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VISIER 10/2014 Leseprobe

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0Pistolen-

Karabiner 9 mm Para

■ Chiappa M 1-9■ Hera Arms The 9erPlus: Brandneues von Hera Arms

TESTSFerfrans S.O.A.R.Ganz neu: AR-Vollautomat mit Kadenzreduzierer

Diana-LuftgewehreWas bringt die neue N-Tec- Gasdruckfeder-Technologie?

E-PulverfüllgeräteIm Vergleich: 3 Modelle von RCBS, Lyman und Hornady

Vor Ort – Neues von:– Tag der Infanterie– Special Forces WorkshopSeit über 30 Jahren:Der Mythos Glock

Savage 116 Bear HunterRepetierer in .300 WinMag –Für Sie in Afrika getestet

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Unbenannt-2 1 07.08.2014 13:09:13V 10 US02-US04 Umschlag.indd 4 08.09.14 09:10

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Startschuss | EDITORIAL

Rein ins Netzwerk!Vor ein paar Jahren lautete die Frage: „Sind Sie schon drin?“ Gemeint war das Internet. Heute kann man diese Frage wiederholen. Nämlich mit Blick auf die sozialen Netzwerke. Solche wie das, das ein Kolle-ge kategorisch als „Fatzebuck“ ausspricht. Da habe ich diese Anmer-kung entdeckt: „und so siehts dann aus, wenn man an einem tag 7 gastschützen hat. mit freude geht sie ans schießen ran. ich wünschte mir, dass sich noch mehr sportschützen so für unseren sport einsetzen würden.“ Werbung fürs Sportschießen über soziale Netzwerke und Vi-deoportale? Ja, natürlich! Der Textauszug stammt aus einem Posting von „Sportschießen Düsseldorf“ und legt dar, dass unsere Zukunft als Sportschützen vor allem in unseren Händen liegt: Raus, aktiv Werbung machen und dazu auch die modernen Medien nutzen. Schon höre ich die Unkenrufer – „...nutzt ja eh nichts“. Hm, da hätte ich noch einen Satz aus dem genannten Beitrag: „ich habe gemerkt, dass grade face-book die beste möglichkeit ist, junge leute anzusprechen. ich bekomme so viele anfragen, dass ich gar nicht hinterher komme.“ Doch, richtig gelesen. Es gibt noch Schützennachwuchs – man muss ihn nur su-chen. Das, was „Sportschießen Düsseldorf“ in vorbildlicher Weise tut. Das fordert natürlich Aktivität. Aber führt das nicht zu dem, was wir wollen? Dass auch jüngere Leute in unser Hobby hineinschnuppern, entspannt, unverkrampft? Apropos unverkrampft. Beim Surfen fand ich in Facebook einen Link zu einem Artikel aus der „Mitteldeutschen Zeitung“ (27. August 2014), in dem es um ein Interview mit Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht geht. Überschrift: „Meine Frau schießt besser“. Hintergrund: Beide sind Jäger. Das Besondere daran: Die unverkrampfte Art, mit der Stahlknecht darüber spricht. Soziale Netzwerke haben also ihre Vorteile. Man � ndet Unterstützung und Ideen, kann sich herrlich weltweit vernetzen. Und man kann da nicht nur prima Pulver reden, sondern es auch mit Bildern und Kurz-� lmen illustrieren und so zeigen, was wir da für ein schönes weltum-spannendes Hobby haben. Also, sind Sie schon im Netzwerk?

Matthias S. RecktenwaldChefredakteur

V ISIER.de | 3Oktober 2014

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Page 4: VISIER 10/2014 Leseprobe

Auf einen Blick

KURZWAFFEN:Beretta 92 Stock, 9 mm Para S. 56

LANGWAFFEN:Hera Arms 300US020 / LS050, S. 12 .300 Whisper

Hera Arms US040 / LS030, S. 12 .223 Remington

Hera Arms Pro Tuning Dynamic, S. 12 .223 Remington

Hera Arms US130 / LS060, S. 12 .223 Remington

Chiappa M 1-9, 9 mm Para S. 24

Ferfrans S.O.A.R. PDW, S. 30 .223 Remington

Diana 340 N-Tec Classic, S. 36 4,5 mm / .177

Diana 340 N-Tec Premium, S. 36 4,5 mm / .177

Savage 116 Bear Hunter, S. 50 .300 Winchester Magnum

Hera Arms The 9erDer Test des Pistolenkarabiners in 9 mm Para. Plus: Brandneues von Hera Arms. Ab Seite 12 startet VISIER-Autor Hamza Malalla den großen Überblick über die Waffen und die Firmen-geschichte des Brüder-Dreigestirns aus dem fränkischen Triefenstein.

Mittendrin in der GeschichteDie Reenactor-Truppe DSM1918 gehört zu den wenigen, die sich mit dem deutschen Kaiserreich zwischen 1870 und 1918 befassen. Wie sie sich bei der Nachstellung der Schlacht an der Sambre schlugen, lesen Sie ab Seite 116.

Ferfrans S.O.A.R.Ganz neu: AR-Vollautomat mit Kadenz-reduzierer. VISIER-Autor Gary Paul Johnston testete die PDW-Variante mit nur 7,5 Zoll langem Lauf. Was dabei herauskam und wie das Mini-AR mit einem 90-schüssigen Trommel-magazin zurecht kam, lesen Sie ab Seite 30.

Linse trifft LanzeGuido J. Wasser schießt Silhouetten-gewehr, Super Magnum und spektaku-läre Fotos. Letzteres machte er beim Ritterturnier in Schaffhausen. Die kunstvollen Aufnahmen, die dabei entstanden, sehen Sie ab Seite 68.

Chiappa M 1-9Der Neun-Para-Pistolenkarabiner nach dem Vorbild des M 1 Carbine kommt wahlweise mit Holz- oder Kunststoffschaft. VISIER sah sich beide Modelle an und machte den Test mit elf verschiedenen Laborierungen. Los geht es ab Seite 24.

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INHALT | In dieser Ausgabe

4 | V ISIER.de Oktober 2014

V 10 004-005 Inhalt.indd 4 12.09.14 12:08

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Test & Technik

Hera Arms The 9er 12Der Test des Pistolenkarabiners in 9 mm Para. Plus: Brandneues von Hera Arms.- Die Schießtest-Ergebnisse I 16- Die Schießtest-Ergebnisse II 18- Sieben Jahre Hera Arms 22

Chiappa M 1-9 24Der 9-Para-Pistolenkarabiner nach dem Vorbild des M 1 Carbine.- Die Schießtest-Ergebnisse 28

Ferfrans S.O.A.R. 30Ganz neu: AR-Vollautomat mit Kadenzreduzierer.- Die Schießtest-Ergebnisse 34

Diana-Luftgewehre 36Was bringt die neue N-Tec- Gasdruckfeder-Technologie?- Die Schießtest-Ergebnisse 41

E-Pulverfüllgeräte 42Im Vergleich: 3 Modelle von RCBS, Lyman und Hornady.- Die Mess-Ergebnisse 46- Hier testen Sie 48

Savage 116 Bear Hunter 50Repetierer in .300 WinMag – Für Sie in Afrika getestet.- Die Schießtest-Ergebnisse 54 Super selten 56Die vergessene Sportpistole Beretta 92 Stock.- Die Schießtest-Ergebnisse 60

Faszination Waffen

Seit über 30 Jahren 62Der Mythos Glock. Ein Blick auf die wohl bekannteste Pistolenfamilie.

