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ZEICHNER FACHRICHTUNG ARCHITEKTUR VRIN 2012

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Projektwoche Hochbauzeichner in Vrin

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Page 1: Vrin 2012 - Projektwoche ZFA

ZEICHNER FACHRICHTUNG ARCHITEKTUR VRIN 2012

Page 2: Vrin 2012 - Projektwoche ZFA

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P R O J E K T G R U N D L A G E N

Projektbeschrieb(Ausgangslage + Ort)

Projektorganisation(Kosten, Leitung, Rekognosizierung, Kontakt)

Themen(Überblick / Wochenablauf)

NR.

3

4

5

T A G E S B E S C H R I E B E

Montag (Dorfstruktur / Dachlandschaften) (Tagesbericht / Bilder)

Dienstag(Tagesbericht/ Bilder)

Mittwoch(Tagesbericht / Bilder)

Donnerstag(Tagesbericht / Bilder)

Freitag(Rückreise / Bilder

NR.

67

8

9

10

11

N U T Z B A U T E N

Die Metzgerei / MazlariaFabio D’Elia

Das Gemeindehaus / Casa CommunalaRoy Gradl

Die Mehrzweckhalle / TurnhalleBruno Bubendorf

Das Totenstube / Stiva Da MortsTatjana Gutknecht

NR.

1213

1415

1617

1819

W O H N B A U T E N

Doppelhaus CaviezelFabienne Thüring

5-Zimmerhaus inklusive Wintergarten / AussichtMartin Beggs

Zweifamilienhaus Casa da Vrin Jonathan Allemann

MehrfamilienhausPascal Weisskopf

Doppelwohnhaus im DorfkernSandro Eger

Doppelwohnhaus Dado BaselgiaKevin Defuns

DoppelwohnhausHarun Bilali

ZwischenbauNadja Steiner

Doppelwohnhaus des GemeindepräsidentenAndrea Stegmann

NR.

2021

2223

2425

2627

2829

3031

3233

3435

3637

INHALTSVERZEICHNIS

W O H N B A U T E N

Einfamilienhaus NeubauLucas Gudenrath

Wohnhaus der BäckereiRoman Bégulin

NR.

3839

4041

Mindmap zum GespächBilder/ Konstruktionsdetail

KlassenfotoAbschlussfoto

G . C A M I N A D A NR.

4243

DIE KLASSE ZFA 2 NR.

4445

Die Fabren stellen im ganzen Dokument die Untergruppen dar.

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PROJEKTBESCHRIEB Ausgangslage

Ort

PROJEKTWOCHE VRIN

Projektbeschrieb

1. Die Ausgangslage Die Projektwoche ist Bestandteil des Lehrplans im Blockunterricht für HochbauzeichnerInnen. Die Arbeitswoche gibt eine Standortbestimmung und mar-kiert ein Zwischenziel in der Berufsausbildung. In dieser Woche wird der behandelte Unterrichtsstoff einerseits geübt und vertieft, anderseits wird die praxisnahe Anwendung am Ort und am Objekt den beruflichen Alltag zeigen und Gelerntes festigen. Diese Woche ermöglicht ein um-fassendes Einarbeiten auf das Leitthema und seine Bereiche und führt im Team zu positiv erlebtem Lernen. Durch die fortlaufende Dokumentation aller Arbeiten wird die persönliche und gemeinsame Leistung sichtbar. Nicht zuletzt stärken Arbeits-wochen die soziale Bindung in der Klasse und Gruppe und tragen im wesentlichen auch zur Identitätsfindung im Beruf bei.

Im Lehrgang für Hochbauzeich-nerInnen liegt die vor uns lie-gende Projektwoche am Ende des 2. Lehrjahres - in der Lehr- mitte! Das definierte Leitthema ist " Raum ". Den Landschafts- und Siedlungs-raum wollen wir in einem intakten und innovativen Bergdorf erfahren, ergründen, interpretieren und dokumentieren. 2. Der Ort Vrin, 1448 m ü.M, liegt hinten im romanischsprachigen Val Lumnezia, "Tal des Lichts", ein Seitental des Vorderrheins. Das fast 400 Jahre alte Dorf bietet, mit den dicht zusammen-gedrängten und verschachtelten Bauten aus dunklem Holz, einen einmaligen Anblick. Heute leben 280 EinwohnerInnen im Dorf. Die wirtschaftliche Grundlage liegt vor allem in der Landwirt-schaft, ergänzt durch einen sanften Sommertourismus.

Vrin dient als Ausgangspunkt für Touren in die Greina-Hoch-ebene. 3. Der Projektinhalt Unter dem Leitthema "Raum" werden wir uns mit verschie-denen Themen der Dorf-siedlung, der sie prägenden Landschaft und dem Leben im Dorf Vrin beschäftigen. Wir werden feststellen, dass die Architektur nur im Kontext dieser Einheit verstanden werden kann.

HBZ 2 18.6.- 22.6.12

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PROJEKTORGAN ISAT ION Kosten

Leitung

Rekognosizierung, Kontakte

PROJEKTWOCHE VRIN

Projektorganisation

4.1 Reise : Basel-Zürich-Chur-Ilanz -Vrin (Postauto) Hinreise: Mo 18. Juni 2012 Treffpunkt Schalterhalle: 08.00 Basel ab: 08.17 Liestal:08.10 Vrin an: 12:23 Rückreise : Fr 22. Juni 2012 Vrin ab: 15.28 Basel an: 19.44 4.2 Unterkunft : Schulhaus Vrin-Cons, 20 Minuten Fussmarsch von Vrin. 4.3 Wochenverlauf : Am Montag, Dienstag, Mittwoch arbeiten wir am Projekt. Am Do sind wir auf einer Exkursion. 4.4 Tagesverlauf : 08.00 Morgenessen 09.00 Arbeitsbeginn/Einführung 12.00 - 13.30 ind. Mittagspause 13.30 Arbeits-Fortsetzung 17.00 -18.00 gegenseitiges Vor-stellen der Arbeiten, anschlies-send aufarbeiten, ergänzen und persönliche Reflexion zum Tag. 19.00 Nachtessen

4.5 Planungs- und Verpflegungsteams : Die Verpflegungsteams sind bereits gebildet. Ein Planungs-team begleitet die ganze Projektarbeit, plant und koordiniert mit der Projektleitung (Bild, Text und Digitalisierung, Druck etc.). 4.6 Persönliches Material : warme Kleidung, Schlafsack, Ersatzwäsche, Frottiertuch, Toil.Artikel, Sonnencrème, feste Schuhe (bergtauglich!), Regen-schutz, Kopfbedeckung, Ruck-sack, Notiz-, Schreib- und Zeichnungsmaterial, Arbeitsbuch, wenn möglich Foto- oder Filmkamera. Zusätzliches Material: Farben, Brettunterlagen und A3-Papier, Transparentpapier und Folien etc. sind vorhanden, bzw. werden von der Projektleitung mitgenommen. Verpflegung für Montag kann am Freitag 15.6. ebenfalls verladen werden.

5. Die Kosten : Reise: 68.20 Unterkunft: 4x20.- 80.-- Essen: 4x15.- 60.-- Dossier: 15.-- Exkursion und Unvorhergesehenes 16.80 (als Reserve) Total: Fr. 240.-- 6. Die Projektleitung Beat Hofer, Zeichnungslehrer und Berufsschullehrer Brunetti Roberto, Architekt und Berufschullehrer, Mi/Do Ruedi Riesen, Architekt und Berufschullehrer 7. Die Rekognoszierung Absprachen, Feinplanung, Augenschein usw. mit lokalen Behörden, Architekt und Detaillisten durch die Projektleitung.

8. Die Kontakte in Vrin Gemeindeverwaltung 081 931 31 88 Bäckerei 081 931 12 27 Metzgerei 081 931 23 64 Volg 081 931 16 06 Arzt: Dr. Gian Bundi, Vella 081 931 11 12 Natel der Projektleitung wird noch bekanntgegeben. 9. Die Regeln Wir berufen uns auf den gemein-samen Projektvertrag und die Hausordnung. Alle Arten von Drogen sind strikte verboten. Nach dem Nachtessen ist Alkohol in gemässigtem Mass (nichts Hochprozentiges!) erlaubt. Alkoholkonsum auf den Zimmern ist verboten.

HBZ 2 18.6.–22.6.12

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ThemenÜberblick

Wochenablauf

PROJEKTWOCHE VRIN

Themen Einteilung der Themenkreise :

Ueberblick: Der Einstieg in die Projektarbeit erfolgt in zwei Gruppen. Die eine Gruppe setzt sich in einfachen Schemaskizzen mit der Dorf-struktur Vrins auseinander. Die andere Gruppe beschäftigt sich mit der Lage des Siedlungs-kerns in Relation zur Landschaft und Topografie. Nach einem kurzen Austausch und einem Rundgang durchs Dorf, wird jeder Person ein Gebäude für die weitere Projektarbeit zugeteilt. Dabei ist wichtig, dass die Aus-wahl zwischen Alt- und Neu-bauten, Wohn- und Nutzgebäu-den in der Klasse möglichst aus-geglichen ist. In den allgemeinbildenden Fach-gebieten beschäftigen wir uns mit der politischen und wirtschaftlichen Landschaft, der geografischen Lage und der kulturellen Bereiche, die den Ort Vrin und das Tal, das Val Lumnezia (Lugnez), charakte-risieren.

Mo Nachmittag: -Siedlungs- und Landschaftsstrukturen -Lage des Objekts in der Siedlung, -Vorstellen der ABU Themen Di Vormittag bis Fr Vormittag Auftragserteilung und danach selbstständiges Erarbeiten der vorgegebenen Themen: Politik, Wirtschaft, Kultur und Geografie in den zugeteiltenGruppen und in Absprache mit der Projektleitung. Dienstag: -Proportionen und volumetrische Gliederung des Objekts -proportionale Aufnahmen der Fassaden -Erkennen der tragenden/nicht tragenden Strukturen im Gebäude -Grundriss- und Nutzungsannahme

Mittwoch: -Witterungseinflüsse auf die Materialien -ortstypische Konstruktionen und Bauweisen -Detaillösungen -Zierformen und Ornamentik Freitag: Abschlussarbeiten, Ergänzungen und Koordination für die 2. Pro-jektwoche in Liestal. Arbeitsumfang/Tag Jede Person bearbeitet alle Themen chronologisch am zugewiesenen Objekt. Mindestanforderung: 2 Seiten Eintrag ins persönliche Arbeitsbuch pro Tag (bildet die Grundlage für die Präsentation der Tagesarbeit am Abend). In der zweiten Blockwoche werden die erarbeiteten Inhalte in 2 Seiten verdichtet. Diese zwei Blätter werden im Gesamtdossier veröffentlicht.

