ypsomed geschaeftsbericht 2013-2014

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Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2013/14

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Im Geschäftsjahr 2013/14 erzielte die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Umsatz von CHF 276.3 Mio., was einer Steigerung von 13.0 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn von CHF 15.6 Mio. hat sich dabei mehr als verdreifacht: Im Vorjahr betrug dieser CHF 4.8 Mio.

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Ypsomed Holding AG – Geschäftsbericht 2013/14

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Geschäftsbericht 2013/14

Ypsomed Holding AG

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Mehr Freiheit, mehr Lebensfreude: Bis Patienten in aller Welt dieses Motto am eigenen Körper erfahren können, ist ein Ypsomed-Produkt durch unzäh-lige Hände gegangen. Denn die Innova-tion, Qualität und Konstanz, welche in unseren Produkten steckt, ist keine Selbstverständlichkeit. Möglich wird dies nur dank einer lernfähigen, gut abgestimmten Organisation. Eine Organisation, die ehrgeizige Ziele wie die Einführung einer Insulinpumpe erreichen und mutige Projekte wie den Aufbau millionenschwerer Produk-tionsanlagen stemmen kann. Hier stel-len wir einige der Köpfe dahinter vor.

Ypsomed – Better Life

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Ypsomed – Better Life

Seit 2009 produziert Ypsomed im Werk Solothurn Pen-Kompo-nenten für den SoloSTAR®. Der SoloSTAR® wird von Sanofi unter anderem für die Verabreichung von Lantus® eingesetzt, welches weltweit bei der Behandlung von Typ 2 Diabetes verwendet wird. Senior Product Manager Tony Ackermann trägt die Verantwor-tung für die interne Koordina-tion aller SoloSTAR®-Aktivitäten und für die Schnittstelle mit dem Kunden. Gemeinsam mit seinem vielköpfigen Produktmanage-mentteam sorgt er dafür, dass die Lantus®-Benutzer sich stets auf einen qualitativ hochstehenden Injektionspen verlassen können.

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Tony Ackermann Senior Product Manager Delivery Systems

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Manchmal kommt sich Christian Haefeli vor wie ein Jongleur: Als Manager Production im Bereich Spritzguss der SoloSTAR®-Produk-tion muss er mit seinem Team oft rasch auf Veränderungen der Auslastung reagieren und kurz-fristig neue Ziele erreichen. Was das Resultat eines solchen Kunststücks – ein stets verfüg-barer, qualitativ perfekter Injek-tionspen – an Lebensqualität für Betroffene bedeutet, sieht er täglich im engsten Familienkreis. Eine stete Motivation, die Bälle weiterhin schön in der Luft zu halten.

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Christian HaefeliManager Production

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Ypsomed – Better Life

Bei der Entstehung dieses Porträts steht Remo Zulauf, Manager Industrialisation & Optimisation, kurz vor dem Produktionsstart des neuen Einweg-Injektors UnoPen™ am Standort Solothurn. Damit erreicht die Industrialisierung, welche von ihm massgeblich mitgeprägt und orchestriert wurde, ihren vorläufigen Höhe-punkt. Gerade die beinahe unüberschaubare Komplexität dieses Projekts gibt Remo den Ansporn, mit allen beteiligten Stellen auch die letzten Meter im Sprint zu meistern. Nicht zuletzt auch die Tatsache, dass Diabetes in seiner Familie anzutreffen ist, entfacht bei ihm grosse Leidenschaft für seine Arbeit.

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Remo Zulauf Manager Industrialisation & Optimisation

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Die Geschichte des UnoPen™ begann vor fünf Jahren in der Ypsomed-Entwicklungsab-teilung, und zwar «auf der grünen Wiese». Von Anfang an mit dabei: Stefan Burren, Manager Product Development. Gemeinsam mit seinem Team begleitete er die Pen-Plattform durch alle Stufen ihrer Entste-hung. Wie zahlreiche Stellen im Unternehmen Hand in Hand arbeiten und das Produkt dabei laufend verbessern und opti-mieren, das fasziniert den lang-jährigen Ypsomed-Mitarbeiter immer wieder aufs Neue.

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Stefan BurrenManager Product Development

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Ypsomed – Better Life

ISO 13485, 21CFR820 oder GMP sind Qualitäts-Standards und Behörden-Richtlinien, die in den Ypsomed-Prozessen und im Managementsystem verankert sind. Durch dieses komplexe System bewegt sich Andrea Scheffold sowohl als «Q-Guide» als auch als «Prozess-Kartografin» für ihre Kolleginnen und Kolle-gen. Während, vor und nach den regelmässig stattfindenden externen und internen Qualitäts-Audits steht die Quality System Managerin in regem Austausch mit einer Vielzahl höchst unter-schiedlicher Ypsomed-Kunden und -Mitarbeitenden.

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Andrea Scheffold Quality System Manager

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Einst fuhr er im Motocross-Seitenwagen gemeinsam mit seinem Teampartner auf die vordersten Ränge, heute unterzieht Patrik Born die Ypsomed-Pens den intensiven Funktions- und Belastungs-tests im mechanischen Prüf-labor. Und so unerlässlich wie die Arbeit des Beifahrers im Motorradgespann, so essentiell ist das Labor für die Qualität der Produkte: Mit seinem «goldenen Daumen» – niemand im Unternehmen schüttet so viele Pens aus wie er – wird Patrik Borns Einschätzung und Rat von vielen verschie-denen Abteilungen gesucht und geschätzt.

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Patrik BornSpecialist Laboratory

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Ypsomed – Better Life

Fester Bestandteil eines Insu-linpumpen-Systems wie dem mylife™ OmniPod® ist eine benutzerfreundliche Software für das Auswerten der proto-kollierten Pumpendaten und Blutzuckerwerte. Ypsomed hat dafür zwei Produkte im Angebot: mylife™ SiDiary und mylife™ Diabass®. Daniela van Drunen, Product Managerin Software und begeisterte Mountainbike-Fahrerin, stellt sicher, dass diese Werkzeuge überall und jederzeit benutzt werden können: Auf dem PC, online und via Smartphone-App.

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Daniela van Drunen Product Manager Infusion Business

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Die schlauchlose Insulinpumpe mylife™ OmniPod® – aktueller Star des mylife™ Diabetescare Produktportfolios – erfreut sich ungebrochen wachsender Nach-frage in mittlerweile sieben Ländern. Eine Schlüsselrolle in diesem äusserst dynamischen Geschehen hat Peter Richard. Als Planner SCM Diabetes Care sorgt der sprachgewandte Amerika-Fan dafür, dass der Produzent Insulet in Bedford, Massachusetts immer die richti-gen Mengen Pods an die Ypsomed-Tochtergesellschaften liefert.

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Peter RichardPlanner SCM Diabetes Care

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Ypsomed – Better Life

Mehrere Male am Tag messen Typ 1 Diabetiker ihren Blutzucker-spiegel. Die International Product Managerin BGMS, Nina Saner, kennt deren Bedürfnisse genau und konnte die Entwicklung des neuen Blutzuckermessgeräts mylife™ Unio™ entsprechend mit-steuern. Resultat ist ein qualitativ hochstehendes und modernes Gerät mit intuitiver Bedienung, welches der Zielgruppe diskrete Messungen ermöglicht. Die Zu-sammenarbeit mit Geschäftspart-nern, Tochtergesellschaften und dem internen Produktpflegeteam, die Durchführung von Schulun-gen oder die Präsentation von mylife™ Diabetescare an Messen zeichnen ihre abwechslungs-reiche Aufgabe aus.

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Nina Saner International Product Manager

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Der ambitionierten Marketing-strategie muss eine erfolgreiche Umsetzung auf den internatio-nalen Märkten folgen. Darum kümmern sich Marianne Wüthrich und ihr Team von der Abteilung Indirect Sales, welche die Evaluation und Betreuung von mylife™ Vertriebs-partnern in über 35 Ländern zur Aufgabe hat. Aktuell sind es primär Pen-Nadeln, welche auf diesem Weg vertrieben werden, in Zukunft wird es in ausgewähl-ten Märkten auch die eigene Insulinpumpe sein. Marianne Wüthrich schätzt den Kontakt mit Menschen unterschiedlichs-ter Herkunft und Kultur, und freut sich, mit motivierten und engagierten Partnern die Präsenz im Markt weiter steigern zu können.

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Marianne WüthrichHead of Indirect Sales

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Ypsomed – Better Life

Die Dynamik von Ypsomed mit den für Medizinaltechnik unerlässlichen hohen Qualitäts-standards in Einklang zu brin-gen: Das macht für Marcus Schaalburg, Head of Quality Assurance, sowohl den Reiz als auch die Herausforderung seiner Aufgabe aus. Der Nord-deutsche schätzt die Innovations-kraft und Schweizer Qualität, welche in jedem Ypsomed-Produkt steckt. Und ist immer wieder positiv überrascht von der Flexibilität, womit sich das Unternehmen an das laufend anspruchsvoller werdende Umfeld anpasst.

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Marcus Schaalburg Head of Quality Assurance

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Die Vermeidung oder die ange-messene Kontrolle von Risiko ist Patrik Gfellers Lebensmotto: Sei es als Sicherheitsbeauftragter von Ypsomed, Feuerwehrkom-mandant seines Wohnorts, Oberstleutnant der Schweizer Armee oder bei seinen Hobbies Gleitschirmfliegen und Motor-radfahren. Der Sicherheits-ingenieur sorgt im gesamten Unternehmen für einen hohen Standard der Arbeitssicherheit sowie der dazu nötigen Präven-tion und Ausbildung. Zudem ist der grosse Tierfreund – «zuhause haben wir einen kleinen Zoo» – zuständig für den Umwelt-schutz und den Umgang mit Gefahrenstoffen.

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Patrik GfellerSafety Officer

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Inhaltsverzeichnis

17 Ypsomed schafft den Turnaround und erhoht das Betriebsergebnis deutlich

Schlüsselzahlen der Ypsomed im Überblick

20 Geschäftsbericht

YDS Ypsomed Delivery Systems 20 Auf zwei Beinen steht man besser 21 Projekt-Pipeline ist immer besser gefüllt 22 Erfolgreiche Projekte in Indien, China und Südafrika 23 Das richtige Angebot 24 Ausgereifte Plattformen 25 Wir investieren 26 Der VarioJect™ – ein Portrait 27 Ausbau der Produktion 28 Produktion vor Ort in China

mylife™ Diabetescare 29 Profitabel im Direktgeschäft 30 Umfassendes Portfolio für Diabetespatienten 32 Marke findet Markt 33 Dynamik in der Vertriebsorganisation

35 Nachhaltigkeitsbericht

35 Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung 36 Mitarbeitendenstruktur 37 Betriebliche Sicherheit 38 Energieverbrauch und Geschäftsverkehr 39 Corporate Social Responsibility 40 Regionales Engagement: sonnige Zeiten dank Ypsomed

41 Finanzbericht 41 Kommentar zur Konzernrechnung 2013/14 43 Konsolidierter Konzernabschluss 2013/14 64 Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG 2013/14 71 Fünfjahresübersicht

73 Corporate Governance Bericht 73 Corporate Governance 93 Informationspolitik

94 Glossar

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Ypsomed – Geschäftsbericht

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Schlüsselzahlen im Überblick

In Tausend CHF 1. April 2013 31. März 2014

1. April 2012 31. März 2013

Veränderung in %

Nettoerlös 276 257 244 565 31 692 13.0%

davon Delivery Devices 141 877 137 807 4 070 3.0%

davon Diabetes Direct Business 118 380 91 426 26 954 29.5%

davon Übrige 16 000 15 332 668 4.4%

Bruttoergebnis 70 526 57 074 13 452 23.6%

Bruttoergebnis in % 25.5% 23.3%

Betriebsergebnis 15 645 4 846 10 800 222.9%

Betriebsergebnis in % 5.7% 2.0%

Reingewinn 13 608 1 646 11 961 726.6%

Reingewinn in % 4.9% 0.7%

Reingewinn pro Aktie (in CHF) 1.08 0.13 0.95 726.6%

Forschungs- und Entwicklungsausgaben total 23 461 23 650 –189 –0.8%

Investitionen in Sachanlagen 18 530 15 945 2 585 16.2%

Eigenkapitalquote in % 64.4% 63.6%

Anzahl Mitarbeitende (per 31. März) 999 1 015 –16 –1.6%

Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet per 31. März) 958 971 –12 –1.3%

Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER.

