wahre grösse - der weg zur grossartigkeit!

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"Wahre Grösse kommt nicht von ungefähr, sondern von ganz genau!" Nach seinem gefeierten Erstlingswerk, der JETSTREAM-Theorie, doppelt der charmante Unternehmensberater und Lebemann Eric Stassel nun nach und präsentiert seiner Leserschaft den lange erwarteten Nachschlag. Treten Sie in den Kreis und entdecken Sie Ihre wahre Grossartigkeit!

TRANSCRIPT

Page 1: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Page 2: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Gewidmet all jenen, die voller Tatendrang auf dem Weg sind und gleichzeitig

freudvoll und friedlich in Einigkeit zu verweilen wissen.

Die verstehen, dass wir alle unseren eigenen Weg gehen und trotzdem

begreifen, dass wir nur vereint bestehen werden.

Die aufrichtig schätzen, was sie bereits erlangt haben und dennoch darauf

vertrauen, dass da noch mehr ist.

Viel mehr!

Euch

soll Wahre Grösse zuteilwerden!

Page 3: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Eric Stassel präsentiert

WAHRE

GRÖSSE Der Weg zur Grossartigkeit!

1. Auflage

Copyright 2011 Ultimate Highlife Publishing Ltd.

Page 4: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Mit herzlichem Dank an meinen guten Freund

Pasquale Bubach

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Wahre Grösse …

… ist immer 28 14

… lässt sich nicht messen 16

… teilt nicht aus 20

… versucht es nicht härter 22

… fängt bei klein an 26

… ist niemals abwegig 28

… urteilt nicht 30

… verbiegt sich nicht 32

… äusserst sich nicht 34

… lehrt nicht 38

… beschwert sich nicht 42

… darf sündigen 46

… ist verschwenderisch 48

… weiss, es liegt nicht an den Genen 50

… ist nicht lieb und nett 52

… spielt nicht falsch 54

… verzeiht nicht 56

… treibt mit dem Strom 58

… zeigt häufig Zähne 60

… hat wahrhaftig 62

… hat niemals Zeit 64

… wird nicht älter 66

… benutzt nicht 68

Page 6: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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… ist wahnsinnig gross 70

… weiss; es gibt nur eine einzige Sünde 72

… durchzieht nicht 76

… schlägt keine Wünsche ab 78

… werweisst nicht 82

… lächelt nicht im Scheinwerferlicht 84

… schlussfolgert nicht 86

… strebt nicht nach der Weltherrschaft 88

Page 7: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Vorwort

Eigentlich wünschen wir es uns doch alle; das Goldene Leben. Dass die Dinge

stets nach unserem Willen laufen. Dass wir geliebt, geschätzt und bewundert

werden. Dass wir die Freiheit haben, zu tun und zu lassen wie es uns beliebt.

Dass alles einfacher wird, wenn auch nur ein klein wenig.

Wer meinen ersten Besteller, die JETSTREAM-Theorie, gelesen hat, weiss, dass

alle Dinge, die wir uns von Herzen wünschen, dort draussen auf uns warten.

Dass es so sein muss, weil wir diese Wünsche ansonsten gar nicht hegen

könnten und dass wir immer – und meine wirklich immer – nur einen einzigen

Schritt davon entfernt sind, sie für uns selbst wahr zu machen. Ohne jede

Anstrengung und ganz bestimmt ohne Schmerz und Mühsal. Eigentlich wäre

damit schon alles gesagt, doch seit der Veröffentlichung meines

Erstlingswerkes haben mich tausende Briefe und Emails aus allen Ecken der

Welt erreicht. Meine Leser überfluteten mich mit Fragen, Zweifeln und

Anregungen rund um dieses Thema. Die überwiegende Mehrheit jedoch flehte

mich geradezu um eine Fortsetzung an. Darum entschloss ich mich nach kurzer

Erwägung, meinen treuen Anhängern einen Nachschlag zu offerieren, denn wir

leben in einer Zeit, in der immer mehr Menschen von Ängsten und

Unsicherheiten geplagt werden, sich Sorgen über ihre Zukunft machen und sich

dort, wo sie gegenwärtig wirken, am komplett falschen Ort wähnen.

Page 8: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Lassen Sie mich Ihnen daher mit Nachdruck versichern; wer dem Ruf des

Lebens folgt, dem soll Grossartigkeit zuteilwerden. Dazu braucht es keinen

Nummer-Eins-Hit, keinen Millionen-Bonus und bestimmt keinen Bestseller.

Wer die Gaben, die ihm das Universum mit auf den Weg gegeben hat, in den

Dienst der Allgemeinheit stellt, der wird die Leben von Tausenden berühren

und zum Besseren verändern. Selbst wenn er hinter der Theke eines schäbigen

Cafés für unter 25 Franken netto die Stunde schuftet – sein Beispiel wird für

andere zur Inspiration werden und den Lauf der Geschichte auf eine Weise

verändern, die niemand vorherzusagen in der Lage ist. Mit einem Lächeln, das

jemandem den Tag rettet, oder kleinen Gesten, die einem anderen Menschen

eine neue Welt aufzeigen. Egal wo wir stehen, egal wohin es uns zieht, es ist

wichtig, dass wir eines verstehen:

Wir werden wer wir sind!

Es ist alles eine Frage der Einstellung, des Glaubens und der Widmung. Wobei

ich einräumen möchte, dass wir nicht alle mit den gleichen Voraussetzungen

starten. Genau dieser Kritikpunkt wurde in so mancher Nachricht an mich

angebracht. Eric Stassel, international gefeierter Investmentbanker; der kann

uns mit seinem Vermögen ja noch viel erzählen, wenn die Weltwirtschaft vor

die Wildsäue geht. Mit so viel Glück und Geld lässt es sich leicht über das süsse

Leben sinnieren.

Doch halt – genau dies verhielt sich bei mir nicht immer so! Wie sie vielleicht

zwischenzeitlich wissen, wurde ich in einem kleinen Dorf im Wallis geboren. In

einem baufälligen, windschiefen Haus, wo es weder Elektrizität noch fliessend

Wasser gab. Meine Mutter musste damals jeden Rappen dreimal wenden, um

meine sieben Brüder und mich über die Runden zu bringen. Nicht zuletzt

Page 9: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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deshalb zog ich mit 15 aus und nach Zürich City, wo ich Geld und das gute

Leben vermutete. Ich heuerte bei einer renommierten Grossbank an und legte

– ungelogen – eine schon fast unbeschreibliche Karriere im Investmentbanking

hin. Doch obwohl meine Laufbahn von triumphalem Erfolg gekrönt war, drohte

ich irgendwann zum Monstrum zu werden. Die Obhut über die Fantastrillionen

anderer Leute kann dem eigenen Gewissen so manchen Streich spielen und

einen auf Pfade führen, die sich irgendwann bitter rächen werden. So nahm

ich, von Erschöpfungserscheinungen geplagt, eine Auszeit, um meine wahre

Bestimmung zu finden. Ich bereiste ganz Asien und traf eines nebligen

Septembermorgens in Pakistan auf meinen Meister, A’lavaran Matsibatubu

Rashtakhan. Wir begegneten uns 1995 auf einem Berg in der Nähe von Karachi,

um genau 18.30 Uhr. Ich erinnere mich als wär’s gestern gewesen. Er war ein

uraltes, gebrechlich aussehendes Männchen, das nur in schlichte Tücher gehüllt

war und an einem krummen Stock ging. Dennoch gelang es ihm binnen

Minuten, einem abgebrühten Westler wie mir, Armbanduhr und Mobiltelefon

mit einem gerissenen Grinsen abzuluchsen. Matsibatubu sicherte sich damit

meine Aufmerksamkeit und brachte mir all die Einsichten bei, die ich bereits in

meinem ersten Buch mit Ihnen teilte – jedoch nicht ohne sie zuvor äusserst

wirkungsvoll in meinem eigenen Aktionsradius angewendet zu haben. Vielleicht

werde ich dereinst mehr über dieses Zusammentreffen berichten.

Wenn ich heute jedenfalls daran denke, kann ich mich eines kleinen Lächelns

kaum erwehren. Während ich diese Zeilen an Sie richte, verweile ich im

gemütlichen Zeughauskeller, wo mein Blick auf den Paradeplatz fällt und ich zur

Mittagszeit voller Vorfreude auf meine Lieblingsspeise warte. Sie werden es

erahnen: eine grosszügige Portion Züri-Geschnetzeltes mit Röschti. Meine

Gedanken sind aber auch bei Ihnen. Ich denke an den langen Weg, den Sie

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hinter sich gebracht haben und an die grossartigen Dinge, die Sie noch

verwirklichen werden.

Und wie gewohnt werde ich meiner 100-Seiten-Doktrin treu bleiben. Keine

Platzhalter-Zitate von Leuten, die schon lange tot und begraben waren, bevor

Sie überhaupt geboren wurden, werden diese Publikation unnötig in die Länge

ziehen! Ich werde lediglich ausgesuchte Grundsätze über Grossartigkeit

vermitteln, keinerlei Informationen vorenthalten und alle Karten freimütig auf

den Tisch legen. Doch ich erwarte von Ihnen nichts Geringeres. Spielen Sie noch

heute Ihre Asse aus! Falls Sie diese nicht in Ihrem Blatt vorfinden, so schauen

Sie diskret in Ihrem Ärmel nach. Nicht selten verirren sich diese genau dorthin.

Fordern Sie verwegen Ihr Glück ein, aber gewähren Sie Ihren Mitmenschen

stets das Recht, dasselbe zu tun. Zeigen Sie Grösse, Rücksicht und Mitgefühl –

denn es gibt nicht so etwas wie Konkurrenz. Wir mögen alle auf demselben

Fluss treiben, doch jeder Mensch folgt seiner eigenen Strömung. Niemand kann

Ihnen das nehmen, was von der Schöpfung bereits vor Ihrer Geburt für Sie

hinterlegt wurde – es sei denn, Sie lassen es aus Mangel an Vertrauen in den

Lauf der Dinge zu!

Und dann, möglicherweise eines gar nicht so fernen Tages, werden Sie sich hier

zu mir an den Tisch gesellen und mit mir auf Ihre jüngsten Erfolge anstossen.

Gemeinsam werden wir herzhaft über unsere überwundenen Hindernisse

lachen und dem Universum für seine Grosszügigkeit danken. Seien Sie

versichert; die erste Runde geht auf mich!