Der Projektleitung ist es wichtig, dass alle Lernenden Eigenverantwortung über die Qualität und den Inhalt ihrer Arbeit übernehmen. Unterschiede in Qualität , Auseinandersetzungstiefe und der Arbeitshaltung der Lernenden werden dadurch sichtbar. Dies soll die Lehrbetriebe veranlassen, das Gespräch mit dem Lernenden zu suchen und den Leistungsstand des Lernenden im Quervergleich der Klasse zu diskutieren.

HBZ 2 18.6.-22.6.12

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TAGESBERICHT MONTAG Tagesbericht / Bilder

Wir starteten unsere Woche in Vrin von Basel und Liestal aus, wo wir unsere Reise über Olten, Zürich, Chur und Ilanz fortsetzten. Von Ilanz nahmen wir den Bus ins Val Lumnezia, wo wir bald in den Charme der Hochebenen mit den passend in die Land-schaft integrierten Dörfchen kamen. In Vrin angekommen wurden wir bereits von Herr und Frau Riesen erwartet. Sie führten uns von Vrin aus in unser Lagerhaus in Vrin-Cons. Ohne gross auszuruhen wurden uns bereits die ersten Aufgaben gestellt. Die eine Gruppe ging vom oberen Ende des Tals, wie die Dorfstrukturen früher besiedelt wurden, Richtung Vrin. Sie be-fassten sich mit der Bauweise und der Lage der am Weg liegenden Bauten. Die Ställe, die sich in einer Regelmässigkeit vom Berg ins Tal ziehen und die kleineren Siedlungen, die sich dazwischen auf Hochebenen befinden. Wir gingen auf den Typus der Ställe ein, die in Strickbauweise mit unten Stallung und oben Lagermöglichkeit für Heu, in das Gelände gebaut wurden.

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TAGESBERICHT MONTAG Dorfstruktur / Dachlandschaft

Die andere Gruppe ging auf die Gemeinde Vrin und deren Dorfstruktur ein. Dabei betrachteten wir die Siedlungsstruktur und die wichtigsten Bauten des Dorfes. Anschliessend gingen wir in den Dorfkern und schauten uns die Eingliederung der Dächer in die Landschaft an, wo wir Skizzenmässig die Dachland-schaften und die Dorfstruktur darstellten.Unseren Arbeitstag schlossen wir dann mir der Präsentation des Geleisteten, einem Nachtessen, … und einer Kissenschlacht.

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TAGESBERICHT DIENSTAG Tagesbericht / Bilder

Heute gab es das erste Frühstück. Brot und Konfi, das hat allen geschmeckt! Nach dem Frühstück erzählte uns Herr Hofer und Herr Riesen wie der Tagesablauf aussieht. Anschliessend machten wir uns auf den Weg von Cons nach Vrin. In Vrin angekommen, verteilten sich alle zu ihrem Gebäude, das sie am Montag ausgesucht haben. Die erste Aufgabe des Tages war es, eine Volumenskizze von seinem Gebäude zu zeichnen, damit man sieht, wie das Gebäude im Gelände steht. Das klappte bei manchen gut, aber auch bei manchen weniger gut. Um 11:30 Uhr gingen alle langsam zum Volg, um ihr Mittagsessen mit ihrem eigenem Geld zu kaufen. Punkt 12:00 Uhr trafen sich dann alle auf dem Schulplatz. Es machte Freude, bei diesem schönen Wetter gemeinsam Mittag zu essen. Die Lehrer machten es sich währenddessen im Restaurant Terri gemütlich. Am Nachmittag war es dann die Aufgabe, die Fassaden seines Gebäudes auf zu skizzieren und anhand der Fassadenskizze eine Grundrissannahme zu zeichnen. Leider hatten zu dieser Zeit manche schon einen Rückstand, da sie mit der Volumenskizze noch nicht fertig waren. Um 16:30 Uhr machten sich die meisten auf den Rückweg nach Cons. Nur die eiserne Kochgruppe Harun, Jones und Kevin, angeführt vom Kochgruppenchef Roy, machte zuerst ein-en kleinen Abstecher in den Volg um das Abendessen einzukaufen. Nach dem langen und mühsamen Einkaufen fuhr Frau Riesen die Kochgruppe mit dem Auto zurück nach Cons.

Während der Fahrt organisierte die Kochgruppe den ganzen Kochablauf. Kaum in Cons angekommen ging die Kochgruppe an die Arbeit, während die anderen Mitschüler am Dossier arbeiteten. Das kochen war stressig, es stand Burger mit Reis und Salat auf dem Speiseplan. Zum Dessert soll es auch noch Schoggimousse geben. Während dem kochen entwickelte sich ein riesen Chaos in der Küche. Aber trotz all dem schaffte es die Koch-gruppe, das Essen pünktlich um 19:00 Uhr auf den Tisch zu bringen. Es schmeckte offensichtlich allen. Und als man dachte, es geht gar nicht mehr besser, gab es noch ein exzellentes Schoggimousse als Dessert. Auch das Jury Team (Lehrer) war begeistert. Sie meinten, man könne die Wand abreissen und einen Burgerladen eröffnen. Das Chaos, das sich in der Küche vorfand, beschrieb die Jury als organisiertes Chaos. Am Schluss vergab die Jury der Kochgruppe 10 Punkte von 10. Überglücklich und motiviert putzte die Kochgruppe anschliessend noch die Küche.Am Abend gingen wir alle gemeinsam ins Restaurant Terri das EM-Gruppenspiel anschauen. Nach dem Spiel machten wir uns auf den Rückweg und erzählten uns ein paar Horrorgeschichten. Da hatten nicht alle gleich viel Freude daran, aber es fanden schlussendlich trotzdem alle noch den wohlverdienten Schlaf.

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TAGESBERICHT MITTWOCH

Nach einem ausgewogenen Frühstück, spazierten wir zu unserem jeweiligen Gebäude. Auf dem Tagesplan war das Fertigzeichnen der Fassaden und der Grundrisse vorgesehen. Dazu durften einige von uns in ihre Häuser hinein, um ein Bild von den Innenräumen zu erhalten.Die Bewohner waren meist sehr zuvorkommend und auskunftsfreudig. Des Weiteren mussten wir bis zum Nachmit-tag einige Details aufnehmen und abskizzieren (Fenster, Pfetten, Anschlüsse und Verzierungen). Nach dem Mittages-sen besichtigten wir die Mehrzweckhalle von Vrin, welche zum Turnen, für Feste und für musikalische Aufführungen genutzt wird. Wir studierten den komplexen Aufbau des Tragwerkes und hielten ihn in unseren Arbeitsbüchern in Form von Skizzen und Stichworten fest. Der Architekt des Gebäudes, Gion A. Caminada, kam persönlich vorbei und berichtete uns von seinen Werken sowie von seiner, teils leicht philosophischen, Betrachtung der Architektur. Nach diesem äusserst interessanten Vortrag, machten wir uns auf den Weg zur Stiva da morts.

Der örtliche Bau beinhaltet viele Informationen über die Trauerweise der Dorfbewohner, wobei man merkt, dass sich Herr Caminada lange und gründlich mit dem Thema Tod und Trauer auseinanderge-setzt hat. Wir erhielten die Möglichkeit die Totenstube in Augenschein zu nehmen und so besichtigten wir erst das Untergeschoss, wo die Toten aufgebahrt werden und begaben uns danach ins Oberge-schoss. Dort befindet sich eine Kammer zur Rückzugsmöglichkeit für die Trauernden. Im Anschluss besichtigten wir kurz die nebenanliegende Barockkirche und das dazugehörige Beinhaus von Vrin, welches mit Schädel der Ahnen verziert wurde (Schädelfries).Zurück in unserer Unterkunft verzehrten wir, nach der Tagesreflexion, zum Nachtessen Fischstäbchen mit Thymiankartoffeln und als Dessert ein Tiramisu aus Zwieback. Müde durch den anstrengenden und langen Tag verbrachten wir den Abend gemeinsam mit Spielen wie „Stadt, Land, Fluss“ und „Wer bin ich“ im Lagerhaus.

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TAGESBERICHT DONNERSTAG

Wieder mal ein herzhaftes Frühstück mit Brot, Nutella, Konfitüre, Butter, Kaffee und Milch. Vor dem individuellen Weiterarbeiten haben wir uns hinter dem Haus versammelt um ein abschliessendes Gruppenfoto zu schiessen. Unabhängig voneinander gingen einige ins Dorf um an ihrem Gebäude weiter zu arbeiten, während die anderen im Haus blieben um dort ihre Arbeit weiter zu führen. Während die Kochgruppe für den Abend einkaufen ging, machten die Anderen sich fürs Mittagessen bereit.Nach einem gemütlichen Mittagessen auf dem Schulhausplatz gingen wir geschlossen zur Bushaltestelle bei der Post. Herr Hofer, Herr Brunetti und Harun fuhren mit dem Auto vor, um uns an der Bushaltestelle Surval in Vattiz in Empfang zu nehmen. Nach einem kurzen Fussmarsch von 10 Minuten kamen wir beim See an. Sofort waren alle hell begeistert. Nach ausgiebigem baden und relaxen entschieden wir uns auf der Beach-Volleyball Anlage einige Runden zu spielen. Um 16:57 fuhr der Bus zurück nach Vrin.

Die Kochgruppe bis auf Fabio wurde mit dem Auto zurückgefahren, alle Anderen genossen die kurvenreiche Busfahrt zurück. Nach kurzem frischmachen, verabschiedeten wir Sandro, der um 18:28 Uhr auf den Bus gehen musste und machten uns auf den Weg zur Feuerstelle um unseren letzten Abend in Vrin zu geniessen. Um vor dem nahenden Gewitter zu schützen, haben Bruno und Martin vorgängig eine Konstruktion aus Blachen, Balken und Spannsets gebaut. Nach einem ausgewogenen Mahl ohne Regen, begann der feuchtfröhliche Abend mit Gewitter und Alkohol. Während des starken Regens, musste die Deckenkonstruktion durch eine Krückenbauweiseverstärkt werden, damit wir trockene Füsse behielten. Um Mitternacht begann sich die feiernde Truppe sich in Richtung Haus zu begeben. Nach ausgiebigem Gekeife, beschlossen auch die letzten sich um 03:30 Uhr ins Bett zu gehen.

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TAGESBERICHT FREITAG

Nach einer etwas kürzeren Nacht und für so manchen zu wenig Schlaf, starteten wir in unseren letzten Tag. Bereits beim Aufstehen strahlte uns die Sonne ein weiteres Mal ins Gesicht. Wir öff-neten die Fenster und genossen noch einmal die frische Morgenluft in den Bergen. Nach kurzem Frühstück und Duschen wurden uns die „Ämtli“ verteilt. Selbstverständlich lag es an uns das Haus so zu hinterlassen wie wir es angetroffen haben. Nach einem kurzen Briefing machten wir uns an die Abschlussarbeiten. Für jene Schüler welche ihre Abschlussarbeiten erledigt haben, stand noch etwas Zeit zur freien Verfügung. Mit der Unterstützung jedes einzelnen gelang es uns unsere Unterkunft, in kurzer Zeit, nahezu so zu hinterlassen wie wir sie in Empfang genommen haben. Ein letztes Mal ein Blick zurück um uns zu vergewissern, ob wir nicht doch noch was vergessen haben und schon begannen wir unsere 4 Stunden dauernde Heimreise. Wiederum führte uns der Weg mit dem Postauto über kurvenreiche Bergstrassen das Val Lumnezia herab bis nach Ilanz von wo aus wir auf die Rhätische Bahn umstiegen um nach Chur zu gelangen. In Chur angekommen und schon über ei-neinhalb stunden unterwegs stiegen wir in einen Schnellzug der SBB, um direkt via Zürich nach Basel zu fahren, von wo aus wir uns voneinander verabschiedeten um alleine den Heimweg an zu treten.Kurz vor Basel konnte man dem einen oder anderen bereits ansehen wie froh er war wider im Unterland zu sein. Ist halt eben schon eine andere Welt, die da oben, im hintersten Teil des Val Lumnezia.

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MAZLARIA FABIO D’ELIA

NUTZGEBÄUDE ( METZGEREI)

MAZLARIA VRIN

LAGE

Die 12 Jahre alte Mazlaria des Dorf-Architekten Gion A. Caminada liegt leicht unterhalb der eigentlichen Dorfebene neben drei bauähnlichen Scheunen. Eine Strasse führt du-rch das Dorf, weiter den Hügel hinab zu den vier Gebäuden und zum Weideland. Oberhalb der Metzgerei ist die Kirche und neben ihr die Stiva da morts. Die Lage ist ausserhalb, doch durch die Form des Gebäudes und die Fassadenstruk-tur gehört es noch zu Vrin.Die vier freistehenden Gebäuden, zu denen die Metzgerei gehört, stehen leicht schräg zueinander und passen sich der Landschaft an. Alle haben dieselbe Dachform, was einen einheitlichen Charakter ergibt.

NUTZUNG

Die Mazlaria (rät.:Metzgerei ) entstand, um dem Vieh den langen Transportweg zur nächsten Metzgerei zu ersparen und um dem Dorf mehr Eigenständigkeit zu verleihen. Die Metzgerei ist zuständig für alle benachbarten Dörfer. Der Metzger Linus ist seit vielen Jahren auf seinem Beruf tätig und mit der Mazlaria hat sich für ihn ein Traum erfüllt. Er arbeitet voller Stolz und ist geehrt, dass er in einem Gebäude von Gion A. Caminada arbeiten darf.

SOCKELGESCHOSS : Im Sockelgeschoss werden die Tiere geschlachtet und auf Krankheiten kontrolliert. Es hat einen grossen Arbeitsraum um das Tier weiter zu verarbeiten.

ZWISCHENGAESCHOSS : Im Zwischengeschoss befindet sich eine Toilette und ein Büro zum Arbeiten.

OBERGESCHOSS: Im Obergeschoss befindet sich ein grosser Trocknungsraum mit einer Verkaufstheke.

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KONSTRUKTION

Sockelgeschoss:Das Sockelgeschoss ist aus Beton und ins Terrain gesetzt. Der Beton ist ca. 30cm dick und ist mit Bruchstein verblendet. Es befinden sich nur im Sockelgeschoss Fenster

Obergeschoss:Riegelbauweise ohne Fenster, nur mit Lüftungslöcher. Es ist ein reiner Holzbau mit einer Tragstruktur aus Holz

Dach: Pultdach aus Blech

Fenster: Gibt es nur im Sockelgeschoss .Es gibt sehr wenige Fenster, was die Nutzung des Gebäudes wiederspiegelt. ErdgeschossObergeschoss Untergeschoss

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CASA COMMUNALA ROY GRADL

NUTZGEBÄUDE (DAS GEMEINDEHAUS)

Einleitung:Anfangs hatte ich Mühe, ein Haus auszusuchen. Ich war unschlüssig. Aber die Casa Communala stich mir sofort ins Auge. Sie hatte ein sehr interessantes Erscheinungsbild, da das Gebäude von aussen betrachtet, wie in zwei Teile getrennt ist. Ich wollte unbedingt mehr über dieses Haus erfahren.

Situation:Die Casa Communala befindet sich nahe der Passstrasse von Vrin, etwa 10 Meter davon ent-fernt. Sie liegt direkt neben dem alten Dorfkern. Gleich daneben befindet sich die Bäckerei. Eher südlich der Casa Communala steht das Schulhaus von Vrin. Der Giebel ist Richtung Dorfkern ausgerichtet.

Gebäude (allgemein):Bei diesem Gebäude handelt es sich um die Gemeindeverwaltung, die Casa Communala. Das Gebäude ist von aussen betrachtet klar in zwei Teile getrennt. Bei der einen Hälfte handelt es sich um einen sorgfältig gestalteten Neubau Die anderen Hälfte ist ein Altbau, mit restauriertem Wohnteil und altertümlicher Raumstruktur, aus dem Jahre 1736. Bei dem alten Teil des Gebäudes sind die Innenwände von aussen noch deutlich zu erkennen. Nicht mehr zu erkennen sind sie bei dem Neubau. Auffallend ist auch, dass praktisch jedes Fenster beim alten Gebäudeteil Fensterläden hat. Beim Neubau sind keine mehr zu finden. Ein Steindach schützt das ganze Gebäude. Ich hatte die Möglichkeit, die Casa Communala von innen zu besichtigen und weiss daher ziemlich genau, wie der Grundriss aussieht. Im Untergeschoss ist sehr gut zu erkennen, welcher Teil zum Neubau gehört und welcher zum Altbau. Die Seite mit dem Gebäudesockel aus Stein gehört klar zum Altbau, der Rest zum Neubau. Die Küche befindet sich im Altbau und ist direkt beim Cheminée, welches auch von aussen zu erkennen ist. Im Erdgeschoss gehört die Küche zum ältesten Teil. Der Rest wurde ja neu gebaut, oder ist renoviert worden.

ErdgeschossUntergeschoss Obergeschoss

Westfassade Nordfassade

Ostfassade Südfassade

1. Kanzlei2.Büro Präsident3.Küche4.Sitzungszimmer

1

23

4

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Gebäude (Geschichte):Die Casa Communala zählt zu den ältesten Gebäuden von Vrin. Der Altbau ist ein Anlagetyp, damit meint man, dass sich der Stall und die Wohnung unter einem Dach befinden. Der Neubauteil war früher der Stallteil. Da man aber mit der Zeit mehr Platz zum arbeiten brauchte, musste man das Gebäude umnutzen. Früher musste man die ganze Arbeit in einem Zimmer erledigen, nämlich in der Stube des Präsidenten. Somit beschloss die Vriner Bevölkerung in den 90er Jahren, die Casa Communala umzubauen. Ziel war es, die damals noch Bauernhausan-lage in ein Gemeindehaus umzuplanen. Man musste natürlich auch die Denkmalpflege berücksichtigen. Die alte Substanz sollte erhalten bleiben und möglichst schonend in Stand gestellt werden. Der Architekt, der dies um-setzte, war kein geringerer als Gion A. Caminada. Ihm gelang eine glückliche Synthese von Alt und Neu.

Konsolenköpfe:Unter dem kleinen Balkon befinden sich Konsolen. Jede hat eine andere Form.Fassadendetail:Man sieht einen Strickbau. Die Balken der Aussenwände sind so geschnitten, dass die Balkender Innenwände hineinpassen. Einganstüren:Mit zwei Eingangstüren ist das Gebäude geschmückt. Eine gehört zum Neubau und die Andere zum Altbau. Die Eingangstüre des Altbaus ist mit zwei Friesen geschmückt.Witterungseinflüsse:Bei der Nordfassade fällt auf, dass sich die Holzschindeln verbogen und/oder verfärbt haben. Auch die Holzbret-ter haben sich verfärbt. Unten sind sich dunkelbraun bis schwarz und nach oben hin werden sie immer wie heller und sauberer, da die Bretter oben durch den Dachvorsprung besser geschützt sind.

Konsolenköpfe

Fassadendetail WitterungseinflüsseTüre Altbau

Fries 1

Fries 2

1

2

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MEHRZWECKHALLEBRUNO BUBENDORF

NUTZGEBÄUDE (DIE TURNHALLE)

Das Gebäude

Die Mehrzweckhalle oder “die Festhalle des Dorfes“ wie sie in der Dorfbroschüre genannt wird dominiert nebst der Kirche das Dorfbild. Diese Position soll sie auch einnehmen und wie die Kirche als Begegnungsstätte dienen.

Die Halle ist mit ihrer Bühne, der kleinen Küche und dem inneren Charakter so ausgelegt, dass Turnunterricht, sportliche Tätigkeiten, Versammlungen, politische und kulturelle Aktivitäten darin Platz finden.Sie wirkt einerseits als Halle und Versammlungsort, der durch Oblichter beleuchtet wird. Ander-erseits lässt sie mit ihrer faszinierenden Konstruktion, der einheitlichen Holzausstattung und dem präzis angeordneten länglichen Südfenster, mit Aussicht in die Natur, doch sehr ihren Charme spielen und lädt zum Bleiben ein.

Das Ziel war die Halle als ergänzender Dorfbau zu sehen, ein Mehrwert für das Dorf und die Ein-wohner zu schaffen und eine rege Nutzung anzustreben. Dies hat sie erreicht, wenn nicht sogar übertroffen.

Ein weiterer Dienst der meist aus Holz gebauten Halle ist, dass man zwar nicht die günstig-ste Bauweise wählte, aber dass aus ökonomischer wie nachhaltiger Sicht der Region und der Gemeinde viel zurück gegeben werden konnte. Da die Gemeinde ihr eigenes Holz an den Bau verkaufen konnte, die Bauarbeiten an lokale Handwerker und Lieferanten vergeben wurden, konnten viele Ansässige teilnehmen und so ihre eigene Wertschöpfung und Stolz auf den Bau entwickeln.

Ost

fass

ade

Nor

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sade

Südf

assa

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Wes

tfas

sade

Die Schulanlage befindet sich am oberen Ende des Dorfes Vrin an der Hangkante. Sie wurde 1963 erstellt und besteht aus dem Schulhaus, einem Eingangsbereich und der alten Turnhalle mit Abwartswohnung.1996 wurde die Schulanlage mit der Mehrzweckhalle erweitert, welche sich parallel nach Süden ausrichtete. Diese ist auf der äussersten Hangkante plaziert, erweitert den bestehenden Schulbau und schliesst die Dorfsilhouette nach Osten ab . Aus dem steilen Gelände bildet ein massiver Betonsockel das Fundament des Holz-baues.An der inneren Hangkante ist die Halle mit einem schmalen Zwischenbau, welcher über einen separaten Eingang verfügt, an die Schulanlage angeschlossen.

Die Situation

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Materialisierung, Konstruktion, Optik

Die Verkleidung der Fassaden ist mit Holzschindeln gestaltet. Die Farben der Schindeln sind durch die Witterung, die Schut-zlagen und Sonneneinstrahlungen individuell verfärbt.

Da die Hallenkonstruktion den Fensteranschlag auf der Fas-sadenflucht nicht ermöglichte, sind die Oblichter nach aussen gerückt und plastizieren und gliedern so die Fassaden.Sie bilden durch ihren weissen Anstrich eine zusätzliche ver-feinerung der grossen Fassadenflächen.

Die Dachhaut ist mit Kupferbleche ausgebildet. Das anfall-ende Meteorwasser wird im Dachrand unsichtbar geführt und lediglich durch zwei Fallrohre abgeleitet.

Die Fenster der Nord- und Südfassade sind auf der inneren Ebene angeschlagen und von Aussen zurückgesetzt. Die gut gewählten Proportionen wirken länglich, schmal und sind von einem breiten, weissen Rahmen umgeben.

Die innere Optik ist in Tanne einheitlich schlicht und meist flächenbündig gehalten.Unter dem Dach öffnet sich die Halle zu den Oblichtern nach aussen und geht über in die eindrückliche Untersicht der Binderkonstruktion.

Tragstruktur und Statik

Aus Wunsch nach dem Rohstoff Holz und der gegebenen Spannweite des Gebäudes entwickelten der Architekt Gion A. Caminada und der Churer Ingenieur Jürg Conzett die verwendete Binderkonstruktion.

In einer Art Unterzugkonstruktion wurde die Zugeigenschaft des Holzes optimal ausgenutzt. So entstand eine Lösung die sowohl architektonisch interessant wirkt und auch konstruktiv funktioniert.Fünf Bretter von 24mm Stärke, die im mittleren Bereich zusammengenagelt sind, werden mit Zugbändern zu den Sparren gezogen und über vertikale Rippen vorgespannt.Die beiden Knotenpunkte übertragen die Vorspannung auf die Sparren, wo die Kräfte übertragen werden.Die vertikalen Kräfte werden über die massive Ständerkonstruktion, auf welcher das Dach aufliegt, abge-leitet.

Dachrand Abschluss

Auskragender Fensterkonstruktion

Zurückgesetzte Fenstersituation

Ansicht der Binderkon-struktion

links: Foto der Schindelfassade rechts: verschiedenen Verfärbungen in aquarell aufgezeigt

Wirkung der Kräfte auf die Konstruktion

Einsicht der Verbindung im Knotenpunkt

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STIVA DA MORTS TATJANA GUTKNECHT

NUTZGEBÄUDE (DIE TOTENSTUBE)

NutzungDie im Jahr 2002 fertiggestellte Totenstube ist eine aussergewöhnliche Ergänzung an einer bedeutenden Stelle im Dorf. Sie befindet sich zwischen den Wohnstätten der Lebenden und der Toten und stellt einen Übergang vom Profan - zum Sakralbau dar. Für die Vriner ist die Stiva eine ganz neue Erfahrung, zuvor wurden die Verstorbenen in der Stube aufgebahrt während sich die Angehörigen in der Küche trafen, um sich über den Toten zu unterhalten. Die Stiva da morts ermöglicht es, den Dorfbewohnern sich neu mit dem Tod auseinander zu setzten und Abschied zu nehmen. Im Aufbahrungsraum, im Untergeschoss, wird der Leichnam im Sarg direkt unter dem Fenster platziert und Stühle zur Totenwache um die To-tenbahre platziert. So kann man sich zu dem Verstorbenen setzten und Abschied nehmen. Wer eher von weitem sich verabschieden möchte, hat die Möglichkeit im Gang zu bleiben und von dort aus die letzte Ehre zu erweisen. Im Ober-geschoss haben die Trauernden die Chance, sich in der Küche zurück zu ziehen, um für sich zu sein, sich gemeinsam an den Toten zu erinnern und von gemeinsamen Erlebnissen zu erzählen.

Trauer in VrinIn zwei räumlich und zeitlich getrennten Phasen läuft in Vrin das Trauerritual ab. In den ersten drei Tagen wird der Tote im Wohnhaus betrauert. Anschliessend statten der Arzt und der Pfarrer einen Besuch ab, danach wird der Verstorbene in die Stiva da morts getragen wo er im Zentrum des Gebäudes, der To-tenstube, ausgestellt und betrauert wird. Mittags versammeln sich die Dorfbewohner zum Gebet und es läuten die Glocken, zu ehren des Toten. Am Tag der Beerdigung spricht der Pfarrer vor dem Trauerhaus ein Gebet und danach setzt sich der Trauerzug Richtung Kirche in Bewegung. Dort wird der Sarg vor dem Chor aufgebahrt und nach der Messe zu Grabe getragen, wo der Pfarrer nochmal ein Gebet spricht und um Segen für den Toten und die Trauernden bittet.

Ost Fassade

West FassadeNord Fassade

Süd Fassade

Skizze Stiva da morts

Perspektive Stiva da morts

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KonstruktionDie Totenstube wurde, wie fast alle Bauten in Vrin, im Strickbau gebaut. Anders als die anderen Strickbauten, wurde die Stiva da morts im Doppelstrickbau ausgeführt mit doppelt ausgebildeten Eckkonstruktionen. Die äussere Strick-wand wurde an die innere angehängt und somit das Problem mit der steilen Hanglage gelöst. Die weit gespannte Decke wird von zwei Trägern gehalten, welche unter dem Dach befestigt sind. In Vrin ist es verboten die Struktur des Terrains zu verändern, somit wurde der Holzbau auf einem treppenförmigen Betonsockel errichtet, welcher sich dem Gelände anpasst. Die Fenster sind versetzt gebaut und ermöglichen so ein Spiel mit Licht und Schatten. Sie sind ein wichtiges Element für die Raumwirkung der Stiva und der Verbindung mit dem Erscheinungsbild der Kirche.

MaterialienDas Gebäude wurde in behandelter, massiver Fichte ausgeführt, ohne jedoch die Holzstruktur zu über-decken. Aussen wurde der Bau mit einer weissen Kaseinfarbe lasiert. Dadurch wirkt das Holz ausge-bleicht und je nach Lichteinfall weiss, gelblich oder gar bläulich-grau. Diese Farbe erzeugt eine Verbind-ung mit dem weiss verputzten Sakralbau. Zum Holz und der Strickbauweise der Profanbauten, entsteht eine Spannung.Die Wände und Decken im Inneren sind mit Schellack behandelt und die Böden wurden mit ähnlicher Wirkung versiegelt. Durch die Behandlung wurde das Material veredelt und die Oberflächen erhielten einen seidigen, je nach Dichte, unterschiedlich starken Glanz. Je nach Lichteinfall wirkt die Farbe honig – ,gold – ,bernsteinfarbig. Der Ton wird mit der Zeit jedoch nachdunkeln.

Untergeschoss Obergeschoss

Grundriss Fenster

Perspektive Fenster

Grundriss Sockel

Perspektive Sockel

Totenstube

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DOPPELHAUS CAVIEZEL FABIENNE THÜRING

WOHNGEBÄUDE (DOPPELWOHNHAUS MIT ANBAUTEN)

Das mir zugeteilte Haus der Familie Caviezel liegt etwas östlich der Dor-fmitte. Wann das Zweifamilienhaus erbaut wurde konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Aufgrund der Erbauungsjahre der Nachbargebäude schätze ich es aber auf die Jahre rund um 1740.Im Laufe der Zeit wurde das Haus, das aus Tannenholz erbaut ist mit Anbauten ausgestattet. Beide Anbauten sind an der Nordseite des Zwei-familienhauses angebracht. Der ältere, linke Anbau ist von der Witterung schon sehr stark betroffen, wodurch das Holz gräulich erscheint. Während das Hauptgebäude dunkelbraun bis schwarz ist, hat der neue Anbau noch sehr helles und unbeschadetes Holz.

den Bergen eine Berghütte besitzen und wohl die warmen Tage dort ver-bringen.Glücklicherweise durfte ich in die einzig wirklich bewohnte Wohnung hinein schauen. Wie man bereits von Aussen erahnen konnte, besteht in Teilen des Gebäudes eine Halbgeschossigkeit. Die vor kurzem vom Ei-gentümer selbst renovierte, sehr neuwertige und moderne Wohnung, wird durch den neuen halbgeschossigen Flur erschlossen. Um in das erhöhte Erdgeschoss zu gelangen, führt von der Eingangstür bereits eine Treppe hoch.Das Sockelgeschoss nutzt die Familie neben Waschküche auch als Werk-statt und Weinkeller.

