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JOSEFSTADT.GRUENE.AT JOSEFSTADT DEINE KANN MEHR. DAS WAHLPROGRAMM DER GRÜNEN ZUM ÖFFENTLICHEN RAUM

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Page 1: Wahlprogramm Öffentlicher Raum Grüne Josefstadt

JOSEFSTADT.GRUENE.AT

JOSEFSTADTDEINE

KANN MEHR.DAS WAHLPROGRAMM DER GRÜNEN

ZUM ÖFFENTLICHEN RAUM

Page 2: Wahlprogramm Öffentlicher Raum Grüne Josefstadt
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PLATZ DA! DAS WAHLPROGRAMM DER GRÜNEN JOSEFSTADT

FÜR DEN ÖFFENTLICHEN RAUM

„Der öffentliche Raum in der Stadt ist jener Ort, wo Demokratie stattfindet!

Die Gebäude sind das Gesicht einer Stadt. Der öffentliche Raum ist ihre Seele.“

Markus Mondre Landschaftsplaner

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EIN PLATZ ZUM WOHNENDer frei zugängliche öffentliche Raum ist wertvoll und spannend. Hier findet das städtische Leben statt. Man trifft einander, erholt sich im Freien, spürt Wetter und Wind. Hier begegnen sich Jung und Alt, einhei-mische und gerade angekommene, wohlhabende und arme Menschen. Kein Wunder also, dass dieser Raum – vor allem in dicht bebauten gründerzeitlichen Bezirken wie der Josefstadt – knapp, begehrt und umstritten ist. Menschen haben unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse. Daraus ergeben sich auf engem Raum Nutzungskonflikte und Besitzansprüche.

EIN PLATZ ZUM ARBEITENLeben in der Stadt muss nicht gleichbedeutend sein mit Lärm, schlechter Luft und Gefahr. Stadt und Freiraum sind kein Widerspruch. Aufgabe der Politik ist es, gemeinsame Ressourcen fair zu verteilen und öffentliche Freiräume für ein gesundes Lebensumfeld und zur Nutzung für alle Menschen zu schaffen. Der öffentliche Raum ist eine gemeinsame Ressource. Die Stadt gehört uns allen!

EIN PLATZ ZUM ERHOLENDie Josefstadt ist der Bezirk mit der geringsten Grünfläche. Lediglich 1 m² Grünraum stehen jeder Josefstädterin und jedem Josefstädter zur Verfügung, obwohl ein Mindest richtwert von 3,5 m² empfohlen wird. Hier setzt grüne Politik an!

FREI- & GRÜNRAUM

IN DER JOSEFSTADT

Page 5: Wahlprogramm Öffentlicher Raum Grüne Josefstadt

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Die Grünen Josefstadt streben die Schaffung, Erhaltung und Gestaltung von öffentlichen Räumen zur selbst-bestimmten Nutzung an. Hochwertige Verbindungen für sanfte Mobilitätsformen sorgen für ein gesundes und selbstbestimmtes Lebensumfeld in einem Bezirk mit hoher Lebensqualität.

Das Bedürfnis nach Bewegung, Begegnung und Kom-munikation steht im Mittelpunkt einer grünen Planung für den öffentlichen Raum. Die tägliche, unkomplizierte Möglichkeit Freiräume zu erreichen und zu nutzen, ist Ziel grüner Politik.

Die Aufwertung des öffentlichen Raums zur Steigerung der urbanen Lebensqualität in der dicht bebauten Josefstadt ist ein vordringliches Ziel grüner Bezirks-politik. Der öffentliche Raum umfasst dabei nicht nur Parks und Plätze, auch der Straßenraum stellt ein ergiebiges Freiraumpotenzial dar. Dieser Raum ist nicht fair verteilt. ⅔ der Fläche werden monofunktional für den Individualverkehr zur Verfügung gestellt, obwohl nur mehr 28 Prozent der Wege in der Stadt mit dem Auto zurückgelegt werden. Wir sehen den Straßenraum als multifunktionalen Raum, als Ort der sozialen Inter-aktion und Begegnung – als Ort, wo gesellschaftlicher Austausch und Diskurs möglich ist. Wir wollen diesen Raum daher „fair-teilen“!

