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Wolfgang Amadeus Mozart Missa c-moll KV 427 Exsultate, jubilate KV 165 Ave verum corpus KV 618 Kirchensonate D-Dur KV 245 Sonntag, 9. April 2006, 18 Uhr Festspielhaus St. Pölten Großer Saal Intendanz: Prof. Michael Birkmeyer

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Wolfgang Amadeus Mozart

Missa c-moll KV 427

Exsultate, jubilate KV 165

Ave verum corpus KV 618

Kirchensonate D-Dur KV 245

Sonntag, 9. April 2006, 18 Uhr

Festspielhaus St. Pölten

Großer Saal

Intendanz: Prof. Michael Birkmeyer

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W O L F G A N G A M A D E U S M O Z A R T ( 1 7 5 6 – 1 7 9 1 )

Missa c-moll KV 427 (1782/83)

KyrieAndante moderato

GloriaGloria in excelsis Deo. Allegro vivaceLaudamus te. Allegro apertoGratias agimus. AdagioDomine. Allegro moderatoQui tollis. LargoQuoniam. Allegro (alla breve)Jesu Christe. AdagioCum sancto spiritu. (alla breve)

CredoCredo. Allegro maestosoEt incarnatus est

SanctusLargoHosanna. Allegro comodo

BenedictusAllegro comodoHosanna

Kirchensonate D-Dur KV 245 (1776)

Exsultate, jubilate. Motette für Sopran undOrchester F-Dur KV 165 (1773)Exsultate, jubilate. AllegroFulget amica dies. RezitativTu virginum. AndanteAlleluja. Allegro

Ave verum corpus. Motette D-Dur KV 618 (1791)Adagio

Domkantorei St. Pölten

cappella nova graz

L’Orfeo Barockorchester

Monika Mauch Sopran

Nuria Rial Sopran

Bernhard Berchtold Tenor

Lukas Kargl Bariton

Otto Kargl Dirigent

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Wolfgang Amadeus Mozart, Kupferstichvon Giovanni Sasso, Paris, idealisierteDarstellung, ca. zwei Jahrzehnte nachMozarts Tod geschaffen.

«Für meine liebe Gattin ...»

Mozarts rätselhafte c-moll-MesseDer gewaltige Torso von Mozarts c-moll-Messe KV 427 gibt uns so manche Rätsel auf.Zum ersten Mal wird die Komposition ineinem Brief an Vater Leopold vom 4. Jänner1783 erwähnt: «... ich habe es in meinem her-zen wirklich versprochen, und hoffe es auchwirklich zu halten ... zeit und umstände abervereitelten unsere Reise wie sie selbst wissen;– zum beweis aber der wirklichkeit meinesversprechens kann die Spart (d.h. Partitur)von der hälfte einer messe dienen, welchenoch in der besten hoffnung da liegt.»

Hier beginnen bereits die Unklarheiten:Was hatte Mozart (und wem) versprochen?War es die Komposition der Messe in Erfül-lung eines «Gelübdes», wie manche meinen,oder doch eher ein Besuch in Salzburg in derAbsicht, seine junge Frau dem grollendenVater vorzustellen? Mozart hatte ja erst kurzzuvor, am 4. August 1782, entgegen dem hart-näckigen Widerstand Leopold Mozarts inWien seine heiß geliebte Konstanze geheira-tet. Unleugbar stehen ja die geplante Salz-burg-Reise und die Komposition der Messe inengem Zusammenhang: Notengetreu (bis aufden Schluss) entspricht das «Christe eleison»im «Kyrie» einem «Solfeggio per la cara miaconsorte»; einer untextierten Gesangsübung«für meine liebe Gattin» also. Offenbar wollteMozart seine Konstanze mit einer Aufführungder Messe in Salzburg als geübte Künstlerinpräsentieren und den Vater dadurch beson-ders milde stimmen.

Der einzige Hinweis auf eine solche Auf-führung findet sich im Tagebuch von MozartsSchwester Nannerl, wo es heißt: «Zu st Peterin amt mein bruder sein amt gemacht wor-den, die ganze hofmusik war dabey.» («amt»bedeutet hier soviel wie Messe, Hochamt.) AlsDatum dieser Aufführung gilt heute allge-mein der 26. Oktober 1783, nachdem manfrüher auch andere Termine genannt hat.Umstritten war (und ist es bis heute), welcheMesse an diesem Tage tatsächlich gesungenwurde. Denn die «spart», von der Mozart imBrief vom Jänner dieses Jahres gesprochenhatte, ist kaum über die «hälfte» hinausge-

kommen: Vollendet hat Mozart nur «Kyrie»und «Gloria» sowie – vielleicht erst inSalzburg – «Sanctus» und «Benedictus». Vom«Credo» existieren lediglich zwei mehr oderminder unfertige Teile; davon ist der erste sogut wie vollständig, während vom «Et incarna-tus» nur die Singstimme, die solistischenHolzbläser und der Beginn des Streicher-satzes überliefert sind. Vom «Agnus Dei»schließlich existieren überhaupt nur wenigeSkizzen.

Ein in Augsburg aus dem Nachlass vonLeopold Mozart überliefertes Stimmenmate-rial zur Messe (ohne «Credo» und «AgnusDei») lässt allerdings darauf schließen, dassdie vollendeten Teile tatsächlich aufgeführtwurden. Darauf deutet auch die von Nannerlerwähnte Mitwirkung der «ganze(n) hofmu-sik» hin – es liegt nah, dass die Kirchenmusikdes Stifts St. Peter mit der großen Besetzungund anspruchsvollen Schreibweise der Kom-position überfordert war. Wohl zu Recht hatman auch vermutet, dass die fehlenden Teileaus anderen Messkompositionen ergänztwurden. Und als sicher kann somit gelten,dass Konstanze dabei die (erste) Sopranpartiegesungen hat; wer die drei weiteren Solistenwaren, ist nicht bekannt.