Wenn ich meiner Vermutung Glauben schenken kann, werden die beiden An-bauten als eine Wohnung genutzt.Die Fenster des eigentlichen Doppelhauses wurden vor einiger Zeit mal ver-grössert, um mehr Licht in die Wohnung zu lassen. Inzwischen wurden diese aber wieder rückgebaut.Wie viele der insgesamt drei Wohnungen nun wirklich bewohnt sind kann ich nicht sagen. Ich weiss nur, dass eine leer steht, da die Frau ins Altersheim ging und deren Töchter nicht mehr in Vrin wohnhaft sind. Die Wohnung in den Anbauten vermute ich, wegen den geschlossenen Fensterläden eben-falls als momentan unbewohnt, da die Besitzer etwas weiter oben in

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Im Erdgeschoss sind Küche und Wohnzimmer zu finden. In den beiden oberen Stockwerken hat die Fami-lie ein Badezimmer, Schlafzimmer, mehrere Gästezimmer, Abstellräume und ein Büro. Da Teile der Familie der Jagd verfallen sind, hängen in der ganzen Wohnung verteilt Rehköpfe und Hirschgeweihe. Die gesamte Wohnung ist sehr eng und klein, wirkt aber durch die vielen modernen Möbel sehr angenehm.An der Hauptfassade fand ich, neben der Eingangstür etwas oberhalb des Sockels, mehrere Hufnägel ein-geschlagen.Auf derselben Höhe wie die Hufnägel sind rund um das Gebäude Eselsrücken als Verzierung in das Holz eingearbeitet. Auf den Spitzen der Eselsrücken sind jeweils weitere Muster zu sehen, die durch die Verwit-terung leider beinahe gar nicht mehr zu erkennen sind. Schwach zu erahnen, sind es vermutlich Tierabbil-dungen, Pflanzen und Sterne.

SG 1.OG

EG 2.OG

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5-ZIMMERHAUS MARTIN BEGGS

WOHNGEBÄUDE (5-ZIMMERHAUS INKLUSIVE WINTERGARTEN / AUSSICHT)

Das Haus welches ich zugeteilt bekommen habe, fiel mir von Beginn weg gleich sehrpositiv auf. Sein modernes und doch sehr traditionelles Erscheinungsbild hat mich fasziniert undgleichzeitig interessiert. Ich wollte mehr darüber erfahren und habe mich dafür stark gemacht, es zu kriegen. Durch die Verwendung des ortstypischen Strickbaus erkennt man sofort die Zugehörigkeit zum Dorf. Trotz dem Neubau hat man nicht das Gefühl das es fehl am Platz ist. Das Haus liegt eingebettet an einer exponierten Hanglage am Dorfrand zwischen zwei Stallungen und einem weiteren Wohnhaus. Ursprünglich stand auf der Parzelle ein weiterer Stall, welcher im Jahr 2000 abgerissen wurde um an derselben Stelle ein Wohnhaus zu errichten. Der Bauherr und heutige Hauseigentümer ist ein Bauer, namens Caminada.

Interessante Lösungsvariante um einen Wintergarten zu gestallten. (Schiebefenster)

Schlichte Fenstervariante Variabel ausführ-bar, festverglast oder nicht, beides möglich.

Aussergewöndlicher Fenstertyp welcher der Fassade einen Karakter vermittelt. Var. Links wie auch Var. Rechts möglich. (Klappladen)

Der Steinofen welcher als einzige Heizquelle dient. Im Innenausbau wurde nahezu nur auf Holzgesetzt.

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In Zusammenarbeit mit dem bekannten Architekten Gion Caminada, sehr viel Eigenleistung, so wie der Unterstüt-zung durch Freunde im Dorf, entstand in 1.5 Jahren Bauzeit ein drei geschossiges Wohnhaus mit 3 Schlafzimmern im Obergeschoss und einem geräumigen Wohnzimmer im Erdgeschoss. Die Küche ist offen gestaltet und integriert den Essbereich gleich mit. Im Inneren war interessant zu sehen, dass moderne Elemente wie Schiebetüren und in-novative Details (wie Wandverbindungen) komplett aus Holz sind. Die Treppe ins OG steht im Zentrum des Hauses und besteht ebenfalls nur aus Holz. Von der Grundrisslegung her war für mich spannend zu erkennen, wie der Architekt die Lasten über die tragenden Aussenwände im Strickbauverfahren, wie auch durch tragende Innenwände nach unten ableitete. Die Wandverbindungen und die Treppe im Zentrum tragen ebenfalls dazu bei das Haus sta-tisch auszusteifen. Der Steinofen steht ebenfalls sehr zentral, somit ist er von der Küche / Essraum beheizbar und erwärmt gleichzeitig auch das Wohnzimmer. Im OG wurde der Ofen direkt darüber platziert. Somit wärmt er eben-falls den Flurbereich sowie ein Zimmer.

Das Highlight des Hauses war meiner Meinung nach ganz klar der Wintergarten, welcher in den Rechteckigen Grun-driss integriert ist. Von aussen kaum wahrnehmbar und somit auch für das Dorfbild nicht störend versteckt sich der Wintergarten hinter zwei modern wirkenden Schiebefenstern, welche nur hängend befestigt wurden. Ein weiterer Blickfang meines Erachtens, ergab sich durch die sehr massiv wirkende Natursteinwand bzw. Bruchsteinverkleidung im Sockelbereich. Dessen Steine aus dem Abbruch des ursprünglichen Stalles stammten und so einen neuen Nutzen fanden. Im Allgemeinen ist zu sagen, dass dieses Haus bis auf die Sanitär Installationean, dem Steinofen und einer Küchenabdeckplatte aus Vals, grundlegend aus den vorhandenen Materialien vor Ort erstellt wurde.Durch die Intensive Auseinandersetzung mit dem Haus, dem offenen Gespräch mit dem Hauseigentümer und dem Wissen über das Denken von Gion Caminada habe ich verstanden, um was es in dem Lager ging. Für mich war es erstaunlich zu sehen, dass man mit den Mitteln die man vor Ort vorfinden kann, so wohl innovativ als auch attraktiv bauen kann.

Süd

Die Strickbauweise ist die meist Verwendete Bauart im Raum Vrin.

Detail: Strickbauweise

Grundriss EG

Grundriss OG Volumenskizze

West

NordOst

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CASA DA VRINJONATHAN ALLEMANN

WOHNGEBÄUDE (ZWEIFAMILIENHAUS CASA DA VRIN)

Mein Haus ist das Casa da Vrin Nr. 67 und befindet sich südlich der Kirche „Sil Plaz“. Es ist das älteste Haus in Vrin. Es ist ein Zweifamilienhaus welches von zwei Familien bewohnt wird. Es gibt einen Eingang an der Nordseite, welcher mit P. Antoni Vaviezel und Lureng Caminada beschriftet ist und einen Zweiten, der sich auf der Westfassade befindet. Frau Rita Caminada bewohnt diese Wohnung. Das Casa da Vrin wurde von Vater und Sohn im Jahre 1753 gebaut. Dies war früher üblich, da man so günstig nebeneinander wohnen konnte.

Nordfassade Ostfassade

SüdfassadeWestfassade

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Man erkennt sofort, dass dieses Haus von 2 Familien bewohnt wird, denn die Fassaden der dazugehörenden Wohnungen sind sehr unterschiedlich. Die Wohnung mit dem Eingang an der Nordfassade ist sehr farbig gestaltet, wobei die Wohnung mit dem Eingang an der Westfassade sehr eintönig erscheint und sich ausschliesslich auf die Naturfarbe des Holzes verlässt. Das Haus ist ein typis-ches Walserhaus, bei dem der Sockel aus Stein erstellt wurde. Darüber entwickelte man einen Strickbau. Der Steinsockel ist aus wettertechnischen Gründen errichtet worden und dient zur Reduzierung des Eindringens von Feuchtigkeit, erzeugt vom Schnee oder Regen. Der darüberliegende Strickbau ist durch die Verstrickungen an den Ecken ersichtlich. Durch die Sonne wurden die Holz-balken an der Südfassade schwarz gefärbt. An der Nordfassade jedoch sind die Balken gräulich. Ausserdem neigt sich an der Nor-fassade das Haus in der Mitte nach innen. Dafür gibt es aus meiner Sicht 2 Gründe:- Alter des Hauses. - Da es in der Mitte eine Türe hat, und man somit auf den Druckableiter (Konsole) verzichten musste, wird dort der Druck der Aussenwand nicht auf den Betonsockel übertragen, daher biegt sich das Gebäude in der Mitte nach unten.

Das Dach wurde aus leicht spaltbaren Gneisplatten erstellt, was auch bei anderen alten Häusern der Fall ist. Die Elemente in der Vertikalen wurden möglichst klein gehalten, da sich das Holz auch noch lange Zeit nach dem Bau verzog. Trotzdem errichtete man Zeilen von mehreren Fenstern, um genügend Licht in das Haus zu bringen. Das Alter des Gebäudes lässt sich von den Friesen ablesen. Jedoch wurden diese meist von den Renovationen zerstört.Die Innenräume kann man anhand der Verstrickungen an der Fassade ablesen. Ausserdem konnte ich das Erdgeschoss des Hauses betreten, um mir noch ein besseres Bild der Innenwände zu machen. Eine Frau liess mich hinein und wir betraten einen Gang. Nach diesem Gang konnte man links abbiegen um durch eine Holztreppe in das 1.OG gelangen. Es gab 2 Türen. Die Tür bei der man in das nördliche Zimmer kam, war die Küche. Das südlich gelegene Zimmer war das Wohnzimmer. Meine Vermutungen die ich vor dem besichtigen des Erdgeschosses hatte, waren richtig. Ich hätte gerne noch mehr der Wohnung gesehen, aber leider war dies nicht im Bereich des Möglichen. Deshalb machte ich nur Vermutungen der Innenräume des Obergeschosses.