JOSEFSTADT –

BEZIRK DER KURZEN WEGE!

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Parkanlagen bilden Identifikationsmerkmale im Stadtquartier, unterstützen ein vitales Stadtleben und versorgen weite Teile der Bevölkerung mit Spiel-, Sport- und Erholungsflächen. Die wenigen Josefstädter Parkanlagen weisen einen hohen Nutzungsdruck auf. Daher soll in der Josefstadt ein neuer Park entstehen, der hohen gestalterischen und funktionalen Ansprüchen gerecht wird.

STOLZENTHALERPARKDie Schaffung eines neuen Parks für die Josefstadt bietet sich durch die Zusammenführung des bestehen-den Beserlparks an der Kreuzung Stolzenthalergasse/Pfeilgasse und des Vorplatzes der Schule Pfeilgasse 42 an. Dieses wenig attraktive Schulvorfeld soll begrünt werden und mit der Grünfläche bei der Stolzenthaler-gasse zusammenwachsen.

SCHÖNBORNPARKDer Schönbornpark wurde in den letzten Jahren laufend erneuert und aufgewertet: 2006 wurde ein Beachvolleyballplatz errichtet, neue Spielangebote für Kinder und Jugendliche auf dem renovierten Bunkerdach geschaffen. Im letzten Jahr wurde die denkmal geschützte Mauer erneuert. Die Sanierung der denkmal geschützten WC-Anlage im Schönbornpark erfolgt heuer. Dieser Weg der schrittweisen Verbesse-rung des Parks soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden: Die Erneuerung der Ballspielanlagen und der Hunde zone, barrierefreie Zugänge, neue Sitzgelegen-heiten und die Verbindung des Parks zum Volkskunde-museum im Palais Schönborn sollen geschaffen werden. Wir lehnen daher eine komplette Neugestaltung des gut funktionierenden Parks um zirka 1,5 Millionen Euro ab und treten für eine weitere behutsame und kosten-günstige Aufwertung ein.

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PARKANLAGEN:

EIN NEUER PARK

FÜR DIE JOSEFSTADT!

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FußgängerInnen sollen gegenüber dem Autoverkehr zumindest als gleichberechtigt betrachtet werden, damit es wieder zu einer ausgewogenen Koexistenz aller VerkehrsteilnehmerInnen kommt. Dem menschli-chen Bedürfnis nach einer lebenswerten Umwelt und nach qualitätvoller Gestaltung muss bei der Neuplanung von Plätzen vermehrt Rechnung getragen werden. Die vorhandene, für die FußgängerInnen oft nur ungenügende Infrastruktur wird ausgebaut und ver-bessert, Plätze werden wieder in das Fußwegenetz eingebunden.

Die Josefstadt besitzt geeignete urbane Plätze, die als Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen Aus-tauschs funktionieren können: Schlesingerplatz, Benno-platz, Hugo-Bettauer-Platz, Albertplatz und vor allem der Josef-Matthias-Hauer-Platz haben hohes Potenzial als Bezirks- oder Grätzelzentren neu erlebt und belebt zu werden.

PLÄTZE: ORTE DER BEGEGNUNG UND DESURBANEN LEBENSGEFÜHLS!

Ein wesentlicher Bestandteil europäischer Innenstädte sind Plätze, die über ein Fußwegenetz miteinander verbunden sind. In Städten haben Plätze und deren Gestaltung eine besondere Bedeutung. Sie sind Aufent-haltsort, Begegnungsraum und sozialer Treffpunkt für BewohnerInnen ebenso wie für BesucherInnen und Beschäftigte. Städtische Plätze unterlagen in den letzten Jahrhunderten einem stetigen Wandel. Viele werden durch das Auto dominiert und sind damit für FußgängerInnen weniger nutzbar und unattraktiv. Häufig fehlt es diesen Plätzen an Lebendigkeit und Alltagstauglichkeit für eine menschengerechte Stadt.