Mozart hat das Werk niemals vollendet,wohl aber zwei Jahre später «Kyrie» und«Gloria» zu einer (später als «Davide peniten-te» bezeichneten) Kantate umgearbeitet,indem er sie mit neuem italienischem Textversah und um zwei Arien erweiterte. DasOriginal hingegen blieb zunächst vergessen;die Versuche, das Werk durch Bearbeitungenund Ergänzungen spielbar zu machen, rei-chen von Joseph Drechsler (1847 im WienerStephansdom) bis in die Gegenwart. Heuteerklingt die Fassung, die der Salzburger Kom-ponist Helmut Eder 1985 ebenso einfühlsamwie eigenschöpferisch hergestellt hat.

Rückgriff auf barocke TraditionenRichtet man den Blick auf das Werk selbst,

so überrascht zunächst die Größe und Weiteder Anlage, die mit den knapp gefasstenMessen der Salzburger Zeit (so etwa derpopulären «Krönungsmesse») nicht vergleich-bar ist. Getreu barocken Vorbildern handelt es

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Das romanische Portal der Stiftskirche St. Peter zuSalzburg, das in das barockisierte Gotteshaus führt,wo Mozarts Missa c-moll uraufgeführt wurde.

sich dabei – wie in den frühen Messen KV 66und 139 – um eine so genannte Kantaten-messe; eine Gattung, bei der zumindest dietextreichen Sätze «Gloria» und «Credo» in derArt einer Kantate aus einzelnen selbständigenAbschnitten zusammengefügt sind. DieserRückgriff auf barocke Traditionen ist geradehier kein Zufall. Denn die Messe stellt diebedeutendste Frucht von Mozarts Beschäfti-gung mit der Musik des Barock dar, wie sieihm im Frühjahr 1782 durch den BaronGottfried van Swieten vermittelt wurde.«... ich gehe alle Sonntage um 12 Uhr zumBaron van suiten – und da wird nichts gespieltals Händl und Bach. – ich mach mir eben eineCollection von den bachischen fugen, – so-wohl Sebastian als Emanuel und friedemanBach», schreibt Mozart am 10. April diesesJahres an seinen Vater. Gottfried van Swieten,Sohn von Maria Theresias Leibarzt, Präses derStudienhofkommission und Präfekt der Hof-bibliothek, war zwischen 1770 und 1777 Ge-sandter am preußischen Hof gewesen; dorthatte er das Schaffen von Johann SebastianBach kennen gelernt, von dem er einige Wer-ke nach Wien mitbrachte. Schon zuvor hatteer 1769 bei seinem London-Aufenthalt einigePartituren Händel’scher Oratorien erworben;vier davon hat Mozart zwischen 1788 und1790 für die vom Baron gegründete Gesell-schaft der «Associierten Cavaliers» neuinstrumentiert.

Aber zum einschneidenden Erlebnis wur-de für Mozart die Begegnung mit der MusikJ. S. Bachs. Obwohl sie schon zuvor in Wiennicht ganz unbekannt geblieben war, löste siein seinem Schaffen, wie man gesagt hat, eine«Krise» aus: Nun entwirft Mozart neben einerSuite im Stile G. F. Händels eine ganze Reihevon Fugen für verschiedene Besetzungen, diefreilich zum Großteil unvollendet gebliebensind. Die c-moll-Messe geht allerdings weitdarüber hinaus. Gleichsam retrospektiv fasstsie das ganze 18. Jahrhundert noch einmalzusammen: Monumentale, doppelchörigeSätze à la Johann Sebastian Bach stehenneben einer schwungvollen «Halleluja»-Paraphrase nach Händel, effektvolle Arienund Ensemblesätze nach italienischer Artneben den meisterhaften Fugen, das alles ver-

bunden durch Mozarts höchstpersönlicheEmpfindsamkeit.

Diese Antithesen klingen gleich zu Beginnim motivischen Reichtum des dreiteiligen«Kyrie» (c-moll) an. Seufzermotive prägen dieeinleitende Thematik der Streicher, dannbäumt sich wie ein singulärer Aufschrei übereinen Tonraum von zweieinhalb Oktaven dererste Einsatz des Chores auf. Nun erst kommtder Satz in Bewegung: Ein chromatisch sichwindendes Sopranmotiv entpuppt sich alssymbolbeladener Kontrapunkt zum Eingangs-thema der Streicher. Ganz Mozart’sche Süßeatmet dann im Mittelteil die – seiner «caramia sposa» auf den Leib geschriebene –Melodie des «Christe eleison», von leisenEinwürfen des Chores begleitet. Transponiertund in der Intensität gesteigert kehrt dieDoppelthematik des Anfangs wieder undführt zum verlöschenden Abschluss.

