu 33 Patronen. Der Grund für den „Schlank-heitswahn“ nennt sich „ultra concealab-le pistol“, also sehr gut zum verdeckten Führen geeignete Kurzwaffen. Speziell auf dem US-Zivilmarkt kann derlei punk-ten. In vielen Bundesstaaten dürfen die Bürger zum Selbstschutz Waffen ver-deckt führen. Um in der Alltagskleidung möglichst unauffällig und nicht zuletzt auch noch halbwegs bequem zu sitzen, legen die Konstrukteure erhöhte Priori-tät auf die Maße der Pistolen. Da man sol-che Subcompacten im „concealed carry“-Trageverfahren gern im Hüft-, Bauch-, Innenbund- oder Wadenholster trägt, darf man die Breite der Waffe nicht ver-nachlässigen. Sie kann über ein Entde-

cken oder Unerkanntbleiben des Vertei-digungsmittels entscheiden. Natürlich ist die Waffe auch für den Behör- denmarkt interessant. Viele Spezialein-heiten setzten auf eine zweite Kurzwaffe als „Back Up“- Waffe. Die G 43 darf sich also auch vor der Gegenüberstellung mit der Walther PPS nicht scheuen. Ergebnis: Die PPS ist einen Zentimeter länger und zirka zwei Millimeter höher. Bei der Brei-te muss sich die Glock aber geschlagen geben. Ihr Schlitten ist drei Millimeter breiter als der der PPS. Dafür wiegt die Glock fast 100 Gramm weniger: 605 zu 508 Gramm (jeweils mit leeren Magazi-nen). Bei der Magazinkapazität mit Stan-dardmagazinen herrscht Gleichstand. In beide passen sechs Patronen.

Die Technik:Technisch geht alles seinen gewohnten Gang. Glock-üblich findet sich auch in der schlanken G 43 ein Browning-Petter-SIG-System mit abkippendem Lauf und unten offener Steuerkulisse. Das Patro-nenlager verriegelt passgenau im Aus-wurffenster. Auch die G 43 setzt auf ein Safe-Action-System mit teilvorgespann-tem Schlagbolzen. Der Polymerrahmen beherbergt den Glock-Safe-Action-Abzug mit integrierter Sicherungszunge.

Glock 43 und 19 im direkten Vergleich. Die schon kompakte G 19 misst in allen Rich-tung mehr Zentimeter. Nur die Höhe des Schlittens ist bei beiden Pistolen identisch. Im Bild links ein Glock-Feldmesser, eins der ersten Erfolgsmodelle des Herstellers.

September 2015 V ISIER.de | 21

Glock 43 | TEST UND TECHNIK

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Page 10: VISIER 09/2015 Leseprobe

Walther PPQ – erst vier Jahre auf dem Markt und seinerzeit erst einmal konsequent auf die Be-

dürfnisse von Spezialeinheiten zuge-schnitten. Inzwischen aber baut der Ul-mer Hersteller Carl Walther GmbH davon schon diverse Ausführungen. Noch dazu steht die Modellreihe der PPQ in einer langen Tradition. Denn diese Pistole ba-siert entwicklungstechnisch auf der un-ter Federführung von Walther-Konstruk-teur Horst Wesp entworfenen Walther P 99, welche im Jahr 1996 vorgestellt

worden ist. Heute existieren von der PPQ Ausführungen im Kaliber 9 mm Luger, .40 S & W, sowohl für den Zivil- wie auch den Behördenmarkt (dazu demnächst etwas mehr). Zudem gibt es die Waffe im scheibensportgerechten Kaliber .22 l.r., in diesem Fall mit einem Vier- wie einem Fünf-Zoll-Schlitten.

Apropos Schlittenlänge: Auch im Neu-ner-Kaliber existiert eine Version mit langem Fünf-Zoll-Schlitten, die beson-ders die Aufmerksamkeit von Sport-

schützen erregt hat. Inzwischen liegt der lange Oberbau als Wechselsystem vor, kompatibel zum Griffstück der nor-mallangen Vier-Zoll-Ausführung. Und genau das wollte VISIER ausprobieren: Wie schießt eigentlich die zivile PPQ (hier in Gestalt der „Druckknopf-M2“) in normallanger Ausführung, wie arbeitet sie mit dem Wechselsystem? Treten Un-terschiede in der Treffpunktlage auf, so-bald man von dem einen auf das andere umsteigt? Wie sieht es mit der Bewer-tung im VISIER-Stil aus? Doch vor der

Walther PPQ 4" M2 mit 5"-Wechselsystem:

Mal kurz, ma l langIm Neun-Para-Bereich gehört die Polymer-Selbstladepistole Walther PPQ zu den jüngsten deutschen Reihen – hier nun der Blick auf den Test einer Pistole, aber mit zwei unterschiedlich langen Oberteilen.

24 | V ISIER.de September 2015

TEST & TECHNIK | Walther PPQ 4" M2 samt Wechselsystem

V_9_024-029_Walther_PPQ_4_u_WS_5.indd 24 11.08.15 13:27

Page 11: VISIER 09/2015 Leseprobe

Antwort auf diese Fragen zuerst der Blick auf die Mechanik der Walther PPQ.

