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Übersichten 8 Komplement. integr. Med. · 03/2008 Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in der indus- trialisierten Welt und sie nehmen rasant zu. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lei- det unter einer Erkrankung des allergi- schen Formenkreises. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass bis zu 64% der Patienten, die unter Allergien leiden, komplementäre oder alternative Medizin in Anspruch nehmen [1]. Dabei werden vor allem Akupunktur, Homöopathie und Eigenbluttherapie eingesetzt. Die Stär- ke der chinesischen Medizin besteht in der langen klinischen Erfahrung mit der Anwendung der Behandlungsmethoden am Menschen. Darüber hinaus konnten die guten praktischen Erfahrungen in „Wind“ und „Hitze“ als zentrale Begriffe der TCM-Diagnose Behandlung von Allergien mit Akupunktur und Chinesischer Medizin Die Behandlung allergischer Erkrankungen ist eine Domäne der chinesischen Medizin. Da- bei kommen vor allem die Akupunktur, die chinesische Arzneimitteltherapie und Diätetik zum Einsatz. Die guten klinischen Erfahrungen konnten auch in einer ganzen Reihe von Studien bestätigt werden. Dies gilt insbesondere für die allergische Rhinitis, das allergische Asthma und das atopische Ekzem. M. Wullinger zahlreichen klinischen Studien erhärtet werden [2]. Die verschiedenen Behandlungsverfah- ren der chinesischen Medizin haben bei den allergischen Erkrankungen einen unterschiedlichen Stellenwert. So kön- nen der Heuschnupfen oder die allergi- sche Rhinitis in vielen Fällen allein mit der Akupunktur erfolgreich behandelt werden. Das atopische Ekzem hingegen erfordert unbedingt den Einsatz der chi- nesischen Arzneimitteltherapie. Bei der Behandlung des allergischen Asthmas werden die besten Ergebnisse durch eine Kombination der Akupunktur mit chinesischer Diätetik und Arzneimittel- therapie erzielt. Der Begriff „Allergie“ wurde im Jahre 1906 vom Wiener Pädia- ter Clemens von Pirquet begründet. Aus diesem Grund finden sich in klassischen Quellen der chinesi- schen Medizin keine Aussagen zu Allergien im Allgemeinen. Trotzdem wurden in China schon sehr früh Symptome von allergischen Er- krankungen und deren Behandlung beschrieben. Eine der wichtigsten Rezepturen zur Behandlung von allergischem Asthma, das „kleine Dekokt des grünen Drachen“ , findet sich erstmals in einer Abhandlung, die vor etwa 2000 Jahren entstan- den ist [3].

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Übersichten8

Komplement. integr. Med. · 03/2008

Allergien gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in der indus-trialisierten Welt und sie nehmen rasant zu. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lei-det unter einer Erkrankung des allergi-schen Formenkreises. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass bis zu 64% der Patienten, die unter Allergien leiden, komplementäre oder alternative Medizin in Anspruch nehmen [1]. Dabei werden vor allem Akupunktur, Homöopathie und Eigenbluttherapie eingesetzt. Die Stär-ke der chinesischen Medizin besteht in der langen klinischen Erfahrung mit der Anwendung der Behandlungsmethoden am Menschen. Darüber hinaus konnten die guten praktischen Erfahrungen in

„Wind“ und „Hitze“ als zentrale Begriffe der TCM-Diagnose

Behandlung von Allergien mit Akupunktur undChinesischer MedizinDie Behandlung allergischer Erkrankungen ist eine Domäne der chinesischen Medizin. Da-

bei kommen vor allem die Akupunktur, die chinesische Arzneimitteltherapie und Diätetik zum

Einsatz. Die guten klinischen Erfahrungen konnten auch in einer ganzen Reihe von Studien

bestätigt werden. Dies gilt insbesondere für die allergische Rhinitis, das allergische Asthma

und das atopische Ekzem.

