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Warum jammern alle über die Leiterplattenqualität? 19. Europäisches Elektroniktechnologie-Kolleg 16.-20. März 2016 Dr.-Ing. Thomas Ahrens Trainer für J-STD-001, IPC-A-610, IPC/WHMA-A-620, IPC-6012 Trainalytics GmbH, Erwitter Str. 105, 59557 Lippstadt, Tel. 02941 270 161, Fax 02941 270 179, [email protected], www.trainalytics.de

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Warum jammern alle über die Leiterplattenqualität?

19. Europäisches Elektroniktechnologie-Kolleg 16.-20. März 2016

Dr.-Ing. Thomas Ahrens

Trainer für J-STD-001, IPC-A-610, IPC/WHMA-A-620, IPC-6012

Trainalytics GmbH, Erwitter Str. 105, 59557 Lippstadt, Tel. 02941 270 161, Fax 02941 270 179, [email protected], www.trainalytics.de

„Lötergebnis“ - wo liegt die Ursache -Lötprozess? Leiterplatte? Bauteil?

Entnetzung,

Nichtbenetzung

Delaminierung Blasloch Durchstieg < 75%

2

Fehler finden, Ursachen analysieren, Fehler vermeiden Lötfehler

− Materialschwäche oder Überlastung?

− Fehler im Lötprozess oder schon davor?

− Latenter oder direkter Fehler?

Ist Material schwach wegen

− Falscher Wahl?

− Schlechtem Ausgangsmaterial?

− Prozessfehler?

− Falscher Lagerung?

Die Lösung: Prüfung von Design, Material & Prozess

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Typische Fertigungsabfolge einer Baugruppe

4

Zeit, Temperatur, Atmosphäre

Schaltplan

SpezifizierungBauelemente

SpezifizierungLot, Lotpaste,

Flussmittel

Design derLeiterplatte

Auslegung derBauelemente

Leiterplatten-herstellung

Bauelement-Herstellung

Lötwerkstoffe

Bestückung Löten

Inspektion,

Test,(Nacharbeit,)

Endmontage

Auslieferung

(Reflow)

Leiterplatte

Bauelemente

Typische Abfolge der Fertigungsstufen einer Baugruppe (nach R. J. Klein Wassink)

(Welle)

Flussmittel-auftrag

Auftrag desSMD-Klebers

Auftrag derLotpaste

Vorrat

Vorrat

Vorrat

Reinigung,

Zeit,

Temperatur

Material-Auswahl

Qualitäts-Prüfung

Qualität und Zuverlässigkeit

QUALITÄT heißt:

Produktbeschaffenheit = Anforderungen

ZUVERLÄSSIGKEIT: Funktionserfüllung

unter gegebenen Bedingungen = Punkt 1

in einer definierten Zeitspanne = Punkt 2

innerhalb einer akzeptablen Ausfallrate = Punkt 3

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Folgen minderwertigen Materials

Delaminierung (links und Mitte), Hülsenfehler (rechts)

FR4-Qualität passend zum Lötprozess auswählen

Testcoupons zur Bohrlochqualität planen

IPC-4101 Laminatmaterial, IPC-2221 Design

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War die Leiterplatte zu schwach oder …

Grund-Prozessnorm: IPC J-STD-001 1.7 Rangordnung: Der Vertrag hat stets Vorrang vor der Richtlinie

„Der Kunde ist König“

1.9 Anforderungskette (Flowdown) Supply Chain Management

Einmal auf die Richtlinie festgelegt, müssen diese Anforderungen & Produktklasse auf alle Glieder in der Zulieferkette angewendet werden.

1.10 Fertigkeiten der Mitarbeiter: Schulungsleiter, Mitarbeiter und Prüfpersonal müssen die Fertigkeiten und Kenntnisse für ihre Aufgaben besitzen. Ein gültiger Nachweis dazu muss jederzeit verfügbar sein.