„Plätze müssen einen hohen Anspruch an die Nutzungs- und Aufenthaltsqualität erfüllen.“

PLATZ DA!WIR SCHAFFEN PLATZ

FÜR ZUKUNFT

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JOSEF-MATTHIAS-HAUER-PLATZBegegnungszone – ein Ort der Begegnung! Eine neue, durchgehende Pflasterung über den gesamten Platz, attraktive und konsumzwangfreie Sitzmöglichkeiten bilden eine Ergänzung zu den beliebten Gastgärten. Wasserelemente steigern die Aufenthaltsqualität am Platz. Damit wird das logische Bezirkszentrum der Josefstadt mehr nach den Bedürfnissen der Menschen gestaltet und der Durchzugsverkehr reduziert. Durch die gestalterische und funktionale Einbeziehung der Skodagasse wird ein attraktiver Freiraumverbund zum Hamerlingpark geschaffen.

ALBERTPLATZ UND„PFEILPLATZ“

Beide Plätze werden vom ruhenden und fließenden Individualverkehr bestimmt. Sie sind daher in ihrer Gestaltung unattraktiv und die Nutzung und Aneignung für die AnrainerInnen eingeschränkt. Wir treten für eine faire Aufteilung der Flächen auf beiden Plätzen und die

Gestaltung als nutzungsoffene, urbane und attraktive Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität ein. Die volle Unterstützung finden Initiativen aus der Bevölkerung zur Belebung dieser Plätze, wie zum Beispiel durch Nachbarschaftsgärten.

„ALSER SPITZ“Der Alser Spitz – als Tor vom Alsergrund in die Josef-stadt – sollte neu gestaltet und attraktiviert werden. Die Entrümpelung des Platzes und die Einbeziehung der Verkehrsflächen in eine Neugestaltung sollen diesen interessanten Stadtraum zusätzlich aufwerten.

UHLPLATZDer Uhlplatz stellt ein Tor in die Josefstadt von der U6-Station Josefstädter Straße dar. In dieser Funktion soll der Uhlplatz in Kombination mit der geplanten Umgestaltung des Platzes rund um die U6-Station mitgedacht und mitgeplant werden.

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MIKROFREIRÄUME:OASEN ZUM VERWEILEN,RASTEN UND PLAUDERN!

Mikrofreiräume sind neben Parks, Plätzen und Straßen-räumen die kleinste Form urbaner öffentlicher Räume und damit wesentlicher Bestandteil eines feinmaschi-gen Freiraum- und Wegenetzes im Grätzel. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufenthaltsqualität im Stadtgefüge, verbinden größere Freiräume, schaffen eine Abfolge von unterschiedlichen Räumen und tragen damit zur Differenzierung der Freiräume im Bezirk bei. Darüber hinaus sind sie wichtige Orientie-rungs- und Identifikationspunkte im Grätzel. Derartige Mikrofreiräume stellen kleine Oasen in der Stadt dar. Sie bieten Gelegenheit zum Verweilen, Rasten, Nieder-

setzen, Plaudern und Kennenlernen, bieten Schatten und Regenschutz. Sie fungieren als soziale Ermögli-chungszonen im Grätzel. Besonders ältere oder mobili-tätseingeschränkte Personen sind auf die vollständige und qualitätsvolle Ausstattung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes, ihres Grätzelquartiers angewiesen. Wir werden alle älter!

