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WFB News 12 | 2012 WFB News WEITERE THEMEN Neues Natur- reservat nicht nur für Tiere PROFILE > S. 7 Turkish Airlines: Take-off ab Bremen NACHRICHTEN > S. 5 Wohnen und Leben in der Überseestadt PROFILE > S. 6 PORTRÄT > S. 8 Aktuelles aus der Wirtschaftsförderung Bremen ++ Ausgabe Nr. 12 ++ Juni 2012 ++ TITELTHEMA Bremens Stärken ausbauen Mit den Clustern Luft- und Raumfahrt, Erneuerbare Energien / Windenergie, Maritime Wirtschaft / Logistik betreibt die Wirtschaftsförderung nachhaltige Innovationsförderung für Bremen. > S. 2 Inszenierte Beleuchtung weltweit

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Kundenmagazin WFB News, Ausgabe Juni 2012

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wfb News 12 | 2012

WFB News

weitere themen

neues natur-reservat nicht nur für tierePROfile > S. 7

turkish Airlines: take-off ab BremenNACHRiCHTeN > S. 5

wohnen und Leben in derÜberseestadtPROfile > S. 6 PORTRÄT > S. 8

Aktuelles aus der wirtschaftsförderung Bremen ++ Ausgabe nr. 12 ++ Juni 2012 ++

titeLthemA

Bremens Stärken ausbauen

mit den Clustern Luft- und raumfahrt, erneuerbare energien / windenergie, maritime wirtschaft / Logistik betreibt die wirtschaftsförderung nachhaltige innovationsförderung für Bremen.> S. 2

inszenierte Beleuchtungweltweit

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

innovationspolitik ist der motor für den Strukturwandel. innova-tionen entstehen in Forschungseinrichtungen von Unternehmen, in Universitäten und instituten. was zunächst eine kluge neue idee für ein Produkt oder Verfahren ist, muss sich dann im wett-bewerb behaupten. Dies führt zu Strukturwandel und resultiert in einem gesamtwirtschaftlichen wachstum. Deshalb kommt der Förderung von innovationen eine besondere Bedeutung zu. Die öffentliche hand kann den Unternehmen die Verantwortung und das risiko bei der innovationsentwicklung nicht abnehmen, aber sie ist oft ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, technologische entwicklungen zu beschleunigen.

Auch das Bundesland Bremen unternimmt erhebliche Anstren-gungen, um die rahmenbedingungen für ein gutes innovations-klima zu schaffen. Die Förderbudgets sind angesichts der haus-haltssituation begrenzt, deshalb muss innovationsförderung dort ansetzen, wo die größten und nachhaltigsten effekte erwartet werden.

wir wirtschaftsförderer arbeiten seit nunmehr drei Jahren auf Basis des „innovationsprogramms 2020“ des Senators für wirtschaft, Arbeit und häfen mit der Strategie „Stärken stärken“. Dabei steht die entwicklung von Clustern im mittelpunkt. Das sind wirtschaftszweige, die ganz besondere eigenschaften aufweisen: eine herausragende expertise, ein Platz unter den top 5 im nationalen wettbewerb, eine relevante Anzahl von Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie netzwerke. in Bremen wurden drei Kompetenzcluster identifiziert: die Luft- und raumfahrt, die maritime wirtschaft / Logistik und die windenergiebranche. Diese Bremer Stärken gilt es weiter auszubauen und gleichzeitig den Blick für weiteres innova- tionspotenzial am Standort zu schärfen.

mehr zu der innovationsförderung in Bremen und anderen aktu-ellen themen finden Sie in dieser Ausgabe unseres Kundenmaga-zins „wFB news“.

ich wünsche ihnen eine interessante Lektüre.

herzlichst ihr

andreas HeyerVorsitzender der Geschäftsführung wFB wirtschaftsförderung Bremen Gmbh

w Luft- und Raumfahrt, Windenergie, Maritime Wirtschaft/Logis- tik – drei zukunftsträchtige Branchen, in denen Bremen im nationalen Wettbewerb die Nase vorn hat. Nun sind diese Wirtschaftsfelder am Standort Bremen bekanntlich schon sehr gut entwickelt und doch werden sie nachhaltig neu bestellt und durch die Wirtschaftsförde-rung aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Seit gut zwei Jahren fokussieren sich die Bemühungen der Wirtschaftsförderer in der Inno-vationsförderung auf drei Cluster Luft- und Raumfahrt, Erneuerbare Energien/Windenergie, Maritime Wirtschaft/Logistik statt auf breit angelegte betriebliche Einzelförderungen. Eine Strategie, die aufzu-gehen scheint. In den Clustern ist heute bereits eine beeindruckende Zahl von Unternehmen aktiv. Die Branchen werden sich weiterhin als Motoren in der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen erwei-sen. In allen Feldern gibt es renommierte, global aufgestellte Unter-nehmen und in allen drei Branchen hat sich eine aktive und hoch-attraktive Wissenschaftslandschaft entwickelt. Und der elementarste Punkt: Die Branchen verknüpfen ihr Potenzial über Netzwerke. In der Luft- und Raumfahrt werden über 100 Unternehmen mit etwa 12.000 Arbeitsplätzen gezählt darunter die großen Player EADS/Astrium, Airbus, OHB und die Voith AG. Im Bereich der Windenergie sind es gar rund 150 Unternehmen mit gut 5.500 Mitarbeitern. Firmen wie die wpd AG, die REETEC GmbH und die ENERCON GmbH gelten zudem als Pioniere auf dem Feld der Windenergie. Hinzu kommt eine aus-

wer sich auf seine Stärken besinnt, der hat eine marschroute für die Zukunft. Das gilt nicht nur im einzel-Coaching, sondern auch für einen ganzen Standort. Bremens Potenzial und seine Standort-entwicklung ist eng mit drei führenden Branchen verbunden. Zurecht.

gesprochen breit aufgestellte Branche der Maritimen Wirtschaft/ Logistik mit rund 74.000 Beschäftigten.

Leuchtturmprojekte Indem man Cluster definierte, ist es gelungen, Branchenakteure enger zu vernetzen, neue Netzwerke zu initiieren, Kooperationen zwischen Unternehmen, aber vor allem auch zwischen Wirtschaft und Wissen-

Vorsprung durch Know-how- Verknüpfung

das Demonstrator-Konzept für die Sicherheit in der Deutschen Bucht begonnen werden. Zeit zum Trödeln habe man nicht. „Auch das Minis- terium weiß um die Brisanz. Hier ist ein enger Schulterschluss aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gefragt“, betont Holger Klindt.