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Ypsomed schafft den Turnaround und erhoht das Betriebsergebnis deutlich

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Im Geschäftsjahr 2013/14 erzielte die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Umsatz von CHF 276.3 Mio., was einer Steigerung von 13.0 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn von CHF 15.6 Mio. hat sich dabei mehr als verdreifacht: Im Vorjahr betrug dieser CHF 4.8 Mio. Das erfreuliche Ergebnis spiegelt sich in der von 2.0 % auf 5.7 % gesteigerten EBIT-Marge. Im Diabetes Direct Business konnten wir den Umsatz von CHF 91.4 Mio. auf CHF 118.4 Mio. erhöhen und erzielten so eine Zunahme von rund 30 % gegenüber dem Vorjahr. Ein zentraler Treiber dieser Entwick-lung ist die schlauchlose Insulin Patch-Pumpe mylife™ Omni-Pod®, deren Umsätze sich zum zweiten Mal in Folge gegen-über dem Vorjahr verdoppelt haben. Ein Meilenstein bedeutet das Erreichen des Turnaround im Segment Diabetes Direct Business: 2013/14 landete das Betriebsergebnis (EBIT) mit CHF 6.3 Mio. erstmals in der Gewinnzone, im Vorjahr hatte noch ein Verlust von CHF 2.9 Mio. resultiert. Die lang-

jährigen Investitionen in den Aufbau dieses Segmentes be-ginnen sich auszuzahlen. Im Segment Delivery Devices er-zielte Ypsomed 2013/14 einen Umsatz von CHF 141.9 Mio., gegenüber CHF 137.8 Mio. im Vorjahr. Der operative Gewinn lag mit CHF 9.3 Mio. praktisch gleichauf mit dem Vorjahres-wert. Höhere Abnahmemengen von SoloSTAR®-Komponenten, mengen- und umsatzmässiges Wachstum der Pen-Nadel-Produkte sowie eine sehr gut gefüllte Projektpipeline mit rasch voranschreitender Industrialisierung neuer Pen-Plattformen lassen uns auch in diesem Bereich mit grosser Zuversicht in die Zukunft blicken. Der Reingewinn konnte in der Berichts-periode um CHF 12.0 Mio. auf CHF 13.6 Mio. gesteigert werden. Aufgrund des positiven Geschäftsgangs wird der Verwaltungsrat von Ypsomed der Generalversammlung den Antrag stellen, die Ausschüttung aus Reserven aus Kapitalein-lagen von letztmals CHF 0.20 pro Namenaktie auf CHF 0.30 zu erhöhen.

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Medtech im Umbruch: Ypsomed ist gut gerüstet

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor über fünf Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Medtech-Branche welt-weit tiefgreifend verändert. In den Gesundheitswesen der westlichen Welt etabliert sich ein als «wertorientierte Versor-gung» bekanntes neues Regime, welches die Abnehmer von Medtech-Produkten wie Versicherer, Spitäler und Einkaufsge-sellschaften zu mehr Kostenbewusstsein anhält. Das hat zur Folge, dass die bisherigen durchschnittlichen Wachstumsraten unserer Branche von jährlich 10 % künftig auf ein bescheide-neres Niveau fallen werden und die Margen unter Druck geraten. Medtech-Firmen sind gezwungen, ihre Geschäfts-modelle anzupassen und die Kosten fest im Griff zu haben. Gleichzeitig wächst der globale Markt insbesondere im Be-reich Diabetes weiterhin, was einerseits an der zunehmend älteren Bevölkerung und andererseits am steigenden Wohl-stand in den Schwellenländern und an der damit einherge-henden Verbesserung der medizinischen Versorgung liegt. Aber gerade auch da sind kostengünstige Lösungen gefragt.Aufgrund dieser Analyse drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob Ypsomed diesen Wandel erfolgreich bewältigen kann? Wir sind sehr froh, Ihnen aus voller Überzeugung bestätigen zu können, dass unser Unternehmen bestens vorbereitet ist. Was uns diese Sicherheit gibt? Ypsomed hat ihre Krise bereits weitaus früher gehabt: Der Leidensdruck, ausgelöst durch die Diversifizierungsstrategie eines ehemaligen Grosskunden, hat uns schon in den Jahren 2006/07 gezwungen, die Zukunft neu zu beurteilen und Strategie sowie Geschäftsmodelle zu überdenken.Rückblickend darf man sagen, dass wir damals das Potenzial des Diabetesmarkts und die Entwicklungen im Patentumfeld gut eingeschätzt und daraus die richtigen Massnahmen ab-geleitet haben. Mit dem Aufbau des Direktgeschäfts unter der Marke mylife™ Diabetescare als zweitem Standbein und der Etablierung von Produktplattformen im Bereich Delivery Systems sind wir heute hervorragend aufgestellt. Verdeutlicht wird dies durch folgende Tatsachen:

Investitionen im Hinblick auf Patentklippe zahlen sich aus Wir haben in wirtschaftlich schwierigen Zeiten viel Geld und Energie in die Entwicklung von flexiblen Produktplattformen für Injektionssysteme und Autoinjektoren investiert. Damit haben wir das gleichzeitige Auslaufen zahlreicher Patente im Pharmabereich – die sogenannte «Patentklippe» – und den daraus resultierenden Markteintritt vieler neuer Pharma- und Biotechfirmen antizipiert. Diese neuen oder neu in unse-rem Bereich tätigen Unternehmen verfügen meist über kein eigenes Know-how in der Herstellung von hochwertigen In-jektionssystemen. Die erfolgreichen Markteinführungen im vergangenen Geschäftsjahr, laufende Projekte sowie die zahlreichen Kundenanfragen im Bereich Delivery Systems bestätigen unsere damaligen Annahmen.

Massgeschneiderte Lösungen für viele Bedürfnisse Dank dieser Plattformen sowie dem versierten Key-Account- und Projektmanagement unseres Delivery Systems Teams können wir heute flexibel und effizient für beinahe alle Be-dürfnisse eine massgeschneiderte Lösung offerieren. Wir unterstützen unsere Partner nicht nur durch die Individuali-sierung der Plattform an sich, sondern auch durch unsere Expertise und die kontinuierlich weiter aufgebauten Produk-tionsanlagen und -kapazitäten für die Industrialisierung ihrer Produkte. Wir sind überzeugt, dass dieser ganzheitliche Ansatz – kombiniert mit unserer Beratungskompetenz – ein Erfolgsfaktor ist, der für Vertragsabschlüsse massgebend ist und langfristige Kundenbeziehungen ermöglicht.

Entwicklung des Aktienkurses

CHF

Ypsomed Holding AG SPI index

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Ausblick Für das kommende Geschäftsjahr 2014/15 erwarten wir ein Umsatzwachstum von rund 10 % und eine Steigerung des Betriebsgewinns (EBIT) gegen 40 %. Das erste Halbjahr wird auf Stufe Umsatz und Betriebsgewinn im Vergleich zum zweiten unterproportional ausfallen: Inves-titionen in den Marktaufbau Italien belasten das erste Halb-jahr, während im zweiten Halbjahr die Einführung neuer Injektionssysteme den Umsatz und den Gewinn positiv be- einflusst.

Für Ihr Vertrauen in uns, werte Aktionärinnen und Aktionäre, bedanken wir uns bestens.

Dr. h. c. Willy Michel Simon MichelChief Executive Officer, CEO Senior Vice President Marketing & Sales und Präsident des Verwaltungsrates

Break-even von mylife™ Diabetescare ist erreicht Auch im Handelsgeschäft haben wir während wirtschaftlich harten Zeiten in den Aufbau von Vertriebsgesellschaften und die Etablierung eines umfassenden Produktportfolios unter der Marke mylife™ Diabetescare investiert. Dies, weil wir an die Wachstumsprognosen des Diabetesmarktes geglaubt haben und vom grossen Potenzial unserer Produkte – insbe-sondere im Bereich Infusion – überzeugt waren. Im vergan-genen Geschäftsjahr haben wir nun in diesem Segment den Break-even erreicht und erstmals schwarze Zahlen geschrie-ben. Die anhaltend ausgesprochen hohe Nachfrage nach dem mylife™ OmniPod® – der weltweit einzigartigen schlauch-losen Insulin Patch-Pumpe – wird diesen Trend weiterhin be-feuern. Dank ihrer umfassenden Erfahrung auf den heteroge-nen europäischen Märkten und hohem Engagement können unsere Mitarbeitenden in den Vertriebsgesellschaften und der Logistik sicherstellen, dass die Endverbraucher jederzeit mit mylife™ Produkten und dem zugehörigen Verbrauchsma-terial versorgt sind.

Wettbewerbsvorteile dank tiefen Kosten und schlanken Prozessen Wie einleitend erwähnt, beginnen Behörden und Kranken-kassen in gewissen Märkten, beispielsweise mittels Auktions-systemen, Druck auf die Produktpreise zu machen. Deshalb legen wir den Fokus seit Längerem auf striktes Kostenmana-gement und schlanke Prozesse. Dadurch sind wir beispiels-weise in Grossbritannien heute sehr erfolgreich mit unserem Blutzuckermesssystem, weil wir den Behörden im Konkurrenz-vergleich bessere Angebote offerieren.

Die YpsoPump: Rückkehr zu den Wurzeln trifft Nerv der Zeit Last but not least wird Ypsomed mit der mylife™ YpsoPump®

wieder zu einem anerkannten Pumpenhersteller, wie dies Disetronic war. Wir sind überzeugt, dass diese vollständig in house neu entwickelte Insulinpumpe den Nerv der Zeit trifft und damit das Wachstum von Ypsomed weiter verstärkt.

Die genannten Beispiele sowie die Zahlen im vorliegenden Geschäftsbericht zeigen deutlich, dass wir optimistisch in die Zukunft blicken können. Dank gebührt hierbei unseren Mit-arbeitenden, die durch ihr Engagement und ihre Loyalität in den vergangenen schwierigen Jahren die Trendwende für Ypsomed möglich gemacht haben. Die hohe Fachkenntnis, Effizienz und Leidenschaft unserer Angestellten ist mit ein Grund, weshalb wir weiterhin kräftig in den Standort Schweiz investieren.

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Ypsomed – Geschäftsbericht

YDS – Ypsomed Delivery Systems

Auf zwei Beinen steht man besserNach dem Motto: «Auf zwei Beinen steht man besser», be-arbeitet Ypsomed ihre Märkte mit den beiden Marken mylife™ Diabetescare und Ypsomed Delivery Systems, kurz YDS. Mit mylife™ Diabetescare agiert Ypsomed erfolgreich im Direkt-geschäft mit Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Diabetes mellitus (ab Seite 29). Über die Marke YDS beziehen Pharma- und Biotechfirmen Injektionssysteme und zugehörige Dienstleistungen. Sie tun dies beim Branchenpri-mus, denn Ypsomed ist die weltweit grösste unabhängige Entwicklerin sowie Herstellerin von Pens und Autoinjektoren, mit denen sich Patienten ihre flüssigen Medikamente selbst subkutan verabreichen können.

In den vergangenen Jahren hat Ypsomed enorme Anstrengun-gen unternommen, um den Umsatzrückgang zu kompensieren, der sich durch den Entscheid ihres grössten Kunden ergeben hat, die Produktion der Pens für eines seiner erfolgreichsten Medikamente auf mehrere Schultern zu verteilen. Unsere Aktivitäten zielten in zwei Richtungen: einerseits in die Wei-terentwicklung unserer Angebotspalette und anderseits in die Verbreiterung unseres Kundenportefeuilles. Die entsprechen-den Massnahmen beginnen zu fruchten, sodass wir für das Geschäftsjahr 2013/14 sagen können: Die Saat geht auf, und wir beginnen zu ernten.

