vision:teilen infobrief advent 2010

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Auf ein Wort Sie haben sein Bild möglicher Weise schon einmal gesehen: Fr. Samson Shukardin, Franziskaner in Pakistan. Er ist uns ans Herz gewachsen: ein Kämpfer für die Menschenrechte, vor allem im Blick auf seine Christen im Süden des Landes. Zugleich hat auch ihn die Flutkatastrophe wachgerüttelt. Mit seinen Pfarrangehörigen setzt er sich für die Notleiden- den ein. Dazu braucht er Nahrungsmittel, Medikamente. Tausende sind auch heute noch darauf angewiesen. Der Franziskaner Samson weiß es. Er ist ganz für sie da. Aber er braucht Unterstützung! Denn um die Hilfe von außen ist es still geworden, aber das Leiden der Opfer der Flutkatastrophe geht weiter. Darum bitten wir Sie: Helfen Sie, damit er weiter helfen kann! Mit dem Kind in der Krippe grüßen wir Sie und wünschen Ihnen ein gesegnetes Fest der Liebe Gottes zu uns. Ihre Franziskaner Br. Klaus-Dieter Diedershagen Br. Peter Amendt Anliegen Projekte Informationen Advent 2010 vision:teilen Infobrief vision teilen Eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V.

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Sie haben sein Bild möglicher Weise schon einmal gesehen: Fr. Samson Shukardin, Franziskaner in Pakistan. Er ist uns ans Herz gewachsen: ein Kämpfer für die Menschenrechte, vor allem im Blick auf seine Christen im Süden des Landes. Zugleich hat auch ihn die Flutkatastrophe wachgerüttelt. Mit seinen Pfarrangehörigen setzt er sich für die Notleiden- den ein. Dazu braucht er Nahrungsmittel, Medikamente. Tausende sind auch heute noch darauf angewiesen.

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Page 1: vision:teilen Infobrief Advent 2010

Auf ein Wort

Sie haben sein Bild möglicher Weise schon einmal gesehen:

Fr. Samson Shukardin, Franziskaner in Pakistan. Er ist uns

ans Herz gewachsen: ein Kämpfer für die Menschenrechte,

vor allem im Blick auf seine Christen im Süden des Landes.

Zugleich hat auch ihn die Flutkatastrophe wachgerüttelt.

Mit seinen Pfarrangehörigen setzt er sich für die Notleiden-

den ein. Dazu braucht er Nahrungsmittel, Medikamente.

Tausende sind auch heute noch darauf angewiesen.

Der Franziskaner Samson weiß es. Er ist ganz für sie da.

Aber er braucht Unterstützung! Denn um die Hilfe von

außen ist es still geworden, aber das Leiden der Opfer der

Flutkatastrophe geht weiter. Darum bitten wir Sie: Helfen

Sie, damit er weiter helfen kann!

Mit dem Kind in der Krippe grüßen wir Sie und wünschen

Ihnen ein gesegnetes Fest der Liebe Gottes zu uns.

Ihre Franziskaner

Br. Klaus-Dieter Diedershagen

Br. Peter Amendt

Anliegen • Projekte • Informationen • Advent 2010

vision:teilen Infobrief

vision teilenEine franziskanischeInitiative gegenArmut und Not e.V.

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Projekt

„Laßt uns nicht allein!“

Gestern klopfte ein junger Iraker bei uns an die Klosterpfor-

te und bat um Hilfe. Er ist überzeugter Christ und musste

bei Übergriffen, die seiner christlichen Gemeinde galten,

aus seinem Heimatland fl iehen. Er war und ist als Christ

gefährdet. Als wir ihn fragten, warum er gerade bei uns

Franziskanern Hilfe gesucht hat, bekamen wir eine über-

raschende, sehr ehrliche Antwort. „Ich bin Christ und Sie

auch. Wir als Christen sind eine Gemeinde“, unabhängig

von unserer Herkunft. Er hat Recht. Wir sind einander ver-

pfl ichtet, füreinander da. Und nicht nur für Christen. Aber

ganz besonders für sie.

