windkraft – was will der südwesten

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  • 8/12/2019 Windkraft Was will der Sdwesten

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    VERNUNFTKRAFT.u Bundesinitiative fr vernnftigeEnergiepolitik

    bersicht zu fehlerhaften Darstellungen im

    SWR-Beitrag Windkraft was will der Sdwesten?

    Kritikpunkt 1

    Unter Leugnung technischer, physikalischer und mathematisch-statistischer Zusammen-hnge und unter Ausblendung der kologischen und konomischen Implikationen wird derWindkraft flschlich die Fhigkeit zugesprochen, einen substantiellen Beitrag zurElektrizitts- und Energieversorgung zu leisten.

    Unkommentierte Aussagen von Herrn Kurt Rohrig (ab Min 19:11) Unsere Studien haben ausgerechnet, dass wir mehr als die Hlfte der erforderlichen Energie

    durch Windenergie an Land bereitstellen knnen

    Wir brauchen zurzeit noch keine Speicher. Wir haben genug Zeit, um sichere undwirtschaftliche Lsungen zu schaffen

    Wir haben keine Alternative zu den Erneuerbaren Energien Es macht auf jeden Fall Sinn, die Windenergie weiter in Deutschland zu verteilen, weil wir

    htten wenn wir nur in Norddeutschland die Windenergie installieren wrden dann auch

    nur dort die Produktion und wenn in Norddeutschland eine Flaute ist, in ganz Deutschland

    keinen Strom.

    Unkritische Darstellung des Methanisierungsverfahrens als Lsung, wobei von den konomischenund kologischen Implikationen (Flchenverbrauch und Infrastrukturbedarf) vollstndig abstrahiertwird.

    Richtigstellung:

    Windkraft ist fr die Energieversorgung unseres Landes von geringer Bedeutung.

    Auch bei vollstndiger Ausnutzung aller Potentiale wird die Windkraft absehbar keinensubstantiellen Beitrag leisten knnen.

    Erluterung:

    In Deutschland sind derzeit rund 24.000 Windkraftanlagen in Betrieb. Nur in den rund fnfzigfachgreren Lndern China und USA sind mehr Anlagen errichtet, in Europa sind wir bei denAnlagenzahlen einsamer Spitzenreiter. Die 24.000 Windkraftanlagen erbrachten in den Jahren 2012und 2013 jeweils einen Beitrag von 1,3 Prozent zum Primrenergiebedarfunseres Landes.

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    VERNUNFTKRAFT.u Bundesinitiative fr vernnftigeEnergiepolitik

    Herrn Rohrigs Aussage, dass wir irgendwann einmal die Hlfte der Energie durch Windenergie anLand decken knnen, ist demnach eindeutig dem Bereich der Phantasie zuzuordnen. Selbst wenn mandie khne Behauptung wohlwollend als Versprecher auslegt und die 50% nur auf die Stromerzeugung

    bezieht, kann diese Vorstellung den Bereich der Phantasie niemals verlassen.

    Dies lsst sich leicht dadurch begrnden, dass die Energiedichte des Windes sehr gering ist und esdaher einer schwindelerregenden Zahl von Windkraftanlagen bedarf, um Beitrge in der Gren-ordnung von 50% der deutschen Stromversorgung durch Windkraftanlagen sicherzustellen. UnsereBerechnungen die, anders als die des Herrn Rohrig, transparent sind und anhand eines einfachenDreisatzes nachvollzogen werden (www.vernunftkraft.de/dreisatz) knnen zeigen, dass von derWindkraft nicht einmal 25 Prozent Beitrag zur Deckung des Strombedarfs je zu erwarten ist:

    Selbst wenn das perfekte Stromnetz bereits existierte und das von Herrn Rohrigs Institut propagiertepower-to-gas Verfahren flchendeckend eingesetzt werden knnte, so wren in Deutschland rund70.000 Windkraftanlagen erforderlich, um nur ein Viertel der Stromversorgung zu gewhrleisten. VonFlensburg bis nach Berchtesgaden und von Aachen bis Grlitz wre alle 7,3 km ein Windpark mit je 10Anlagen zu errichten. Ganz abgesehen von den horrenden Kosten, die die dazu bentige Infrastrukturmit sich brchte, wren die kologischen Implikationen fr unser Land verheerend.

    Wenn Herrn Rohrigs Vision Realitt wrde, htten wir im Durchschnitt alle 5 km zehn Windkraft-anlagen. Fr Menschen, Tiere und Natur wre in dieser Welt kein Platz mehr. Was Herr Rohrig mitdiesem Zitat verbreitet, ist keine Zukunftsvision, sondern eine Wahnvorstellung.

    Die Aussage, dass wir derzeit keine Speicher brauchen ist ebenso unsinnig:

    Mangels Speichermglichkeit haben wir seit Jahren in zunehmendem Mae unfreiwillige Stromexporte

    zu verzeichnen. Der zufllig anfallende Windstrom muss zwecks Sicherung der Netzstabilittregelmig entsorgt werden, d.h. weit unter dem den deutschen Stromkunden in Rechnung gestellten

    Preis ins Ausland gebracht werden. Mitunter zu negativen Preisen. Wir zahlen schon heuteauslndischen Stromabnehmern dafr, dass sie uns von der Geiel des Windstroms befreien. Nur aus

    Sicht der Windstromproduzenten sind Speicher entbehrlich, denn auch nicht produzierter undverschenkter Strom wird vergtet. Der weitere Zubau an Anlagen wird diesen Missstand verschrfen.