Fanfarenhafte Dreiklangmotive in festli-chem C-Dur sowie enge Imitiationen stehenam Beginn des «Gloria»; dort, wo sich auchdie Reminiszenzen an Händels «Halleluja»finden. Wie gewohnt bildet hiezu das «Et interra pax» den lyrischen Kontrast. Als virtuoseSopran-Arie im Stil der neapolitanischenOper ist das folgende «Laudamus te» gestal-tet; ausgedehnte Koloraturketten und dergeforderte Stimmumfang von zwei Oktavenscheinen Konstanzes stimmliche Fähigkeitenzu bestätigen. Erstmals von der Vier- zurFünfstimmigkeit erweitert wird der Chor imkurzen «Gratias» mit seinen gezackten Strei-cherfiguren. Es leitet zum «Domine Deus»über, einem Duett zweier Soprane im ba-rocken Duktus, das seinen Reiz vor allem ausden raffinierten Stimmkreuzungen gewinnt.Vielleicht zum Höhepunkt des gesamtenWerkes wird dann das gewaltige doppel-chörige «Qui tollis», das mit seinen pausenloshämmernden Rhythmen, seiner abwärtsziehenden Chromatik ähnlichen Sätzen vonJ. S. Bach absolut ebenbürtig ist. Im folgen-den, kontrapunktisch durchwirkten «Quo-niam» tritt zu den beiden Solosopranen einTenor hinzu. Ein kurzes Chor-Adagio («JesuChriste») führt zur archaisierenden Fuge über«Cum sancto Spiritu», die traditionsgemäßdas «Gloria» beschließt.

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Der erste Abschnitt des «Credo» stellt daskonzertant geführte Orchester dem fünfstim-migen, im Wesentlichen blockhaft geführtenChor gegenüber; hier waren von Helmut Ederlediglich kurze Streicherstellen zu komplettie-ren. Als liebliche Hirtenszene bei der GeburtChristi, kenntlich am 6/8-Rhythmus einesSiciliano, ist das «Et incarnatus» gestaltet.Drei Solobläser – Flöte, Oboe und Fagott –konzertieren (ähnlich wie schon im «AgnusDei» der Missa solemnis KV 337) mit demSolosopran. Hier hat Helmut Eder eigen-schöpferisch die fast durchwegs fehlendenStreicherstimmen sowie die beiden Hörnerergänzt.Im «Sanctus» musste die von Mozart klarintendierte achtstimmige Doppelchörigkeitwieder hergestellt werden. Das einleitendeLargo setzt die Posaunen gemeinsam mit denanderen Bläsern solistisch ein, gefolgt voneiner überaus kunstvollen Doppelfuge über«Hosanna in excelsis». Das ernste «Benedic-tus» schließlich erweitert das virtuos behan-delte Solistenensemble durch einen Bass zurVierstimmigkeit; es mündet in den Schlussder «Hosanna»-Fuge, der den Satz unddamit das ganze Werk beendet.

Kostbare MiniaturenKleinere geistliche Kompositionen Mozarts

runden die heutige Aufführung der Messe zueinem (virtuellen) liturgischen Zyklus ab. DieGattung der Kirchensonate war eine Beson-derheit der Salzburger Kirchenmusik amDom. Ihren Platz hatte sie zwischen Lesung(Epistel) und Evangelium (daher auch derName «Epistelsonate») anstatt des gesunge-nen Graduales. Mozart schrieb insgesamtsiebzehn dieser kurzen Stücke, zum Teil inkonkretem Zusammenhang mit einer seinerMessen. Die Entwicklung des Orgelparts indiesen kostbaren Miniaturen geht dabei vombloßen Generalbass über den Ersatz vonBläserstimmen bis zu echten kleinen Orgel-konzerten. Die D-Dur-Sonate KV 245 entstandim April 1776 (noch) in Salzburg; sie stellteinen regelrechten Sonatensatz dar mit kon-trastreichem Haupt- und spritzigem Seiten-thema sowie einer kurzen, aber harmonischoriginellen Durchführung.

«Hervorragender Sänger mit lieber Stimme»Es mag vielleicht überraschen, dass Mo-

zarts Motette «Exsultate, jubilate», heute einesder beliebtesten Virtuosenstücke für jede

«Kyrie» aus der Missa c-moll in Mozarts Handschrift(zweite Seite des Autographs, Deutsche Staatsbibliothek Berlin)

Sopranistin, ursprünglich für einen Mann,einen Soprankastraten, bestimmt war. Venan-zio Rauzzini, geboren 1746, hatte mit 19 Jah-ren in Rom debütiert und seine ersten Trium-phe dann in München gefeiert, wo er auchbereits als Opernkomponist hervortrat. 1774ging er nach England; dort reüssierte er alsSänger, fruchtbarer Komponist und späterauch als Gesangslehrer. Der zeitgenössischeenglische Musikschriftsteller Charles Burneynennt ihn «einen hervorragenden Sänger mitlieber Stimme von großem Umfange undeinem äußerst feinen und richtigen Ge-schmack». Auch seine Schauspielkunstund sein Klavierspiel wurden gerühmt, eben-so seine heitere Gemütsart und seineLiebenswürdigkeit.

Am 26. Dezember 1772 hatte Rauzzini,damals 26jährig, in der Mailänder Premierevon Mozarts «Lucio Silla» als Primo uomo diePartie des Cecilio kreiert. Am 17. Jänner desfolgenden Jahres sang er in der MailänderTheatinerkirche zum ersten Mal die Motette«Exsultate, jubilate», die der knapp 17-jährigeKomponist für ihn geschrieben hatte. DasWerk – nach heutiger Terminologie eine drei-sätzige Solokantate mit Orchesterbegleitung –lässt sehr schön Rauzzinis sängerische Quali-täten erkennen, seine Begabung für elegantemelodische Phrasierung wie auch seine stu-pende Koloraturtechnik. Details der Instru-mentation verleihen dem Werk zusätzlicheGlanzlichter, etwa in den solistischen Ein-würfen der Oboen im ersten oder in der gei-genumspielten Kantilene der Bratschen imzweiten Satz. Eine melodische Affinität zuHaydns Kaiserhymne im abschließendenAlleluja ist reiner Zufall.