Aufrichtig gewidmet

Ihr Eric Stassel

Zürich, im Juli 2011

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Wahre Grösse …

... ist immer 28 …

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… Sekunden besser!

Wie oft wünschen wir uns, wir hätten in einer bestimmten Situation noch

einmal genauer hingeschaut. Nur für einen klitzekleinen Moment. Zusätzliche

Sekunden der Aufmerksamkeit, die uns und unserem Umfeld grossen Ärger

hätten ersparen können. Beim wehmütigen Verkauf jenes wunderbaren

Mercedes beispielsweise (der namenlose Käufer bezahlte mit Western Union

und machte die Transaktion gleich nach der Abfahrt telefonisch wieder

rückgängig), bei der Auswahl der richtigen Geburtstagskarte zu Tante Klaras

Achtzigstem (es war ihr Siebzigster) oder beim Versand dieses heissblütigen

Emails an die neue Internetflamme Sara (sie hiess Barbara).

All dies hätte nicht geschehen müssen. Verlängern Sie deshalb ab heute all Ihre

Tätigkeiten um genau 28 Sekunden. Lesen Sie Ihre Emails nach dem Abfassen

noch einmal genau durch, werfen Sie morgens vor Verlassen des Hauses einen

prüfenden Blick in den Spiegel und nehmen Sie selbst nach dem

denkwürdigsten Barbecue im Wald eine kurze Schlusskontrolle vor. Wie viele

Forstbrände hätten durch ein solches Mehr an Sorgfalt verhindert werden

können? Sie brauchen auch nicht auf die Uhr schauen. Eine ganze Minute ist

sogar noch besser, denn der Teufel steckt im Detail. Treiben Sie ihn aus.

Mein seliger Mentor A’lavaran Matsibatubu Rashtakhan pflegte zu sagen; „Gib

jeden Tag 15% mehr bei allem, was du tust. Immer 15% mehr.“

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Wahre Grösse …

... lässt sich nicht messen …

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… hat aber dennoch Format!

Was ist schon normal? Mittelmässigkeit? Wohl kaum, denn niemand möchte

als durchschnittlich gelten! Wir alle streben nach Einzigartigkeit, um einer

etwaigen Austauschbarkeit vorzubeugen und dennoch wollen wir unsere

Chance auf gesellschaftliche Akzeptanz nicht aufs Spiel setzen, indem wir zu

sehr aus dem Rahmen fallen. Dies ist das Dilemma des modernen westlichen

Menschen. Immer häufiger werden wir mit einem schier unmöglichen Spagat

konfrontiert. Schillernde Kleidung wie Lady Gaga tragen, aber bitte ohne das

missbilligende Getuschel der Mitreisenden im Tram über den mit Glitter

besetzten Cowboyhut und die knutschgelben Rodeostiefel aus Kautschuk. Sehr

gerne das neueste, superdurstige Cabriolet aus Stuttgart spazieren fahren, aber

nicht als umweltfeindlicher, herzloser Egoist gelten. Stets mit den neuesten

Computergadgets in der S-Bahn das Internet besuchen, ohne aber als Nerd mit

einem Defizit im sozialen Netzwerk wahrgenommen zu werden.

In Wahrheit verhält es sich doch so; wir machen uns viel zu viele Gedanken

über diese Dinge. Wenn an unserem Arbeitsplatz oder in unserem privaten

Umfeld regelmässig missbilligende Kommentare über unseren Lebensstil fallen,

dann haben wir entweder den falschen Job oder die falschen Freunde. So

einfach ist das. Im ganzen Universum gibt es nur eine einzige Meinung, die

wirklich von Belang ist; Ihre eigene! Wahre Grösse rechtfertigt sich nicht, denn

sie steht zu ihren Überzeugungen! Sie geht konsequent ihren Weg. Sie

übernimmt weder die stürmischen Empfehlungen bunter Werbeplakate, noch

frönt sie einem zweifelhaft-alternativen Individualismus und umschifft mit

dieser Taktik Exzesse in die eine oder andere Richtung. Sie brauchen keinen

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Mut, um zu sich selbst zu stehen. Dazu ist lediglich die Erkenntnis von Nöten,

dass wir einerseits alle dieselben Grundbedürfnisse haben und doch gleichzeitig

unterschiedlich ticken. Machen Sie also keine Wissenschaft daraus – tun Sie es

einfach. Und schon bald werden Sie verstehen, dass es gleichgültig ist, wie

etwas auf andere wirkt. Das einzige, was am Ende zählt, ist, ob es sich für uns

richtig anfühlt. Diesen Kompass zu achten, bedeutet, dem JETSTREAM zu folgen

und eine entwaffnende Gelassenheit an den Tag zu legen, die schon bald

jeglichen Widerstand in tosenden Applaus verwandelt. Sich selbst zu sein heisst

für jeden etwas anderes, aber es ist ein Format, das stets klar erkennbar bleibt.

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Wahre Grösse …

... teilt nicht aus …

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… sie teilt ein!

Manche Mitmenschen machen einem das Leben gewiss nicht leicht. Ihre

Neigung zur Anbringung von Kritik, gepaart mit negativ behafteter

Schlagfertigkeit, kann uns gelegentlich im ungünstigsten Augenblick treffen.

Doch Wahre Grösse wird auf solche Gehässigkeiten nicht eingehen. Zu schnell

hat man etwas erwidert, dass man schon bald bereuen könnte. Nicht mal

unbedingt, weil man im Unrecht gewesen wäre, sondern weil nichts das

Umfeld derart inspiriert wie das gelebte Vorbild. Statt mit gleicher Münze

heimzuzahlen, schätzt man besser rasch ein, ob die Urheber des Angriffs die

Aufmerksamkeit überhaupt wert sind, denn es gibt nur zwei Kategorien von

Menschen; die eines Disputs würdigen und der ganze Rest. Schnell kommt man

dann zum Schluss, dass sich eine Konfliktaustragung nicht lohnt. Teilen Sie also

stets ein! Rechenschaft soll nur jenen abgelegt werden, denen sie auch

gebührt. Alle anderen werden mit stiller und höflicher Ignoranz abgestraft. Sind

diese im Grunde würdig, werden sie sich schon bald eines ganz anderen

Tonfalls bedienen. Wenn Sie eine Führungsperson sind, dann machen Sie sich

Ihren hierarchisch begünstigten Aktionsradius zunutze! Erbringen Mitarbeiter

auch nach wiederholter Aufforderung nicht die gewünschte Leistung, dann

haben Sie dafür nur sich selbst zur Verantwortung zu ziehen. Wirklich gute

Vorgesetzte nehmen sich diesen Grundsatz zu Herzen. Sehen Sie von harschen

Massregelungen ab. Teilen Sie keine Kritik aus, sondern zeigen Sie Souveränität

und Mut zum Handeln; teilen Sie die betreffende Person einfach neu ein.

Streichen Sie nötigenfalls auf temporärer Basis einige Privilegien, doch bringen

Sie auch künftig Lob an. Denn selbst wenn Sie der Chef persönlich sind; die

Würdigen hören stets mit!

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Wahre Grösse …

... versucht es nicht härter …

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… sondern herzlicher.

Wahre Grösse kauft sich nicht bei einer der grössten Illusionen unserer Welt

ein, nämlich dass man sich abstrampeln muss, um seine Ziele zu erreichen.

Denn; harte Arbeit ist ein Mythos. Schlicht und ergreifend. Gewiss sind auch

Ihnen Personen bekannt, die verbissen ihre Träume verfolgen und sich trotz

aller Anstrengungen heillos verzetteln und niemals auf einen grünen Zweig

kommen. Das Leben sei kein Ponyhof, bekommt man dann zu hören und es

wird auf fehlendes Glück oder gar ein feindseliges Schicksal verwiesen.

Befinden Sie sich vielleicht selbst in so einer Situation? Dann sollten Sie auf der

Stelle innehalten. Sehen Sie dringendst davon ab, es noch härter zu versuchen,

denn Sie befinden sich höchstwahrscheinlich auf dem falschen Dampfer.

Ruhen Sie sich einen Moment aus, geniessen Sie einen feinen Cappuccino beim

Studi-Café um die Ecke und überdenken Sie Ihre Zielsetzung. Möglicherweise

waren nicht Ihre Aktionen falsch, sondern lediglich Ihre eigene Einstellung,

respektive Ihre Erwartungshaltung. Ich kann es nicht ausdrücklich genug

betonen; man darf dem Erfolg nicht hinterher eilen! Man muss ihm Tür und Tor

– und vor allem – das Herz öffnen. Gänseblümchen wachsen auch nicht

schneller, wenn man an ihnen zieht. Ganz bestimmt aber, wenn man ihnen

etwas liebevolle Zuwendung und Wasser spendet. Handhaben Sie also Ihre

eigenen Ambitionen nicht anders. Versuchen Sie es von diesem Augenblick an

nicht härter, sondern herzlicher. Mischen Sie ein Quäntchen mehr Liebe in Ihre

Arbeit. Wenn Menschen, mit denen Sie geschäftlich zu tun haben, nicht zeitig

liefern können, dann versuchen Sie sich in deren Situation zu versetzen. Zeigen

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Sie etwas Verständnis, fördern Sie das Zwischenmenschliche. Machen Sie einen

Witz oder ein Kompliment. Seien Sie nicht immer so verkrampft!

Selbstverständlich möchte ich Sie nicht dazu ermuntern, ab jetzt die Füsse

hochzulegen und darauf zu warten, dass sich Ihr Briefkasten von alleine mit

Checks füllt. Sie müssen schon mit Widmung zu Werke gehen. Doch geniessen

Sie den Aufstieg zum Berggipfel etwas häufiger. Vertrauen Sie darauf, dass das

Universum immer liefert und seien Sie mit dem Herzen dabei. Verlieren Sie sich

nicht in der Zukunft, denn; Wahre Grösse wird nicht. Wahre Grösse ist!

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Wahre Grösse …

... fängt bei klein an …

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… gibt aber niemals klein bei.