Die Waffe:Rein technisch arbeitetet die Walther PPQ nach einem modifizierten Browning-System. Genauer: Es gibt eine unten offe-ne Steuerkulisse unter dem Patronenla-gereingang, bei dem die Rückseite als Zuführrampe für die Patronen dient. Ein in Gestalt eines Quaders ausgeführter Block umgibt das Patronenlager, seine obenliegende Vorderkante stützt sich

am Auswerferfenster des Verschlussge-häuses ab und fungiert somit als Verrie-gelung. Das ist das als Browning-Petter-SIG bekannte Verriegelungsprinzip, so zu finden bei den meisten SIG Sauer-Pis-tolen im Gefolge der SIG Sauer P 220 so-wie bei den meisten Polymer-Pistolen seit Glock. Die PPQ kommt ohne außen-liegende manuelle Sicherung, auch fehlt die Entspanntaste à la P 99. Durchgela-den zeigt sich die PPQ dauergespannt und unverzüglich schussbereit, wie es die Spezialeinheiten wünschen. Denn

damit verfügt der Mittelzüngel-bewehr-te Abzug immer über einen gleichblei-benden Abzugsweg von sieben Millime-tern (so die Werksangabe).

Die PPQ-Reihe kam mit der kurz zuvor eingeführten neuen Oberflächensstruk- tur des Griffstücks, von Walther als Hi-Grip bezeichnet. Im Magazinschacht fin-den sich auf jeder Seite zwei senkrecht laufende erhabene Rippen von einem Millimeter Breite. Sie helfen beim Ein-setzen beziehungsweise Entnehmen des Magazins, weil sie dabei den Reibungs-widerstand senken. Clever auch der Hal-tebolzen des austauschbaren Rücken-elements: Es weist unten in der Mitte einLangloch von 18 mm auf, so dass man den Haltestift als Fangriemenöse nut-zen kann. Die Waffe hat einen Abzugs-bügel, dessen Front sich dank Querriffe-lung und nach innen gewölbter Kontur ideal als Anlage für den Zeigefinger der unterstützenden Hand eignet. Ansons-ten gibt es die heute bei Selbstladepis-tolen üblichen Dreingaben: Das umfasst eine Picatinny-Schiene sowie Durchla-deriffelungen vorn und hinten. Die Vi-sierung besteht aus einem von innen am

Mal kurz, ma l lang

September 2015 V ISIER.de | 25

Walther PPQ 4" M2 samt Wechselsystem | TEST & TECHNIK

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Page 12: VISIER 09/2015 Leseprobe

Mit seiner Modellreihe B14 drängt nun auch der spanische Waffenhersteller Bergara in das Segment der preiswerten Repetierbüchsen. VISIER war zwar schon bei der inoffiziellen Premiere dabei, aber nun folgt der erste ausführliche Testbericht.

Mit seiner Modellreihe B14 drängt nun auch der

Neue Repetierbüchse von Bergara:

Aus einem anderen Holz geschnitztspanische Waffenhersteller Bergara in das Segment der preiswerten Repetierbüchsen. VISIER war zwar schon bei der inoffiziellen Premiere dabei, aber nun

geschnitzt Im November des vergangenen Jah-res durfte VISIER als einzige euro-päische Zeitschrift dabei sein, als

der baskische Laufhersteller und Waf-fenbauer Bergara (www.bergarari� es.com) seinen Europa-Vertriebspartnern erstmals seine neue Repetierbüchse B14 vorstellte (siehe VISIER 1/2015). Neben einem Blick in die Produktion stand auch ein Schießstandbesuch mit eini-gen Probeschüssen auf dem Programm,

30 | V ISIER.de September 2015

TEST & TECHNIK | Bergara B 14 Timber in .308 Winchester

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Page 13: VISIER 09/2015 Leseprobe

unter anderem mit der neuen B14. Zu diesem Zeitpunkt standen noch nicht alle Parameter für die eigentlich schon bis zur Serienreife gediehene Büchse fest. Zu den offenen Fragen zählte zum Beispiel noch, in welchen Kalibern und in welchen optionalen Ausstattungen die Waffe auf den Markt kommen sollte. Ebenso hatte Bergara die Verkaufsbe-zeichnungen der einzelnen Modellvari-anten noch nicht de� nitiv festgelegt.