Profilschärfung und neue Wege„Wir haben es mit der Cluster-Strategie geschafft, Bremen mit einem authentischen Profil am Markt zu platzieren“, sagt Andreas Heyer. In allen Clustern bewege sich der Standort unter den Top 5. Die Bemü-hungen in der konzentrierten Innovationsförderung zielen darauf ab, diese respektablen Positionen auszubauen und Standortprofile zu stärken. Beispielsweise in der Windenergie. Einer der boomenden Bereiche der Windenergie wird das Feld der Offshore-Gewinnung sein. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff- brüchiger (DGzRS) hat die Wirtschaftsförderung das „European Off-shore HSSE Center“ ins Leben gerufen. Ein bislang einzigartiges Kom-petenzzentrum zum Gesamtkomplex Sicherheit auf See. „Im Bereich der Offshore-Windenergie sind wir erst am Anfang der Entwicklung“, sagt Dr. Klaus Meier. Er gründete 1996 gemeinsam mit einem Partner die heutige wpd AG. In der Projektierung von Windparks ist das Bre-mer Unternehmen mittlerweile Marktführer, allein in Deutschland hat wpd 180 Windparks mit einer Leistung von 1,6 Gigawatt realisiert und weitere 2,3 Gigawatt sind in Planung. Weltweit sollen es 7,5 Gigawatt werden. „Die Windenergie im Wasser ist neben der Weiterentwicklung

titeLthemA: innOVAtiOnSFÖrDerUnG

In der Airport-Stadt entwickelt die WFB ein neuartiges Forschungs- und Tech-nologiezentrum für Werkstoffwissenschaften und Leichtbau: das „EcoMaT- Center for Eco-efficient Materials & Technologies”. In dem Zentrum sollen gemeinschaftlich Kompetenzen aus Wirtschaft und Wissenschaft gebündelt werden. In direkter Nachbarschaft zu dem Flughafen und industriellen Partnern wie der Airbus Deutschland GmbH, KAEFER Isoliertechnik GmbH & Co. KG, der Astrium GmbH und HELLA KGaA sollen rund 500 Mitarbeiter aus der Indus-trie, den Forschungseinrichtungen und der Universität Bremen gemeinsam unter einem Dach forschen und entwickeln.

Mehr als 100 Windparks sind in der deutschen Nord- und Ostsee geplant, mehr als 1.000 Menschen werden ständig auf hoher See im Einsatz sein. Mit einem „European Offshore HSSE Center“ soll gemeinsam mit der Deut-schen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DgzRS) eine hochmoderne und leistungsstarke zentrale Leitstelle in Bremen eingerichtet werden. Von der Airport-Stadt aus werden künftig über eine professionelle Aufarbeitung sicherheitskritischer Situationen durch ein Echtzeitlagebild sämtliche Sicher-heits- und Rettungsmaßnahmen in der Nord- und Ostsee koordiniert. Im Zentrum steht die Bündelung eines Notfallmanagements aus einer Hand.

ProjEkt 1: „EcoMat“

ProjEkt 2: offSHorE-SEcurity-ZEntruM

schaft anzuregen. Mit der BALance Technology Consulting ist ein Bremer Unternehmen mit der Koordinierung der Umsetzung des Nationalen Masterplans Maritime Technologien (NMMT) vom Bundeswirtschafts-ministerium betraut worden. „Bremen hat es geschafft, sich erfolgreich zu profilieren“, betont Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsfüh-rung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.Dass Bremen im Rahmen des NMMT das Leuchtturmprojekt „Sicher-heit in der Deutschen Bucht“ umsetzt, ist den Aktivitäten und Kompe-tenzen des industriegeführten Netzwerkes MARISSA (Maritime Safety and Security Applications) geschuldet. In dem Netzwerk engagieren sich führende Industrieunternehmen gemeinsam für neue Produkte und Lösungen, die schnell in den Markt gebracht werden sollen. Statt Kon-kurrenz herrscht die Einigkeit über Synergien und eine gemeinschaft-liche Stärkung des Know-hows am Standort Bremen und darüber hinaus auf Bundesebene. „Die großen Unternehmen können so auch als Tür-öffner für alle kleineren funktionieren“, betont Holger Klindt, Head of Product Management & Strategy der Signalis GmbH. Die Tochter der Atlas Elektronik GmbH engagiert sich aus Überzeugung im MARISSA-Verbund. „Es herrscht weltweit ein enormer Druck, neue Technolo-gien in den Markt zu bringen“, sagt er. Insbesondere in der Region Asien wachse im Markt der maritimen Sicherheit ein ernstzunehmender Wettbewerb. „Unser großer Vorteil ist, dass wir komplementär auf-gestellt sind. Von Unterwassersystemen bis hin zu Satellitenlösungen können wir am Standort Bremen durchgängige Lösungen anbieten“, so Klindt. Mit hoher Dynamik treibt MARISSA Themen voran, um neue integrative Technologien zum Einsatz zu bringen – und hat mit die-ser Entschlossenheit Gehör bei der Bundesregierung gefunden. „Es ist uns hervorragend gelungen, uns als MARISSA mit dem Gesamt-Know-how in Industrie und Forschung zu platzieren. Noch in diesem Jahr soll

Das Bremer Kompetenzcluster MARISSA (Maritime Security and Safety Appli-cations) ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit der Koordinierung und Umsetzung eines Teils des „Nationalen Masterplans Mari-time Technologien“ (NMMT) beauftragt worden. Im Feld Maritime Verkehrsleit- und Sicherheitstechnik ist MARISSA mit der Umsetzung des Leuchtturmpro-jektes „Sicherheit in der Deutschen Bucht“ betraut. Derzeit wird an einem Demonstrator-Konzept gearbeitet. Ziel des Nationalen Masterplans ist die Stärkung der technologischen Exzellenz der deutschen Meerestechnik wie der weitere Ausbau Deutschlands als Hochtechnologie-Standort für maritime Technologien.

ProjEkt 3: nationalEr MaStErPlan

von Windparks an Land ein wesentlicher Baustein“, betont Meier. Trotz Unkenrufen aus der Branche sieht der Unternehmer die Windkraft wei-ter gut aufgestellt „und der Nordwesten wird das Zentrum der deut-schen Windenergie bleiben“. Meier verweist auf das enorme Potenzial: Vom Forschungsinstitut über Hochschulen bis hin zu Projektentwicklern und Produzenten seien alle Kräfte hier gebündelt. In dieser Kompetenz- auflistung ist die Gründung eines Offshore-Sicherheitszentrums ein logischer Schritt. „Die Offshore-Windparks sind eine Herausforderung“,

Holger Klindt engagiert sich für die maritime Sicherheit in der Deutschen Bucht.

Setzt auf zukünftige Werkstoffe: Dr. Kai Brüggemann.

