wir lassen das leben im dorf! · • leitgedanke: „das dorf übernimmt den generationenvertrag“...
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Veranstaltungsdokumentation
Wir lassen das Leben im Dorf !Wie das Miteinander der Generationen gelingen kann
3. Juli 2019 � Kurhaus Lenzkirch
eine Veranstaltung der LEADER Aktionsgruppe Südschwarzwald
zusammengestellt von:LEADER Aktionsgruppe SüdschwarzwaldRegionalmanagementwww.leader-suedschwarzwald.de
AblaufDokumentation
ab Seite
Begrüßung und Einführung 3
Vortrag mit Diskussion Wie kann das Miteinander der Generationen im Dorf gelingen? Prof. Dr. Thomas Klie
4
Impuls-Vorträge mit Erfahrungen, Beispielen und Anregungen• Verein Füreinander-Miteinander Lenzkirch
Gerdy Wiemer• Bürgergemeinschaft Eichstetten
Gerhard Kiechle27
• Bürgergemeinschaft Oberried Lucia Eitenbichler, Franz-Josef Winterhalter
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• Kinder und Jugendliche gestalten mitUdo Wenzl
Tisch-Gespräche mit den Referenten 71
1
2
Referentinnen und Referenten
Prof. Dr. Thomas Klie studierte Evangelische Theologie, Soziologie und
Rechts-wissenschaften und ist seit 1988 Professor für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der Evangelischen Hochschule Freiburg.
Dort leitet er das Institut „AGP (=Arbeitsschwerpunkt Gerontologie und Pflege) Sozialforschung“ und das Zentrum für zivilgesellschaftliche Ent-wicklung (ZZE). Thomas Klie ist bekannt durch Forschung zum Thema Pflege
und Demenz und für seine Expertise im gesamten Feld zivilgesellschaft-licher Entwicklung. Er beschäftigt sich dabei unter anderem mit dem
Konzept der sogenannten „Caring Communities“, mit generationenüber-greifender Solidarität, bürgerschaftlichem Engagement und guten Lebensbedingungen für alle Generationen und wird dies in seinem Vortrag
thematisieren. Er war Mitglied des „Siebten Altenberichtskommission“ und Vorsitzender der „Zweiten Engagementberichtskommission“ der
Bundesregierung.
Gerdy Wiemer ist zweite Vorsitzende des Vereins „Füreinander Miteinan-
der e.V., Lenzkirch“ und seit langem kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagiert. Im Verein arbeiten die Kommune und die kirchlichen Gemeinden
zusammen. Es wird Unterstützung und Hilfe angeboten für kranke, behin-derte oder ältere Menschen, für pflegende Angehörige und für Familien oder Alleinerziehende. Die eingesetzten Helferinnen und Helfer sind
ehrenamtlich tätig, erhalten jedoch eine Vergütung für ihren Einsatz.
Lucia Eitenbichler und Franz-Josef Winterhalter sind im Vorstand der Bürgergemeinschaft Oberried e.V. Lucia Eitenbichler ist Diplom-Sozial-pädagogin und begeistert ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter von der
Idee, dass die Aufgaben der Daseinsvorsorge in der Gemeinde nur gemein-sam gut gelöst werden können. Franz Josef Winterhalter ist Vorsitzender
der Bürgergemeinschaft und früherer Bürgermeister von Oberried. Er sieht sich heute als engagierter Bürger nach wie vor in Verantwortung für sein Heimatdorf und ist eifriger Verfechter bürgerschaftlichen Engagements. In
Oberried entstehen Räumlichkeiten für eine eigenverantwortete Wohn-gruppe, barrierefreie Wohnungen für Menschen mit und ohne Betreuungs-
bedarf, eine Tagespflege und mehrere flexibel nutzbare Appartements.
Gerhard Kiechle war 24 Jahre lang Bürgermeister von Eichstetten. Er
initiierte und begleitete den Aufbau der Bürgergemeinschaft Eichstettene.V., die 1998 gegründet wurde, und war in die Umsetzung der verschieden-
en Folgeprojekte involviert. Heute engagiert er sich immer noch ehrenamt-lich, darüber hinaus lehrt er an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl. Die Pflege und viele andere soziale Dienstleistungen werden in
Eichstetten in ehrenamtlichem Engagement erbracht. Dabei ist die Bürgergemeinschaft Eichstetten ein landesweiter Pionier auf diesem Gebiet.
Udo Wenzl ist Diplom-Sozialpädagoge (FH). Seit 2010 ist er systemischer (Kommunal-) Berater mit dem Schwerpunkt Kinder-, Jugend und
Bürgerbeteiligung. Vorher war er unter anderem beim Landesjugendring Baden-Württemberg e.V. tätig. Er moderiert und begleitet zahlreiche
kommunale Entwicklungsprozesse in Baden-Württemberg und lebt in Waldkirch.
