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www.danfoss.de/kaelte MAKING MODERN LIVING POSSIBLE White paper Jahresarbeitszahl und Verdichtungstechnik In naher Zukunft wird die Jahresarbeitszahl thermody- namischer Systeme das Hauptleistungsziel der Herstel- ler in aller Welt sein. Analog zur logischen Entwicklung des Energieverbrauchs in unseren Gesellschaftssyste- men spiegeln die Messnormen und die entsprechenden Kennzeichnungen auch zunehmend die Jahresarbeits- zahlen wider. Ein theoretischer Vergleich der verschiedenen Verdich- tungstechniken, die in einer Referenzinstallation zum Einsatz kommen, gestattet uns eine Beurteilung der möglichen Vorzüge eines Jahreskonzepts für warme und kalte Klimazonen. Bei dem hier beschriebenen Bei- spiel ergibt sich je nach verwendeter Verdichtertechnik ein Unterschied von bis zu 54 % beim COP-Jahreswert.

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www.danfoss.de/kaelte

MAKING MODERN LIVING POSSIBLE

White paper

Jahresarbeitszahlund VerdichtungstechnikIn naher Zukunft wird die Jahresarbeitszahl thermody-namischer Systeme das Hauptleistungsziel der Herstel-ler in aller Welt sein. Analog zur logischen Entwicklung des Energieverbrauchs in unseren Gesellschaftssyste-men spiegeln die Messnormen und die entsprechenden Kennzeichnungen auch zunehmend die Jahresarbeits-zahlen wider.

Ein theoretischer Vergleich der verschiedenen Verdich-tungstechniken, die in einer Referenzinstallation zum Einsatz kommen, gestattet uns eine Beurteilung der möglichen Vorzüge eines Jahreskonzepts für warme und kalte Klimazonen. Bei dem hier beschriebenen Bei-spiel ergibt sich je nach verwendeter Verdichtertechnik ein Unterschied von bis zu 54 % beim COP-Jahreswert.

White paper Jahresarbeitszahl und Verdichtungstechnik

2 FRCC.PE.001.A1.03 / 521X0374 Produced by Danfoss A/S (RA-Marketing) ©, Nov. 2010

Hintergrund der Messnormen für Klimaanlagen

Kennzeichnung, Messnormen und Auswirkungen auf den Umsatz

Die USA haben sich in den 1980er Jahren als Weg-bereiter in diesem Bereich erwiesen. Dort wurden die drei grundsätzlichen Messnormen etabliert, die unserer Branche in den letzten 30 Jahren als Leit-faden dienten. Die erste dieser Messnormen war der vom US-Energieministerium (Department of Energy, DOE) eingeführte Standard ARI 210/240, der erstmals auch das Konzept eines COP-Jahres-werts für die gängigsten nichtgewerblichen Anla-gen (d. h. für 12/19-kW-Luft/Luft-Klimaanlagen und Zentralheizungssysteme) enthielt. Zu jener Zeit wurden übrigens gleich drei neue Parameter ein-geführt. Bei diesen Parametern handelte es sich um die Kennzahl SEER (Seasonal Energy Efficiency Rating) für den Kühlmodus, die Kennzahl HSPF (Heating Seasonal Performance Factor) für den Heizbetrieb sowie um die Kennzahl APF (Annual Performance Factor). Letztere stellt eine Jahreszu-sammenfassung der beiden ersten Parameter dar. Zu jener Zeit wurden saisonal bedingte Leistungs-schwankungen noch nicht berücksichtigt.

Später hat das Air-Conditioning and Refrigeration Institute (ARI) den Standard ARI 340/360 einge-führt, um der Notwendigkeit einer Messnorm für größere Luft/Luft-Klimaanlagen mit einer höheren Leistung als 19 kW zu entsprechen. In diesem Zusammenhang wurde mit dem AIR IPLV (Inte-grated Part Load Value) der erste Koeffizient ent-wickelt, der die nötige Anpassung des Verbrauchs an den Bedarf gestattete. Nun fehlte nur noch eine Messnorm für Wassersy-steme. Mit der Einführung des Standards ARI 550/590 für luft- und wassergekühlte Kaltwasser-sätze hat das ARI auch hier Abhilfe geschaffen. Dar-aufhin galt es, einen AIR IPLV zu konsolidieren und einen WATER IPLV einzuführen.