Linse trifft Lanze 68Spektakuläre Fotos vom Ritterturnier in Schaffhausen.- Der Mann hinter der Kamera 72

Sammeln & Selbermachen

20 Jahre CRKT 76Die Geschichte der 1994 von Rod Bremer in Tualatin, Oregon, gegründeten Firma Columbia River Knife & Tool .- Harold Joseph „Kit“ Carson 80

Blutige Sonntage 82In der Geschichte des irischen Freiheits-kampfes spielten Pistolen der britischen Polizei eine nicht unerhebliche Rolle.- VISIER-Service 88

Vor Ort

Mittendrin in der Geschichte 116Die Reenactment-Truppe DSM 1918 und ihre Nachstellung der Schlacht an der Sambre.

Vor Ort – Neues von: 122- Tag der Infanterie- Special Forces Workshop

News

- HK G 38 6

- Sauer 101 Forest 7

- Beretta 690 Field III 8

- Firearms Guide 9

Namen & Nachrichten

- Winchester M 1886 104

- Neue Kataloge 106

- Nachruf Kurt Flohr 106

Ständige Rubriken

Startschuss 3

Leserbriefe 10

Die Anzeige des Monats 91

Anzeigen-Coupon 92

Termine 110

VISIER-Shop-Bestellcoupon 113

Impressum 115

Vorschau 130

Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag.

Oktober 10/2014

Militärfahrzeug-Treffen inAadorf

AIR14 inPayerneGrosse Flugschau zudrei Jubiläen der Schweizer Luftwaffe

300-Whisper-Patronen aus

bewährter Waffe

Schweizer «Revolverkrieg»

Leise Schüsse aus NEA-

Gewehren

Misstöne bei der Beschaffung des ersten Ordonnanzrevolvers

S 10 001-001 Titel.indd 1 04.09.14 11:19

Oktober 2014 V ISIER.de | 5

In dieser Ausgabe | INHALT

V 10 004-005 Inhalt.indd 5 12.09.14 12:08

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Öfter mal was Neues

Waffen der Firma Hera Arms:

TEST & TECHNIK | Hera Arms

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Drei Brüder stecken hinter der frän-kischen Firma Hera Arms — Tho-mas, Andreas und Benedikt Nöth.

Alle drei sind ebenso leidenschaftlich dem Schießsport wie dem Waffenbau verhaftet. Und mindestens einer der drei hat ein kleines Faible für die Antike: Hera war der Name einer griechischen Gottheit – genau, das ist die Ärmste, de-ren Ehegespons (= Zeus) permanent fremdgeht, unter anderem mit Europa. Und der Modellname The 15th bezieht sich auf eine römische Legion, die zu-mindest zeitweise auch in der Heimatre-gion der Nöths angesiedelt war. Auch die für ein Umbausystem verwendete Bezeichnung Triarii hat ihre Wurzeln in der Ewigen Stadt mit den sieben Hügeln – das war nämlich der Name einer römi-schen Eliteeinheit. Ursprünglich vor al-lem aus begüterten Leuten zusammen-gesetzt und mit aufwändiger Rüstung versehen, leitete sich ihr Name „Die Dritten“ davon ab, dass sie im dritten

In nur wenigen Jahren avancierte Hera Arms von einem Kleinstbetrieb für Zubehörteile zu einem Waffenhersteller mit umfangreichem Angebot. Und man denkt im fränkischen Triefenstein nicht daran, sich auf den Lorbeeren auszuruhen – neue Systeme und Teile wurden der Angebotspalette hinzugefügt, anderes wie etwa AR-10-Gewehre sind fest in Planung.

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Hera Arms | TEST & TECHNIK

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Selbstladegewehr Chiappa M 1-9:

Kleine SportskanoneNachdem Chiappa bereits eine kleinkalibrige Replika des .30 M 1 Carbineherausgebracht hat, folgt dieser nun eine Variante im Kaliber 9 mm Luger. Das italienische Unternehmen offeriert den 9-mm-Selbstlader sowohl mit Holzschaft als auch mit Kunststoffschäftung. Was kann der handliche Selbstlader im Stil des US-Ordonnanzkarabiners?

TEST & TECHNIK | Chiappa M 1-9

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Westernschützen kennen die von der Chiappa-Familie geleitete und im italienischen Brescia an-

sässige Firma mit ihren über 80 Mitar-beitern vor allem für ihre unter dem Na-men Armi Sport vermarkteten Repliken der Sharps-Fallblockbüchse M 1874. Vor-derladerfans hingegen denken dabei auch an die Kopien jener Rifl ed Muskets, wie sie die Blauen und die Grauen im US-Bürgerkrieg (1861-65) eingesetzt ha-ben. Jedoch hat das Werk im Lauf der vergangenen fünf Jahre sein Produktfo-lio erweitert. Dazu gehören die Revol-ver-Familie Rhino (VISIER 8/2011 und 5/2013), auf modern getrimmte Versio-nen der Winchesters M 1887 und M 1892 sowie die im Kaliber .22 ausgeführten

Repliken der Colt-Pistole M 1911 und des Selbstladers .30 M 1 Carbine. Letztge-nannter trägt die Bezeichnung M 1-22 und kam vor zwei Jahren auf den Markt. Jetzt legt die Firma nach und produziert auch zwei Varianten im Pistolenkaliber 9 mm Luger (alias 9 mm Parabellum) – Importeur Leader Trading übersandte VISIER die Waffen zum Test.

Nun handelt es sich bei Neun-Para-Ver-sionen des .30 M 1 Carbine nicht um et-was Neues. Schon in früheren Jahren gab es Konvertierungen von originalen .30 M1 Carbines auf das wohl bekanntes-te deutsche Kurzwaffen-Kaliber. Die wa-ren aber im Gegensatz zum Chiappa M 1-9 durchaus nicht günstig, allein

schon deshalb zeigten sie sich unter Sportschützen nur wenig verbreitet. Technisch ergeben sich freilich durch die unterschiedlichen Kaliber deutliche Abweichungen. So wurde der echte M 1-Karabiner für die stärkere 7,62er Pa-trone .30 Carbine als Gasdrucklader mit „Short Stroke“-System und rotierendem Verschluss konzipiert. Hingegen be-gnügt sich die 9-mm-Variante aus Bre-scia mit einem gewöhnlichen, unverrie-gelten Masseverschluss. Einer der Vorteile des neuen Chiappa M 1-9 ge-genüber seinem Weltkriegs-Vorbild ist natürlich der Munitionspreis: 1000 Pat-ronen des Kalibers .30 Carbine von Tul-ammo sind für knapp unter 300 Euro zu haben. Wer keine Stahlhülsen haben

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Chiappa M 1-9 | TEST & TECHNIK

V 10 024-029 Chiappa.indd 25 09.09.14 11:24

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Behörden-Vollautomat mit Kadenzreduzierer:

Auch wenn man glauben könnte, dass beim Thema AR-15 alles entwickelt worden ist, was es zu entwickeln gibt, legen viele Firmen die Latte immer noch ein Stückchen höher. Dazu gehört auch Ferfrans aus Montclair im sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien und seine AR-Famile S.O.A.R.

Weniger ist mehr

TEST & TECHNIK | Ferfrans S.O.A.R.