Dr. Barbara Malburg-Graf ist Diplom-Geographin und Moderatorin. Sie begleitet und berät mit ihrem Büro „Plan_N – Prozessbegleitung in Planung
und nachhaltiger Raumentwicklung“ Regionen, Landkreise, Gemeinden, Ministerien und andere Auftraggeber. Ihre Expertise liegt in den Themenfeldern ländliche Räume, nachhaltige Raumentwicklung,
Flächenmanagement und Innenentwicklung (Projektbeispiele: Modellprojekt MELAP PLUS des MLR, LEADER-Projekt „Schwarzwaldort –
Lebensort“), Akteurs- und Bürgerbeteiligung, Gestaltung von Entwick-lungsprozessen, Erstellung von Entwicklungskonzepten.
• Die Betreuung, Unterstützung und Versorgung
der älteren Bevölkerung erhält aufgrund der
Auswirkungen des demografischen Wandels
eine wachsende Bedeutung in kleinen
Gemeinden.
• Kleine Gemeinden können ihre Zukunft im
demografischen Wandel gestalten, wenn sie
(über Beteiligungsprozesse) maßstabsgerechte
Konzepte, die auf ihre eigene Situation
ausgerichtet sind, entwickeln und umsetzen –
ggf. in Kooperation mit anderen Gemeinden
oder in regionalen Bündnissen.
• Die wichtigsten Zukunftspotenziale von kleinen
Gemeinden sind das Engagement ihrer
Bevölkerung und neue Ideen für den Erhalt und
die Weiterentwicklung ihrer örtlichen
Gemeinschaft.
• Die Pflege einer kulturellen Identität, die
Stärkung der sozialen Gemeinschaft und die
Sicherung der Lebensqualität für alle
Bevölkerungsgruppen sind zentrale Kriterien für
die Zukunftsperspektiven kleiner Gemeinden im
demografischen Wandel.
Quelle: Wüstenrot Stiftung (Hrsg.) (2009): Land und Leute – Kleine Gemeinden gestalten ihre Zukunft im demografischen Wandel. Ludwigsburg. 229 S.
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© AGP Sozialforschung 509.07.2019
Wie kann das Miteinander der Generationen im Dorf gelingen?
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© AGP Sozialforschung 609.07.2019
I. Herausforderungen
03.07.20195
© AGP Sozialforschung 709.07.2019
Der demographische Wandel
• Demographischer Wandel heißt: wir werden älter, bunter, weniger
– Veränderten Generationenverhältnis
– Gesellschaft des langen Lebens
• Er ist mit einem grundlegenden sozialen und kulturellen Wandel verbunden
– Mobilität
– Zuwanderung
– Wertewandel
– Individualisierung
– Digitalisierung
• Er ist eingebettet in den Prozess eines weitreichende Klimawandel
• Er kennt unterschiedliche Herausforderung für die Generationen
– Chancen und Risiken für Jugendliche
– Vielfalt von Anforderungen in der Lebensmitte
– Gestaltungsaufgabe Alter
03.07.20196
© AGP Sozialforschung 809.07.2019
Der demographische Wandel ist im Kern sozialer Wandel
• Individuell: Infragestellung von Lebensstilen und Kontinuitätserwartungen
• Kollektiv: Abnehmende Kohäsion und zunehmende soziale Ungleichheit
• Pluralisierung und Vielfalt
• Regional: zunehmende Divergenzen
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Der demographische Wandel kennt unterschiedliche Gesichter
• Gleiche Themen
• Hoch differente Entwicklungsprozesse
• Unterschiedliche Ausgangslagen
• Variationen in Prognosen
• Spezifisches Wissen über demographische Dynamiken vor Ort!
03.07.20198
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Herausforderung: Daseinsvorsorge
• Von der Formel zur kommunalen Befähigung– Daseinsvorsorge als Bedingungen
guten Lebens
– Regionale Disparitäten und soziale Ungleichheit berücksichtigen
– Strukturen für koproduktiveDaseinsvorsorge
– Governance
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Bedeutung von Engagement in der Daseinsvorsorge
Quelle: verändert nach Dehne/Neubauer 2014.
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© AGP Sozialforschung 1209.07.2019
Generationen: andere Lebensphasen, gleiche Bedarfe?
• Mobilität
• Breitband
• Energie
• Begegnung
• Sicherheit
• Sorge
• Zukunft
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Befunde
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Engagementvielfalt
• Vielfalt des Engagement wahrnehmen und anerkennen
• Soziale Ungleichheit und Selektivität der Engagementförderungproblematisieren
• Zivilität als normative Dimension von Zivilgesellschaft bei Engagementförderung beachten
• Demokratische Beteiligung und Engagement gehören zusammen
• Weiten Engagementbegriff zur Grundlage des FWS machen
DIALOG UND MITSPRACHE
KONFLIKT UND
WANDEL
KONSENS UND BEWAHRUNG
FREIWILLIGEN-ARBEIT
z. B. : Projekte für neue lokale Energiekonzepte
z. B.: Kampagnen zu Fragen von Umwelt und Bürgerrechten
z. B.: Beiräte bei etablierten Einrichtungen im Sport-, Kultur- und Stiftungswesen
z. B.: alternative/innovative Projekte in der Umwelt- und Sozialpolitik
z. B.: Engagement bei Hilfe und Pflege oder bei Umweltkatastrophen
03.07.201913
© AGP Sozialforschung 1509.07.2019
Verschiebung der Altersstruktur: Diebevölkerungsstärksten Kohorten im Umbruch
Das typische Erwerbsalter ist nicht mehr deckungsgl eich mit dem Alter, in dem die meisten Personen (anteilig) unentgeltlich und ehren amtlich aktiv sind.