Auf der IWA in Nürnberg konnten die Messe-Besucher im Frühjahr dann be-reits zwei der drei neuen B14-Varianten erstmals unter ihrem „richtigen Namen“ kennenlernen: Die B14 mit Holzschaft hört nun also auf die Bezeichnung „Tim-ber“, was nichts anders heißt als Holz. Und das Modell im schwarzen Composi-te-Kleid mit Elastomereinlagen an den Kontakt� ächen heißt „Sporter“. Inzwi-schen stieß mit der B14 Hunter eine weitere Spielart mit grünem Synthetik-schaft hinzu. Sie orientiert sich am Vor-bild des Timber-Schaftes, kommt aber mit der Schaftkappe der Sporter. Die kompensiert laut Werk den Rückstoß besser. Vom System her unterscheiden sich die drei Varianten nicht. In Sachen Lauf respektive Kaliber steht bei den

Polymerschaft-Modellen neben den schon im November 2014 angekündigten Kalibern .308 Winchester, .243 Winches-ter, .270 Winchester, .30-06 Spring� eld, .300 Winchester Magnum und 7 mm Re-mington Magnum nun noch die 6,5 x 55 SE zur Wahl. Bis Ende des Jahres soll gemäß Bergara-Importeur Leader Trading noch die 9,3 x 62 mm folgen.

Während die .308 und .243 Winchester eine Lau� änge von 22 Zoll aufweisen, kommen alle anderen Kaliber mit 24-zöl-ligen Rohren. Mit Ausnahme der Läufe in .270, .30-06 und 7 mm RemMag schnei-det Bergara zumindest bei den bisher zur Verfügung stehenden Rohren ein M 14 x 1er Gewinde zur Aufnahme von Schalldämpfern an der Mündung ein. Die Bergara-Läufe entstehen übrigens am selben Ort wie die Systeme der Waffen und erhalten ihr Innenpro� l per Knopf-Zug-Verfahren – alles in dem spanischen Bergstädtchen, von dem die Firma ihren Namen hat. Bei dem in einer stählernen Hülse laufenden System schauten die Basken – wie inzwischen einige andere Waffenschmieden auch – sich das eine oder andere beim seit mehr als 50 Jah-ren erfolgreichen Modell 700 des US-Herstellers Remington ab: Zwei-War-

zen-Verschluss nach Mauser-Art mit in den zurückversetzten Stoßboden integ-riertem Ausstoßer und kurzem Auszie-her in der rechten Warze. Letztgenannte nimmt zudem auch noch eine rund 1,5 mm breite Nut zur Führung durch die nach Remington 700er Maßen konstru-ierte Systemhülse auf. Die Kammer ver-riegelt noch im Bereich des Laufgewin-des innerhalb dieser stählernen Hülse. Anders als bei der Remington nutzt Bergara bei seiner B14 eine an der lin-ken Hülsenseite angebrachte Federwip-pe als Fang respektive Demontagedrü-cker für die Kammer. Auch bei der Form der Schlösschenabdeckung und des Schlagbolzenkopfes gingen die Spanier andere Wege. Aber in Sachen Zwei-Stel-lungs-Sicherung sieht die Bergara-Va-rinte der 700er Version wieder zum Ver-wechseln ähnlich.

Für die Markteinführung blieben die Basken beim ursprünglich geplanten Mittelschaftmagazin mit Klappdeckel. Einen Umrüstsatz auf ein Einsteckmaga-zin soll aber demnächst angeboten wer-den, wie ein Blick auf die Firmenhome-page verrät. Der Preis dafür steht allerdings noch genauso wenig fest wie ein genauer Einführungstermin.

Die B14 kommt ab Werk mit Klapp-deckelmagazin. Der Drücker zum Öffnen der Klappe sitzt direkt vor dem Abzugsbügel.

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Bergara B 14 Timber in .308 Winchester | TEST & TECHNIK

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Pardinis erstes Gewehr:

Made in It aly

Petra Zublasing (hinten) und Niccolo Campriani bei den Europaspielen in Baku. Beide Schützen schießen mit der Pardini GPR1. Im Mixed-Teamwettbewerb gab es für die italienische Mannschaft die Goldmedaille.

TEST & TECHNIK | Pardini GPR1

September 201536 | V ISIER.de

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Auf dem Feld der 10-m-Matchge-wehre dominieren die Deutschen. Die großen Hersteller wie Walther,

Anschütz oder Feinwerkbau beherrschen mit ihren Waffen das Segment. Jetzt will auch eine italienische Firma in diesen Markt vorstoßen. Der Name des Unter-nehmens dürfte vielen jedoch eher aus dem Pistolenbereich bekannt sein: Pardi-ni. Getreu dem Motto der Firma „Von Schützen für Schützen“ setzte sich Fir-menchef Giampiero Pardini mit dem Sil-bermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von 2012, Niccolo Campriani, zu-sammen. Das Produkt ihrer Arbeit liegt mit der GPR1 (Giampiero Pardini Rifle 1) nun in Serie vor.

Die Idee:„Damals war ich weder Weltmeister noch Olympiasieger, aber ich war einfach ein leidenschaftlicher Student der Ingeni-eurswissenschaften und ein vielverspre-chender Schütze. Mein Problem war nur, pünktlich im richtigen Moment den Abzug zu drücken. Meine erste Lösung: ständig in Position bleiben und so nachzuladen. Diese Technik erfordert aber, dass der La-demechanismus nah genug und leicht er-reichbar ist. Bei Kleinkalibergewehren schon üblich, klaffte damals bei den Luft-gewehren hier noch eine Lücke, was den Abstand anging. Ergo musste ich ein Sta-tiv verwenden. Nach einem der vielen

Made in It aly Mit dem GPR1 will der für seine Pistolen bekannte Hersteller Pardini im Segment der Match-Luft-gewehre mitmischen. Eine Goldmedaille bei der WM in Granada 2014 spricht für sich. VISIER nahm das erste Gewehr von Pardini unter die Lupe.