Auf Projektseite ist ein hohes Mass an Dynamik zu verzeich-nen. Zwar ist es oft ein weiter Weg vom ersten Kundenkontakt bis zur Serienfertigung des Injektionssystems, aber: Die Masse an Anfragen, sowohl von bestehenden als auch von neuen Kunden, lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Erfreulich ist, dass sich unter den neuen Projektpartnern neben Biotechfirmen nicht nur regional tätige, sondern auch einige der weltweit grössten Pharmakonzerne befinden. Solche Konzerne haben im Regelfall zahlreiche Medikamente im Portfolio, die mit Injektionssystemen verabreicht werden, und bieten daher das Potenzial für eine weitreichende Zusam-menarbeit. Positiv ist ausserdem, dass insbesondere im zu-nehmend bedeutsamen Geschäft mit Autoinjektoren zahl-reiche Projekte ihrer Realisierung im Vergleich zum Vorjahr deutlich nähergekommen sind. Insgesamt planen zehn Kunden in den kommenden 24 Monaten Ypsomed-Pens und -Autoin-jektoren im Markt einzuführen.

Die hohe Zahl an Anfragen, sowohl von bestehenden als auch von neuen Kunden, lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Erfolg geht unter die Haut

Positiv ist, dass im zunehmend bedeut- samen Geschäft mit Autoinjektoren zahl-reiche Projekte ihrer Realisierung im Vergleich zum Vorjahr deutlich näher- gekommen sind.

Ypsomed-Strategie

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Projekt-Pipeline ist immer besser gefüllt

Ypsomed bearbeitet aktuell eine Vielzahl konkreter Projekte für neue Injektionssysteme. Massgeblicher Erfolgsfaktor ist dabei nicht nur das eigentliche Zustandekommen des Projekts seitens Kunden, sondern auch die Zulassung des entsprechen-den Medikaments durch die zuständige Behörde. Bei den Einweg-Pens stossen der technisch ausgereifte UnoPen™ sowie der einzigartige, patentgeschützte LyoTwist™ Pen, welcher zusammen mit Doppelkammerampullen eingesetzt wird, auf grosses Interesse unserer Pharmakunden. Wie aus der Dar-stellung rechts ersichtlich ist, befinden sich derzeit insgesamt 15 Kundenanfragen in der Pipeline, wovon elf eine hohe oder sehr hohe Wahrscheinlichkeit für die Lancierung am Markt aufweisen. Zwei Projekte grosser Pharmakunden stehen kurz vor der Produkteinführung, etwas später im selben Geschäfts-jahr folgt ein ebenfalls sehr konkretes Projekt eines weiteren Marktteilnehmers. Weiter werden mehrere klinische Studien mit dem UnoPen™ durchgeführt.

Bei den wiederverwendbaren Pens haben wir mit dem feder-unterstützten ServoPen® ein Premiumprodukt und mit dem YpsoPen® einen modernen Pen für preissensitive Märkte im Angebot. Hier sind aktuell zwölf Kundenanfragen für wie-derverwendbare Pen-Systeme in der Pipeline, wovon zehn mit hoher bis sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Markt einge-führt werden. Der YpsoPen® und der ServoPen® eignen sich für die Verabreichung von Insulin, aber auch für andere Medikamente wie beispielsweise Wachstums- und Parathor-mone.

Im Bereich Autoinjektoren bietet Ypsomed mit dem Ypso-Mate®, YpsoMate® Control, YpsoJect® sowie dem VarioJect™ einmal verwendbare Autoinjektoren für vorgefüllte Spritzen aus Glas oder Plastik an. Ypsomed ist in diesem Bereich sehr früh in den Projekten der Pharmapartner involviert, nämlich bereits in klinischen Studien. Aktuell begleiten wir vier klini-sche Studien, die sich mit einer gewissen zeitlichen Verzöge-rung zu kommerziellen Projekten weiterentwickeln können.

Die Ordinate der oben stehenden Grafiken beschreibt die Wahrscheinlichkeit der Markteinführung der jeweiligen Injektionssysteme.

OriginalpräparateGenerika/BiosimilarsKlinische Studien

Wiederverwendbare Injektionssysteme

heute

sehrhoch

mittel

Einmalig verwendbare Injektionssysteme

heute

sehrhoch

mittel

Autoinjektoren

mittelfristige Zukunft

sehrhoch

mittelheute mittelfristige Zukunft

mittelfristige Zukunft

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Erfolgreiche Projekte in Indien, China und Südafrika

Mai 2013: Markteinführung in Indien. Die Firma Lupin bedient den indischen Markt erstmals mit Lupisulin Pens, die mit dem gleichnamigen Humaninsulin des Unternehmens verwendet werden. In gerade einmal viereinhalb Monaten hat das Ypsomed-Projektteam diese Variante des ServoPen® realisiert. Besonders erfreulich: Es ist das erste Projekt, das Ypsomed für Lupin umsetzen durfte. Lupin ist das drittgrösste Pharmaun-ternehmen in Indien und eine der weltweit grössten Herstel-lerinnen von Generika. In Indien leben heute über 51 Millio-nen Menschen mit Diabetes. Experten erwarten eine Zunah- me von über 60 % auf rund 85 Millionen Diabetiker bis zum Jahr 2030.

Juli 2013: Der erste Sulin Pen für die Insulintherapie wird auf kommerzieller Basis an den Kunden ausgeliefert. Damit feiert ein Projekt seinen Höhepunkt, das im Februar 2012 offiziell zwischen Ypsomed und ihrem langjährigen chinesischen Partner, dem Pharmaunternehmen Tonghua Dongbao Phar-maceutical, besiegelt und anschliessend in Rekordzeit in Produktion ging. Es ist eine doppelte Premiere, denn der Sulin Pen ist die erste Variante, die auf Basis der noch jungen YpsoPen®-Plattform realisiert wurde. Der Sulin Pen ist ausser-dem das bereits vierte Pensystem, das Tonghua Dongbao Pharmaceutical bei Ypsomed bezieht. Mit diesem preislich attraktiven Pen will das Unternehmen im chinesischen Markt weiter Marktanteile gewinnen, insbesondere in ländlichen Regionen. Denn: Dort ist die Kaufkraft geringer als in den Städten, in denen sich der Gansulin Pen als Premiumprodukt von Tonghua Dongbao Pharmaceutical etabliert hat und sich grosser Beliebtheit erfreut. Der Gansulin Pen stammt ebenfalls von Ypsomed, basiert auf der ServoPen®-Plattform und wurde bereits 2010 erfolgreich im chinesischen Markt eingeführt.

September 2013: Und nochmals YpsoPen®. Nur wenige Wochen nach dem Sulin Pen wird bereits die zweite Varian-te des YpsoPen® ausgeliefert. Projektpartnerin ist das indische Pharmaunternehmen MJ Biopharm, die den Biosulin Pen als Erstes im südafrikanischen Markt eingeführt hat.

Ein wachsender MarktDer Markt für Injektionssysteme wächst. Das liegt einerseits an einer zunehmend älteren Bevölkerung und anderseits am steigenden Wohlstand in Schwellenländern und der damit einhergehenden Verbesserung der medizinischen Versorgung. Bereits heute kommen jährlich mehr als 1.3 Milliarden Am-pullen mit drei Milliliter Füllmenge auf den Markt. Aber auch der Markt für vorgefüllte Spritzen mit einem Milliliter Füllmenge für biotechnologisch erzeugte Medikamente auf Proteinbasis wächst und hat aktuell ein Volumen von rund 300 Millionen Stück pro Jahr. Erst rund 8 % davon werden zusammen mit einem Autoinjektor angeboten.

Zudem befindet sich der Pharmamarkt im Umbruch. Stichwort: Patentklippe. Das heisst, wichtige Patente für umsatzstarke Medikamente laufen ab, Generika und Nachahmerprodukte von Biotechfirmen, sogenannte Biosimilars, machen den Originalpräparaten Konkurrenz. Letztere werden künftig eine stärkere Rolle in der medizinischen Versorgung spielen. Derzeit befinden sich zahlreiche dieser Substanzen in der Entwicklung, so zum Beispiel für lang wirkende Insuline. Im Vorreitermarkt Europa wurde bereits 2011 mit Biosimilars ein Umsatz von rund 400 Millionen USD erzielt, und alles deutet darauf hin, dass dies erst den Anfang markiert. Die Schätzungen des weltweiten Umsatzes mit Biosimilars reichen von 2.6 Milliarden USD im Jahr 2015 (IMS Health) über 14 Milliarden USD im Jahr 2017 (PharmaIntellect) bis hin zu 40 Milliarden im Jahr 2024 (Pfizer).

Für Ypsomed ergeben sich aus dieser Dynamik zusätzliche Möglichkeiten. Denn: Anbieter von Biosimilars verfügen oftmals über wenig oder kein eigenes Know-how im Bereich Injek-tionssysteme. Entsprechend attraktiv ist Ypsomed mit ihrem umfassenden YDS-Angebot für diese Unternehmen. Darüber hinaus beabsichtigen auch etablierte Pharmafirmen, Biosimilars und neue Medikamente auf den Markt zu bringen, und be-nötigen kostengünstige sowie standardisierte Injektions- systeme.

Anbieter von Biosimilars verfügen oftmals über wenig oder kein eigenes Know-how im Bereich Injektionssysteme. Entsprechend attraktiv ist Ypsomed mit ihrem umfassenden YDS-Angebot für diese Unternehmen.

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Umfassender ServiceHenry Ford soll einst gesagt haben, dass der Kunde sein Auto in jeder beliebigen Farbe bekommen könne, solange sie schwarz sei. Ypsomed-Kunden haben es besser: Sie erhalten ihr Injektionssystem nicht nur in dem Design, das sie wünschen, sondern können darüber hinaus aus einem umfassenden Angebot an Dienstleistungen diejenige aus-suchen, die sie gerade benötigen. Schliesslich haben Bio-technologiefirmen, regional tätige Pharmafirmen und global agierende Pharmakonzerne unterschiedliche Bedürfnisse, die darüber hinaus über die Zeit und in Abhängigkeit vom Endprodukt variieren. Das YDS-Angebot umfasst vier Berei-che:

YDS Custom Products: Wir stellen unseren Kunden massgeschneiderte Injektionssysteme zur Verfügung. Diese Systeme sind zuverlässig, technologisch führend und optimiert für die automatisierte Massenproduktion des fertigen Pens oder Autoinjektors.

YDS Contract Development: Wir offerieren unseren Kunden unsere bald 30-jährige Inno-vationserfahrung in der Entwicklung herausra-gender Injektionssysteme.

YDS Contract Manufacturing: Im Auftrag un-serer Kunden fertigen wir Injektionssysteme. Dabei stützen wir uns auf umfassende Produk-tionsmittel für Massen- und Kleinserienfertigung.

YDS Drug & Device Assembly: Die Kombina-tion des Medikaments mit dem medizinischen Hilfsmittel ist ein kritischer Prozessschritt. Ypsomed-Kunden können auf unsere modernen GMP-Qualitätssysteme und auf Synergien im Bereich Logistik vertrauen, um den Markt mit dem fertigen Endprodukt zu beliefern.

Das richtige AngebotDer Markt ist bereit. Aber: Chancen muss man nicht nur nutzen wollen, sondern auch nutzen können. Ypsomed ist hervorragend aufgestellt, um das Marktpotenzial auszu-schöpfen, das heisst, in Umsatz und Gewinn umzumünzen. Das liegt zum einen am flexiblen Angebot, das Ypsomed unter der Marke YDS ihren Kunden bietet, und zum anderen am umfassenden Portfolio an Plattformen für Pens und Autoinjektoren. Auf diese Weise sind wir mit unserem kom-petenten Key Account Management und unserer professio-nellen Projektorganisation in der Lage, höchst unterschied-liche Ansprüche zu befriedigen, die sich aus einer hete- rogenen Kundenbasis zwangsläufig ergeben.