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Schaut man auf die Zahl von AR-Her-stellern und Zubehörfi rmen alleine in den USA, so kommt man auf eine

Summe, die weit jenseits der 200 liegt. Zugegeben, nicht jeder dieser Betriebe beschäftigt auch Ingenieure, die sich nur mit Verbesserungen des Stoner-schen Prinzips befassen. Nun kann man wohl nur ein Viertel dieser Unterneh-men zu den richtigen Herstellern zäh-len, die Waffen mit eigenen Bauteilen produzieren. Dennoch könnte man zu

der Ansicht gelangen, dass durch die lange Zeit, die das AR-15 schon existiert und vor allem den Boom, den die Waffe in den vergangenen 15 Jahren erlebt hat, so langsam der Gipfelpunkt der Entwick-lung erreicht ist. Trotzdem fl ießen im-mer noch echte Verbesserungen in das mittlerweile über 50 Jahre alte System ein, das erstaunt nicht nur Fachleute im-mer wieder aufs Neue. Ein solcher Her-steller ist Ferfrans Inc. aus dem US-Bun-desstaat Kalifornien.

Dort entwickelten die Ingenieure um Ferdinand Sy, dem Chef des Unterneh-mens, vor einigen Jahren einen Kadenz-reduzierer für vollautomatische ARs. Das Problem: Militärische AR-15 mit Dauerfeuereinrichtung kommen auf eine Kadenz von über 750 Schuss pro Mi-nute. Für ein Sturmgewehr mit Kasten-magazin unpraktisch hoch. Das sah man auch bei Ferfrans so und konstruierte das Rate Reduction Sytem (RRS). Das besteht im Grunde genommen aus ei-

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Ferfrans S.O.A.R. | TEST & TECHNIK

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Der Knicklauf erlebt eine Renais-sance – anders kann man sich die schiere Flut der neuen Gewehre in

den letzten Jahren kaum erklären. Okay, eigentlich war es nie ganz weg, dieses

günstige Freizeit- und Einsteigerge-wehr. Aber es hatte eben auch grobe Ma-nieren wie einen oft Muli-artigen Prell-schlag. Doch gerade auf diesem Gebiet hat sich in den letzen Jahren immens

viel getan. Auf der einen Seite brachten die Hersteller viel Technik von den hö-herklassigen Field-Target-Gewehren in die Freizeitklasse. Zum anderen tätig-ten sie aber auch Entwicklungen, die

Das klassische Knicklauf-Luftgewehr hat einige unangenehme Eigenschaften, die das Schießen wenig komfortabel machen. Das versuchen viele Hersteller durch diverse Techniken zu ändern. Einer davon: Diana mit seiner N-Tec-Baureihe.

N-Tec 340 Classic & Premium:

Gib mal Gas!

TEST & TECHNIK | Diana N-Tec-Luftgewehre

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V 10 036-041 Diana N-Tec.indd 36 11.09.14 15:52

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konsequent den Freizeit-Knicklaufmo-dellen zugute kamen.

Die Kombination der beiden genannten Methoden bietet die 340-N-Tec-Serie vom Rastätter Altmeister Diana, die auf der diesjährigen SHOT Show ihr Debüt feierte. Hier gibt es gleich mehrere Mo-delle für Freizeit und ambitioniertere Anwender. Zwei davon erreichten die VISIER-Redaktion nur wenige Tage, nachdem die Serienproduktion ange-laufen war. Das 340 Premium ist dabei die Variante mit 7,5 Joule Mündungs-energie für Freizeitschießen auf Klapp- und Pappscheiben. Für den Erwerb des zweiten Diana N-Tec sollten hingegen eine Waffenbesitzkarte oder ein Jagd-schein vorhanden sein: Das 340 Classic verfügt über 20 Joule Mündungsenergie

und richtet sich vornehmlich an die Field-Target-Fraktion.

Technik: N-Tec ist ein Kürzel für „Nitro-gen Piston Technology“, zu Deutsch: Stickstoff-Piston-Technologie. Dahin-ter verbirgt sich mehr Arbeit, als die vier Buchstaben vermuten lassen. Zwei Jah-re lang arbeiteten Diana-Ingenieure mit einem großen deutschen Hersteller von Gasdruckfedern zusammen. Das Ziel: Sowohl der Spann- als auch der Schuss-vorgang der N-Tecs sollte so sanft und gleichmäßig ablaufen, wie es möglich ist. Um das zu erreichen, verbannten die Ingenieure die klassische Spiralfeder aus dem Gehäuse der Waffe. Die Ener-gieausbeute kommt stattdessen aus dem stickstoffgefüllten Zylinder. Spannt man die Waffe, wird auch das Gas kompri-

miert und beim Be-tätigen des Abzugs schlagartig wieder freige-geben – vereinfacht kennt man das auch vom Dämpfer des Kofferraumde-ckels am Auto. Diana wirbt damit, dass diese Maßnahmen die Vibrationen in-nerhalb der Waffe stark reduzieren. Bei der ersten Inaugenscheinnahme konn-ten die VISIER-Tester diese Lösung nur als durchweg gelungen bezeichnen: Beide Waffen ließen sich butterweich spannen; hier kratzte und hakte es nir-gends. Naturgemäß ließ sich das Classic wegen der höheren Leistung etwas schwerer abknicken, was sich dank des Gasdruckzylinders aber nicht unange-nehm bemerkbar machte. Beide Läufe halten ohne manuelle Verriegelung

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Diana N-Tec-Luftgewehre | TEST & TECHNIK

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Pulverdosiergeräte von Lyman, Hornady und RCBS:

Nix zum Verpul vernTEST & TECHNIK | Drei elektronische Pulvertrickler

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Es gibt eine Fülle von Gründen, war-um man als Sportschütze und Jäger seine Munition selbst laboriert. Für

den ambitionierten und viel schießen-den Sportschützen dürften dies vorran-gig die Abstimmung der Munitionskom-ponenten wie Hülsen, Geschosse, Pulver und Zündhütchen auf die eigene Waffe sowie die Schonung der Haushaltskasse gegenüber fabrikgeladener Munition sein. Jäger sind nicht die typische Wie-derladeklientel, dennoch gibt es unter den Grünröcken so manchen experimen-tierfreudigen Anwender, der seine La-borierungen auf das im Revier vorkom-mende Wild abstimmen möchte.

Wiederladen macht sich aber nur dann bezahlt, wenn man zum Einen eine ge-wisse Mindestmenge an Patronen lädt, um die nicht unerheblichen Kosten für die Ausrüstung zu amortisieren, und zum Anderen seine eigene Zeit nicht rechnet. Wer schon einmal Ladungen mit Maximaltoleranzen von 0,1 Grains (grs) für 100 oder mehr Patronen auf ei-ner Pulverwaage einzeln abgewogen hat, der weiß, wie viel Zeit bereits nur dieser Schritt in Anspruch nimmt. Da wäre es doch ein Segen, wenn es ein elektronisches Helferlein gäbe, welches aus einem Pulverreservoir automatisch die gewünschte Menge abwiegt. Ein Se-gen – und genau den gibt es in Gestalt elektronischer Pulverdosiergeräte, auch bekannt als Pulvertrickler (to trickle = tröpfeln). Diverse Hersteller bieten die-se bereits seit eine ganzen Weile an. Die VISIER-Tester bestellten beim Groß-händler und Importeur Helmut Hofmann aus Mellrichstadt insgesamt drei Gerä-te. Zum Test traten an: Hornady Lock-N-

Load Auto Charge Powder Dispenser, Ly-man Gen 5 Touch-Screen Powder System und der Charge Master Combo von RBCS.