Pardini GPR1 | TEST & TECHNIK

V ISIER.de | 37September 2015

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Lochschäfte erfreuen sich bei Jagdgewehren zunehmender Beliebtheit. Frankonia hat nun auch eine kurzläufige Scout-Version der Mercury 870 mit einem solchen Schaft im Programm. Hier der VISIER-Check.

Ein Loch im Schwarzen

Nachsuchen-Büchse mit Lochschaft:

September 201542 | V ISIER.de

TEST & TECHNIK | Repetierbüchse Mercury 870 Compact Scout

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Lochschaft dar, gefolgt von den beiden Picatinny-Schienen – je eine auf der Systemhülse und auf der Laufwurzel – sowie der Mündungsbremse an dem nur 50 Zentimeter langen Lauf. Und genau eine derartige Büchse im Kaliber .308 Winchester orderte VISIER dann auch für diesen Test.

Leichte Startschwierigkeiten:Die Waffe, die schließlich im blau- und silberfarbenen Sabatti-Karton in der Redaktion eintraf, kam dann allerdings nur mit einer der besagten zwei Picatin-ny Rails an. Auf Nachfrage bei Frankonia erfuhren die Tester dann, dass es sich um eines der ersten fünf nach Deutsch-land gelieferten Modelle dieser Serie handelte. Bei diesen hatte der Herstel-ler wohl im Eifer des Gefechts verges-sen, die Schiene für die Systemhülse zu montieren oder zumindest beizulegen. Inzwischen sei aber sichergestellt, dass alle Büchsen mit beiden Schienen beim Kunden ankommen. Für den weiteren Testablauf war dies aber kein größeres Problem: Die Mercury 870er Modelle mit kurzem System verfügen über Montage-

bohrungen, die denjenigen der Reming-ton 700 entsprechen. Also verpassten die Tester der Compact Scout statt der originären Picatinny-Schiene einfach ein Paar Weaver-Basen und setzten an-schließend ein Nikon Monarch 7 2,5 – 10 x 50 SF Matte IL R4D für den späteren Präzisionstest drauf.

Modell-Steckbrief:Das System der Mercury 870 Compact Scout ruht von zwei Schrauben gehalten in einem schwarzen Kunststoff-Loch-schaft mit Tropfnase. Dieser verfügt über einen steilen und voluminösen Pis-tolengriff, der von seiner Form her an großrahmige Round-Butt-Revolver erin-nert. Auch das großzügig bemessene Daumenloch folgt dieser Kontur. Die Form des für Rechtsschützen ausgeleg-ten Hinterschafts zeigt sich stylish- modern gehalten, vereint eine Art von bayerischer Backe mit einer Monte-Car-lo-Backe und läuft kurz vorm Ende mit dem gleichnamigen Effekt aus. Hinten-dran sitzt eine mittelharte Gummikap-pe. An den Kontaktflächen von Vorder-schaft und Pistolengriff verbirgt sich

Das Waffenhandelshaus Frankonia vertreibt unter der „Hausmarke“ Mercury Jagd- und Druckluftwaf-

fen aus italienischer oder türkischer Fertigung. So kommen etwa die Mercu-ry- 870-Repetierbüchsen von der Mani-fattura d‘Armi Sabatti s.p.a. aus der Waffenbauer-Metropole Gardone Val Trompia, wie die Kartonverpackung und das italienische Beschusszertifikat dar-in verraten. So auch die in diesem Jahr auf der IWA in Nürnberg erstmals prä-sentierte Mercury 870 Compact Scout.

Dabei wartete die ausschließlich in den Kalibern .30-06 Springfield und .308 Winchester angebotene Zylinderver-schluss-Repetierbüchse mit einigen auf den ersten Blick ins Auge stechenden Features auf. Das markanteste davon stellte sicher der schwarze Synthetik-

Ihrem Namen entsprechend stattet Frankonia die Mercury 870 Compact Scout mit einer Scout-Schiene zur Aufnahme von Rotpunkt-Visieren aus. Die Schiene mit dem

Picatinny-Profil reicht von der Laufwurzel fast bis zum Kimmensockel.

V ISIER.de | 43September 2015

Repetierbüchse Mercury 870 Compact Scout | TEST & TECHNIK

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Wer schon mal in den Alpen, sei es in Bayern, Österreich oder der Schweiz, auf Gams oder anderes

Gebirgswild gejagt hat, wird den traditi-onellen Bergstock als Gehhilfe im stei-len Gelände kennen und zu schätzen wissen. Einheimische, die quasi damit aufgewachsen sind, handhaben ihn per-fekt. Wer sieht, wie ein Berufsjäger mit so einem Stecken als Bremse – fast möchte man sagen – „zu Tal fährt“, kann als „Flachlandtiroler“ nur staunen.