Kleine Schritte können uns bis zur Spitze des Himalayas bringen oder ans Ziel

unserer wildesten Träume. Höhenunterschied wie Distanz sind dabei nicht von

Belang, denn Glück und Zufriedenheit sind in jeder Ausgangslage stets zum

Greifen nahe. Dies ist überhaupt eine der wichtigsten Lehren, die Wahre Grösse

verinnerlicht hat. Wir brauchen nicht nach dem makellosen Ausblick neben

dem Adlernest auf dem Gipfel zu geifern! Selbst am Fusse des Berges gibt es

eine Menge Schönheit zu entdecken. Halten wir uns vor Augen, dass wir

niemals ankommen. Dass wir niemals scheitern können, weil wir es niemals

innerhalb einer einzigen Lebensspanne auf die Reihe kriegen. Apple-Gründer

Steve Jobs mag in seinen letzten Jahren – und über seinen viel zu frühen Tod

hinaus – zu Recht als glanzvolle Figur im Zeitgeschehen erschienen sein. Doch

auch der junge Steve, mit seinen äusserst verwegenen Kotletten, hatte bereits

eine vereinnahmende Aura. Wir brauchen nicht erst grauhaarig, bejubelt und

äusserst vermögend zu werden, um wahrer Grösse gerecht zu werden. Um uns

herum können wir unzählige, hochtalentierte Jugendliche entdecken, deren

Enthusiasmus und Talent eine bessere Zukunft für uns alle verheissen. Sollte es

sich bei einem dieser Individuen um Sie selbst handeln (Sie können die Dreissig

auch bereits überschritten haben), so geniessen Sie diesen Lebensabschnitt.

Umarmen Sie ihn. Die täglichen Spaghetti-Bolognese-Runden, den bockigen

VW-Käfer und das kleine Zimmer in der ständig verwüsteten Zürcher WG.

Demnächst wird Ihnen dieses Leben wie die gute alte Zeit erscheinen, denn

schon bald geht es aufwärts. Weit hinauf in luftige Gefilde. Und wenn Sie dann

auf diesem Gipfel stehen, werden Sie am Horizont einen noch höheren Berg

ausmachen. Geniessen Sie also den Augenblick. Es ist bloss eine Etappe.

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Wahre Grösse …

... ist niemals abwegig …

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… selbst wenn sie vom Weg abkommt!

Ein guter Anführer tut stets so als hätte er alles im Griff, selbst wenn er sich

längst auf dem Holzweg wähnt und nicht die geringste Ahnung hat, was hinter

der nächste Ecke lauert. Man nennt so etwas Führungskompetenz. Denn

manchmal ist die innere Landkarte halt veraltet und man betritt überraschend

Neuland. Das kann auch dem erfahrensten Guide passieren. Wir sind alle bloss

Menschen. Was nun aber den wahren Alpha auszeichnet, ist eine demonstrativ

zur Schau gestellte, stoische Ruhe, in Kombination mit einem

unerschütterlichen Glauben an eine glückliche Wendung. Haltung zu bewahren,

Vertrauen zu schenken und dem JETSTREAM zu folgen sind die Gebote der

Grossartigkeit. Untergebene spüren diese Qualitäten in einem Anführer

jederzeit heraus und werden ihm voller Tatendrang auf unerforschtes Terrain

folgen. Denn wo bliebe das Abenteuer, wenn immer alles brav nach Konzept

laufen würde. Vom Weg abzukommen bedeutet, einen Abstecher zu wagen,

bereits ausgelegte Plane noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen und –

nicht eben selten – auf völlig neue Ansätze zu stossen. Solche Dinge sind

hochrelevant und daher alles andere als abwegig. Also keine Panik. Sie sind auf

dem richtigen Weg. Er ist halt einfach länger wie gedacht.

Wahrhaftig Wahre Grösse muss übrigens nicht zwingend führen – sie kann auch

folgen. Alpha zu sein ist nicht gleichzusetzen mit dem Innehaben der

Führungsgewalt. Alphas sind nämlich Menschen, die an Selbstbestimmung

glauben und nur zu genau wissen, dass dafür keine Kaderpositionen von Nöten

sind. Für die Erlangungen der eigenen Souveränität empfiehlt sich manchmal

aus Lerngründen die Unterordnung. Und wer folgt, hat jederzeit das Recht und

die Macht, die Gefolgschaft zu beenden.

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Wahre Grösse …

... urteilt nicht …

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… auch dann nicht, wenn sie verurteilt wird!

Alles, was von Erfolg gekrönt ist, wird unweigerlich auf Gegenwind treffen. Je

fulminanter die Anerkennung, desto erbitterter die Missgunst. Es ist einfach ein

unausweichliches Gesetz, dem alle unterworfen sind, die nach Grossartigkeit

streben. Verfallen Sie also nicht der Illusion, diese Kritiker als Ihre Feinde zu

betrachten. Erstens ist Kritik niemals unangebracht. Meist kann man ihr durch

sorgfältiges Studium wichtige Erkenntnisse abgewinnen. Zweitens kann man es

unmöglich allen zu aller Zeit recht machen. Ich persönlich brauchte

beispielsweise mehr als zwanzig Jahre, um die, zugegeben subjektive, Wahre

Grösse der irischen Rockband U2 zu begreifen und anzunehmen. Wer also

heute noch den Wert Ihrer Arbeit in Frage stellt, wird vielleicht schon morgen

zu Ihren glühendsten Anhängern gehören. Machen Sie es sich daher zur

Angewohnheit, regelmässig und - vor allem – gemässigt den Stimmen der

Kritiker zu lauschen, um Ihre eigene Leistung noch ein kleines Stück zu

optimieren, aber weichen Sie nicht von Ihrem Kurs ab. Opposition ist bereits

ein wertvoller Indikator, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Vorausgesetzt

natürlich, Ihre Befürworter scharen sich mindestens im gleichen Masse um Ihr

Schaffen. Generieren Sie echten Mehrwert, versuchen Sie den Leuten ihr Leben

angenehmer zu gestalten, im gleichzeitigen Bestreben, in Ihrem Tun möglichst

wenigen Menschen Schaden zuzufügen. Auf diese Weise brauchen Sie sich nie

wieder Gedanken über die Rechtschaffenheit Ihres Handelns zu machen. Und,

ganz wichtig zu wissen; es gibt nur einen Grund, weshalb ein Mensch einen

anderen hasst und verurteilt; er möchte nämlich tief in seinem Herzen genau

so sein, wie jener, den er bekämpft. Einen anderen Anlass zur Opposition gibt

es nicht.

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Wahre Grösse …

... verbiegt sich nicht …

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… sie biegt hin!

Wenn eine Situation unhaltbar geworden ist, dann ist es höchste Zeit, die Dinge

zu recht zu rücken. Das ist nämlich jederzeit möglich! Doch eine

überwältigende Zahl an Menschen quält sich lieber mit bemerkenswerter

Hartnäckigkeit Tag für Tag auf ihrem Lebensweg ab, ohne je auf die Idee zu

kommen, endlich eine neue Richtung einzuschlagen. Sie begreifen nicht, dass

sie nur deswegen auf der Stelle treten, weil sie sich in einer Tretmühle

befinden. Schon Meerschweinchen holen sich auf so einem Hamsterrad einen

krummen Rücken. Bloss über die Runden zu kommen kann es doch nicht

gewesen sein! Denken Sie mal in Ruhe darüber nach. Fällt Ihnen denn gar kein

Grund ein, weshalb Sie sich des Morgens voller Freude aus den Federn erheben

würden? Fügen Sie sich nicht in Ihr Schicksal – machen Sie Ihr Schicksal gefügig!

Es ist einerlei, wie weit zurück Ihre Geburt liegt. Sie sind der Auserwählte. Sie

wurden hierher geschickt, um die Welt zu retten. Auf jeden Fall verändern Sie

sie jeden Tag auf eine Art, die Ihnen höchstwahrscheinlich nicht einmal

bewusst ist. Warum also nicht auf eine positive Weise? Dieser Planet wäre

ohne Sie nicht derselbe und er wäre ein noch viel besserer Ort, wenn Sie

endlich sich selbst wären!

Verknoten Sie also nicht Ihr Rückgrat beim Versuch, ein schlecht genähtes

Schicksal durch finstere Gassen zu schleppen, denn einen neuen Schneider zu

suchen bedarf in etwa gleich viel Kraft. Schreien Sie’s von den Dächern.

„Universum, gib mir alles, was ich will!“

Sprengen Sie Ihre Ketten in tausend Stücke. Klettern Sie aus dem Hamsterrad.

Treten Sie in den Kreis. Es ist an der Zeit. Grosses steht bevor!

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Wahre Grösse …

... äussert sich nicht …

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… sie verinnerlicht.

Immer gleich alles auszusprechen, was einem durch den Kopf geht, scheint in

unserer westlichen Gesellschaft ein hoch geachteter Wesenszug zu sein. Viele

setzen dieses Verhalten mit Aufrichtigkeit gleich. Ja, man könnte direkt von

einem Volkssport sprechen. Eine fatale Art, unerwünschten Dingen zu

begegnen, denn seine Meinung zurückzuhalten ist sehr oft die bessere Taktik.

Wie ich bereits in meinem letzten Beststeller ausführte, ist der Verstand eine

bessere Datenverarbeitungsmaschine – und eine unermüdliche dazu.

Unentwegt beurteilt und verurteilt er. Besonders der durch die Absenz von

Meditationsübungen ungezähmte Intellekt feuert Dutzende Gedanken pro

Minuten durch unsere Gehirnwindungen, die man fälschlicherweise bald als

korrekte Information auslegt. Wer, wie die meisten Menschen, ein solches

Plapperorgan unter seinem Schädel trägt, der fühlt sich nicht nur häufig in

Ketten gelegt, sondern bekommt von den eigentlichen Geschehnissen ringsum

meist nur sehr wenig mit.

Wenn man also immer gleich ungefragt seinen Kommentar zu allem, was den

ganzen lieben Tag lang abläuft, zum Besten gibt, ist man dadurch nicht

ehrlicher, sondern nicht selten einfach töricht. Wahre Grösse hat verstanden,

dass wir oft besser noch einmal genauer hinschauen und uns erst schlau

machen, bevor wir etwas kritisieren. Ansonsten laufen wir schnell Gefahr, die

falschen Leute zu brüskieren. Wenn Ihnen etwas missfällt, dann schlagen Sie

nicht sofort Alarm; sammeln Sie Daten. Suchen Sie nach den Mustern. Lassen

Sie die Erkenntnis, wie man die Dinge stattdessen besser machen könnte, in

sich reifen. Denn seinen Finger bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Tadel

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auszustrecken ist nur billig. Der Mensch, der an diesem Finger befestigt ist,

wird durch solche Mei-Meiereien schon bald zum Waschweib gestempelt. Doch

Ihnen wird ein solcher Ruf erspart bleiben; schliesslich haben Sie stets einen

konstruktiven Gegenvorschlag zur Hand, weil Sie sich echte Gedanken zu

betreffendem Problem gemacht haben. Wer Kritik auf diese Art anbringt, wird

viel eher erhört werden. Es gibt immer einen Grund, warum Menschen Dinge

auf eine störende Weise tun. Machen Sie sich die Mühe, die tieferen

Zusammenhänge zu begreifen, dann vermeiden Sie Schnellschüsse, welche nur

allzu oft nach hinten losgehen.