Testfragen: Die beiden wichtigsten Kriterien für Pulvertrickler dürften die Dosierzeit und die Genauigkeit der ein-gegebenen Wunschladung sein. Weiter wollten die Tester wissen, wie groß die Streuung der Wägungen innerhalb einer Laborierung ausfallen. Dazu beschaffte VISIER zwei hochgenaue Waagen: eine Sartorius aus dem Laborbereich und eine GemPro 250 aus dem Wiederlade-bedarf. Beide Instrumente haben eine Messauflösung von 0,001 Gramm bezie-hungsweise 0,02 Grains. Der Preis der Sartorius-Waage ist zwar mit knapp 1200 Euro etwa sechsmal so hoch wie derjenige der GemPro, jedoch verfügt die Sartorius unter anderem über eine inter-ne Eichung. Munitionshersteller und Prüfinstitute verwenden daher diese Waagen sehr häufig. Die abschließende Testfrage sollte klären, wie die Pulverdo-sierer mit unterschiedlichen Korngeo-metrien und -größen zurecht kommen. Dazu wurden alle Versuche mit vier un-terschiedlichen Pulvern durchgeführt.

Zeit und Genauigkeit: Je Pulversor-te wählten die Tester eine aus der Praxis gebräuchliche Ladung aus. Insgesamt trickelten sie dann jeweils zehn Ladun-gen und stoppten die dafür benötigte Zeit. Anschließend prüften sie die Ge-nauigkeit des Wiegens mit der Sartorius-Waage. Das feine Stäbchenpulver Vihta-vuori N 310 sollte mit einer Lademenge von 4,2 Grains eine Ladung für das Kali-ber 9 mm Para repräsentieren. Stellver-tretend für eine .357-Magnum-Patrone

Wiederladen spart Kosten, Wiederladen erlaubt höchste Präzision. Doch wer sehr viele Patronen fertigen will, ohne seine Freizeit ganz und gar zu opfern, kommt an einem elektronischen Pulvertrickler kaum vorbei. So heißt es, aber stimmt das auch? VISIER-Autor Christopher Hocke nahm Geräte von drei US-Herstellern unter die Lupe.

Nix zum Verpul vern

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Drei elektronische Pulvertrickler | TEST & TECHNIK

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Page 16: VISIER 10/2014 Leseprobe

Nicht nur für BärenjägerRepetierbüchse Savage 116 Bear Hunter:

Hier wurde die Savage-Büchse 116 Bear Hunter in der Praxis ausprobiert – vor dem Hintergrund der herrlichen Tafelberge, wie sie typisch sind für das Damaraland im Nordwesten Namibias.

TEST & TECHNIK | Savage 116 Bear Hunter

Oktober 201450 | V ISIER.de

V 10 050-055 Savage Bear Hunter.indd 50 09.09.14 12:01

Page 17: VISIER 10/2014 Leseprobe

Während Ende des vergangenen Jahrhunderts Stainless-Waffen mit Synthetik-Schäften im

deutschsprachigen Raum bei der Jagd noch argwöhnisch bestaunte Exoten waren, sieht man sie heute oft. Beson-ders häufi g fi nden sie sich bei Jägern, die viel und nicht nur bei Sonnenschein jagen. Die Vorteile liegen auf der Hand, der Pfl egeaufwand ist hier minimal. Nach einer verregneten Morgenpirsch genügt es, die Büchse grob abzutrock-nen und mit geöffnetem Verschluss im Jagdzimmer trocknen zu lassen. (Natür-lich nur, wenn man daneben sitzend sei-ne E-Mails erledigt. Sonst gehört sie in den Waffenschrank!) Eine traditionell gefertigte Bockbüchsfl inte beispiels-weise muss in solchen Fällen sorgfältig gereinigt und geölt werden, um Rost zu verhindern. Schönheitspreise gewinnen Stainless-Büchsen aber kaum. Traditi-onsbewusste Jäger führen sie daher sel-ten. Besonders mit Camoufl age-Schäf-ten halten sie diese Gewehre für zu militärisch oder zu „amerikanisch“.

Die Testwaffe: Die Savage 116 Bear Hunter kam Mitte Mai 2014 vom Impor-teur Helmut Hofmann. Mit .300 Win-chester Magnum bot sie ein Kaliber, das sich für fast alle Wildarten dieser Welt einsetzen lässt, allerdings nicht für Büffel und andere Dickhäuter. Zu den weiteren für diesen Büchsentyp liefer-baren Kalibern zählen .300 WSM, .338 WinMag, .375 Ruger. Alles Kaliber für die

Großwildjagd, die .375 Ruger ist sogar „Büffel-tauglich“. Mittels Weaver-Schiene und Quick-Release-Ringen mit Klemmbacken war ein Leupold-VX6-Ziel-fernrohr (2-12 x 42, Duplex Absehen mit zuschaltbarem Leuchtpunkt) montiert. Da die Büchse sowohl bei der Auslands-jagd als auch in Deutschland im nieder-sächsischen Staatsforst auf Hochwild (Sauen und Rotwild) eingesetzt werden sollte, schossen die Tester sie mit blei-freier Munition ein – die verwendete Sorte: Barnes VOR-TX, 165 Grains Tipped TSX BT. Seit dem 1. April 2014 ist im nie-dersächsischen Staatsforst (und in vie-len anderen Staatsforstbetrieben) die Verwendung von bleifreier Munition vor-geschrieben. Das mit der Büchse ange-lieferte Schussbild zeigte einen Fünf-Schuss-Streukreis von zwei Zentimetern. Zum Tester kam die Büchse in einem Sa-vage-Megaline-Waffenkoffer mit zwei Zahlenschloss- und zwei Schnapp-Ver-schlüssen. Dieser Kunststoffkoffer eig-net sich auch für Transporte in Flugzeu-gen. Tipp: Die zwei außen liegenden Verschlüsse verfügen über kein Schloss. Diese sollte man unbedingt mit Klebe-band sichern, zumal das auch der zu-sätzlichen Stabilität dient.

Die Technik: Der Repetierer verriegelt mit zwei feststehenden und zwei dreh-baren Warzen im 585-Millimeter-Lauf, der über keine offene Visierung verfügt. Mittels schwarzem Demontagedrücker vor dem Abzugsbügel kann die Kammer

entriegelt und entnommen werden. Der matt gestrahlte Stainless-Lauf ist gefl u-tet und mit einer verstellbaren Mün-dungsbremse versehen: Einfach an den gerändelten Partien anfassen und um zirka 20 Grad drehen, dann lässt sie sich öffnen und schließen, mit etwas Übung sogar geräuschlos. Das Magazin fasst drei Patronen, eine lässt sich zusätzlich ins Patronenlager laden. Am Magazin-deckel sitzt vorn ein Entriegelungsdrü-cker, über den sich der Deckel zum Ent-nehmen der Patronen und zur Waffen-pfl ege öffnen lässt. Den Deckel ziert das Trittsiegel eines Bären, recht treffend für die „Bear Hunter“-Büchse.

Eine echte technische Besonderheit ist der im Abzugsgewicht von 170 bis 1130 g verstellbare AccuTrigger. Laut Firmenin-fo soll das der Schütze auch ohne Hilfe des Büchsenmachers bewerkstelligen können. Der dazu notwendige Schlüssel war allerdings nicht mitgeliefert wor-den. Außerdem ließ sich das System mit herkömmlichem Werkzeug nicht aus dem Schaft entnehmen, was die Voraus-setzung zur Verstellung des Abzuges ist. Die Büchse wurde also mit dem geliefer-ten Abzugsgewicht von 1712 g geführt (dieser Wert entspricht dem Mittel von fünf Messungen mit der Lyman Trigger Pull Gauge). Der „Trigger“ gilt mit dem zusätzlichen Mittelzüngel, das vor der eigentlichen Schussabgabe betätigt werden muss, als sehr sicher. Als sicher und praxisgerecht erweist sich auch die

Nicht nur für BärenjägerRobuste Stainless-Repetierbüchsen mit Kunststoffschäften werden gern von Profis geführt, die bei jedem Wetter unter harten Bedingungen jagen. Daher eignen sich diese Büchsen besonders auch für Jagden in der Wildnis. Visier hat die Savage Bear Hunter (Bärenjäger) unter anderem auch in Afrika getestet.