M. Wullinger

zahlreichen klinischen Studien erhärtet werden [2].Die verschiedenen Behandlungsverfah-ren der chinesischen Medizin haben bei den allergischen Erkrankungen einen unterschiedlichen Stellenwert. So kön-nen der Heuschnupfen oder die allergi-sche Rhinitis in vielen Fällen allein mit der Akupunktur erfolgreich behandelt werden. Das atopische Ekzem hingegen erfordert unbedingt den Einsatz der chi-nesischen Arzneimitteltherapie. Bei der Behandlung des allergischen Asthmas werden die besten Ergebnisse durch eine Kombination der Akupunktur mit chinesischer Diätetik und Arzneimittel-therapie erzielt.

Der Begriff „Allergie“ wurde im Jahre 1906 vom Wiener Pädia-ter Clemens von Pirquet begründet. Aus diesem Grund fi nden sich in klassischen Quellen der chinesi-schen Medizin keine Aussagen zu Allergien im Allgemeinen. Trotzdem wurden in China schon sehr früh Symptome von allergischen Er-krankungen und deren Behandlung beschrieben. Eine der wichtigsten Rezepturen zur Behandlung von allergischem Asthma, das „kleine Dekokt des grünen Drachen“, fi ndet sich erstmals in einer Abhandlung, die vor etwa 2000 Jahren entstan-den ist [3].

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. . .natürlich wirksam!

Prophylaxeund Therapiebei Heuschnupfen

Hewallergia Complex Zusammensetzung: 100 ml enthalten:Apis D4 20 ml, Galphi mia glauca D4 30 ml, Kalium bichromi-cum D4 10 ml, Marum verum D4 10 ml, Verbascum D1 10 ml.Anwend ungs gebiete: Die An wend ungs gebiete leiten sich vonden homöopathischen Arznei mittelbil dern ab. Dazu gehören:Besserung der Beschwerden bei allergischem Schnupfen.Enthält 42 Vol.-% Alkohol. Gegen an zeigen: Bie nen gift- undChrom über emp findlichkeit. Nebenwirkungen: In Einzel fällenHaut reaktionen. Zul.-Nr. 6887658.00.00. Packungsgrößen undPreise (UVP): 50 ml N1 € 11,40, 100 ml N2 € 17,90.

Auf sanft regulierende Weise erreicht HewallergiaComplex eine Umstimmung der allergischen Reak-tion gerade bei Heu schnupfen. Die Behandlungsollte rechtzeitig vor der Hauptflugzeit der Pollenbeginnen.

Hevert-Arzneimittel, In der Weiherwiese 1, D -55569 Nussbaumwww.hevert.de · E-Mail: [email protected]

Die Hyperreagibilität des Immunsystems beim Allergiker spiegelt sich in der chine-sischen Medizin häufi g in Begriffen, wie „Wind“ (feng) und „Hitze“ (re) wieder. „Wind“ beschreibt krankheitsauslösende Faktoren, die von außen auf das Individu-um einwirken. Die Krankheitssymptome treten plötzlich auf und verschwinden auch wieder rasch. Sie manifestieren sich häufi g im Kopfbereich. Darüber hin-aus wirkt es oft, als sei der Patient Zug-luft oder Wind ausgesetzt gewesen. In der Tat werden die Pollen durch den Wind auf die betroffenen Schleimhäute ge tragen.„Hitze“ bezeichnet die gesteigerte Dyna-mik des gesamten Organismus. Sie zeigt sich in einer allgemeinen Unruhe, einem Hitzegefühl und ausgeprägtem Bewe-gungsdrang. Weitere Hinweise sind ver-mehrter Durst, Bedürfnis nach Kühlung sowie eine Verschlechterung des Befi n-dens in den Sommermonaten.