Erst im Jahr 2004 wurde auch in anderen Regionen der Welt beschlossen, diese 3 wichtigen US-Normen auf die örtlichen Gegebenheiten zu adaptieren und dabei insbesondere die klimatischen Unterschiede und die meistverbreiteten Systeme in dem jeweiligen geografischen Gebiet zu berücksichtigen.In Europa geschah dies in Gestalt der EUROVENT-Norm, die im Wesentlichen auf den Grundlagen des Standards ARI 550/590 für luft- und wasserge-kühlte Kaltwassersätze aufbaute. Darüber hinaus wurde ein ausschließlich für den Kühlbetrieb gül-tiger COP-Wert eingeführt: Die Kennzahl ESEER basiert dabei auf dem WATER IPLV.Japan und Korea reagierten zur selben Zeit und ließen sich vom Standard ARI 210/240 für nichtge-werbliche reversible Luft/Luft-Klimaanlagen (<10 kW) und Kompaktanlagen (10 bis 28 kW) inspi-rieren. Sie gaben den Herstellern zwei Kennzahlen für die Jahresarbeit an die Hand: SEER und HSPF.

China hat bis 2006 mit der Anpassung des Standards ARI 340/360 für Luft/Luft-Übertragungen in Kom-paktanlagen, Multisplit-Klimageräten oder VRV-Systemen (Anlagen mit variablem Kältemittelvolu-men) gewartet. Letztendlich ging hieraus ein auf dem AIR IPLV basierender COP-Jahreswert hervor.

Von Jean de Bernardi1 und Jean-François Le Coat2

1 Application Engineering Manager, Danfoss Commercial Compressors BP331 01603 TREVOUX2 Applications Expert, Danfoss Commercial Compressors BP331 01603 TREVOUX

Sämtliche Energieverbrauchskennzeichnungen für Klimaanlagen basieren auf Messnormen zur Defini-tion einer Leistungsskala. Je nach gewählter Norm, die wiederum von der geografischen Region abhän-gig ist, beziehen sich manche Labels (Energiever-brauchskennzeichnungen) hauptsächlich auf den Kühlmodus, während nur wenige sowohl den Kühl- als auch den Heizbetrieb berücksichtigen.

Anfangs wurden die Energieverbrauchskennzeich-nungen auf freiwilliger Basis verwendet, doch mitt-

lerweile ist ihr Gebrauch rund um den Globus zuneh-mend verpflichtend. Darüber hinaus gibt es auch einige freiwillige Zusatz-Labels zur Kennzeichnung der besten Produkte (zum Beispiel den Energy Star in den USA, der Wärmepumpen kennzeichnet, deren Wirkungsgrad 8 % über dem Marktdurchschnitt und 20 % über dem Wert der installierten Anlagen liegt). Die nachstehende Abbildung vermittelt einen Ein-druck von den wichtigsten Labels/Kennzeichnun-gen, denen man im Alltag begegnet.

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Abbildung 1: Beispiele für Energieverbrauchskennzeichnungen in aller Welt.

Die Auswirkungen der Energieverbrauchskenn-zeichnungen wurden im Zusammenhang mit der Einführung von Energieklassen für Kühlschränke in den 90er-Jahren in Europa untersucht: Nachdem der Kühlschrankverkauf in Europa anfänglich nur

punktuell beeinflusst wurde, hat sich im Lauf von etwa 10 Jahren ein Markt entwickelt, der sich auf die effizienteste Auswahl konzentriert. Die Kenn-zeichnung ist folglich ein entscheidendes Kaufkri-terium für die besten Systeme.

Abbildung 2: Auswirkungen der Energieverbrauchskennzeichnungen auf den Kühlschrankverkauf in Europa.

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Zukunftsaussichten für Messnormen und Kennzeichnungen

Angesichts der diversen Messnormen rund um den Globus ist ein Harmonisierungsprozess im Gange. Mit der überarbeiteten ÖNORM CEN/TS 14825 für den Heiz- und Kühlmodus sämtlicher Anwendungs-bereiche (Luft/Luft-, Luft/Wasser- und Wasser/Was-ser-Anlagen) sowie für alle Leistungsbereiche soll 2010 ein europäischer Vorschlag in Kraft treten. Diese Norm berücksichtigt die spezifischen Tempe-raturen der unterschiedlichen Endgeräte sowie der verschiedenen Quellen.In den USA basiert der Standard CHILLERS ISO (für den Kühlbetrieb) auf einer globalen Klimazonenein-teilung, auf dem Wert IPLV sowie auf der Kennzahl ESEER. Die entsprechenden Energieverbrauchskennzeich-nungen werden folgen und werden letztendlich die jahreszeitlich bedingten Schwankungen der Systemleistung sowie den tatsächlichen Bedarf berücksichtigen.

