wochenbericht - diw · 2021. 2. 9. · die zahl der beschäftigten industriearbeite r ha t sich im...

6
Institut für Konjunkturforschung WOCHENBERICHT DES INSTITUTS FÜR KONJUNKTURFORSCHUNG 6. JAHRGANG BERLIN, DEN 28. JUNI 1933 NUMMER 13 Nachdruck und Vervielfältigung sowie schriftliche, telegraphische und telephonische Verbreitung — auch auszugsweise — ohne besondere Genehmigung nicht zulässig Beschäftigung und Arbeitslosigkeit Steigende Beschäftigung in der Gesamt- wirtschaft Seit Ende Januar ist die Beschäftigung in Deutsch- land von Monat zu Monat gestiegen. In den letzten vier Monaten (Februar bis Mai) hat die Wirtschaft etwa 1,7 Millionen Arbeitskräfte wieder in den Produktionsprozeß eingereiht. Für die gesamte Wirtschaft zählte die Statistik der Krankenkassen Ende Januar 11,49 Millionen, Ende Mai etwa 13,17 Millionen beschäftigte Arbeitnehmer. Nun nimmt die Beschäftigung zwar in jedem Jahr in den Frühjahrsmonaten zu. In keinem der letzten drei Jahre, d.h. in keinem Jahr seit der Hochkonjunk- tur, ist die Beschäftigung aber im Frühjahr so stark gestiegen wie 1933. Das bedeutet: In keinem der letzten drei Jahre ist die jahreszeitliche Belebung der Wirtschaft so kräftig wie in diesem Jahr durch eine konjunkturelle Besserung unterstützt worden. Zunahme der Beschäftigung in den Frühjahrsmonaten (nach den Angaben der Krankenkassen) 1 ) Jahr Tiefpunkt der Beschäftigung im Winter Zahl der beschäf- tigten Arbeit- nehmer Ende Mai in 1 000 Zunahme der Beschäf- tigung vom Tiefpunkt im .Winter bis Ende Mai in 1 000 Jahr Zeitpunkt Zahl der beschäf- tigten Arbeit- nehmer in 1 000 Zahl der beschäf- tigten Arbeit- nehmer Ende Mai in 1 000 Zunahme der Beschäf- tigung vom Tiefpunkt im .Winter bis Ende Mai in 1 000 1928 . . . 1929 . . . 1930 . . . 1931 . . . 1932 . . . 1933 . . . Ende Januar... » Februar . » Februar . » Februar . » Februar . » Januar... 16 887 15 801 16 104 13 765 11 928 11 487 18 599 18 779 17 256 15 197 12 744 13 170 1 712 2 978») 1 152 1 432 816 1 683 l ) 1928 bis 1930 nach den Berechnungen des Ifk. — 2 ) Reaktion auf den Kältewinter. wieder den zehnten Teil des gesamten konjunk- turellen Rückgangs der vorausgegangenen Jahre — er betrug beinahe 6 Millionen — aufgeholt hat. Und dies geschah in einer Zeit, in der die Wirtschaft die Depression noch keineswegs überwunden hatte, in der selbst das Bild der Depression von »Krisen- resten« und »Anomalien« keineswegs frei war, die die Depression in ihrer natürlichen Aufgabe, den neuen Aufschwung vorzubereiten und einzuleiten, behindern 1 ). So erklärt es sich denn auch, daß sich in der konjunkturellen Entwicklung der Beschäftigung seit dem Herbst vorigen Jahres vorübergehend auch Verlangsamungen und leichte Rückschläge zeigen. Nach den Berechnungen des Instituts war die Be- schäftigung sowohl im Januar wie im April konjunk- turell wieder etwas zurückgegangen. Solche Rück- schläge sind eben nur Zeichen dafür, welche Hem- ZAHL DER BESCHÄFTIGTEN ARBEITNEHMER NACH DER KRANKENKASSENSTATISTIK Mill. Stand dm Monatsende 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 As 7930nxh Stfc'turyen m/ärfe/nryw *s So sehr die saisonmäßige Belebung für den Augenblick den Arbeitsmarkt entlastet: Viel wich- tiger sind für die kommende Entwicklung des Arbeitsmarkts die von der Konjunktur ausgehenden Einwirkungen. Denn je weiter die Jahreszeit fort- schreitet, desto mehr erlahmen die rein saison- mäßigen Auftriebskräfte. Die jahreszeitliche Be- lebung kommt in den Sommermonaten allmählich ganz zum Stillstand und muß im Herbst einem neuen saisonmäßigen Rückgang Platz machen. Es gilt deshalb vor allem festzustellen, wie sich die Beschäftigung in den letzten Monaten k o n j u n k - t u r e l l , d. h. nach Ausschaltung der Saisonbe- wegung, entwickelt hat. Es zeigt sich dabei folgendes: Seit September vorigen Jahres ist, in der großen Linie gesehen, die Beschäftigung stetig gestiegen. Die konjunk- turelle Steigerung in dieser Zeit beträgt etwa 5 v.H. Sie mag auf den ersten Blick gering er- scheinen. Man darf aber dabei nicht vergessen, daß 5 v.H. konjunkturelle Steigerung in der ver- hältnismäßig kurzen Zeit von 9 Monaten erreicht worden sind, nachdem vorher drei Jahre lang die Beschäftigung anhaltend gesunken war. Ferner, daß die Wirtschaft mit dieser Steigerung beinahe mungen noch bestehen, bis sich die Wirtschaft zu einer^ alles umfassenden Aufwärtsbewegung durch- ringen kann. Selbst in normalen Depressionszeiten kann die Beschäftigung gelegentlich wieder zurück- gehen, und es ist an dieser Stelle schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß gerade in der Gegenwart mit solchen Rückschlägen gerechnet werden mußte. Die Gefahr, daß es dazu kommen werde, war und ist um so kleiner, je größere Fort- schritte die Konsolidierung auf allen Gebieten der Wirtschaft, in der Kreditwirtschaft:, in den Unter- nehmungen selbst und auf den Warenmärkten, ge- macht hat. Erst wenn alle »Krisenreste«, alle »Anomalien« beseitigt sind, wenn sich die Wirt- schaft in allen ihren Teilen von Grund auf kon- solidiert hat, wird man eine stetige Zunahme der Beschäftigung erwarten dürfen. Nun zielt die Wirtschaftspolitik der Reichsregierung vor allem darauf hin, diese »Krisenreste« zu beseitigen, und in dem Maße, in dem die wirtschaftspolitischen Maßnahmen Wirklichkeit werden, wird mit einer solchen Konsolidierimg zu rechnen sein. (Forts. S. 60) *) Vgl. hierzu Wochenbericht 6. Jg., Nr. 11 vom 14. Juni 1933.