Page 35: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Page 36: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Wahre Grösse …

... lehrt nicht …

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37

… sie ist leer.

Wer je versucht hat, einem 18jährigen gute Ratschläge für die Berufswahl oder

gar das spätere Leben zu erteilen, der weiss, wovon hier die Rede ist. Egal, wie

sehr man mit seinen Erfahrungen und Ausführungen im Recht ist; man stösst

auf Granit und sieht seine Empfehlungen sträflich ignoriert. Das hat

missionarischer Eifer nicht anders verdient, sei er auch noch so wohlwollend

gemeint. Die Welt ist bereits voll von Predigern, die einem ihre Überzeugungen

aufzwingen wollen. Sie alle verstehen nicht, dass jeder Mensch seine ganz

eigenen Erfahrungen machen will, denn nur auf diese Weise kann man etwas

lernen. Ein Kleinkind davor bewahren zu wollen, hinzufallen, wird eben jenem

keinen Dienst erweisen. Erst wenn es mal so richtig auf die Nase fällt, lernt es

die Nachteile der Gravitation kennen und wird künftig nicht mehr ganz so

ungestüm über den Teppich im Wohnzimmer rennen.

Von unseren Kleinsten können wir dann auch eine sehr wichtige Lektion

lernen! Nämlich, dass wir in unseren Bestrebungen nicht zwingend die

Erfahrungen anderer teilen müssen, selbst wenn bislang so manch andere an

einer gewissen Unternehmung gescheitert sind. Mein Göttibueb Jonas hat es

sich beispielsweise in den Kopf gesetzt, der grösste Schweizer Rapper aller

Zeiten zu werden. Und natürlich hat er all meine Zusprüche, es doch erst mit

einer anständigen Lehre zu versuchen, knallhart in den Wind geschlagen. Dies

soll auch so sein. Ich bin mir gewiss; man wird noch viel von ihm hören. Wer

also Wahre Grösse aufrichtig lebt, der hat erkannt; je mehr man weiss, desto

mehr wird einem bewusst, dass man im Grunde gar nichts weiss.

Page 38: Wahre Grösse - Der Weg zur Grossartigkeit!

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Alles ist eine Wissenschaft. Von Schuhbändeln über Zellophanverpackungen bis

hin zu Raketentechnik. Mögen Sie auch in Ihrem Berufsfeld eine richtiggehende

Instanz sein – seien Sie kein Fachidiot! Sie brauchen bloss ein paar Schritte aus

Ihrem Schutzkreis herauszutreten und es werden sich nicht nur Wissenslücken,

sondern gar kilometertiefe Wissensabgründe auftun.

Bleiben wir also gewillt, von anderen zu lernen, anstatt uns ab 30 oder 40

erhaben und weise zu fühlen. Ob von der Dame hinter der Migroskasse oder

dem Witzbold am Kiosk – wir können jederzeit von anderen Menschen

nützliche Dinge erlernen. Das Verlangen, die Welt besser zu verstehen, ist dann

auch eines der wirksamsten Elixiere für ewige Jugend.

Schliesslich ist Wahre Grösse immer 28 – Sekunden wissbegieriger.

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Wahre Grösse …

... beschwert sich nicht …

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… sie verschafft sich Erleichterung.

Wir haben die freie Wahl. Wir können uns über Negatives in allen

Regenbogenfarben ärgern – oder uns auf andere, viel erbaulichere Dinge

konzentrieren. Dies mag sich, je nach Alltag und personeller Zusammensetzung,

während der Arbeitszeit eher schwierig gestalten, daher soll dieser Ratschlag

vorzugsweise für Ihre Freizeit gelten. Egal, ob Sie gerade Ihre Mittagspause

begehen oder sich mitten im Wochenende befinden; fokussieren Sie sich auf

jene Dinge, die Ihre Augen glänzen lassen und Sie in eine gute Stimmung

versetzen. Wärmen Sie unter keinen Umständen die Vorfälle, welche zuvor

noch Ihren Zorn entfachten, wie eine vorgestrige Lasagne auf.

Ob nun der Chef seinen Audi zum wiederholten Mal auf unseren Parkplatz

gestellt oder die Müller schon wieder vergessen hat, die Kaffeemaschine zu

reinigen; wie gerechtfertigt unsere Wut auch zu sein scheint, spielt keine Rolle.

Alles, worauf wir unsere Energie projizieren, gewinnt an Kraft und

schlussendlich an Macht über uns. Die guten wie die schlechten Vorkommnisse.

Darum treten wir auch niemals wirklich auf der Stelle, sondern entwickeln uns

stets weiter. Wenn wir unentwegt über Widrigkeiten jammern, dann werden

wir in einem Jahr auch noch die bleiläufigsten Schattenseiten unserer Existenz

mit Akribie anzuklagen wissen. Das ist echte Entwicklung – leider in die falsche

Richtung.

Aber die gute Nachricht lautet; wenn wir uns stets über all das freuen, was

richtig läuft, so schärfen wir unsere Dankbarkeit und werden schon bald durch

offene Türen marschieren, die uns lange Zeit verschlossen geblieben waren.

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Sich Erleichterung zu verschaffen heisst nämlich nicht, seine Alltagssorgen in

hochprozentig angereichertem Wasser zu ertränken, denn der Kummer wird

irgendwann das Schwimmen erlernen.

Also lassen wir los! Lassen wir zu! Erlauben wir den schönen Momenten Teil

unserer Realität zu werden. Mit einem feinen Frühstück, angenehmer Musik,

ausgedehnten Wanderungen durch die herrlichen Gärten von Mutter Natur,

entspannenden Visiten im Römischen Bad oder einem anregenden Kinobesuch.

Wenn Sie lieber mit dem Besuch eines lautes Rockkonzertes neue Energie

schöpfen möchten, Zerstreuung in der Stille der Zentralbibliothek finden, oder

sich mit dem Durchtanzen der Nacht in einem halb zerfallenen, urbanen Club

ablenken wollen, ist dies natürlich genauso legitim.

Welche Methode Sie auch bevorzugen; Wahre Grösse bringt sich souverän auf

andere Gedanken und geht danach entspannt auf neue Herausforderungen der

Arbeitswelt zu, welche sie längst auf sich zugeschnitten hat.

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Wahre Grösse …

... darf sündigen …

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… weil sie im gleichen Masse Busse tut.

Verzicht oder Masslosigkeit? Welchen von diesen beiden Grundhaltungen

fühlen Sie sich eher zugetan? Nun, Wahre Grösse limitiert sich nicht auf solch

diametrale Gegensätze. Verzicht bedeutet das Verweilen in altbekannten,

vermeintlich sicheren Bahnen, die kaum mehr neue Impulse bieten, während

blinde Masslosigkeit äusserst selten etwas mit Genuss zu tun hat, da sie durch

ihre Überschwänglichkeit das Auskosten längst verlernt hat. Wahre Grösse hat

ihre unmittelbaren Bedürfnisse treffend ausgemacht, doch sie versteift sich

nicht im finsteren Eck auf einen Standpunkt. Dazu ist die Palette des Lebens viel

zu verlockend und reichhaltig. Wir dürfen – und sollen – daher auch gerne

herzhaft zugreifen, solange wir uns den Konsequenzen bewusst sind.

Genussmittel, durchzechte Nächte, Abstecher in die Gefilde menschlicher

Sehnsüchte; wir dürfen sie uns gerne gönnen. Denn unseren Herzenswünschen

aus schierem Prinzip eisern zu widerstehen, wird sich an anderer Stelle

irgendwann bitter rächen. Zu späterer Zeit, mit viel mehr Hässlichkeit.

Gleichwohl jedoch müssen wir uns eingestehen, dass alles seinen Preis hat. Auf

Autopilot wird sich selbst das verwegenste Abenteuer bloss hohl und leer

anfühlen. Wer vor dem Zubettgehen einen Kübel Vanilleeis leerfuttert, der

kann am nächsten Morgen auch eine Runde Joggen gehen. Wer am

Freitagabend eine verrauchte Pokerrunde mit seinen besten Kumpels feiert,

der kann seine Frau am Abend danach genausogut zu einem reizvollen Dinner

beim Italiener einladen. Wir können alles haben – bloss nicht alles auf einmal.

Öffnen wir uns den Möglichkeiten dieser Welt! Vorurteilsfrei. Entgegen den

Dogmen anderer. Doch lassen wir sie nicht zur seichten Gewohnheit werden.

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Wahre Grösse …

... ist verschwenderisch …

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… mit Liebe, Lob und Dankbarkeit.

Wahre Grösse ist kein verstaubtes Vorbild für puritanische Enthaltsamkeit,

denn Masslosigkeit ist ihr sehr wohl ein leuchtender Begriff. Nämlich dann,

wenn es um das Entbieten von Liebenswürdigkeiten geht. Wir leben in Gefilden

und Zeiten, die uns tagtäglich Ausserordentliches abverlangen. Um diesen

Forderungen nach Hochleistungen und Hochglanz zu entsprechen, verbringen

wir Menschenjahre vor dem Badezimmerspiegel und dem Computerbildschirm.

Wie frustrierend, wenn unser Effort schliesslich nicht einmal bemerkt wird,

daher gehören derlei Anstrengungen wohlwollend gelobt! Gewiss mag manch

kritischer Zeitgenosse argumentieren, dass falsche Komplimente eher

kontraproduktiver Natur seien, doch die Wissenschaft hat uns inzwischen

gelehrt, dass auch Schmeicheleien – wohl in gezügelten Dosen – fast in allen

Fällen eine positive Wirkung haben. Unsere Mitmenschen gieren geradezu

danach, wahrgenommen zu werden und sei es bloss durch die rosarote Brille.