Beispiel allergischeRhinitis [4]Die charakteristischen Symptome des Heuschnupfens sind der Niesreiz, ge-folgt von klarem, wässrigem Nasenfl uss sowie eine verstopfte Nase und nasaler Juckreiz. Daneben bestehen häufi g Juck-reiz und Tränenfl uss der Augen. Aus Sicht der chinesischen Medizin handelt es sich hierbei um typische Symptome einer „Windschädigung“.Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Lokalisation des Krankheitsbildes, wel-ches sich insbesondere an den Schleim-häuten der Nase und der Augen abspielt. Die Schleimhäute werden in der chinesi-schen Medizin schlicht als „Oberfl äche“ bezeichnet.Das Ziel bei der Behandlung des Heu-schnupfens besteht also darin, die „Windschädigung“ aus der „Oberfl äche“ auszuleiten. Zusätzlich muss berücksich-tigt werden, ob „Hitze“-Zeichen vorlie-gen. Diese zeigen sich in einer Rötung der Nasenschleimhaut, der Konjunktiven und des Zungenkörpers sowie in einer Gelbfärbung der Sekrete.

Therapie mitChinesischer Medizin

Die wichtigsten Akupunkturpunkte für die Behandlung des Heuschnupfens sind Gb 20 (fengchi), Di 20 (yingxiang), Di 4 (hegu) und Ex 1 (yintang).

Alle Punkte haben die Eigenschaft, „Windschädigungen“ aus der Oberfl äche zu zerstreuen. Di 20 und Ex 1 machen zu-sätzlich die Nase frei und Gb 20 klärt die Augen.Falls keine ausgeprägten „Hitze“-Sym-ptome vorliegen, werden häufig noch die Punkte Ma 36 (zusanli) und Le 3 (tai-chong) behandelt, um die Funktionskrei-se Milz und Leber zu stützen und damit das Immunsystem zu beruhigen und zu stabilisieren. Wenn hingegen „Hitze“-Zeichen vorliegen, werden Di 11 (quchi) und Lu 5 (chize) gestochen, da sie eine kühlende Wirkung auf die „Oberfl äche“ und den Funktionskreis Lunge haben.In vielen Fällen führt eine Akupunkturse-rie von 10 bis 15 Behandlungen bereits zu einer spürbaren Linderung der allergi-schen Beschwerden. In der Regel wer-den die Patienten ein- bis zweimal pro Woche behandelt. Im Idealfall sollte die Akupunkturbehandlung etwa zwei bis drei Wochen vor dem erwarteten Be-ginn des Heuschnupfens eingeleitet wer-den. Der Behandlungserfolg tritt oft sehr schnell, innerhalb der ersten fünf Be-handlungen, ein.In besonders hartnäckigen Fällen kann neben der Akupunktur die chinesische Arzneimitteltherapie eingesetzt wer-den. Dabei greift man wiederum auf Pflanzen zurück, welche „Windschädi-gungen“ in der Oberfl äche zerstreuen.Beim Heuschnupfen haben sich beson-ders bewährt Menthae herba (bohe), Tribuli fructus (baijili) und Schizonepe-tae herba (jingjie). Zur Stabilisierung des Immunsystems ist das wichtigste Mittel der chinesischen Phytotherapie Astragali radix (huangqi).Um speziell die Nase frei zu machen, werden Magnoliae fl os (xinyi) und Xan-thii fructus (cangerzi) verordnet. Für den Juckreiz und die Rötung der Augen sind Chrysanthemi fl os (juhua) und Mori foli-um (sangye) die Mittel der Wahl.Chinesische Arzneimittel werden traditio-nell als wässrige Abkochungen (Dekokte) eingenommen. Für die Behandlung von Kindern eignen sich hydrophile Konzent-

Gb 20 • (fengchi)Di 20 • (yingxiang)Di 4• (hegu)L 5• (chize)Ma 40• (fenglong)Le 2 • (xingjian)Le 3 • (taichong)

Akupunktur

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Komplement. integr. Med. · 03/2008

rate in Tropfenform. Einfach und praktika-bel sind moderne Granulate, die nur kurz in heißes Wasser eingerührt werden.