Auf der Grundlage dieses Rück- und Ausblicks und ohne Berücksichtigung der Herausforderung der Kältemittelauswahl (das einen separaten Artikel wert wäre) muss unbedingt die Frage erörtert wer-den, wie sich die Anlage so optimieren lässt, dass sie unabhängig von jeglichen Messnormen oder Kenn-zeichnungen die beste tatsächliche Jahresarbeits-zahl liefert. Unabhängig davon, wie realitätsnah künftige Normen die Praxisvielfalt darstellen wer-den, ist völlig unstrittig, dass nur ein Jahreskonzept Aufschluss darüber gibt, wie sich unterschiedliche Anlagenarchitekturen hinsichtlich des Stromver-brauchs voneinander unterscheiden. Folglich muss diese Analyse anhand eines Jahresszenarios erfol-gen, das direkt von der Anwendung selbst sowie von dem örtlichen Klima abhängig ist.Der Endbenutzer kann dann mithilfe dieses neuen Konzepts Anlagen installieren, die die beste Kapi-talrendite bieten. Der Jahresstromverbrauch würde also den COP unter diversen Betriebsbedingungen als wesentliches Kriterium für die Kaufentscheidung ablösen.

Es ist zwar leicht, den Stromverbrauch vor Ort im Nachhinein zu messen, doch die Vorhersage eines COP-Jahreswerts ist weitaus komplizierter. Nichtsde-stotrotz stellt diese Prognose den Schlüssel zum Ent-wurf und zur Auswahl der Bauteile dar, deren exakte Anpassung für die Optimierung der Endanwendung entscheidend ist.

Derzeit sind mehrere Lösungen verfügbar, um ein System optimal auf einen Jahresbetrieb auszulegen, dessen wesentliche Eigenschaft die Lastschwankun-gen im Lauf der Zeit sind:

• Zunächst einmal könnten die Wärmeübertra-gungskoeffizienten auf Verdampfer- und Ver-dichterseite verändert und an die Momentanlei-stung angepasst werden. Dies geschieht mittels einer Drehzahländerung der Lüfter in Luft/Luft-Klimaanlagen bzw. der Umwälzpumpe bei Wär-meübertragungen mit Wasser.

• Das Expansionsgerät stellt ein beträchtliches Pro-blem dar, denn es müssen Bauteile verwendet werden, die eine stabile Überhitzung aufrecht-erhalten können, während sie starken Leistungs-änderungen ausgesetzt sind, insbesondere bei Teillastbetrieb, der während eines Jahres häufig auftritt.

• Der Energieverbrauch bei ausgeschalteter Anlage muss möglichst minimiert werden und ist direkt mit der ausgewählten Verdichtungs-technik verknüpft. Die Auswahl energiesparen-der Kurbelgehäuseheizungen kann sich bei-spielsweise erheblich auf den Jahresstromverbrauch auswirken. Hierbei han-delt es sich übrigens um ein wesentliches Bauteil, dessen Betrachtung in der Vergangenheit ziem-lich vernachlässigt wurde.

• Es gibt verschiedene Optionen, um die Lei-stung der Verdichter an die Gegebenheiten der Anlage anzupassen. Wie beschränken uns an dieser Stelle primär auf einstufige Systeme. - Die einfachste Methode besteht darin, die Ver-

dichter auszuschalten, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, und sie wieder einzu-schalten, wenn erneuter Wärme- oder Kälte-bedarf besteht (EIN/AUS-System). In diesem Fall sorgt die Parallelschaltung mehrerer Ver-dichter (Verbundschaltung) für zusätzliche Leistungsmodulation, die sich mit zunehmen-der Verdichteranzahl immer feiner abstim-men lässt.

- Eine zweite Möglichkeit besteht darin, einen Teil des verdichteten Gases per Bypass zum Verdichtereinlass umzuleiten, damit nur ein Bruchteil der erzeugten thermischen Energie auf die Verflüssigerseite gelangt. Für diesen Bypass gibt es drei Möglichkeiten:

1. Externer Heißgasbypass.2. Interner Heißgasbypass.3. Mit digitaler Technologie vergleich-

bare Leistungsanpassung per Pulswei-tenmodulation des Scrollsets (PWM).

