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Warum SOLAS?

1. Die Solas Richtlinie

Nach Havarien von Containerschiffen wurde festgestellt, dass die tatsächlichen Containergewichte um bis zu 20.000kg pro Container von den gemachten Angaben der Verlader abweichen.

Die vereinten Nationen (UN) haben die Vereinbarung in der Richtlinie 74 die Umsetzung der SOLAS Richtlinie beschlossen. SOLAS (Safety Of Life At Sea) wird von 172 Ländern mit Wirkung per 01. Juli 2016 umgesetzt.

Status Quo

2. Umsetzung in Deutschland

Das BMVI (Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur) hat die Umwandlung in Nationales Gesetz rechtzeitig per 1. Juli 2016 bekannt gegeben.

Mit der Überwachung der Einhaltung des Gesetzes ist die BGV (Berufsgenossenschaft Verkehr) beauftragt.

3. Verhalten der Reeder und Seeterminals

Die Reeder fordern von den Verladern bereits schriftlich (MSC; Unifeeder u.a.), dass diese ihnen rechtzeitig (3 bis 5 Tage vor Loading) für die zu verladenden Container eine zertifizierte elektronische Wiegenote mit dem verifizierten, tatsächlichen Gewicht des zu verschiffenden Containers vorlegen. Ab 01. Juli 2016. Möglichst Wiegeklasse IV oder genauer.

Wiegenoten in Papierform oder als PDF werden nicht akzeptiert.

Darüber hinaus haben einige Terminals bereits verbindlich angekündigt ab 01. Juli nur noch Container, die vom Reeder als akzeptiert verwogen gemeldet sind, an ihren Terminals anzunehmen.

Entwicklung des Wiegesystems

• Basis war das bereits entwickelte Load Balancing System für Reachstacker.

• Der Spreader beim Reachstacker pendelt über zwei Bolzen am Ausleger des Reach Stacker. Für das LBS werden diese Bolzen durch Messbolzen ersetzt.

• Ziel war es, ungleich beladene Container zu erfassen und somit mögliche Unfälle zu vermeiden

• Konsortium aus CES, EHP und FSH als Zusammenschluss aus Erfahrung, Fertingungs-Know-How und Marktzugang.

Was bedeutet „zertifizierte Wiegenote“• Zertifizierung des Herstellers nach ISO.

• Fertigung des Wiegesystems nach EN 45501, EN 61010 in Anlehnung an die PTB (Physikalisch Technische Bundesanstalt, Braunschweig).

• Fertigung des Wiegesystems nach DGUV Kapitel 2.8 (BGV) Lastaufnahmeeinrichtungen Hebezeuge.

• Fertigung des Wiegesystems nach EN 13155 / Krane – Sicherheit – Lose Lastaufnahmemittel.

• Jährliche Kalibrierung des Wiegesystems nach EN 45501, EN 61010, DGUV Kapitel 2.8, EN 13155 mit Referenzgewichten (Normale) die an die Normale der BRD bei der PTB angeschlossen sind.

• Bescheinigung der vorstehenden Dinge in einer CE-Erklärung des Herstellers und jährlicher Kalibrierungsschein.

• Verwiegung muss mit einer Einrichtung mit gültiger Kalibrierung durchgeführt werden.

• Zertifizieren muss ein Dritter (Dienstleister) z.B. TÜV, DEKRA oder eine eigene Zertifizierungsstelle.

• Vom Dienstleister oder der Zertifizierungsstelle muss ein SOLAS Beauftragter mit Namen und E-Mailadresse benannt sein.

• Das System braucht eine Serien-Nr. und eine Zertifizierungs-Nr.

• Die Zuordnung des Gewichts, der Containernummer, der Gerätenummer und Zertifizierungsnummer kann über unseren Kooperationspartner Tally Tech angeboten werden.

Technische Highlights

• Sehr schnelle Inbetriebnahme dank einfacher „Quick Coupling” Gehäusetechnik.

• Keine Verkabelung, Funkübertragung und Akkubetrieb.

• Keine Störungen durch Kabelbrüche oder defekte Verbindungen .