Fallbeschreibung

Die 39-jährige Patientin litt bereits seit 12 Jahren unter Heuschnupfen. Die Be-schwerden begannen meist im März und zogen sich bis zum September. Die Hauptbeschwerden waren Niesreiz, eine stark laufende Nase und Juckreiz der Au-gen und des Rachens. Zusätzlich hatte sie oft verstopfte Ohren und Ohrenschmer-zen sowie Stirnkopfschmerzen. Zur Linde-rung ihrer Beschwerden nahm sie einmal täglich ein Antihistaminikum, außerdem abschwellende Nasentropfen. Im Aller-gietest zeigte sich eine deutliche Reakti-on auf Birke, Erle, Hasel und Gräser. Als die Patientin Anfang Mai erstmals zu mir kam, war der Heuschnupfen bereits in vol-lem Gang. Die geröteten Augen, der Ra-chen und der rote Zungenkörper deuteten darauf hin, dass neben der offensichtli-chen „Windschädigung“ in der Oberfl äche „Hitze“-Symptome vorlagen.Die Patientin wurde einmal pro Woche akupunktiert, insgesamt wurden zehn Be-handlungen durchgeführt. Bereits nach der ersten Akupunkturbehandlung trat eine so deutliche Besserung ein, dass die Patien-tin die Antihistaminika absetzte. Auch das Nasenspray wurde nicht mehr täglich, son-dern nur noch vereinzelt verwendet.Lediglich einmal in diesem Sommer, An-fang Juli, traten nochmals stärkere aller-gische Beschwerden auf. Daraufhin wur-de zusätzlich zur Akupunktur für 14 Tage folgendes Dekokt verordnet:

Studien zurallergischen Rhinitis

Die gute Wirksamkeit der Akupunktur bei der allergischen Rhinitis konnte auch in zahlreichen Studien bestätigt werden.

Menthae herba (bohe) 4 gSchizonepetae herba (jingjie) 5 gTribuli fructus (baijili) 9 gXanthii fructus (cangerzi) 6 gMagnoliae fl os (xinyi) 5 gAstragali radix (huangqi) 12 g

Danach war die Patientin für den Rest des Sommers beschwerdefrei. Auch im darauf folgenden Jahr hatte sie kaum Heuschnupfen und konnte auf die Einnahme von Antihistamini-ka verzichten.

Dekokt

Die bedeutsamste Studie ist vermutlich die ARC-Studie, welche in Deutschland durchgeführt und 2005 von Brinkhaus et al. veröffentlicht wurde [5]. Dabei wur-de die Wirksamkeit der Akupunktur bei 981 Patienten mit Heuschnupfen in der Routineversorgung untersucht. Bei 90% der akupunktierten Patienten zeigte sich nach durchschnittlich zehn Behandlungen eine signifi kante Verbesserung der krank-heitsspezifi schen Beschwerden und der allgemeinen Lebensqualität.

2004 wurde von der Internationalen Ge-sellschaft für chinesische Medizin (SMS) eine randomisierte Studie zur Behand-lung der saisonalen allergischen Rhinitis mit Akupunktur und chinesischen Arznei-mitteln publiziert [6]. Dabei zeigte sich in der Verumgruppe eine Besserung bei 85% der Patienten gegenüber 40% in der Kontrollgruppe.Eine Übersicht über weitere Studien zur allergischen Rhinitis gibt die Tabelle un-ten rechts [2].

Autor/Jahr n RCT Krank-heitsbild

Intervention Ergebnis

Lau 1975 [9] 22 nein – 6 Akupunkturbehandlungenstandardisiert/Laseraku.2-mal pro Woche

positiv

Lehmann1989 [10]

92 ja SAR 8–10 Akupunkturbehandlungenstandardisiert/Körper + Ohr1-mal pro Woche

positiv

Hauswald 1989 [11]

65 ja SAR 9 Akupunkturbehandlungenstandardisiert/Körper + Ohr, Laseraku.3-mal pro Woche

positiv

Fatschel 1991 [12]

60 ja PAR 7 Akupunkturbehandlungenstandardisiert/Körper + Ohr1-mal pro Woche

positiv

Langer 1992 [13] 174 ja SAR 9 Akupunkturbehandlungenstandardisiert/Körper + Ohr, Laseraku.3-mal pro Woche

positiv

Wolkenstein 1998 [14]