- Ein weiterer Ansatz sieht vor, dass der Ver-dichter nur den tatsächlichen Bedarf der Anlage erzeugt und deshalb nur den gerin-geren Bruchteil an Strom verbraucht, der hierfür erforderlich ist. Diesen Ansatz verfol-gen die Hersteller von Verdichtern mit variabler Drehzahl und variabler Frequenz-regelung.

• Der Verdichter kann also optimal auf die jeweilige Anwendung eingestellt werden. Sein eingebautes Verdichtungsverhältnis lässt sich je nach gewünschter Endtemperatur und herrschendem Klima erhöhen oder senken. Danfoss hat ein Softwarekonzept für thermo-dynamische Anlagen entwickelt, das eine prä-zise Analyse der Jahresleistung einer Anlage unter verschiedenen Lastbedingungen ermög-licht. An dieser Stelle vergleichen wir unter-schiedliche Konstruktionsoptionen, die auf eini-gen der zuvor erwähnten Möglichkeiten basieren, und beurteilen ihre jeweiligen Aus-wirkungen auf die Leistung eines Kaltwasser-satzes. Bei dem beschriebenen System handelt es sich um eine einstufige Anlage, deren Ver-brauch im ausgeschalteten Zustand bei diesem Beispiel nicht berücksichtigt wird. Alle bei der Simulation verwendeten Verdichter stammen aus dem Produktspektrum von DANFOSS bzw. sind modifizierte Konstruktionen, deren Lei-stung anhand von Laborversuchen überprüft wurde.

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Verglichene Geräte

Verfahren

Betriebsbedingungen

Mit R410A betriebene luftgekühlte Kaltwasser-sätze. Die Geräte sind mit Scrollverdichtern ausge-stattet.

6 Konfigurationen mit Kaltwassersätzen werden beim Einsatz unter den sehr unterschiedlichen Kli-mabedingungen in zwei französischen Städten verglichen. Damit soll aufgezeigt werden, welche Rolle das örtliche Klima für die Auswahl des richti-gen Verdichters spielt, wenn es gilt, die optimale Jahresarbeitszahl zu erzielen.In Marseille herrscht das wärmere Klima, in Nancy das deutlich kältere.Zu jeder Anlage wurde der Betrieb eines ganzen Jahres simuliert. Sämtliche Simulationen erfolgten unter demselben thermischen Jahreslastprofil, denselben klimatischen Bedingungen und densel-ben Betriebsparametern. Jede Simulation wurde auf stündlicher Basis durch-geführt, d. h. zu jeder Stunde des Jahres wurden

Berechnungen unter stabilen Bedingungen vorge-nommen.Die zu jeder Leistungsstufe durchgeführten Berechnungen berücksichtigen die begrenzte Lei-stung des Verflüssigers und des Verdampfers sowie die unterschiedlichen Verdampfungstemperaturen in den diversen Kreisen.

Es wurden zwei Simulationsreihen mit variabler und fester Drehzahl der Verflüssigerlüfter durch-geführt. Diese Vergleiche gestatten uns eine Gegenüberstellung der Auswirkungen des Verdich-tungsprozesses sowie der Unterschiede bei der Wärmeübertragung auf den Verflüssiger. Somit sind wir in der Lage, die jeweils wirtschaftlichste Technik zu finden.

In den Abbildungen 3 und 4 sind die Jahreslasten als Balkendiagramme dargestellt.Die Verflüssigungstemperatur variiert je nach Klim-abedingungen und ist auf 12 K über der Umge-bungstemperatur und ihr Minimalwert auf 30,0 °C festgelegt.

Es wurde die trockene Umgebungstemperatur her-angezogen. Die Wassertemperatur wurde konstant auf 7 °C gehalten. Eine konstante Überhitzung von 6 K sowie eine konstante Unterhitzung von 3 K waren vorgegeben.