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Savage 116 Bear Hunter | TEST & TECHNIK

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Page 18: VISIER 10/2014 Leseprobe

Unter den Branchengrößen im Be-reich Zentralfeuer-Pistolen ist Beretta heute der einzige Her-

steller, der keine sportlich ausgelegten Versionen seiner Pistolen anbietet. Und das hat in Gardone Tradition: Nächstes Jahr feiert Berettas Paradepferd unter den Großkaliberpistolen seinen 40. Ge-burtstag. In den vier Dekaden gab es aber nur für sehr kurze Zeit reinrassige Sportversionen. 1997 und damit stolze 22 Jahre nach dem Stapellauf der Beret-ta 92 lancierte die Waffenschmiede mit der 92 „Combat“ und der 92 „Stock“ erstmals zwei Wettkampfvarianten, die sich durch einen längeren Lauf, andere Griffschalen und eine verstellbare Kim-me von einer gewöhnlichen Beretta 92 F unterschieden – unter anderem, aber dazu gleich mehr. Im Gegensatz zu Flin-tenschützen und Freunden von Kleinka-liber-Pistolen wurden Fans von großka-librigen Matchpistolen bei Beretta leider eher stiefmütterlich behandelt, dem kommerziellen Erfolg der Baureihe 92 als Militär-, Behörden, und Verteidi-gungswaffe zum Trotz.

Vergessene Sportpistole Beretta 92 Stock:

Kein Platz an d er SonneNur kurz währte Berettas Versuch, großkalibrige Pistolen auch im Sport-bereich zu etablieren. Neben dem Schwester-modell 92 Combat fand sich auch das Modell 92 Stock nur für kurze Zeit im Sortiment des italienischen Traditions-herstellers.

TEST & TECHNIK | Beretta 92 Stock

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Als VISIERs Spezialist für militäri-sche Neuheiten wusste es Dr. Jan-Phillipp Weisswange schon früh:

„Das Kommando Spezialkräfte der Marine beschafft derzeit eine besondere Variante der Neun-Para-Pistole Glock 17 Generati-on 4. Die Pistole mit dem Schlagbolzen-schloss wird in der Bundeswehr als P9 A1 katalogisiert. Wesentlichen Hintergrund der Beschaffung bilden die Vorteile des Schlagbolzenschlosses im maritimen Ein-satzumfeld. So lässt sich die P9 A1 unter

Einmal um die ganze Welt

Sie hat in mehr Action-Filmen mitgespielt als die gesamte „Expendables“-Darstellerriege. Und sie ist weltweit im Einsatz, bei Militär und Polizei sowie im Sport: Die Glock. „Die“ Glock? Tatsächlich handelt es sich da nicht um eine, sondern eine ganze Familie von Pistolen. Die aber gelten als die berühmtesten der Welt: Ein Blick auf die Firma Glock, ihre Waffen und die Gründe ihres Erfolgs.

Die Bedeutung der Glock-Pistolen:

FASZINATION WAFFEN | Die Glock-Pistolen

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Wasser zur Selbstverteidigung im Nächst-bereich einsetzen. Die P9 A1 wird jedoch die speziell für den Unterwasserkampf konstruierte Pfeilbündel-Pistole P11 von Heckler & Koch nicht ersetzen. Die P9 A1 verfügt über die maritime Ausstattung mit speziellem Federteller sowie die Zwei-Kilo-Feder. Markantestes Unterschei-dungskriterium zur Glock Generation 3, die bereits als „P9M“ (M = maritim) kata-logisiert ist und unter anderem bei der GSG 9 geführt wird, sind die austauschba-

ren Griffrücken. Weitere Ausstattungsde-tails sind ein vergrößerter Magazinhalter sowie ein vergrößerter Schlittenfanghebel mit Daumenau� age. Zudem verfügt die P9 A1 über eine nachtleuchtende Visie-rung mit U-Kimme. Die Magazinkapazität beträgt 17 Patronen 9 x 19 mm.“

Damit setzte die Firma Glock aus dem im gut 15 Kilometer vor Wien gelegenen Deutsch-Wagram einen weiteren Akzent in ihrer Erfolgsgeschichte. Diese brach-te 25 Modelle in vier Fertigungsgenera-tionen sowie sieben Kalibern hervor und führte 2007 zu der Meldung, die Marke von fünf Millionen weltweit verkaufter Pistolen sei überschritten. Denn „Glock“ ist heute vermutlich der berühmteste Kurzwaffennamen der Welt. In den USA haben sich Waffen dieses Fabrikats als beliebtester Kurzwaffentyp durchge-setzt. Nicht umsonst nannte Journalist Paul M. Barrett sein 2012 erschienenes Buch „Glock – The Rise of America’s Gun“. VISIER hat den Werdegang dieser Waf-fenfamilie stets beobachtet und nicht mit kritischen Worten gegeizt. Skepsis ist das eine – aber wer das Recht darauf beansprucht, muss abwägen und gege-benenfalls anerkennen. Im Fall Glock beginnt das mit der schlichtweg un-glaublich wirkenden Lebensleistung des Firmengründers Gaston Glock (*1929). Er machte die Selbstladepistole � t fürs 21. Jahrhundert und verwandelte sein als Vorhangstangen-Lieferant gegrün-detes Werk in ein Milliarden-Unterneh-men. Dabei begann er erst vor 35 Jahren mit Tüfteleien zu dem, was 1982 als Glock 17 serienreif war und 1983 als

„P 80“ seitens des österreichischen Bundesheeres als Ersatz für die Walther P 38 reglementiert wurde.

Heute hat Glock die Rolle inne, die vor 18 Jahrzehnten Samuel Colt beim Auf-kommen des Trommelrevolvers ausübte: Nicht nur, dass sein Name mit einer Waf-fenart gleichgesetzt wird, sondern auch, dass man ähnliche Konstruktio-nen anderer Firmen damit bezeichnet. Halt, mag mancher einwenden, erfun-den hat Glock den Kunststoff-Unterbau ja nun nicht. Flugs folgt der völlig kor-rekte Verweis auf Heckler & Koch und deren ab 1973 gefertigte VP-70. Jedoch brachte es die VP-70 in der aufs Militär gemünzten Variante mit der Option auf Drei-Schuss-Feuerstoß nur auf 3230

Ich bin beim Bund: Links die brandneue P9M A1 der Kampftaucher, rechts die vorn links am Schlitten mit P9M gestempelte GSG9-Pistole. Sie basiert auf der Glock 17 und gilt unter „Glockianern“ als eine der seltensten Versionen überhaupt.

Wie immer: Zerlegen ganz easy – Sicher-heitscheck, Schlitten in den Luger-Griff

nehmen und gut 3 mm nach hinten ziehen. Die zwei Mini-Zerlegeschieber

über dem Abzugsbügel abwärts ziehen und da halten. Schlitten nach vorn ab-ziehen. Erst die doppelte Vorholfeder,

dann den Lauf mit seiner nach unten offenen Steuerkurve entnehmen.

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Die Glock-Pistolen | FASZINATION WAFFEN

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Fotokunst beim Ritterturnier:

Linse trifft Lanze

FASZINATION WAFFEN | Ritterturnier in Schaffhausen

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VISIER-Lesern ist er kein Unbekannter: Guido J. Wasser schießt Silhouettengewehr ebenso wie Super Magnum, schätzt edle Messer und befasst sich mit Ballistik, Akustik und Elektronik. Und er fotografiert meisterlich: Soeben erhalten die Fotos des VISIER-Autors sogar ihre eigene Ausstellung auf der Photokina. Hier seine Bilder von einem Ritterturnier und das, was er dazu zu erzählen weiß.