YDS-Produktionsstätte in Solothurn

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Pens

Ypsomed bietet weltweit eine einzig- artig breite Palette an Plattformen für Pens und Autoinjektoren an und berät ihre Kunden, welche davon für die konkrete Anwendung ideal wäre.

Ausgereifte PlattformenYpsomed-Kunden können sich darauf verlassen, dass die in Auftrag gegebenen, spezifischen Injektionssysteme nicht nur in der richtigen Qualität, sondern auch schnell sowie günstig zur Reife gebracht und ausgeliefert werden. Ausserdem möchte der Kunde die Risiken rund um das Endprodukt (Me-dikament plus Injektionssystem) möglichst gering halten. Um dies zu verwirklichen, werden die Pens und Autoinjektoren heute in der Regel nicht mehr von Grund auf neu entwickelt, sondern haben ihren Ursprung in Basissystemen, sogenannten Plattformen. Ypsomed bietet weltweit eine einzigartig breite Palette solcher Plattformen für Pens und Autoinjektoren an und berät ihre Kunden, welche davon für die konkrete An-wendung ideal wäre. Nach dem Projektstart wird das Basis-system den individuellen Kundenwünschen angepasst. Solche Wünsche betreffen regelmässig Design, Medikamentendo-sierung und Funktionalität. Ypsomed stellt darüber hinaus auf Wunsch kleine Mengen des Injektionssystems für den sofor-

tigen Einsatz in klinischen Studien her, verbürgt sich für eine professionelle Industrialisierung und gewährleistet, dass auch grosse Volumen des qualitativ hochwertigen Endprodukts pünktlich für die Markteinführung produziert und geliefert werden.

ServoPen® YpsoPen® UnoPen™ UnoPen™ Fix

LyoTwist™ Trio

LyoTwist™ Trio S

LyoTwist™ Vario

LyoTwist™ Vario S

YpsoMate® YpsoMate®

ControlYpsoJect® VarioJect™

Wiederverwendbar

Einweg

Automatische Injektion

Mehrfachdosis

Einzeldosis

Einstellbare Dosis

Fixe Dosis

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Wir investierenDas vergangene Geschäftsjahr war erfolgreich und verheisst Gutes für das laufende. Aber: Wir denken langfristig, wollen auch morgen und übermorgen einen möglichst grossen Anteil am Markt für uns gewinnen. Wir glauben an unsere Markt-chancen. Deshalb investieren wir in unsere Marke YDS, um noch wettbewerbsfähiger zu werden. Das heisst, dass wir unsere Produktionskapazitäten weiter ausbauen und unser Plattformangebot kontinuierlich ergänzen werden. So haben wir 2013 mit dem VarioJect™ einen Autoinjektor mit neuen Funktionen und hohem Potenzial präsentiert, und auch 2014 werden wir mit entsprechenden Neuigkeiten aufwarten können.

Wir glauben an unsere Marktchancen. Deshalb investieren wir in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten und der Produktplattformen.

Autoinjektoren

Produktionsanlage in Solothurn

ServoPen® YpsoPen® UnoPen™ UnoPen™ Fix

LyoTwist™ Trio

LyoTwist™ Trio S

LyoTwist™ Vario

LyoTwist™ Vario S

YpsoMate® YpsoMate®

ControlYpsoJect® VarioJect™

Wiederverwendbar

Einweg

Automatische Injektion

Mehrfachdosis

Einzeldosis

Einstellbare Dosis

Fixe Dosis

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Der VarioJect™ – ein Portrait

VarioJect™Grösse: 14.1 cm, Gewicht: 18 Gramm, besondere Eigenschaf-ten: integriertes Nadelsicherheitssystem, variabel einstellba- re Dosierung und optional auch für 1.5-Milliliter-Kartuschen erhältlich. Auftrag: Die Injektion einer variablen Medikamen-tendosis aus einer vorgefüllten 1-Milliliter-Spritze oder 1.5-Milliliter-Kartusche sicher, einfach und schmerzarm erle- digen.

Ausgangslage: Üblicherweise werden Autoinjektionen für Anwendungen benötigt, bei denen der komplette Inhalt einer vorgefüllten Spritze injiziert wird. Oftmals jedoch hängt die Dosis von äusseren Faktoren wie beispielsweise dem Kör-pergewicht ab, sodass nur ein Teil dieses Inhalts gespritzt werden muss. Auch Kinder benötigen bisweilen eine andere Dosierung als Erwachsene. Nun gäbe es mehrere Wege, diese Herausforderung zu meistern, zum Beispiel für die unterschiedlichen Dosierungen unterschiedlich grosse Spritzen mit jeweils einem eigenständigen Autoinjektor zu entwickeln. Ein teures und umständliches Unterfangen.

Lösung: Gemeinsam mit unserem Projektpartner kamen wir zum Schluss, dass die effizienteste Lösung ein Injektor mit variabel einstellbarer Dosierung ist. Ein Novum im Markt und der Startschuss des Projekts VarioJect™. In der Praxis heisst dies, dass stets die maximale Dosis des Medikaments in die Spritze abgefüllt und diese dann mit dem VarioJect™ kombiniert wird. Der Patient stellt am VarioJect™ die Dosierung ein, die ihm verordnet wurde, injiziert sich mithilfe des VarioJect™ das Medikament und entsorgt anschliessend den gebrauchten Autoinjektor mit dem restlichen Inhalt. So ist der VarioJect™ für den Patienten nicht nur die einfachste und plausibelste Lösung, sondern insgesamt auch der preisgünstigste Weg, um variable Dosierung aus vorkonfektionierten Spritzen zu verabreichen.

Exemplarische Anwendungsgebiete:• für die Behandlung von Krankheiten, bei denen die Do-

sierung des flüssigen Medikaments abhängig von nicht krankheitsbezogenen Faktoren wie Körpergewicht oder Alter ist

• für die Behandlungen von Krankheiten, bei denen der Patient nach und nach an die volle Dosierung herangeführt werden muss (sogenannte Titration)

• für klinische Studien, bei denen die richtige Dosierung erst noch empirisch ermittelt werden muss

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Ausbau der ProduktionWir ergänzen aber nicht nur unsere Plattformen für Injektions-systeme, sondern bauen auch unsere Fertigungskapazitäten weiter aus, um die hohe Nachfrage nach Pens und Autoin-jektoren befriedigen zu können. Für preissensitive Märkte oder Marktsegmente zum Beispiel, in denen sich unser Pre-miumprodukt ServoPen® nicht rechnet, führen wir einen preislich attraktiven wiederverwertbaren Standardpen, den YpsoPen®, im Programm. Dieser muss zwingend kostengüns-tig hergestellt werden. Und weil ein grosser Teil des YpsoPen® in Handarbeit gefertigt wird, sind die Herstellungskosten umso attraktiver, je tiefer die Personalkosten am Produktionsstand-ort sind. Deshalb und um lange Zulassungsverfahren zu vermeiden, wird der YpsoPen® in China produziert. Anders verhält es sich beim YpsoMate®-Autoinjektor und beim Einweg-Pen UnoPen™. Auch diese beiden Systeme müssen selbstver-ständlich kostenoptimiert produziert werden. Doch weil deren Herstellung hoch automatisiert abläuft und folglich ein hohes Mass des entsprechenden Know-hows benötigt wird, bietet sich die Schweiz als Herstellungsort an. Entsprechend inves-tieren wir an den genannten Standorten in unsere Produk- tionskapazitäten.

Läuft die Herstellung hoch automatisiert ab und benötigt somit ein hohes Mass an Know-how, bietet sich die Schweiz als Standort an.

Neue UnoPen™-Produktionsanlage im Testbetrieb beim Hersteller

Mitte des Jahres wird sie richtig anrollen, die Herstellung des UnoPen™ am Ypsomed-Standort im schweizerischen Solothurn. Die ersten Lieferverträge sind abgeschlossen, und die Vorbe-reitungen des Produktionsstarts laufen auf Hochtouren. Für die Massenfertigung des UnoPen™ haben wir in eine Produk-tionsanlage investiert, mit der der UnoPen™ sowohl maximal automatisiert als auch flexibel gefertigt wird. Flexibel bedeu-tet in diesem Zusammenhang zweierlei:1. Die Anlage lässt sich einfach skalieren, das heisst, das

Produktionsvolumen kann problemlos erhöht werden.2. Verschiedenste Kundenvarianten können auf derselben

Anlage hergestellt werden.

Für die Industrialisierung werden in der ersten Konfiguration mehr als 13 Millionen Schweizer Franken investiert. Dafür erhalten wir eine Lösung, mit der wir im Vierschichtbetrieb mehrere Millionen Pens pro Jahr fertigen können. Für die kommenden Ausbauschritte werden weitere Investitionen notwendig.

Neben der Massenfertigung des UnoPen™ befindet sich auch die des YpsoMate®-Autoinjektors in Vorbereitung. Konkret bedeutet dies, dass im Verlauf des Jahres eine Produktions-anlage mit einer jährlichen Kapazität von mehreren Millionen Autoinjektoren aufgebaut wird. Für die gesamten Anlagen

Automatisch und flexibel an den Schweizer Standorten

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Es ist kein Geheimnis, dass Handarbeit in der Schweiz teuer ist. Deshalb ergibt es keinen Sinn, den YpsoPen®, welcher in vielen manuellen Schritten hergestellt wird, in der Schweiz zu produzieren. Zumal der Pen dank seiner Spezifikation als preisgünstiger und wiederverwendbarer Standardpen insbe-sondere für preissensitive Märkte attraktiv ist. Die ländlichen Regionen der Volksrepublik China sind ein solcher Zielmarkt, und so haben wir uns entschlossen, die Produktion des Ypso-Pen® in China aufzubauen. Das hat mehrere Vorteile: Wir produzieren effizient und beschleunigen die Zulassungszeiten. Für die Vor-Ort-Produktion haben wir mehrere mögliche Partnerfirmen evaluiert und arbeiten nun mit einem interna-tionalen Auftragsfertiger zusammen. In der 10-Millionen-Metropole Suzhou, die nur anderthalb Autostunden von Shanghai entfernt liegt, werden wir künftig verschiedene Varianten unseres YpsoPen® produzieren lassen, auch für den weltweiten Export.

Fazit: Im Bereich Injektionssysteme ist Ypsomed unter der Marke YDS mit den richtigen Produkten in einem weiter wachsenden Markt vertreten. Ausserdem investiert Ypsomed in den weiteren Ausbau ihrer Angebotspalette und in die Fertigungskapazitäten, um die gute Nachfrage auch faktisch bedienen zu können. So ist Ypsomed mit ihrem YDS-Ange- bot nicht nur in der Gegenwart, sondern auch für die Zukunft perfekt aufgestellt.

Produktion vor Ort in China

sind Investitionen und Projektkosten von rund zehn Millionen Franken geplant. Und auch hier gilt: Die Anlage lässt sich skalieren und ist in der Lage, unterschiedlichste Varianten des YpsoMate® herzustellen. Nur derjenige, der nicht nur auto-matisiert, sondern auch flexibel produzieren kann, produziert erfolgreich. Für die Herstellung des YpsoMate® wurde der Fertigungsstandort in der Lochbachstrasse im schweizerischen Burgdorf ausgewählt. Neben dem verfügbaren technischen Know-how der Ypsomed-Mitarbeitenden bietet der Standort ausreichend Platz, um die Produktion auch bei stark steigen-der Nachfrage nach dem YpsoMate® ausweiten zu können. Denn: Zahlreiche Projekte, die den YpsoMate® zum Gegen-stand haben, entwickeln sich äusserst erfreulich, und die Anzahl an Anfragen steigt permanent. Wir rechnen fest damit, dass es nicht bei einer Produktionsanlage bleiben wird.