VERDICHTER LEISTUNGEN12900 / HBP

HAUPTARCHITEKTURLEISTUNGSVARIANTE

15 tons 39,1 kW 1 Kreis / 1 VmfD (EIN/AUS)

2 x 7,5 tons 39,7 kW 2 Kreise / 1 VmfD pro Kreis (EIN/AUS)

DUO 7,5 tons 39,7 kW 1 Kreis / 2 VmfD, parallel geschaltet (EIN/AUS)

VSH 117 48,6 kW 1 Kreis / 1 VmvD

15 tons, PWM 39,1 kW 1 Kreis / 1 IC (PWM)

VSH 117 der 2. Generation mit PMM 49,6 kW 1 Kreis / 1 VmvD

VmfD: Verdichter mit fester Drehzahl VmvD: Verdichter mit variabler DrehzahlPWM: Pulweitenmodulation des Scrollsets PMM: Permanetmagnetmotor

Das „15-tons“-Modell wurde zur Referenz herangezogen.

Abb. 3: Thermische Last in Marseilles Abb. 4: Thermische Last in Nancy

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Auswirkungen der Verdichterwahl

Die beiden nachstehenden Tabellen fassen die berechneten Ergebnisse zu dem Referenzkaltwas-sersatz in beiden Klimazonen und zur jeweiligen Verdichtungstechnik zusammen:

15 tons (Referenz)

2 x7,5 tons

DUO7,5 tons VSH117 15 tons (PWM)

VSH117 der 2. Generation mit

PMMMars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy

Jahresverbrauch [kWh] 48720 44447

49599

45209

47341

42942

48645

44077

50974

46884

37969 34137

Jährliche Energie­einsparungen [kWh]: 0 0 839 761 -1379 -1505 -75 -370 2254 2437 -10751 -10310

Jahresgewinn [%] 0,0 0,0 -1,7 -1,7 2,8 3,4 0,2 0,8 -4,6 -5,5 22,1 23,2

COP­Jahreswert: 4,48 4,78 4,41 4,70 4,61 4,95 4,49 4,82 4,28 4,53 5,75 6,22

Tabelle 1: Vergleich der Ergebnisse aus Marseille und Nancy

• Die erste Beobachtung betrifft den Einfluss des Klimas auf die Leistung der Anlage. Bei dieser Anwendung weist die Anlage in Nancy durch-schnittlich einen 10 % niedrigeren Stromver-brauch als die Anlage in Marseilles auf. Dieser Unterschied tritt unabhängig von der benutzten Verdichtertechnik bzw. von der Art der Wärme-übertragung im Verflüssiger auf (siehe Tabelle 2). Dieser Effekt hängt hauptsächlich mit der Last zusammen. Darüber hinaus wirkt sich auch die niedrigere mittlere Verflüssigungstemperatur in einem kälteren Klima aus.

• Bei dieser Simulation erreicht die Technik der Intermittent Compression nicht die Jahresar-beitszahlen der EIN/AUS-Leistungsvariante. Das liegt im Wesentlichen daran, dass der die Effizi-enz des Verdichters sinkt, wenn interne Lecks auftreten.

• Wir können einen Leistungsunterschied von 5 % zwischen einer 2-Kreis-Anlage (in der jeder Kreis mit einem 7,5-tons-Verdichter ausgestattet ist) und

einem 1-Kreis-System (in dem 2 Verdichter des-selben Typs parallel geschaltet sind) feststellen. Diese Differenz lässt sich auf die zahlreichen Phasen zurückführen, in denen der DUO unter Teillast betrieben wird und in denen sich die Wärmeübertrager als überdimensioniert erwei-sen und somit den Wärmeübertragungskoeffi-zienten verbessern.

• Beim Einsatz in einer Anlage mit einem luftge-kühlten Kaltwassersatz ist der VSH117 dem DUO ebenbürtig.

• Der VSH117 (ein Verdichter mit variabler Drehzahl der 2. Generation mit Permanentmagnetmotor) weist gegenüber der DUO/Tandem-Konfigura-tion eine Jahresersparnis von 20 % und gegen-über der PWM-Technologie eine Jahresersparnis von 28 % auf. Dies lässt sich auf den hohen Wir-kungsgrad des Verdichters bei niedriger Dreh-zahl (den er dem Permanentmagnetmotor zu verdanken hat) sowie auf die optimierte interne Konstruktion zurückführen

Einfluss der variablen Drehzahl auf die Wärmeübertragung im Verflüssiger

In diesem Abschnitt soll beurteilt werden, ob sich eine Anpassung der Drehzahl des Verflüssigerlüfters an das Klima lohnt.