3.1 Materialien: Die Eignung muss dokumentiert geprüft werden.

3.3 Flussmittel muss J-STD-004 entsprechen. Nachweisdaten müssen auf Anfrage vorhanden sein.

3.8 Bauteile müssen mit allen Materialien und Prozessschritten kompatibel sein. Prüfung empfindlicher Bauteile nach J-STD-020, J-STD-075 oder einem anderen dokumentierten Klassifizierungsverfahren; Handhabung und Dokumentation gemäß J-STD-033 oder vergleichbar.

Prüfmethoden nach IPC-TM-650

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Grund-Prozessnorm: IPC J-STD-001F

1.12 Allgemeine Anforderungen an die Baugruppe:nach Durchlaufen sämtlicher Prozesse, die während der Fertigung und Bestückung (z.B. Handhabung, Tempern, Fluxen, Löten und Reinigen) anfallen, muss [D1D2D3] die elektrische und mechanische Integrität aller Bauteile und Baugruppen erhalten bleiben.

alle Teile müssen den Prozess überleben!!!

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Terms and DefinitionsT-50 Fachbegriffe und Definitionen*

„Werkzeugkasten“ für Entwickler: IPC Normenwerkin Schwerpunkten zur Erläuterung der

notwendigen Fachgebieteund ihre Einbindung in

Vertragsvereinbarungen

*auch in deutscher Übersetzung

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Design2221 Generic*2222 Rigid*2223 Flex*2224 PCMCIA2225 MCM-L2226 HDI2227 Discrete Wiring7351 SMT Pad Design*

MaterialsSM-840 SoldermaskFD-2231 Flex MaterialFD-2232 Coated MaterialMF-150 Copper FoilCF-148 Coated Copper FoilCC-830 Conformal CoatingSM-817 Adhesive4101 Rigid Materials*4104 HDI Materials

WorkmanshipA-600 Printed Board*A-610 Printed Board Assembly*A-620 Wire & Harness*7711/21 Rework & Modification of PCBA*

Quality AssessmentTM-650 Test MethodsSPC 91909191 Generic9192 Base Materials9193 Board9194 Assembly

Performance6011 Generic*6012 Rigid*6013 Flex*6014 PCMCIA6015 MCM-L6016 HDI6017 Embedded6018 High Frequency

Gelb unterlegte Kästen: Richtlinien mitIPC-zertifizierten Trainingsprogrammen

Component MountingJ-STD-020 IC MSLJ-STD-075 Non IC PSLAJ-820 Assembly & Joining7093 BTC7094 Flip Chip & Die7095 BGA7525 Stencil Design7527 Paste Printing7530 T-Profiling

AttachmentJ-STD-001 Soldering Requirements*J-STD-002 Solderability Testing of PartsJ-STD-003 Solderability of BoardsJ-STD-004 Solder FluxJ-STD-005 Solder PasteJ-STD-006 Solid Solder

Assembly PerformanceD-279 Design for Reliability SM-785 SM Attachment ART9701 SMT Q&P Test9702-9704 Mechanical Tests

IPC 6010 Dokumenten-FamilieQualifizierungs- und Leistungsspezifikationen von

Leiterplatten

IPC-6010

IPC-6011Allgemeine Kriterien

IPC-6012Starre LP(& HDI)

IPC-6013Flex

IPC-6014PCMCIA

IPC-6015MCM-L

IPC-6017Embedded

IPC-6018HF

Quelle: IPC - Association

Connecting Electronics Industries

Sept. 2015 IPC-6012 Rev. D

PCMCIA = Personal Computer Memory Card

International Association

MCM-L = Multichip-Modul / Laminat

HDI = High Density Interconnect

HF = Hochfrequenz

DE = in deutscher Übersetzung verfügbar

Revision D

DE

DE

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3.1 Allgemeines

3.2 Materialien

3.3 Sichtkontrolle

3.4 Anforderungen an Leiterplattenmaße

3.5 Leiterbahndefinition

3.6 Strukturelle Integrität

− 3.6.1 Thermischer Stresstest

− 3.6.2 Anforderungen an Testcoupons oder Leiterplatten mit Schliffprüfung

3.7 Anforderungen an die Lötstoppmaske

3.8 Elektrische Anforderungen

3.9 Reinheit

3.10 Spezielle Anforderungen (Ausgasung, org. Verunreinigung, Pilzresistenz, Vibration, mechanischer Schock, Impedanztest, CTE, thermischer Schock, SIR, PDA, …)

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IPC 6012: Inhalte – Abschnitt 3 Anforderungen [und ihre Prüfung] TOC (Table of Content)

> 12 Seiten!

4.1 Allgemeines

4.1.1 Qualifikation

4.1.2 Muster-Testcoupons

4.2 Annahmetests

4.2.1 C=0 Null-Fehler-Anzahl Probenplan

4.2.2 Verifizierungstests

4.3 Qualitätskonformitätstest

4.3.1 Auswahl der Testcoupons

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IPC 6012: Inhalte – Abschnitt 4 Qualitätssicherungsmaßnahmen

Typ 1 - Einseitige Leiterplatte

Typ 2 - Doppelseitige Leiterplatte

Typ 3 - Multilayer-Leiterplatte ohne Sacklöcher (SL) odernicht-durchgehende Verbindungslöcher (ndV)

Typ 4 - Multilayer-Leiterplatte mit Sacklöchern und/oder nicht-durchgehenden Verbindungslöchern

Typ 5 - Multilayer-Metallkernleiterplatte ohne Sacklöcheroder nicht-durchgehende Verbindungslöcher

Typ 6 - Multilayer-Metallkernleiterplatte mit Sacklöchernund/oder nicht-durchgehenden Verbindungslöchern

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IPC 6012: LeiterplattentypenSL ndV

Bildquelle: IPC-6012 3-23

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IPC 6012D: Tabelle 1-2 Standard-Anforderungen

geringe Dicke!

geringe Belastung!

für Welle, nicht Reflow!

1.3.3 Auswahl für die Beschaffung

Die Leistungsklasse muss in der Beschaffungsdokumentation spezifiziert werden.

Die Beschaffungsdokumentation muss ausreichend Informationen für die Herstellung der Leiterplatte zur Verfügung stellen und sicherstellen, dass der Anwender das gewünschte Produkt erhält.

Informationen, die in der Beschaffungsdokumentation enthalten sein sollten, müssen IPC-2611 und IPC-2614 entsprechen.

IPC-2611 Generic Requirements for Electronic Product Documentation

IPC-2614 Sectional Requirements for Board Fabrication Documentation

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IPC 6012D: Spezifikation, Leistungsklasse

Klasse 1Allgemeine elektronische Produkte

Klasse 2Spezielle elektronische Produkte

Klasse 3Elektronische Produkte mit hoher Zuverlässigkeit

Achtung: in dieser Beschreibung fehlt der Unterschied Klasse 2 „keine kritische Betriebsbelastung“ Klasse 3 „harsche Betriebsbedingungen“

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Leistungsklasse IPC 6011

Beschaffungsdokumentation muss festlegen Thermo-Stresstest Methode

keine Methode festgelegt Standardmethode Tabelle 1-2

Anwender sollte Thermo-Stresstest Methode passend zum Montageprozess wählen:

− Wellen-, Selektiv- oder Handlöten 3.6.1.1 (288°C Lotbad)

− SnPb Reflowprozesse 3.6.1.2 (230°C)

− Bleifreie Reflowprozesse 3.6.1.3 (260°C)

Materialqualifikation

Chargenfreigabe

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IPC 6012D: Spezifikation, Leistungsklasse

217°C

T2 = 260°C

T1 = 230°C

260°C Reflow-Profil-Diagramm zur PCB Qualifizierung für SAC Lote nach IPC-TM-650, Method 2.6.27 (Fig. 5-1)

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STANDARD TEST Montage-Prozess-Fähigkeit

Prüfung durch Inspektion und MessungIPC-6012 3.3 Sichtkontrolle, 3.4 Leiterplattenmaße

Kanten, Laminatfehlstellen, Fehlstellen im Loch, Kennzeichnung, Haftfestigkeit/Metallisierung, Verarbeitungsgüte/Sauberkeit

Lochgröße, Restringe, Wölbung und Verwindung, Leiterbahnen

Anschlussflächen: SMT, Drahtbonden, Direktstecker spezifische Grenzen für Kanten- und Oberflächenfehler

Bewertungskriterien prüfen gemäß Arbeitstabelle: Anhang A in IPC-6012D oder Liefervertrag, wenn spezifiziert

Abnahmekriterien in Workmanship Standardsz. B. IPC-A-600 Abnahmekriterien für Leiterplatten

IPC-A-610 Abnahmekriterien für elektronische Baugruppen

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Belichtungsfehler: Kurzschluss, Vorsprungelektrische Prüfung IPC-6012D Kap. 3.8.2

2000-limi_001528.jpgLPKurz-innenQuer.jpg

LPKurz-innenDurchlicht.jpg

A

Flächenschliff optische Inspektion

A

Querschliff A-A

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LeiterbreitenreduzierungIPC-6012D Abschnitt 3.5.3.1

Reduzierung

> 30%: Unzulässig - Klasse 1

> 20%: Unzulässig - Klasse 2,3

Bildquelle:

IPC-A-610F, Bild 10-43

22

Visuelle Bewertung: Lötstoppmasken-Versatz IPC-6012D 3.7.1 Lötstoppmasken-Abdeckung

Versatz akzeptabel

0,75mm

2000-macro_001562.jpg

Versatz zu groß: Rückweisungsgrund3.7.1 a) Leiter dürfen nicht offen

liegen

2000-macro_001561.jpg

PROBLEM: OFFENE LEITERBAHN

Anderes Potenzial als das Pad

23

3.3.2.1 Fleckenbildung 3.3.2.3 Delaminierung

Inspektions- Ultraschallbilder

aufnahmen „C-Scan“ 10MHz

unkritisch

kritischREF_01.PCX

T_2000-macro_002086.jpg

2000-limi_002084.jpg

Quelle für Ultraschallbild:ZµP der TU Dresden

24

IPC-6012D 3.3.2 Laminatfehlstellen

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Leiterplattentechnologie für CSP-Verdrahtung

Vorgefertigte Innenlage Verlegen und Verpressen(Kern, strukturiert)

Quelle:

Cu-Folie

Prepregs

Kern

Prepregs

Cu-Folie

Das Innenleben ist schwer zu entdecken…

3.6 Strukturelle Integrität ........................................ 21

3.6.1 Thermischer Stresstest.................................. 23

3.6.2 Anforderungen an Testcoupons oder

Leiterplatten mit Schliffprüfung...................... 24

3.7 Anforderungen an die Lötstoppmaske.............. 37

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Quelle:

IPC-6012D DE, Bilder 3-17 & 3-18

Kupfermetallisierungsfehlstellen

Metallisierungsfalten/-einschlüsse

Grate und Knospen

Glasfaseraustritt

Dochteffekt (im dielektr. Material) Klasse 1-125, 2-100, 3-80 µm

Innenlageneinschlüsse (an der Anbindung zur Lochmetallisierung)

Innen- & Außenlagen-Folienrisse, Hülsenkantenrisse

Innenlagen-Ablösung, Separationen entlang der senkrechten Kante der Außenlagenanschlussfläche

Metallisierungsseparation

Separation zw. Lochwand & Hülse (Harzrückzug)

Abgehobene Anschlussflächen

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Schliffprüfung: DK nach thermischem Stress

Quelle:

IPC-6012D DE, Tabelle 3-10

1. Wärmezonen bis zu 80 µm Abstand vom Kupfer

2. Laminat-Poren & Risse vollständig in Wärmezonen unkritisch

3. Delaminierung/Blasenbildung an jeder Stelle kritisch

Analysebereiche, Typische Schliffprobe Rev D

Quelle:

IPC 6012D Bild 3-13

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IPC 6012D: Tabellen 3-4 & 3-5 Minimalanforderungen an die Oberflächen- und Loch-Kupfermetallisierungen

Verbindungslöcher, nicht-durchgehende Verbindungslöcher und Sacklöcher

Microvias (Sacklöcher und nicht-durchgehende Verbindungslöcher)

30

Betrachtungsebene im Vertikalschliff innerhalb 10% vom Lochdurchmesser

Dokumentationder Schliffebene

31

Anforderungen an die Schliff-Ausführung

Quelle:

IPC 6012D Kap. 3.6.1.5

32 µm Cu„49“ µm

Cu

außerhalb in der Lochmitte

Ziel: Fehler:Schichtdicke Abweichungen erfüllen die Kriterien nichterfüllt die Anforderungen

Bild 338a Bild 338c

Quelle: IPC-A-600H, 3.3.8 Kupferschichtdicke – Lochwand

32

Dicke der Kupferhülse

Problem in der Leiterplattenfertigung: Chargentest gefordert

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Im Schliff zu überprüfen

Quelle:

IPC 6012D DE

3.6 Strukturelle Integrität

Leiterplatten müssen die Anforderungen an die strukturelle Integrität thermisch gestresster Testcoupons (siehe 3.6.1) gemäß 3.6.2 erfüllen

Tabelle 3-10 Unversehrtheit durchmetallisierter Löcher nach Stressbehandlung Bild 3-10 Rissarten A-F

A B C D E F

D1D2D3A1A2A3 A1D2D3 A1*D2D3 D1D2D3 D1D2D3

*nur auf einer Lochseite,nur Anriss

Beispiel 1: Fehler im Leiterplattenprozess:Umlaufender Hülsenriss

36

50 µm

0,5mm

100 µm

IPC-6012 Tabelle 3-10 & Bild 3-10 „E-Riss“

Vereinzelte „kleine“ Blaslöcher: Prozessindikator

„Aufsummierte Bedingung“ berücksichtigen evtl. Fehler

Bild 5-9 IPC-A-610F Bild 3310C IPC-A-600H

5.2.2 Lötstellen - Anomalien 3.3.10 Plating Voids- Nadellöcher/Blaslöcher hier entstehen Blaslöcher

Analysieren / Schliff PCB Chargenproblem Fehler

37

Blasloch nach Wellenlötung

visible after assembly, maybe PCB manufacturing problem

Pore im Hülsenkupfer kann zum Blasloch führen; Grenzkriterien:

IPC-A-610E 5.2.2

IPC-6012D Tabelle 3-7 & 3.6.2.2

38

S6-39© 2014, IPC, Bannockburn, IL All rights reserved. For use only in IPC Training Programs leading to Official IPC Certification

IPC-A-600H: 3.3.10 Plating Voids

• No more than 1 void per coupon or board• No voids > 5% of total board thickness• No voids at interface of internal conductor• Voids are < 90° of the circumference

Figure 3310b

Acceptable all ClassesAcceptable all Classes

2/4

S6-40© 2014, IPC, Bannockburn, IL All rights reserved. For use only in IPC Training Programs leading to Official IPC Certification

IPC-A-600H: 3.3.10 Plating Voids

• More than 3 voids per coupon or board• Voids > 5% of the total board thickness• Voids > 90° of the circumference

Figure 3310c

Nonconforming all ClassesNonconforming all Classes

4/4

Quelle: Klein Wassink, Verguld

Manufacturing Techniques for

Surface Mounted Assemblies

Typische Fehlerbilder in Mehrlagenleiterplatten PTH = Plated-Through Hole/ DK = Durchkontaktierungen

fehlende

Innenlagenanbindung

43

Prüfung der Innenlagen-Anbindung im Querschliff IPC-6012

gute Anbindung

Harzverschmierung

schlechte Anbindung („Separation“)

InnenguteAnbindung.jpg

InnenschlechteAnbindung.jpg

44

Einfach nur „FR4“?

Thermische Belastbarkeit

Montageprozess

Betriebsbedingungen

z. B. FR4 gemäß IPC 4101/21

Tg 110-150˚ C

T260 10 min.