*Kategorienbreite enger gefasste Berechnungen zze
03.07.201914
© AGP Sozialforschung 1609.07.2019
Solidarische Aktivitäten (Typologie) Erwachsene in Mehrpersonen-Haushalten
38,7%
20,2%
19,4%
18,5%
,9% ,5% ,8% ,9%
keine solidar. Aktivitäten
nur ehrenamtliches Engagement
nur Nachbarschaftshilfe
Ehrenamt und Nachbarschaftshilfe
nur Pflege
Ehrenamt und Pflege
Nachbarschaftshilfe und Pflege
Ehreamt, Nachbarschaftshilfe, Pflege
100%=7832 Erwachsene in Mehrpersonen-HH
03.07.201915
© AGP Sozialforschung 1709.07.2019
II. Perspektiven
03.07.201916
© AGP Sozialforschung 1809.07.2019
Sorgende Gemeinden
03.07.201917
© AGP Sozialforschung 1909.07.2019
Gutes Leben
03.07.201918
© AGP Sozialforschung 2009.07.2019
Caring Community – als Leitbild ?
� Eine sich sorgende Gemeinde, Kommune, sorgt sich:
� um Zukunftsfähigkeit
� um Kinder
� um geflüchtete Menschen
� um Integration
� um Werte
� um Spiritualität
� um den Anderen
� um Vulnerable
� um Sterbende und Trauernde
03.07.201919
© AGP Sozialforschung 2109.07.2019
Care – Sorge ?
Ein betulicher, altmodischer, vormoderner Begriff?
Neue Aktualität
Vorausschauende Anteilnahme des Menschen an seiner Umwelt und sich selbst
die Sorge um den anderen und das Glück des anderen als zentrale Dimension der Existenz „Die einfache Sorge ist aller Dinge Anfang“ (Albert Camus)
die soziale und gesellschaftliche Bezogenheit des Menschen gehört zum Kern menschlicher Existenz (Hannah Arendt)
Wer seine Person gestaltet, dessen Leben wird wahr (Selbstverantwortlichkeit). Wer sein Land mitgestaltet, dessen Leben wird ganz (Mitverantwortlichkeit) (Andreas Kruse ).
03.07.201920
© AGP Sozialforschung 2209.07.2019
Subsidiarität
Subsidiarität setzt voraus, dass eine
übergreifende Gesamtaufgabe auf
eine Vielfalt von Akteuren und
Trägern verteilt ist, die sich ergänzen,
um zur Erfüllung der Gesamtaufgabe
das ihnen Gemäße beizutragen
Einfache Bilder von konzentrischen Kreisen
der Verantwortung werden unserer
modernen, funktional
ausdifferenzierten Gesellschaft nicht
mehr gerecht.
Staat Markt
Assoziationen
(Dritter Sektor)
Primäre Netze
(Informeller
Sektor)
03.07.201921
© AGP Sozialforschung 2309.07.2019
Geteilte Verantwortung
• Keine einseitigeDelegation von Sorgeaufgaben, an:
– Familien
– Professionelle
– Institutionen
• Faire Verteilung
• Koproduktion
• 7. Altenbericht nimmt
Leitbild auf
03.07.201922
© AGP Sozialforschung 2409.07.2019
Ambulant betreute Wohngemeinschaftenals Prototyp für geteilte Verantwortung
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© AGP Sozialforschung 2509.07.2019
Begegnungen lernen
03.07.201924
© AGP Sozialforschung 2609.07.2019
Ausblick
• Von Indien bis Kanada: vielfältige Initiativen
• Neue (und alte) Formen der Solidarität als Antwort auf Auseinanderdriften gesellschaftlicher Kräfte
• Sorge ist eminent politisch
– Sorge um die Welt
– Grundlagen für zukünftige Generationen
– Um alles Lebendige
– Sorge um Vulnerable
• Dorf – als Ort der Sorge im aristotelischen Sinne,
– des Ringens um Bedingungen guten Lebens – für alle.
03.07.201925
© AGP Sozialforschung 2709.07.2019
Herzlichen Dank
03.07.201926
Wir lassen das Leben im Dorf!Wie das Miteinander der Generationen gelingen kann
Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.
Gerhard Kiechle, BM a.D., Eichstetten am Kaiserstuhl
LEADER Aktionsgruppe SüdschwarzwaldKurhaus Lenzkirch am 3. Juli 2019
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Eichstettenals „sorgende Gemeinschaft“
• Leitgedanke: „das Dorf übernimmt den Generationenvertrag“
• Vor 25 Jahren haben Bürgerinnen und Bürger zusammen mit der Kommune begonnen, in bürgerschaftlicher Verantwortung, Strukturen und Einrichtungen zu schaffen, die das Verbeiben im Dorf auch bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit ermöglichen.