24 ja SAR 9 Akupunkturbehandlungenindividualisiert1-mal pro Woche

+/-

Xue 2002 [15] 30 ja SAR 12 Akupunkturbehandlungenhalbstandardisiert3-mal pro Woche

positiv

Hauswald 2004 [16]

25 ja PAR 12 AkupunkturbehandlungenKörper + Ohr2-mal pro Woche

positiv

Magnusson 2004 [17]

40 ja SAR 12 Akupunkturbehandlungenstandardisiert

+/-

Ng 2004 [18] 72 ja PAR 16 Akupunkturbehandlungenstandardisiert2-mal pro Woche

positiv

Brinkhaus/SMS 2004 [6]

59 ja SAR 6 Akupunkturbehandlungenhalbstandardisiert+ Phytotherapie1-mal pro Woche

positiv

Brinkhaus/ARC 2005 [5]

981 ja – 10 Akupunkturbehandlungen positiv

Tab. 1: Übersicht über Studien zur allergischen Rhinitis (SAR = saisonale allergische Rhinitis; PAR = perenniale allergische Rhinitis; RCT = randomisierte kontrollierte Studie; +/- = Verum- und Kontrollgruppe positiv)

Wullinger_Allergien 10Wullinger_Allergien 10 19.02.2008 13:49:2219.02.2008 13:49:22

Übersichten 11

Komplement. integr. Med. · 03/2008

Dr. med. Michael Wullinger

Facharzt für AllgemeinmedizinNaturheilverfahren, Akupunktur

Kaiserstr. 2883022 Rosenheim

[email protected]

[1] Schäfer T, Riehle A, Wickmann H-E et al. Alternative medicine in allergies – prevalence, patterns of use and costs. Allergy 2002; 57:694-700.

[2] Wullinger M, Fatrai A. Allergiebe-handlung mit Chinesischer Medizin. München: Urban & Fischer 2007.

[3] Hempen C-H, Fischer S, Wullinger M et al. Leitfaden Chinesische Rezepturen. München-Jena: Elsevier 2006.

[4] Wullinger M. Differenzialdiagnose und Therapie der allergischen Rhinitis mit Akupunktur und chinesischen Arzneimitteln, Teil 1 u. 2. Chin Med 2006; 21:1-19, 53-67.

[5] Brinkhaus B, Witt C, Jena S et al. Wirksamkeit der Akupunktur bei Patienten mit allergischer Rhinitis – Akupunktur in der Routineversorgung (ARC) Studie: FACT 2005; 10:SupplP9.

[6] Brinkhaus B, Hummelsberger J,

Seufert J et al. Treatment of Allergic Rhinitis with Acupuncture and Chinese Herbal Medicine: A Randomized, Placebo-Controlled Trial. Allergy 2004; 59:953-960.

[7] Sheehan MP, Rustin MH, Atherton DJ et al. Effi cacy of Traditional Chinese Herbal Therapy in Adult Atopic Disor-der. Lancet 1992; 340:13-17.

[8] Vogt L, Scheewe S et al. Akupunk-turbehandlung bei Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale. www.daegfa.de/wissenschaft 2007.

[9] Lau BH, Wong DS, Slater JM. Effect of Acupuncture on Allergic Rhinitis: Clinical and Laboratory Evaluations. Am J Chin Med 1975; 3:263-270.

[10] Lehmann V. Wirksamkeit der Aku-punktur und Elektropunktur bei rhino-pathia allergica – eine prospektive randomisierte Vergleichsstudie. AKU

Akupunktur Theorie und Praxis 1989; 17:98-109.

[11] Hauswald B, Langer H. Akupunktur und Laserakupunktur bei Rhinopathia pollinosa – Ergebnisse einer klinisch kon-trollierten Studie. AKU 1989; 17:14-21.