Daher darf Wahre Grösse, sollte ihr auf Anhieb wirklich keine aufrichtige

Höflichkeit einfallen, ausnahmsweise gerne mal schmeicheln. Letzteres

bedeutet zwar nichts anderes als dem Gegenüber genau das zu sagen, was es

gerade hören will. Doch bei allen anderen Äusserungen wie etwa Kritik oder

Vorwürfen würde man ohnehin nur auf taube Ohren stossen. Gehen Sie also

den grosszügigen, den liebevollen Weg. Finden Sie Gründe und Argumente,

warum die Menschen in ihrem Umfeld eine Ermunterung verdient haben und

bringen Sie diese ungefragt an. Seien Sie hemmungslos - es soll Ihnen gedankt

sein. Ausserdem; wer mit seinen Mitmenschen über deren Vorzüge spricht,

verliert sich viel seltener in deplatzierten, selbstverliebten Monologen über die

eigene Person. Ein untrügliches Indiz für Grösse!

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Wahre Grösse …

... weiss, es liegt nicht an den Genen …

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… sondern am „sich gehen lassen“.

„Ich bin nun mal so.“ Diesen lahmen Ausspruch verwenden besonders jene

Menschen mit Vorliebe, die für ihre Handlungen keine Verantwortung

übernehmen wollen. „Jedem das seine.“ ist man zu erwidern versucht, doch in

Tat und Wahrheit werden diese Leute niemals „das ihrige“ erhalten. Nicht mit

dieser Einstellung. Entgegen den Hochglanzfotos von Krankenkassen-

Magazinen sind nämlich die meisten Familien verrückte, wild zusammen

gewürfelte Haufen, deren Angehörige einander oft auf äusserst bizarre Weise

formen und beeinflussen. Doch nur weil Onkel Willibald eine beeindruckend

ausgefeilte Antriebslosigkeit an den Tag legt, braucht man selber nicht nach der

abgebrochenen Lehre auf dem elterlichen Sofa abharzen, im Glauben, man

teilte ein Gross seiner DNA. Verpeilte Verwandte – auch direkte - sind noch

lange keine taugliche Ausrede für desillusionierte Untätigkeit. Tatsächlich hat

die Wissenschaft längst belegt, dass unser Denken und Handeln unsere

Erbanlagen direkt verändern können. Wir haben es in der Hand, nicht im Blut.

Nur weil sich Tanta Klara bereits im zarten Alter von 52 Jahren einem

schrecklichen Krebsleiden ergab, brauchen wir deshalb nicht die Zusatzstoffe

von Lebensmitteln mit der Lupe zu analysieren. Die Gute hatte ja nicht mal

geraucht! Eine abgedrehte Verwandtschaft kann sogar in sehr vielen Fällen ein

heisser Ansporn sein. Wenn meine Familie damals, im Zermatt der Siebziger

Jahre, ein rundum materiell abgesichertes Leben geführt hätte, so wäre ich

wohl nie aus dem Wallis heraus gekommen. Bedenken Sie, dass Sie die

Eigenschaften zweier Menschen in sich vereinen! Auch wenn dabei gewisse,

eher hinderliche Tendenzen mitgereicht wurden, so sind Sie dennoch die

nächste Generation. Das verbesserte Modell. Verhalten Sie sich also auch so!

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Wahre Grösse…

... ist nicht lieb und nett …

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… sondern souverän!

Er ist mir schon untergekommen, der Vorwurf, ich würde bloss kadavertreue

Servilität predigen. Doch Sie, werter Leser, sollen nicht einfach zu allem Ja und

Amen sagen, sondern Stärke und Verständnis demonstrieren. Denn Arroganz,

Aggressivität und verbale Attacken sind des hilflosen Mannes Waffen und

mögen diese auch noch so geschmeidig geschwungen werden. So stossen wir

passenderweise in der Mitte dieser Publikation zum eigentlichen Kern vor.

Wahre Grösse anzustreben und schliesslich konsequent zu leben ist alleine

deshalb so wichtig, weil sie unsere ganze Existenz in ein schimmerndes Gewand

kleiden wird. Nehmen Sie als Vorbild den mir holden Ausnahmemusiker Prince.

Führen Sie sich eines seiner aktuelleren, äusserst raren Interviews auf YouTube

zu Gemüte. Mag er den Liebhabern seichterer Unterhaltung wie ein Schmock

erscheinen, so veranschaulicht seine Aura die beeindruckende Macht aufrichtig

gelebter Grossartigkeit. Dieser Mann, der seit Anbeginn seiner Karriere stets

unbeirrbar dem eigenen Pfad folgte, würde sich von niemandem dumm

kommen lassen. So etwas wäre weit unter seinem Niveau. Man sieht es in

seinen Augen, man erkennt es an seiner Körperhaltung. Und diese innere

Überzeugung überträgt sich jeweils buchstäblich auf den Interviewer.

Auch wenn bei Ihnen zuhause keine Platin-Schallplatten über dem Lavabo

hängen, können Sie sich dennoch ein grosses Stück Souveränität bei Prince

abschneiden. Auch jemand, der so exklusiv und diskret lebt wie er, wird sich

zeitweise mit frechen Mäulern konfrontiert sehen. Begreifen Sie lediglich, dass

jede Attacke aus einem Gefühl der Hilflosigkeit und der Schwäche heraus

erfolgt. Die Wellen, die unentwegt gegen den Fels in der Brandung schlagen,

lassen diesen nur umso majestätischer herausragen.

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Wahre Grösse …

... spielt nicht falsch …

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… denn sie stellt die Regeln auf.

Man kann das Spiel des Lebens unmöglich gewinnen, wenn man es nach den

Regeln Dritter spielt. Selbst wenn Opponenten und Mitspieler wortgewandter,

erfahrener oder ranghöher sind, können Sie dennoch den Ausgang zu Ihren

Gunsten entscheiden. Erteilen Sie beispielsweise billigen Sprüchen eine Absage,

indem Sie auf ein interessanteres Thema lenken, beispielsweise das Zifferblatt

Ihrer Armbanduhr. Lassen Sie anstrengende Selbstdarsteller links liegen, indem

Sie sich mit wirklich würdigen Menschen befassen. Wer sich wahrhaft Wahre

Grösse auf die eigene Fahne geschrieben hat, wird die Möglichkeiten des

Lebens erkennen und die sich kontinuierlich bietenden Gelegenheiten

vollumfänglich ausschöpfen. Bestimmen Sie selbst, wer Zugriff auf Ihre Person

hat. Seien Sie anspruchsvoll. Seien Sie selektiv. Spielen Sie in Ihrem Leben auf

jeden Fall die Hauptrolle! Begehen Sie jedoch nicht den Kardinalsfehler, sich auf

eine Art Podest zu heben. Sie sind nämlich nichts Besseres, aber Sie können

etwas Grossartiges sein, indem Sie teilen, sich austauschen und miterschaffen.

Darum geht es doch schliesslich in jedem Spiel. Um das gemeinsame Erfahren

und das gegenseitige Kennenlernen, nicht um den Sieg, denn im eigentlichen

Sinne gibt es keine Gewinner. Wer sich also über das stossende Verhalten

gewisser Mitmenschen – sei es aktiv-arrogant oder passiv-aggressiv – erbost,

der anerkennt nur deren vermeintlichen Einfluss und verneint sein eigenes

Potential zur Souveränität. Doch wir erhalten Liebe nur in dem Masse wie wir

sie selber geben. Respekt nur in dem Masse wie wir ihn anderen zollen. Die

Wahl ist die unsere! Wer besitzt nun also die wahre Macht?

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Wahre Grösse …

... verzeiht nicht …

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… denn sie trägt gar nicht erst hinterher.

Ich will es nicht leugnen. Dieses Gesetz ist eine Krux. Ganze Archive liessen sich

mit den Dingen füllen, die Tag für Tag unseren Missmut erregen. Jeder Mensch

erinnert sich an Tragödien und Enttäuschungen, wenn er auf seinen bisherigen

Lebensweg zurückblickt. Doch anstatt diese oft schmerzhaften Ereignisse dort

zu belassen, wo sie hingehören (nämlich in der Vergangenheit), ziehen wir es

oft vor, sie wie Goldene Himbeeren in unsere Zukunft zu schleppen. Meistens

mit der Begründung, dass uns die Nachwirkungen dieser Erlebnisse bis zum

heutigen Tage verfolgen. Ein altes Sprichwort besagt zwar, dass derjenige, der

die Geschichte vergisst, dazu verdammt ist, sie zu wiederholen, doch genau das

Gegenteil ist der Fall. Durch dieses Festhalten an wutgetränkten Erinnerungen

laufen wir stets aufs Neue in ähnliche Situationen. Man bedenke, dass jene

Gedanken, die wir mit der grössten Leidenschaft auf die Leinwand unseres

Geistes projizieren, sich am schnellsten in unserer Realität manifestieren.

Gewiss vermögen wir alle eine Person zu nennen, die uns einst übel zuspielte.

Die wir massgeblich für ein schadhaftes Ereignis verantwortlich machen. Gegen

einen solchen Menschen einen Groll zu hegen, mag vordergründig plausibel

erscheinen, doch erst bei näherer Betrachtung offenbart sich die eigentliche

Gefahr, die von so einer Einstellung ausgeht. Mag betreffender Mensch auch

längst tot und begraben sein; wenn wir ihm nicht endlich vergeben, wird uns

das Universum auch in Zukunft mit ähnlichen Menschen zusammenführen, die

uns bloss noch mehr Schaden zufügen werden. Wahre Grösse begreift daher,

dass sie sich mit dem Hass auf andere bloss selbst schadet und ergeht sich

lieber in Verständnis und Nachsicht. Dies ist der einzige Pfad aus dem

Teufelskreis und Sie stark genug, ihn zu begehen.

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Wahre Grösse …

... treibt mit dem Strom …

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… weil nur doofe Fische flussaufwärts schwimmen.

So mancher Irrglauben ist kaum mehr aus dem kollektiven Bewusstsein zu

tilgen. Beispielsweise, dass es sich bei einem Natel um ein Mobiltelefon

handelt. Leider nein! Ein Natel ist in Wirklichkeit ein Blatt Papier, namentlich

ein Abonnementsvertrag der grössten Schweizer Telefongesellschaft. Auch dass

Autos nicht in die Luft fliegen, wenn man eine Pistolenkugel in den Tank jagt

oder dem Feuer ausgesetzte Batterien nicht explodieren wird weitgehend

ignoriert. Ähnlich verhält es sich mit gewissen Idealen wie etwa dem Flaggschiff

unter den Lebensmottos sogenannter Individualisten. Nur tote Fische würden

gegen den Strom schwimmen, bekommt man da gerne zu hören und wer

anders denkt, wird als Konformist und Faulpelz gebrandmarkt. Dabei ist es ganz

wichtig zu wissen, dass der Fluss, gegen welchen man sich ehrhalber zu stellen

hat, tatsächlich der Fluss des Lebens ist. Ihm zuwider zu laufen,

beziehungsweise entgegen zu schwimmen, bedeutet nichts anderes als sich die

eigene Existenz unnötig schwer zu machen.