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w Im Juni hat die WFB Wirt-schaftsförderung Bremen zwei neue Branchenkataloge heraus-gegeben: Darin präsentieren sich Unternehmen und Institutionen aus „Luft- und Raumfahrt“ sowie der „Maritimen Wirtschaft“. Die

Kataloge mit dem neuen Logo des Innovationsstandortes Bre-men können kostenlos bei [email protected] angefordert oder auf www.wfb-bremen.de heruntergeladen werden.v

Zwei neue Branchenkataloge

nAChriChten: innOVAtiOnSCLUSter

nAChriChten: FLUGhAFen Bremen

w Für die Suche nach einem neuen Standort in Bremen stehen ansiedlungsinteressier-ten Unternehmen sowie Be-standskunden und ihren Part-nern allein 24 Gewerbegebiete zur Verfügung. Einen Überblick

über über alle Gebiete, ihre Größe, besonderen Merkmale und Ansprechpartner gibt jetzt der neue Internetauftritt der WFB Wirtschaftsförderung Bre-men:www.gewerbeflaechen-bremen.de. v

alle auf einen Blick

nAChriChten: GewerBeFLäChen

istanbul hin und zurück: turkish airlines fliegt jetzt ab Bremen

Via BrEMEn goes East

nAChriChten: ViA Bremen

w VIA BREMEN und China – eine Kombination, die in diesen Wochen mit viel Leben erfüllt wurde. Mitte Mai war eine chi-nesische Delegation der China Federation of Logistics and Purchasing (CFLP) in Bremen zu Besuch. Die 24 Repräsentan-ten großer chinesischer Logis-tikunternehmen informierten sich auf ihrer zweiwöchigen Deutschlandreise über moderne Supply Chain Management Sys-teme. Mit VIA BREMEN lernten die Teilnehmer Möglichkeiten zur Vernetzung am Logis- tikstandort Bremen kennen.Anfang Juni fand die transport

sagt auch Dr. Klaus Meier. Nicht nur in der Errichtung, sondern auch in der Wartung. Für Ingenieure ebenso wie für Versicherungsexperten. Dass Bremen und die gesamte Nordwest-Region zum Nukleus der Windenergie zählen, untermauert auch das große Interesse an der Fachtagung und Messe „Windforce“, die in diesen Tagen rund 700 Teilnehmer nach Bremen holt. „Großbritannien wird die Nummer 1 in der Offshore-Windenergie bleiben“, so Meier, „aber Deutschland als zweitgrößtes Land bleibt am Ball.“ Helfen bei der Aufholjagd würde der Branche die Realisierung des geplanten Offshore-Terminals in Bremerhaven. „Das ist eine Infrastrukturmaßnahme für die Region, die einfach kommen muss“, so Klaus Meier.

w Seit Ende Mai 2012 fliegt Turkish Airlines täglich von Bremen nach Istanbul und zurück. Eine neue und interes-sante Verbindung für Touristen und Geschäftsreisende, ist doch Istanbul selbst ein attraktives Reiseziel und wird gleichzeitig als Drehkreuz immer wichtiger, über das Geschäftsreisende den türkischen Markt, aber auch die Märkte im Nahen und Mittleren Osten sowie in Asien erreichen können. „Mit Bremen integrie-ren wir einen wichtigen Standort im norddeutschen Raum in unser

Streckennetz“, sagt Tekin Ekinci, General Manager von Turkish Airlines in Bremen. Seit März 2012 hat die Airlines ein eigenes Regi-onalbüro an der Flughafenallee. Sie ist mit mehr als 32 Millionen Fluggästen jährlich und mehr als 200 Destinationen weltweit die viertgrößte Fluggesellschaft Europas. Sie wurde 1933 gegrün-det, ist heute Mitglied der Star Alliance und wurde 2011 bei den Skytrax World Airline Awards als „Beste Airlines Europas“ ausge-zeichnet. vwww.turkishairlines.de

logistic China 2012 in Shanghai statt. Auf der internationalen Messe präsentierte sich VIA BREMEN auf dem Bremer Gemeinschaftsstand mit ande-ren Unternehmen und Insti- tutionen. Außerdem traten

Windenergie dr. Erika Voigt

telefon (0421) 96 00-337

Maritime Wirtschaft/Logistik jörg kautzner

telefon (0421) 96 00-324

Luftfahrt andreas Eickhoff

telefon (0421) 96 00-343

Raumfahrt Bastian Müller

telefon (0421) 96 00-349

kontakt

[email protected] [email protected]

[email protected] [email protected]

Gemeinsame Wege gehenAls Maßstab gebend hat sich innerhalb der Cluster-Strategeie das Gehen gemeinsamer Wege erwiesen. Nicht nur mit MARISSA, son-dern auch mit AVIABELT in der Luft- und Raumfahrt und VIA BRE-MEN für die Hafen- und Logistikbranche, sind starke Netzwerke entstanden, „die von den Akteuren getragen und vor allem weiter-entwickelt werden“, betont Andreas Heyer. Die Wirtschaftsförde-rer stehen als Partner zur Seite, steuern mit gut aufgestellten Grün-derzentren eine effiziente Infrastruktur bei und sind bemüht, die Cluster mit neuen Impulsen zu versehen. Dazu zählt beispielsweise, etablierte Querschnittsbranchen wie die Informationstechnologie, aber auch die Kreativ-, Umwelt- und Gesundheitswirtschaft in Pro-jekte der Cluster zu integrieren. Dazu zählt aber auch, eine strategische Weiterentwicklung wie beispielsweise mit dem in der Airport-Stadt geplanten „EcoMaT“. In dem neuen Forschungs- und Technologiezen-trum sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam im Bereich Werkstoffwissenschaften und Leichtbau forschen und ent-wickeln. Auch der Flugzeugbauer Airbus engagiert sich für das neue Forschungszentrum. „Es geht darum, übergreifend das Standbein der Materialwissenschaften zu stärken und schneller neue Erkenntnisse zu gewinnen“, sagt Dr. Kai Brüggemann, Standortleiter von Airbus in Bremen. Das gelte sowohl für den Flugzeugbau, als auch für andere Industrien vor Ort wie dem Yacht- oder Automobilbau. Man stehe in Bremen in keinem Wettbewerb zueinander, es gehe um die Lösung grundsätzlicher Fragestellungen, von denen alle profitieren können. „Das Thema Leichtbau interessiert alle“, betont Brüggemann. Und das gemeinsame Ziehen an einem Ende des Taus sei unabdingbar, wenn man die Nase weiterhin in Bremen vorn haben will. „Die Konkurrenz, die sitzt in China“, sagt auch Kai Brüggemann. v