Den traditionellen Bergstock schneidet der Waidmann aus dem Haselstrauch

und versieht ihn meist mit einer Metall-spitze am dickeren Ende für das sichere Gehen im schwierigen Gelände. Ans dünnere Ende kommt dann nicht selten noch ein Gummipuffer. Dieser soll ein geräuscharmes Pirschen nahe am Wild ermöglichen. Meist dient der Bergstock als Zielhilfe bei Schüssen auf bis gut 100 Meter Entfernung. Hier geht es vorwie-gend auf kleinere Wildarten wie etwa Gams oder Rehwild. Routinierte Schüt-zen setzen solch einen Bergstock aber durchaus auch auf die doppelte Distanz ein, besonders bei der Jagd auf das grö-ßere Rotwild.

Auch im Flachland � nden sich solche einbeinigen Stöcke als Zielhilfe bei der Pirsch. Mit einiger Übung kann man da-mit fast so schnell in Anschlag gehen wie beim freihändigen Schießen. Aller-dings lässt es sich nicht leugnen, dass so ein „Einbein“ nicht viel Stabilität bie-tet. Findige Jäger nahmen daher einfach zwei Holzlatten, verbanden diese oben mit einer Schraube samt einer Flügel-mutter zu einem aufklappbaren Zwei-bein. Auseinandergespreitzt bilden die Latten oberhalb der Schraube eine im Vergleich zum einfachen Stock stabilere X-förmige Gewehrau� age. Nach vorn

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und versieht ihn meist mit einer Metall-spitze am dickeren Ende für das sichere spitze am dickeren Ende für das sichere Gehen im schwierigen Gelände. Ans

Auch im Flachland � nden sich solche einbeinigen Stöcke als Zielhilfe bei der einbeinigen Stöcke als Zielhilfe bei der Pirsch. Mit einiger Übung kann man da-Pirsch. Mit einiger Übung kann man da-

Seit Jäger mit Büchsen auf Wild pirschen, nutzen sie Zielstöcke zur präziseren Schussabgabe. Waren das anfangs einfache Stecken, gibt es heute allerlei technisch durchdachte Anschlagshilfen. VISIER nahm einige dieser modernen Gerätschaften mit ins Revier.

Zielhilfen für den Jäger:

Auf den

Stock gesetzt

48 | V ISIER.de September 2015

TEST & TECHNIK | Zielstöcke

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und hinten wackelte das Ganze aber auch nicht unbedingt weniger als der Bergstock, so dass es nur noch ein klei-ner Schritt zum dreibeinigen Zielstock war und ist. Man muss sich aber auch da-rüber im Klaren sein, dass in der Regel „jedes Bein mehr“ das Aufstellen des „Sticks“ umständlicher und zeitaufwän-diger macht. Eigenbau ist seit langem nicht mehr notwendig. Die Jagdausrüs-ter bieten inzwischen etliche Zielstock-modelle mit zwei, drei, vier oder noch mehr Beinen an. Oft sind diese höhen-verstellbar und einige bieten sogar noch weiteren Komfort.

Nun sind die Jäger im deutschsprachi-gen Raum meist „Ansitzjäger“ und da-mit das Schießen vom Hochsitz aus ge-wöhnt. Diese Jagdeinrichtungen bieten in der Regel optimale Bedingungen für präzise Schussabgaben. Neben stabilen Au� agen für die Waffen haben die Schützen fast immer eine Stütze für den rechten Ellenbogen, Linksschützen ent-sprechend für den linken. Komfortabler kann man kaum schießen. Erfahrene Be-rufsjäger bieten ihren Gästen deshalb beim Jagen mit dreibeinigen Stöcken oft ihre Schulter als Au� age für den El-lenbogen des Schützen, was zusätzliche Stabilität bringt – allerdings nur, wenn der Pro� sein Handwerk auch versteht.

Stockarten und Testprogramm:Das Handelshaus Alljagd schickte zwei Zielstockvarianten aus seinem Pro-gramm zur Prüfung: vom deutschen Her-steller Knobloch das Modell „Leki“ so-wie den „Trigger Stick Primos“. Bereits bei diesen beiden Varianten werden die grundsätzlichen Unterschiede verstell-barer Zielstöcke deutlich: Bei der ersten Variante muss jedes Bein einzeln in der Höhe justiert werden. Das erfolgt dann wie bei Fotostativen oder Walkingsticks etwa mittels Dreh- oder Schnappver-schlüssen, wie sie bei dem von Franko-nia übersandten BOGgear Tripod zu � n-den sind. Zu haben sind aber auch Stöcke mit vorgegebener Lochrasterver-stellung, wie man sie etwa von orthopä-dischen Gehhilfen kennt. Die letztge-nannte Methode ist jedoch relativ unkomfortabel und hier ist auch keine stufenlose Verstellung möglich. Daher blieben solche Modelle beim Test von

vorne herein außen vor. Bei der zweiten Bauart von Zielstöcken erfolgt die Hö-heneinstellung aller Beine gleichzeitig mit nur einer Bewegung respektive ei-nem Fingerdruck quasi „automatisch“, so wie bei besagtem Primos-Modell und dem von AKAH angebotenen Quick Stick. Neben den verstellbaren gibt es aber auch Stöcke, bei denen sich die Beinlän-ge nicht verändern lässt, wie etwa der auch zum Probandenfeld zählende „3+2“-beinige Raptor aus dem Jagdbüro G. Kahle.

Drei grundsätzliche Anschlagarten sind mit Pirschstöcken möglich: stehend, kniend und (etwa auf einem Stuhl) am Boden sitzend. Besonders bei der Pirsch und bei Drückjagden kommt es darauf an, dass der Stock schnell auf- und um-gestellt werden kann. Bei Drückjagden sollte er auch als „Einbein“ verwendet werden können, falls das Wild auf mitt-lere Entfernung verhofft. Für umständ-liche Fummelei ist dann keine Zeit. All diese Situationen wurden von den Tes-tern im Revier geprüft, ebenso natürlich die Stabilität und die „Lautstärke“ der Zielhilfen. Die Länge aller Zielstöcke reichte für alle Anschlagsarten und Schützengrößen aus.

Die Modelle auf dem Prüfstand:Zu Beginn nahmen sich die Tester den Leki „Speed Lock“ von Knobloch für 153,20 Euro vor. Das Dreibein präsen-tierte sich sehr stabil und an der gega-belten Au� age sowie am unteren Ende der oberen von insgesamt je drei Tele-skoprohren pro Bein mit Moosgummi ummantelt. Als Gewehrau� age dient

Einige Hersteller offerieren gegen Aufpreis Zwei-Punkt-Aufl agen für ihre Zielstöcke. Diese Aufl agen unterstützen die Büchse an Vorder- und Hinterschaft.

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Zielstöcke | TEST & TECHNIK

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Page 20: VISIER 09/2015 Leseprobe

** Bestimmte Messer dürfen nicht überall geführt werden, deshalb beachten Sie bitte den §42a Verbot des Führens von Anscheinswaffen und bestimmten tragbaren Gegenständen.

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Page 22: VISIER 09/2015 Leseprobe

Unbekannte Scheibenbüchse mit Mauser-Zylinderverschluss M/71:

Ein Fremder ohne Namen

September 201566 | V ISIER.de

FASZINATION WAFFEN | Sportbüchse mit Mauser-System M/71

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Page 23: VISIER 09/2015 Leseprobe

Ab und zu schwelgen auch die auf Antikwaffen spezialisierten Fach-händler mit strahlenden Augen

angesichts der schönen Stücke in ihrer Auslage. So wieder einmal erlebt im Mai auf der ISMU in Ulm am Stand von Claus Jarzombek. Beim Fachsimpeln griff der Büchsenmachermeister mit den Worten „Das muss ich Ihnen unbedingt zeigen“ hinter sich und beförderte etwas auf die gläserne Vitrine seines Standes, das sich beim schnellen ersten Hingucken als wunderschöne Hinterlader-Sportbüchse aus der Zeit zwischen 1875 und 1890 identifizieren ließ. Auf die entsprechen-de Frage antwortete Jarzombek: „Ja, richtig – aber diese hier hat ein modifizier-tes System der Mauser 71!“ Das originale 71er System wiederum ist so geschichts-trächtig, wie es nur sein kann. Steckte dieses System doch im Gewehr M/71, dem ersten reichseinheitlich geführten Hinterlader-Ordonnanzmodell für Me-tallpatronen, der zumindest bei den Preußen auch den Abschied vom Zünd-nadel-System und seinen Papierpatro-nen brachte. Und mittels der zu Waffe

und Munition gehörenden Entwicklungs-arbeit machten auch die Hersteller auf sich aufmerksam – die Mauser-Brüder Peter-Paul und Wilhelm samt ihrer im württembergischen Oberndorf angesie-delten Fabrik. Dieses Modell begründete den bis heute andauernden Ruhm, der mit dem Namen „Mauser“ einhergeht.

Aber gerade beim Mauser 71 drängt sich eigentlich nur der Gedanke ans Militär auf, an das Gewehrmodell der Infante-rie, den Karabiner der Kavallerie und an die Büchse der Jägereinheiten. Und Zi-vilwaffen? „Sobald sich ein zuverlässiges System durchgesetzt hatte, entstanden in limitierter Produktion auch Sportbüch-sen“, so Jon Speed, Walter Schmid und Rainer Herrmann im Standardwerk „Ori-ginal Oberndorf Sporting Rifles“. Und das galt natürlich auch für das 71er Sys-tem. Die damit bestückten Mauser-Sportbüchsen aber sahen durchaus an-ders aus als das Exemplar am Stand von Claus Jarzombek. Zumal sich an der Waf-fe außer der an mehreren Stellen einge-schlagenen Ziffer „5“ kein weiterer

Stempel fand – weder ein Beschusszei-chen (war bis 1891 eh unmöglich) noch ein Händlername oder eine Herstellerad-resse: ein Fremder ohne Namen. Weil aber bei der nun folgenden, intensiveren In-augenscheinnahme dieses Schätzchens nicht nur der Fachhändler, sondern auch der VISIER-Redakteur ins Schwärmen ge-riet, fiel flugs der Beschluss, dieses Ex-emplar auch den Lesern zu präsentieren.