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MEHRFAMILIENHAUS PASCAL WEISSKOPF

WOHNGEBÄUDE ( 1. MEHRFAMILIENHAUS IN VRIN)

Passs

trasse

Situierung des Gebäudes im Dorf: Mein Gebäude befindet sich im nördlicheren Teil des Dorfes Vrin und bildet den Über-gang zwischen den älteren und neueren Gebäuden im Dorf. Nördlich des Objekts befindet sich die neue Siedlung und im südlicheren Bereich der alte Kern mit historischen Gebäuden. Die zu meinem Gebäude dazugehörige Garage, welche vom Untersuchungsobjekt getrennt ist, grenzt an die Passstrasse. Das Gebäude wird auf der Nordseite erschlossen.Platzierung in das Gelände: Das Objekt wurde in ein stark abfallendes Gelände eingebettet, das dabei nur minimal verändert wurde. Die Erschliessung des Gebäudes erfolgt nordseitig durch eine Zugangstrasse, von welcher aus das Terrain südwärts stark abfällt. Der Architekt John A. Caminada löste diese Problematik, indem er das Gebäude in das Gelände teilweise eingrub. So entstand eine grosszügige Südfassade, bei welcher sich die vier Wohngeschosse aus dem Erdreich erheben. Bei der Nordfassade ragen lediglich das Erdgeschoss und das Dachgeschoss aus dem Terrain. Die Seitenfassaden sind dem Geländeverlauf angepasst, so wird hangabwärts ein immer grösserer Teil des Gebäudes freigelegt. Die westlich des Ge-bäudes platzierte Garage ist vom Mehrfamilienhaus leicht abgedreht. Diese Ausrichtung der beiden Bauten wiederspiegelt den Verlauf des Geländes.

Konstruktion: Der Aussenwände des im Gelände eingelassenen Teile des Bauwerks sind mit Beton ausgebildet. Dies auf Grund der statischen Bedingungen und um den Hang zu sichern. Daher sind die Sockelwände der Nordfassade bis zum Erdgeschoss mit Beton erstellt. Seitwärts ist der Betonsockel dem Terrain nachempfunden und die Wände des 2. Sockel-geschosses bestehen bis auf kleine Abschnitte an der Süd- und Ostfassade aus Beton. Die restlichen Tragkonstruktionen des MFH bestehen aus Holzkonstruktionen. Hierbei ist die Wand der Nordfassade als Ständer- oder Rahmenbauwand aus-geführt, wie aus dem Fassadenbild zu entnehmen ist, und die übrigen tragenden Holzwände im herkömmlichen Strickbau, welche aus Vierkantbalken erstellt sind.Nutzung: Das Mehrfamilienhaus beinhaltet zwei Sockelgeschosse, ein Erdgeschoss und ein Dachgeschoss. Das Haus ist für drei Wohnungen konzipiert, wobei wahrscheinlich die beiden Sockelgeschosse zu einer geschossübergreifenden Wohnung zusammengeschlossen wurden. Diese Wohnung besitzt einen seperaten Eingang. Alle Geschosse weisen einen individuel-len Grundriss auf. Diese Grundrisse konnte ich leider nicht von innen untersuchen, lediglich die tragenden Wände konnten eindeutig bestimmt werden.

Verstrickungsdetail Fassadensockeldetail

Balkondetail VordachdetailKubische Darstellung des Gebäudes in der Umgebung

Situation Geländeschnitt

Mehrfamilienhaus

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Fassadengestaltung / Materialisierung / Verwitterung: Bis auf den Betonsockel bestehen sämtliche Fassadenaufsichten aus naturbelassenem und nicht angestrichenem Holz. Die Nordfassade wurde mit einer vertikalen Schalung verkleidet. Bei den restlichen Fassaden sind die Vierkantbalken der Konstruktion sichtbar. Die grössten Witterungseinflüsse treffen das Bauwerk von Nordwesten, wie aus der Verwitterung der Fassaden, welche dunkler verfärbt sind, zu entnehmen ist. Das Dach ist mit Ziegeln bedeckt.Plastizierung und Einteilung der Fassaden: Vor allem die Südfassade weist ein sehr interessantes Erscheinungsbild auf. Diese ist in vertikaler Richtung in drei Teile aufgeteilt. Die Aufteilung wird durch die an der Fassade sichtbaren Tragelemente erzielt. Zusätzlich wird eine Plastizierung des Fassadenbildes erzeugt. Dies erreichte der Architekt mittels Rücksprüngen und Auskragungen von Elementen. So sind der Garteneingang im 2. Sockelgeschoss sowie der Balkon im Dachgeschoss im Gebäudevolumen eingebettet und der Balkon im Erdgeschoss ist leicht auskragend.

Nordfassade

Südfassade Westfassade

Ostfassade

Fensteransicht der NordfassadeDarstellung der Plastizierung

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DOPPELWOHNHAUS SANDRO EGER

WOHNGEBÄUDE (DOPPELWOHNHAUS IM ALTEN DORFKERN)

1.1.1 Lage Situation in der LandschaftDas Gebäude liegt im alten Dorfzentrum von Vrin. Um das Haus führt ein Weg. Das Gebäude liegt in einer Mulde und ist so ein wenig geschützt. Es ist auf allen Seiten, durch die umliegenden Gebäude eingeschlossen. Auf der östlichen Seite des Gebäudes ist ein Gemüsegarten angelegt. Das Ge-bäude ist gegen Süden ausgerichtet. Die Südfassade ist gegen einen Hang gerrichtet. Daneben findet sich eine Garage, welche Platz für zwei Autos bietet. Westlich ist das Gebäude vom Weg umschlossen.

1.1.2 Grundrissaufbau und Nutzung BeschriebDas Gebäude ist ursprünglich als Doppelwohnhaus erbaut worden und wird auch heute noch in dieser Funktion genutzt. Bei der Erstellung des Gebäudes war das Gebäude zweistöckig aufgebaut worden. Jedoch wurde es in der vergangenen Zeit aufgestockt und kann nun dreigeschossig genutzt werden. Das Gebäude ist im Holzbau in der Strickbauweise erstellt worden. Das Dach wurde durch Tonziegel eingedeckt, der Sockel wurde gemörtelt.Das Gebäude ist unterkellert und ist durch zwei Anbauten ausgebaut worden. Auf der einen Seite (Ost-fassade) blieb das Gebäude im hinteren Teil (frühere Küche) unverändert. Auf der anderen Seite wurde es verändert. Es hat insgesamt zwei Balkone und je einen Zugang. Die Kamine sind über Dach geführt und werden von beiden Parteien genutzt.Beide Parteien besitzen einen Balkon. Im Dachgeschoss sind die Fenster kleiner als in den überigen Geschossen. Auf der Südfassade sind die meisten Fenster platziert worden.

1.1.3 Tragstruktur Die Tragstruktur wurde in seiner ursprünglichen Form belassen. Die tragenden Bauteile und Wände sind von aussen sichtbar. Die Eckverbind-ungen wurden wie bereits erwähnt durch eine Strickbauweise gelöst.Die Tragende Struktur ist auf den Abbildungen dokumentiert.

Tragendebauteile

Brandschutz

Legende:

Grundriss• 1-Küche• 2-Gang• 3-EssraumZ=Zugang

Ansicht Südfassade Ansicht Westfassade

Ansicht Nordfassade Ansicht Ostfassade

Schema-Schnitt Tragstruktur

Schema-GrundrissTragstruktur

Grundriss

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1.1.4 VerwitterungDie Verwitterung ist bei diesem Gebäude nicht ganz so ausgeprägt wie bei anderen Häusern in Vrin. Es liegt wie bereits beschrieben in einer Mulde. Jedoch konnte ich an der Fassade viele verschiedene Strukturen im Holz erkennen. Diese möchte ich mit den oben stehenden Bildern verdeutlichen. Das Holz ist an gewissen Stellen bereits stark verwittert und bis fast schwarz gefärbt. Der aufgestockte Teil ist klar ersichtlich, da er weniger stark verwittert ist.

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DADO BASELGIAKEVIN DEFUNS

WOHNGEBÄUDE (DOPPELWOHNHAUS DADO BASELGIA)

Schiebefaltladen

Das Wohnhaus Dado BaselgiaÜbersetzt, heisst der romanische Name des Hauses „neben der Kirche“. Wie der Name schon sagt, befindet sich das Haus direkt hinter der Kirche am Dorfrand von Vrin. Der bekannte, einheimische Architekt Gion Caminada baute das Haus für Joseph und Reto Casanova.Obwohl das Haus mit den Schiebefaltläden und den Fensterglasflächen ohne Sprossen eher mod-ern wirkt, integriert sich das Haus wegen der ortstypischen Elemente wie dem Steindach und der Holzfassade recht gut ins Dorfbild. Der Kubus (Strickbau) steht auf einem Betonsockel. Gegen Südosten ragt die Fassade teilweise über den Sockel hinaus.Die Südost- und Südwestfassade bestehen aus neuartigem Strickbau. Die Ecken des Gebäudes sind durch eine Schwalbenschwanzschnitt-Konstruktion verbunden. Damit die Brandschutzvorschriften eingehalten werden können, sind die Nordost- und Nordwestfassade jeweils zur Hälfte aus Beton. Die Betonmauern helfen auch die Last des Daches (Schnee) zu tragen. Das Dach ist mit Steinen gedeckt. Durch die Witterung hat sich das Holz auf der Südwestseite stärker verfärbt.

Die Fassaden sind schlicht und modern ohne Ornamente und Schnitzereien. Die Fenster sind als Schiebe-Klappfen-ster zu erkennen. Auf der Nordseite, im Erdgeschoss, befindet sich der Haupteigang. Durch ihn gelangt man in eine Art Vorraum (Foyer). Im Südosten, im Untergeschoss befindet sich ebenfalls ein Zugang zum Gebäude. Über eine Treppe gelangt man auch ins Foyer. Vom Vorraum aus gelangt man schliesslich in die zwei Wohnungen.

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Brandschutzmauer Südwest & Nordwestg

Mittwoch:Nun folgt die Detailstudie. Wir versuchen herauszufinden, wie die Raumaufteilung des Gebäudes ist (Grundrisse). Ich schaue mir das Fensterdetail mit den Schiebefaltladen, ein Übergangsdetail von Fassade zu Dach sowie ein Sockeldetail an.

Montag:Am Nachmittag beginne ich mit dem Skizzieren: grobes Gebäudevolumen und Perspektive. So erkennt man, wie das Gebäude in der Landschaft liegt. Dienstag:Wir befassen uns mit den Fassaden und der Statik des Gebäudes. Am Haus dado Baselgia sind alle Fassaden tragend. Die gesamte Last wird so gleichmässig auf den Betonsockel übertragen. Im Dachbereich ist eine tragende Wand ersichtlich, die jedoch nicht direkt unter dem Firstbalken, sondern etwas versetzt ist.