[12] Fatschel J. Akupunkturtherapie der perennialen Rhinitis allergica: eine klinische placebokontrollierte Studie. Hgm 1991; 4:217-219.

[13] Langer H, Hauswald B. Langzeitstudie über die Therapie der Rhinopathia pollinosa mittels Akupunktur bzw. Laserakupunktur. Erfahrungsheilkunde 1992; 4:261-267.

[14] Wolkenstein E, Horak F. Protective Effect of Acupuncture on Allergen Provoked Rhinitis. Wien: Med Wochen-schrift 1998; 148:450-453.

[15] Xue CC, English R, Zhang JJ et al. Effect of Acupuncture in the Treatment

of Seasonal Allergic Rhinitis: A Ran-domized Controlled Clinical Trial. Am J Chin Med 2002; 30:1-11.

[16] Hauswald B, Schmidt C, Knothe J et al. Wirksamkeit der Akupunkturtherapie bei allergischer Rhinitis (Hausstaub-milben) im Vergleich zur Therapie mit einem Antihistaminikum (Loratadin) www.daegfa.de/wissenschaft - Studie zur Veröffentlichung eingereicht.

[17] Magnusson AL, Svensson RE, Leivrik C et al. The Effect of Acupuncture on Allergic Rhinitis: A Randomized Controlled Clinical Trial. Am J Chin Med 2004; 2:105-115.

[18] Ng DK, Chow PY, Ming SP et al. A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Trial of Acupuncture for the Treatment of Childhood Persistent Allergic Rhinitis. Pediatrics 2004; 114:1242-1247.

Literatur

se durch den kombinierten Einsatz von Akupunktur, chinesischer Arzneimittel-therapie und Diätetik zu erreichen sind. Besonders gut scheinen Kinder auf ein derartiges Vorgehen anzusprechen. Po-sitive Wirkungen beim Asthma bronchi-ale sind außerdem durch regelmäßige Qigong-Übungen zu erzielen. Ein derart komplexer Therapieansatz ist jedoch nur schwer in randomisierten Studien zu ve-rifi zieren. dcs

AbschließendeBemerkungenDie Behandlung allergischer Erkrankun-gen gehört zu den wichtigsten Indikati-onen für die chinesische Medizin und Akupunktur. Voraussetzung für die An-wendung der verschiedenen Therapie-verfahren ist die Durchführung einer chinesischen Diagnostik durch einen entsprechend geschulten Arzt. Die chi-nesische Medizin unterscheidet für je-des allergische Beschwerdebild mehrere differenzialdiagnostische Möglichkeiten. Die Zuordnung der individuellen Sympto-matik eines Patienten zu einer Differen-zialdiagnose erfolgt aufgrund der chine-sischen Diagnose. Diese umfasst neben einer ausführlichen Befragung die Puls- und Zungendiagnose.Die Stärke der chinesischen Medizin be-steht in einer individuellen Vorgehens-weise, welche neben den krankheits-spezifi schen Beschwerden das gesamte

Befi nden des Patienten berücksichtigt. Trotzdem konnten in mehr als zwei Dut-zend Studien, welche einen standardisier-ten Therapieansatz benutzten, positive Wirkungen bei allergischen Krankheits-bildern beobachtet werden. Am besten untersucht ist die Behandlung der allergi-schen Rhinitis mit Akupunktur.Für das atopische Ekzem gibt es mehre-re positive Studien über die Wirksamkeit der chinesischen Arzneimitteltherapie. Am bekanntesten davon ist eine im Lan-cet veröffentlichte Studie aus dem Jahr 1992 [7]. Deutliche Hinweise für die Wir-kung der Akupunktur beim allergischen Asthma ergeben sich ebenfalls aus meh-reren Studien. Zuletzt wurde 2007 von Vogt/Scheewe eine randomisierte Studie über die Akupunkturbehandlung von Kin-dern und Jugendlichen mit Asthma bron-chiale publiziert [8].Die klinischen Erfahrungen deuten dar-auf hin, dass bei der Behandlung von all-ergischem Asthma die besten Ergebnis-

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