Bertus Brokamp hilft Toby Capwell aus den USA in die Rüstung.

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Ritterturnier in Schaffhausen | FASZINATION WAFFEN

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Page 24: VISIER 10/2014 Leseprobe

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Page 25: VISIER 10/2014 Leseprobe

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Page 26: VISIER 10/2014 Leseprobe

Die 75-Millimeter-Klinge aus 5CR15MoV-Stahl des CRKT S.P.E.W. zeigt das Firmenlogo. Alan Folts gestaltete das Design des Messers. Die Abkürzung steht für Small Pocket Everyday Wharncliffe, also für ein Taschenmesser mit Schafsfußklinge (€ 44,95, alle Preise gemäß Angabe des Importeurs Böker Manufaktur Solingen, www.boker.de. Die Website des Herstellers aus Tualatin in Oregon lautet www.crkt.com).

20 Jahre Columbia River Knife & Tool: The

Oregon Way

Hinter den vier Buchstaben CRKT steckt eine Messer-firma, die in diesem Jahr ihr 20-Jahr-Jubiläum begeht und sich zu einer der Großen in den USA entwickelt hat: Ein Blick auf das Unternehmen – und auf viele Messer.

1999 stellte CRKT die Reihe M16 vor, die auf einem Ent-wurf von Kit Carson basiert. Typisch die kanuförmigen Griffe mit den durchbrochenen Griffschalen (diverse Werkstoffe, u.a. Zytel, Alu, glasfaserverstärktes Nylon, G-10 und Titan) und den die als „Flipper“ bekannten Klingen-Öffnungshilfen. Die ragen in geschlossenem Zustand aus dem Griffrücken. CRKT hat Dutzende M16-Versionen gebaut. Einige sind vergriffen – das M16 ist ein eigenes Sammelfeld. Die Preise rangieren zwischen € 46,95 und 134,95. Untere Reihe M16-01Z und M16-10Z. Obere Reihe M16-13Z, M16-02Z und M16-14FD.

SAMMELN & SELBERMACHEN | CRKT-Messer

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Page 27: VISIER 10/2014 Leseprobe

Die Messe war fast geschafft, als da auf einmal etwas am Ende der Gas-se mit den US-Ausstellern den

Blick einfing. Ein eher kleiner Stand. Da-hinter zwei muntere Herren. In der Aus-lage jede Menge Messer, die das unbe-scheidenermaßen als durchaus sach- kundig zu klassifizierende Auge als kom-plett neue Linie erkannte. Ungewöhn-lich auch, dass Rod Bremer und Paul Gil-lespie nur Klappmesser zeigten. Und zwar nur solche mit Kunststoff-Elemen-ten am Griff. Alle in Fernost gefertigt, basierend auf Entwürfen diverser be-kannter Messermacher wie Jim Ham-mond und Ed Halligan. Was heute wie ein vertrautes Konzept klingt, das war in den 1990er Jahren neu: Rod Bremer baute auf dieser Basis seit 1994 die Fir-ma Columbia River Knife & Tool auf, heu-te der Messerwelt als CRKT bekannt. Das alles begann vor genau 20 Jahren dort, wo mit dem Columbia Fluss einer der wasserreichsten amerikanischen Flüsse in den Pazifik fließt. In einer der herrlichsten Ecken der Neuen Welt, wenn man denn abwechslungsreiche Landschaftsformationen mit jeder Men-ge Fisch und Wild liebt. Nun, Oregon ist kein bevölkerungsreiches Land, aber ei-nes voller Leute, denen die Sache mit der Landschaft, dem Fisch und dem Wild gefällt – unter anderem deswegen sitzt hier auch das Herz der US-Messerindus-

trie. Okay, Wasserkraft, Bodenschätze und Baumbestand mögen dabei auch eine Rolle spielen. Allem im Namen of-fenbarten Lokalpatriotismus zum Trotz hat sich CRKT aber vom Start weg als Global Player verstanden. Einer, der im klassischen Geist des US-Westens auch auf den Pazifik und damit auf Asien ori-entiert ist: „Ja, wir begannen die Fabri-kation vom Fleck weg in Taiwan. Dann kam für einige Modellreihen China hinzu, auch Italien und unsere Heimat, aber wir fertigen bis heute in Taiwan.“ Natürlich hat sich das Unternehmen in all der Zeit verändert. Längst hat sich CRKT vom Taschenmesser-Hersteller zum Voll-sortimenter im Bereich Messer und ta-schengerechter Outdoorwerkzeuge entwi-ckelt. Das Werk arbeitet mit über 30 exter- nen Messermachern und Entwicklern zu- sammen. Darunter Kampfsport-Fachleute wie James Williams, Outdoor-Spezialisten wie Jagdführer Russ Kommer, Designer wie Liong Mah und Glenn Klecker. Und be-rühmte Knifemaker wie Allen Elishewitz, A.G. Russell oder der heute längst auf dem Messer-Olymp ansässige Ron Lake, der mit Linerlock-Designer Michael Walker das als Lake and Walker Safety (LAWKS) bekann-te und bei vielen CRKTs verbaute Element ersann: eine ebenso simple wie effektive Sicherung für die Linerlock-Klingenverrie-gelung (CRKT verbesserte das inzwischen zur AutoLAWKS-Sicherung). Last but not

least – auch hier gilt: Cherchez la femme. Denn zum Entwickler-Team von CRKT zählen mit MJ Lerch und Karen Hood auch zwei messerbegeisterte Frauen. Was übrigens auch aufs CRKT-Marketing mit Lindsey Phelps zutrifft. Paul Gillespie ist inzwi-schen altershalber ausgeschieden, Rod Bremer der Patròn von 35 Mitarbeitern, welche die aktuellen Linien betreuen. Wie viele Linien genau? „Ungefähr 262. Und seit unseren Anfängen im Jahr 1994 haben wir schätzungsweise 1050 verschiedene Modelle produziert.“ So viele? Man staunt, mit Blick auf die eigene CRKT-Sammlung, in die im Lauf der Jahre doch einige Scheinchen ge-flossen sind. Und da kam irgendwann mit Blick auf den schwindenden Stauraum der gute Vorsatz des Kaufstopps, gefolgt von einer Einladung zu einem 50. Geburtstag und dabei der Begegnung mit Rüdiger, ei-nem lange nicht gesehenen Gefährten aus Jugendtagen. Sein erster Satz: „Ich muss dir mal mein neues Messer zeigen.“ Woraufhin er ein brandneues, dem Auge unbekanntes CRKT M16 mit Titan-Griffschalen ans Tages-licht beförderte. Und schwupps, war er weg, der gute Vorsatz. Braucht ein Sammler sowieso nicht – nur Platz, viel Platz. Mit dem Einhandmesser M16 startete die Zusammenarbeit von CRKT und dem Messermacher Kit Carson (kürzlich ver-storben, mehr zu seinem Leben und Wir-ken auf Seite 80). Kit Carsons Entwurf bestach und besticht gestalterisch

durch den kanuför-migen Griff mit den vier großen Bohrun-gen auf jeder Seite, was der Handhabe ihr unverwechselba-res Gepräge verleiht. Als revolutionär gilt Carsons Öffnungshil-fe „Flipper“. Das ist einfach eine vor der Schneide sitzende Verlängerung der Klinge – „einfach“ im Sinne von „Darauf muss man erst einmal kommen“. Der Flip-

Neben dem M16 ist das von Ed Halligan entwickelte K.I.S.S. (Keep It Super Simple) typisch für CRKT: Ein Messer mit Integral Frame Lock, das eine Trageclip-bestückte Griffhälfte hat, auf der die Klinge in geschlossenem Zustand ruht (v.l.): Sampson‘s K.I.S.S. mit partieller Welle, ein hochglanz- poliertes K.I.S.S. SST (Short Stubby Thing, kurzes Stubsnasending), ein Classic K.I.S.S. und ein (nicht mehr gebautes) Slip K.I.S.S. mit Perlmutt-Imitat. Unten quer ein von Ed Van Hoy kreiertes Snap Fire, bei dem sich die Klinge durch Druck und Drehen des titannitrierten Rades öffnen lässt.