    Genug Zeit haben wir in der Tat.

    Aber nicht fr die auf Jahrzehnte hin vollkommen aussichtslose Suche nach wirtschaftlichenSpeichermglichkeiten fr Zufallsstrom, sondern fr die Suche nach tragfhigen technologischenAlternativen jenseits der fossilen und nuklearen Elektrizittserzeugung. Dass wir keine Alternativen

    zu diesenErneuerbarenhtten, wie Herr Rohrig behauptet, stimmt auf keinen Fall. Gem Schtzungder Bundesanstalt fr Geowissenschaften und Rohstoffe ist selbst bei einer Verdreifachung derFrdermenge whrend dieses Jahrhunderts kein Ende der fossilen Ressourcen in Sicht. Knapp wirdallenfalls das fr die Stromerzeugung unbedeutende Erdl.

    Die verwerflichste Falschaussage, die der SWR verbreitet, bezieht sich allerdings auf die Verteilung derWindenergie in Deutschland:

    Herrn Rohrig zufolge macht es auf jeden Fall Sinn, Windkraftanlagen flchendeckend zu verteilen. Er

    behauptet, dass sich die stochastischen Windstromeinspeisungen aus verschiedenen Regionengegenseitig ausgleichen. Damit suggeriert Herr Rohrig, dass es wenn man nur genug Anlagenaufstellt und diese ordentlich ber der Flche der Bundesrepublik verteilt zu einer Glttung derEinspeisung kme. Diese zweifelsfrei falsche Aussageverstt gegen einen fundamentalen Satz dermathematischen Statistik: den zentralen Grenzwertsatz.

    http://www.vernunftkraft.de/dreisatzhttp://www.vernunftkraft.de/dreisatzhttp://www.vernunftkraft.de/dreisatzhttp://www.vernunftkraft.de/dreisatz
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    Herr Rohrig sagt an dieser Stelleentweder die Unwahrheit oder an seinem Institut hat mansich der statistischen Natur des Phnomens Windstrom noch nicht hinlnglich genhert.

    Aufgrund seiner empirischen Kenntnisse muss er jedoch wissen, dass die Ausmae einesTiefdruckgebietes regelmig die Ausmae Deutschlands berschreiten. Der theoretische Beweis dafr,dass das von Herrn Rohrig propagierte Szenario zweifelsfrei widerlegt werden kann, ist unterwww.vernunftkraft.de/windkraft-vs-wuerfeln zu finden. Die bittere Wahrheit besteht darin, dass dieEinspeisungen untereinander statistisch korreliert sind. Daher werden sich die Leistungsspitzen miteinem Ausbau der Windkraft weiter erhhen.

    Ohne jede kritische Einordnung wird schlielich ein Werbefilm des IWES Kassel abgespielt, der daspower-to-gas-Verfahren als Lsung fr die Speicherproblematik darstellt. Dies lsst die eine

    Energieversorgung auf Basis von Wind und Sonne als zum Greifen nahe erscheinen. Die

    konomischen, kologischen und technischen Implikationen werden vollkommen ausgeblendet: DieVerluste bei der Speicherung und der Bedarf an Infrastruktur sind grotesk. Nicht ein Mangel anForschungsgeldern oder politischem Willen, sondern der zweite Hauptsatz der Thermodynamikverhindert eine wesentliche Erhhung der Speichereffizienz verhindert.

    Die Aussagen des Herrn Rohrig erzeugen beim Betrachter eine Machbarkeitsillusion. Ermissbraucht an dieser Stelle den Ruf der Fraunhofer Gesellschaft. Er desinformiert die ffentlichkeit ineine Richtung, die der weiteren ffentlichen Finanzierung der von ihm eingeschlagenenForschungsrichtung dienlich ist. Es handelt sich bei seinen Statements mehrheitlich nicht umwissenschaftliche Aussagen, sondern um reines Selbstmarketing.

    http://www.vernunftkraft.de/windkraft-vs-wuerfelnhttp://www.vernunftkraft.de/windkraft-vs-wuerfelnhttp://www.vernunftkraft.de/windkraft-vs-wuerfeln
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    Kritikpunkt 2

    Windkraftanlagen werden flschlich als Ersatz fr Kernkraftwerke dargestellt.

    Windrder sind auf jeden Fall besser als Atommeiler (Min. 12:48) Atomkraftwerke werden abgeschaltet, dafr mssen ber 100 Windrder her(Min. 15:45)

    Richtigstellung:

    Windkraftanlagen knnen Kernkraftwerke nicht ersetzen.

    Erluterung:

    Fr die Versorgungssicherheit und die Stabilitt der Stromnetze ist es zwingend erforderlich, einekonstante Spannung aufrechtzuerhalten. Diese sogenannte Grundlast muss rund um die Uhr gedecktsein. Der von Windkraftanlagen erzeugte Strom ist nicht grundlastfhig, d.h. er fllt nach demZufallsprinzip an und kann keine Versorgungssicherheit bieten. Der in Kernkraftwerken erzeugte Stromist grundlastfhig und schafft Versorgungssicherheit. Nicht-grundlastfhiger Strom kanngrundlastfhigen nicht ersetzen. Der erste oben zitierte Satz impliziert einen Vergleich von pfeln mitBirnen. Die Lastganglinie aller deutschen Windkraftanlagen belegt die Zusammenhnge:

    Installierte Leistung versus tatschliche Einspeisung, Darstellung durch Rolf Schuster. Daten: EEX.

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    Kritikpunkt 3

    Der Windkraftausbau wird flschlich als Beitrag zum Klimaschutz dargestellt. Ein

    Scheinkonflikt zwischen Naturschutz und Klimaschutz wird konstruiert.

    Natur- und Umweltschutz oder ein Projekt, das dem Klimaschutz dient ein echter Konflikt (Min9.46).

    Damit wird der falsche Eindruck erzeugt, dass ein gewisses Ma an Naturzerstrung hinnehmbarsei, da dies dem hheren Ziel Klimaschutz diene. Diese verzerrende, einen gegenber Menschund Natur rcksichtslosen Windkraftausbau rechtfertigende Darstellung kulminiert inhanebchenen Ausfhrungen des BUND-Vertreters Karl-Heinz Gro:

    Ohne Windkraft gibt es keinen Klimaschutz und ohne Klimaschutz gibt es keinen NaturschutzDiese absurde Kausalkette wird vom Sprecher als ganz pragmatische Sicht bezeichnet.

    Richtigstellung:

    Der Windkraftausbau in Deutschland hat definitiv keinen Einfluss auf das globale Klima.

    Negative Auswirkungen auf das lokale Mikroklima sind jedoch durchaus mglich.

    Die Verletzlichkeit unserer kosysteme gegenber mglichen Effekten eines globalenKlimawandels wird durch den Windkraftausbau tendenziell erhht.

    Erluterung:

    Die gemeinhin unterstellte Klimaschutzwirkung des Windkraftausbaus fut auf der laienhaftenVorstellung, dass damit der CO2-Aussto reduziert und der sogenannte Treibhauseffekt verringert

    wrde.

    Dazu muss man folgende Fakten bercksichtigen:

    1. Deutschland trgt zu den globalen CO2-Emissionen ungefhr 2,5 % bei.Egal, welche Politik in Deutschland betrieben wird, wird dieser Anteil bis 2030 auf deutlich unter 2%

    sinken. Deshalb, weil allein die Zuwchse in China und Indien unsere Gesamtemission deutlichbertreffen. Was in Deutschland an CO2emittiert wird (Gesamtemissionen), entspricht der Menge, diein China alle 14 Monate neu hinzukommt. Wenn Deutschland morgen aufhrte zu existieren, wre dies

    in der globalen CO2-Bilanz allein durch China nach einem guten Jahr bereits vollstndig ausgeglichen.Schon aufgrund dieser Dimensionen ist es vllig ausgeschlossen, dass man von deutschem Boden aus

    einen Einfluss auf das Weltklima entfalten kann.

    2. Wenn man sich von einem klaren Blick auf die nchtern Zahlen nicht irritieren lassen mchte,und dennoch einen Effekt unterstellt

    so kann die Windkraft trotzdem keinen Klimaschutz-Beitrag leisten. Denn sie wirkt allein imStromsektor. Dieser macht aber nur ein knappes Viertel des gesamten Energieverbrauchs aus. Die

    groen Brocken Verkehr und Wrme werden nichtberhrt. Dem Klima ist es jedoch egal, ob ein CO2-Molekl aus dem Auspuff eines PKW, dem Kamin eines Kachelofens oder dem Schornstein eines

    Kraftwerks kommt. Der gesamte Energieverbrauch ist mageblich.

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    Zu diesem tragen alle Windkraftanlagen zusammen nur 1,3 % bei. Es geht also um 1,3 % von 2,5 %,

    also von 0,000325 Prozent der globalen Emissionen, die unter theoretischen Ideal-bedingungenberhaupt durch die Windkraftanlagen beeinflusst werden knnen.

    3. Wem die Aussicht auf Beeinflussung von 0,000352 Prozent der globalen CO2-Emmissionenjedes Opfer wert ist, der muss dennoch konstatieren, dass selbst diese Aussicht trgerisch ist.

    De Facto fhrt der Windkraftausbau zu berhaupt keiner C02-Einsparung. Die theoretischenIdealbedingungen sind nmlich nicht erfllt. Da Windkraftanlagen nicht grundlastfhig sind (sieheoben, Kritikpunkt 1), mssen stets andere Kraftwerke im Hintergrund bereitgehalten werden. Diesewerden in den Stop-&-Go-Betrieb gezwungen und arbeiten dadurch unwirtschaftlich. Sie verbrauchen

    mehr Brennstoff (Kohle, Gas) als sie mssten. Auerdem drngt der Windstrom die vergleichsweiseCO2-armen Gaskraftwerke aus dem Markt und frdert indirekt den Braunkohleeinsatz. Im Ergebnissteigt der CO2-Aussto.

    4. Wer vor diesen empirischen Tatsachen die Augen verschliet oder diese als bergangs-erscheinungen abtut, muss zumindest die Existenz des Europischen Emissionshandelssystemszur Kenntnis nehmen.

    Dieses legt die Gesamtemissionen fr alle EU Staaten insgesamt verbindlich fest alle potentiellen

    Emittenten der groen, energetisch relevanten Industriezweige mssen innerhalb dieses gedeckelten

    Kontingents Emissionsrechte ("Zertifikate") erwerben. Energieerzeugungsunternehmen sind vollstndigerfasst und mssen fr jedes emittierte Gramm CO2ein entsprechendes Zertifikat nachweisen. Diese

    Zertifikate werden an Brsen oder zwischen den Anlagenbetreibern frei gehandelt, wobei das

    Kontingent sukzessive verkleinert wird.

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    Das System stellt im Prinzip sicher, dass das CO2- Reduktionsziel eingehalten wird und Emissionen anden Stellen eingespart werden, wo dies am kostengnstigsten mglich ist.

    Eventuelle Einsparungen im deutschen Stromsektor fhren dazu, dass dort weniger Zertifikate bentigtwerden, der Zertifikatspreis also sinkt. Damit wird es fr Unternehmen in anderen Sektoren undRegionen weniger lukrativ, in Emissionsvermeidung zu investieren. Plakativ ausgedrckt: Inosteuropischen Kohlekraftwerken werden im Zweifel keine zustzlichen Filter mehr eingebaut, da dieErsparnis bei den Zertifikaten die Investition nicht mehr rechtfertigt. Aber auch in anderenIndustriezweigen innerhalb Deutschlands verndert ein reduzierter Zertifikatspreis dasInvestitionskalkl. Man kann es drehen wie man will am Ende bestimmt allein das EU-weitfestgelegte Kontingent an Zertifikaten, wie viel CO2in Europa emittiert wird.

    Eine ohnehin nur fiktive CO2-Reduktion durch Windkraftanlagen in Baden-Wrttemberg ist also

    definitiv ohne Effekt auf die globalen Emissionen.

    Geradezu zynisch wird die Einstufung von Windkraftansiedlung im WaldProjekt das dem Klimaschutzdient, wenn man sich vergegenwrtigt, dass unsere Wlder pro Jahr und Hektar rund 10 Tonnen CO2speichern. Wlder nehmen brigens nicht am Emissionshandel teil ihre Leistungen werden nichtkompensiert. Pro Windkraftanlage wird mindestens ein Hektar Wald vernichtet und dauerhaftkologisch entwertet. Eventuelle Aufforstungen knnen das nicht mal ansatzweise ausgleichen, da alteBume in jeder Hinsicht ungleich wertvoller als Neuanpflanzungen sind.

    Wenn man den Klimawandel ernst nimmt, muss man ihn mit geeigneten Mitteln angehen. Dazu gibt es

    viele sinnvolle Anstze. Alle laufen darauf hinaus, anderen Lndern zu helfen, ihre Emissionen zu

    senken und effizienter zu werden. Das entspricht deutscher Ingenieurskunst und schafft dauerhafteExporterfolge und Arbeitspltze. Wenn man dennoch unbedingt in Deutschland etwas tun mchte,dann sollte dies beim Einsparen ansetzen und den gesamten Energieverbrauch -nicht nur den Strom-

    erfassen. Alles andere ist pure Ideologie und schadet jedem ernstgemeinten Klimaschutz.

    Whrend Effekte des Windkraftausbaus im Sdwesten und im Rest Deutschlands auf das globale Klimabzw. den globalen Klimawandel vllig ausgeschlossen werden knnen, so sind negative Effekte aufdas lokale Mikroklima durchaus mglich die Beeintrchtigung des Luftaustausches ist nichtunerheblich:

    Zwei Studien, verffentlicht im wissenschaftlichen Magazin Nature Climate Change und den

    Proceedings of the National Academy of Sciences haben sich mit den Auswirkungen von Windparksbeschftigt und die bisher auf Computermodellen basierenden Studien mit wirklichen Temperatur-messungen der Oberflche ergnzt. Die Studien kommen zu dem Ergebnis, dass es im Vergleich zuGebieten ohne Windkraftanlagen zu einer Erhhung der Temperatur bis 0,7 C per Dekade kommenkann. Auerdem ist die Oberflchentemperatur auf der Leeseite der Windparks hher als auf derLuvseite. Dieser Trend zur Erwrmung ist in der Nacht strker als am Tag und im Winterhalbjahrstrker als im Sommerhalbjahr. Auf der Leeseite steigt die oberflchennahe Temperatur in der Nachtdurch den Windpark und khlt tagsber ab. Netto kommt es aber zu einer Erwrmung.

    Der Grund fr die Vernderung der oberflchennahen Lufttemperaturen wird in der vertikalenVermischung der Luftschichten gesehen. Unter stabilen atmosphrischen Bedingungen liegen oft

    wrmere Luftschichten ber kalten. Der Sog der Rotorbltter fhrt zu einer Vermischung der Schichten,und daher zu einer Erwrmung der kalten oberflchennahen Luftschicht. Dies kann beispielsweise denAckerbau auf Feldern in der Umgebung von Windparks beeinflussen.

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    Der Vollstndigkeit halber ist zum Themenkomplex Klimawandel/Klimaschutz/Windkraft noch daraufhinzuweisen, dass die fr Deutschland prognostizierten negativen Effekte einer globalen Erwrmung imWesentlichen in hufigeren berschwemmungen und hufigeren Drreperioden bestehen.

    Ursprnglicher Wald bietet den besten Erosionsschutz. Waldboden reinigt und speichert Wasser. ProWindkraftanlage wird mindestens 1ha Wald vernichtet. Eine riesige Grube wird ausgehoben und mitrund 3000 Tonnen extrem dichtem Stahlbeton gefllt.

    Fr Windkraft wird in ungekanntem Ausma Wald zerstrt und Boden versiegelt. Hier in Mittelhessen.

    Die Versiegelung strt den natrlichen Wasserhaushalt. Der oberflchliche Abfluss wird gesteigert unddie Grundwasserspende verringert. Dadurch steigen Grundwasserbelastung und Stoffkonzentration, dabei punktueller Versickerung des Niederschlags weniger Nhr- und Schadstoffe im Boden gefiltertwerden knnen. Trinkwassermangel, vermehrte Drreschden und Hochwasser werden befrdert.