Upload: others

Post on 28-Feb-2021

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: WOCHENBERICHT - DIW · 2021. 2. 9. · Die Zahl der beschäftigten Industriearbeite r ha t sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazitä erhöhtt . Mi detr Zahl

Institut für Konjunkturforschung

WOCHENBERICHT DES

I N S T I T U T S FÜR K O N J U N K T U R F O R S C H U N G

6. JAHRGANG BERLIN, DEN 28. JUNI 1933 NUMMER 13

Nachdruck und Vervielfäl t igung sowie schrift l iche, telegraphische und telephonische Verbrei tung — auch auszugsweise — ohne besondere Genehmigung nicht zulässig

Beschäftigung und Arbeitslosigkeit Steigende Beschäftigung in der Gesamt-wirtschaft

Seit Ende Januar ist die Beschäftigung in Deutsch-land von Monat zu Monat gestiegen. In den letzten vier Monaten (Februar bis Mai) hat die Wirtschaft etwa 1,7 Millionen Arbeitskräfte wieder in den Produktionsprozeß eingereiht. Für die gesamte Wirtschaft zählte die Statistik der Krankenkassen Ende Januar 11,49 Millionen, Ende Mai etwa 13,17 Millionen beschäftigte Arbeitnehmer. Nun nimmt die Beschäftigung zwar in jedem Jahr in den Frühjahrsmonaten zu. In keinem der letzten drei Jahre, d.h. in keinem Jahr seit der Hochkonjunk-tur, ist die Beschäftigung aber im Frühjahr so stark gestiegen wie 1933. Das bedeutet: In keinem der letzten drei Jahre ist die jahreszeitliche Belebung der Wirtschaft so kräftig wie in diesem Jahr durch eine konjunkturelle Besserung unterstützt worden.

Zunahme der Beschäft igung in den Frühjahrsmonaten (nach den Angaben der Krankenkassen)1)

Jahr

Tiefpunkt der Beschäftigung im Winter Zahl der

beschäf-tigten

Arbeit-nehmer

Ende Mai in 1 000

Zunahme der Beschäf-tigung vom Tiefpunkt im .Winter bis Ende

Mai in 1 000

Jahr Zeitpunkt

Zahl der beschäf-

tigten Arbeit-nehmer in 1 000

Zahl der beschäf-

tigten Arbeit-nehmer

Ende Mai in 1 000

Zunahme der Beschäf-tigung vom Tiefpunkt im .Winter bis Ende

Mai in 1 000

1928 . . . 1929 . . . 1930 . . . 1931 . . . 1932 . . . 1933 . . .

Ende Januar... » Februar . » Februar . » Februar . » Februar . » Januar...

16 887 15 801 16 104 13 765 11 928 11 487

18 599 18 779 17 256 15 197 12 744 13 170

1 712 2 978») 1 152 1 432

816 1 683

l) 1928 bis 1930 nach den Berechnungen des Ifk. — 2) Reaktion auf den Kältewinter.

wieder den zehnten Teil des gesamten konjunk-turellen Rückgangs der vorausgegangenen Jahre — er betrug beinahe 6 Millionen — aufgeholt hat. Und dies geschah in einer Zeit, in der die Wirtschaft die Depression noch keineswegs überwunden hatte, in der selbst das Bild der Depression von »Krisen-resten« und »Anomalien« keineswegs frei war, die die Depression in ihrer natürlichen Aufgabe, den neuen Aufschwung vorzubereiten und einzuleiten, behindern1).

So erklärt es sich denn auch, daß sich in der konjunkturellen Entwicklung der Beschäftigung seit dem Herbst vorigen Jahres vorübergehend auch Verlangsamungen und leichte Rückschläge zeigen. Nach den Berechnungen des Instituts war die Be-schäftigung sowohl im Januar wie im April konjunk-turell wieder etwas zurückgegangen. Solche Rück-schläge sind eben nur Zeichen dafür, welche Hem-

ZAHL DER BESCHÄFTIGTEN ARBEITNEHMER NACH DER KRANKENKASSENSTATISTIK

Mill. Stand dm Monatsende

1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 As 7930nxh Stfc'turyen m/ärfe/nryw *s

So sehr die saisonmäßige Belebung für den Augenblick den Arbeitsmarkt entlastet: Viel wich-tiger sind für die kommende Entwicklung des Arbeitsmarkts die von der Konjunktur ausgehenden Einwirkungen. Denn je weiter die Jahreszeit fort-schreitet, desto mehr erlahmen die rein saison-mäßigen Auftriebskräfte. Die jahreszeitliche Be-lebung kommt in den Sommermonaten allmählich ganz zum Stillstand und muß im Herbst einem neuen saisonmäßigen Rückgang Platz machen. Es gilt deshalb vor allem festzustellen, wie sich die Beschäftigung in den letzten Monaten k o n j u n k -t u r e l l , d. h. nach Ausschaltung der Saisonbe-wegung, entwickelt hat.

Es zeigt sich dabei folgendes: Seit September vorigen Jahres ist, in der großen Linie gesehen, die Beschäftigung stetig gestiegen. Die konjunk-turelle Steigerung in dieser Zeit beträgt etwa 5 v.H. Sie mag auf den ersten Blick gering er-scheinen. Man darf aber dabei nicht vergessen, daß 5 v.H. konjunkturelle Steigerung in der ver-hältnismäßig kurzen Zeit von 9 Monaten erreicht worden sind, nachdem vorher drei Jahre lang die Beschäftigung anhaltend gesunken war. Ferner, daß die Wirtschaft mit dieser Steigerung beinahe

mungen noch bestehen, bis sich die Wirtschaft zu einer^ alles umfassenden Aufwärtsbewegung durch-ringen kann. Selbst in normalen Depressionszeiten kann die Beschäftigung gelegentlich wieder zurück-gehen, und es ist an dieser Stelle schon mehrfach darauf hingewiesen worden, daß gerade in der Gegenwart mit solchen Rückschlägen gerechnet werden mußte. Die Gefahr, daß es dazu kommen werde, war und ist um so kleiner, je größere Fort-schritte die Konsolidierung auf allen Gebieten der Wirtschaft, in der Kreditwirtschaft:, in den Unter-nehmungen selbst und auf den Warenmärkten, ge-macht hat. Erst wenn alle »Krisenreste«, alle »Anomalien« beseitigt sind, wenn sich die Wirt-schaft in allen ihren Teilen von Grund auf kon-solidiert hat, wird man eine stetige Zunahme der Beschäftigung erwarten dürfen. Nun zielt die Wirtschaftspolitik der Reichsregierung vor allem darauf hin, diese »Krisenreste« zu beseitigen, und in dem Maße, in dem die wirtschaftspolitischen Maßnahmen Wirklichkeit werden, wird mit einer solchen Konsolidierimg zu rechnen sein.

(Forts. S. 60)

*) Vgl. hierzu Wochenbericht 6. Jg., Nr. 11 vom 14. Juni 1933.