Nord/West

Süd/Ost

Süd/West

Nord/Ost

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DOPPELWOHNHAUSHARUN BILALI

WOHNGEBÄUDE (DOPPELWOHNHAUS IM DORFKERN)

Das noch gut erhaltene Doppelwohnhaus, welches ca. im 17. Jahrhundert erbaut worden ist, befindet sich im Dorfkern von Vrin. Das Haus wurde sehr einfach gebaut, da für die Menschen damals ihre Nahrung & Tiere wichtiger war. Sie brauchten nur einen Ort, wo sie Schlafen & Kochen konnten. So ergaben sich die wunderschönen Walserhäuser, welche heute die Berge der Schweiz prägen.

Das Walserhaus ist einfach und schnell gebaut worden. Die Materialen stammen aus der Umgebung. Da man früher keine Möglichkeit hatte tiefe Aushube zu machen, wurden die Häuser mit dem Sockelgeschoss dem Gelände angepasst. Im Schnitt sieht man, dass sich Vrin auf einem relativ flachen Hügelzug sich befindet und das Umland von Baueren gut genutzt werden kann. Das Dorf ist gut geschützt von einem Hügel, der westlich des Dorfes liegt.

Das Walserhaus ist dreistöckig, der Sockel ist mit Steinen gemauert und mit Mörtel verputzt. Auf diesem Sockel liegt die Schwelle, wo dann der Strickbau aus Kanthölzer aufliegt. Der Strickbau wird in den Ecken ersichtlich, wo sich die Balken überkreuzen. An der Fassade sieht man die tragenden Kanthölzer der Innenwände herausragen. So kann man auch von Draussen erkennen, wie der Grundriss des Gebäudes aussieht und durch die Kamine welche das Dach überragen, erkennt man wo sich die Küche befindet.

Westfassade SüdfassadeGrundriss EG

Schnitt durch Vrin

Nordfassade

Ostfassade

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Die eine Hälfte des Gebäudes ist mit bemalten Schnitzereien/Verzierungen (Friese, Eselsrücken) versehen. Die an-dere Hälfte ist nicht bemalt. So erkennt man auch, dass das Gebäude zwei verschiedene Wohnungen hat. Die Ostfassade, welche zur Strasse gerichtet ist, ist auskragend und wird mit Unterzügen und Konsolen gestützt. Diese sind ebenfalls verziert. Die Schnitzereien/Verzierungen haben den Hintergrund, sich vor Unheil, schwere Krankheiten, Unwetter oder böse Geister zu schützen.

Mir ist noch aufgefallen, dass die Holzfassade eine sehr konstante Farbe hat. Sie ist nicht wie bei neuen Bauten, welche durch Sonneneinstrahlung eine goldbraune Fassadenfarbe oder durch Regen und Dreck eine dunkle bis schwarze Fassadenfarbe hat. Ich glaube es hat damit zu tun, dass sie durch die anderen Häuser geschützt sind, oder dass es nach ca. 350 Jahre keine Rolle mehr spielt, da alle Fassade nicht mehr verwittern können. Durch das haben sie eine spezielle Farbe erhalten. Ich finde die Farbe sehr schön, sie ist dunkelbraun und zum Teil schwarz. Man sagt ja, die Schönheit kann man nicht beschreiben und nicht zeichnen, man soll sie nur bewundern.

Der Sockel ist mit Steinen gemauert und mit Mörtel Verputz.

Strickbau

Strickbau

Balkon

FriesEselsrücken

Herausragende Innen wand

Sockeldetail

Sockeldetail

Hier kommen die Eselsrücken

Übernimmt den druck

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ZWISCHENBAU NADJA STEINER

WOHNGEBÄUDE (ZWISCHENBAU)

Das Gebäude

Mein Haus ist ein Zwischenbau, welcher an ein Zweifamilienhaus angeschlossen ist. Er steht direkt an der Hauptstrasse. Die Kirche sowie der Volg befinden sich in unmittelbarer Nähe. Der Anbau wurde vor ca. fünf Jahren von Herr Caminada entworfen und realisiert.Der Gebäudekomplex besteht aus vier einzelnen Gebäuden. Dem bestehenden Zweifamilienhaus, welches aus meiner Sicht im Mo-ment nur von einer Familie bewohnt wird, dem Zwischenbau, dem Lager/Stall und der Garage.

Das Gebäude ist sehr interessant, da es in einem dicht besiedelten Teil des Dorfes gebaut wurde und somit nicht sehr viel Platz in Anspruch nehmen durfte. Jedoch findet man zwischen den Gebäuden Gänge und Zwischenräume, wodurch ein sehr interessanter Grundriss entstanden ist.

Der Zwischenbau liegt zwischen dem bestehenden Wohngebäude und dem Lager/Stall. Er stellt somit einen hohen Kontrast zum Altbau dar. Der bestehende Teil ist jedoch nur auf der bewohnten Seite mit dem Zwischenbau verbunden. Es gibt zwei Eingänge, einer an der Westseite, zwischen der Garage und dem Lager/Stall, welcher als Haupteingang genutzt wird und ein anderer an der Südseite, welcher meiner Meinung nach nur als Zugang zum geschützten Kellerbereich genutzt wird.

Grundriss

Im Erdgeschoss entsteht auf Grund des bestehenden Wohnhauses und der neuen Eingangstüre ein Niveauunterschied, welcher durch eine kleine Treppe ausgeglichen wird.

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Fassadenverkleidung/Verwitterung

Das bestehende Wohngebäude ist mit Eternit, der Neubau mit Holzschindeln verkleidet. Die Eternitverkleidung wurde angewendet, um die darunterliegende Holzkonstruktion vor Witterungseinflüssen zu schützen. Heute würde sie nicht mehr verwendet werden.Die Verwitterung gibt dem Gebäude sein charakteristisches Aussehen.Die Verkleidung der Nordfassade musste auf Grund des schlechten Zustandes beim Bau des Zwischenbaus durch Holzschindeln ersetzt werden. Westseitig wurde die Fassade durch ihre geringe Fläche nur verputzt.

Nordfassade Ostfassade

Südfassade Westfassade

Alte Fassadenverkleidung Neue Fassadenverkleidung

Konstruktionsdetail Dach

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DOPPELWOHNHAUS ANDREA STEGMANN

WOHNGEBÄUDE (DOPPELWOHNHAUS DES GEMEINDEPRÄSIDENTEN)

FassadeDas Gesamtbild des Hauses wirkt trotz unterschiedlichen Renovationsarbeiten und verschiedenen Strukturen, von Holz über Bruchstein bis zu Schindeln, recht einheitlich. Ich hatte den Eindruck, dass bei der einen Hälfte eher auf das äußere Erscheinungsbild geachtet und bei der Anderen mehr Wert auf das Innere gelegt wurde. So erscheinen auch die beiden Erschließungsvarianten völlig unterschiedlich. Beim älteren Teil ist neben dem Eingang ein Anbau mit Bruchsteinsockel erkennbar. Früher befand sich dort mit großer Wahrscheinlichkeit das Plumpsklo. Ebenso ist noch die alte Steintreppe vorhanden. Während sich auf der anderen Seite ein eher moderner Eingangsbereich mit einer neueren Holztreppe präsentiert. Auffallend ist außerdem, dass an der Südfassade die Holzkonstruktion über den massiven Betonsockel herausragt. Dies ist nach meiner Meinung als Wetterschutz und zur Raumgewinnung gedacht.

LageDas Haus, welches ich ausgewählt habe ,liegt östlichen am Dorfrand mit einer tollen Aussicht ins Grüne. Es ist ein Doppelhaus und wird von zwei Familien bewohnt. Dies war früher üblich, damit man sich beim Hausbau gegenseitig unterstützen konnte.

KonstruktionVon der Konstruktion her ist mein Haus ein typischer Blockbau oder Strickbau. Die Blockwand, die auf einem Steinfunda-ment errichtet wurde, ist durch massive aufeinandergeschichtete Hölzer endstanden. Die kantigen und unbehandelten Balken kreuzen und verbinden sich an den Hausecken. Die Innenwände sind bei meinem Gebäude ebenfalls tragend und aus massivem Holz gebaut, dies kann man an der Fassade als senkrechte Balkenkopfreihe erkennen. Anhand dieser Struktur lässt sich die Grundrissgliederung erahnen. Das Holz mit dem das Gebäude gebaut wurde stammt aus den Wäldern rund um Vrin. So musste man die schweren Baumstämme nicht weit transportieren und die Anforderungen an das Holz entsprechen den örtlichen Wit-terungsbedingungen.

Nordfassade Westfassade

Südfassade Ostfassade

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GrundrissanalyseIch hatte Glück, dass mir das Eintreten ins Innere des Hauses gewährt wurde und ich mir mein eigenes Bild von dem im Jahre 1741 erbauten Haus machen konnte. Nun bestätigte sich meine Vorahnung wie das Haus geg-liedert sein könnte. Im Erdgeschoss befindet sich eine kleine Garderobe, wie meist üblich auch die Küche, ein geräumiges Wohnzimmer mit dem typischen Kachelofen und ebenfalls das Badezimmer für die ganze Familie. Über eine knarrige Holztreppe erreicht man die oberen Etagen, wo sich die verschiedenen Schlafräume be-finden. Leider konnte mir die Bewohnerin dieser einen Hälfte keine konkreten Angaben über das Haus geben, deshalb führte sie mich zum Gemeindepräsident Silvio Caviezel, mit dem sie sich das Haus teilt. Silvio konnte mir dann die ganze Lebensgeschichte dieses alten Hauses erzählen.

Ornamente So ähnlich die Häuser auch sind, jedes trägt seinen individuellen Schmuck. Durch liebevoll angebrachte Schnitzereien, Verzierungen und Ausarbeitungen der Details wird jedes Gebäude zum Einzelstück. Die Friese ziehen sich wie ein Band um das ganze Haus herum, außer dort wo renoviert wurde (Aufstockung, Fenster, etc. ...) Nicht zu vergessen, die vielen dekorativ wirkenden Blumenbouquets an den Fenstern. Das Gesamtbild hinterlässt bei mir einen urchigen, heimeligen und friedfertigen Charakter.