46 Takte höchster GenialitätKnapp 20 Jahre liegen zwischen der

jugendfrischen Virtuosität von «Exsultate,jubilate» und der berührenden Einfachheitdes «Ave verum»; 20 Jahre eines Schaffensvon unfassbarem Reichtum, dessen Voll-kommenheit sich in diesem Chorwerk, kurzvor seinem Erlöschen, noch einmal aufkleinstem Raum kristallisiert. Bemerkenswertauch, wie da einem unscheinbarem Anlassein unsterbliches Meisterwerk entspringt. Im

Sommer des Jahres 1790 hatte Mozart beieinem Kuraufenthalt seiner Gattin in Badenbei Wien den Chorregenten Anton Stoll ken-nen gelernt; dieser hatte dort Mozarts B-Dur-Messe KV 275 aufgeführt. Anfang Juni 1791ersuchte ihn Mozart, für einen neuerlichenAufenthalt der damals hochschwangerenKonstanze «eine kleine Wohnung, und zwarzu ebener Erde, zu bestellen». Bei einem vonMozarts Besuchen in Baden, am 17. Juni 1791,entsteht dann für Stoll zum Fronleichnams-fest die Sakramentsmotette «Ave verum»; 46Takte von scheinbar schlichtester Faktur, diedoch an musikalischem Raffinement wie anintensiver tonsymbolischer Textausdeutungihresgleichen suchen.

Nach kurzer Einleitung der Streicher undder begleitenden Orgel setzt der Chor miteinem liedhaft schlichten, homophonen Ge-bilde ein; die Vortragsbezeichnung «sottovoce» (etwa: «mit unterdrückter Stimme»)weist auf die Andacht vor dem Allerheiligstenhin. Dieser Abschnitt führt bei den Worten«in cruce» zu einem ersten Höhepunkt: Derisolierte, aufwärtsgerichtete Quartsprung desSoprans symbolisiert das erhöhte KreuzChristi. Nach kurzem Zwischenspiel lenkteine rasche Modulation von A- nach F-Durden Blick auf Christi Seitenwunde («Cuiuslatus perforatum»). Dann spielt der Kanonzwischen den paarweise geführten Ober- undUnterstimmen bei «Esto nobis praegusta-tum» auf die Nachfolge Christi in dermenschlichen Todestunde an, deren Qualdurch die Chromatik bei «in mortis examine»nur vorsichtig angedeutet wird. Beruhigendklingt das Stück mit einem viertaktigenNachspiel aus – vermutlich hat erst wiederAnton von Webern Großes auf so kleinstemRaum ausgesagt.

Gerhard Kramer

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MISSA C-MOLL

Kyrie

Kyrie, eleison. Christe, eleison. Kyrie, eleison.

Gloria

Gloria in excelsis Deo.Et in terra pax hominibusBonae voluntatis.

Laudamus te,Benedicimus te,Adoramus te,Glorificamus te.

Gratias agimus tibiPropter magnam gloriam tuam.

Domine Deus, Rex coelestis,Deus Pater omnipotens.Domine Fili unigenite Jesu Christe.Domine Deus, agnus Dei, Filius Patris.

Qui tollis peccata mundi,Miserere nobis.Qui tollis peccata mundi,Suscipe deprecationem nostram.Qui sedes ad dexteram Patris,Miserere nobis.

Quoniam tu solus sanctus,Tu solus Dominus,Tu solus altissimus,Jesu Christe.

Cum Sancto Spiritu:In gloria Dei Patris.Amen.

MISSA C-MOLL

Kyrie

Herr, erbarme Dich unser. Christe, erbarme Dich unser. Herr, erbarme Dich unser.

Gloria

Ehre sei Gott in der Höhe Und Friede auf Erden den MenschenSeiner Gnade.

Wir loben dich, Wir preisen dich, Wir beten dich an, Wir rühmen dich.

Und danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit.

Herr und Gott, König des Himmels, Gott und Vater, Herrscher über das All, Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus.Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

Du nimmst hinweg die Sünde der WeltErbarme dich unserDu nimmst hinweg die Sünde der WeltNimm an unser GebetDu sitzest zur Rechten des VatersErbarme dich unser.

Denn du allein bist der Heilige, Du allein der Herr,Du allein der Höchste:Jesus Christus.

Mit dem Heiligen Geist,Zur Ehre Gottes des Vaters.Amen.

EXSULTATE, JUBILATE

Exsultate, jubilate,O vos animae beataeExsultate, jubilate,Dulcia cantica, cantica canendoCantui vestro repondendo,Psallant aethera cum me.

Fulget amica dies,Jam fugerer et nubilaEt procellae;Exortus est justisInexspectata quies.Undique obscura regnabat noxSurgite tandem laeti,Qui timuistis adhuc,Et jucundi aurorae fortunataeFrondes dextera plenaEt lilia date.

Tu virginum corona,Tu nobis pacem dona,Tu consolare affectusUnde suspirat cor.

Alleluja!

MISSA C-MOLL

Credo

Credo in unum Deum,Patrem omnipotentem,Factorem coeli et terrae,Visibilium omnium et invisibilium.Credo. In unum Dominum Jesum Christum,Filium Dei unigenitum,Et ex Patre natum ante omnia saecula.Deum de Deo, lumen de lumine,Deum verum de Deo vero,Genitum, non factumConsubstantialem Patri:Per quem omnia facta sunt.

EXSULTATE, JUBILATE

Jauchzet, jubelt,O ihr seligen Seelen,Jauchzet, jubelt.Süße Lieder, gesungene LiederAntworten eurem Gesang,Es singen die Himmel mit mir.

Es strahlt der freundliche Tag,Schon flohen die NebelUnd Stürme;Du bist den auferstandenen GerechtenUnerwartete Ruhe.Überall herrschte finstere Nacht:Erhebet euch endlich fröhlich,Die ihr euch bis jetzt gefürchtet habt,Und gebet freudig dem beglücktenMorgen mit vollen HändenLaub und Lilien.

Du Krone der JungfrauenSchenke du uns Frieden,Besänftige du die Leidenschaften,Unter denen das Herz seufzt.

Halleluja!

MISSA C-MOLL

Credo

Ich glaube an den einen Gott, Den Vater, den Allmächtigen,Der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,Die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, Aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, Wahrer Gott vom wahren Gott, Gezeugt, nicht geschaffen,Eines Wesens mit dem Vater; Durch den Alles erschaffen ist.

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Credo. Qui propter nos hominesEt propter nostram salutemDescendit de coelis.

Et incarnatus estDe Spiritu SanctoEx Maria Virgine:Et homo factus est.

AVE VERUM CORPUS

Ave verum corpusNatum de Maria Virgine:Vere passum, immolatumIn cruce pro homine:Cuius latus perforatumUnda fluxit et sanguine:Esto nobis praegustatumIn mortis exanime.

MISSA C-MOLL

Sanctus

Sanctus, Sanctus, SanctusDominus Deus Sabaoth.

Pleni sunt coeli et terraGloria tua.

Osanna in excelsis.

Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini.

Osanna in excelsis.

Für uns MenschenUnd zu unserem Heil ist erVom Himmel gekommen,

Hat Fleisch angenommen Durch den Heiligen Geist Von der Jungfrau MariaUnd ist Mensch geworden.

AVE VERUM CORPUS

Sei gegrüßt, wahrhaftiger Körper,Geboren von der Jungfrau Maria:Der im Frühling gelitten hat, geopfertAm Kreuz für den Menschen:Dessen durchbohrte SeiteÜberströmte von einer Woge BlutesEr sei uns ein VorgeschmackAuf die Leblosigkeit des Todes.

MISSA C-MOLL

Sanctus

Heilig, heilig, heiligHerr Gott Zebaoth.

Erfüllt sind Himmel und ErdeVon deiner Herrlichkeit.

Hosanna in der Höhe.

Benedictus

Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.

Hosanna in der Höhe.

Monika Mauch

Die Sopranistin Monika Mauch studierte Gesang bei Richard Wistreich amInstitut für Alte Musik der Hochschule Trossingen und anschließend beiJill Feldman in Paris. In Konzerten, CD- und Radioaufnahmen hat sich dieSängerin besonders auf die Aufführung Alter Musik spezialisiert. Soarbeitet sie mit führendenEnsembles der Originalklangpflege wie demEnsemble Daedalus (Genf), dem Hilliard Ensemble, La Capella Ducale(Köln), Cantus Cölln, dem Ensemble Europeen William Byrd (Paris), LesCornets Noirs (Basel), den Barockorchestern L’Arpa Festante (München)und L’Orfeo (Linz) und mit Double Bande zusammen. Sie singt dabei unterder Leitung von Musikerpersönlichkeiten wie René Jacobs, PhilippePierlot, Konrad Junghänel und Andrew Parrott zusammen.

Monika Mauch wirkt auf zahlreichen außergewöhnlichen CD-Produktionen mit Musik vom Mittelalter bis zum Barock auf führendenLabels wie ECM, Virgin Classics und Sony Classical mit. Hier eine Auswahl:Mittelalter:«Ordo Virtutu», Mysterienspiel von Hildegard von Bingen.«Florizet Vox Dulcisonans», Cantiones aus dem Moosburger Graduale«Extasia – A Requiem Sequence» (Hildegard von Bingen).Renaissance:«Saturn and Polyphony», Ensemble DaedalusBarock:Deutsche Barockkantaten XII: «Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuz»,«Historia der Auferstehung», Ricercar Consort.Deutsche Barockkantaten XIII: «Prima Pars Concertuum Sacrorum»,Ricercar Consort & La Fenice.«Dies Irae - Sonate - Motetti», Ricercar Consort.«Jesu meine Freude», Motetten von J. S. Bach, Taverner Consort.«Ricercar» (Bach/ Webern), Münchner Kammerorchester, Hilliard Ensemble.Bach: Weihnachtsoratorium, Motettenchor Pforzheim, L'Arpa Festante.«Altbachisches Archiv», Cantus Coelln.Bach: h-Moll-Messe, Cantus Coelln.«O dilectissime Jesu» (Giovanni Legrenzi), Les Cornets Noirs.Derzeit arbeitet Monika Mauch an Lautenliedprogrammen für Aufnahmenmit Nigel North.

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Nuria Rial

Nuria Rial wurde in Manresa (Barcelona) geboren. Sie studierte Gesangund Klavier am Konservatorium ihrer Heimatstadt und als Mitglied derKonzertklasse Kurt Widmers an der Musikhochschule Basel.

Die Künstlerin tritt bei den wichtigsten Festivals für Alte Musik inEuropa und Lateinamerika auf, so unter anderem bei den InnsbruckerFestwochen, der styriarte, den Resonanzen, dem Montreux Voice andMusic Festival, dem Festival de Musique Ancienne Ribeauvillé, bei denMozart-Tagen Luzern, dem Festival Internacional de Musica y Danza deGranada, dem Festival International Toulouse Les Orgues und derSchubertíada Barcelona.