kurZintErViEw Mit andrEaS HEyEr, VorSitZEndEr dEr gEScHäftSfüHrung dEr wfB Wofür braucht Bremen Cluster?Sich auf die Stärken eines Standortes zu konzentrieren, ist ein wichtiger Impuls, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu generieren und Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. Mit einer Innovationsförderung, die sich auf die drei Cluster Luft- und Raumfahrt, Windenergie und Maritime Wirtschaft fokussiert, wollen wir insbesondere die vorhandenen Kompetenzen der hiesigen Wirtschaft stärken und Bremen zu einem modernen, zukunftsfähigen Standort mitgestalten.Wie steht Bremen derzeit da?Wir haben es nach gut zwei Jahren Cluster-Strategie geschafft, Bremen gut am Markt zu positionieren. Und das mit einem klaren Profil und einem authentischen Auftritt. In allen drei Inno-vationsfeldern bewegt sich die Bremer Wirtschaft unter den Top 5 in Deutschland. Was macht die Cluster aus?Sie haben die passenden Strukturen und ein solides Fundament. Es gibt jeweils hoch kompetente mittelständische Unternehmen, ein hohes wissenschaftliches Potenzial und funktionierende Netzwerke. Bremen ist in allen drei Clustern eine Vorzeige-Region.Förderung steht gleichbedeutend für Finanzen?Unser Förderbudget ist begrenzt, deshalb ist es wichtig, andere Wege zu gehen. Im Wettbewerb um EU-Gelder wird heute ein professionelles Cluster-Management verlangt. Wir haben uns weg von der betrieblichen Einzelförderung hin zu einer zeitgemäßen Innovationsförderung in den Clustern entwickelt. Daneben begleiten wir auch Innovationsprojekte aus anderen Branchen, denn der Standort Bremen hat großes Potenzial. Querschnittsfelder wie die IT- oder die Kreativwirtschaft passen hervorragend als zusätzliche Triebfedern in die Clusterstrategie.

die WFB Wirtschaftsförderung Bremen und VIA BREMEN mit dem Büro Shanghai gemein-sam unter der Marke Bremen-invest vor chinesischen Unter-nehmern auf, um das Interesse chinesischer Unternehmen für

den Logistikstandort Bremen zu wecken. vwww.via-bremen.com

Dr. Klaus Meier, einer der Windkraftpioniere.

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w Der unverbaubare Weser-blick und die Lage am Wasser machen die Überseestadt nicht nur für Unternehmen hoch- attraktiv. Auch als Wohnort eta-bliert sich der noch junge Stand-ort im Bremer Westen zuneh-mend. Mit einer verstärkten Anbindung an die zwei benach-barten Stadtteile Walle und Gröpelingen ist die Übersee-stadt auf dem Weg, ein eigen-ständiger Ort für Wohnen und Arbeiten zu werden. Singles, junge wie ältere Paare, aber auch Rentner haben sich mittlerweile in der einzigartigen Atmosphäre zwischen Alt und Neu einge-richtet. „Wir haben hier eine komplette Neubausituation“, umschreibt Andreas Heyer, Vor-sitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen, die Ausgangssituation. Jeglicher neue Wohnraum am Weserufer, der Hafenkante oder unweit der historischen Spei-cher entspreche den moderns-ten Standards. Standards, die ein anderes Preisgefüge vor-

anspruchsvolle architektur für alle privatwirtschaftlichen Bauvor-haben reicht vom engagierten Sozialprojekt bis zur zentralen Stadtwohnung am Wasser. Eine gute soziale Durchmischung des Areals ist zudem politisch gewollt. Bestes Beispiel dafür ist die aktuell beendete Aus-schreibung des dritten Bau-feldes unweit des Schuppens 3, an der zentralen Konsul-Smidt-Straße. Bieter mussten im von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen durchgeführten Aus-

schreibungsverfahren angeben, welcher prozentuale Anteil der Wohnfläche für Haushalte mit schwachem bis mittlerem Ein-kommen zur Verfügung gestellt wird. „Da wird der Mietpreis dann unter neun Euro liegen“, sagt Heyer.Neben diesen Wohnungsbauten gibt es zudem Projektentwickler wie Klaus Hübotter, die beson-dere Vorhaben vor Augen haben.

geben, als Bestandsimmobi-lien der 60er-Jahre. Wie über-all im Stadtgebiet bewegt sich der Quadratmeterpreis für Neu-bauten auch in der Überseestadt zwischen neun und 15 Euro. Auch beim städtischen Wohnungs- unternehmen Gewoba, das an der Hafenkante 80 Mietwoh-nungen bauen wird. Bis zum Ende des Jahres hofft Vorstand Peter Stubbe mit dem Bau begin-nen zu können. „Als großes Wohnungsunternehmen wollen

wir hier eine Stadtentwicklung mit vorantreiben“, sagt Stubbe. Man sehe das Engagement an der Hafenkante als Ergänzung des Unternehmensspektrums. Mit einer Durchschnittsmiete von 11,80 Euro werde das Woh-nen dort hochpreisiger sein als in anderen Gewoba-Quartieren.Dennoch, die Überseestadt soll ein Wohnort für jeder-mann sein. Die Spannbreite der

PrOFiLe: wOhnen in Der ÜBerSeeStADt

»wir haben hier eine komplette neubausituation.« neue Naturgebiet ist ein Beispiel

für nachhaltiges Wirtschaften am Standort Bremen. Als so- genannte Kompensationsmaß-nahme für die erste Erweite-rungsstufe des Gewerbeparks Hansalinie ist östlich der Eisen-

w Unweit des Gewerbeparks Hansalinie fühlen sich etliche Vogelarten heimisch. Dass dem so ist, dazu hat die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH einen nicht unwesent-lichen Beitrag geleistet. Das

bahnstrecke Osnabrück – Ham-burg ein Naturreservat mit Seen-landschaft und Pflanzungen entstanden. Im Zuge dieser Aus-gleichsmaßnahme, die die Wirt-schaftsförderer im Auftrag des Wirtschaftsressorts koordiniert

PrOFiLe: AUSGLeiChSFLäChen

ruhegebiet für Vögel geschaffen

w Aufbruch in die Zukunft in der „Alten Schnapsfabrik“: Seit Juni dieses Jahres setzt die WFB Wirt-schaftsförderung Bremen GmbH das mit dem Bremerhavener Designlabor bekannt gewordene Stipendiatenmodell in der Bre-mer Neustadt fort. Als weiterer Baustein der Innovationsförde-rung sollen über dieses praxis-orientierte Modell neue unter-nehmerische Ansätze mittels kreativer Disziplinen erarbeitet werden. Innovative Impulse für die Wirtschaft, hochqualifizierte Fachkräfte und ein internationa-ler Austausch stehen hinter der Idee.Ein zentrales Ziel des „Future Lab“ ist die Stärkung der Zusammen-arbeit klassischer Unternehmen mit kreativen Nachwuchskräf-ten. Regelmäßig werden Stipen-

diatengruppen ausgeschrieben, auf die sich Masterstudenten und junge Absolventen aus allen kreativen Studiengängen bewer-ben können. Neben dem Thema Design rücken auch Marketing, Architektur, Digitale Medien, IT und angrenzende Bereiche in den

Zukunft gestalten im „future lab Bremen“

PrOFiLe: FUtUre LAB

Er plant das „BlauHaus“ an der Hafenkante, ein gemeinschaft-liches, integratives Wohnpro-jekt. Menschen mit und ohne Behinderung sollen dort nach-barschaftlich, selbstbestimmt und generationenübergreifend zusammenleben können.Früh auf das Feld Wohnungs-bau hat die Bremer Justus Grosse Projektentwicklung mit dem markanten Landmark-Tower oder den Flusshäusern gesetzt. Jeweils 75 Wohnungen sind bislang am Weserufer ver-kauft und vermietet worden. Derzeit befindet sich das Pro-jekt „Green Living“ in der Um-setzung. Im Spätsommer soll das Gebäude, in dem Nachhal-tigkeit und Komfort gleicherma-ßen im Zentrum stehen, fertig-gestellt sein. „Das besondere Augenmerk liegt hier auf einer außergewöhnlich hohen Ener-gieeffizienz und somit nied-rigen Nebenkosten für Mieter“, verdeutlicht der Projektent- wickler. v

wfB Bremen kai Stührenberg

telefon (0421) 96 00-325

kontakt

[email protected]

Die neu entstandenen Flachwasserzonen bieten den verschiedensten Vogelarten einen Rastplatz. (Foto: Ralf Hiller/HBI)

Andrea Kuhfuß und Anne Havliza aus der Innovationsabteilung der WFB setzten das Projekt „Future Lab“ um.

In der Überseestadt entstehen neue (Wohn-)Nachbarschaften.

drei Innovationsclustern Luft- und Raumfahrt, Windener-gie und Maritime Wirtschaft/ Logistik liegen. Umgesetzt wird das „Future Lab“ von Anne Havliza und Andrea Kuhfuß aus der Abteilung Innovation. Die Wirtschaftsförderung ko- operiert bei diesem Vorhaben mit dem Verein bremen digi-talmedia und arbeitet eng mit den Hochschulen des Landes zusammen. vwww.future-Lab-Bremen.de

haben, sind auf dem Areal zwei Seen und eine Sträucherland-schaft fachmännisch angelegt worden, die vor allem Wasservö-gel anziehen. Finanziert worden ist die Renaturierung sowohl aus Landes- und Gemeindemitteln Bremens als auch aus Bundes-mitteln. Rund zwei Millionen Euro hat die naturgerechte Auf-bereitung der Fläche gekostet. Und nicht nur Tiere, auch die Menschen profitieren vom An-legen der Ruhezone: Ein Teil des Sandes, der bei den Arbeiten ausgehoben worden ist, ist in den Hemelinger Badesee zur Verbesserung der dortigen Bodenqualität gebracht worden. Insgesamt sind gut 200.000 Kubikmeter an Sand bei der Renaturierung der Ausgleichs-fläche ausgehoben worden. v

Fokus. In interdisziplinären Teams arbeiten die Gruppen dann pra-xisnah gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Kreativwirt-schaft an Problemstellungen von Unternehmen oder auch öffent-lichen Einrichtungen. Schwer-punkt der Aktivitäten soll in den

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w Wer Visionen hat, der sollte zum Arzt gehen. Das war einst der berüchtigte Rat von Altbun-deskanzler Helmut Schmidt. Marco Niedermeier hat schlicht an seine Vision geglaubt. Heute gibt es kaum noch ein interna- tionales Großereignis, wo der Unternehmer nicht mitmischt. Die A&O Lightning Technology GmbH des 42-Jährigen liefert Lichttechnik und Beleuchtungs-konzepte für Großveranstal-

Wie die Kirsche auf der TortePOrträt: A&O LiGhtninG teChnOLOGY

Die Lichtspezialisten der A&O Lightning technology Gmbh setzen events wie Gebäude in Szene/expansion und neue Geschäftsfelder angestrebt

w Ein Solarpark in Memmingen, ein Solarpark in Hamburg und Bremen in der Mitte. Na ja, bei-nahe jedenfalls. Aber für Hong-ying Li und Tao Ji ist Bremen der ideale Standort, um ihre Pro-jekte in Deutschland zu verwirk-lichen. Die zwei geschäftsführen-den Gesellschafter der Hongtao New Energy GmbH haben ihr Unternehmen im Dezember 2011 gegründet, ihr Schwerpunkt ist die Entwicklung und Finanzie-rung von Solaranlagen. „Deutschland ist einer der Vor-reiter in der Branche, der Markt ist spannend und im Vergleich zu anderen europäischen Märk-ten recht stabil“, sagt Hongying Li. Der 46-Jährige hat zunächst in Peking studiert und für ein deut-sches Unternehmen gearbeitet, 1989 wechselte er für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften nach Bremen. Parallel dazu hat er sich im Laufe der Jahre ein großes Netzwerk in Deutschland und China aufgebaut und immer den Kontakt zu Tao Ji gehalten. Sie haben sich im Alter von zwölf Jahren kennengelernt. Tao Ji hat nach seinem Studium als Gene-ral Manager einer großen chi-nesischen Hotelkette gearbeitet und später viele Investment- und Kapitalgeschäfte getätigt. Unter anderem hat er sehr gute Kontakte zu einem chinesischen Unternehmen, das Module für Solaranlagen produziert – und diese gerne nach Deutschland exportieren möchte. Auch ein Hersteller von LED-Leuchten möchte in den deutschen Markt einsteigen. Und da kommt die

Das Tor zum deutschen Markt POrträt: hOnGtAO new enerGY

»architainment ist eines der Zukunftsfelder.«

»Hinsichtlich der logistik und lagerkapazitäten bietet Bremen viele Möglichkeiten.«

Bremen ist für die neu gegründete hongtao new energy Gmbh der ideale Standort für Aktivitäten in der Solarbranche

Hongtao New Energy GmbH ins Spiel. „Die in China produzierten Module und LED-Lampen erfüllen inzwischen die deutschen Quali-tätsansprüche“, sagt Hongying Li. Er kümmert sich vor allem um die Projekte und damit den Vertrieb in Deutschland, Tao Ji kontrol-liert Qualität, Liefertermine und Export der Module von Shang-hai aus. Zusätzlich zu den Modu-len und LED-Leuchten geht es um Investitionen chinesischer Unter-

nehmen in deutsche Solarparks. „Die Solarenergie bringt hierzu-lande zwar weniger Rendite als etwa in Spanien oder Italien, aber dafür ist der Markt sicherer und stabiler“, sagt Hongying Li. Also baut die Hongtao New Energy GmbH zwei Solarparks in Mem-mingen und in Hamburg, beide werden noch in diesem Sommer ans Netz angeschlossen. „Wir arbeiten in der Projektentwick-lung eng mit deutschen Unter-

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Marco Niedermeier liefert Eventlicht rund um den Globus.