Wir alle sind gemeinsam und nebeneinander auf demselben Strom unterwegs.

Eine vollzählige Menschenkette in einem Gewässer so breit wie der Pazifische

Ozean. Jeder in seinem eigenen, kleinen Bötchen. Mal nähern wir uns, mal

treiben wir wieder auseinander. Mal drehen wir wegen eines kleinen Wirbels

eine Extrarunde, mal erwischen wir eine Stromschnelle und nehmen so richtig

Fahrt auf. Niemand kann die Milchstrasse daran hindern, sich bis in alle

Ewigkeit zu drehen. Niemand kann den Fluss abstellen. Wir müssen uns ihm

fügen, wollen wir im Leben vorankommen. Oder anders ausgedrückt;

Flussaufwärts - Kämpfen. Krampfen. Lebenslang.

Flussabwärts - Zulassen. Geniessen. Ankommen.

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Wahre Grösse …

... zeigt häufig Zähne …

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… weil sie gerne lächelt.

Ist Ihnen eigentlich bewusst, wie mächtig ein Lächeln ist? Ihr Lächeln? Man

kann selbst in der peinlichsten Situation das Gesicht wahren, wenn man

mitlacht. Besonders weil der Witz dann auf die eigenen Kosten geht. So etwas

zeugt von Souveränität und nimmt der angeblichen Tragödie ihren Schneid. Ein

Lächeln kann jemanden sogar den Tag retten. Wenn wir uns in einen anderen

Menschen verlieben, dann erliegen wir meist zuerst dessen Lächeln. Ein

Lächeln lässt uns aus einer grauen Masse mussmutiger Visagen heraus stechen.

Ein Lächeln ist ein Zeichen von Wertschätzung und in mancher Situation sogar

ein Versprechen auf mehr. Ein Lächeln kann auch die grösste Niederlage in

einen strahlenden Triumph verwandeln, weil es zeigt, dass man das Leben und

damit sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Ein Lächeln lässt uns jung und schön

erscheinen. Kein Produkt hinter dem Badezimmerspiegelchen und kein

Facelifting können da mithalten. Ein Lächeln ist der mächtigste Schutzschild

gegen verbale Boshaftigkeiten. Selbst die treffendste Beleidigung perlt daran

ab wie das faule Ei an der Teflonpfanne. Ein Lächeln kann Widersacher rascher

in Freunde verwandeln als tausend Argumente. Ein Lächeln ist die effizientere

Visitenkarte als haushohe akademische Titel, sogenannt legendäre

Anmachsprüche oder die richtigen Schuhe. Ein warmes, aufrichtiges Lächeln

wird uns – gepaart mit intakter Garderobe – jeden nur erdenklichen Job

beschaffen und alle Widrigkeiten des Alltags mit Leichtigkeit umschiffen lassen.

Wahre Grösse putzt sich darum auch dreimal täglich die Zähne und hat immer

einen Kaugummi griffbereit.

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Wahre Grösse …

... hat wahrhaftig …

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… wahre Freunde.

Wenn ein Mann die richtigen Freunde hat, wird das Leben ein ganzes Stück

einfacher. Freunde, das sind die Menschen, von denen man so akzeptiert wird,

wie man ist, die einem aber die Wahrheit sagen, wenn es wirklich darauf

ankommt. Nur zu oft sind Dinge, die wir nicht wahrnehmen, weil sie sich vor

unserer Nase befinden, für unseren Bezugskreis offensichtlich. Freunde, das

sind jene Leute, die den Raum betreten, wenn ihn alle anderen verlassen. Sie

versuchen nicht, voneinander zu profitieren, sondern erfreuen sich an der

gemeinsam verbrachten Zeit. Sie schenken Gehör, zeigen aufrichtiges

Interesse, lassen den Vortritt und wahren Diskretion. Ein Leben ohne wahre

Freunde ist ein Leben ohne jede Qualität. Wir sind nicht hier, um uns

durchzusetzen oder „es zu schaffen“, sondern um es zu geniessen. Liebe und

Freude sind die einzigen Dinge, die sich vermehren, wenn wir sie mit anderen

teilen.

Je mehr Menschen wir also schätzen und vertrauen, desto mehr Türen werden

sich uns öffnen. Manche Leute definieren Freunde als jene, die freundlich zu

uns sind, doch die Balance zwischen Geben und Nehmen muss im Endeffekt

ausgeglichen sein, darum hüte man sich vor toxischen Beziehungen.

Wahre Grösse ist sich dem Wert ihrer Freunde und Verbündeten zu jeder Zeit

bestens bewusst und zahlt daher stets die erste Runde!

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Wahre Grösse …

... hat niemals Zeit …

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… sie nimmt sie sich.

Nur wenige Gewohnheiten zeichnen Wahre Grösse so sehr aus wie diese. Wer

will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet einen Grund. Lassen Sie sich also

niemals mittelfristig mit Ausflüchten abspeisen. Seien diese auch noch so

plausibel und eloquent formuliert. Wir mögen in einem Zeitalter leben, in dem

alles gleichzeitig zu passieren scheint. Doch wir können noch immer darauf

reagieren. Indem wir Prioritäten setzen. Wir haben immer die Wahl. Wenn also

Ihr Schwarm, Ihr Chef oder ein Bekannter trotz wiederholter Anfrage keine Zeit

für Sie hat, dann ist die eigentliche Aussage entgegen aller

Absichtsbekundungen offensichtlich;

„Es gibt Dinge, die mir wichtiger sind als du.“

Man sollte in diesem Fall konsequent sein und auf Distanz gehen. Wer sich

nicht geschätzt fühlt, der soll sich rarmachen. Mag es zu Anfang auch

schmerzlich sein; es ist der richtige Weg. Ansonsten vergeuden wir nur unsere

Zeit und Energie an Leute, die unser wertvollstes Gut – unsere Aufmerksamkeit

– gar nicht verdient haben. Verzetteln wir uns daher auch im Gegenzug nicht.

Wenden wir Zeit für die Dinge auf, die uns wirklich am Herzen liegen; unsere

Freunde und Leidenschaften. Arbeit kann in unserem Leben unmöglich an

erster Stelle stehen. Nicht einmal dann, wenn sie unsere Berufung verkörpert.

Mussestunden mit geliebten und geschätzten Mitmenschen müssen

unweigerlich eine zentrale Stellung einnehmen. Wofür denn sonst würde es

sich zu arbeiten lohnen? Wahre Grösse pocht im Zweifelsfall nicht aufs

Protokoll, sondern prüft lieber viermal, bevor sie einen Hilferuf aus dem

Bezugskreis mit einem lächerlichen Verweis auf sogenannt dringliche

Staatsgeschäfte zurückweist.

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Wahre Grösse …

... wird nicht älter …

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… sie wird besser!

Würden Sie wirklich nochmals 17 sein wollen, wenn sich die Gelegenheit dazu

böte? Haben Sie irgendeine Ahnung, was Älterwerden wirklich bedeutet, falls

Sie derzeit 17 sind? Unsere Kultur ist auf eine äusserst eigentümliche Weise

besessen von Jugendlichkeit und spricht allen, die bereits Falten im Gesicht

haben, jegliche Dynamik ab. Doch Halt! Was ist mit Gandalf, dem allmächtigen

Zauberer aus Herr der Ringe? Der Mann muss mindestens 352 Jahre alt sein

und strahlt dennoch eine Coolness aus, die man bei so manchem Teenager

vergebens sucht. Es hilft alles nichts; wir müssen es Wahrer Grösse gleichtun

und uns damit abfinden, dass die Zeit für keinen von uns stehenbleibt. Was wir

wirklich wollen, ist uns kontinuierlich zu entfalten. Grösser, stärker und besser

werden, in allem, was wir tun. Niemand will wirklich bis ins Greisentum doofe

Baseball-Käppis und viel zu weite Latzhosen tragen. Wir wollen stattdessen

leistungsfähig bleiben. Wie hat es Ex-007 Pierce Brosnan einst so schön

formuliert? „Älterwerden macht mir nichts aus. Nachlassen schon!“ Ein Blick in

die Geschichtsbücher enthüllt dann auch das Geheimnis wahrhaft grossartiger

Männer und Frauen, die bis ins weit fortgeschrittene Alter die Geschicke

unseres Planeten mitbestimmten. Sie alle hatten eine simple Grundhaltung. Sie

hielten sich für absolut. Egal, ob sie mit 55 noch so ein Sixpack auf der Brust

tragen wollen wie der russische Staatspräsident Putin oder im gleichen Alter

noch immer nicht auf Haarfärbemittel angewiesen sein möchten wie der

Deutsche Altkanzler Gerhard Schröder; Ihre innere Einstellung ist der Schlüssel

zu langjähriger Leistungsfähigkeit. Schon das Äffle, das Maskottchen des Süd-

Deutschen Rundfunks, zeigte auf sein letztes Haar und sagte zum Pferdle; „Das

hat Ausgehverbot!“ Und genau darum ziert dieses noch heute seinen Kopf.

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Wahre Grösse …

... benutzt nicht …

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… sie ist von Nutzen.

Bestimmt kennen Sie den Hollywood-Klassiker Das Geheimnis meines Erfolges

mit Michael J. Fox. Als ich damals in den späten Achtziger Jahren meine Lehre

bei der Golden Lion Bank absolvierte, haben wir diesen Streifen jeden Freitag

nach der Arbeit im Sitzungszimmer 11B auf VHS angeschaut und uns dabei

vorgestellt, wie wir bald selbst an wichtigen Meetings mit internationalen

Partnern in eben jener Räumlichkeit teilnehmen würden. Es sollten noch ein

paar Jahre verstreichen, bis es soweit war und heute verrate ich Ihnen gerne

das Geheimnis eines jeden Erfolges. Es ist simpel:

Denken Sie wie das Universum.