• Auslöser für diesen Weg war die Ablehnung des Wunsches älterer Mitbürger auf den Bau einer Seniorenwohnanlage durch Trägerinstitutionen = betriebswirtschaftlich nicht möglich
G.Kiechle 3.7.2019
28
G.Kiechle 3.7.2019
Wie sind wir vorgegangen?
Bildung eines Arbeitskreises
in Form eines „runden Tisches“
Akteure:� Interessierte Bürgerinnen und Bürger
� Bürgermeister & Gemeinderäte
� Vertreter der Kirchen
� Kirchl. Sozialstation
� Sachkundige Fachleute
Beteiligung erzeugt Verantwortung
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Was ist in Eichstetten entstanden? entwickelt in Arbeitskreisen
> Nachbarschaftshilfe im Dorf,Pflege und Betreuung in der eigenen Häuslichkeit („betreutes Wohnen zu Hause“)
> Betreutes Wohnen im Schwanenhof mit
G.Kiechle 3.7.2019
Bürgerbüro für soziale Anliegen – Bürgertreffräume
> PflegewohngruppeAdlergarten (seit 2008)
> Tagespflege seit 1.2.2017vorher Tagesbetreuung
> Integratives Tagescafe (2012)
> Kernzeitenbetreuung an der Schulemit Mittagessen
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„Unsere Philosophie“
• Hilfe für ältere bzw. hilfebedürftige Menschen wieder in der Mitte unserer Gesellschaft organisieren
• Betreuung durch Hilfemix von Ehrenamtlichen,semiprofessionellen Bürgerinnen/Bürgern und Fachpflegekräften (durch Kooperationsvereinbarung mit der Sozialstation)
Dorf als Lebensform
G.Kiechle 3.7.2019
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Wichtige Diskussionspunkte in der Anfangsphase
• Bürgernahe RechtsformVerein oder Genossenschaft?
• Qualität der Betreuung und Pflege durch „Nicht – Fachpersonal“?Kooperation mit anerkannten Pflegediensten (Sozialstation)?
• Engagementsbereitschaft im Dorf?
• Rolle der Kommune?
G.Kiechle 3.7.2019
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G.Kiechle 3.7.2019
Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.Gegründet am 09.03.1998 mit 272 Gründungsmitgliedern
• Betreuungsträger des Schwanenhofes
• Bürgerbüro als Organisations- und Anlaufstelle
• Moderator der Pflegewohngruppe Kooperation mit der Sozialstation
• Übernahme sozialer Aufgaben im Dorf
Als Ausdruck der Solidargemeinschaft des Dorfes aktuell 500 Mitglieder
33
G.Kiechle 3.7.2019
Schwanenhof in EichstettenZentrum für soziale Hilfe und Begegnung
„Mehrgenerationenhaus“
• 16 barrierefreie betreute Wohnungen
• 2 Wohnungen für junge Familien/Paare
• Gemeinschaftsräume
• Bürgerbüro
• im Erdgeschoß:Geschäfte, Sparkasse, Cafe Mitnander Einweihung 1998
Umnutzung leerstehender Bausubstanz in der Ortsmitte34
G.Kiechle 3.7.2019
InvestitionsmodellEigentümergemeinschaft Schwanenhof
Geschäfts- &Praxisräume
Winzer-Genossenschaft
jetztCafe Mitnander
7 betreute Wohnungendavon 5 Sozialwhg.
Gemeinde: Bürgerbüro & BürgertreffräumeTagespflege
9 barrierefreie Wohnungen, davon
5 Eigentumswohnungen vonEichstetter Bürgern
Gemeinde ist Generalmieter aller Wohnungen35
Nachbarschaftshilfe
Pflege und Betreuung zu Hause
Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.
Tätigkeitsbereiche:
�Hauswirtschaft
�Grundpflege
�Einkäufe
�Begleit- u. Fahrdienste
�Demenzbetreuung
Anerkennung nach UstA-VO ist erfolgt = Abrechnung mit Pflegekassen
Die medizinische Behandlungspflege erfolgt durch die Sozialstationoder andere ambulante Pflegedienste
G.Kiechle 3.7.2019
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G.Kiechle 3.7.2019
Tagespflege
• für dementiell erkrankte und pflegebedürftige Menschen
• Ganztagsbetreuung
an 5 Tagen in der Woche
• Entlastung pflegender Angehöriger
Kooperation in Eichstetten:
Sozialstation (Träger) - Stellung der PflegefachkräfteBürgergemeinschaft e.V. - Stellung der AlltagsbegleiterGemeinde Eichstetten - Vermietung der Räume
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G.Kiechle 3.7.2019
selbstverantwortete ambulante Pflegewohngruppe Adlergarten in Eichstetten
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G.Kiechle 3.7.2019
Kennzeichen der Pflegewohngruppe
• Spezifisches Angebot für ältere Menschen
• Pflege und Betreuung auch für schwer Pflegebedürftige (Pflegegrade 1 - 5)
• Kleine Einheit (8-12 Bewohner)
• Orientierung am Alltag in häuslicher Atmosphäre
• Integration ins normale Wohnumfeld
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G.Kiechle 3.7.2019
AdlergartenEinbeziehung der Bewohner in den Alltag
Betreuungsmix:- 24 stündige Betreuung durch Präsenzkräfte (AlltagsbegleiterInnen), als
Mitarbeiter/Innen der Bürgergemeinschaft, die für diese Aufgabe speziell geschult und fortgebildet werden
- Fachpflege entsprechend Bedarf durch die Sozialstation
- Bürgerschaftlich Engagierte
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� Betreuungszeiten: montags bis freitags 7.30 - 8.30 Uhr u.12.00 - 16.00 Uhr
� Gemeinsames Mittagessen (wird vom Cafe Mitnander geliefert)
Kernzeitbetreuung der Grundschulkinder
Bürgergemeinschaft Eichstetten e.V.
G.Kiechle 3.7.2019
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G.Kiechle 3.7.2019
Ehrenamt und bezahlte Tätigkeit nebeneinander in der Bürgergemeinschaft
unentgeltlich
• Besuchsdienste (Gespräche, Vorlesen, Spaziergänge)
• Gesellige Angebote im Bürger-treff (Klaviernachmittag, Bücherstube, Handarbeitskreis)
• Vereinstätigkeit in der „Bürger-gemeinschaft Eichstetten e.V.
• Pflege des Dachgartens und des Demenzgarten
• Mitarbeit bei Veranstaltungen der Bürgergemeinschaft
Honorar
Festanstellung mit Tarifbezahlungoder geringf. Beschäftigung
( 9 – 10,25 € netto je Stunde )• Dienste im Bürgerbüro• hauswirt.- u. pfleg. Hilfe• Demenzbetreuung• Kernzeitbetreuung• Alltagsbegleitung im Adlergarten
Regel: Honoriert werden Tätigkeiten deren verlässliche und pünktliche
Erbringung erforderlich ist.
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Integratives Tagescafe MitnanderRechtsform: gGmbH
Im Tagescafe sind 5 Menschen mit Behinderung im ersten Arbeitsmarkt beschäftigtNeben Kaffee, Landfrauenkuchen, Eis, kleine Gerichte usw. kocht die Küchedas Mittagessen für Schule und Kindergarten
G.Kiechle 3.7.2019
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Voraussetzungen für den Verbleib in der vertrauten Umgebung
• Baulicher Bereich (Hardware)
– Bedarfsgerechtes Wohnungsangebot
• Evtl. Wohnungsanpassungsmaßnahmen im Bestand
• Barrierearme/barrierefreie Neu- oder Umbauten
• Unterstützungsnetzwerke vor Ort (Software)
– gelebte Nachbarschaft
– organisierte Nachbarschaftshilfe
– Sozialstation/Pflegedienste
– Begegnungsmöglichkeiten
G.Kiechle 3.7.2019
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Mehrgenerationenquartiersprojekte der Bauverein- Breisgau e.G. z.B. mit den Gemeinden Gundelfingen, Schallstadt, Gottenheim
Mehrgenerationen-Quartier am Schobbach, Gundelfinge n
G.Kiechle 3.7.2019
Neuere Entwicklung für Wohnprojekte durch „Konzeptvergaben“- Wettbewerb mit verschiedenen Teilnehmern,
- Grundstücksvergabe der Gemeinde nicht nach Kaufpreis, sondern die inhaltliche und gestalterische
Konzeption ist maßgebend
mit Pflege-WG, Handycap-WG, seniorengerechteMietwohnungen, Gästezimmer, GemeinschaftsrraumWaschcafeMitsprache der Gemeinde bei der Belegung
Mehrgenerationenprojekt Ortsmitte Schallstadt34 barrierearme Miet- und EigentumswohnungenBürgertreff mit AnlaufstelleDorfplatz mit versch. AktivitätenTagespflegeKiTaLadenflächeBelegungsrecht Gemeinde 50% der Wohnungen
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Erfolgsfaktoren in Eichstetten
• Konkreter Bedarf für die Schaffung einer Einrichtung im Dorf für Hilfebedürftige,Engagierte: Pioniere und Betroffene,intensive Öffentlichkeitsarbeit,
• Positive Unterstützung im Gemeinderat
• Begleitung durch Fachleute
• Kooperationsbereitschaft der Sozialstation für die Fachpflege und die fachliche Begleitung
• Am Bedarf orientierte Weiterentwicklung im Laufe der Jahre,hohe Wertschätzung der Engagementsbereitschaft
G.Kiechle 3.7.2019
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Vielen Dank für Ihr Interesse……….
G.Kiechle 3.7.2019
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OOOOBERRIEDBERRIEDBERRIEDBERRIED ––––
DDDDASASASAS UUUURSULINENHOFRSULINENHOFRSULINENHOFRSULINENHOF----PPPPROJEKTROJEKTROJEKTROJEKT
Lucia Eitenbichler, Franz Josef Winterhalter, Bürgergemeinschaft Oberried e.V.Lucia Eitenbichler, Franz Josef Winterhalter, Bürgergemeinschaft Oberried e.V.Lucia Eitenbichler, Franz Josef Winterhalter, Bürgergemeinschaft Oberried e.V.Lucia Eitenbichler, Franz Josef Winterhalter, Bürgergemeinschaft Oberried e.V.
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OBERRIED 3000 EW – NACHBARGEMEINDE VON FREIBURG
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• Überlegungen zur Sanierung Ortskern
– Historische Klosteranlage
– Behindertenwohnheim der AWO
• Demographischer Wandel
– Untersuchung (Prof. Thomas Klie, Freiburg)
– Angebot für ältere Menschen
VORGESCHICHTE
50
WANDERUNGSSALDO
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OBERRIED 3000 EW – NACHBARGEMEINDE VON FREIBURG
Ursulinenhof
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BEHINDERTENHEIM DER AWO AUF DEM URSULINENGELÄNDE
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QUARTIER
URSULINENHOF
Planung Sanierungsgebiet
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QUARTIER
URSULINENHOF
GenosschenschaftlichesWohnen
TagespflegeWohnen
WohngruppeWohnen
Planung Sanierungsgebiet55
GRUNDRISS TAGESPFLEGE
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389 QM
GRUNDRISS WOHNGRUPPE
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ZUSÄTZLICHE APPARTEMENTS
� 2 einzelne Zimmer mit Bad (18 qm) mit gemeinsamer Wohnküche
� Nutzungsmöglichkeiten
� Urlaub: Betreuung plus
� Kurzzeitbetreuung: Integration in Tagespflege und evtl. Wohngruppemöglich
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Wie schaffen wir das?
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• Gemeinde Oberried– übt die Planungshoheit aus– kommunaler Investor (Sozialwohnungen/soz. Einrichtungen)
=> QUARTIERSGRUNDSTÜCK BLEIBT IN KOMMUNALER HAND
• Bürgergemeinschaft Oberried e.V. – entwickelt soziales Netzwerk:
• Aktuell: Alltagsbegleitung, Betreuungsgruppe, Fahrdienst, Qualifzierungen• Ab Januar 2020: Betrieb Tagespflege und Selbstverantwortete Wohngruppe
=> „DORFGEMEINSCHAFT ÜBERNIMMT DEN GENERATIONENVERTRAG“
• Wohnbaugenossenschaft Ursulinenhof eG– Schaffung genossenschaftlichen Wohnraums mit Kapital der Bürger*innen=> „BÜRGER FÜR BÜRGER“
NEUES QUARTIER URSULINENHOF
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Baustelle Ursulinenhof
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Gründung 2015 über 300 Mitglieder
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BASIS: ALLTAGSBEGLEITUNG UND QUALIFIZIERUNG
� Seit 2015 Alltagsbegleitung zu Hause und Mitarbeit in der Betreuungsgruppe, Fahrdienst
� Ab 2020 Mitarbeit Alltagsbegleitung im Umfang von 8-10 Vollkräften in Wohngruppe und Tagespflege
� Voraussetzung Qualifizierung:� Betreuung zu Hause � Betreuungsgruppe� Assistenzkraft/Alltagsbegleitung in der Pflegewohngruppe� Betreuungskraft (§43b SGB XI) für die Tagespflege
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• Auftaktveranstaltung im Januar 2019 mit Gründung von
Arbeitsgruppen
• AG Einrichtung
• AG Garten
• AG Öffentlichkeitsarbeit
• AG Café Hand in Hand
• AG Tagespflege
• AG Wohngruppe
EINRICHTUNG/BEGLEITUNG VON ARBEITSGRUPPEN
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AG ÖFFENTLICHKEITS-ARBEIT
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TAGESPFLEGE (AB JANUAR 2020)
� Wer übernimmt den Betrieb der Tagespflege?
BGO als Anhängsel? Tagespflege in Bürgerhand?
⇒ große Bereitschaft der Beteiligung und Unterstützung durch Bürger*innen
⇒ gesetzliche Vorgaben erfüllen
⇒ interessante Kooperationen: Fahrdienst in Kooperation mit „Dreisamstromer“
⇒ AG Tagespflege mit künftigen Mitarbeiterinnen und Alltagsbegleiterinnen: planen und gestalten mit
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SELBSTVERANTWORTETE WOHNGRUPPE
� Kennzeichen: � Pflege und Betreuung auch für schwer pflegebedürftige und demenzkranke
Menschen (Pflegegrad 2-5)
� Kleine Einheit (11 Bewohner*innen)
� Orientierung am Alltag in häuslicher Atmosphäre
� Geteilte Verantwortung zwischen Alltagsbegleiter*innen, Pflegemitarbeiter*innen, Angehörigen und bürgerschaftlich Engagierten
� Selbstbestimmung durch Bewohner- bzw. Angehörigengremium
⇒ AG Wohngruppe mit Angehörigen zur Planung der WG
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• Unterstützung der Lenkungsgruppe Nahversorgung in Hofsgrund
• Initiative für „Denkgruppe Mobilität im Dreisamtal“
UND WEITER…..