    Wenn man bercksichtigt, dass in Deutschland bereits 24.000 Windkraftanlagen installiert sind undsich die verkndeten Ausbauziele vergegenwrtigt, muss man den Windkraftausbau alsProgrammzur Maximierung mglicher Schden durch Effekte des Klimawandelserkennen.

    Die ebenso falsche wie zynische dennoch seitens des Kommentars als pragmatische Sichtbezeichnete - Kausalkette des Herrn Gro

    Ohne Windkraft gibt es keinen Klimaschutz und ohne Klimaschutz gibt es keinen Naturschutz

    lautet also richtig:

    Naturschutz ist Klimaschutz. Windkraft ist kein Klimaschutz, aber zerstrt Natur.

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    Kritikpunkt 4

    kologische Auswirkungen des Windkraftausbaus werden verharmlost bzw. verschwiegen.

    Dirk Gsewill (EnBW): Im Wald ist das Miteinander von Natur und Windkraft mglich.Fledermuse und Schwarzstorch sind keine Gegenargumente der Energiewende. (Min.

    42:02).

    Kurt Rohrig: Erneuerbare Energien sind nachhaltig. Wenn in 30 Jahren bessere Technologienvorhanden sind, kann man die Windrder wieder abbauen, keine nachhaltige Wirkung auf die

    Umwelt. (Min.: 20.36)

    Richtigstellung

    Das unwiderlegbare Gegenargument gegen die Energiewende liefern die Physik und die Statistik. Aus

    Gesetzen dieser beiden Disziplinen folgt, dass der Versuch, Energiewende mittels Windkraftausbau zuerreichen, verheerende Folgen aber keinen Erfolg haben wird (siehe dazu die Erluterung zuKritikpunkt 1). In einem Land, das von Windparks vollstndig bersht ist, ist weder fr Fledermuse,noch Schwarzstrche noch Menschen ein artgerechtes Leben mglich.

    Bereits jetzt bei 24.000 von geplanten rund 70.000 Anlagen sind die Auswirkungen auf Flora undFauna enorm: Das Michael Otto Institut zhltjhrlich 100.000 erschlagene Vgel. Die Dunkelzifferist mindestens zehnmal hher. Das Leibnitz-Institut fr Zoo- und Wildtierforschung kommt auf200.000 gettete Fledermuse im Jahr, darunter Zugfledermuse aus Osteuropa. Die staatlicheVogelwarte Brandenburg listet in ihrer Zufallsfunddatei 83 Vogelarten auf - von Alpensegler bisZwergohreule - und schtzt pro Jahr 1.150 erschlagene Rotmilane. Dass ganze Populationen von

    Greifvgeln existenziell bedroht sind, ist im Journal of Nature Conservation (Ausgabe August 2013) zulesen.

    Bis zu BUND-Vertreter Gro, dem eine pragmatische Sicht bescheinigt wird, ist dies offenbar nochnicht vorgedrungen. Dessen Aussagen sind fr einen vorgeblichen Naturschtzer geradezu unfassbarund entbehren jeder Grundlage. Dies ist nur durch die mannigfachen Verquickungen zwischen BUND

    und dem Bundesverband Windenergie zu erklren.

    Die Aussage des Herrn Rohrig, wonach sich Windkraftanlagen leicht wieder entfernen lassen, istebenso haltlos. Sofern fr Windkraftanlagen wertvolle alte Waldbestnde geopfert werden, sind dieseauf Generationen hin zerstrt. Die Beseitigung der schweren und tiefen Fundamente ist alles andere alsunproblematisch. Wir sind dabei neue Atlantikwlle zu bauen und das zigtausendfach. Die

    Auswirkungen dieser in ihrer kumulierten Wirkung extrem krassen Versiegelungen sind oben skizziert.

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    Kritikpunkt 5

    Die Einnahmeerzielung auf kommunaler Ebene wird flschlich als Wertschpfung

    bezeichnet sowie als positiver Effekt des Windkraftausbaus gepriesen.

    Es wird minutis aufgezhlt und detailliert dargestellt, welche Wohltaten Herr Brgermeister AntonChrist seiner Gemeinde dank der Windkraft zugute kommen lassen konnte: Ausbau der

    Ortsstraen, Reha-Zentrum, schnelleres Internet, Seniorenheim, sanierte Feldwege

    Richtigstellung:

    Dieser vermeintlichen Wertschpfung liegt eine gigantische volkswirtschaftliche Wert-vernichtung zugrunde. Die vermeintlichen Wohltaten entstammen einer Bereicherung zuLasten Dritter.

    Erluterung:

    Wertschpfung findet statt, wenn ein Produzent eine Ware oder Dienstleistung erstellt, fr die einKonsument bereit ist einen Preis zu zahlen, der ber den Kosten liegt, die dem Produzent entstandensind. Der Nutzenzuwachs, dem eine Zahlungsbereitschaft entspricht, bersteigt den Wertverlust

    (Materialverbrauch, Erschpfung der Arbeitskraft etc.) bei der Produktion. Die Produktion schafft einenvolkswirtschaftlichen Mehrwert.

    Genau dies ist bei dem in Windkraftanlagen produzierten Strom nicht der Fall. Dieser wird ber dasErneuerbare Energien Gesetz vergtet. Das EEG beinhaltet die weltweit umfangreichste Frderung frdie sogenannten erneuerbaren Energien. Kernbestandteil des Gesetzes ist die Abnahme- und

    Preisgarantie fr aus EEG-Anlagen erzeugten Strom. Vllig unabhngig vom Bedarf und ohne Rcksichtauf systemische Effekte, bekommen Erzeuger von EEG-Strom einenber 20 Jahre lang festgarantierten Preis fr ihre Produkte. Netzbetreiber sind zurAbnahme des Stroms verpflichtet."Produzieren und vergessen"ist die rationale Reaktion auf dieses Anreizsystem.