Page 2: WOCHENBERICHT - DIW · 2021. 2. 9. · Die Zahl der beschäftigten Industriearbeite r ha t sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazitä erhöhtt . Mi detr Zahl

— 137 —

BESCHÄFTIGUNG IN WICHTIGEN INDUSTRIEGRUPPEN I Beschäftigung der Arbeiter Durchschnittl.tägl, Arbeitszeit der Arbei ter ' Beschäftigung der Angestellten

KRAFTSTOFFE

1928 1929 1930 1931 1932 1933 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1928 1929 1930 1931 1932 1933 y'Zaht der beschäftigten /Iröe/ter /'/> ytt der Jrbetferptatztopaz/tdt « M « ; Zst/t der gete/steten Arbeiterstundeo //> ftt der Arbe/'tfrs/u/idenAafia^/tät'PanAttconv. -Grippe tfoffstoffe statt Stunden: M/Wen. - z)tn Stunden. - 3>Z*At t/er beschäftigten /Inges.tettten m r/t der rfnges/e/ftenp/afzfapazität. - VSte/n - u. ßrauntcMenbeiybat/. - ̂ Baugewerbe u. ßaustoff/ndustr/efi.

Page 3: WOCHENBERICHT - DIW · 2021. 2. 9. · Die Zahl der beschäftigten Industriearbeite r ha t sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazitä erhöhtt . Mi detr Zahl

— 59 —

BESCHÄFTIGUNG IN WICHTIGEN INDUSTRIEGRUPPEN H Beschäftigung den Arbe i te r 1 ' Durchschnittl, tägl, Arbeitszeit der Arbeiter2 ' Beschäftigung der Angestel l ten3 '

FAHRZEUGBAU 4)

liLa

1928

lllnlllln

1929 1930 1931 1932 1933 ulu

1928 1929 1930 1931 llnllill 1932 1933 1928

11' i' • 111 1929 1930

Ml.iliiln

1931 1932 1933 1) Zahi der beschaff igten Arbeiter in v/t der /trbeiterpiatzkapazifäf - Mtrurve; ZaM c/er geleisteten /trbeifers/unden in vtt c/er /JrbeifersfundenAapazifaf - PunhfAurve. -Qfn Stunden.-^Zatitder 6esct>affigten Jngesfetifen in vft der Jngesfeiffenpia/zAapazi/jf. - '^Ofrne Waggon - und Schiffbau.

Page 4: WOCHENBERICHT - DIW · 2021. 2. 9. · Die Zahl der beschäftigten Industriearbeite r ha t sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazitä erhöhtt . Mi detr Zahl

— 60 —

BESCHÄFTIGUNG DER INDUSTRIE Beschäftigung der Arbeiter Durchsdinittl, tägl, Arbeitszeit der Arbei ter Beschäftigung der Angestellten

3)

GESAMTE INDUSTRIE

uJlt

1928 Ii.

1929 i i l n l n l i i

1930 i i l n l n l i i

1931 i i h i l i i l n

1932

6

Ü J L L L L L

1933 1928 i i l i i l n h

1929 i i l i i l i i l i i

1930 n i i i l i i l n

1931 1932 i i l n l n l i i

1933 u i u .

1928 1929 i i l i i l n h

1930 1931 1932 l u i u

1933 Zatit der beschäftigten Arbeiter in vtt der drbetterptatzkapazität - Yot/kurre; Zaht der geteis/e/en Arbeitersfuncten in vtt der /!rbeiters/unctcn/fapazi/it» PuMAur/e. -

V/n Stunden. - 3lZatri der beschäftigten Angesfe//fen in v/t der dngesfett/enptatzUapazifät j . f . K . 3 3 .

Steigende Beschäftigung in der Industrie Die konjunkturelle Steigerung der Beschäftigung

seit September vorigen Jahres war vor allem durch die Entwicklung in der Industriewirtschaft bedingt. Der industrielle Arbeitsmarkt entscheidet über die Entwicklung des gesamten deutschen Arbeitsmarkts; konjunkturelle Veränderungen machen sich auf dem industriellen Arbeitsmarkt am stärksten be-merkbar. Man sieht das deutlich: Die Gesamtzahl der in der Wirtschaft beschäftigten Arbeitnehmer ist nach Ausschaltung der Saisonschwankungen seit dem Tiefpunkt im Sommer vorigen Jahres bis Mai 1933 um rd. 5 v.H., die Beschäftigung in der Industriewirtschaft aber um etwa 11 v.H. gestiegen.

In der neuesten Entwicklung der industriellen Beschäftigung treten im übrigen auch deutlich Tendenzen zutage, die auf eine erfreuliche Verein-heitlichung und Ausgeglichenheit der Aufwärts-bewegung innerhalb der Industrie selbst hinweisen. Erfreulich deshalb, weil Vereinheitlichung und Ausgeglichenheit der Entwicklung für eine zu-nehmende Konsolidierung, für ein allmähliches An-bahnen eines gewissen Gleichgewichts innerhalb der Wirtschaft sprechen. In großen Zügen hatte sich die konjunkturelle Entwicklung seit dem Tiefpunkt folgendermaßen gestaltet: Im Herbst vorigen Jahres war die Beschäftigung in den Verbrauchs-güterindustrien ungewöhnlich stark und lebhaft gestiegen, in den Produktionsgüterindustrien da-gegen nur verhältnismäßig wenig. Gegen Ende des Jahres 1932 ergab sich nun bei den Verbrauchs-güterindustrien ein Rückschlag, der zwar bald nach-ließ, im ganzen aber erst im Frühjahr wieder zum Stillstand kam. Bei den Produktionsgüterindustrien war der Rückschlag im Winter nur ganz wenig zu spüren, er Wurde vor allem schon im Februar 1933 durch eine neue und recht lebhafte Aufwärts-bewegung abgelöst. Im Mai nun haben sich auch die Verbrauchsgüterindustrien dieser Aufwärts-bewegung wieder in voller Stärke angeschlossen.

Die Zahl der beschäftigten Industriearbeiter hat sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazität erhöht. Mit der Zahl der Beschäftigten hat auch die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit eines Arbeiters weiter zugenommen (ein typisches Zeichen konjunktureller Besserung); sie betrug im Mai rd. 7,4 Stun-den gegen 7,2 Stunden im April. Die Zahl der geleisteten Arbeiter-stunden ist infolgedessen noch stärker als die Zahl der Beschäftigten gestiegen, nämlich von 38,7 v. H. auf 41,9 v.H. der Arbeiterstunden-kapazität.

Rückgang der Arbeitslosigkeit Das Spiegelbild der Beschäftigungszunahme in

allen Teilen der Wirtschaft ist die Abnahme der Arbeitslosigkeit, von der die Arbeitsämter berichten.

In der ersten Junihälfte hat die Zahl der registrier-ten Arbeitslosen zum erstenmal seit November 1931 wieder die Fünfmillionengrenze unter-schritten. Die Entlastung seit dem winterlichen Höhepunkt bis Mitte Juni ist mit 1,07 Millionen größer als jemals in den letzten drei Jahren.

Veränderung der industriel len Beschäft igung in v. H. der Kapazität

März/April April/Mai Januar/Mai

1932 1933 1932 1933 1932 1933

Produktionsgüter-industrien P + 1,3 + 2,4 + M + 2,1 + 2,0 + 6,5

S + 1,1 + 3,1 + 1,9 + 3,3 + 3,7 + 8,8 Wichtige Investi-

tionsgüterindu-strien P — 0,2 + 0,9 + 0,3 + 0,9 — 1,3 + 2,4

S + 0,1 + 1,2 + 1,5 + 2,4 + 1,2 + 5,2 Großeisenindustrie P + 0,3 + 0,8 + 1,0 + 1,1 + 1,1 + 2,3

S + 2,9 + 0,6 + 4,3 + 4,0 + 7,5 + 7,4 N.E.-Metallhüt-

+ 4,0 + 7,4

ten u. Walz-werke P ± 0,0

+ 0,4 + 1,5 + 1,3

+ 0,6 + 0,1

+ 1,8 + 2,4

— 1,6 — 0,1

+ 3,5 + 5,4 S

± 0,0 + 0,4

+ 1,5 + 1,3

+ 0,6 + 0,1

+ 1,8 + 2,4

— 1,6 — 0,1

+ 3,5 + 5,4

Maschinenbau... P — 0,5 + 0,6 ± 0,0 + 0,3 — 1,9 + 1,3 s — 0,7 + 0,9 + 0,7 + 1,4 — 0,3 + 3,4

Fahrzeugbau P + 1,5 + 3,9 + 0,1 + 4,4 + 6,7 + 13,2 s ± 0,0 + 5,4 + 1,3 + 7,0 + 7,2 + 17,7

Bauwirtschaft.. . . p + 4,0 + 5,8 + 3,0 + 4,5 + 8,2 + 15,2 s + 4,0 + 6,0 + 2,9 + 4,5 + 8,9 + 16,2

Verbrauchsgüter-+ 6,0

industrien . . . . p - 0 , 6 + 0,8 — 0,9 + 1,4 - 1,9 + 3,6 s — 0,8 + 2,3 — 1,0 + 3,1 + 0,4 + 8,1

Textilindustrie... p — 1,5 — 0,5 — 1,8 + 1,0 — 3,7 + 0,3 s — 2,0 + 0,8 — 4,2 + 2,7 — 4,6 + 3,6

Industrien f.Haus-rat u. Wohn-bedarf p + 0,1

+ 1,3 + 2,7 + 4,1

— 0,2 — 0,3

+ 1,8 + 2,9

— 1,3 + 2,2

+ 7,0 s

+ 0,1 + 1,3

+ 2,7 + 4,1

— 0,2 — 0,3

+ 1,8 + 2,9

— 1,3 + 2,2 + 11,8

Industrien für Kul-

+ 0,1 + 1,3

— 0,2 — 0,3

+ 1,8 + 2,9 + 11,8

turbedarf p ± 0,0 — 0,5

— 0,1 — 0,4 + 0,5 — 1,9 + 1,6 s

± 0,0 — 0,5 + 0,1 + 0,1 + 0,8 + 0,8 + 2,7

Nahrungsmittel-+ 1,1 + 1,8 industrien p — 1,2 — 1,1 + 1,1 + 1,8 — 1,9 + 2,0

s — 2,1 — 0,4 + 2,3 + 0,6 — 0,4 + 2,7 Genußmittel-

— 2,1

industrien p — 0,8 + 0,8 + 1,1 + 0,6 — 0,2 + 0,8 s — 0,3 + 2,5 + 3,9 + 4,0 + 3,6 + 3,3

Gesamte Industrie p + 0,5 + 1,7 + 0,2 + 1,7 + 0,3 + 5,2 s + 0,3 + 2,7 + 0,6 + 3,2 + 2,3 + 8,5

Industrien ohne ausgeprägte

+ 0,7 — 1,5 + 1,8 Saisonbewegung p — 0,4 + 0,2 ± 0,0 + 0,7 — 1,5 + 1,8 s — 0,5 + 1,4 + 0,3 + 2,3 ± 0,0 + 4,6

P = Zahl der beschäftigten Arbeiter. S = Zahl der ge-leisteten Arbeiterstunden.

Noch wichtiger ist es jedoch, daraufhinzuweisen, daß außerdem seit dem Winter auch ein nachhaltiger Rückgang der unsichtbaren Arbeitslosigkeit einge-setzt hat, den man auf beinahe Va Millionen wird veranschlagen dürfen.

Herausgegeben vom Institut für Konjunkturforschung, Berlin W 15, Kurfürstendamm 193—194, Fernsprecher: Bismarck 7315 — V e r l a g : Reimar Hobbing Berlin SW 61, Großbeerenstraße 17, Fernsprecher: Bergmann 2527 — Pressgesetzlich für die Redaktion verantwortlich: Dr. Willy Bauer, Berlin — Bezugspreis für den Jahrgang (einschl. Zustellung im Inland) RM 30. — bzw. (bei

vierteljährlicher Zahlung) RM 7,75 je Vierteljahr — Gedruckt in der Reichsdruckerei, Berlin

— Hierzu 4 Beilagen —

Page 5: WOCHENBERICHT - DIW · 2021. 2. 9. · Die Zahl der beschäftigten Industriearbeite r ha t sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazitä erhöhtt . Mi detr Zahl

1. Beilage zum Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung

6. Jahrgang Berlin, den 28. Juni 1933 Nummer 13

G e g e n s t a n d

Woche:

Einheit

V o r j a h r

2.-7. Mai 1932

18

9.-14. Mai 1932

19

16.-21. Mai 1932

23.-28. Mai 1932

30. Mai bis

4. Juni 1932

20 21 22

6.-11. Juni 1932

23

13.-18.20.-25. Juni 1932

24

Juni 1932

25

W o c h e n z a h l e n 19.6. bis 26. 6.1933

G e g e n w a r t

1.-6. Mai 1933

18

8.-13. Mai 1933

19

15.-20. Mai 1933

22.-27, Mai 1933

20 21

29. Mai bis

3. Juni 1933

22

5.-10. Juni 1933

23

12.-17. Juni 1933

24

19.-24 Juni 1933

25

1. Tätigkeitsgrad Gesamtzahl der Arbeitslosen1) . . . .

darunter: Hauptunterstützungsempfänger

i. d. Arbeitslosenversicherung i. d. Krisenunterstützung

zusammen Arbeitslosigkeit, Großbritannien*) ..

1 000

Produktion, arbeitstäglich Steinkohle im Ruhrrevier Steinkohle in Deutsch-Oberschl... Kokserzeugung im Ruhrrevier... Steinkohle, Großbritanniena)

Verkehr, arbeitstäglich Wagengestellung der Reichsbahn

Kreditsicherheit, arbeitstäglich Wechselproteste \Nach Mitteilung

» /einer Zentralstelle Vergleichsverfahren Eröffnete Konkurse

Notenbanken4) Gold- und Devisenbestand f) davon Reichsbank

Wechsel- u. Lombardkredite t t ) • davon Reichsbank

Depositen (tägl. fäll.Verbindlichk.) davon Reichsbank

Bundes-Reserve-Banken U. S. A. Diskontierte Wechsel Regierungssicherheiten

Zahlungsverkehr Geldumlauf davon Reichsbanknoten

Postscheckverkehr (Lastschriften). Postscheckguthaben (Bestände) ..

1 000 t

1 000

Anzahl 1000 JlJl

Anzahl

Mill. JlJl

Mill. $

1058 984

3414 3267

482 363

505,8 1286,9

Mill. JlJl

2. Wertbewegung Zinssätze

Reichsbankdiskont Debetzinsens) 1 der Stempel- f . . . Kreditzinsen' ) J Vereinigung \ . . . Tagesgeld Monatsgeld Privatdiskont Warenwechsel mit Bankgiro Rendite der 6°/0 Pfandbriefe

Call money New York Privatdiskont London

» Zürich » Amsterdam

Effekt enm arkt Festverz. 6°/0 Wertpapiere

Kursniveau, gesamt —, Pfandbriefe —, Kommunal-Obligationen... —, öffentl. Anleihen —, Industrie-Obligationen

Akdenindex, gesamt —, Bergbau u. Schwerindustrie . —, Verarbeitende Industrie —, Handel und Verkehr

Devisenkurse in Berl in New York London Paris

Warenpreise I n d e x z i f f e r n

Reagible Waren7) Großhandelspreise (gesamt) Agrarstoffe Industr. Rohstoffe u. Halbwaren..

» Fertigwaren darunter: Produktionsgüter

Verbrauchsgüter Großhandelsindex:

Ver. St. v. Amerika (Fisher) Großbritannien (Fin. Times)

G r o ß h a n d e l s p r e i s e Roggen, märk., Berlin, prompt . Rinder, Lebendgewicht, Berlin.. , Rindshäute, südam., Hamburg . Maschinengußbruch, la , Essen ., Baumwolle, New York, loco Weizen,NorthernlH, Winnipeg,loco Kautschuk, Plant, crepe, London .. Kupfer, Electrolyt, London t t t ) . .

°/o p. a.