Sowohl für die Produktion des UnoPen™ als auch für die des YpsoMate® streben wir Lösungen an, mit denen wir die Grundsätze des Lean Manufacturing noch stärker im Unter-nehmen etablieren. Insbesondere gilt es, durch eine ange-messene technische Ausstattung und Just-in-time-Fertigung Verschwendung und Fehler zu vermeiden. Dank der Flexibi-lität der beiden Produktionsanlagen sind wir in der Lage, unsere Abläufe zu synchronisieren und, indem wir nach dem Pull-Prinzip arbeiten können, auf teure Lagerhaltung zu ver-zichten. Zudem optimieren wir die Glieder der Wertschöp-fungskette und deren Verknüpfung, die sich über die Produk-tion erstrecken. Das heisst, dass wir das immense Know-how an den Schweizer Standorten sowie die technologischen Vorteile nützen, um noch wirtschaftlicher zu arbeiten und noch profitabler zu sein.

Sowohl für die Produktion des UnoPen™ als auch für die des YpsoMate® setzen wir die Grundsätze des Lean Manufacturing noch stärker im Unternehmen um.

Nur derjenige, der nicht nur automati-siert, sondern auch flexibel produzieren kann, produziert erfolgreich.

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Die neue Insulinpumpe von YpsomedProfitabel im DirektgeschäftDer Break-even ist erreicht. Rund fünf Jahre nach dem Ent-scheid, das Direktgeschäft mit Produkten zur Behandlung von Diabetes auf- und auszubauen und wenig später unter der Marke mylife™ Diabetescare zu bündeln, hat dieser Geschäfts-bereich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2013/14 erstmals die Gewinnschwelle überschritten. Dass wir diesen Meilenstein nun passiert haben, motiviert uns ganz gewaltig dazu, hier weiter zu wachsen. Grosse Hoffnungen setzen wir dabei in die mylife™ YpsoPump®, die erste von Ypsomed entwickelte und produzierte Insulinpumpe. Und weil unser derzeitiger Star im Portfolio, die schlauchlose Insulin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod®, ihr Verkaufspotenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat und sich auch unser übriges Angebot im Direktgeschäft auf Wachstumskurs befindet, blicken wir mit grosser Zuversicht in die Zukunft. In unten stehender Grafik sind die eindrücklichen Wachstumsraten und Marktanteile abgebildet, welche die Ypsomed-Vertriebsgesellschaften im Berichtsjahr erreicht haben.

mylife™ Diabetescare – Gewinnschwelle überschritten

Marktanteile und Wachstum mylife™ OmniPod® im Berichtsjahr

Die Kreisgrösse entspricht der Anzahl Patienten, die den mylife™ OmniPod® zur Therapie verwenden.

Markt Österreich (YPS AT) wird erst seit zwei Jahren bearbeitet. Marktanteile Schweden 3 % und Norwegen 5 %. Die nordischen Märkte werden erst seit einem Jahr bearbeitet, daher sind die Wachstumsraten noch nicht aussagekräftig und in der Grafik nicht dargestellt.

YpsomedUK

YPSAT

20%

15%

10%

5%

0%

YpsomedNiederlande

YpsomedDeutschland

Mar

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teile

60% 80% 100% 120% 140% 400%

YpsomedSchweiz

Wachstum im Vergleich zum Vorjahr

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Zum Starterset der Blutzuckermessgeräte gehört unter anderem das jeweilige Lanzettengerät. Im Falle des mylife™ Pura® ist dies das mylife™ Softlance in herkömmlicher Bauweise. Das mylife™ Unio™ wird vom Lanzettengerät mylife™ Autolance begleitet, das von Ypsomed entwickelt wurde und technolo-gisch neue Wege geht. So ist unter anderem gewährleistet, dass die Lanzette jeweils gleich tief ins Gewebe eindringt, unabhängig vom Druck, mit der der Patient die Blutentnahme vornimmt.

Im mylife™ Diabetescare Portfolio von Ypsomed ist der mylife™ OmniPod® der Umsatz- und EBIT-Treiber. Der Grund: Mit dem mylife™ OmniPod® erlangen Menschen mit Diabetes deutlich mehr Freiheit und Flexibilität in der Gestaltung ihres Alltags als mit den sonst üblichen Schlauchpumpen. Das liegt am innovativen Funktionsprinzip des mylife™ OmniPod®: Die ei-gentliche Pumpe wird mit dem Insulin und dem Infusionsset zu einer kompakten Einheit zusammengefasst. An diesem sogenannten Pod befindet sich eine kleine Infusionsnadel, worüber das Insulin dem Körper kontinuierlich zugeführt wird. Der Pod wird mit dem integrierten Spezialpflaster auf die Haut geklebt und nach drei Tagen als Ganzes gewechselt. Gesteuert wird die Insulinzufuhr über eine separate Einheit, den sogenannten Personal Diabetes Manager, kurz PDM. Der PDM ist per Funk mit dem Pod verbunden, sodass der Patient weder durch Kabel noch durch Schläuche behindert wird. Der PDM ist zudem ein Blutzuckermessgerät, weshalb der Patient kein zusätzliches Gerät bei sich tragen muss. Und weil der Pod wasserdicht ist, muss er beispielsweise weder

Pumpentherapie

mylife™ Diabetescare Produktsortiment

BlutzuckermessungSowohl Diabetes Typ-1- als auch insulinpflichtige Typ-2-Patien-ten müssen mehrmals täglich zum Blutzuckermessgerät greifen, um ihren Blutzuckerspiegel zu prüfen. Ypsomed bietet zwei solcher Messgeräte zur Auswahl an: das mylife™ Pura® und das mylife™ Unio™. Beides sind technisch erstklassige Geräte. Sie unterscheiden sich vor allem auf den Ebenen Aussehen und Handhabung. Wegen des grossen Displays und der klassisch gestalteten Bedienung ist das mylife™ Pura® vor allem bei älteren Patienten, in Alters- und Pflegeheimen sowie Spitälern äusserst beliebt. Gleiches gilt für nichtinsulinpflichtige Typ-2-Patienten, die ihren Blutzuckerspiegel weniger häufig überprüfen müssen. Das mylife™ Unio™ mit seinem frischen, modernen Design und der fortschrittlichen Handhabung spricht hingegen Vielmesser und Typ-1-Patienten an.

Umfassendes Portfolio für Diabetespatienten

Seit der Gründung von Ypsomed im Jahr 2003 haben wir unser Angebot für Menschen mit Diabetes sukzessive ausge-baut. Während es zu Beginn Lücken aufwies, bieten wir heute in den von uns bearbeiteten Märkten ein umfassendes Portfolio an, das bald durch unsere mylife™ YpsoPump® weiter ergänzt wird. Umfassend bedeutet, dass sich der Patient oder die Patientin über den gesamten Prozess von der Blutzuckermes-sung bis zur Pen- und Pumpentherapie auf Ypsomed-Know-how verlassen kann.

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Massgeschneidertes ZubehorWir befinden uns im permanenten Dialog mit Menschen, die täglich vor der Herausforderung stehen, Diabetes in ihr Leben integrieren zu müssen. Mit dem mylife™ Diabetes Network haben wir zum Beispiel ein Netzwerk von Diabetes-Meinungs-führern geschaffen, um laufend Input zu erhalten, wie wir Menschen mit Diabetes unterstützen können. Dieser Input fliesst in die Entwicklung unserer Produkte und führt unter anderem dazu, dass wir nicht nur immer bessere Blutzucker-messgeräte, Pumpen oder Pens anbieten, sondern auch Zu-behör im Portfolio führen, das dem Patienten das tägliche Leben mit Diabetes erleichtert.Ein wichtiges Zubehör ist die richtige Software, womit die Behandlung der Krankheit protokolliert und geplant werden kann. So unterstützt mylife™ SiDiary den Patienten zu Hause und unterwegs, denn die Therapiemanagement-Software steht als PC-Version, online und als App zur Verfügung. Mit mylife™ SiDiary werden alle relevanten Therapiedaten mittels direk- ter Datenübertragung von den mylife™ Geräten wie mylife™ OmniPod® und mylife™ Unio™ aufgezeichnet. Die Daten lassen sich manuell ergänzen und werden in anschaulichen Grafiken und Statistiken aufbereitet. Eine Trendanalyse bewertet den individuellen Therapieverlauf. Darüber hinaus lassen sich übersichtliche Berichte im PDF-Format erstellen und verschlüs-selt per E-Mail versenden. Mit mylife™ SiDiary lassen sich auch die Vorteile der Telemedizin nutzen, indem das Thera-pietagebuch für Dritte, zum Beispiel den behandelnden Arzt, freigeschaltet wird. Neben mylife™ SiDiary bietet Ypsomed mit mylife™ Diabass® eine weitere Therapiemanagement-Software an, die ausschliesslich PC-basiert und insbesondere bei Patienten in Deutschland sehr beliebt ist.

Pen-Nadeln

mylife™ Diabetescare Produktsortiment

Unter ihrer Marke YDS versorgt Ypsomed Pharmafirmen mit Pens für die manuelle Therapie von Menschen mit Diabetes. Darüber hinaus ist Ypsomed auch einer der weltweit grössten Hersteller von Pen-Nadeln, die ebenfalls unter der Marke mylife™ Diabetescare vertrieben werden. Das Angebot reicht von der klassischen, preiswerten Nadel mylife™ Penfine® Classic bis hin zur mylife™Clickfine® Autoprotect Nadel mit Universal-Click-Technologie und Verriegelungssystem zum Schutz vor Nadelstichverletzungen. mylife™ Pen-Nadeln werden in unterschiedlichen Längen angeboten und passen auf alle gängigen Injektionspens. Sie verfügen über eine Spezialsilikonisierung für eine schmerzarme Injektion und ihre Verpackung ist farblich so gestaltet, dass die Nadellänge sofort erkannt wird.

beim Duschen noch beim Schwimmen abgenommen werden. Der mylife™ OmniPod® ist die erste in Europa erhältliche so-genannte Patch-Pumpe.Trotz dieser Vorteile wäre die Erwartung vermessen, dass künftig alle insulinpflichtigen Diabetespatienten auf den mylife™ OmniPod® umsteigen werden. Es ist daher wichtig, neben der Patch-Pumpe auch eine zeitgemäss konzipierte Schlauch-pumpe im Angebot zu führen, die sowohl die gestiegenen Bedürfnisse der Patienten als auch die der Krankenkassen optimal erfüllt. Aus diesem Grund wird Ypsomed die mylife™ YpsoPump® lancieren. Zum jetzigen Zeitpunkt beinhaltet unser Portfolio bereits die für Schlauchpumpen unerlässlichen In-fusionssets. Diese werden unter der Marke mylife™ Orbit® vertrieben.