Als Konzertsängerin arbeitet sie mit namhaften Dirigenten wie RenéJacobs, Attilio Cremonesi, Giovanni Antonini, Howard Griffiths undThomas Hengelbrock sowie mit bedeutenden Ensembles wie Il GiardinoArmonico, Concerto Vocale, Concerto Köln, Ricercar Consort, CapriccioStravagante, Akademie für Alte Musik Berlin, Zürcher Kammerorchester,Les Musiciens du Louvre, dem Barockorchester der Schola CantorumBasiliensis, La Cetra-Barockorchester Basel, Concierto Español, La RealCámara und Orphénica Lyra zusammen.

Die Sängerin ist auf mehreren CD-Einspielungen zu hören, die auf einaußerordentliches Echo stießen. Radioaufnahmen machte sie unteranderem für ORF, R.A.I. sowie den Bayerischen Rundfunk.

Im Jahr 2003 wurde Rial in Luzern mit dem Preis der Helvetia PatriaJeunesse (Pro Europa) ausgezeichnet.

Bernhard Berchtold

Der österreichische Tenor Bernhard Berchtold studierte am InnsbruckerKonservatorium und am Mozarteum in Salzburg Gesang bei HorianaBranisteanu. Außerdem besuchte er die Liedklasse von Hartmut Höll. Erwurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so bei der InternationalenSommerakademie Salzburg, beim Internationalen Wettbewerb «FranzSchubert und die Musik der Moderne» in Graz und bei der StuttgarterHugo-Wolf-Akademie («Liedkünstler der Saison»).

Seine bisherige Laufbahn führte den Tenor als Lied-, Oratorien- undOpernsänger zu zahlreichen europäischen Festivals (Händel-FestspieleKarlsruhe, Kasseler Musiktage, Klavierfestival Ruhr, SchlossfestspieleLudwigsburg, styriarte, Wiener Festwochen) und auf Tourneen bis in dieUSA.

Seit der Saison 2003/04 ist Bernhard Berchtold Mitglied desBadischen Staatstheaters Karlsruhe, wo er in Partien wie dem Tamino inder «Zauberflöte», dem Belmonte in «Die Entführung aus dem Serail»,dem Rinuccio in Puccinis «Gianni Schicchi» und dem Osman in «Almira»von Händel zu hören ist. Als Gast trat er am Teatro Comunale di Bologna,der Staatsoper Hannover, am Landestheater Salzburg und amStaatstheater Wiesbaden auf.

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Lukas Kargl

Lukas Kargl, in Judenburg geboren, genoss seinen ersten Gesangs-unterricht am Konservatorium für Kirchenmusik in St. Pölten. An-schließend studierte er an der Universität für Musik in Wien Gesang (beiLeoold Spitzer), Lied und Oratorium (bei Charles Spencer) und in derOpernklasse (bei Didier von Orlowsky und Uwe Theimer). Seit Herbst2005 studiert der junge Sänger an der Guildhall School of music anddrama in London bei Rudolf Piernay. Meisterkurse absolvierte er beiHelena Lazarska, Kurt Widmer, Douglas Hines und Emma Kirkby. Wichtigemusikalische und solistische Erfahrungen sammelte er in der DommusikSt. Pölten und im Ensemble cappella nova graz.

Soloauftritte hatte Lukas Kargl in Opernprojekten (Händels «GiulioCesare», Bellinis «I Capuleti e i Montecchi», Janacéks «SchlauesFüchslein») im Schlosstheater Schönbrunn. Im Wiener Musikverein sanger die Partie des Sam bei einer Aufführung von Bernsteins «Trouble inTahiti». Konzerte als Solist sang Lukas Kargl bisher unter anderem in derCadogan Hall in London, im Linzer Brucknerhaus, beim Festival musicasacra in St. Pölten und Linz und bei den Mozartwochen Bratislava. ImSommer 2005 war er im Chor der Bayreuther Festspiele engagiert.

2005 erhielt der Künstler den «Youngsters of art»-Hauptpreis derStadt St. Pölten.

Das Festspielhaus St. Pölten dankt dem Künstler, dass er kurzfristigfür den erkrankten Bariton Markus Volpert eingesprungen ist und dieentsprechenden solistischen Aufgaben im heutigen Konzert über-nommen hat.

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Otto Kargl

Otto Kargl ist in Gaal in der Nähe der Benediktiner-Abtei Seckau (Steier-mark) aufgewachsen und kam als Spross einer sing- und musizierfreudi-gen Großfamilie schon früh sowohl mit Volksliedern als auch demGregorianischen Choral in der Kirche in Berührung. Mit 10 Jahren erhielter ersten Klavierunterricht. Otto Kargl studierte an der Hochschule fürMusik und darstellende Kunst in Graz Kirchenmusik, das KonzertfachOrgel und Instrumentalpädagogik. Er schloss jeweils mit Auszeichnungund mit Würdigungspreis des Bundesministers für Wissenschaft undForschung ab.

Ab 1984 wirkte er als Regionalkantor der Diözese St. Pölten, seit1992 ist er Domkapellmeister an der Kathedralkirche zu St. Pölten.Bereits ein Jahr davor begann seine Unterrichtstätigkeit (Gregorianik,Chordirigieren und Chorsingen) am Konservatorium für Kirchenmusik derDiözese St. Pölten.

Vor 20 Jahren gründete Otto Kargl gemeinsam mit Studienkollegendie cappella nova graz. Mit diesem Ensemble war er Preisträger beimChorwettbewerb der EBU in Toronto und Gewinner des FerdinandGrossmann-Preises für hervorragende Chorleistungen.