Weltfirmen wie Ebay, YouTube, Google, Apple oder Facebook haben alle eines

gemeinsam; sie machen das Leben von unzähligen Menschen einfacher und

angenehmer. Wollen wir wirklich grossartigen Erfolg erlangen, müssen wir uns

fragen: „Was würde das Universum an meiner Stelle tun?“ Die Zeitungen,

besonders der Wirtschaftsteil, können einem Glauben machen, dass derjenige

die fettesten Gewinne einstreicht, der am rücksichtslosesten auf das Geld

anderer abzielt. Doch dies ist bestenfalls eine mittelfristig erfolgreiche

Strategie. Wer in unserer Gesellschaft wahrhaftig aufsteigen will, der muss

etwas für die Menschen tun und einen Service bereitstellen, von welchem die

Allgemeinheit profitiert. Letztendlich dienen wir alle einem höheren Zweck,

den wir zu Lebzeiten möglicherweise niemals vollumfänglich zu begreifen in der

Lage sein werden. Aber dieser Mangel an Verständnis erlöst uns nicht von

unserer Verantwortung, etwas aus uns zu machen. Wir können selbstsüchtig

gegen den Strom schwimmen oder andere auf ihrem Lebensweg unterstützen.

Unsere Mitmenschen werden es uns danken!

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Wahre Grösse …

... ist wahnsinnig gross …

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… aber niemals grössenwahnsinnig.

Es ist wirklich ein Kinderspiel, überragende Wahre Grösse von weltlichem

Grössenwahnsinn zu unterscheiden. Beides kann zwar unermesslich gross sein,

doch das Streben nach echter Grossartigkeit ist nicht zwingend mit Popularität

oder materiellem Reichtum gleichzusetzen. Kindergärtnerinnen,

Verkaufspersonal im Elektronik-Discounter oder einfache Hausfrauen können

genauso ein von Wahrer Grösse erfülltes Leben führen. Geduld zu haben,

hinzuhören, nachzufragen, aufrichtig Anteil nehmen oder die Extrameile zu

gehen und vorzudenken, das sind Eigenschaften und Qualitäten, die einen

Menschen in seinem Beruf oder seinem privaten Umfeld gross erscheinen

lassen. Grössenwahnsinn hingegen kümmert sich nur um das eigene

Vorankommen. Menschen mit diesem Syndrom sind in ihrer Wahrnehmung

niemals an ihrem eigentlichen Aufenthaltsort, sondern gedanklich bereits zehn

Schritte weiter. Sie kennen nicht den Wert des Moments, wissen nicht, dass

man nur in der Gegenwart erschaffen kann und verlieren sich stattdessen in

einer angeblich weit strahlenderen Zukunft. Einem Ort, an dem ihre

Herrlichkeit dereinst anerkannt und gepriesen werden soll. Sie setzen sich

selber die Krone auf, obwohl ihnen bereits die Königsschuhe zu gross sind, weil

sie sich lieber künstlich aufblähen, anstatt auf natürliche Weise in eine

bedeutsame Position hineinzuwachsen. Sie verwechseln Verwegenheit mit

Vermessenheit, Wagemut mit Narrenhut und ganz bestimmt stellen sie den

eigenen Geltungsdrang über die tieferen Bedürfnisse ihrer Seele. Genau hier

offenbart sich der entscheidendste Unterschied zur Wahren Grösse. Diese hat

nämlich verstanden, dass die Versöhnung der Bedürfnisse aller Beteiligten die

Essenz wahrer Weisheit ist; der Meisterschaft über das eigene Schicksal.

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Wahre Grösse …

… weiss; es gibt nur eine einzige Sünde …

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… nämlich etwas zu tun und dabei ein schlechtes

Gewissen haben.

Auch wenn mich in ganz schwachen Momenten der Eindruck beschleicht,

manche Leute würden in mir einen Heiligen sehen, so darf ich Ihnen dennoch

versichern, dass ich zu guter Letzt auch bloss ein gewöhnlicher Sünder bin. Das

sind wir alle und das ist tröstlich. Sünde bedeutet dann für jeden Menschen

auch etwas komplett anderes. Der übermässige Konsum von Genussmitteln,

die Nichtbefolgung sozialer Richtlinien oder wahlweise das Ausleben von

unkonventionellen Sexualpraktiken. Gewiss, gerade bei letzterem Beispiel gibt

es Dinge, die auch ich selbst aufs Schärfste verurteile, doch solange keine

Minderjährige, keine Tiere und keine nicht angetrauten Mitglieder der eigenen

Familie involviert sind, haben Sie in Ihrem nächtlichen Tun oder Lassen meinen

ausdrücklichen Segen.

Darüber hinaus aber könnte man alles Mögliche zur Sünde erklären. Ein Auto zu

besitzen oder ohne Licht auf dem Bürgersteig radzufahren. Die angesagteste

Musik aus dem Internet zu saugen oder das Oktoberfest zu besuchen. Für eine

Grossbank zu arbeiten oder gar keine Arbeit zu haben. Modetrends zu

ignorieren oder Kleider nur im teuersten Geschäft zu kaufen. Egal wie man‘s

anstellt, irgendjemand fordert immer die Todesstrafe. Daher wollen wir uns die

eigentliche Bedeutung dieses Totschlägerbegriffs einmal näher anschauen.

Sünde, das heisst nichts anderes als die Verfehlung eines Ziels. Wir alle wurden

mit wertvollen Gaben geboren! Diese nicht zur Perfektion auszufeilen und sie

uns im täglichen Leben zu Nutze zu machen, um unserer Existenz eine

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Bedeutung zu geben, wäre jammerschade. So eine Gleichgültigkeit gegenüber

den eigenen Talenten stellt den eigentlichen Sündenfall dar!

Vergeuden Sie nicht Ihr Potenzial – nutzen Sie es! Nur so können Sie sich selbst

davor bewahren, die falsche Karriere zu bestreiten und aufgrund unendlicher

Frustration über einen verhassten Job zur Flasche oder Schlimmerem zu

greifen. Aber was immer Sie tun, geniessen Sie es, ohne dabei ein schlechtes

Gewissen zu haben. Tun Sie es ganz oder lassen Sie es bleiben. Sich eine Zigarre

anzuzünden und dabei mit Schaudern an die Lungenliga zu denken geht gar

nicht. Seien Sie verwegen oder dann aber konsequent. Alan Carrs Bücher oder

das Blaue Kreuz stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Denn nicht der Konsum ist das Problem, sondern der unbewusste,

gewohnheitsmässige Griff zu solchen Mitteln. Leben Sie Ihr Leben bewusst und

nicht auf Autopilot, dann werden Sie alles, was Sie tun, mit Überzeugung

begehen und mit der Zeit ganz andere Entscheidungen treffen.

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Wahre Grösse …

... durchzieht nicht …

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… sie zieht durch!

Ich schreibe ein Buch. Ich schreibe es wirklich. Es wird grossartig. Versprochen!

Und bald fertig. Bald. Sehr bald. Nächste Woche. Nächsten Monat. Nächsten

Frühling. Ganz bestimmt. Nur noch drei Kapitel. Nur noch vier. Ich hab halt immer

so viel los bei der Arbeit. Meine drei Kinder. Und erst meine Frau. Bin ja so

verliebt. Bin wieder dran. Muss bloss noch einen neuen Anfang finden. Ein paar

Kapitel überarbeiten. Die Geschichte als Ganzes überdenken. Einen neuen Ansatz

finden. Es reifen lassen. Ein Weilchen ruhen lassen. Und irgendwann ist selbst die

brillanteste Idee tot, begraben und vergessen. Bedenken Sie, welche literarischen

Leckerbissen uns vorenthalten geblieben wären, hätten Shakespeare, Goethe oder

J. K. Rowling eine solche Arbeitseinstellung gehabt. Allein der Gedanke, was aus

mir wohl geworden wäre, hätte John Grisham damals nicht seinen unglaublich

fesselnden Krimiknüller Der Besenstil auf den Markt gebracht. Aber Spass beiseite.

Sie wissen, worauf ich hinaus will. Wahre Grösse duckst nicht herum. Sie fischt

nicht nach Einfällen und Ausreden. Sie leistet sich weder Aufschub noch Abstriche.

Verliert sich nicht im Wie und Wann. Sie schreitet gezogenen Schwertes zur Tat

und vertraut darauf, dass sich der Weg weisen wird. Immer einen Fuss vor den

anderen setzend. Müssten Sie einem ausserirdischen Besucher erklären, wie der

menschliche Körper das Laufen bewerkstelligt, könnten Sie mit den

wissenschaftlichen Abhandlungen darüber die Telefonbücher von 1946 bis 2009

füllen. Aber das Gehen an sich beherrscht bereits ein Kleinkind. Es trägt die

Fähigkeit dazu in sich und muss nicht darüber nachdenken, um sie anzuwenden.

Nichts spricht gegen Reiseplanung, aber echte Schöpfung entsteht immer

unterwegs. Wer eine Idee hat, welche die Seele beständig kitzelt, besitzt ebenfalls

das Talent und die Verpflichtung zu ihrer Verwirklichung.

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Wahre Grösse …

... schlägt keine Wünsche ab …

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… sondern erfüllt sie.

Erst neulich befand ich mich auf dem Heimweg von einem Rockkonzert im

Zürcher Hallenstadion, für das ich mich in ein entsprechend streitbares

Lederoutfit geworfen hatte. Die Musik der auftretenden Band begleitet mich

nun schon seit vielen, vielen Jahren und stellt quasi den Soundtrack meines

Lebens dar. Nach der letzten Zugabe schlenderte ich gemeinsam mit meiner

Lebensabschnittspartnerin den Hügel zum Bahnhof Oerlikon hinauf, um mit der

S-Bahn zurück zu meinem Domizil in der lauschigen Seegemeinde Wollishofen

zu gelangen. Ich muss gestehen, dass ich sehr gerne auf den öffentlichen

Verkehr zurückgreife, obwohl ich mir natürlich ohne Probleme jeden Tag eine

chauffierte Fahrt in einem Rolls Royce Phantom leisten könnte. Aber ich sehe

mich aufgrund meines, kaum zu leugnenden, erweiterten finanziellen

Aktionsradius nicht als etwas Besseres, sondern geniesse die Interaktion mit

meinen lieben Mitmenschen in den staatlichen Verkehrsbetrieben, auch wenn

ich beispielsweise bei der Benutzung der Buslinie 33, bedingt durch meinen

etwas schwächlichen Rücken, nicht jeder Mutter bei der Verladung ihres

Kinderwagens zur Hilfe eilen kann.