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Ypsomed – Geschäftsbericht

Marke findet MarktGute Produkte sind eine Sache, die Marktbearbeitung ist eine andere. Vertrieben wird das mylife™ Diabetescare Angebot in über 50 Ländern über eigene Niederlassungen sowie ein dichtes Netz an Distributoren. Wie die einzelnen Vertriebsor-ganisationen strategisch und taktisch vorgehen, variiert von Land zu Land, denn in den einzelnen Ländern und Regionen findet man jeweils höchst unterschiedliche, marktspezifische

Niederlande (Tochtergesellschaft gegründet 20031)Krankenkassensystem: Private Krankenkassen Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrück-erstattung – teilw. mit MengenbeschränkungVertriebssystem: Ärzte, Apotheken und Direkt-vertrieb inkl. Internet-Apotheken für Medikamente Bieterverfahren: Keine (erwartet ab 2014/15)

Grossbritannien (gegründet 2010)Krankenkassensystem: Staatliche Sozialversicherung – National Health Service (NHS), seit Kurzem mit dezentraler Budgetverantwortung in den Regionen Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung – teilw. abhängig von den regional vorhandenen FinanzmittelnVertriebssystem: Direkte Verträge zw. Herstellern und Clinical Commissioning Groups (CCG), womit Gross-handel und Apotheken umgangen werdenBieterverfahren: Ja, regional mit jeweiligen Clinical Commissioning Groups (CCG)

Frankreich (gegründet 20031)Krankenkassensystem: Staatliche SozialversicherungKostenrückerstattung: Vollständige KostenrückerstattungVertriebssystem: Ausschliesslich über Apotheken – der Direktvertrieb ist verbotenBieterverfahren: Keine

Schweiz (gegründet 20031)Krankenkassensystem: Private Krankenkassen mit Grund- und ZusatzversicherungKostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung – mit SelbstbehaltVertriebssystem: Ärzte, Grosshandel, Apotheken und Direktvertrieb über Online-ShopBieterverfahren: Keine

Heterogenität der europäischen Märkte

Nordics (gegründet 20031)Krankenkassensystem: Staatliche Sozialversicherung – Schweden, Finnland und teilw. Dänemark mit dezentraler Budgetverantwortung in BezirkenKostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung,teilweise mit begrenzter ZuzahlungVertriebssystem: Apotheken, aber in Schweden und Finnland direkte Verträge zw. Herstellern und Behörden Bieterverfahren: Ja, national und in Bezirken regional

Deutschland (gegründet 20031)Krankenkassensystem: Private Krankenkassen (mit Konsolidierungstendenz)Kostenrückerstattung: Vollständige Kostenrückerstattung, teilweise geringer Selbstbehalt, Tendenz zur PauschalversorgungVertriebssystem: Ärzte, Apotheken und Direkt-vertrieb für DiabeteshilfsmittelBieterverfahren: Keine

Österreich (gegründet 2011)Krankenkassensystem: Öffentliche Sozialversicherung pro Bundesland (Berufsgruppen)Kostenrückerstattung: Vollständige KostenrückerstattungVertriebssystem: Primär direkte Verträge zwischen Herstellern und Sozialversicherungen der Bundesländer, vermehrt mit Umgehung des Grosshandels und der ApothekenBieterverfahren: Keine

Italien (gegründet 2013)Krankenkassensystem: Staatliche SozialversicherungKostenrückerstattung: Teilweise Kostenübernahme durch PatientenVertriebssystem: Regional unterschiedlich organisiert. Vertrieb über Apotheken, spezielle Ausgabezentren, Fachkliniken und teilweise Direktvertrieb Bieterverfahren: Ja, national und regional

Spielregeln vor (siehe Grafik). In all diesen Ländern haben die Ypsomed-Vertriebsmitarbeitenden im Geschäftsjahr 2013/14 erneut hervorragende Arbeit geleistet. Und: Wir werden unsere Anstrengungen weiter intensivieren, um den Schwung mitzunehmen, den das Unternehmen aus dem Überspringen der Gewinnschwelle bei den mylife™ Diabetes-care Produkten aufgenommen hat.

1 Aus den Tochtergesellschaften der 1984 gegründeten Disetronic hervorgegangen

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Nadel-Produktionsanlage in Solothurn

Dynamik auch in der Produktion

Seit August 2013 stellt Ypsomed seine Pen-Nadeln an einem einzigen Standort her, nämlich im Produktionswerk Solothurn. Eingestellt wurde hingegen die Nadelherstellung in Burgdorf. Damit ging dort zwar eine 20 Jahre währende Ära zu Ende, doch insbesondere in puncto Effizienz war es nicht länger sinnvoll, die entsprechenden Arbeiten auf zwei Standorte zu verteilen. Gestartet wurde das Projekt im Dezember 2012, der Umzug der Anlagen erfolgte im Mai 2013. Seit August 2013 läuft die gesamte Produktion zentralisiert in Solo- thurn.

Parallel zum Umzug hat Ypsomed in eine weitere Nadelmon-tageanlage investiert, um die Nadelproduktion in Solothurn nochmals zu modernisieren und auszuweiten. Denn: Die Entwicklung auf dem Markt mit Pen-Nadeln lässt weltweit einen jährlichen Anstieg der Nachfrage von gut 8 % als rea-listisch erscheinen. Hinzu kommt, dass wir mit unserem Vertrieb die Nadel-Märkte noch besser durchdringen, Marktanteile gewinnen und auch neue Märkte erschliessen wollen. Das Werk in Solothurn verfügt heute über eine Produktionskapazität von mehreren 100 Millionen Pen-Nadeln pro Jahr.

Dynamik in der VertriebsorganisationIn Italien gibt es heute rund 500 000 Menschen, die an Diabetes erkrankt sind und sich regelmässig Insulin verabrei-chen müssen. Diesen Menschen werden wir mit unserer neu gegründeten, italienischen Tochtergesellschaft noch näher sein und deren Bedürfnisse daher noch besser befriedigen können. Die im Dezember 2013 gegründete Ypsomed srl. wird vom lombardischen Varese aus den drittgrössten Dia-betes-Markt in Europa bearbeiten. Ab Mai 2014 wurden die ersten Patienten auf dem mylife™ OmniPod® geschult und Geschäftsführer Peter Haag arbeitet mit seinem Team mit Hochdruck am weiteren Auf- und Ausbau der Organisation.

Auch der Vertrieb in der Schweiz, in Österreich und in Deutsch- land wurde Anfang des Jahres gestärkt: Die drei ganz, be-ziehungsweise mehrheitlich deutschsprachigen Länder wurden unter eine gemeinsame Führung gestellt, um Synergien und Effizienzgewinne in den Geschäftsprozessen zu realisieren. Geschäftsführer aller drei Gesellschaften ist seit Januar 2014 Dirk Scherff.

Dass in Deutschland mylife™ Diabetescare Produkte auch über den Ypsomed eigenen Fachhändler DiaExpert verkauft werden, ist eine Besonderheit im Ypsomed-Vertriebskonzept. Einen Grossteil ihres Umsatzes bezieht DiaExpert jedoch aus dem Verkauf von Produkten, die von Drittfirmen stammen. Dass Ypsomed ihren Fokus künftig neben dem B2B-Geschäft mit Injektionssystemen auf den Vertrieb der mylife™ Diabetescare Produkte richten und DiaExpert verkaufen möchte, haben wir bereits im April 2013 kommuniziert. Entsprechende Verhand-lungen mit potenziellen Käufern sind fortgeschritten.

Page 46: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Der Name «Ypsomed» leitet sich von «ipso» (lateinisch für «selbst») und «med» (für Medikation) ab und widerspiegelt gleichzeitig die Kompetenz und Vision von Ypsomed: Selbst-medikation wird mit Ypsomed-Produkten zur Selbstverständ-lichkeit.Der Firmenname versinnbildlicht darüber hinaus das Kern-geschäft von Ypsomed: Ypsomed bietet Produkte und Dienst-leistungen an, die es Patienten erlauben, sich selber auf einfache und sichere Art Medikamente zu verabreichen. Ypsomed verhilft Millionen, vorwiegend von Diabetes mellitus betroffenen Menschen, mit Selbstinjektions- und Diagnose-systemen zu einer bestmöglichen Lebensqualität. Die Mission von Ypsomed lautet deshalb:

Mit innovativen, einfach anwendbaren und zuverlässigen Produkten sowie modernen Versorgungskonzepten tragen wir massgeblich zum Therapieerfolg und zu bestmöglicher Lebensqualität bei.

Ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

13 erfolgreiche LehrabschlüsseDas Qualifikationsverfahren im Juli 2013 beendeten im ver-gangenen Geschäftsjahr 13 junge Damen und Herren. Dabei wurden mehrere sehr gute Teilabschlüsse, zum Beispiel in den Individuellen praktischen Arbeiten (IPA), sowie ein er-freulicher Notendurchschnitt von fast 5.0 erzielt.Im August 2013 starteten 14 neue Lernende mit einem Durch-schnittsalter von 20 Jahren ihre Lehre bei Ypsomed. Die Tendenz, dass sich junge Berufsleute für eine zweite Grund-ausbildung entscheiden oder Maturanden noch eine Grund-bildung in Angriff nehmen wollen, nimmt stark zu. Erfreulich für Ypsomed, dass sich diese Interessenten sehr oft für unser Unternehmen entscheiden. Hiermit betrug die Anzahl der Lernenden im August 2013 total 39, auszubilden in den fol-genden Berufsfeldern: Konstrukteur, Polymechaniker, Kunst-stofftechnologe, Logistiker, Informatiker, Kaufmann/Kauffrau.

Gefragte LieblingsberufeNach wie vor ist den Schülern die Möglichkeit einer Berufs-lehre mit Berufsmaturität viel zu wenig bekannt respektive wird diese Möglichkeit in der Berufswahlphase zu wenig deutlich aufgezeigt. Ebenso sind die «Lieblingsberufe» unver-ändert bei den Berufsfeldern Informatiker und Kaufmann/Kauffrau zu finden, was zu vielen Absagen in diesen Bereichen führt. Anderseits gestaltet sich die Besetzung der Lehrstellen in den übrigen Berufsfeldern weiterhin schwierig.

Mitarbeitende in der Berufsbildung

Bei der Umsetzung der Vision und Mission hat Ypsomed eine langfristige und unternehmerische Ausrichtung. Ypsomed orientiert sich an den Bedürfnissen von Patienten und Kunden wie Pharmaunternehmen, Ärzten und medizinischem Fach-personal. Ypsomed fühlt sich darüber hinaus Mitarbeitenden, der Gesellschaft und der Umwelt gleichermassen verpflichtet und berücksichtigt bei Entscheidungen deshalb immer öko-nomische, ökologische und soziale Aspekte.

Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden

Kontinuierliche SchulungDie kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeitenden ist für ein Medizintechnikunternehmen wie Ypsomed unerlässlich. Im Rahmen von zahlreichen internen und externen Schulungen wurden die Mitarbeitenden in wichtigen Feldern, beispiels-weise Qualitätsmanagement, Sicherheit, Informatik und Personalführung, weitergebildet. Folgende vier externe Semi-nare mit insgesamt 44 Teilnehmenden wurden durchgeführt:• Führungskompetenzen für Gruppenleiter• Führungsausbildung Schichtführer• Führen ohne Vorgesetztenfunktion – Arbeiten in Projekten• Leadership-Standortbestimmung für Abteilungsleiter

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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht

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MedGyver-Pokale

Die Ypsomed Gruppe beschäftigte per 31. März 2014 ins-gesamt 999 Mitarbeitende, davon 712 in der Schweiz und 287 im Ausland. Im Vorjahr beliefen sich diese Zahlen auf 1015, 764 und 251 Personen.

Mitarbeitendenstruktur

Neuer MedGyver-AwardDas traditionelle jährliche Ypsomed-Firmenfest ist künftig um eine Zeremonie reicher: die Verleihung des «MedGyver»-Awards für besonders effektive Verbesserungsvorschläge einzelner Mitarbeitenden. Die MedGyvers können in den Kategorien Qualität, Prozesse und Produktion zusätzlich zu den bereits üblichen Teamprämien gewonnen werden. Vor-gestellt wurde der Award anlässlich der Neulancierung des Verbesserungswesens an der Jubiläumsgala zum zehnjährigen Bestehen von Ypsomed.Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält die MedGyver-Trophäe – designt, konstruiert und produziert von Konstruk-teur- und Polymechaniklernenden – jeweils im Sinn eines Wanderpokals für ein Jahr überreicht. Zusätzlich wird der Gewinnername auf das Schild am Fuss des MedGyvers eingraviert.

26 VerbesserungsvorschlägeDie stetige Weiterentwicklung und Verbesserung ist für ein Unternehmen essenziell, um erfolgreich zu sein. Jeder einzel-ne Mitarbeitende kann mit seinen Ideen einen wichtigen Beitrag zum Erfolg von Ypsomed beitragen. Ziel der Neulan-cierung des Verbesserungswesens ist, wieder vermehrt Vor-schläge aus dem gesamten Unternehmen zu erhalten. Umso erfreulicher ist, dass im Geschäftsjahr 2013/14 insgesamt 26 Verbesserungsvorschläge eingereicht wurden. Davon sind sieben bereits umgesetzt, neun befinden sich derzeit in Ab-klärung oder Umsetzung und zehn wurden abgelehnt.

Verbesserungswesen

Mitarbeitendenstruktur per 31. März 2014

Ypsomed Burgdorf

438 Mitarbeitende

Ypsomed Solothurn

184 Mitarbeitende

Ausland

287 Mitarbeitende

Ypsotec Grenchen

90 Mitarbeitende

Des Weiteren bietet Ypsomed ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, Englischkurse zu besuchen, was aktuell von rund 60 Personen genutzt wird.

Personalentwicklung über Führungs-, Projektleiter- und FachkarriereIm Rahmen der Personalentwicklung bewähren sich die drei Ypsomed-Laufbahnmodelle mit Führungs-, Projektleiter- und Fachkarriere. Im Geschäftsjahr 2013/14 haben sich18 Personen im Rahmen dieser Laufbahnmodelle in eine neue Funktion weiterentwickelt. Zwölf Personen verfolgen eine Fachkarriere, fünf Personen übernahmen eine Führungsfunk-tion und eine Person beschritt die Laufbahn als Projektleiter.

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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht

Page 48: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Betriebliche Sicherheit Nachhaltige Personalverpflegung mit «ONE TWO WE»

Saisonale Gerichte, regionale Zutaten und feine vegetarische Menüs, aber auch reduzierter Energieverbrauch und weniger Abfall: Das ist «ONE TWO WE», ein Programm, welches die SV Group – Betreiberin des Ypsomed-Personalrestaurants «Schlossblick» in Burgdorf – in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz entwickelt hat. Ziel ist eine klimafreundliche Personalgastronomie, denn gemäss SV Group wird rund ein Drittel der Umweltbelastungen in der Schweiz durch die Ernährung verursacht.

CO2-Einsparung im Gegenwert von 7500 Flugreisen nach LondonSeit Jahren legt auch Ypsomed den Fokus auf Nachhaltigkeit. Nun gehen wir noch einen Schritt weiter, denken auch bei der Personalverpflegung an zukünftige Generationen und betreiben deshalb seit März 2014 das Restaurant Schlossblick nach den «ONE TWO WE»-Prinzipien. Vom Produzenten über den Koch bis hin zum Gast werden alle involviert. Jeder Einzelne soll künftig seinen Teil dazu beitragen, den CO2-Ver- brauch beim Essen zu verringern.So will die SV Group ab 2015 den CO2-Ausstoss in den «ONE TWO WE»-Betrieben gegenüber 2012 jährlich um 20 % senken. Im Fall von Ypsomed bedeutet dies eine Einsparung von 10 % oder von 3000 Tonnen CO2, was 500 Autofahrten um den Äquator oder 7500 Flugreisen von Zürich nach Lon-don entspricht.

EvakuierungshelferYpsomed ist vorbildlich organisiert, um Mitarbeitenden und Besuchern die grösstmögliche Sicherheit zu bieten. Seit Ok-tober 2013 verfügt das Unternehmen zusätzlich zu den etablierten Betriebssanitätern über 15 Evakuierungshelfer, verteilt auf alle Standorte. In einem Notfall sorgen diese Helfer dafür, dass alle betroffenen Gebäudeteile so rasch wie möglich geräumt werden und die Schutzeinrichtungen in Funktion sind. Des Weiteren weisen sie die Feuerwehr ein, machen wenn möglich eine Erstintervention, organisieren den Sammelplatz und leisten zusammen mit den Betriebssanitätern Erste Hilfe.

Weniger BerufsunfälleMit 50 Unfällen pro 1000 Mitarbeitende ist die Unfallzahl gegenüber 2012 leicht gesunken. In absoluten Zahlen sank die Anzahl Berufsunfälle von 35 auf 32. Mehrheitlich handelte es sich um Bagatellunfälle, welche keinen Arbeitsausfall zur Folge hatten. Dennoch stiegen die Unfälle mit Arbeitsausfall auf elf an, was aber aktuell nicht signifikant ist. Nebst einem Elektrounfall, der dank viel Glück glimpflich verlief, zeigt sich ein Schwergewicht an Unfällen, welche durch das Bewegen von Lasten verursacht werden. Das Tragen von Lasten, aber auch das Anschieben und Ab-bremsen von Rollwagen und Palettrollis führte zu Unfällen mit grösseren Verletzungen und somit längeren Arbeitsausfällen.Die Vorgesetzten in der Produktion wurden auf diese Entwick-lung hingewiesen und mit den nötigen Informationen zur Schulung ihrer Teams ausgerüstet. Es ist uns auch in Zukunft ein Anliegen, Berufsunfälle konsequent abzuklären, um Wie-derholungen zu verhindern und die Unfallzahlen möglichst tief zu halten.

Berufsunfälle pro 1000 Mitarbeitende

60

50

40

30

20

10

0

2007 2008 2009 2010 2012 20132011

Handlungsfelder von «ONE TWO WE»

Beschaffung

- Bio- und Fairtrade-Produkte fördern

- Einkauf in der Schweiz

- Ware aus beheizten Gewächshäusern verringern

Betrieb

- Bezug von Ökostrom etc.

- Verringern der Speiseabfälle

- Sparsamer Gebrauch von Spülmaschinen

Logistik

- Reduktion von Produkten, die per Flugzeug transportiert werden

Angebot

- Ausbau und attraktivere Gestaltung des vegetarischen

Angebotes

- Regional und saisonal Kochen

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Der Stromverbrauch von Ypsomed ist gestiegen, aber die Gründe dafür sind erfreulich: Diese nämlich sind im gestei-gerten Produktionsvolumen gewisser Injektionssysteme zu suchen. Heizöl wird mittlerweile an allen Standorten nur noch als Redundanz zum Gas verwendet. Entsprechend war 2013 der Verbrauch mit 5600 Litern praktisch vernachlässigbar. Der Gasverbrauch wiederum ist stark angestiegen. Dies ist unter anderem auf die gesteigerte Produktion von Injektions-

Energieverbrauch und Geschäftsverkehr

Energie in Megawattstunden (MWh)

Erdgas 35.29% Heizöl –95.65% Strom 5.97%

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500

02007 2008 2009 2010 2012 20132011

Eigene Fahrzeuge 6.07% Fahrzeuge MA/GL –23.81% Flugreisen –40.05%

Geschäftsverkehr in Tausend km

2500

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1000

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02007 2008 2009 2010 2012 20132011

systemen zurückzuführen, die einen erhöhten Gasverbrauch für die Beflammung zur Folge hat. Eingesetzt wird die Beflam-mung mit Erdgas beispielsweise bei der Vorbereitung der Pen-Komponenten für den Aufdruck der Dosierskala.

2013 hat Ypsomed den Geschäftsverkehr in den Schweizer Gesellschaften im Vergleich zum Vorjahr um einen ganzen Drittel von 2.1 Millionen Kilometern auf 1.4 Millionen gesenkt. Der Grund dafür ist vor allem in den mit 40 % massiv gesun-kenen Flugreisen zu suchen. Diese Entwicklung dürfte sich aber nicht im selben Stil fortsetzen, erfordert doch die inter-nationale Präsenz von Ypsomed und die steigende Zahl von Kundenanfragen – gerade aus Übersee – eher eine intensi-vierte Reisetätigkeit. Positiv ist der Rückgang des individuellen Verkehrs durch Fahrzeuge der Mitarbeitenden von 23 % – ein Trend, den wir fördern wollen. Die gefahrenen Kilometer mit firmeneigenen Fahrzeugen stiegen nur leicht um 6 %.

Saisonale, regionale und vegetarische MenüsErreicht werden kann dieses Ziel beispielsweise dank immer effizienteren Küchengeräten und einem verbesserten Handling – man denke an Ein- und Ausschaltzeiten – sowie Umsetzung der Resultate aus regelmässigen Energieberatungen. Angesetzt wird auch beim Transport: Flugwaren – mit dem Flugzeug transportierte Lebensmittel – erhöhen den Ausstoss von Treib-hausgasen massiv. Deshalb gilt es, möglichst wenige Produk-te auf dem Luftweg aus Übersee zu importieren. Auch sollen wieder vermehrt saisonale Produkte aus der Region eingesetzt sowie häufiger vegetarische Menüs angeboten werden.

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Ypsomed – Nachhaltigkeitsbericht

Page 50: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Etappen-Zieleinlauf auf dem Bundesplatz in Bern

Alle Gigathlon-Teilnehmenden konnten eine sensationelle Wettkampf-woche erleben, Ziele erreichen und dabei exzellente Teamarbeit und höchs-tes Engagement beweisen.

Corporate Social Responsibility

Auch im Geschäftsjahr 2013/14 hat sich Ypsomed wiederum stark im Bereich Corporate Social Responsibility engagiert.

25 Ypsomed-Mitarbeitende brillierten am GigathlonWährend einer ganzen Woche des Juli 2013 nahmen 25 Ypsomed-Mitarbeitende am Sportevent «Gigathlon» quer durch die Schweiz teil. Dabei konnten die Ypsomed-Sportle-rinnen und -Sportler dank seriöser Vorbereitung, Fokus, Leistungsorientierung und grossem Teamgeist eine sensatio-nelle Wettkampfwoche erleben, Ziele erreichen und exzel-lente Teamarbeit sowie höchstes Engagement beweisen. Das Startgeld und die Trikots aller Teilnehmenden finanzierte Ypsomed. Im Gegenzug wurde der Name Ypsomed durch alle Sportlerinnen, Sportler und deren Supporter würdig vertreten und mit Stolz von Chur bis nach Lausanne getragen.

Von der Kindertagesstätte bis zum ÖkobonusWeiter engagierte sich Ypsomed in folgenden Bereichen und Projekten:• familienfreundliche Unternehmenskultur: flexible Arbeits-

zeitmodelle, Teilzeitarbeit, Elternurlaub, Zurverfügungsstel-len von subventionierten Betreuungsplätzen in einer Kin-dertagesstätte (KITA) in Burgdorf

• Gesundheitsförderung: freier Eintritt in Fitnesscenter und Hallenbad, vorsorgliche Grippeimpfungen, laufende Ver-besserung der Arbeitsplatzergonomie

• betriebliche Sozialberatung• Teilnahme am Nationalen Zukunftstag• Ökobonus: Ypsomed bewirtschaftet ihre Parkplätze aktiv

und schüttet den Ertrag in Form von SBB-Gutscheinen an die Mitarbeitenden aus. Damit kann zum Beispiel ein jährliches Halbtax-Abo finanziert werden.

• Beteiligung an der Aktion «bike to work»: Anlässlich dieser Aktion zur Förderung des Fahrradverkehrs fuhren 40 Mit-arbeitende in zehn Teams an 81 % der Arbeitstage des Juni 2013 mit dem Velo zur Arbeit und spulten so eine Strecke von 8031 Velokilometer ab.

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analyse für die Industriezone Buchmatt und evaluierten so das Potenzial für die Solarstromgewinnung.Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich der Gedanke, eine Betriebsgesellschaft für mittlere und grosse Solaranlagen zu gründen. Die beiden Unternehmer holten die Gemeinde und den lokalen Energieversoger Localnet AG mit ins Boot. 2014 soll eine Gesellschaft zur Förderung der Solarenergie mit dem Namen «Solarstadt Burgdorf AG» gegründet werden. Die Gesellschaft hat zum Ziel, bis zum Jahr 2020 auf den grossen Dächern von Burgdorf fünf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr aus Photovoltaikanlagen zu produzieren.