Als Teilnehmer bei Interpretations-Seminaren der Bachakademie unddes Europäischen Musikfestes in Stuttgart erhielt Otto Kargl entschei-dende Impulse von John Eliot Gardiner, Peter Gülke und Helmuth Rilling.Otto Kargl leitete Uraufführungen von zahlreichen sakralmusikalischenWerken, so von Bruno Strobls «Vesper», Christoph Cechs «KantateB.A.C.H.», Thomas Daniel Schlees «Der Baum des Heils», «Dann steht derMandelbaum in Blüte» sowie «... und ich sah» und Franz Danksagmüllers«Passio». Seit 1992 ist Otto Kargl künstlerischer Leiter des FestivalsMusica Sacra in Niederösterreich. Mit den Ensembles der Domkantoreiund der cappella nova graz nahm er zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen u. a. in der Edition für Alte Musik des ORF auf.

Otto Kargl wird häufig als Jurymitglied zu Kompositions- und Chor-wettbewerben und Leiter von Werkwochen für Kirchenmusik eingeladen.Beim Festival für Alte Musik in Finnland erarbeitete er mit demRundfunkchor Helsinki ein deutsches Barockprogramm, das im finni-schen Rundfunk direkt übertragen wurde. Nach finnischen Presseberich-ten war mit dem Chor «ein Wunder geschehen. Niemals ist der Klang sowarm und hell gewesen, niemals hat das Ensemble so miteinandergelebt.»

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Domkantorei St. Pölten

Die Domkantorei St. Pölten wurde 1992 von Domkapellmeister Otto Kargl gegründet. Dierund 20 Mitglieder beschäftigen sich vorwiegend mit Musik bis 1760 sowie zeitgenössi-scher Literatur. Neben dem liturgischen Dienst an der Kathedralkirche zu St. Pöltenkommt das Ensemble einer regen Konzerttätigkeit nach.

Zum Repertoire zählt die A-cappella-Literatur des 16. Jahrhunderts sowie die großeKirchenmusik des 17. Jahrhunderts. Mit dem Ensemble Private musique musizierte dieDomkantorei u. a. die «Vespro della beata Vergine» von Claudio Monteverdi, «MembraJesu nostri» von Dietrich Buxtehude und die «Musicalischen Exequien» von HeinrichSchütz. Gemeinsam mit der cappella nova graz und dem Barockorchester Solamentenaturali Bratislava werden seit zehn Jahren die großen Sakralmusikwerke erarbeitet(Johannes- und Matthäuspassion, Weihnachtsoratorium und Messe h-moll von J. S. Bach,Händel-Oratorien). Zu weiteren Höhepunkten des Chores zählten auch Uraufführungenvon Werken aus dem 20. und 21. Jahrhundert (Christoph Cech: «Kantate B.A.C.H.»,Michael Radulescu: «Passion»). Der Chor hatte Rundfunk- und CD-Aufnahmen mit demORF. Im Festspielhaus St. Pölten verwirklichte die Domkantorei in den vergangenenSaisonen Aufführungen von Bachs «Matthäuspassion» und Händels «Messias».

Info: 02742/324 DW 331http://dommusik.kirche.at

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cappella nova graz

Im Jahre 1983 gründete eine Gruppe von Grazer Musikstudenten die cappella nova graz.Die Hauptintention des Ensembles ist es, durch die kompromisslose Auseinander-setzung mit der musikalischen Sprache verschiedener Komponisten höchste Klang-intensität und Aussagekraft in der Interpretation zu erreichen. Dabei fördert dieBeschäftigung mit nur einer Stilrichtung oder auch einem Komponisten über längereZeit hinweg das tiefere Verständnis für Singart, Artikulation und Affekt und führt so zueinem entsprechenden Stilempfinden.

Leiter Otto Kargl stellt im umfangreichen A-cappella-Repertoire Vokalmusik bis1800 jener des 20. und 21. Jahrhunderts gegenüber. Durch konsequente musikalischeArbeit ist dieses «phänomenale Vokalensemble» (Die Presse, Wien) ein Begriff für«erstklassige Vokalkultur» (Neue Zeit, Graz) geworden. 1993 war die cappella nova grazPreisträger beim Chorwettbewerb der Union europäischer Rundfunkanstalten (EBU),1997 wurde ihr für ihre «vorbildlichen Leistungen auf dem Gebiet der Chorpflege, insbe-sondere auch für ihre mustergültige Pflege der zeitgenössischen Chorliteratur» derFerdinand Grossmann-Preis zuerkannt. 2003 feiert die cappella nova graz mit einemhochkarätigen Konzertprogramm ihr 20-jähriges Bestehen (Händel: «Dixit Dominus»,Vivaldi: «Gloria»; «Nisi Dominus»). Mit der Uraufführung des Oratoriums mit Texten derJohannes-Apokalypse (nach Motiven der Boeckl-Kapelle in Seckau) von Thomas DanielSchlee unterstrich sie erneut ihre Kompetenz in der Erarbeitung zeitgenössischer geist-licher Chormusik.

In Zusammenarbeit mit dem ORF hat die cappella nova graz in der Edition Alte MusikCDs eingespielt, zuletzt die Matthäus-Passion von Johann Theile und Passionsmusik vonHeinrich Schütz.

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L’Orfeo Barockorchester

Das L'Orfeo Barockorchester feiert heuer sein 10-Jahres-Jubiläum. Es konnte sich in die-sem Dezennium in die Reihe der führenden Ensembles der historischen Aufführungs-praxis spielen. Auftritte führen das Orchester zu internationalen Festivals wie dieSchwetzinger Festspiele, das Rheingau-Festival, die Europäischen Festwochen Passau,die Göttinger Händel-Festspiele, das Schleswig-Holstein Musikfestival, das FestivalOsterklang Wien, die Internationalen Barocktage Stift Melk und die styriarte sowie inwichtige Konzertsäle wie den Wiener Musikverein. Das Ensemble arbeitet dabei mitVokal- und Instrumentalsolisten wie Emma Kirkby, Christoph Prégardien und ElizabethWallfisch zusammen.

