vorlesung leichtbau
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LeichtbauTRANSCRIPT
TECHNISCHE REGELN UND
NORMEN
- DIN 18008-1, DIN 18008-2
Vorlesung Leichtbau – Konstruktiver Glasbau
Dipl.-Ing. Marvin Matzik
M+W Ingenieurbüro
für konstruktiven Glasbau GmbH
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TUHH Vorlesung Leichtbau
Wintersemester 13/14
Technische Regeln und Normen
Beschreibung Zukünftig Stand heute
Begriffe und allgemeine Grundlagen DIN 18008 Teil 1 TRLV, DIN 1249,
DIN EN ISO 12543
Linienförmig gelagerte Verglasungen DIN 18008 Teil 2 TRLV
Punktförmig gelagerte Verglasungen DIN 18008 Teil 3 TRPV
Zusatzanforderungen an
absturzsichernde Verglasungen
DIN 18008 Teil 4 TRAV
Zusatzanforderungen an
begehbare Verglasungen
DIN 18008 Teil 5 DIBt-Mitteilung,
TRLV
Zusatzanforderungen an
zu Reinigungs-und
Wartungsmaßnahmen betretbare
Verglasungen
DIN 18008 Teil 6 GS-Bau 18
Sonderkonstruktionen DIN 18008 Teil 7 -
Produktnorm – Vorhangfassaden DIN EN 13830
Außenwandbekleidungen, hinterlüftet
aus Einscheiben-Sicherheitsglas
Wird zurückgezogen DIN 18516-4
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Nachweisformen
Nachweise zur Tragfähigkeit
Nachweis der Gebrauchstauglichkeit
Nachweis der Resttragfähigkeit
Konstruktive Vorgaben und Nachweise
Dienen zur Sicherung der Annahmen für
statische Nachweise und die Resttragsicherheit
Mit Versuchen kann davon abgewichen werden
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Resttragfähigkeit
Um Leib und Leben zu schützen !
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Konstruktive Vorgaben
Kantenverletzung
Elastische Zwischenlagen (kein Glas Metall-Kontakt)
Glaseinstände
Bohrungen
Randabstände
Foliendicke
Durchbiegungsbeschränkung der Unterkonstruktion
Abstände und Abmessungen
usw.
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Anwendungsbereich
Die DIN 18008 brauchen nicht angewendet werden für
• Dachflächenfenster in Wohnungen und Räumen ähnlicher Nutzung (z.B.
Hotelzimmer, mit einer Lichtfläche (Rahmen-Innenmaß) bis zu 1,6 m²
• Verglasungen von Kulturgewächshäusern
• Alle Vertikalverglasungen, deren Oberkante nicht mehr als 4 m über
einer Verkehrsfläche liegt (z.B. Schaufensterverglasungen), mit
Ausnahme von Verglasungen mit zusätzlichen Anforderungen
Verglasungen werden nach Ihrer Neigung zur Vertikalen unterschieden in
• Horizontalverglasungen: Neigung > 10°
• Vertikalverglasungen: Neigung ≤ 10°
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Vertikalverglasungen
Nachweiserleichterung durch Wind und Eigengewicht allseitig linienförmig gelagerte
Vertikalverglasungen aus Isolierglas:
• Glasprodukt: Floatglas, TVG, ESG/ESG-H, VSG
• Fläche: < 1,6 m2
• Scheibendicke: ≥ 4 mm
• Differenz der Scheibendicken: ≤ 4 mm
• Scheibenzwischenraum: < 16 mm
• Charakteristischer Wert der Windlast: ≤ 0,8 kN/m2
• Einbauhöhe: ≤ 20 m
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Einwirkungen
Alle Einwirkungen nach EN 1991-1 (EC1)
Zusätzliche klimatische Einwirkungen bei
Isolierglasscheiben
Quelle: TRLV
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Klimatische Einwirkungen
Für alle üblichen Füllgase und Gasgemische
gilt die allgemeine Gasgleichung:
p Vconst.
T
p Druck
V Volumen
V Volumenveränderung
T Temperatur
q Flächenlast
F Einzel- bzw. Flächenlast
Quelle: Feldmeier, Stahlbau 75 (2006), Heft 6
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Klimatische Einwirkungen
Der Innendruck durch klimatische Einwirkung entsteht
durch die Unterschiede am Herstellungsort gegenüber
der Einbausituation und ist deshalb abhängig von der
Temperaturdifferenz
Ortshöhendifferenz
Änderung des atmosphärischen Drucks
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Klimatische Einwirkungen
Die Klimalast (Innendruck) wird wie folgt berechnet.