• Kein technischer Eingriff im Spreader notwendig (wichtig für CE-Konformität).

• Präzise Messergebnisse durch Scherkräfte-Eliminator und X/Y gelagerte Sensoren.

• Keine Messabweichungen bei Temperaturveränderungen durch die integrierte

Temperaturkompensation in jedem Twist Lock Sensor.

• Schnelle und präzise Messergebnisse mittels Integrationsmessverfahren.

• Selbstdiagnose-System für die Fehlerüberwachung.

• Elektronisches Referenzgewicht für die automatische Messkettenüberprüfung.

• Automatischer „Wake Up-“ und „Sleep-Mode“ für die Sensoren.

• Kalibrierte Messeinrichtung mit jährlichem ISO-Kalibrierschein.

• Maximal können pro System 12 Messbolzen angeschlossen werden z.B. für Twin-Lift-Spreader.

Zertifizierung und Genauigkeit

• Jeder Hersteller von Wiegesystemen muss nach den entsprechenden Normen bauen und muss dazu vom PTB (Prüftechnische Bundesanstalt), Braunschweig zertifiziert sein.

• Das AWSP ist zertifiziert nach Wiegetechnik (PTB, Braunschweig) und

• Maschinenbau Richtlinien Hebetechnik (CE).

• Die Genauigkeit unseres Systems ist +/- 50kg auf 44.000kg Gewicht. (entspricht Wiegeklasse III in Deutschland). Die Abweichung bezieht sich immer auf das Maximalgewicht. Beim AWSP liegen wir unter 1% Abweichung. Bauartzulassung entsprechend EG-Richtlinie 2014/31/EU.

• Angewandte Normen EN 45501, EN 61010.

• Unser System wird jährlich nach EN 45501 kalibriert, was für den Zertifizierungsvorgang unabdingbar ist. Gleichzeitig wird die DGUV-Sicherheitsprüfung, Kapitel 2,8 durchgeführt, entsprechend EN 13155.

• Das wiegbare Mindestgewicht beträgt 1.000kg.

Funktion und technischer Ablauf

Funktionsweise der Aufnahme

• Aufsetzen des AWSP auf einen Hilfsrahmen (z.B. 20‘ Container).

• Per Hand den Twistlock am Wiegesystem verriegeln.

• Aufsetzen des Spreaders und verriegeln der Twistlocks am Spreader.

• Funktion „Entriegeln – Verriegeln“ je 1x betätigen.

• Obere und untere Twistlock sind parallel und das AWSP am Spreader verriegelt.

• Durch ein spezielles (geschütztes) Nockensystem wird ein versehentliches Öffnen des unteren Twistlocks verhindert.

Funktion und technischer Ablauf

Funktionsweise der Verwiegung

• Die Erfassung des Gewichtes erfolgt durch Messung der Materialdehnung.

• Die vier Messecken werden über eine On Board Elektronik untereinander abgeglichen und erfassen das

Gesamtgewicht des Containers.

• Versorgt wird die Elektronik über vier Lithium Batterien die jeweils beim Kalibrierungsvorgang erneuert werden.

• Über die Elektronik wird auch die Wiegenote vorbereitet.

• Das Gewicht erscheint auf dem kleinen Display in der Kabine.

• Im Display wird das Gewicht des Containers angezeigt. Wiegezyklen und gesamt Handlings-Zyklen werden ebenfalls

im Display erfasst und können dort abgelesen werden.

• Das AWSP ist in Verbindung mit unserem Leistungsvertrag „Endfest“, d.h. die Lebensdauer ist unabhängig von den Hebezyklen.

• Zur Gewichtsfeststellung, dem Abgleich mit der Containernummer und Erstellung der Wiegenote muss die Last etwa

7 bis 8 Sekunden ruhen.

Ausstattungsvarianten

Dynamische Wiegeelektronik

• Zusätzliche Elektronik

• verkürzt Verwiegungszeitraum auf 2 bis 3 Sekunden

• Vergleich mit Referenzgewichten im System in Millisekunden

AWSP-K

• Individuell gefertigt, auf die Spreadermaße angepasst

• Wiegebolzen für Kranspreader

Kommunikationsablauf

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit