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www.ddr.arxantis.com 1 05.12.2005
Zur Sozial- und Kulturgeschichte der DDR
Freies Tutorat im Wintersemester 2005 / 2006
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
www.ddr.arxantis.com 2 05.12.2005
6.1 Rückblick
6.2 Reader IV
6.3 Freizeit in der DDR
6.4 Lenin ante Portas (Teil 4)
6.5 Ausblick
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
www.ddr.arxantis.com 3 05.12.2005
→ Filmbeiträge
→ Arbeiten in der DDR
→ Diskussion über das Recht auf Arbeit
→ Lenin ante Portas (25:10 ausstehend) !!
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
RückblickRückblick
www.ddr.arxantis.com 4 05.12.2005
Geschlechter / Propaganda / Ideologie
→ Schlegel: Gleichberechtigung der Geschlechter ? (35S.)
→ Gries: Propagandafiguren (16S.)
→ Hahn: Rolle der Ideologie (24S.)
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Reader IVReader IV
www.ddr.arxantis.com 5 05.12.2005
Programm, Materialien, Präsentationsfolien usw.
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6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
HinweisHinweis
www.ddr.arxantis.com 6 05.12.2005
Freizeit in der DDR
„Wenn alle arbeiten […] wird die Gesellschaft den nötigen Überfluss
in 6 Stunden produzieren, mehr als jetzt in 12, und zugleich werden
alle 6 Stunden ‚Freizeit‘, den wahren Reichtum haben; Zeit, die nicht
durch unmittelbar produktive Arbeit absorbiert wird, sondern zum Genuss,
zur Musse, so dass sie zur freien Tätigkeit und Entwicklung Raum gibt.“
(Karl Marx, Theorien über den Mehrwert III, MEW 26.3, S. 252)
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
www.ddr.arxantis.com 7 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
• Irmscher, Gerlinde. Freizeitleben: Musse, Feierabend, Freizeit. In:
Befremdlich anders: Leben in der DDR. Hg. Evemarie Badstübner.
Berlin 2000, S. 350-373.
• „Freizeit in der DDR war Lebensweise lohnabhängig arbeitender
Menschen in einer Industriegesellschaft […] soziale und kulturelle
Unterschiede betrafen vor allem das Was, Wie und Wieviel.”
Freizeit 1/11Freizeit 1/11
www.ddr.arxantis.com 8 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Allgemeines zur Freizeit
- Die Freizeitkultur hat diejenige der Musse und des Feierabends abgelöst.
- Sie entstand als die Menschen gezwungen wurden, Arbeitswelt und Lebenswelt räumlich und zeitlich zu differenzieren.
- Freizeit ist Gegenteil der Arbeit, wird von dieser aber konditioniert.
→ Freizeit ist Lohn der Arbeit, ohne Arbeit keine Freizeit
→ Freizeit dient der Arbeit (Regeneration der Arbeitskraft)
→ Industriegesellschaftliche Lebensmuster auch in der Freizeit
Freizeit 2/11Freizeit 2/11
www.ddr.arxantis.com 9 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
→ Konsum industriell gefertigter Güter in der Freizeit
→ Freizeitaktivitäten haben massenkulturellen Charakter
Allgemeines zur Musse
- Musse gehört zum Kulturkreis derjenigen, die ihre Arbeitskraft nicht verkaufen müssen. Insofern ist sie von der Arbeitswelt unabhängig.
- Musse ist selbst bestimmtes, intellektuelles Tätigsein und somit eine ganzheitliche Lebensform eigener Art.
- Nur eine Minderheit gehörte historisch jeweils zu den Musseklassen.
Freizeit 3/11Freizeit 3/11
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6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Allgemeines zum Feierabend
- Der alte Feierabend gehört in den ländlichen und kleinstädtischen Raum und war Teil der Lebenswelt von Bauern, Knechten, Mägden und Handwerkern.
- Das Lebensrhythmus wird nicht vom Tag, sondern von der Woche diktiert.
- Gestaltende Unterschiede zur industriell geprägten Freizeitkultur:
→ Weitgehende Symbiose zwischen Arbeits- und Wohnplatz → Selbständige Pflege, Gestaltung und Organisation der Infrastruktur
Freizeit 4/11Freizeit 4/11
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6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Allgemeines Fazit
Die Freizeit ist eigentlich ein Produkt der wirtschaftlichen, sozialen, demographischen
und kulturellen Metamorphose der zweiten industriellen Revolution. Daher ist sie
zunächst vor allem städtisch geprägt. Im Laufe zunehmender Industrialisierung und
Demokratisierung löst sie die alten Kulturen der Musse und des Feierabends ab,
welche auch die alte gesellschaftliche Unterteilung zwischen handwerklich
arbeitenden und geistig tätigen Kreisen widerspiegelte.
Freizeit 5/11Freizeit 5/11
www.ddr.arxantis.com 12 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Entwicklung der arbeitsfreien Zeit
- Vor 1914 betrug die Arbeitszeit 9 Std. / T. und 6 T. / W.
- Sonntag ab 1870 zunehmend frei. Max. 3 T. / J. Urlaub.
- Weimarer Republik: 8 Std. / T. in der Industrie. 3-6 T. / J. Urlaub.
- Entwicklung der proletarischen Freizeitorganisationen.
- 60er-Jahre (DDR): Einführung des arbeitsfreien Samstags.
- Ab 1967 betrug die Arbeitszeit 40 Std. / W.
Freizeit 6/11Freizeit 6/11
www.ddr.arxantis.com 13 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Freizeit in der DDR
- Kommunistische Zielkultur vs. Kultur des Deutschtums
- In der „kommunistischen Zielkultur“ sollte der strikte Gegensatz
zwischen Arbeit und Freizeit aufgehoben sein.
- Das „Deutsche Erbe“ ist ein kultureller Code, der überkommene
Formen der Nutzung arbeitsfreier Zeit einschliesslich des
Leistungsgedankens in der Freizeit.
Freizeit 7/11Freizeit 7/11
www.ddr.arxantis.com 14 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Freizeit nach dem 2. WK
- Fehlen am Lebensnotwendigen, so auch an Freizeit und an Freizeitgütern.
Voraussetzungen einer Freizeitkultur
- Regelmässiges, ausreichendes Einkommen
- Arbeit, die nicht zur Erschöpfung führt
- Möglichkeiten, die reproduktiven Bedürfnisse zu befriedigen
- Arbeitszeitreduktion (Einführung der 5-Tage-Woche in der DDR)
Freizeit 8/11Freizeit 8/11
www.ddr.arxantis.com 15 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Dualismus Arbeit - Freizeit
- Die mit dem Entstehen der Freizeit verbundene Teilung des Lebens wurde
vertieft. Freizeit bot die Möglichkeit, sich eine kleine Gegenwelt aufzubauen
und Distinktionskämpfe hier auszutragen.
Erst ein nennenswerter Überschuss an Geld, Zeit, im Waren- und
Dienstleistungsangebot und an Kraft ermöglicht die Ausbildung eines
eigenständigen „Lebensraums“ in der arbeitsfreien Zeit.
Freizeit 9/11Freizeit 9/11
www.ddr.arxantis.com 16 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
Freizeit als Distinktionsvehikel
- Die Freizeit im engeren Sinne wurde als Feld der Distinktionen erkannt.
- Ferner wurde erkannt, dass das Verhältnis von Arbeit und Freizeit
massgeblich durch Qualifikation und Art der Tätigkeit bestimmt ist.
- Krasser Gegensatz zwischen der angestrebten „sozialistischen Gemeinschaft“
und den starken, unübersehbaren Differenzierungen in den 1980er-Jahren.
- Die Freizeit im engeren Sinne war ein Spiegelbild der sozialen und kulturellen
Unterschiede in der DDR.
Freizeit 10/11Freizeit 10/11
www.ddr.arxantis.com 17 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
- Diese Entwicklung korreliert unmittelbar mit der Akzentuierung des
Konsum-Charakters in der DDR-Gesellschaft, welche durch die
Honeckers Politik gefördert wurde.
→ Statements / Fragen
→ Diskussion über den Text
Freizeit 11/11Freizeit 11/11
www.ddr.arxantis.com 18 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
DiskussionDiskussion
Konkurrenz vs. Kollegialität
( Sitzung 5 )
www.ddr.arxantis.com 19 05.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
DiskussionDiskussion
Trennung von Arbeit und Freizeit
Sinnvoll ? Notwendiges Übel ? Überflüssig ?
www.ddr.arxantis.com 20 05.12.2005
Lenin ante Portas
Teil 4
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
www.ddr.arxantis.com 21 05.12.2005
Ausblick auf Sitzung 7
12.12.2005
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
www.ddr.arxantis.com 22 05.12.2005
→ Thema: Geschlecht und Familie
→ Fragen: DDR: Vorbild bei Gleichberechtigung?
Gibt es Männer- und Frauenberufe?
Vor- und Nachteile von Quoten ?
→ Vorbereitung: Schlegel
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen
AusblickAusblick
www.ddr.arxantis.com 23 05.12.2005
Ende
6. FreizeitlebenEntfaltung im Individuellen