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CRKT-Messer | SAMMELN & SELBERMACHEN

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Abends mal auf ein Bier ausgehen – das gehört im westlichen Abendland so zum Leben wie die

Butter zum Brot. Dumm nur, wenn man dem auch im Ausland treu bleiben will, dort aber als Angehöriger einer als bru-tal empfundenen Besatzungsmacht stets Gefahr läuft, von Untergrund-kämpfern ermordet zu werden. So er-ging es den seitens der Briten in Irland eingesetzten Soldaten und Polizisten

selbst dann, wenn sie sich in Zivil außer-halb der Kaserne bewegten: Das war so zwischen dem Osteraufstand von 1916 und der Proklamation des Irischen Frei-staats 1922. Und es wiederholte sich in den 1970er Jahren. Zugunsten eines Mi-nimums an Lebensqualität konnte man nun natürlich einen Pub besetzen, die anwesenden Iren unter Bewachung stel-len, fi x ein paar Bierchen kippen und sich unter gewissenhafter Einhaltung

militärischer Vorsichtsmaßnahmen wie-der in die Kaserne zurückziehen. Ob das allerdings auf Dauer funktionieren wür-de, war fraglich. Ein einsichtiger Mann im Kriegsministerium in London hatte da eine andere Idee. Jeder Angehörige der betroffenen Einheiten sollte ver-deckt eine Waffe tragen. Was damals eine aus der Not geborene Maßnahme war, lockt heute die Sammler: Die so in den 1920er und 1970er Jahren beschaff-

Der Kampf um die Freiheit bescherte Irland im 20. Jahrhundert binnen fünf Jahrzehnten zweimal bürgerkriegsartige Konflikte. Und er sorgte dafür, dass die in Irland eingesetzten Briten verdeckt zu führende Kurzwaffen bekamen. Diese Waffen kommen nun allmählich auf den Sammlermarkt – hier die Story dazu.

BlutigePistolen der britischen Polizisten in Irland:

BlutigeBlutigeSonntage

GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Britische Polizeipistolen

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ten Pistolen setzen in jeder Kollektion von Colt- und Walther-Pistolen einen besonderen Akzent. Und sie lenken das Augenmerk auf den sich über Jahrhun-derte hinziehenden Kampf um die Selbstbestimmung der Iren. Die Anfänge: Adrian IV. hieß der ein-zige englische Papst – er erteilte 1155 dem englischen König Heinrich II. Plan-tagenet per päpstlicher Bulle das Recht,

die Insel der Kelten zu erobern. Jedoch schaffte es erst Heinrich VIII. zu Beginn des 16. Jahrhunderts, über beide König-reiche in Personalunion zu herrschen. Freiheitsbewusst revoltierten die ka-tholischen Iren in den folgenden Jahr-hunderten regelmäßig gegen die pro-testantischen Besatzer. Im 17. Jahr-hundert musste Oliver Cromwell als Lord Protector des britischen Commonwealth Irland praktisch neu erobern. Unter all-dem litt die Grüne Insel. Hungersnöte traten auf, Millionen von Iren wander-ten aus. Die Verbliebenen gingen zur Guerillataktik über. Sobald Großbritan-nien in einen Krieg eintrat, baten Iren den Gegner um Unterstützung. In Form von Waffen und Beratern gewährten dies diverse spanische Könige ebenso wie Napoleon Bonaparte und im I. Welt-krieg auch Kaiser Wilhelm II. Easter Rising: Am Ostermontag 1916 war es wieder soweit. Die britische Ar-mee versank im Schlamm von Flandern, in Irland standen nur wenige Truppen zur Ausbildung. Nationalisten nutzten die Chance: Die Irish Volunteers unter James Connolly und die Irish Republican Brot-herhood unter Patrick Pearse besetzten in Dublin ohne Widerstand mehrere stra-tegische Punkte. In der Hauptpost rich-teten sie ihr Hauptquartier ein und ver-lasen die „Oster-Proklamation“. Nur die Einnahme eines Waffenlagers in Phönix-Park und diejenige von Dublin Castle ge-langen nicht. Doch damit war die Aktion praktisch gescheitert – das Schloss von Dublin war seit eh und je die britische Machtzentrale in Irland. Zudem waren die vom weltweit bekannten Nationalis-ten Sir Roger Casement eingefädelten deutschen Lieferungen französischer und russischer Beutegewehre den Eng-ländern in die Hände gefallen. Nur einige hundert Mauser-Repetierer 71/84 und 98a, eine kleinere Menge Pistolen P.08 und Mauser C 96 sowie ein Schwung Web-ley-Revolver waren durchgekommen. Der britische Befehlshaber, Sir John Maxwell, schickte Truppen aus der Gar-

nison Curragh und forderte weitere aus England an. Nach ersten Verlusten bei seinen unerfahrenen Rekruten befahl Maxwell den Einsatz von Artillerie im Stadtgebiet. Damit hatten die Aufstän-dischen nicht gerechnet. Dublin brann-te, das Zentrum der für ihre Brauereien bekannten Hafenstadt wurde verwüs-tet. Und es gab viele Opfer unter der Zi-vilbevölkerung. Das auch, weil britische Soldaten praktisch jeden Mann im Kampfgebiet erschossen. Am 29. April 1916 kam das Ende. Connolly und Pearse unterschrieben die bedingungslose Ka-pitulation. Maxwell griff auf Anordnung des Kabinetts in London brutal durch. Die 15 Anführer wurden im Mai erschos-sen. Ausgenommen war nur der spätere irische Taoiseach (Premierminister) Éa-mon de Valera. Ihn rettete der Umstand, dass er ein kubanisch-irischstämmiger Amerikaner war. Maxwells rigoroses Vorgehen führte zu einem Umdenken der Iren. Hatten viele den Aufstand zu Beginn belächelt, fand man jetzt zu-sammen. Der britische Premierminister Lord H. H. Asquith wollte gegensteuern: Er opferte seinen Bauern und entließ Maxwell. Es reichte nicht. Dann ver-suchte man mit allen Mitteln, den iri-schen Freiheitswillen zu unterdrücken. IRA contra Auxies: In diese Zeit fi el die Geburtsstunde der Irish Republican Army (IRA). 1919 fanden die bisher zer-strittenen Nationalisten zusammen und begannen unter dem charismatischen Michael Collins einen gnadenlosen Kampf gegen alle Vertreter des verhass-ten Empire. Die schon immer bewaffne-ten Polizisten der Royal Irish Constabu-lary (RIC) traf es zuerst. Sie hatten in Englands Auftrag die Unterdrückung vorangetrieben und dabei unter ihren eigenen Landsleuten viele Opfer gefor-dert. Die IRA rechnete alttestamenta-risch Eins zu Eins: Für jeden ihrer Kämp-fer starb ein Mann der RIC, immer! Waren Unbeteiligte zu Tode gekommen, stieg die Quote auf Zwei zu Eins. Die RIC konn-te sich nur noch in Gruppen bewegen, ihre Familien mussten sich in Kasernen

Colt M 1903 und Walther PP – im Abstand von einem halben Jahrhundert erfüllten sie in Irland jeweils denselben Zweck: Verdeckt geführt, sollten sie dann in Not-wehrlagen zur Hand sein, wenn ihr Träger in zivil und ohne seine Dienstwaffen unterwegs war. Im Hintergrund eine um 1920 in Dublin entstandene Aufnahme. Sie zeigt Auxiliaries und Black & Tans, letztere gut an ihrer zweifarbigen Uniformierung zu erkennen.