v H

1924/26 = 100

JMC je $ JlJl je £

JlJl je 100fr

1913 = 100

1926=100 1913=100

je 1000 kg je 50 kg je l h kg

je t cts je Ib

cts je 60lbs d je Ib

cts je Ib

5675,3

1140,1 1633.5 2773.6

238,3 230,8 50.2 43,7 38.3 39,9

732,8 769,3

102,8

120 140 32 34

99,2

115 134 25 26

1064 991

3265 3117

470 354

471,4 1385,3

5983 5878 3962 3894

819 1076 488 4%

2 6,29 6,46 4,88 5,50 8,25 2,50 1,98 1,50 0,69

65,34 72,74 56,18 56,89 54,98

51.2 50.1 45.3 62.2

4,2130 15,45 16,62

48.5 97,7 94.1 88.2

119.3 119.4 119,3

61.6 88.4

199,8 30,7 0,36

38.5 5,77

54,00 «VlB 5.74

2 6,04 6,48 4,88 5,50 8,21 2,50 1,53 1,50 0,67

65,46 73,10 56,54 56,21 55,25

51,8 51,3 45,7 62,6

4,2130 15,46 16,63

48,0 97.7 94.8 88,0

119,0 118,9 119,0

61.4 88.5

205,4 30.9

0,35 38,5

5.69 56,00 21/, 5.70

2741,3

5582,6

1076,4 1581,7 2658,1

5568,7

1001,5 1573,5 2575,0

240,7 47.4 39.5

543,9

238,5 49,5 42,4

734,3

227.5 49,5 41,7

691.6

222,2 44,6 42,1

684,1

224.8 44,8 42,4

668.9

224,9 49,7 43,2

643,7

100,8 102,0 100,3 99,3 98,8 98,7

162 196 22 31

134 147 24 27

100 120 25 31

103 115 27 28

90 115 23 27

109 122 23 27

464,9 1466,4

1064 991

3037 2894 472 365

471,3 1525,2

1065 991

3412 3266 538 431

494,6 1575,2

1060 987

3313 3167 464 358

501,9 1644,6

1031 958

3238 3092 488 380

496,2 1692,2

1035 961

3117 2972 505 400

488,2 1729,7

905 464

5591 3713 1052 454

2 6,00 6,48 4,88 5,50 8,27 2,50 1,19 1,50 0,59

2 5,93 6,48 4,88 5,50 8,47 2,50 1,16 1,50 0,52

64,84 72,57 56,49 54,76 55,27

51.1 51.2 44,8 61,8

63,12 70,83 55,25 52,50 54,42

49,1 49,4 43,0 59,6

4,2130 15,44 16,63

4,2130 15,52 16,63

47,1 97,3 94.0 87,7

118,5 118.4 118.5

61.1 87,0

204,0 29,9 0,34

38,5 5,81

56,25 27/l6 5,54

46,0 96.4 91,7 87,7

118,4 118.3 118.4

60,2 86,7

197,4 30,3

0,34 38.5 5,72

57,10 23/s 5,41

5961 3933

969 456

5867 3860 1017 472

5743 3786 998 433

5603 3687

875 454

5 8 2 6,36 6,48 4,77 5,50 8,71 2,50 1,07 1,50 0,44

61,24 68.91 54,17 49.92 53,36

50.1 51,4 43,6 60.2

4,2130 15,54 16,63

46,0 96.3 91,9 87.4

118,2 118,3 118,1

60,2 85,6

196,5 32,2 0,34

38.5 5,23

54,38 2'/, 5,20

5 8 2 5,83 6,48 4,75 5,50 8,67 2,50 1,07 1,50 0,41

2 5.74 6,48 4.75 5,50 8,84 2,50 1,04 1,50 0,41

2 5,63 6,48 4,75 5,50 9,02 2,50 1,04 1,50 0,38

61,74 69,20 54,17 51,29 53,88

50,0 51.3 43.4 60,3

60,75 67,84 53,63 50,73

59,86 66,49 53,03 50,83

53,42 52,15

49,9 51,5 43,2 59,9

4,2130 15,49 16,62

4,2130 15,41 16,58

45,4 96,4 92,6 87,2

117,9 118,2 117,7

59,6 84,6

193,2 33,2 0,32

37,5 5,11

49,75 2'/1. 5,18

44,7 96,0 91.7 87,0

117,7 118,2 117,4

59,3 83.8

187,7 31,8

0,32 37,5 5,25

48,75 2V2

5,17

49.2 50.3 42,7 59,3

4,2130 15,23 16,56

45.1 96.2 92.4 87,0

117,5 118,2 116,9

59.5 84.3

186,5 32,5 0,32|

37,0 5,31

48,13 2'/2

5,21

250,9 47,4 41,0

670,5

104,8

O 153 O 77

4 13

574 500

3304 3152 474 360

400,1 1837,3

5418 3401 807 480

4 7 1

5.37 5,79 3,88 4.38 7,07 1,00 0,54 1,50 1,02

83,31 84,91 78,37 83,61 80,99

75,6 84,2 69,6 78,1

3,5740 14,10 16,61

53.8 91.1 82,8 87.0

111.4 113,9 109.5

59.2 87.1

155,0 27.9

0,37 41,5

8,38 59,00

231, 5,36

5251,7

489,5 1369,5 1859,0

i2582,9

5038,6

465,6 1336,3 1801,9

234,5 246,2 256,9 42,4 41,8

676,9

104,2

O 212 O 110

5 17

338,2 1837,2

1012 462

4 7 1 4,95 5,79 3,88 4,38 7,13 1,00 0,53 1,50 2,17

82,62 84,16 77,62 83,08 80,36

73,8 81,5 67,8 77,1

3,5892 14,20 16,56

54,9 91.3 82,9 87.4

111,6 113,9 109,8

59.5 88,0

155,0 27,4

0,37 40,0 8,69

60,50

^5,68

42,3 50,8 43,6 45,2

665,0 640,5

105,0

O 181 O 91

5 15

546 473

3147 2998 475 358

330,2 1836,6

5284 3327 975 434

4 7 1

4,99 5,79 3,88 4,38 7,34 1,00 0,50 1,50 2,83

80,66 81,78 75,98 81,78 78,97

72,4 79,1 66,7 76,1

3,6425 14,24 16,57

55,9 92,3 85,3 87,9

111,6 113,9 109,8

60,6 88,2

155,0 28,2

0,38 39,5 8,58

60,75 3lk 6,04

110,8

O 172 O 90

9 16

532 459

3081 2933

491 371

312,2 1861,7

5126 3238

801 495

4 7 1 5,01 5,79 3,88 4,38 7,35 1,00 0,47 1,50 2,40

80,52 81,67 75,58 81,72 78,82

72,3 78,9 66,9 75,8

3,6470 14,29 16,63

56.8 92,3 84.9 88,2

111,7 113,9 110,0

61,2 88,1

155,0 28,2 0,44

39,5 8,73

59,75 «7» 6,03

263.4 245,3 43,0 : 50,7 45,4 ; 43,3

656.5 I 497,8

106,6

O 122 O 65

4 15

523 449

3456 3306 549 439

302,0 1889,6

5479 3460 1024 482

4 7 1 5.49 5,79 3,88 4,38 7,42 1,00 0,47 1.50 1,98

79,67 80,88 74,89 80,58 78,08

72,0 78,8 66.4 75.5

3,5690 14,23 16,63

59,7 92.4 84.5 88,7

111,8 113,9 110,2

62,1 89,3

154,2 29,3 0,45

39,5 9,23

61,63 513> 6,44

106,2

O 219 O 121

6 9

509 436

3345 3199 485 376

276,7 1911,6

5358 3364

897 487

4 7 1 5,16 5.79 3,88 4,38 7,26 1,00 0,44 1,50 1.80

81,09 82,68 75,57 81,80 78,94

73,1 80,6 67,5 75,9

3,5190 14,34 16,64

61,9 93.0 85.6 89.1

112,0 113,9 110,5

62.7 89,5

154,0 30,5 0,49

39,5 9,23 59,75

331/32

6,54

) 4977

) 435 ) 1324 ) 1759

248,1 50,1 44,7

107,4

O 151 O 89

6 14

422 349

3304 3161

511 400

253,8 1932,4

5209 3275

994 459

4 7 1 5,05 5,79 3,88 4,38 7,28 1,00 0,52 1,50 1,85

80,64 82,38 74,85 81,22 78,34

72,5 79,7 67,0 75,3

3,4967 14,35 16,64

61,7 92,9 85.1 89.2

112,0 113,9 110,6

63,5 90.1

153,8 30.2

0,46 39,0

9,24 61,25 3V4 6,23

304

3047

428

222,1 1954,7

*)3191

4 7 1 4,92 5,79 3,88 4,38 7,34 1,00

*)0,56 1,50 1,98

80,13 81,77 74,29 81,08 77,42

70,6 76,8 65,4 74,1

3,4317 14,35 16,63

62,9 93,0 85.2 89.3

112,1 113,9 110,7

64,0 89,8

152,2 30,5 0,47 39,0 9,41

•)63,38

6,22

unter A n m . t ) ' — t t t ) Da die Preise des Kupferkartells z. Z. nicht maßgebend sind, ? . . . . , cents, angegeben. *) Vorläufig. — O Seit Januar 1933 erweiterte Reihe (nicht mit Vorjahr vergleichbar).

Page 6: WOCHENBERICHT - DIW · 2021. 2. 9. · Die Zahl der beschäftigten Industriearbeite r ha t sich im Mai von 43,8 v.H. auf 45,5 v.H. der Arbeiterplatzkapazitä erhöhtt . Mi detr Zahl

2. Beilage zum Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung

6. Jahrgang Berlin, den 28. Juni 1933 Nummer 13

Monatl iche Zahlen-

übersicht

Mai 1933 D f )

Es enthalten: Übersicht A Angaben über Preise, Zinssätze, Effektenkurse, Notenbanken, Kreditbanken, Sparkassen, Emissionen, Kreditsicherheit, Reichsfinanzen, Löhne; Übersicht B Angaben über Außenhandel, Einzelhandel, Handwerk, Genossenschaften, Verkehr; Übersicht C Angaben über Produktion, Verbrauch; Übersicht D Angaben über Arbeitsmarkt, Beschäftigung; Übersicht E Angaben über das Ausland (erscheint vorläufig vierteljährlich). — Angaben für die Zeit seit 1924 vgl. »Konjunkturstatistisches Handbuch 1933«, herausgegeben vom I. f. K. (zu beziehen vom Verlag Reimar Hobbing für Abonnenten der Wochenberichte

zum Vorzugspreis von JIM 4,35; Ladenpreis MJt 4,80).