    Die Hhe der fixen Vergtungsstze differiert zwischen den einzelnen Erzeugungsarten und wird im

    politischen Prozess festgelegt. Alle diese Stze liegen deutlich ber dem Marktpreis. DieStromerzeugung mittels der politisch favorisierten Methoden wird also subventioniert.

    Insgesamt wurden die deutschen Stromkunden im Jahr 2013 zur Zahlung von ber 20

    Milliarden Euro gezwungen dies fr eine in EEG-Anlagen erzeugte Strommenge, die an derBrse 2,9 Milliarden wert war. Eine Wertvernichtung im Umfang von rund 17 Milliarden Euro war zuverzeichnen. Aus diesen rund 17 Milliarden speisen sich die Einnahmen des Herrn Brgermeister Christ.

    Fr kommunale Entscheidungstrger stellt sich das Anreizsystem des EEG wie ein Eldorado dar. Hintervorgehaltener Hand sprechen viele von einem Goldrausch oder einer Lizenz zum Gelddrucken. Die

    Wirtschaftsweisen bezeichnen den herrschenden Zustand als Subventionswettlauf zu Lasten derAllgemeinheit.

    In diesem Subventionswettlauf ist der hier ausfhrlich portraitierte Herr Christ ein erfolgreicher

    Teilnehmer. Allerdings ist seine wirtschaftspolitische Strategie nicht verallgemeinerbar, denn sie zielt

    auf kollektive Verarmung. Daran, dass Energiearmut bereits ein gesellschaftliches Problem wird undin 2013 mindestens 600.000 Haushalte ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen konnten, tragenKommunalpolitiker wie Herr Christ eine Mitschuld. Dieses Gebaren als kluge Politik darzustellen und diegesamtwirtschaftlichen Schden zu verschweigen, ist unverantwortlich.

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    Kritikpunkt 6

    Die Gesundheitsgefhrdung durch Infraschall wird bagatellisiert.

    Durch die Formulierung schdlich sein sollen wird die schdigende Wirkung von Infraschall inFrage gestellt. (Min. 25:54)

    Eine Messung ergibt, dass Infraschall vom Wind berlagert wird und unter derWahrnehmungsschwelle liegt. Daraufhin wirdEntwarnunggegeben. (Min. 34:33).

    Richtigstellung:

    Windkraftanlagen erzeugen Infraschall.

    Infraschall kann schwere Gesundheitsschden hervorrufen.

    Die akustische Wahrnehmungsschwelle ist vollkommen irrelevant.

    Die Wirkungszusammenhnge mssen dringend genauer erforscht werden.

    Bis dahin verbietet sich ein Weiter so!. Das Vorsichtsprinzip und die Frsorgepflicht desStaates verlangen ein besonnenes Vorgehen.

    Erluterung:

    Infraschall bezeichnet Schallwellen im nicht-hrbaren Frequenzbereich. Die Wirkungen der nichtgehrten, aber dennoch im Gehirn verarbeiteten Schallwellen sind vielfltig. Die Aufnahme in denmenschlichen Krper erfolgt durch die ueren Haarzellen des Innenohrs (Hrorgan, Cochlea) sowiedurch das Vestibularorgan (Gleichgewichtsorgan, Otholitenorgan). So ist das Gleichgewichtsorgan frSchallwellen von 100Hz um 15dB empfindlicher als das Hrorgan. Es ist bekannt, dass dasGleichgewichtsorgan mit vielen Teilen des Gehirns verbunden ist und Informationen austauscht. Primrentsteht Unsicherheit durch verzerrte und schlechter verarbeitete Gleichgewichtssignale, sekundrentstehen kognitive Probleme, Angst und Panikattacken. In vielen Fallstudien zusammengetragene

    Symptome verdichten sich zu einem Syndrom, dass als Wind-Turbinen-Syndrom zusammengefasstwurde. Die regelmig zu findenden Symptome sind:

    Schlafstrungen Herz- und Kreislaufprobleme, Herzrasen, Bluthochdruck Kopfschmerzen Unruhe, Nervositt, Reizbarkeit Konzentrationsschwierigkeiten rasche Ermdung, verminderte Leistungsfhigkeit Depressionen, Angstzustnde

    Die Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall des Bundesumweltministeriums untersucht seit

    2011, wie Infraschall und seine medizinischen Wirkungen gemessen und beurteilt werden knnen.Abschlieende Ergebnisse stehen immer noch aus. Bereits jetzt ist ein Ergebnis sicher: erst ab 2000mAbstand zur Windkraftanlage besteht eine grere, aber keine absolute Sicherheit vorGesundheitsschden.

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    Die fr die Genehmigungspraxis von Windkraftanlagen gltigen Verordnungen und Normen zur Abwehrvon Emissionsfolgen geben den aktuellen Wissensstand nicht wieder und lassen daher im

    internationalen Vergleich wesentlich zu niedrige Abstnde der Emissionsquellen zur Bevlkerung zu.