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Britische Polizeipistolen | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

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Wer Geschichte abseits von Bibliotheken erleben will, der landet früher oder später beim Reenactment. Die „Darstellungsgruppe Süd-deutsches Militär“ hat sich der Epoche des Kaiserreichs verschrieben – und lebt auf Veranstaltungen deren Geist bis ins kleinste Detail.

Wer Geschichte abseits von Bibliotheken erleben will, der landet

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Wenn man erst mal die 40 über-schritten hat, dann freut man sich meist über jede Nacht, die

man in seinem eigenen Bett verbringen kann. In der Freizeit auf einem abgeern-teten Acker nächtigen? Auf Strohsäcken unter einer offenen Zeltplane? Sich dann noch von einem Unteroffi zier schleifen lassen und vor Zuschauern in den Matsch werfen? Für die Mitglieder der „Darstellungsgruppe Süddeutsches Militär (DSM) Geschichtsdarstellung der alten Armee 1870-1918 e.V.“, so der voll-ständige Name, ist das genau das Salz in der Suppe. Für sie gehören zum Reenactment nicht nur originalgetreue Uniformen und Ausrüstung, sondern auch das ganze Drumherum. Und dazu muss man im Zweifelsfall sein Haupt auch auf einen Strohsack betten.

Begonnen hat das 2001. Damals befand eine kleine Gruppe von geschichtlich In-teressierten, dass es in Deutschland zwar viele Reenactors der Napoleoni-schen Ära gäbe, man die Geschichtsdar-

steller für den Zeitraum zwischen 1870 und 1918 aber mit der Lupe suchen müs-se. Da sich die Männer aber gerade für diese Ära interessierten, schlossen sie sich zusammen, besorgten sich passen-de Uniformen und besuchten die ersten Veranstaltungen als Geschichtsdarstel-ler – und machten sich einen Ruf: 2004 schon standen die Mitglieder für den Kurzfi lm „Weihnachten 1914“ vor der Kamera. Ein Jahr später mussten die DSM‘ler neben ihren Auftritten bei Reenacments und Gedenkveranstaltun-gen dann schon vier mal ins Scheinwer-ferlicht; Filmdrehs unter anderem für „Sedan 1870“ und „La Forteresse Assie-gée“ standen auf dem Terminkalender. 2006 machte die Truppe Nägel mit Köp-fen und gründete einen eingetragenen Verein mit dem eingangs genannten Na-men. Es folgten mehr als zehn weitere Filmdrehs und unzählige Veranstaltun-gen, die den Bekanntheitsgrad steiger-ten und dazu führten, dass die DSM heu-te zu den mitgliederstärksten Truppen in Deutschland zählt.

VOR ORT | Darstellungsgruppe Süddeutsches Militär 1870-1918 e.V.

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Güstrow gehört zu den festen Rei-sezielen der „Tactical Community“ im Sommer. Der dort von Frank

Thiel und seiner Firma Baltic Defence or-ganisierte und unter fachlicher Leitung des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern durchgeführte Special Forces Workshop („SFW“) hat sich bun-desweit dauerhaft etabliert. Hiervon zeugt nicht zuletzt die Tatsache, dass der Innenminister des Landes Mecklen-burg-Vorpommern erneut die Schirm-herrschaft übernommen hat.

Die diesjährige sechste Auflage bot ein-mal mehr ein breit gefächertes Weiter-bildungsangebot für die nationalen und internationalen Teilnehmer aus Spezi-aleinheiten der Polizei und der Streit-kräfte: Schießen und taktischer Einsatz mit Kurz- und Langwaffen, Flinte, Selbst- und Kameradenhilfe sowie Ei-gensicherung standen dieses Jahr auf dem Plan. Dazu kamen der traditionelle

Neuheiten von SFW und TDI:

Der 6. Special Forces Workshop in Güstrow und der 18. Tag der Infanterie in Hammel-burg boten trotz Euro- satory verblüffende Innovationen im Bereich der Handwaffen.

Zwei erfahrene Einsatztrainer aus dem PP Karlsruhe vermittelten im Rahmen des MP5-Workshops Feuerkampf-Taktiken aus Fahrzeugen.

Handfeste Überraschungen

Der Breacher hält die Ramme noch in der Hand, da wirft der zweite Mann bereits die 180-Dezibel-Blitzknallgranate durch die Tür.

VOR ORT | Special Forces Workshop und Tag der Infanterie

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fordernde Wettkampf und natürlich eine Industrieausstellung. Das Schöne da-bei: Viele der dort vorgestellten Hand-waffen sowie Führungs- und Einsatzmit-tel ließen sich gleich vor Ort ausprobieren. Hierfür stellten bei-spielsweise MEN, Newco Safety Techno-logy, Rheinmetall und RUAG Ammotec Munition sowie Pyrotechnik bereit. Ne-ben Albert Arms, Beretta Defense/Be-nelli, Glock, Haenel, Oberland Arms, Walther und Schmeisser zählte SIG Sau-er zu den Handwaffenherstellern, die dieses Jahr beim SFW eigene Fortbil-dungen anboten. Und hier gehörten so-wohl die noch recht neue Maschinenpis-tole MPx als auch das brandneue Multikaliber-Gewehrsystem MCX zu den Publikumsmagneten.

Modulares Multikalibersystem: Das SIG MCX war Insidern bereits seit ei-nigen Monaten bekannt, denn SIG zeig-te das neue Modell potenziellen Kunden schon „hinter den Kulissen“ . Jetzt gab SIG erstmals in Deutschland einem grö-ßeren Fachpublikum die Möglichkeit, sich einen ersten „Live“- Eindruck von dem individuell für den Einsatz hin-sichtlich Kaliber, Rohrlänge und Schul-terstütze konfi gurierbaren Gewehrsys-tem zu verschaffen.

Äußerlich und auch hinsichtlich seiner Bedienung gleicht das SIG MCX einem AR-15-System. Bei dem Gasdrucklader mit Kurzhub-Gaskolbensystem sitzen aber nicht nur der Drehkopfverschluss, sondern auch die Schließfedern an dem Antriebsgestänge. Durch diese Kon-struktion kommt das SIG MCX ohne das sonst bei AR-15-Systemen übliche Buf-fertube aus. Daher lassen sich auch di-verse feste, einschiebbare und seitlich anklappbare Schulterstützen an der Waffe anbringen. Und auch ohne mon-tierte Schulterstütze bleibt das wahl-weise Einzel- oder Dauerfeuer schießen-de MCX feuerbereit.

Der Nutzer kann zu diesem Zeitpunkt zwi-schen den Kalibern 5,56 mm x 45, .300 BLK

Zentauron produziert seine Gefechtsaus-

rüstung wie Plattenträger und Battle Belt nun auch

in PenCott GreenZone. Die hochwertige und

durchdachte Striker-XT-Einsatzbekleidung dazu

stammt von UfPro aus Slowenien.

Schießen mit der SIG MPX im Kaliber 9 mm Luger.

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Special Forces Workshop und Tag der Infanterie | VOR ORT

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