Wie gesagt, rein optisch bildete diese Sportbüchse einen Augenschmaus. Das lag an der eleganten Lineinführung ebenso wie am Finish: Der bräunierte Achtkantlauf musste ehedem prächtig zu der Bunthärtung der übrigen Stahl-elemente und zum gefirnissten Nuss-baumschaft gepasst haben. Und damit die Pupille noch mehr Freude hatte, gab es einige der für das späte 19. Jahrhun-dert üblichen Gravuren: Systemgehäu-se, Abzugsbügel, Schaftkappe trugen fein und detailreich ausgeführte Ran-ken-, Blüten- und Laubmotive. Einen besonderen Akzent setzte die Wurzel des Laufes mit zwei umlaufenden Silber-

Ein Fremder ohne NamenDen Begriff Sportbüchsen aus der Wilhelminischen Epoche mit Feuerstutzen gleichzusetzen, geht fehl. Denn es gab seinerzeit auch Hinterlader mit Zylinderverschluss – die aber ebenso vom ästhetischen Empfinden und handwerklichen Können ihrer Hersteller zeugen: Hier nun der Blick auf ein solches Prachtstück.

V ISIER.de | 67September 2015

Sportbüchse mit Mauser-System M/71 | FASZINATION WAFFEN

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Wer sich für speziell hergerichtete Nutzfahrzeuge interessiert, wer schon einmal bei einer Demon-

stration dabei war, der kennt sie: Die meist grasgrünen, betont eckigen Son-derwagen der deutschen Polizei mit ih-ren typischen, schräg nach hinten lau-fenden Frontpartien, die ganz entfernt an das Profil eines Hais erinnern. „Son-derwagen 4“ heißt das Modell in der offi-ziellen Nomenklatur – die Typ-Bezeich-nung hingegen lautet „TM-170“, eine Abkürzung für die Firma Thyssen-Metall-bau, die heute zu Rheinmetall Landsys-teme gehört. „Panzerwagen“ heißt so etwas im Volksmund. Und das wiederum ist gar nicht so verkehrt, weil es direkt auf die Ursprünge dieser Fahrzeuggat-tung verweist. Die aber reicht weit zu-rück, bis zum Beginn des 20. Jahrhun-derts, um sich dann im Ersten Weltkrieg und in den folgenden unruhigen, bluti-gen Jahren zur Blüte zu entfalten. Die damit zusammenhängende Geschichte bietet nicht nur den Blick auf die Anfän-ge dieses behördlichen Fahrzeugtyps, sondern ist auch ein höchst exklusives Sammelfeld von Waffen, Uniformen und sonstigem Zubehör – doch der Reihe nach.

Historischer Hintergrund:Als 1918 schon die Waffenstillstands-verhandlungen liefen, wollte die deut-sche Seekriegsleitung die seit der

Schlacht ums Skagerrak weitgehend un-tätige Marine im Oktober noch einmal auf Feindfahrt schicken. Als „ehrenvol-len“ Abschied, aber sonst völlig unnütz. Verständlich, dass keiner der von dieser

Idee Betroffenen ein derart sinnloses Blutvergießen wollte. Damit aber führte dieser Beschluss zum Kieler Matrosen-aufstand vom Herbst/Winter 1918. Und von den Küstenstädten aus breitete sich

Die Polizeisonderwagen 21 und ihre Bewaffnung:

Stahl-WerkIm Zuge der Novemberrevolution von 1918/19 änderte sich auch manches für die deutsche Polizei. Das galt für die Art der Einsätze ebenso wie für die dabei geführte Ausrüstung. Dazu zählte auch eine neue technische Entwicklung – das gepanzerte Radfahrzeug samt der dazugehörigen Bewaffnung.

GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Polizeisonderwagen 21

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die Revolte über das gesamte Reich aus: Die Novemberrevolution, die schließlich den Sturz der Monarchie in Deutschland provozierte und so zur Weimarer Repub-lik führte. Doch erst einmal erfasste der Aufstand auch die Ersatztruppenteile der Generalkommandos des Heimatge-bietes, obwohl sich diese nach dem vier Jahre dauernden Ersten Weltkrieg end-lich nach Frieden und wieder einem nor-malen Leben sehnten. Das gesamte Reich stürzte in bürgerkriegsähnliche Zustände, denen die Beamten der beste-henden Polizei nicht erfolgreich entge-gentreten konnten. Sie waren auf sich gestellt, da sie vom Militär keine Rü-ckendeckung mehr erhielten. Viele An-gehörige der alten Schutzmannschaften legten deshalb ihren Dienst nieder, nah-men aber nach wenigen Tagen ihre Ar-beit wieder auf. Ihre Stellung als Sicher-heitsorgan gewannen sie aber nicht mehr zurück. Die konkurrierenden und um die Macht kämpfenden Gruppen der Revolution von 1918/19, die Arbeiterbe-wegungen, wie auch die Eliten in der al-ten Armee und letztlich die staatliche Bürokratie trugen mit dazu bei. Sicher-heitswehren, Einwohnerwehren und