    Staaten mit vermehrter infraschallbezogener Forschung haben dem Bau von Windkraftanlagen grere

    Auflagen erteilt (Portugal, sterreich, Polen) oder Baustopps verfgt, um Forschungsergebnissen nichtvorzugreifen (Australien, Kanada). Im Windkraft-Vorreiterland Dnemark wurde die Organisation zurKrebsbekmpfung Krftens Bekmpelse" mit der Leitung einer Untersuchung zu den Auswirkungen

    von Schallemissionen auf die Gesundheit der Anwohner von Windkraftwerken beauftragt. DieUntersuchung soll von drei relevanten Ministerien finanziert werden (Umwelt, Gesundheit,Klima/Energie) und bis Ende 2015 abgeschlossen sein.

    Die Orientierung an der Wahrnehmungsschwelle ist nicht sachgerecht: PathogeneWirkungen niederfrequenter Schallwellen entstehen auf Grund physiologischer Mechanismen und

    mssen von der Wahrnehmung jeglicher Art getrennt bewertet werden. Dies beruht auf der Tatsache,dass die Schallaufnahme bei Weitem nicht auf das Gehr beschrnkt ist: bekannt sind heute die

    Schallaufnahme durch die ueren Haarzellen des Innenohrs (OHCs) und durch dasGleichgewichtsorgan, wobei die neurologische Verarbeitung sowie die pathophysiologischenAuswirkungen jeweils durch Untersuchungen der Hirnstrme (EEG) und entstehende Krankheits-symptome nachweisbar werden.

    Medizinisch erfassbare Wirkungen und neurologische Reaktionen entstehen bei Langzeitbelastung mitLFN (niederfrequentem Lrm, low frequency noise) aber auch bei Pegeln deutlich unter der

    Wahrnehmungsschwelle durch Bahnungseffekte. Die Langzeiteffekte von LFN zeigen gleichsinnigeVerlufe und Symptomatiken. Die wesentlich geringere Erregungsschwelle des Gleichgewichtsorgansauf LFN (bei 10Hz etwa 45dB empfindlicher als das Hrorgan!) und die heute bekannte physiologischeFunktion dersaccular acoustic sensitivity bei der Verarbeitung akustischer Signale machen plausibel,

    warum dieWahrnehmungsschwelle alsSchutzgrenze unbrauchbar ist.

    Kurzzeitmessungen ignorieren Langzeitfolgen: Die im aktuellen DIN-45680-Entwurfbeschriebenen Infraschallwirkungen betreffen in der Regel hhere Pegel und kurzzeitige Expositionen -die Dosis macht jedoch das Gift. Gewhnung ist in Bezug auf die neurologische (nichtpsychoakustische!) Verarbeitung von Langzeit-LFN in der Medizin nicht bekannt. Im Gegenteil: Jelnger die Dauer der Exposition, desto mehr rcken unterschwellige Ereignisse durch Bahnungseffektez.B. durch die Torwchterfunktion des limbischen Systems in den Bereich der medizinischenWirksamkeit. Dieser Wirkmechanismus ist auch bei der Entstehung des Tinnitus beteiligt. Gleiches giltauch fr das Auftreten periodischer LFN-Ereignisse. Verarbeitungsstrategien gegen periodisch

    einwirkende Noxen sind in der Natur nicht bekannt und werden auch beim Menschen nicht wirksam.

    Dies macht plausibel, warum Infraschallfolgen erst nach Monaten oder Jahren der periodischenBelastung entstehen knnen und die Ursache der Erkrankungen somit verschleiert wird.

    Messtechnik, Auswertungsverfahren und Schallprognosen sind ungeeignet: Die sensiblenStrukturen im menschlichen Organismus (Cochlea, Vestibularorgan) knnen durch Aufnahme, Weiter-

    leitung und Verarbeitung auch relativ schwacher und niederfrequenter Schallimmissionen medizinischeSchden induzieren. Die Verfeinerung der Mess- und Auswertungstechnik muss mit der Erkenntnis

    niedrigerer Wirkungsschwellen Schritt halten. Nur mit sensibler Technik (mikrobarometrischeMessverfahren, FFT-Analyse) lassen sich sensible Strukturen schtzen. Die in der angestrebten

    Neufassung der DIN 45680 beschriebene veraltete Messtechnik und die vereinfachten Auswertungs-methoden sind daher nicht mehr zeitgem und erfllen weder qualitativ noch quantitativ die

    Erfassungsanforderungen, die notwendig sind, das Ziel dieser Norm zu erfllen: den Gesundheitsschutzder von den Immissionen betroffenen Menschen.

    Der Beitrag wird der Brisanz des Themas nicht im Ansatz gerecht.

    Die Bagatellisierung ist verantwortungslos.

  • 8/12/2019 Windkraft Was will der Sdwesten

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    VERNUNFTKRAFT.u Bundesinitiative fr vernnftigeEnergiepolitik

    Kritikpunkt 7

    Windkraftgegner werden als egoistische Verhinderer der Weltenrettung portraitiert. .

    Untertitel zum Film:Konflikte vor Ort brechen auf - zwar wollen alle Klimaschutz und dieEnergiewende. Aber das Thema Windkraft vor der eigenen Haustr spaltet die Gemeinden

    BUND-Vertreters Karl-Heinz Gro stellt sich selbst auf eine moralisch hhere Stufe, da er nichtweniger als die Rettung der Welt im Sinn hat, whrend er den Gegnern der Windkraft nur dieAngst vor dem Verlust ihrer schnen Aussicht als Motiv zubilligt (Min. 40:10) und sie pauschal als

    Mrchenerzhler verunglimpft. Dieses unsgliche Statement wird vom Sprecher als pragmatische

    Sicht bezeichnet und nicht weiter kommentiert.