Das Repertoire des Orchesters reicht von der Suite des französischen Barock überdie Sinfonia des Sturm und Drang bis zur Literatur der Klassik und frühen Romantik.Neben der Interpretation der großen vokal-instrumentalen Werke des 17. und 18. Jahr-hunderts gilt das nachhaltige Interesse von L’Orfeo der Wiederaufführung zu Unrechtvergessener Kompositionen, insbesondere aus dem österreichischen, böhmischen undsüddeutschen Raum.

In seinen Konzerten ist L’Orfeo außerdem bestrebt – in der Verbindung von «alt»und «neu» – dem Publikum durch die Konfrontation mit zeitgenössischer Musik unge-wohnte Hörerlebnisse zu vermitteln.

Die Synthese aus Repertoire und Pionierarbeit ist auch ein Markenzeichen derL’Orfeo-Einspielungen. Die CDs, die alle beim Label CPO erschienen sind, wurden vonführenden Zeitschriften ausgezeichnet.

Infos: http://www.lorfeo.com

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9.9. bis 22.10.2006

Sa, 9. September 2006, 19.30 Uhr, Stiftskirche Herzogenburg» REQUIEMREQUIEM «Benedict Randhartinger: Requiem (1846)Wolfgang A. Mozart: Grabmusik / KV 42Musica capricciosa, Kurt Dlouhy - Leitung

Sa, 23. September 2006, 19.30 Uhr, Dom zu St. Pölten» MOZART DECONSTRUCTEDMOZART DECONSTRUCTED «Karlheinz Essl - Electronics, Franz Danksagmüller - Orgel

Sa, 30. September 2006, 19.30 Uhr, Dom zu St. Pölten» AVE MARIS STELLAAVE MARIS STELLA « - Werke von Grandi, Frescobaldi, Monteverdi, Rognoni, MerulaNuria Rial - Sopran, La Fenice (Paris)

So, 8. Oktober 2006, 19.30 Uhr, Dom zu St. Pölten» MISSAMISSA « - Carl Ditters von Dittersdorf: Missa in C,Wolfgang A. Mozart: Vesperae solennes de Dominica / KV 321Solamente naturali (Bratislava), Domkantorei St. PöltenOtto Kargl - Leitung

So, 22. Oktober 2006, 19.30 Uhr, Stift Herzogenburg» MUSIK AM SALZBURGER HOFMUSIK AM SALZBURGER HOF « - Werke von Schmelzer, Muffat, BiberTrompetenconsort Innsbruck, Andreas Lackner - Leitung

T: (01) 586 83 83 |www.tonkuenstler.at

ABONNEMENTS 06-07

Funkenflug.

ABO_0607_TKO_A5_sw 21.03.2006 13:32 Uhr Seite 1

Die Verklärung und das MädchenSo 21. Mai | 19.30 Uhr | Großer SaalS a b i n e M e y e r | H a g e n - Q u a r t e t t

Karten & Info: +43(0)2742/90 80 80-222| [email protected] | www.festspielhaus.at

Mozart Klarinettenquintett A-Dur KV 581 | Schubert Streichquartett«Der Tod und das Mädchen» | Beethoven «Quartetto serioso»

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Festspielhaus St. Pölten

Intendanz Michael Birkmeyer

Geschäftsführung Thomas Gludovatz, Albrecht Großberger

Künstlerisches Betriebsbüro Karin Prinz (Leitung), Michael Krbecek, Christa Redik, Angelika

& Dramaturgie Schopper, Andrea Zügel, Susanne Hofer (Kunstvermittlung)

Marketing Monika Wunderer (Leitung), Astrid Bauer, Teresa Anna Rabus, Silvia Rohn

Publikationen & Presse Rainer Lepuschitz, Edith Wolf Perez (Presse Tanz)

Ticketing Eveline Nigisch (Leitung), Ingrid Gerlach, Marianne Holzer, Stefanie Kohaida,

Sabine Liegle, Regina Lusskandl, Barbara Reithofer

Abonnentenbetreuung Ulrike Roth

Technik Reinhard Hagen (Leitung), Ahmet Bayazit (Hausorganisation & Vermietungen),

Herbert Baireder (Beleuchtungsmeister), Norbert Blahous (Beleuchtungsmeister-

Stellvertreter), Martin Kreienbühl (Beleuchter), Andreas Dröscher (Tonmeister),

Ferdinand Mikscha (Bühnenmeister), Jürgen Westermayr (Bühnenmeister-

Stellvertreter), Franz Hubauer & Herbert Kaminsky (Betriebstechnik)

Sekretariat Geschäftsführung Barbara Sorgner

Empfang Gülcan Simsek, Willibald Graf

Impressum:Herausgeber, Verleger undMedieninhaber:Niederösterreichische KulturszeneBetriebsges.m.b.H.Kulturbezirk 2, 3109 St. PöltenT 02742 90 80 80 F 02742 90 80 81www.festspielhaus.atFür den Inhalt verantwortlich: Prof. Michael Birkmeyer Redaktion: Rainer Lepuschitz Fotos: Oskar Anrather/«Die KirchenSalzburgs», Verlag Anton Pustet (St.Peter), Bärenreiter Verlag (Autograph),Barbara Mang (Otto Kargl), alle anderenunbenanntVisuelles Konzept: fuhrerGesamtproduktion: WallaDruck WienTermin-, Programm- undBesetzungsänderungen vorbehalten.Fotografieren, Ton– undVideoaufzeichnungen nicht gestattet.Preis des Programmheftes: ¤ 2,10