Immer auf dem Sprung zwischen Deutschland und China: Tao Ji (links) und Hongying Li, geschäftsführende Gesellschafter der Hongtao New Energy GmbH.

nehmen zusammen, uns fehlt Wissen und Erfahrung, wenn es etwa um Grundstückspachten, Genehmigungen oder behörd-liche Gutachten geht.“ Er und Tao Ji sehen sich insbeson-dere als eine Brücke zwischen dem deutschen Investmentmarkt und chinesischen Investoren, die sich in der letzten Zeit stark an den europäischen Märkten orientiert haben. Ist der Solarpark gebaut, dann wollen die Investoren ent-weder von der langfristigen Ren-dite profitieren oder sie verkaufen den Solarpark als schüsselfertiges Objekt. „Die vorgezogene Redu-zierung der Einspeisevergütung war ein Schock für unsere Inves-toren“, sagt Tao Ji. „Sie haben auf die Stabilität des Marktes gehofft und wurden leider enttäuscht.“ Darum orientiert sich Hongtao New Energy auch Richtung Ost-europa, der Standort Bremen bleibt aber in jedem Fall beste-hen. „Während meines Studiums habe ich Bremen und die Menta-lität der Menschen sehr schät-zen gelernt, und ich habe hier viele Kontakte“, sagt Hongying Li. Aber das war nicht der einzige Grund für die Wahl: „Hinsichtlich der Logistik und Lagerkapazitäten bietet Bremen viele Möglich-keiten, die Anbindung durch den Flughafen ist ideal. Von hier aus können wir schnell und unkompli-ziert reisen. Parallel dazu wurden wir bei unserer Gründung sehr gut von der WFB Wirtschaftsför-derung Bremen begleitet.“ Hong-tao New Energy hat seinen Sitz im World Trade Center City Airport Bremen. v

tungen und Gebäude. Rund um den Globus ist das Know-how aus Bremen gefragt. Eben haben Hightech-Leuchten noch das große Konzert zum Thronjubi-läum der Queen in Szene gesetzt, aktuell sorgen Beleuchtungs-konzepte aus dem Hemelinger Hafen für Stimmung bei der Fußball-Europameisterschaft in Polen. Eine spektakuläre Licht-show gehört heute zu einem Event dazu. Ob Oscar-Verlei-

hung, „Superbowl“, Silvestergala am Brandenburger Tor, „Wetten dass...?“ oder „Germany's Next Top Model“, ohne wohl insze-nierte Beleuchtung fehlt etwas. Mittendrin: Lichttechnik aus Bremen. Dabei macht Marco Niedermeier sich keine Illusionen: „Wir sind die Kirsche auf der Sah-netorte.“ Mit seiner A&O Light-ning Technology bewege er sich nach wie vor in einem Nischen-markt. Dass sich aus der Idee, Lichtstrahlen in den Himmel zu schicken, überhaupt so etwas wie ein Markt entwickeln könnte, daran hat der gebürtige Bremer

zunächst keinen Gedanken ver-schwendet. Es war die Kombina-tion aus Spaß und Neugier, die letztlich in einer erfolgreichen Geschäftsidee mündete. Anfang der 90er hat er sich einen ameri-kanischen Pick-up und eine italie-nische Lichtanlage gekauft. Damit stellte er sich vor Disko-theken, schickte buntes Licht in die Nacht. Etwas bis dato völlig Neues hierzulande. Dann ging es Knall auf Fall, schnell kam Nieder-meier mit dem Fernsehen in Kon-takt, große Box-Events wurden zum Türöffner in die Showwelt.1995 gründete er die A&O in Sulingen, 2002 zog das Unterneh-men für Searchlights, Architek-turlicht, LED-Technik und Visuali-sierung nach Oyten um. Seit 2005 werden mit der Tochterfirma Alpha One eigene Scheinwerfer

gebaut. Im vergangenen Jahr folgte die Umsiedlung nach Bremen. Produktion, Lager und Verwaltung haben auf 2.500 Quadratmetern einen Platz auf dem Gelände der Drettmann-Werft gefunden. Unterstützt worden ist die Firma bei ihrer Umsiedlung von der WFB Wirtschaftsförderung Bre-men sowie der Bremer Aufbau-Bank. 40 Mitarbeiter beschäftigt A&O Technology in Bremen, weltweit kommen 20 weitere hinzu. Die Geschäfte laufen gut, mit rund zehn Millionen Euro Umsatz

rechnet der Firmenchef, über eine Vergrößerung am Standort wird nachgedacht, doch Marco Niedermeier vertraut nicht einzig und allein auf den Show- Glamour und das Geschäft mit Effekten. „An aufwen- diger Beleuchtung wird zuerst gespart“, weiß er. Niedermeier setzt auf den Ausbau der Sparte Architekturlicht. Die Lichttechnik am Berliner Sony Center und am Bremer Weser Tower, aber auch die Hafen-beleuchtung in Hongkong, die Beleuchtung am Matterhorn oder die am 828 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai sind „made in Bremen“. Derzeit werden Scheinwerfer gefertigt, die den Wallfahrtsort Mekka künftig in Szene setzen. v www.ao-technology.com

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bestehende Kleinstunterneh-men, gerne auch aus dem Bereich Kreativwirtschaft. In einem stark vereinfachten Ver-fahren können Kleinstdarlehen bis zu 10.000 Euro vergeben werden. Der Starthilfekredit ist ebenfalls für Gründer, Freiberuf-ler und Unternehmer vor allem aus den Bereichen Handel und Handwerk gedacht, möglich ist ein Kreditvolumen bis zu 50.000 Euro. „Für beide Produkte gilt ein schlankes und unkompliziertes Antragsverfahren, sie sind schnell und flexibel einsetzbar und beinhalten zusätzlich eine umfassende Beratung im beste-henden Netzwerk sowie eine

w Sollte es Maulwürfe unter der Bürgerweide geben, dann bekommen diese nun reichlich Besuch: Ende April 2012 haben die Bauarbeiten für eine neue Stromversorgung auf oder viel-mehr unter der Bürgerweide begonnen. Das veraltete Strom-netz muss dringend erneuert werden. Rechtzeitig zum Frei-markt im Oktober 2012 soll die neue Elektrik komplett montiert

w Warum kompliziert, wenn es auch so einfach geht: Für Grün-der, kreative Freiberufler und gewerbliche Unternehmer in Bremerhaven ist der Zugang zu den Finanzierungsangeboten der Bremer Aufbau-Bank (BAB) jetzt noch leichter geworden. Die BIS Bremerhavener Gesell-schaft für Investitionsförde-rung und Stadtentwicklung mbH berät umfassend zum BAB-Mikrokredit und BAB-