Jedenfalls vernahm ich in jener Nacht unvermittelt die Rufe eines jungen

Mannes in meinem Rücken. „He, Lederjacke!“ rief er. „Hast du Zigarette?“

Selbstverständlich hätte ich dem Wunsch des Jünglings nicht entsprechen

können, wenn ich es gewollt hätte. Schliesslich mache ich mich herzlich wenig

aus Tabakwaren. Doch am meisten missfiel mir die zugegebenermassen

respektfreie Art, mit welcher er seinen Wunsch anbrachte. Es ist wichtig zu

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verstehen, dass wir ein Begehren immer mit dem richtigen Tonfall äussern

müssen. Ich selber reagiere kaum auf Druck oder Drohungen, kann

Freundlichkeiten jedoch nur schwerlich widerstehen, besonders jenen der

charmanten Art. Wahre Grösse lässt sich dann auch nicht lumpen, wenn ein

Zeitgenosse (oder eine Zeitgenossin) mit einem höflich angebrachten Wunsch

vorstellig wird. Dabei handelt es sich nämlich nicht um Belästigungen, sondern

Äusserungen, die wahren Charakter erkennen lassen.

Zeigen Sie also bitte Grösse, wenn Sie um einen Gefallen gebeten werden. Nur

wenige Menschen haben das Rückgrat, mit liebevoller Aufrichtigkeit um etwas

zu bitten. Darum erkennen Sie den Wert eines solchen Vorstosses und

entsprechen Sie!

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Wahre Grösse …

... werweisst nicht …

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… sondern weiss wer!

Es reicht leider nicht aus, mal eben auf gut Glück in der Gegend herum zu

stümpern und darauf zu hoffen, dass sich irgendwo irgendwie alles von alleine

ergeben wird. Wir müssen exakt wissen, was wir tun, und vor allem, mit wem

wir es zu tun haben! Nur so lassen sich Synergien von nie gekannter

Durchschlagskraft erschaffen.

Indem wir uns im Vorfeld eingehend über Personen und Firmen informieren,

zeigen wir hochgeschätztes Interesse. Wirken vertrauter. Kompetenter.

Geeigneter. Dies gilt nicht nur für Vorstellungsgespräche und – auch wenn Sie

jetzt bestimmt lachen werden – Firmenübernahmen; es zahlt sich

hauptsächlich im Privatleben aus. Wir können Menschen auf eine

unbeschreibliche und nachhaltige Art berühren, wenn wir ihnen das Gefühl

vermitteln, uns wertvolle Gedanken über sie gemacht zu haben, anstatt im

Vorfeld Vorurteilen und Klischees erlegen zu sein. Wahre Grösse weiss, welcher

Name zu welchem Gesicht gehört – und umgekehrt. Sie weiss, an wen sie

gelangen muss und scheut sich nicht, im Zweifelsfalle diskret nachzufragen. Das

Begehen dieser Extrameile wird sich später um ein Vielfaches bezahlt machen.

Plötzlich hat man es nicht mehr mit Fremden oder Opponenten zu tun, sondern

steht einer Person gegenüber, von der man schon so viel gehört hat. Dennoch

ist nun die Beibehaltung von Objektivität und aufrichtiger Neugierde oberstes

Gebot. Jemandes Ruf ungeprüft zur Wahrheit zu erklären kann so mancherlei

Gelegenheit den Todesstoss versetzen. Doch darüber sind Sie erhaben. Sie

sehen keine Konkurrenten, sondern mögliche Alliierte. Wie Sony und Philips

(Schöpfung der CD). Der Schweizerischen Bankgesellschaft und dem

Schweizerischen Bankverein (Fusion zur UBS). Oder Nokia und Microsoft (?).

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Wahre Grösse …

... lächelt nicht im Scheinwerferlicht …

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… sie wirft ein Lächeln wie einen Lichtschein.

Die Allgegenwärtigkeit der lieben Medien hat das Wertesystem von so manchen

Mitmenschen arg auf den Kopf gestellt. Wann immer ich am Zeitungsstand

inmitten des Paradeplatzes vorbeilaufe, lächeln sie mir gleich im Dutzend von den

Titelseiten entgegen. Die Reichen, Schönen und Berühmten der Scheinwelt. Diese

fröhlichen Gesichter verführen nicht wenige Leser zum Fehlglauben, man hätte es

geschafft, sobald man auf einer Titelseite abgebildet wird. Dass man angekommen

ist, wenn man mit dem Gang über den roten Teppich geadelt wird. Dass man gar

nicht existiert, wenn der eigene Name nicht in der alltäglichen Berichterstattung

genannt wird. Für den gemeinen Büezer muss das Blitzlichtgewitter, die

Belagerung durch hunderte von Mikrophonen und das grelle Kreischen

aufgebrachter Fantrauben wie das vollendete Walhalla anmuten. Doch für die

Bejubelten sind diese angeblichen Momente der Grossartigkeit nur die süsse

kleine Kirsche auf einer mühselig gebackenen Sauertorte. Wir sehen nur die

Fassade und begreifen oft nicht, dass Wahre Grösse niemals von aussen projiziert

werden kann, sondern stets im Inneren entzündet wird. Natürlich verkauft man

sich mit einem Lächeln immer besser – besonders in Augenblicken der eigenen

Unsicherheit – doch das echte Glück hängt nicht von der Meinung und

Aufmerksamkeit anderer ab. Die meisten Stars, und seien sie auch noch so

gefeiert, sind ein Leben lang der Anerkennung hinterher gerannt, weil sie nie sich

selbst zu genügen gelernt haben. Ohne die ständige Bestätigung würden sie vor

Scham im Boden versinken. Die echten Ikonen jedoch meiden eher den grossen

Auftritt und bleiben Aftershow-Partys konsequent fern. Sie bleiben sich lieber

selber treu, weil sie verstanden haben; man kommt im Leben niemals an. Es ist

eine Reise. Und jede noch so glanzvolle Selbstinszenierung ist eine blosse

Momentaufnahme. Mit einem meist nicht ganz so gloriosen Davor und Danach.

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Wahre Grösse …

... schlussfolgert nicht …

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… sie folgt zum Schluss!

Man sollte sich niemals zu viel auf Erfahrung einbilden. Sie können zehn Jahre

lang die angeblich sichere Nebenstrasse zur Arbeit nehmen. Selbst wenn

zwanzig Jahre lang nicht passiert; eines nebligen Morgens steht da urplötzlich

ein steptanzender Elch mit knutschroter Zipfelmütze mitten auf dem Asphalt

und vermasselt Ihnen die Motorhaube und das lang ersehnte Wellness-

Wochenende im Engadin mit der geliebten Ehefrau. Dass gewisse Dinge immer

nur auf eine Art zu verlaufen scheinen, sollte nicht zur Annahme verleiten, dass

Ende bereits zu kennen. Nur weil Hollywood das immer gleiche Krimi-Drehbuch

mit jeweils anderen Schauspielern verfilmt, heisst das nicht, dass der Mörder

immer der Milchmann sein muss. Und nur weil die Schweizer Fussball-

nationalmannschaft bislang keinen einzigen Blumentopf gewonnen hat,

braucht der Einzug ins Finale einer Weltmeisterschaft noch lange kein Ding der

Unmöglichkeit zu bleiben. Wahre Grösse bleibt dem Besserwissen fern, denn

sie glaubt unumstösslich an die Möglichkeit einer überraschenden, glücklichen

Wendung. Sie macht ihre Hausaufgaben gründlich und verfolgt alle

Entwicklungen mit Argusaugen. Kein noch so winziges Element soll ihrer

Aufmerksamkeit entgehen. Denn nur wer sich nicht schon vor dem Startschuss

oder bereits während des Rennens auf dem Siegerpodest sieht und die Zügel

der müssigen Hochmut in die Hand drückt, wird zuletzt auch über die Ziellinie

laufen. Bleiben Sie also stets dran und dabei – der Pokal soll Ihnen noch früh

genug zuteilwerden. Während dann die Konkurrenz bar jeden Begreifens die

Köpfe schüttelt („Wir haben es euch ja von Anfang an gesagt.“), werden Sie ein

gütiges Lächeln erwidern („Und ich habe es euch ja eben gezeigt.“).

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Wahre Grösse …

... strebt nicht nach der Weltherrschaft …

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… sie schafft eine herrliche Welt!

In jeder Epoche der Menschheitsgeschichte hat es mindestens eine Person

gegeben, die die Welt zu knechten suchte. Doch wie wir zwischenzeitlich

wissen, ist jedes Imperium zu einem unweigerlichen Untergang bestimmt.

Höchste Zeit, diese Lektion endlich zu begreifen. Hinter der Absicht, die

uneingeschränkte Herrschaft zu erlangen, verbirgt sich nämlich bloss die

nasskalte Furcht, selber beherrscht zu werden. Ein Hauptgrund, warum so viele

Leute ohne jegliche Führungsqualitäten oder emotionale Mindestintelligenz

nach einer Position im oberen Kader streben. Wahre Grösse jedoch hat

verstanden, dass wir die Umstände niemals kontrollieren können; das einzige,

auf was wir im Leben wirklich Einfluss haben, sind wir selbst. Es ist Mut und

Entschlossenheit nötig, um sich den eigenen Ängsten und falschen

Überzeugungen zu stellen, doch nur wer diesen oft beschwerlichen Pfad

begeht, wird erkennen, welche inneren Gaben ihm das Universum vermacht

hat. Und diese Einsicht wird uns schliesslich auf den richtigen Lebensweg

lenken, in eine Realität, wo wir unsere Karten ausspielen und einen echten,

positiven Unterschied für unsere Mitmenschen bewirken können. Denn

wahrhaftige Macht kann man nicht ergreifen; sie wird stets verliehen und nur

an jene, die sich um das Wohlbefinden und die Entwicklung anderer verdient

gemacht haben. Hören Sie niemals damit auf, sich zu überlegen, wie man die

Dinge besser und einfacher gestalten könnte. Dann, und nur dann, wird Ihnen

die Welt zu Füssen liegen und Ihnen Verehrung, Respekt und Gefolgschaft

entbieten. Das ist das Entgelt für die Gewidmeten und Mitfühlenden, die ihr

Leben in den Dienst einer höheren Sache stellen.

Dies, meine hochverehrten Leserinnen und Leser, ist Wahre Grösse!

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Weitere international gefeierte Beststeller von Eric Stassel:

Die JETSTREAM Theorie / 2011

„Einstein suchte zeitlebens nach einer Theorie, die alles erklärt – Stassel hat sie

gefunden.“

The JETSTREAM Theory / 2011

Die englische Fassung

Exklusiv erhältlich auf www.Lulu.com

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