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Aufsichtsrat / Vorstand /
Geschäftsführung
Wohnen im Ursulinen-Quartier
BGO-Soziales
(gemeinnützig e.V.)
Energie
Mobilität
Nahversorgung / Gastronomie
Tourismus/ Sport
KoDa eG - Kommunale Daseinsvorsorge durch Bürgergenossenschaften -Mehrere Bereiche in einer organisatorischen Struktur
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So schaffen wir das!
DANKE an LEADER für die Unterstützung der Projektstelle und der Ersteinrichtung für die Tagespflege!
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Engagement und Beteiligung –Elemente einer erfolgreichen Strategie der Gemeindeentwicklung
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Ergebnisse der Tisch-Gespräche, thematisch geordnet und zusammengefasst von Dr. Barbara Malburg-Graf, Plan_N auf der Basis der Notizen der ModeratorInnen Kerstin Bolz, Walter Krögner, Barbara Malburg-Graf, Reinhard Metsch und Marie-Therese Schmitt
Die Impulsvorträge
wurden an vier Tischen besprochen. Damit wurden ver-tiefte Fragen sowie der Austausch über eigene Erfahrun-gen, Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für das Gelingen von Engagement und Beteiligung ermöglicht. Denn das eigene und freiwillige Engagement und die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern durch die Gemeinde stellen – so einer der roten Fäden durch die Veranstaltung - die zentralen Anforderungen für das Miteinander der Generationen dar.
Problemstellungen
Beim Aufbau von neuen Strukturen des Miteinanders und der gegenseitigen Hilfe in Gemeinden – von Prof. Klie als „Caring Communities“ bezeichnet – stellen sich viele Fragen und es finden sich unterschiedliche Ausgangs-situationen in den Gemeinden, wie die Gespräche an den verschiedenen Tischen gezeigt haben. Zentral war die
Frage, wie diejenigen gewonnen werden können, die Hilfe leisten könnten. Gerade die am besten geeignete Altersgruppe, die jungen – in der Regel – Frauen und Frauen mittleren Alters, sind häufig berufstätig und haben wenig Zeit für ein ehrenamtliches Engagement oder sie sind nicht ausreichend qualifiziert für eine entsprechende Tätigkeit. Ebenso wichtig war die Frage nach den Gestaltungsmöglichkeiten von Gemeindever-waltungen. Außerdem wurde besprochen, welche Zielgruppen vor allem Hilfestellungen benötigen. Hier wurde unter anderem auf die Gruppe der wenig integrierten Bürgerinnen und Bürger hingewiesen, wovon einige erst in jüngerer Zeit zugezogen seien. Diese Personengruppe leide im Alter häufig an Vereinsamung. Deutlich wurde aber auch, dass es um die Verantwortung jedes Einzelnen gehe, aktiv zu werden – sowohl für sich als auch für andere und mit anderen gemeinsam.
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Gestaltungsmöglichkeiten der Gemeindeverwaltung
An den beiden Tischen, an denen jeweils ein ehemaliger Bürgermeister (Gerhard Kiechle, Franz-Josef Winterhal-ter) mit den Interessierten ins Gespräch kam, ging es vor allem um den Gestaltungswillen und den Gestaltungs-spielraum von Gemeinden. Unabhängig voneinander wurde an den beiden Tischen herausgearbeitet, dass eine Gemeinde gestalten und nicht nur verwalten muss, um eine Entwicklung hin zu mehr Miteinander zwischen den Generationen aktiv zu steuern. Dazu gehört, beispielsweise bei der Veräußerung von Grundstücken nicht vorrangig auf den kurzfristig erzielbaren Ertrag, sondern insbesondere auf die strategische Wirkung zu achten.
Entwicklungskonzepte können ein Weg sein, mit denen die gesamte Gemeindeentwicklung vorangebracht wer-den kann. Diese sollten von Beratungsbüros individuell begleitet und auf die aktuelle Situation in der Gemeinde zugeschnitten sein. Dabei sind die Beteiligung der Bürgerschaft sowie eine neue Diskussionskultur, die von einem konstruktiven Miteinander und nicht von einem Gegeneinander geprägt sein sollte, essentiell. Generell wurde vorausschauendes und strategisches Handeln der Gemeinde als Erfolgsfaktor gesehen. Dabei geht es auch um eine Priorisierung der wichtigen Themen und um die
Betrachtung und Integration verschiedenartiger Vulnerabilitäten in der Bürgerschaft. In Bezug auf die Finanzierung von Projekten wurde auf das Genossenschaftsmodell hingewiesen, aber auch auf die Nutzung von Förderprogrammen.
Gestaltungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft
Tenor war, dass sich die Motivierten und bereits Engagierten zusammentun und vernetzen müssen. Generell ist Vernetzung u.a. zum Erfahrungsaustausch überaus wichtig, auch über Gemeindegrenzen hinaus. Deutlich wurde an mehreren Tischen, dass die direkte, persönliche Ansprache durch diejenigen, die schon überzeugt sind und als Motoren fungieren – und damit gute Kommunikation und persönliche Begegnung – zur Gewinnung von weiteren Engagierten eine ganz zentrale Aufgabe ist. Durch den Besuch von Projekten und Praxisbeispielen andernorts kann man den Horizont weiten und Anregungen für die eigene Arbeit finden. Die gezielte Begegnung mit möglichen Unterstützern eines Projektes ist ebenfalls ein wichtiger Schritt. Von langfristiger Bedeutung ist die Qualifizierung von Personen, die mit Hilfedienstleistungen betraut werden sollen.
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Gewinnen von Engagement und Mitarbeit –wie geht das?
Deutlich wurde, dass es einerseits um breite Beteili-gungsmöglichkeiten und andererseits um die direkte persönliche Ansprache geht. Veranstaltungen können für beides einen möglichen Rahmen bieten. Klar stellte sich heraus, dass die Würdigung und Wertschätzung der jeweiligen Tätigkeit eine ganz große Rolle spielt und bestimmte Betreuungsaufgaben auch bezahlt werden müssen, etwa durch eine Aufwandsentschädigung oder ein Gehalt für eine Personalstelle. Aber auch bei einer Bezahlung von Hilfeleistungen muss gezielt um Mitarbeit geworben werden - gerade auch bei jungen Frauen, die nach einer Familienphase wieder in einen Beruf bzw. das Arbeitsleben einsteigen wollen. Und schließlich ist es wichtig, dass beim Werben um Engagement und Mitar-beit immer auch die Freiwilligkeit im Vordergrund stehen muss, um Gehör zu finden. Deshalb müssen erste Infor-mationstreffen die Unverbindlichkeit in den Vordergrund stellen.
Wie arbeitet man in einer Bürgergemeinschaft?
Am Tisch der Bürgergemeinschaft Oberried, der von Lucia Eitenbichler begleitet wurde, wurde neben den oben schon beschriebenen Themen auch darüber gesprochen, wie die Arbeit in einer Bürgergemeinschaftorganisiert werden kann. Es wurde zum Beispiel gefragt, wie die Mitsprache aller gelingen kann. Hier wurde auf die Notwendigkeit von Kompromissen, auf die Selbstver-antwortung jedes Mitglieds und das Mitspracherecht aller hingewiesen. Beispielsweise werden BewerberInnenum eine Stelle gemeinsam ausgewählt. Wichtig ist auch die Einbindung aller Akteure, die mit einer zu betreuen-den Person in Kontakt sind, allen voran der Angehörigen und sonstigen Begleiter.
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Kinder- und Jugendbeteiligung
Der von Udo Wenzl begleitete Tisch zu diesem Thema war besonders gut besucht und es wurden viele Fragen gestellt. Deutlich wurde, dass Kinder- und Jugendbeteili-gung meist projektbezogen, z. B. im Rahmen einer Flächennutzungsplanung, in Gemeinden durchgeführt wird. Tenor war am Tisch, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich sehr interessiert, aufgeschlossen für Beteiligung und dementsprechend engagiert seien. Auch hier ist die richtige, kinder- und jugendgerechte An-sprache entscheidend. Ein großes Thema am Tisch war die Frage nach der Verstetigung einer punktuellen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Denn man war sich darüber einig, dass eine projektbezogeneBeteiligung der Auftakt für längerfristiges Engagement sein kann und sein sollte. Hier ist der für alle Genera-tionen geltende Satz von Gerhard Kiechle von Bedeu-tung, dass gerade aus Beteiligung Verantwortung entsteht. Institutionalisierte Jugendgremien wie Kinder-
und Jugendräte können zur Verstetigung beitragen. Ein entsprechender Beschluss des Gemeinderats ist auf jeden Fall lohnend, der aber durch strukturelle Maßna-hmen flankiert werden muss.
Wichtig war die Information, dass die Gemeindeordnung Baden-Württemberg in §41a Ausführungen zur Jugendbeteiligung enthält. Außerdem gibt es bei den Landkreisen Fachstellen für Jugendarbeit, die auch zum Thema Jugendbeteiligung ansprechbar sind. Deutlich wurde im Gespräch auch die Bedeutung der Schulen, und zwar sowohl als Anlaufstellen für Beteiligungsprozesse in den Gemeinden als auch als eigenständige Orte für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Eine Tischbe-sucherin berichtete, dass in Schulen gerade neue Beteiligungsformen erprobt werden, und im Rahmen der Jugendbeteiligungsplattform AULA (https://aula-blog.website/) wird hierfür Hilfestellung gegeben. Zudem bietet AULA auch wertvolle Hinweise für die Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene.
Da der gezeigte Film im Rahmen dieser Dokumentation keinen Niederschlag finden kann, sei für weitere Informationen auf die Webseite von Herrn Wenzl verwiesen: http://udowenzl.de |Generationendialog
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