Baggern auf der Bürgerweide

kreditangebote für gründer in Bremerhaven: jetzt noch einfacher

PrOJeKte: neUeS StrOmnetZ

PrOJeKte: Bremer AUFBAU-BAnK

Starthilfekredit. Dank einer neuen Kooperation kann die BIS nun auch die Anträge für die BAB entgegennehmen. Damit sparen sich die Antragsteller den Weg nach Bremen. Mit dem BAB-Mikrokredit und dem BAB-Starthilfekredit bietet die BAB seit vergangenem Jahr zwei attraktive Finanzierungs-angebote an: Der Mikrokredit richtet sich überwiegend an kleine Gründungsvorhaben und

zur Verfügung stehen. Die Erneu-erung des Stromnetzes kostet rund 5,9 Millionen Euro. Zunächst wurde das alte Technikgebäude durch ein neues Trafohäuschen ersetzt. Zudem werden rund 100 Kilometer Aluminiumkabel ver-legt. Dafür muss die Fläche zwi-schen Hauptbahnhof, ÖVB-Arena und Messehallen aufge- rissen werden, wodurch es auch zu Einschränkungen beim Park-

individuelle Betreuung“, sagt Martin Muhle, Abteilungsleiter Gründungs- und Investitions-förderung bei der BAB. Weitere Informationen, Antragsunterla-gen sowie Ansprechpartner in Bremen und Bremerhaven sind im Internet zu finden. vwww.bab-bremen.de

w Den Warenfluss online zu ver-folgen, ist heutzutage in der Logistik nahezu ein Standard. Logistikströme digital zu organi-sieren und zu steuern ist zeitge-mäß, verlangt aber auch eine enge Vernetzung von Know-how. Neben dem Rechner im Unter-nehmen werden in der Branche zunehmend Zeitersparnis, Pro-duktivität und Effektivität soge-nannter mobiler Anwendungen, den Apps, auf mobilen Endgerä-ten wie Smartphones oder Tablet-PCs erkannt. Per Klick auf ent-sprechende Symbole können beispielsweise Lkw-Fahrer, Verla-der oder Lageristen den aktuellen Standort oder den Warenbestand abrufen. Das Logistikgeschäft ist heutzutage vielfach ein kom-

w Von- und miteinander Lernen steht angesichts einer alternden Gesellschaft im Zentrum der Dialogreihe „Wohnen, Alter, Gesundheit und Technik“, kurz WAGT. Wie sieht der genera- tionengerechte Alltag heute – und vor allem morgen aus? Welcher praxisnahen Lösungen bedarf es, um ältere Menschen so lange wie möglich selbst-bestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu lassen? Zen-tralen Fragen wie diesen nimmt sich WAGT in regelmäßigen Abständen an und bringt unter-schiedliche Akteure und Sicht- weisen zusammen. Dienst- leister, Gesundheitsexperten, Produkthersteller und Wissen-schaftler aus dem Feld der Altersforschung setzen sich in der Dialogreihe abwechselnd in Bremen und in der Metropolre-gion Bremen-Oldenburg zusam-men. Es geht um neue Erkennt-

plexes mit internationalen Ver-bindungen. Um dem gerecht zu werden, sind ebenso clevere wie einfache und dennoch leistungs-starke Applikationen gefragt. Es geht um die Entwicklung intelli-genter Systeme, die miteinander kommunizieren und die Prozesse effektiv und vor allem auch effi-zient steuern und darüber hinaus Material- und Datenflüsse mitei-nander verbinden. In der Entwick-lung arbeiten die Experten der Logistikbranche immer enger mit Softwarespezialisten zusammen. Ein wesentlicher Wegbereiter ist dabei die RFID-Technologie. Gut 50 Akteure der Logistikbran-che nutzten Mitte Mai auf einer Veranstaltung des Netzwerkes e.biz „Appsolut logistiktauglich –

nisse, neue Perspektiven und letztlich um umsetzbare Lösun-gen für die Zielgruppe der steigenden Anzahl an Senioren. Anfang Juni fand das vierte Treffen in der WAGT-Dialog- reihe zum Thema altersgerechte Gestaltung von Bauwerken in einem Nordenhamer Gesund-heitszentrum, das an eine Seni-oreneinrichtung angegliedert ist, statt. Bauten für ältere Menschen aus unterschied-lichen Perspektiven standen dabei im Mittelpunkt. Neben dem gemeinschaftlichen Diskus-sionsaustausch ging es in zwei Workshops zudem um gemein-same und disziplinübergreifende Lösungsansätze für bauplane-rische Aufgaben im Schnellent-wurf. Das Ziel von WAGT ist es, soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche und technische Fragestellungen und Entwicklungen in einen

apps auf dem Vormarschwindforce 2012 dialog für die Zukunft

PrOJeKte: e.BiZPrOJeKte: meSSe PrOJeKte: wAGt

wfB Bremen nicola illing

telefon (0421) 96 00-335

BaB Bremen Martin Muhle

telefon (0421) 96 00-220

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Mehr Lebensqualität durch selbstbestimmtes Wohnen im Alter.