T288 10 s acc. IPC-TM-650 2.4.13.1

Td: keine Angabe

51

Scherbruchflächen auf Cu/OSP*;Lot: Sn-Pb36-Ag2; Bauelement: R0603

E2: 10 min. 250°C E3: 60 min. 250°C

Bruch im Lot Bruch in der Leiterplatte

2000-rem_0003332000-rem_000338

*OSP = Organic Solderability Preserve

(organische Passivierung)

52

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Folgen zu starker Belastung im Prozess:Leiterplatten-Schäden durch Handlöten

IPC-A-610E, Abbildung 10-16 IPC-A-610E, Abbildung 10-31

Harz-Zersetzung, Padlifting, Kupfer-LeachingSimulation einer manuellen Reparaturlötung

Lötbelastung 10s @ 350°C(jeweils rechte Lötstelle)

SAC = Zinn-Silber-Kupfer-Lot Quelle:Fraunhofer ISIT, AiF Projekt 15.535N

War die Leiterplatte zu schwach oder …

Lötseite

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Leiterplatten-Schäden durch Handlöten - Harz-Zersetzung, Padlifting, Kupfer-Leaching

Simulation einer manuellen Reparaturlötung Lötbelastung 40s @ 350°C(jeweils rechte Lötstelle)

Quelle:Fraunhofer ISIT, AiF Projekt 15.535N

War die Leiterplatte zu schwach oder …

Lötseite

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Leiterplatten-Schäden durch Handlöten - Harz-Zersetzung, Padlifting, Kupfer-Leaching

Simulation einer manuellen Reparaturlötung Lötbelastung 10s und 40s @ 375°C

(jeweils linke Lötstelle)

Quelle:Fraunhofer ISIT, AiF Projekt 15.535N

War die Leiterplatte zu schwach oder …

Lötseite Lötseite

„bleifrei“ Basismaterialien Kennwerte

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Entsprechend IPC-4101D (Juli 2015)

IPC-4101D Spec 99 101 121 124 126 129

ANSI-Name FR-4.0 FR-4.0 FR-4.0 FR-4.0 FR-4.0 FR4

Füllstoffe ≥ 5% ja ja nein nein ja? nein

Tg ≥ 150°C ≥ 110°C ≥ 110°C ≥ 150°C ≥ 170°C ≥ 170°C

Td ≥ 325°C ≥ 310°C ≥ 310°C ≥ 325°C ≥ 340°C ≥ 340°C

CTE-Z 50-260°C ≤ 3,5% ≤ 4% ≤ 4% ≤ 3,5% ≤ 3,0% ≤ 3,5%

T260 ≥ 30min ≥ 30min ≥ 30min ≥ 30min ≥ 30min ≥ 30min

T288 ≥ 5min ≥ 5min ≥ 5min ≥ 5min ≥ 15min ≥ 15min

STII berechnet 203 170 170 203 225 220

IPC 6012: Tabelle 4-1 Qualifikationstestcoupons

57

AB/R Testcoupon Layout / IPC-2221B

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IPC 6012: Tabelle 4-2 C=0 Stichprobenplan (Probenumfang abhängig vom AQL-Wert)

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Freigabeprüfung: Art und Häufigkeit

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Überprüfung der Leiterplatten-Qualität

Material-Auswahl: IPC-4101 (Basismaterial) Aufgabe der Entwicklung / F&E-Phase

Qualifizierungsphase: Validierung der Eigenschaften

Produktionsphase: Ausgangs-/Eingangsprüfung

Freigabeprüfungen: IPC 6012 (starre LP) Kap. 4.2

Probenplan

Qualitätsprüfung (Übereinstimmung)

Testcoupons

Freigabe-Prüfung und Häufigkeit

Spar die Eingangsprüfung, kauf Qualität

Vertrau dem Lieferanten! Er kriegt Geld dafür!

??? ???

Folgekosten für Materialfehler nicht planbar erkenne den Wert der Eingangsprüfung!

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Der Kurs bietet den Einstieg in den Standard IPC-6012. Hier wird die Anwendung in der Leiterplatten- und Baugruppenfertigung vermittelt:

Leiterplatten werden ohne und mit thermischem Stress bewertet; Ordnung der Inspektionskriterien nach Produktklasse & Chargengröße

Standard-Leistungsanforderungen an Leiterplatten

Anforderungen an Endschichten und Beschichtungen(z.B. ENIG, OSP, HASL, ENEPIG, Lötstoppmasken)

Aktionshinweise für QA Manager im Fehlerfall

Richtlinien für thermisches Stressen von Leiterplatten und Bewertung der inneren Beschaffenheit

IPC-6012: Qualifikation und Leistungs-Spezifikation für starre Leiterplatten