Schindeln

Holz alt

Holz neu

Bruchstein

Renovationsschema

Sockelanschuss

Balkonanschluss

Strickbauweise

RenovationWie ich bereits an der Fassadenstruktur erkennen konnte, gab es im Jahre 1953 eine Aufstockung des gesamten Hauses. Dies erklärt auch die etwas neuere Ziegeleindeckung die unverkennbar in einem hellen Braunton erscheint. Die Dachneigung wurde weiterhin relativ flach beibehalten, um allfällige Dachlawinen bei großen Schneemengen zu verhindern. Außerdem musste 1994 an der Nordfassade eine Renovierung vorg-enommen werden. Das Haus fing an dieser Stelle an zu schimmeln, dadurch verfaulten die EG Balken an der Nordfassade. Der Wind weht in Virn sehr oft von Norden oder Westen her und lässt den Regen an die Fassade prallen, was wie in diesem Fall, zu starken Witterungsschäden geführt hat.Die Renovation wurde sogleich genutzt um im Bereich der WC’s (Haustrennung) eine Betonmauer auf dem Sockel zu errichten. Diese Steinwand bezweckt eine bessere Standhaftigkeit gegen die Feuchte, was in Nasszellen von großem Vorteil ist.Zusätzlich wurden alle Fenster am Gebäude erneuert und etwas vergrössert, was an den kaputten Friesen zu erkennen istw.

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EINFAMILIENHAUSLUCAS GUDENRATH

WOHNGEBÄUDE (NEUBAU EINFAMILIENHAUS)

Das Haus befindet sich am Anfang im neuen Teil des Dorfes und wurde zwischen zwei bereits bestehende Gebäude platziert. Direkt auf der anderen Strassenseite ist das Restaurant Terri und weitere 50 Meter entfernt der Volg.Die Planung und Ausführung dieses Einfamilienhauses hat wie bei vielen anderen Gebäuden in der Nähe Gion Caminada übernommen.Das Haus ist in moderner Strickbauweise gebaut. Der Sockel ist mit der Treppe in einem Stück aus Beton gefertigt. Das relativ neue Haus ist erkennbar der Witter-ung ausgesetzt. So sind zum Beispiel die Sparren bereits sehr dunkel oder der Sockelbereich silber-grau verfärbt. Zudem hat sich an der Nordfassade ein bereits sehr grosser Wasserschnauz gebildet. Ansonsten ist das Haus in einem sehr guten Zustand.

Anhand der Fassaden erkennt man, dass das Gebäude längsseits drei-teilig ist. Somit ist die traditionelle Einteilung beibehalten worden. Das Gebäude zählt mit Sockel- und Dachgeschoss drei Geschosse. Das Fassadenbild besteht aus zwei Teilen, dem grauen Betonsockel und dem aus Holz gefertigten Wohnbereich. Die Last des Daches wird mit Pfetten über die Strickbauwände auf den Rahmen oder di-rekt auf den Sockel abgetragen. Dieser ist vermutlich ganz aus Beton gefertigt, da er grössten Teil im Erdreich einge-bunden ist.

Einfache Perspektive zum Einfangen der Lage in Relation zum Gelände und zur Umgebung.

Spezielle Sockellösung von G. Caminade mit Holzrahmen im vorderen und Betonschwelle im hinteren Bereich.

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Die Fassadenstruktur ist klar zu definieren. Die Nordfas-sade weist lediglich wenige kleine Fenster auf. Wohinge-gen die Südfassade grosse Fenster für genügend Licht und einen Balkon besitzt. Die Westfassade hat gar keine Fenster und ist beinahe flach ausgebaut, da

Durch den Witterungseinfluss und Rücks-tauwasser hat sich an der Nordfassade ein grosser Wasserschnauz gebildet.

Die Last des Daches wird über die Strickbau-wände abgetragen.

die Schneemassen im Winter von den Hängen an diese Fassade drücken. Die Ostseite besitzt einige mittelgrosse Fen-ster um das Sonnenlicht am Morgen geniessen zu können.

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WOHNHAUS ROMAN BÉGUELIN

WOHNGEBÄUDE (WOHNHAUS DER BÄCKEREI

Das GebäudeDas Haus, welches ich gewählt habe, liegt beim Schulhausplatz und nahe der Grenze zu Vrin-Cons. Es besteht aus zwei Teilen. Der eine Teil ist das neu gebaute Wohnhaus und der andere Teil ist der bestehende Schopf/Stall. Beide Gebäude haben eine Holzschalung. Das Wohnhaus wurde jedoch mit horizontalen Brettern verkleidet und der Schopf/Stall mit vertikalen Brettern. Das Haus sticht, wenn man auf dem Schulhaus-platz steht, sofort ins Auge, da es ein neuerer Bau ist als diejenigen um es herum.Das Haus besteht aus einem Betonsockel und auf diesem Sockel steht ein zweistöckiger Aufbau, welcher in der Strickbauweise gebaut wurde.

VerwitterungNachdem ich das Haus skizziert und einige Details aufgezeichnet hatte, machte ich mich daran, die Verwitterung des Hauses anzuschauen.

Dabei ist mir folgendes aufgefallen: Das Haus ist an der Südfassade durch die Witterung stark geschwärzt. Dies erklärt sich, weil das Wetter, d. h. Regen, Schnee, Hagel, usw. von Süden her ins Val Lumnezia kommen. Dagegen sind die West- wie die Ostfassade fast unversehrt, da sie nicht dem Wetter ausgesetzt sind. Die Nordfassade ist fast völlig ausgebleicht durch die starke Sonneneinstrahlung, der sie ausgesetzt ist. Auch am Sockel kann man die Folgen des rauen Wetters in Vrin sehen. Denn auch er ist an der Südfassade dunkel ver-färbt und an der Nordfassade ausgebleicht.

Auch der Strickbau an und für sich hat schon die Härte des Wetters zu spüren bekommen, denn zum Teil weisen die Bretter des Baus Risse auf, welche durch das Wetter verursacht wurden.

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FensterladenEin sehr interessantes Detail an meinem Haus ist die Befestigung der Fensterläden. Diese werden mit einer Schiene über dem Fenster befestigt und können so über das Fenster gezo-gen werden. Da der Laden zweiteilig ist, kann man auch nur einen Teil schliessen.

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StrickbauNormalerweise wird der Strickbau auf einem Steinfundament oder einem Hartholzrahmen aufgebaut. Dieser entsteht durch das Aufschichten liegender Hölzer. Die Bauwerke werden dabei meist rechteckig oder quadratisch. Man kann Rundhölzer oder kantige Balken für den Bau verwenden. An den Ecken des Hauses überschneiden sich die Balken mit Hilfe von Verkämmungen oder Verblattungen der einzelnen Hölzer. Häu-fig sind auch die Innenwände mit der Aussenwand verkämmt oder verblattet. Sie sind dann von aussen als Balkenköpfe erkennbar. st

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MINDMAP MINDMAP ZUM GESPRÄCH MIT G. CAMINADA

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BILDERKONSTRUKTIONSDETAIL ZUR TURNHALLE

Prof. Gion A. Caminada, ArchitektGion A. Caminada wurde 1957 in Vrin geboren.In den Jahren 1973-77 absolvierte er eine Ausbildung zum Bauschreiner. Anfangs der 80er Jahre (1981-1983) besuchte er die Kunstgewerbeschule in Zürich.Zwischen 1994/95 machte er das Nachdiplomstudium in Architektur an der ETH Zürich. Seit 1986 besitzt er ein Architekturbüro in Vrin. An der ETH in Zürich ist er seit 1998 Assistenzprofessor und Dozent für Architektur und Entwurf, sowie seit 2008 ausserordentlicher Professor für Architektur und Entwurf. Für Vrin entwickelt er den Orts- und Gestaltungsplan und realisiert öffentliche und private Bauten. Vrin wurde dafür mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Caminada erhielt u. a. den eidgenössischen Preis für Kunst, die Auszeichnung für vorbildhafte Bauten, den Anerkennungspreis des Kantons Graubünden, den Internationalen Preis für Neues Bauen in den Alpen und den Deutschen Kritikerpreis. Eines seiner aktuellen Projekte ist das Verwaltungsgebäude des Freilich-tmuseums Ballenberg. Er ist einer der Hauptvertreter der aktuellen Schweizer Baukultur und genießt international hohes Ansehen. Seit etwa zehn Jahren setzt er sich mit seinem Heimatort Vrin in der Val Lumnezia auseinander, wo er nicht nur als Architekt und Dorfplaner fungiert, sondern auch auf politischer Ebene tätig war.Nachdem die Ge-meinde Vrin immer mehr Einwohner durch Abwanderung verlor, wurden Strategien erarbeitet, die dem weiteren Sinken der Bevölkerungszahl entgegenwirken und damit den Weiterbestand des Dorfes auf der Basis seiner agrikul-turellen Struktur sichern sollten. Die Rationalisierung der landwirtschaftlichen Methoden hatte aber zur Folge, dass für die bäuerliche Produktion neue Wirtschaftsbauten errichtet werden mussten. Ihre architektonische Gestaltung stammt von Gion Caminada, der mit seinen Entwürfen auch dafür verantwortlich zeichnet, dass das geschlossene historische Ortsbild von Vrin und das der benachbarten Weiler nicht wie andernorts zerstört wurden. Für seine Heimatregion entwickelte er Bauten, deren Ästhetik genauso hoch ist wie ihre Traditionsverbundenheit und ihre Funktionalität.

KonstruktionLatten werden in Laschen Einge-schoben, dabei werden die Latten auf Zug beansprucht. Das ganze Gebäude ist auf Zugkräfte aus-gerichtet, da Holz besser geeignet is für Zugkräfte als für Druck-kräfte..

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KLASSENFOTO

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ABSCHLUSS COLAGE

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Das Schlusswort

Zum Schluss denken wir, darf man sagen, dass jeder von uns ein Stück Vrin mitgenommen hat. Wir alle waren Beein-druckt, jeder auf seine Art, sei es die Art wie gebaut wird oder die Umstände mit denen sie dort oben Leben. Die Kargheit und die Abgeschiedenheit, die dort oben herscht. Wir hier unten, die Basler, die Schüler der Hochbauzeichner Klasse welche 2012 das Lager in Vrin miter-leben durften, wir, diejenigen die die Bergwelt meist nur nutzen um Urlaub zu machen durften feststellen und erleben das es auch eine andere Art zu leben gibt. Eine Art welche viel näher an der Natur liegt. Und die immer wieder mit dem Thema Kultur konfrontiert wird.Bestimmt werden die Worte von Herr Caminada den einen oder anderen weit-erhin beschäftigen und zum Nachdenken anregen. Zu guter Letzt das Souvenir das fast jeder von uns mit nach Hause nahm, den Sonnenbrand. Es war eine sehr schöne und lehrreiche Woche. Wir die ZFA 2 Klasse danken allen die dies möglich gemacht haben.