Typische „leichte Bewaffnung“ der Polizei-Sonderwagen (PSW) aus der Typenreihe 21: Oben eine Schmeisser-Bergmann-Maschinen-pistole 18/I im Kaliber 9 mm Para, unten ein Karabiner 98a mit Oigee-Zielfernrohr.

PSW21 Ehrhardt der Koblenzer Schutzpolizei. Man beachte auch die Helme der Beamten.

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Polizeisonderwagen 21 | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

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Waffenbörse in Colorado: Guns – a Mile highWaffen: Nicht eine Meile hoch gestapelt, sondern in einer Meile Höhe – so hoch liegt Denver, die Hauptstadt des US-Bundesstaates Colorado. All diese Pracht und Herrlichkeit zeigt sich auf verteilt insgesamt 1500 Tischen: Das ist die jährliche Colorado Gun Collectors Show, die in diesem Jahr zum 50. Male stattfand. Und VISIER-Autor Wolfgang Dicke war dort.

Über 80, aber kein bisschen müde: Gerda und Allan Samuels aus Prescott, Arizona, mit ihrem Sohn Michael – hier zusammen mit VISIER-Autor Wolfgang Dicke – sind zugleich Sammler und Händler und auf der Denver Show seit Jahrzehnten „Dauergäste“.

Die „Old Boys Gang“ aus good old Germany war mal wieder unter-wegs – eine gelungene Mischung

aus Sammlern, Jägern und Sportschüt-zen. Vor gut vier Jahren waren wir auf der „weltgrößten Gun Show“ gewesen – in Tulsa, Oklahoma, (siehe VISIER 6/2011). Da drängt sich ein Vergleich auf: Ganz klar, die „Tulsa Arms Show“ ist mit über 4200 Tischen die größte, auch die Angebotspalette von Alt bis Fabrik-neu einschließlich großer Munitions-mengen ist unerreicht. Dafür ist die Denver Show eher etwas für Sammler.

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Und genau solche waren es, die die Show vor 50 Jahren gründeten. Eine Handvoll von ihnen sammelte schon fleißig. Was fehlte, war eine Plattform zum Fachsim-peln, Tauschen oder Kaufen. Im Wohn-zimmer von Mel Flanagan – den muss man nicht kennen – trafen sich im Herbst 1965 sechs Sammler. Ziel: Gründung einer Sammlergemeinschaft. Konkret wurde es am 2. Januar 1966. Diesmal traf man sich im Haus von Frank M. Sellers (1937-2008). Den muss man kennen, wenn man sich je-mals mit Sharps-Hinterladesystemen be-schäftigt hat. Hat Sellers doch das 1978 erschienene und bis heute gültige Stan-dardwerk „Sharps Firearms“ verfasst. Man zählte ganze 14 Sammler, die an die-sem Tag die Colorado Gun Collectors As-sociation gründeten, Frank Sellers wurde ihr erster Präsident.

Zeitsprung nach 2015 und damit ins Jubi-läumsjahr: Präsident John Kelley konnte stolz auf mehr als 500 Mitglieder verwei-sen, die jährliche Show in Denver zählt inzwischen zu den renommiertesten in den USA. Der Andrang – davon konnten wir uns selbst überzeugen – bestätigte den guten Ruf. Erstaunlich: Nicht nur „Häuptling Silberhaar“ war vertreten, auch die Generation 40 plus kam, sah und kaufte. Nur ein Beleg: Allan Samuels aus Prescott, Arizona, stolze 80 Jahre alt, zeigte als Jahrzehntelanger Sammler und Händler einen Enthusiasmus, der ge-radezu ansteckend wirkte. Seit über 40 Jahren präsent auf der Denver Show, war er zur Hälfte der Show schon sehr zufrie-den: „Ich habe heute zwölf Colts verkauft, allesamt aus der Perkussionszeit.“

Stichwort Perkussionszeit. Zu den Aus-stellern gehörte neben den bekannten Auktionshäusern wie Julia Auctions oder Rock Island Auctions auch der re-

Guns – a Mile highWinchester- Modelle, soweit das Auge reicht. So ein Angebot sucht man auf deutschen Waffen-börsen vergebens.

Das einzige bekannte Set eines Mervin, Hulbert & Co.-Revolvers mit drei (!) austauschbaren Läufen (3 1/2, 5 1/2 und 7 Zoll).

Locker über 100 000 Dollar sind hier versammelt: ein Henry-Gewehr, eine Winchester M 1876 Rifle und drei Winchester M 1873 Gewehre, allesamt vom Typ „Special Order“.

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