Die Ausstattung dieser Mikrofreiräume ist angepasst an die Anforderungen, die von den NutzerInnen an diese Orte gestellt werden. Mikrofreiräume stellen eine unentbehrliche Komponente im öffentlichen städti-schen Freiraum dar, mit großer Bedeutung für den Alltag der Menschen. Bestehende Mikrofreiräume werden erhalten, gestaltet und aufgewertet, neue Räume werden geschaffen.

MIKROFREIRÄUME

OASEN ZUM VERWEILEN

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MIKROFREIRÄUME:IN DER JOSEFSTADT

Gerade in der Josefstadt mit ihrem eklatanten Mangel an öffentlichen Freiräumen ist die Entwicklung von Mikrofreiräumen ein wesentliches Potenzial zur Rück-gewinnung des öffentlichen Raumes. So sollen die Vorplätze von Kindergärten, Schulen und Kirchen aufgewertet und attraktiviert werden. Bei jeder bau-lich notwendigen Maßnahme im Straßenraum sollen Mikrofreiräume mitgedacht werden, wie z. B. die Aus-bildung großzügiger Gehsteigvorziehungen in Kreu-zungsbereichen. So wird sukzessive ein engmaschiges Freiraumsystem mit unzähligen sozialen Ermögli-chungsräumen, Orten der Kommunikation und des Aufenthalts für die gesamte Josefstadt entwickelt.

Zum Beispiel kann in der Zeltgasse, zwischen Neu-deggergasse und Lange Gasse, eine Abfolge von unterschiedlichen Mikrofreiräumen mit hoher Gestal-tungs- und Aufenthaltsqualität entwickelt und verwirklicht werden.

An folgenden Orten sehen wir Potenzial für zukünftige qualitätvolle Mikrofreiräume:

• Gymnasium Albertgasse: Schulvorfeld in Kombination mit dem gegenüberliegenden Schanigarten

• Roter Hof: Piaristengasse 5–7 (Sackgasse)• Tigerplatzl: Platz hinter der Tiefgaragenrampe

(Pfeilgasse, Ecke Tigergasse)• Zeltgasse, Ecke Neudeggergasse• Zeltgasse 1: Hof bzw. Straßenraum zwischen

den Gemeindebauten• Hugo-Bettauer-Platz • Josefstädter Straße, Ecke Kupkagasse• Zugang Volkskundemuseum• Ludwig-Sackmauer-Platz

(Kreuzung Schmidgasse/Buchfeldgasse)• Kirchenvorplatz „zur Heiligsten Dreifaltigkeit“• Vorplatz Kindergarten Josefstädter Straße 93–97 • Vorplatz Kindergarten BAKIP8 (Albertgasse 38)

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INNENHÖFE:GRÜNE HINTERHOFIDYLLEN

Begrünte Innenhöfe sind die „grüne Lunge“ der gründer zeitlich geprägten Josefstadt und stellen eine wichtige Ergänzung zu den wenigen öffentlichen Freiräumen im Bezirk dar. Sie sind ideale Erholungs-bereiche für die HausbewohnerInnen und laden zu unterschiedlichsten Nutzungen ein: Ausruhen, die Natur genießen, Spielen, Arbeiten, Gärtnern oder sich mit eigenem Obst, Kräutern und Gemüse selbst zu ver-sorgen. In manchen Höfen festigt sich durch die gemein same Betreuung und Nutzung des Hofes die Hausgemeinschaft und es entstehen Orte der Kommu-nikation in der unmittelbaren Nachbarschaft. Begrünte Innen höfe bieten einen freundlichen und beruhigenden Anblick und steigern das Wohlbefinden der Bewohne-rInnen. Für Großstadtkinder sind grüne Höfe oft das einzige Naturerlebnis in ihrem unmittelbaren Lebens-umfeld, wo auch der Lauf der Jahreszeiten wahrnehm-bar wird.

Im Sommer verbessern begrünte Höfe das Stadtklima, reinigen die Luft, filtern Staub und Schadstoffe und helfen Temperaturen abzusenken. Auch für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten stellen Hinterhöfe wichtige Lebensräume dar.