1932 1933 1933

März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April *)Mai Anzahl der Werktage: 25 26 24 26 26 27 26 26 25 26 26 24 27 23 25

I. Beschäftigimg und Arbeitslosigkeit, Stand a m Monatsende.

• [8] Zahld.Beschäftigt.n.d.Krankenkassenstatist.1 in 11974 12535 12744 12779 12756 12755 12834 12915 12699 11983 11487 11533 12193 12698 13170 • [8] » » Arbeitslosen b. d. Arbeitsämtern . . . /I 000 6034 5739 5583 5476 5392 5224 5103 5109 5355 5773 6014 6001 5599 5331 5039

davon Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung 1579 1232 1076 940 757 697 618 582 638 792 953 942 686 530 466 in der Krisenfürsorge 1744 1675 1582 1544 1354 1295 1231 1139 1131 1281 1419 1513 1479 1409 1336

Wohlfahrtserwerbslose 1944 2019 2091 2164 2229 2030 2047 2204 2311 2407 2459 2476 2401 2288 2127 Vollarbeitslosel in vH der Gewerkschafts- f 47,6 46,8 46,4 46,6 47,1 47,4 46,7 45,7 46,3 48,3 49,5 Kurzarbeiter / mitglieder1); Neuberechnung\ 24,6 24,2 24,4 24,3 24,6 24,9 23,8 23,3 22,8 23,3 24,6

II. Beschäftigung der Industrie (Ergebnisse der Industrieberichterstattung)2). 1. Zahl der beschäft igten Arbeiter in vH der Arbeiterplatzkapazität.

• [ 10] Produktionsgüterindustrien3) 34,0 35,3 36,4 36,8 36,4 36,3 36,5 37,0 37,1 36,0 34,2 34,1 36,2 38,6 40,7 Kraftstoffe4) 57,1 56,9 56,8 56,7 56,2 55,8 55,7 56,7 57,6 57,5 57,6 57,6 57,8 57,5 Großeisenindustrie 44,2 44,5 45,5 45,4 44,6 42,5 43,1 44,8 46,7 46,9 47,1 47,1 47,5 48,3 49,4 N. E. Metallhütten und Walzwerke 46,4 46,4 47,0 46,6 46,5 46,9 47,3 48,3 49,0 48,7 48,1 47,6 48,3 49,8 51,6 Maschinenbau 33,1 32,6 32,6 32,3 32,2 32,3 32,2 32,1 32,3 31,9 32,1 32,4 32,5 33,1 33,4 Elektrotechnik 42,3 40,6 40,1 40,2 41,0 41,4 41,7 42,6 42,7 42,2 41,0 40,5 40,5 40,9

33,4

Fahrzeugbau6) 29,8 31,3 31,4 31,9 31,9 29,4 28,4 28,6 29,8 31,6 31,2 31,8 36,1 40,0 44,4 Bauwirtschaft8) 13,6 17,6 20,6 22,4 22,8 23,7 23,9 23,9 22,4 18,8 13,9 13,3 18,8 24,6 29,1

#[10] Verbrauchsgüterindustrien 50,8 50,2 49,3 48,4 47,9 47,7 43,8 50,6 51,4 50,2 48,2 48,5 49,6 50,4 51,8 Textilindustrie 60,9 59,4 57,6 57,2 57,2 57,0 58,9 61,9 63,4 62,6 61,0 60,5 60,8 60,3 61,3 Industrien für Hausrat u. Wohnbedarf . . . . 42,5 42,6 42,4 40,9 41,3 41,2 42,1 44,5 45,6 43,2 38,7 38,6 41,2 43,9 45,7 Industrien für Kulturbedarf 36,8 36,8 36,4 34,1 32,6 31,8 33,8 36,7 37,2 34,4 31,4 31,9 32,6 32,5 33,0 Nahrungsmittelindustrien 55,7 54,5 55,6 56,4 57,4 57,7 59,4 63,1 64,0 60,0 56,0 57,1 57,3 56,2 58,0 Genußmittelindustrien 62,3 61,5 62,6 64,3 64,8 64,9 65,4 67,9 68,7 68,7 67,6 67,5 67,0 67,8 68,4

• [10] Gesamte Industrie 41,2 41,7 41,9 41,8 41,4 41,3 41,8 42,9 43,3 42,1 40,3 40,3 42,1 43,8 45,5 Industrien ohne ausgeprägte Saisonbewegung 48,5 48,1 48,1 47,7 47,2 46,9 47,4 48,7 49,7 49,4 48,8 48,9 49,7 49,9 50,6

2. Zahl der geleisteten Arbeiterstunden in vH der Arbeiterstundenkapazität.

»[10] Produktionsgüterindustrien3) 28,3 29,4 31,3 31,3 30,7 30,8 31,3 32,2 33,0 31,0 28,5 28,5 30,9 34,0 37,3 Kraftstoffe1)') 49,7 48,4 50,2 48,4 48,0 47,0 48,7 51,9 54,8 53,0 50,2 49,8 47,8 49,2 Großeisenindustrie 32,3 35,2 39,5 37,0 34,6 33,5 33,2 34,8 37,5 36,4 35,9 35,6 38,7 39,3 43,3 N. E. Metallhütten und Walzwerke 34,3 34,7 34,8 35,0 34,2 34,9 35,5 36,4 37,9 37,6 35,4 34,9 37,1 38,4 40,8 Maschinenbau 27,1 26,4 27,1 27,1 27,0 27,1 27,2 26,8 27,3 27,3 27,1 27,3 28,2 29,1 30,5 Elektrotechnik 30,5 28,1 28,1 29,3 30,1 31,7 32,3 33,8 34,7 33,8 31,8 30,8 30,9 31,3 Fahrzeugbau6) 24,8 24,8 26,1 26,8 26,5 24,4 22,8 23,2 24,8 25,6 26,0 27,3 31,3 36,7 43,7 Bauwirtschaft") 12,2 16,2 19,1 20,9 21,4 22,4 22,7 22,3 20,9 16,0 11,5 11,4 17,2 23,2 27,7

• [10] Verbrauchsgüterindustrien 43,8 43,0 42,0 41,4 39,5 40,0 42,1 44,7 46,2 43,5 39,8 41,1 42,5 44,8 47,9 Textilindustrie 51,9 49,9 45,7 46,8 46,0 46,5 49,9 54,4 56,7 55,1 51,7 51,8 51,8 52,6 55,3 Industrien für Hausrat u. Wohnbedarf . . . . 35,3 36,6 36,3 35,7 34,4 34,9 36,1 39,3 41,6 35,7 29,8 31,1 34,6 38,7 41,6 Industrien für Kulturbedarf 30,0 29,5 29,6 27,1 26,3 25,7 29,3 33,1 34,0 29,9 24,6 25,3 26,4 26,5 27,3 Nahrungsmittelindustrien 50,9 48,8 51,1 50,2 50,3 51,0 53,9 57,5 59,3 54,6 48,4 49,6 50,9 50,5 51,1 Genußmittelindustrien 51,5 51,2 55,1 55,6 58,0 58,9 59,5 62,9 65,0 64,0 61,1 60,0 57,9 60,4 64,4

• [10] Gesamte Industrie 35,0 35,3 35,9 35,7 34,5 34,8 36,0 37,6 38,7 36,4 33,4 34,0 36,0 38,7 41,9 Industrien ohne ausgeprägte Saisonbewegung 40,6 40,1 40,4 39,8 38,9 38,7 40,0 41,9 44,0 43,2 41,0 41,0 41,9 43,3 45,6