    Es wird suggeriert, dass den Windkraftgegnern der Vogelschutz nur ein Mittel zum Zweck ist. DieHerzen schlagen hher, wenn sie diesen Vogel sehen (Min. 16:20).

    Richtigstellung:

    Windkraftgegner sind mittlerweile in hunderten Brgerinitiativen aktiv. Knapp 400 davon haben sich inder Bundesinitiative VERNUNFTKRAFT. informell zusammengeschlossen. Viele untersttzen diebundesweite Initiative auch als aktive Mitglieder.

    Die in diesen Brgerinitiativen engagierten Brger dieses Landes setzen sich ehrenamtlichfr den Schutz der Natur und der Menschen ein. Sie nehmen gesellschaftlicheVerantwortung wahr und wirken einer noch mehrheitlich verkannten, krassen

    Fehlentwicklung entgegen.Mindestens die genannten knapp vierhundert Brgerinitiativen treibt das Bedrfnis an, in einemhochgradig unvernnftigen Umfeld der Vernunft Kraft zu geben.

    Mindestens bei den hier engagierten Brgern ist davon auszugehen, dass niemand so naiv undegoistisch ist, wie der erste oben angefhrte Beleg unterstellt:

    Sie wissen, dass Windkraft mit Klimaschutz nichts zu tun hat. Und sie wollen die Menschen und dieNatur vor Schaden bewahren. Dem rcksichtslosen, konzeptionslosen und sinnlosen Ausbau derWindkraftindustrie stellen sie sich entgegen. Nicht nur vor der eigenen Haustr, sondern berall.

    In der Tat spaltet Windkraft die drflichen Gemeinschaften.

    Auf der einen Seite stehen jene, die von den Subventionen profitieren (siehe Erluterung Kritikpunkt 5)und jene, die in gutem, aber falschen Glauben bereit sind, fr eine vermeintlich gute Sache Opfer zubringen, weil sie die zu den Kritikpunkten 1 und 2 dargelegten Fakten nicht kennen.

    Auf der anderen Seite stehen jene, die erkannt haben, welches Spiel gespielt wird und die sich

    teilweise unter starken Anfeindungen - um Verhinderung des Schlimmsten und um Aufklrungbemhen.

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    VERNUNFTKRAFT.u Bundesinitiative fr vernnftigeEnergiepolitik

    Weitere Anmerkungen

    A. Einseitige Einbeziehung von Windkraftkritikern durch Autor MichelAutor Michel war auf windkraftkritische Brgerinitiativen zugegangen und hatte den Eindruck erweckt,

    er wolle in seinem Film deren Bemhen fr den Naturschutz insbesondere anhand von Aktionendokumentieren. Der Film zeigt folgerichtig solche Aktionen. Den beteiligten Brgerinitiativen wurde

    vorenthalten, dass zustzlich Investoren und windkraftfreundliche Wissenschaftler ausfhrlich zu Wortkommen sollten. Dadurch wurde den Windkraftkritikern die Mglichkeit genommen, sich ihrerseits berden Naturschutz hinaus mit wissenschaftlichen Aussagen einzubringen. Es scheint, als sollte einevertiefte Beschftigung mit den relevanten technischen und konomischen Aspekten gezielt vermiedenwerden.

    Die Benachteiligung der Windkraftkritiker zog sich durch den gesamten Beitrag. ber Gebhr lange und

    in den fr den Gesamteindruck besonders wichtigen Schlussminuten kommt das BUND-Ehepaar Grozu Wort, dessen ber weite Strecken unhaltbaren und teilweise diffamierenden uerungen nichtrelativiert, sondern als pragmatische Sicht geadelt werden.

    Den insgesamt grten Raum nimmt jedoch die Schilderung der positiven Effekte der EEG-Subventionen auf der lokalen Ebene ein. Hier wird Brgermeister Christ mit dem positiv besetzten Wort

    Pionier beschrieben, der tapfer gegen die unzhligen Bedenken (negative Konnotation

    Bedenkentrger) seiner Widersacher ankmpfte und diese schlielich allesamt ausrumte, bis keineArgumente mehr da waren.

    Die zentralen Argumente der Windkraftausbau bringt keinen Klimaschutz, keinen Ersatz frKernkraftwerke, keinen Beitrag zu einer sicheren Versorgung, dafr jedoch groe kologische und

    landschaftliche Verwstungen wurden so vollkommen ausgeblendet.

    B. Befangenheit des Autors WrzburgerIn der Gesamtschau legt der Beitrag bezglich der Eingangsfrage Was spricht fr, was spricht gegen

    die Windkraft ein falsche Antwort nahe.

    An der Verbreitung dieser die Windkraft verklrenden Sicht haben diejenigen Interesse, die von dengegenwrtigen politischen Weichenstellungen profitieren. Diese Weichenstellungen sind nacheinhelliger Meinung finanziell und ideologisch unabhngiger Wissenschaftler falsch.

    Zwecks Verhinderung einer weiteren Schdigung des Gemeinwohls, muss die Politik die einschlgigenPartikularinteressen berwinden dazu mahnt der Sachverstndigenrat zur Begutachtung dergesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem aktuellen Jahresgutachten.

    Autor Wrzburger vertritt genau diese Partikularinteressen.

    Als Vorstand der Regionalen Entwicklungsgenossenschaft fr Regenerative Energien hat Herr ChristophWrzburger eindeutiges finanzielles Interesse an einer in den oben beschriebenen Punkten falschen

    Darstellung.

    Herr Wrzburger ist damit eindeutig befangen.