Wir setzen uns für die (temporäre) Öffnung und Ausgestaltung der vier großen Innenhöfe der Josefstadt für die Bezirksbevölkerung ein: der Park des Palais Auers perg, die Grünflächen im Palais Strozzi (ehemaliges Finanzamt), der Hof der Beamtenversicherungsanstalt (BVA) und der Klostergarten der Kirche zur Allerheiligs-ten Dreifaltigkeit in der Alser Straße.

Bei der Überarbeitung der Flächenwidmungs- und Bebauungspläne im Bezirk sorgen wir für den Schutz der bestehenden Innenhöfe vor Verbauungen.

BEGRÜNUNGEN:

STADTRAUM IST

AUCH NATURRAUM

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100 NEUE BÄUMEGrünflächen und insbesondere Bäume entlang von Fußwegen steigern das Wohlbefinden von Stadtbewoh-nerInnen. Sie gehören zu unserem täglichen Leben und zum Stadtbild. Sie werten unsere Umwelt auf und ma-chen die Straßen und Plätze in der Stadt attraktiver und lebenswerter. Bäume und Pflanzen filtern Staub, reini-gen die Luft, binden Kohlendioxid, setzen Sauerstoff frei und wirken durch die Verdunstung über die Blätter ausgleichend auf das Stadtklima. Darüber hinaus wir-ken sie durch ihren Schattenwurf einer Aufheizung des Straßenraums in den heißen Sommermonaten entge-gen. Durch Alleen und Baumreihen entstehen attraktive Wege für FußgängerInnen und werden unterschiedliche Freiräume in der Stadt miteinander verbunden. Was der Mensch geschaffen hat, kann der Mensch auch wieder ändern!

FASSADENBEGRÜNUNGENIn der Josefstadt werden die Vertikal- und Fassaden-begrünungen intensiviert. Öffentliche Gebäude erhalten begrünte Fassaden und dienen als Vorbild für private HausbesitzerInnen.

BEGRÜNTE BAUMSCHEIBEN/„GARTELN UMS ECK“

Die Bepflanzung und Pflege von Baumscheiben durch BewohnerInnen wurde im Rahmen des Projekts „Garteln ums Eck“ in einigen Wiener Bezirken wie der Josefstadt vor etwa 5 Jahren gestartet und von den jeweiligen Gebietsbetreuungen, Bezirksvertretungen und vom Stadtgartenamt betreut. Dadurch wird ein wertvoller Beitrag für Stadtklima, Stadtbild und für das Zusammenleben geleistet. „Garteln ums Eck“ fördert das soziale Miteinander und die Nachbarschaft im Grätzel und trägt zur Bereicherung des Straßenraumes bei.

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NACHBARSCHAFTSGÄRTENDas Garteln in der Stadt erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Mit einem Nachbarschaftsgarten erntet man doppelt: das soziale Miteinander im Grätzel und den selbst gepflanzten biologischen Schnittlauch. Nach der Eröffnung der auch von uns mitinitiierten Nachbar-schaftsgärten (Tigerpark, vor dem Pfeilheim und zuletzt am Albertplatz) werden wir Grüne weitere Orte im Be-zirk für zusätzliche Gärten vorschlagen und gemeinsam mit den BewohnerInnen umsetzen.

Wir setzen uns ein für:• Alleen und/oder Baumreihen in Straßenräumen • Einzelbaumpflanzungen bei Straßenkreuzungen• Fassadenbegrünungen an (öffentlichen) Gebäuden• Garteln ums Eck bei offenen Baumscheiben • weitere Nachbarschaftsgärten • Gemeinschaftsbeete in Parkanlagen für Kindergärten

und Schulen (wie z. B. im Weghuberpark im 7. Bezirk)

„Wenn Du einen Tag glücklich sein willst, dann betrinke Dich. Wenn Du ein Jahr glücklich sein willst, dann heirate. Wenn Du ein Leben lang glücklich sein willst, dann werde Gärtner.“

Chinesisches Sprichwort

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MEHRFACHNUTZUNGTEMPORÄRE NUTZUNGEN

Mehrfachnutzung und temporäre Nutzungen vorhande-ner städtischer Freiräume reagieren auf die Knappheit von Grünflächen. Bei der Planung neuer und bei der Sanierung bestehender Anlagen bietet sich eine zusätz-liche Chance, Flächen der Stadt zugänglich zu machen (beispielsweise Schulhöfe). Mehrfach- und Zwischen-nutzungen ergreifen Chancen, nehmen Gelegenheiten wahr, improvisieren, decken akuten Bedarf und können rasch auf Trends reagieren.

Von Mehrfachnutzung wird gesprochen, wenn etwa eine Schule, die über einen geeigneten Schulhof oder Sportplatz verfügt, diesen außerhalb der Schulzeiten anderen überlässt. Die Hauptnutzerin ist die Schule. Der Hof oder der Sportplatz kann vielfältig genutzt werden und wird ein Teil der lokalen Freizeitinfrastruktur. Die Hauptnutzung wird dadurch nicht beeinträchtigt.

So könnte in der Josefstadt – in Absprache mit der Schul- und Kindergartenverwaltung – überlegt werden, den großen Schul- und Kindergartenhof in der Pfeilgasse 42 bzw. Josefstädter Straße 93–97 an Wochenenden bzw. in den Sommerferien für die Allgemeinheit zu öffnen.

Auch der versteckte Sportplatz in der Buchfeldgasse 7a ist in der Bevölkerung wenig bekannt und wird daher auch dementsprechend wenig genutzt. Durch Öffent-lichkeitsarbeit, Erweiterung und Erleichterung der Öff-nungszeiten und des NutzerInnenkreises könnte dieser Sportplatz zukünftig intensiver genutzt werden.

Wir unterstützen auch Initiativen zur temporären Bele-bung, Bespielung und Nutzung von Straßenräumen wie Märkte (Lange Gasse), Straßenfeste (Neudeggergasse etc.), Rodeln im Winter (Schmidgasse), Spiele feste und -angebote für Kinder (Zeltgasse), Gemeinschaftsbeete im Sommer, Einkaufen in einer verkehrs beruhigten Ge-schäftsstraße (autofreie Josefstädter Straße im Advent und den Sommerferien und Wochenenden).

PLÄTZE NEU ERLEBEN

UND BELEBEN

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QUALITÄTSVERBESSERUNGENUm den öffentlichen Raum in der Josefstadt für alle Menschen optimal nutzbar zu machen, setzen wir uns für folgende Qualitätsverbesserungen ein:

• ausreichend Bänke in regelmäßigem Abstand von 100 Meter (im Idealfall barrierefrei ausgeführt mit Seiten- und Rückenlehne)

• barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raumes• Berücksichtigung von Gender-Aspekten in der

Planung (wie z. B. Vermeidung von Angsträumen)• öffentliche WC-Anlagen (oder kostengünstige

Alternativen wie etwa Nutzungsvereinbarungen mit Gastronomiebetrieben für die Benutzung der WC-Anlagen)

• Wasserspender/Trinkbrunnen in allen größeren Parkanlagen bzw. regelmäßigen Abständen

• WLAN im öffentlichen Raum (Hamerlingpark, Josef-Matthias-Hauer-Platz, Schönbornpark, Schlesinger-platz und Pfeilgasse vor dem Studierendenheim)

„Der öffentliche Raum in der Stadt ist jener Ort, wo Demokratie stattfindet!Die Gebäude sind das Gesicht einer Stadt. Der öffentliche Raum ist ihre Seele.“

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MITSPRACHESTATT ABSPEISE!