3. Durchschnitt l iche tägliche Arbeitszeit der Arbeiter in Stunden 8 ) .

• [12] Produktionsgüterindustrien8) 6,81 6,83 6,95 6,94 6,91 6,91 6,98 7,03 7,18 6,85 6,70 6,78 6,98 7,14 7,33 Großeisenindustrie 6,01 6,53 7,14 6,71 6,39 6,49 6,36 6,44 6,64 6,41 6,28 6,21 6,69 6,69 7,21 N. E. Metallhütten und Walzwerke 6,70 6,76 6,77 6,81 6,65 6,74 6,81 6,86 7,07 7,00 6,66 6,66 6,95 7,01 7,22 Maschinenbau 6,35 6,47 6,50 6,68 6,67 6,68 6,75 6,72 6,72 6,75 6,67 6,70 6,78 6,82 Elektrotechnik 5,75 5,48 5,55 5,73 5,80 6,01 6,09 6,20 6,35 6,26 6,06 5,94 5,99 6,04 Fahrzeugbau6) 6,70 6,31 6,62 6,82 6,70 6,69 6,36 6,51 6,66 6,51 6,71 7,01 6,92 7,41 7,85 Bauwirtschaft") 7,50 7,60 7,59 7,60 7,66 7,62 7,69 7,64 7,65 6,90 6,80 7,04 7,55 7,70 7,80

• [12] Verbrauchsgüterindustrien 7,06 7,00 6,97 6,94 6,67 6,81 6,97 7,19 7,30 7,04 6,69 6,91 7,00 7,26 7,47 Textilindustrie 6,95 6,82 6,48 6,67 6,48 6,63 6,87 7,11 7,22 7,08 6,80 6,89 6,85 7,04 7,23 Industrien für Hausrat u. Wohnbedarf . . . . 6,74 6,86 6,87 6,86 6,64 6,82 6,86 7,16 7,39 6,71 6,21 6,62 6,87 7,16 7,36 Industrien für Kulturbedarf 6,75 6,62 6,64 6,36 6,08 6,66 7,07 7,20 7,34 6,90 6,27 6,35 6,46 6,62 6,63

7,56 7,40 7,65 7,41 7,21 7,28 7,52 7,62 7,77 7,58 7,23 7,31 7,52 7,58 7,45 Genußmittelindustrien 6,67 6,70 7,09 6,95 6,86 6,97 6,98 7,03 7,16 7,12 6,83 6,77 6,63 6,89 7,20

• [12] Gesamte Industrie 6,92 6,90 6,96 6,94 6,80 6,87 6,97 7,10 7,23 6,93 6,69 6,83 6,99 7,20 7,39 Industrien.ohne ausgeprägte Saisonbewegung 6,62 6,62 6,69 6,69 6,60 6,65 6,77 6,87 7,07 6,96 6,70 6,70 6,74 6,91 7,10

4. Zahl der beschäft igten Angestellten in vH der Angestelltenplatzkapazität.

• [12] Produktionsgüterindustrien8) 58,8 56,9 56,8 56,5 54,9 54,8 54,5 53,7 53,6 53,4 52,6 52,5 53,1 53,6 54,1 Kraftstoffe1) 78,4 76,3 76,3 76,2 74,9 74,7 74,6 73,4 73,4 73,5 73,2 73,1 73,1 73,0 73,0 Großeisenindustrie 67,7 65,2 64,7 64,2 62,8 62,4 62,2 61,9 61,7 61,6 60,9 60,9 60,8 61,1 61,5 N. E. Metallhütten und Walzwerke 69,8 68,6 68,2 67,8 66,9 66,6 65,9 65,3 65,0 64,6 64,7 64,5 64,3 65,0 65,1 Maschinenbau 57,8 55,5 55,3 54,2 53,0 52,6 52,1 51,2 50,9 50,8 50,4 50,3 50,4 50,8 50,8

68,9 65,3 64,5 63,2 60,8 60,4 60,1 57,2 56,8 56,6 55,4 55,2 55,1 54,5 54,8 51,9 51,1 50,8 48,6 48,4 48,0 46,8 47,0 47,2 48,8 49,0 52,5 53,6 54,9 41,0 39,7 40,2 40,2 39,1 39,4 39,4 39,0 38,9 38,4 36,4 36,4 37,6 38,5 39,6

• [12] Verbrauchsgüterindustrien 70,0 69,0 68,2 67,5 67,0 66,4 66,3 66,2 66,3 66,4 65,4 65,4 65,5 66,3 67,0 Textilindustrie 78,4 77,3 76,9 76,6 75,7 74,5 75,2 74,9 75,2 75,3 74,6 74,7 74,6 74,7 75,0 Industrien für Hausrat u. Wohnbedarf . . . . 63,1 61,2 60,7 60,3 59,7 59,2 58,9 58,3 58,3 57,7 55,9 55,8 56,0 56,5 57,1 Industrien für Kulturbedarf 69,8 66,7 65,7 64,0 61,1 60,2 59,7 60,3 60,7 61,0 60,3 60,3 60,3 61,4 61,1

78,5 78,2 77,9 77,8 77,8 77,8 77,6 77,6 77,4 77,4 76,1 75,9 76,0 76,0 76,1 Genußmittelindustrien 74,1 73,3 73,2 73,2 72,7 73,3 73,4 73,4 73,6 73,6 73,2 73,3 73,1 73,5 73,6

63,6 62,1 61,7 61,2 60,1 59,8 59,6 59,0 59,0 58,9 58,1 58,0 58,5 59,1 59,7 Industrien ohne ausgeprägte Saisonbewegung 69,9 68,2 68,0 67,5 66,1 65,6 65,4 64,5 64,5 64,5 64,0 64,0 64,5 64,7 65,0

• In dem Heft »Kurven und Zahlen«, Sonderbeilage zu Wochenbericht Nr. 38/39 des 5. Jahrgangs, enthalten (Vorzugspreis für Abonnenten des Wochen-berichts JtJH 1.—; Ladenpreis JIM, 1,50). Die eingeklammerte [Ziffer] gibt die Seite in dem Heft »Kurven und Zahlen« an, auf der die Reihe eingetragen ist.

*) Nach Berechnungen des I. f. K., nur Industriearbeiter. — *) Die Angaben für die einzelnen Industriezweige und -gruppen sind nur in ihrer Bewegung, nicht in ihrer absoluten Höhe voll miteinander vergleichbar. -—

8) Diese Gruppe umfaßt außer den einzeln aufgeführten noch eine große Anzahl anderer Industrie-zweige. — 4) Stein- und Braunkohlenbergbau. — 6) Ohne Waggon- und Schiffbau. - — •) Baugewerbe und Baustoffindustrien. — ') Statt der Stunden: Schichten. — 8) Die Ziffern hinter dem Komma bedeuten Dezimalteile einer Stunde. — *) Z. T. vorläufig.

Übersicht C erscheint nächste Woche.