15 tons (Referenz)

2 x7,5 tons

DUO7,5 tons VSH117 15 tons (PWM)

VSH117 der 2. Generation mit

PMMMars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy Mars. Nancy

Jahresverbrauch [kWh] 47277

41679

46232

41590

43904

39265

43908

39884

47042 42933 33558 30354

Jährliche Energie­einsparungen [kWh]: 0 0 -1045 -89 -3373 -2414 -3369 -1795 -235 1253 -13719 -12085

Jahresgewinn [%] 0,0 0,0 2,2 -0,2 7,1 5,8 7,1 4,3 0,5 -3,0 29,0 28,5

COP­Jahreswert: 4,62 5,10 4,72 5,11 4,97 5,41 4,97 5,33 4,64 4,95 6,51 7,00

Tabelle 3: Vergleich der Ergebnisse aus Marseilles und Nancy (Verflüssigerlüfter mit variabler Drehzahl)

• Die vorangegangenen Schlussfolgerungen besitzen weiterhin Gültigkeit. Es lässt sich eine Verbesserung des COP-Jahreswerts von 9  % erzielen, maximal sogar von 13 % (COP 7 gegen-über COP 6,2), falls ein Verdichter mit variabler

Drehzahl und Permanentmagnetmotor verwen-det wird. Mit der Anpassung der Drehzahl der Lüfter lässt sich der maximale Nutzen aus den besten Lösungen im Bereich der Verdichterlei-stungsvarianten ziehen.

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Die folgende Abbildung fasst die je nach Klima erzielten COP-Jahreswerte zusammen:

Abb. 5: Übersicht über die Auswirkungen der gewählten Verdichtungs-technik und Verflüssigerwärmeübertragung auf den COP-Jahreswert.

Zusammenfassend lässt sich folgendes beobachten:• Unabhängig von der gewählten Verdichtertech-

nik beträgt der Einfluss des Klimas auf die Jah-resarbeitszahl bei diesem Beispiel 10 %.

• Verflüssigerlüfter mit variabler Drehzahl steuern einen Jahresgewinn von ungefähr 9 % bei.

• VSH-Verdichter der 2. Generation mit variabler Drehzahl und Permanentmagnetmotor stellen mit Abstand die beste technische Lösung dar, um eine optimale Jahresarbeitszahl zu erzielen.

Fazit

Dank

In Zukunft müssen thermodynamische Systeme so konzipiert werden, dass die Erzeugung von Wärme oder Kälte an den schwankenden Bedarf während des Jahres angepasst wird.Das Beispiel des in diesem Artikel behandelten Kalt-wassersatzes zeigt deutlich auf, dass die Auswahl der Verdichtertechnik von entscheidender Bedeu-tung ist und dass ihr Einfluss auf den COP-Jahreswert bis zu 54 % ausmachen kann (ein COP von 4,5 für PWM-Verdichter mit einem Verflüssigerlüfter mit fester Drehzahl im Vergleich zu einem COP von 7 für den VSH2-Verdichter mit variabler Drehzahl und mit Verflüssigerlüfter mit variabler Drehzahl).

Auf den Einfluss der Klimabedingungen wurde ebenfalls eingegangen. In diesem Zusammenhang

hat sich gezeigt, dass zum Erzielen der besten Lei-stung der Anwendungsbereich, die Verdichtungs-technik und das örtliche Klima berücksichtigt wer-den müssen.

Bei Anwendung dieses Ansatzes auf einen anderen Einsatzbereich (Wärmepumpe, Kälteanlage, Luft-/Luft-Klimaanlage usw.) bzw. auf ein überdimensio-niertes System würden andere Ergebnisse und völ-lig unterschiedliche Effekte festgestellt werden. Analog hierzu würde auch die Berücksichtigung des Energieverbrauchs im AUS-Zustand (Kurbelge-häuseheizungen usw.) das Ergebnis deutlich zugunsten der Varianten mit variabler Drehzahl verändern, weil diese eine kurze Ausschaltzeit ermöglichen.

Die Autoren möchten Philippe RIVIERE von der Ecole des Mines de Paris für seine wertvolle

Unterstützung beim sammeln und analysieren des Materials danken.

VSH

117 der 2.

Generation

mit PM

M

VSH

117

DU

O 7,5

tons

2 x 7,5 tons

15 tons

15 tonsPW

M

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Die Danfoss-Produktpalette für die Wärmepumpen-, Kälte- und Klimatechnik

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ist ein weltweit führender Hersteller Kälte-

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Unser Hauptaugenmerk liegt auf der

Herstellung qualitativ hochwertigen Pro-

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