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BÜRGERINNENBETEILIGUNGWIRD SELBSTVERSTÄNDLICH 

Bei der Umgestaltung bestehender und zukünftiger Freiräume ist die Beteiligung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger selbstverständlich. Die Bedürfnisse der Bevölkerung werden berücksichtigt, um qualitativ hochwertige Freiraumlösungen mit großer Zufriedenheit und hoher Akzeptanz zu schaffen.

WIR MÜSSEN DEN STRASSENRAUMNEU DENKEN!

Da es im dicht verbauten Gebiet schwierig ist, neue zusätzliche Freiräume zu schaffen, ist vor allem der Straßenraum ein wesentliches Potenzial für die zukünftige Freiraumversorgung der BewohnerInnen. Die Umwandlung von Straßen in Freiräume mit attraktiven Plätzen und Promenaden, ausreichend

Sitzgelegenheiten, Spielmöglichkeiten für Kinder, Begrünungen oder Gemeinschaftsgärten – moderne Ideen und Konzepte bieten hier vielfältige Möglichkeiten.

Das Konzept der „Flaniermeile“ wird in der Josefstadt umgesetzt. Durch die attraktive Ausgestaltung fuß-gängerInnenfreundlicher Verbindungen zwischen Frei-räumen und durch das Einbeziehen charakteristischer Durchhäuser und Straßenräume wird das Spazieren-gehen in der Josefstadt zu einem neuen Erlebnis. Ein optimales Ineinandergreifen – eine gute Verknüpfung zwischen Verweilen und Transit – macht die Qualität des öffentlichen Raumes einer Stadt aus. Die Vermei-dung von Angsträumen durch effiziente Beleuchtung, ausreichende Gehsteigbreiten und eine attraktive Ge-staltung sollen dafür sorgen, dass ein sicheres, beque-mes und barrierefreies Flanieren für alle NutzerInnen-gruppen gewährleistet wird.

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Impressum:Grüne Alternative JosefstadtBlindengasse 5, 1080 [email protected]

Photocredits:Michaela Ehrenhauser (Cover, Seite 4, 5, 6, 8, 9, 10, 12, 13)Alexander Spritzendorfer (Cover innen, Seite 11)Florian Spielauer (Seite 1, 2, 11, 15)Gerhard Ladstätter (Seite 3)Norbert Novak (Seite 7, 14) JOSEFSTADT.GRUENE.AT

STRASSENRÄUME:FREIRÄUME STATT BLECHSALAT!

Überall dort, wo die Platzverhältnisse eng sind – wie in der Josefstadt –, herrscht Konkurrenz. Die Straße ist eine Konfliktzone zwischen den verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen. Viele Konfliktpotenziale ent-stehen bereits in der Planung. Die Entscheidungen im Vorfeld tragen damit wesentlich zu einem respektvollen Miteinander im Straßenverkehr bei. Unser Schwerpunkt bei der künftigen Planung und Verteilung von Flächen im Straßenraum liegt bei den schwächsten Verkehrs-teilnehmerInnen: den FußgängerInnen. Es ist Aufgabe

grüner Bezirkspolitik, den Ausgleich zwischen den Interessen aller Gruppen zu schaffen. Fast alle Menschen sind auch zu Fuß unterwegs, sei es auch nur auf dem Weg zum Auto. Daher muss man ihnen erhöhte Aufmerksamkeit schenken!

In der Josefstadt gibt es derzeit rund 4500 allgemeine Stellplätze im öffentlichen Raum. Das ist doppelt so viel Fläche wie die Summe aller Parks in der Josefstadt! – Wir treten für mehr Platz für FußgängerInnen in Form von attraktiven Aufenthaltsbereichen, breiten Gehstei-gen, Begegnungszonen und belebten Flaniermeilen ein. Durch diese klare Mobilitätstrategie wird die Lebens-qualität für alle JosefstädterInnen erhöht!

STRASSENEU ERLEBEN