Zusammenhang zu stellen, über den praxisnahe Lösungen und verbraucherorientierte Ange-bote entstehen sollen. Zu der Dialogreihe haben sich die WFB Wirtschaftsförderung Bremen, der Verein Gesundheitswirt-schaft Nordwest e.V., das Bremer Sozialressort sowie das Gesund-

heitsressort und der Verein kom.fort e. V., Beratung für bar-rierefreies Bauen und Wohnen, als gestaltende Akteure zusam-mengefunden. Koordiniert wird WAGT im Wechsel zwischen der Wirtschaftsförderung Bremen und dem Verein Gesundheits-wirtschaft Nordwest. v

flächenangebot kommt. Die Arbeiten sind jedoch in sechs Bauabschnitte geteilt, von denen maximal drei gleichzeitig geöffnet werden. Dadurch ste-hen während der gesamten Bauzeit immer mindestens 40 Prozent der Parkflächen zur Verfügung. Die Dauerparker sind von den Einschränkungen nicht betroffen. Das Teilsondervermö-gen Veranstaltungsflächen, ver-treten durch die WFB Wirt-schaftsförderung Bremen, führt die Arbeiten im Auftrag des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen aus. Bei der Planung haben die Wirtschaftsförderer Rücksicht auf Großveranstal-tungen genommen und ent-sprechende Baupausen vorge-sehen. Auch der Flohmarkt findet weiterhin wöchentlich statt, allerdings etwas kleiner als gewohnt. v

»für beide Produkte gilt ein schlankes und unkompliziertes antragsverfahren.«

w Es ist eine Premiere mit starkem Rückenwind: Vom 26. bis 29. Juni 2012 findet in Bremen erstmals die Windforce 2012 statt, eine Kombination aus der bereits etablierten Off-shore-Konferenz Deutschlands und einer ersten international aufgestellten Offshore-Wind-energie-Messe. In der Halle 5 präsentieren sich erstmals über 200 Aussteller aus aller Welt. Zusätzlich bietet die Konferenz mit 40 hochkarätigen Fachvor-trägen ein attraktives Angebot für alle Akteure der Offshore- Windenergiebranche. Am tradi-tionellen Maritime Wind Dinner auf der ABC-Halbinsel in Bre-merhaven wird auch Philipp Rösler, Bundesminister für Wirt-schaft und Technologie, teilneh-men. Auf der Messe präsen- tieren sich mehr als 200 Ausstel-ler aus dem In- und Ausland, so ist eine norwegische Delegation aus 15 Firmen mit einem Gemeinschaftsstand dabei. Zusammen mit der Bremer Aufbau-Bank, der BIS Bremer-haven und bremenports ist auch die WFB Wirtschaftsförde-rung Bremen auf dem Gemein-schaftsstand des Landes Bremen (Halle 5, Stand F 32) ver-treten. Die WFB stellt unter anderem das neue European Offshore HSSE Center Bremen unter dem Motto „Be good prepared – safety is a must“ sowie ihre Dienstleistungsan-gebote für die Branche vor, BIS und bremenports präsen-tieren den Offshore-Terminal- Bremerhaven. Der Messestand wird am 26. Juni um 11 Uhr von Wirtschaftssenator Martin Günthner eröffnet, anschlie-ßend findet eine Talkrunde statt. vwww.windforce2012.com

Logistikapps für Bremen“ die Möglichkeit, das Potenzial der mobilen Anwendungen für sich und ihr Unternehmen auszu-loten. Aktuell beschäftigen die Unternehmen vor allem Fragen nach der Sicherheit sowie der Standardisierung solcher Applika-tionen, damit Mensch und Maschinen tatsächlich grenzen-los miteinander kommunizieren können. v

Kein Grund für dunkle Wolken: Die Bauarbeiten für ein neues Stromnetz auf der Bürgerweide kommen wie geplant voran.

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w Die Plantage 9: Bis 2009 war es der Sitz des Brandschutzunter-nehmens Domeyer. Dann kaufte die Stadt Bremen das Gebäude, um das Grundstück für den Bau einer Erschließungsstraße nutzen zu können. Doch die Straße ist noch ganz ferne Zukunftsmusik und darum wurde die Plantage 9 „zwischengenutzt“. Das heißt: In engster Kooperation mit der ZwischenZeitZentrale Bremen war die AAA GbR (Autonomes Architektur Atelier GbR) ab Juli 2010 Hauptmieter des Gebäudes und hat aus rund 30 weiteren Mietern eine Nutzergemein-

w Die Bremer Aufbau-Bank (BAB) bilanziert 2011 ein erfolg-reiches Geschäftsjahr mit einem gestiegenen Geschäftsvolumen. Gleichzeitig hat die BAB ihr Tätig-keitsfeld ausgeweitet: Mit dem BAB-Mikrokredit, dem BAB-Starthilfekredit sowie der Liqui-ditätshilfe wurden drei neue Finanzierungsangebote einge-führt, auch gab es ein großes Interesse an Finanzierungen für Wohnungseigentümergemein-schaften im Bereich der Wohn-raumförderung. Darüber hinaus

und weiter geht’s!

nAChriChten: PLAntAGe 9

schaft geformt und betreut. Diese Gemeinschaft aus vielen ver-schiedenen Künstlern funktio-niert inzwischen so gut, dass sie einen Verein gegründet hat.Der Plantage 9 e. V. hat nun eigen-verantwortlich die Rolle als Vertragspartner der WFB Wirt- schaftsförderung Bremen über-nommen, die das Gebäude ver-mietet. Für mindestens drei wei-tere Jahre hat die WFB den Pachtvertrag verlängert, Ende April 2012 hat die AAA GbR die Schlüssel offiziell an den Plan-tage 9 e. V. übergeben. vwww.plantage9.de

Erfolgreiches geschäftsjahr 2011

nAChriChten: Bremer AUFBAU-BAnK

tErMinE

bis 12. August 2012 Viva la Kommunikation Ausstellung des Kommunikationsverbandes Nordwest Wilhelm Wagenfeld Haus

25. bis 27. September 2012 DSAG Jahreskongress 2012 Kongress mit Ausstellung Messe Bremen | Congress Centrum Bremen 5. und 6. Oktober 2012 akut - Deutsches Forum für Notfallmedizin & Rettung Messe Bremen 29. und 30. Oktober 2012 ITHEC 2012 International Conference & Exhibition on Thermoplastic Com-posites | Congress Centrum Bremen

hat sich die Förderbank einer internen Neuausrichtung unter-zogen, welche zum Jahresende 2011 erfolgreich abgeschlossen wurde. Das Ergebnis: Noch mehr Kunden orientierung durch passgenaue Finanzierungen und eine Stärkung des Ver-triebs. Der Geschäftsbericht 2011 steht unter www.bab- bremen.de zum Download bereit oder kann per Mail an [email protected] bestellt werden. v

w Wasser, Schiffe, Sandstrand oder die Fähre nach Lemwerder – all das steht für das maritime Vegesack. Darum hat auch Ulrike Mansfeld, Architektin und Professorin an der Hochschule Bremen, diese Motive für ihre Fotocollagen gewählt, die ab Ende Juli Passagen und Flure des Stadt-

hauses Vegesack schmücken wer-den. Im Treppenhaus zum Beispiel ist auf jeder Ebene ein Teil eines Schiffes zu sehen, von oben nach unten ergibt sich das komplette Bild. Fotografiert wurden die Motive von Britta Isenrath. v

Maritime fotocollagen

nAChriChten: StADthAUS VeGeSACK