1 geo met add2
kNp p p 0,34 T T
K m
geo 2
kNp 0,012 H m
m mit
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Klimatische Einwirkungen
Für Mehrscheiben-Isoliergläsern können im
Allgemeinen folgende Werte angenommen werden
Einwirkungs-
kombination
Temperatur-
differenz
ΔT in K
Änderungen des
atmosphärischen
Drucks
Δpmet in kN/m²
Ortshöhen-
differenz
ΔH in m
Druck im
SZR
p1 in kN/m²
Sommer +20 -2,0 +600 +16,0
Winter -25 +4,0 -300 -16,1
Besondere Temperaturbedingungen am Einbauort sind vereinfacht in der DIN 18800-1
aufgeführt.
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Klimatische Einwirkungen
1 3
2
1
3
2
1 Innenscheibe nur unter Holmlast
2 Innenscheibe nur unter Innendruck
aufgrund der Holmlast
3 Innenscheibe eines Isolierglases
unter Holmlast
Quelle: Feldmeier, Stahlbau 75 (2006), Heft
6
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Klimatische Einwirkungen
1
3
2
2 3
1
1 Innenscheibe unter Holmlast
2 Innenscheibe nur unter Innendruck
aufgrund von Klimalast, Holmlast und Windsog
3 Innenscheibe eines Isolierglases
unter Klimalast, Holmlast und Windsog
Quelle: Feldmeier, Stahlbau 75 (2006), Heft
6
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Klimatische Einwirkungen
Bemessungstafeln Schwarzer Bereich: Nicht zulässig
Dunkelgrauer Bereich: bis 0,5 kN/m²
Hellgrauer Bereich: bis 0,8 kN/m²
Weißer Bereich: bis 1,1 kN/m²
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Klimatische Einwirkungen
Bemessungstafeln Schwarzer Bereich: Nicht zulässig
Dunkelgrauer Bereich: bis 0,5 kN/m²
Hellgrauer Bereich: bis 0,8 kN/m²
Weißer Bereich: bis 1,1 kN/m²
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Einwirkungskombinationen
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Widerstandswerte
Widerstandswert für thermisch vorgespannte Gläser
Widerstandswert für Basisgläser (z.B. Floatglas)
c kd
m
k fR
c mod kd
m
k k fR
cKonstruktionsbeiwert k
kBiegezugfestigkeit f
mMaterialsicherheitsbeiwert 1,5
kBiegezugfestigkeit f
mMaterialsicherheitsbeiwert 1,8
modModifikationsbeiwert k
cKonstruktionsbeiwert k
Glas wird stets nur auf Zug bemessen!
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Widerstandswerte
cThermisch vorgespannt k 1,0
Konstruktionsbeiwert für linienförmig gelagert Verglasungen
cThermisch nicht vorgespannt k 1,8
Modifikationsbeiwert Basisgläser kmod
Erhöhung bei Verbund-Sicherheitsglas oder Verbundglas
d,neu dR R 1,1
Widerstandswert an der Scheibenkante von Glas ohne
thermische Vorspannung
d,neu dR R 0,8
Einwirkungsdauer Beispiele kmod
Ständig Eigengewicht 0,25
Mittel Schnee, Klimalasten 0,40
Kurz Wind, Holmlast 0,70
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Widerstandswerte
* Biegezugfestigkeiten nach Produktnormen
** Bei planmäßig unter Zugbeanspruchung stehenden Kanten dürfen nur 80 % der
Zugfestigkeit angenommen werden
Glaserzeugniss charakteristische (Widerstands-)Bemessungswerte
Zugfestigkeit** Einwirkungsdauer
alle Angaben in N/mm² kurz mittel ständig
Gussglas* 25 17,5 10,0 6,3
Drahtglas* 25 17,5 10,0 6,3
Float* 45 31,5 18,0 11,3
Emailliertes TVG 45 30,0 30,0 30,0
TVG 70 46,7 46,7 46,7
Emailliertes ESG-Glas
ESG aus Gußglas
70
90
46,7
60,0
46,7
60,0
46,7
60,0
ESG 120 80,0 80,0 80,0
VSG aus
Gussglas* 25 19,3 11,0 6,9
Drahtglas* 25 19,3 11,0 6,9
Float* 45 34,7 19,8 12,4
Emailliertes TVG 45 33,0 33,0 33,0
TVG 70 51,3 51,3 51,3
Emailliertes ESG-Glas 70 51,3 51,3 51,3
ESG aus Gußglas 90 66,0 66,0 66,0
ESG 120 88,0 88,0 88,0
Für linienförmig gelagerte Verglasungen
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Schubverbund
Ohne
Verbund:
* 3 331 2d d d ...
Mit Verbund:
*
1 2d d d ...
Berücksichtigung des
Verbundes:
z.B. FEM- Berechnung
Trägheitsmoment
** 2 221 2d d d ... Widerstandsmoment
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Schubverbund
Quelle: Dupont
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Schubverbund
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Gebrauchstauglichkeit
Wird über die Durchbiegungen der Verglasungen festgelegt:
Bauteil Zul. Durchbiegung Norm
Linienförmig
gelagerte
Verglasungen
1/100 der Stützweite * DIN 18008-2
Punktförmig gelagerte
Verglasungen
1/100 der Stützweite DIN 18008-3
* Bei Vertikalverglasungen darf darauf verzichtet werden, wenn nachgewiesen
ist, dass infolge Sehnenverkürzung eine Mindestauflagerbreite von 5 mm
auch dann nicht unterschritten wird, wenn die gesamte Sehnenverkürzung
auf nur ein Auflager gesetzt werden. Auf zusätzliche Anforderungen der
Isolierglashersteller wird hingewiesen.
Nur charakteristische Einwirkungen gemäß EN 1991
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Beispiel I
Vertikalverglasungen unter Windbeanspruchung
L = 1000 mm wk = 0,8 kN/m² wd = 1,2 kN/m²
10 mm VSG
4 mm ESG
Nachweis der Tragfähigkeit und
Gebrauchstauglichkeit
Hilfestellung: E-Modul Glas 70000 N/mm² 4ql
w76,8 EI
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Beispiel I
L = 1000 mm wk = 0,8 kN/m² wd = 1,2 kN/m²
10 mm VSG = 18 N/mm² < 34,7
aus Float w = 7,1 mm < L/100
4 mm ESG = 57,7 N/mm² < 80
w = 28,1 mm > L/100
Auf die Begrenzung der Durchbiegung kann
verzichtet werden, sofern nachgewiesen wird, dass
unter Last ein Glaseinstand von 5 mm nicht
unterschritten wird.
Abschätzung der Sehnenverkürzung:
2 216l s l l w 2,08mm
3
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Berechnungsverfahren
Theorie 1.Ordnung
• Analytisch lösbar
• Keine Berücksichtigung der Membraneffekte
• Bei Isolierglas ist rechnerisch die Kopplungen im
Scheibenzwischenraum ohne numerische
Berechnungen möglich
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Berechnungsverfahren
Theorie II. Ordnung
• Führt bei Durchbiegungen die größer als die
Scheibendicke sind zu günstigeren Ergebnissen,
da die Membraneffekte berücksichtigt werden
• Erheblicher Mehraufwand bei Berechnungen von
Isoliergläsern
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Beispiel II - TH I.
4
f3
paf B
Ed
2
s2
paB
d
4
V3
paV bh B
Ed
qq pa B
Durchbiegung
Spannung
Volumen
Randlast
Quelle: Feldmeier, Stahlbau 75 (2006), Heft
6
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Beispiel II - TH II.
Quelle: Schneider Bautabellen, 16. Auflage
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Beispiel II
k 2
kNq 0,6
mSchneelast
TH. 1
d = 6 mm
TH. 1I
d = 6 mm
TH. 1
d = 10 mm
TH. 1I
d = 10 mm
Spannungen in
N/mm²
21,11 16,83 7,60 7,59
Verformungen in
mm
9,17 8,12 1,98 1,97
Gewählt: Monolithisches Floatglas
Widerstandswert:
Durchbiegungs-
begrenzung: grenz
1200u 12mm
100
Rd 2
N18
mm (Lasteinwirkungsdauer
Mittel)
d 2
kNq 0,9
m
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Membranwirkung
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Membranwirkung
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Membranwirkung
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