Über einen anderen, in der Sorge um Menschen in Not

engagierten Christen haben wir in einem unserer letzten

Projektbriefe geschrieben, Pater Samson Shukardin aus

Pakistan. Er steht seinen von der Jahrhundertfl ut heimge-

suchten Landsleuten mit all seiner Kraft und nahezu unend-

licher Geduld bei. Er lässt „seine“ Christen in seiner Pfarrei

nicht im Stich. Im Gegenteil. Er hilft Menschen aller Religio-

nen – weil die Not so groß ist. Er sieht Christus in ihnen, der

um Hilfe bittet. Seine Nachrichten erschüttern – und fordern

uns ohne Worte auf, es ihm durch unsere Hilfe gleich zu

tun. „Gestern haben wir“, d.h. seine oftmals geächteten

und verachteten Christen der Pfarrei und er, „hundert Nah-

rungsmittelpakete verteilt. An einem anderen Platz haben

die Hayat-e-Nau- und die Elisabeth-Pfarrei gemeinsam ein

mobiles medizinisches Camp eingerichtet. Gestern wurden

zweihundertsechzig Patienten behandelt und heute ein-

hundertneunzig. Du kannst auf den Fotos das kleine Camp

sehen. Der Arzt sitzt auf dem Boden und behandelt sie“

(12.10.10). Und: „Morgen früh werden wir in Thatta Nah-

rungsmittelpakete an hundert Familien verteilen.“(10.10.10).

Am 30. September: „Heute haben wir dreißig Sack Trocken-

nahrung an dreißig Hindufamilien verteilt. Es besteht noch

eine Menge Bedarf

an Notrationen an

Nahrung, Wasser,

Medikamente“ (30.9.).

Kurz zuvor wurden

400 große Nahrungs-

mittelpakete verteilt,

die sie durch die

Caritas bekommen

haben. Und wie-

derum: „Bitte, bete

darum, dass alles gut

geht, denn an vielen

Orten kämpfen die

Leute mit Gewalt“ um

In diesem einfachen Zelt, sitzt der Doktor am

Boden, die restlichen Patienten darum herum.

Und in der Zwischenzeit wird behandelt.

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Projekt

die Hilfsgüter. Dabei kommen gerade ethnische und andere

Minderheiten bei der Verteilung oft zu kurz. Er bemüht sich,

allen Hilfe zu bringen, die sie brauchen. Aber er kann es

nur, wenn er selbst Hilfe erfährt. Denn er selbst ist arm, wie

seine Mitchristen, oft von der Elite behandelt als Menschen

zweiter Klasse.

Auch heute noch erreichen uns Emails von Ihm mit Bildern,

auf welchen er dokumentiert was er mit den von uns für

Ihn besorgten Hilfsgütern macht. Ein kleiner Videofi lm zeigt

uns Details. In ihm wurde das Ausladen eines LKW voller

Nahrungsmittel, Wasser und anderen lebensnotwendigen

Dingen so präzise aufgenommen dass jeder Sack Mehl

oder Reis einzeln aufs Bild gebannt wurde, als würde der

Schatz der Inkas abgeladen werden. Das berührt.

Auf den Bildern im Video sehen wir ihn, Samson der wohl

seinen Namen zu Recht trägt, wie er schuftet.

Er weiß anzupacken und hat zugleich das Lachen bei der

anstrengenden Arbeit nicht verlernt. Er arbeitet meist mit

seinen jungen Helfern und versucht, die größte Not zu

lindern.

Inzwischen sind viele durch die Flut Vertriebene in ihre Orte

zurückgekehrt. Aber dort haben sie nichts, womit sie sich

helfen können. Die Unterstützung wird noch dringender als

unter den Scheinwerfern der Fotografen und Journalisten

vor wenigen Monaten, als die Flut alles unter sich begrub.

In dieser Situation kann auch der Stärkste schwach wer-

den. Pater Samson bittet uns, ihn und seine Christen nicht

allein mit dieser Riesennot zu lassen. „Bitte helft! Überlasst

uns nicht unserem Schicksal!“.

Zugleich müssen wir uns immer wieder mit der Frage kon-

frontiert sehen, „Gibt es den nicht genug Armut in unserer

Heimat“? Klare Antwort „Ja“. Aber dass uns dieses „Ja“

den Blick für andere verstellt, können wir als Christen nicht

akzeptieren. Sollen wir uns abwenden und sie ihrem unge-

wissen Schicksal überlassen?

Oder anders gefragt, Wie wäre es, wenn wir die Opfer

wären?!

Wir in vision:teilen können und wollen unsere Mitmenschen

in Pakistan nicht im Stich lassen. Denn das Kind der Krippe

ist für alle geboren-auch für sie.

Rollt dieser Kleinbus ins Medizinische

Lager ist die Freude gross.

Medikamente und der Doktor kommen.

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Vorblick & Rückblick - Die Info-Ecke

Benefi zkonzert für vision:teilenAm 25.2.2011 fi ndet ein Klavierkonzert mit Herrn Dr. Mat-

thias Steinbacher in der Klosterkirche statt. Er spielt Werke

von Chopin, Brahms und Bach. Der Eintritt ist frei. Um

Spenden wird gebeten.

PersonalwechselBruder Klaus-Dieter Diedershagen, der Gründer und lang-

jährige Leiter der Bruder Firminus-Klause, hat von seinen

Oberen aus Rekonvaleszenzgründen eine längere Auszeit

erlaubt bekommen. Wir danken ihm von Herzen für sein

unermüdliches Engagement für die Armen. – An Stelle von

P. Clemens Banse hat Mitte November P. Tobias Ewald das

Amt des Hausoberen (Guardian) im Franziskanerkloster

übernommen. Zugleich ist er auch der neue Leiter der Bru-

der Firminus-Klause. Ihm gilt unser herzliches Willkommen.

RückblickDank der großzügigen Hilfe unserer Spender konnten wir

verschiedene Vorhaben zu einem guten Abschluss bringen.

So z.B. die Bestreitung des Schulgeldes für fünf Aids-Wai-

sen (s.Photo) in Kenia, denen es damit möglich wurde, die

Schule zu besuchen. Seinen Ausbildungsabschluss schaffte

mit unserer Hilfe Oscar Omondi in Maseno, Kenia. In Sega/

Kenia konnten wir mit Spendengeldern einen Krankenwa-

gen kaufen. Dieser ist nun im Umfeld von Sega täglich im

Einsatz.

Vorblick Zugleich warten noch viele sehnsüchtig auf Hilfe. So der

sechsjährige Erick Nyakundi, Kisii, Kenia, der mit einer

schweren Kehlkopferkrankung auf eine Operation ange-

wiesen ist, wofür den arbeitslosen Eltern das Geld fehlt.

500,- EUR können dieses junge Leben retten. Jacinta aus

Ruiru, ebenfalls Kenia, droht mit 13 Jahren am Grauen

Star zu erblinden. Ohne Operation geht es nicht. Auch hier

scheitert es bisher am Geld. Angesichts erschwerender

Umstände, die die Operation komplizierter als gewöhnlich

machen, werden insgesamt 1.400,- EUR benötigt. Ihr Leben

hängt davon ab. Donald Wafula kommt aus Bungoma. Zeit

seines Lebens Waise, fehlt auch ihm das Geld, um die Exa-

menskosten und das letzte Schuljahr zu bezahlen. Benötigt

werden 300,- EUR. Ohne diesen Schulabschluss war seine

ganze bisherige Ausbildung umsonst und steht sein Leben

vor dem Ruin. Auch er braucht unsere Hilfe. Schwester

Maria Antonios Tinka in Metahara, Äthiopien, schickt uns

ihr SOS. Sie ist allein als medizinische Kraft in einer Bevöl-

kerung von 25.000 Menschen, die derzeit recht hilfl os in der

schwülheißen Regenzeit einer besonders heftigen Malaria-

Epidemie ausgeliefert sind. Hinzu kommt das Anschwellen

von zwei Vulkanseen ganz in der Nähe, die über die Ufer

getreten sind und Teile eines Dorfes einschließlich der

Schule mitgerissen haben. Auf dieser vervielfachten Fläche

stehenden Wassers fi nden die die Krankheit übertragenden

Moskitos eine ideale Brutstätte. Es braucht die Moskitobe-

kämpfung und zugleich gute Medikamente. Aber dazu fehlt

das Geld; was die Schwester an Medikamenten hatte, hat

sie ausgegeben. Auch hier liegt das Leben von Menschen

in unserer gemeinsamen Hand. Insgesamt werden 40 x 100

EUR bis zum Ende des Jahres benötigt, um in der Gesund-

heitsstation den Mindestbestand an Medikamenten und

damit die Rettung vieler Menschenleben sicherzustellen.

ImpressumHerausgeber:vision:teilen - eine franziskanische Initiative gegen Armut und Not e.V.Immermannstraße 20, 40210 DüsseldorfPostfach 240139, 40090 Düsseldorf

Telefon (0211) 6 68 33 73, Telefax (0211) 9 06 90 32E-Mail: [email protected], www.vision-teilen.org

Der Infobrief wendet sich an unsere Interessenten, Freunde und Förderer von vision:teilen.

Bankverbindung:Stadtsparkasse DüsseldorfKontonummer: 101 79 026BLZ: 300 501 10

Verantwortlich für die Redaktion:Br. Peter Amendt OFM und Br. Klaus-Dieter Diedershagen OFM. Mitarbeit: Markus Miniböck.

Layout und Design:Kuhrt Kommunikation GmbHKönigsberger Straße 1, 40231 Düsseldorfwww.kuhrt.de

Diesen Kindern konnte

geholfen werden, heute

gehen sie zur Schule.

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