Finanzierung wie beim Burgdorfer BierDie Strategie der Gesellschaft sieht eine Kapitalbeschaffung über Publikumsanteilscheine vor, ähnlich wie dies 1999 bei der Burgdorfer Gasthausbrauerei AG umgesetzt wurde.Mit dem Kauf von Anteilscheinen an der Gesellschaft «Solar-stadt Burgdorf AG» erhalten Interessierte die Möglichkeit, an den Gemeinschaftsanlagen zu partizipieren und so ihren eigenen Strom zu produzieren. Die Gesellschaft will aber auch Wegbereiter sein für Investoren von grossen Anlagen sowie die nötige Unterstützung bieten für Gebäudeeigentümer, die ihre Dachflächen selber nutzen wollen.

Regionales Engagement: sonnige Zeiten dank Ypsomed

Am 23. September 2013 ging die grösste Solaranlage der Region Burgdorf auf dem Ypsomed-Logistik- und -Produktions-gebäude «BUCH100» in der Buchmatt ans öffentliche Strom-netz. Die Anlage gilt als Pilotprojekt und ersten Schritt im «Unternehmen Solarstadt Burgdorf», initiiert durch Ypsomed-CEO Willy Michel sowie Hans Ulrich Flückiger, Inhaber der Energietechnikfirma Febacom AG. Installiert wurden auf der freien Dachfläche von 3600 Quadratmetern insgesamt 1 708 Solarpanels mit einer voraussichtlichen Jahresleistung von ca. 450 000 Kilowattstunden. An dem 16 Meter hohen Gebäude BUCH100 konnten die Initianten wichtige Erfah-rungen im Bau von Photovoltaikanlagen sammeln: von der Anlagedimensionierung über Planung und Bewilligungsver-fahren bis hin zu technischen Lösungen bezüglich Gebäude-konstruktion und Anlagenbau auf einem zertifizierten Gebäu-de. Grosse Anlagen unterliegen speziellen technischen Vorschriften für die Einspeisung ins öffentliche Netz, für das vorliegende Projekt wurde gar eine eigene Trafostation be-nötigt.

Nutzung grosser Industriedächer Begonnen hatte alles im Jahr 2011: Nach dem Atomaus-stiegbeschluss der Schweizer Regierung im Nachgang zum Reaktorunglück von Fukushima starteten Flückiger und Michel eine Initiative zur Nutzung brachliegender Industriedächer durch Photovoltaikanlagen. Es entstand der Begriff «Solarstadt Burgdorf». Ingenieure der Ypsomed AG erstellten in einer Grobanalyse ein Gebäudeinventar sowie eine Dachnutzungs-

Willy Michel und Hans Ulrich Flückiger inmitten der Solaranlage

AnlagedatenStandort: Buchmattstr. 100, BurgdorfGebäude: BUCH100 Ypsomed AGDachfläche: 3600 m2

Panelfläche: 2700 m2

Anzahl Panel: 1708Panelleistung: 265 WWechselrichter: KACO 8 × 60 kWEinspeisung Netz: 16 kV MittelspannungInstallierte Leistung: 448 kWJahresleistung: 450 000 kWhGebäudeeigentümer: Techpharma Management AGAnlageneigentümer: Febacom AGAnlagenwartung: Resiq AG

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Page 52: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Kommentar zur Konzernrechnung

Im Geschäftsjahr 2013/14 erzielte die Ypsomed Gruppe einen konsolidierten Umsatz von CHF 276.3 Mio., was einer Stei-gerung von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn von CHF 15.6 Mio. hat sich dabei mehr als verdreifacht: Im Vorjahr lag dieser noch bei CHF 4.8 Mio.

Gewinn mehr als verdreifacht

Im Segment Delivery Devices erzielte Ypsomed 2013/14 einen Umsatz von CHF 141.9 Mio. Gegenüber dem Vorjahr ist der Umsatz um 3.0 % gewachsen, was eine Trendwende markiert: In den vorangehenden Jahren war der Umsatz aufgrund auslaufender Verträge von CHF 153.4 Mio. (2011/12) auf CHF 137.8 Mio. (2012/13) zurückgegangen. Das Wachstum hatte mehrere Treiber: Im Nadelgeschäft hat Ypsomed die Absatzmenge um rund 10 % gesteigert. Aufgrund des Preis-drucks auf den Absatzmärkten betrug das Umsatzwachs- tum rund 4 %. Höhere Abnahmemengen von SoloSTAR®-Komponenten sowie gestiegene Erträge aus der Industriali-sierung von künftigen Pen-Systemen für Pharmapartner haben weiter zu diesem positiven Wachstum beigetragen. Zusätz-liches Wachstum wurde gebremst, da das End of Life eines Pen-Produkts eine Umsatzeinbusse von rund CHF 8 Mio. zur Folge hatte und die bereits geplante Zusammenarbeit mit einem Grosskunden für Pen-Nadeln nicht zustande kam. Aufgrund der Nichtweiterentwicklung einer Pen-Plattform wurde eine Wertberichtigung von CHF 0.5 Mio. gebildet. Ebenso belastete das Ergebnis der Umzug der Nadelproduk-tion von Burgdorf nach Solothurn, da die gesamte Pen-Na-delproduktion optimiert wurde und nun nur noch an einem Standort erfolgt. Trotz dieser Effekte lag der operative Gewinn dieses Segments mit CHF 9.3 Mio. praktisch gleichauf mit dem Vorjahreswert (CHF 9.5 Mio.). Eine sehr gut gefüllte Projektpipeline mit rasch voranschrei-tender Industrialisierung neuer Pen-Plattformen sowie vielver-sprechende Entwicklungsprojekte lassen uns für dieses Seg-ment mit grosser Zuversicht in die Zukunft blicken.

Positive Trendwende für das Segment Delivery Devices

Im Segment Diabetes Direct Business konnten wir 2013/14 den Umsatz von CHF 91.4 Mio. auf CHF 118.4 Mio. erhöhen und erzielten so eine Zunahme von rund 30 % gegenüber dem Vorjahr. Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist die schlauchlose Insulin Patch-Pumpe mylife™ OmniPod®, deren Umsätze sich zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr verdoppelt haben. Auch die mylife™ Diabetescare Produkte zur Blutzuckermessung zeigten ein ansprechendes Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Ein Meilenstein bedeutet das Erreichen des Turnaround im Segment Diabetes Direct Business: 2013/14 landete das Betriebsergebnis (EBIT) mit CHF 6.3 Mio. erstmals in der Gewinnzone, im Vorjahr hatte noch ein Verlust von CHF –2.9 Mio. resultiert.Für das erfreuliche Ergebnis gibt es nebst dem Grosserfolg mit mylife™ OmniPod® zweierlei Gründe: Erstens wächst Ypsomed dank der langjährigen Investitionen in ihre interna-tionalen Verkaufsorganisationen. Zweitens verfügt unser Unternehmen über eine umfassende Management- und Ver-kaufskompetenz, welche die Opportunitäten richtig antizipiert und nutzt. Beispielsweise tendieren die staatlichen Gesund-heitswesen immer öfter dazu, Versorgungsaufträge in Biet-verfahren (Tender) zu vergeben, so unter anderem in Gross-britannien. In diesem Markt war Ypsomed mit massge- schneiderten Angeboten für Blutzucker-Messgeräte und -Test-streifen rechtzeitig bereit und konnte damit zum Wachstum beitragen.

Erneut massives Wachstum und Turnaround für das Diabetes Direct Business

Erholung für YpsotecFür das Segment Übrige ist die Erholung von Ypsotec hervor-zuheben. Der Lieferant von mechanischen Präzisionsteilen profitierte von der deutlich verbesserten Lage des Décolleta-ge-Marktes. Ebenso wurde die Wettbewerbsfähigkeit durch den Aufbau des Produktionsstandorts Tabor in Tschechien, wo personalintensive Arbeiten wie Fräsen und Baugruppen-Assemblierung stattfinden, weiter erhöht. Da Betriebsanlagen über eine längere Nutzungsdauer verfügen als ursprünglich geschätzt, resultierte aus den entsprechenden buchhalterischen Anpassungen ein Ergebniseffekt von CHF 0.4 Mio. Der Erfolg der Strategie mit Produktionsstandorten in der Schweiz und Tschechien zeigt sich in den gestiegenen Um-sätzen sowie einem Betriebsergebnis von CHF 0.1 Mio., welches vom Vorjahresverlust von CHF –1.7 Mio. wieder in die Gewinnzone geklettert ist.

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Während auf Gruppenebene der Verwaltungsaufwand, die übrigen betrieblichen Aufwände sowie die Ausgaben für Marketing und Vertrieb nur marginal über dem Niveau des Vorjahres lagen, waren 2013/14 andere betriebliche Auf-wendungen von CHF 1.3 Mio. für die Führung eines patent-rechtlichen Prozesses zu verzeichnen. Ypsomed ist sehr be-strebt, den Schutz geistigen Eigentums vor Verletzungen durch andere Marktteilnehmer umzusetzen. Im Geschäftsjahr 2013/14 erwirtschaftete Ypsomed konsolidiert einen opera-tiven Gewinn von CHF 15.6 Mio., ein sehr erfreuliches Er-gebnis, das sich in der von 2.0 % auf 5.7 % gestiegenen EBIT-Marge spiegelt.Der Finanzaufwand lag im Geschäftsjahr 2013/14 mit CHF 2.7 Mio. unter Vorjahresniveau, der Finanzertrag stieg von CHF 1.5 Mio. auf CHF 2.3 Mio. Im Berichtsjahr konnte eine vorjährige Wertberichtigung auf Beteiligungen rückgängig gemacht werden, was mit CHF 1.1 Mio. positiv zu Buche schlug. Möglich wurde dieser Vorgang dank der Erholung des Aktienkurses der Bionime Corp., an welcher Ypsomed beteiligt ist.Nach Abzug der Steuern erzielte Ypsomed somit im Ge-schäftsjahr 2013/14 einen Reingewinn von CHF 13.6 Mio. gegenüber CHF 1.6 Mio. im Vorjahr, was einem Gewinn pro Aktie von CHF 1.08 entspricht.

Profitabilität steigt deutlich

Ypsomed tätigte im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut hohe Ausgaben in Forschung und Entwicklung, insbesondere in die Entwicklung der eigenen Insulinpumpe mylife™ YpsoPump® und in neue Pen-Plattformen für Pharmakunden. Die Totalaus-gaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich auf CHF 23.5 Mio. (Vorjahr CHF 23.7 Mio.). Im Geschäftsjahr 2013/14 hat Ypsomed darüber hinaus Investitionen in neue Sachan-lagen – vor allem Montage- und Bedruckungsanlagen für UnoPen™ und YpsoPen® – im Umfang von CHF 18.5 Mio. getätigt, CHF 2.6 Mio. mehr als im Vorjahr. Die aktuelle Situation in den Kundenprojekten, die im Geschäftsbericht auf Seite 21 ausführlich dargestellt ist, ist die Basis für diese Investitionen in die Sachanlagen. Die Ausgaben und Investi-tionen in die künftigen Plattformen und in die Produktionsan-lagen widerspiegeln die positiven Erwartungen in die Zukunft und das Vertrauen in die Strategie der Ypsomed.

Hohe Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktions-anlagen

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit ist im Berichtsjahr um ganze CHF 26 Mio. auf CHF 41.2 Mio. angewachsen. Die zentralen Positionen sind natürlich der Anstieg des Rein- gewinns um CHF 12.0 Mio., aber auch der sich positiv aus-wirkende Abbau von Vorräten. Der Abbau ist darauf zurück-zuführen, dass für die Verlagerung der Nadelproduktion von Burgdorf nach Solothurn im Vorjahr ein Sicherheitslager aufgebaut worden war, welches nun auf ein normales Niveau zurückgeführt wurde. Der Cashflow aus Investitionstätig- keit erhöhte sich von CHF –26.3 Mio. im Vorjahr auf CHF –30.1 Mio. im Geschäftsjahr 2013/14 aus genannten Grün-den. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass der Free Cashflow im Berichtsjahr mit CHF 11.1 Mio. positiv ausgefallen ist (Vorjahr CHF –11.1 Mio.). Es ist ein erklärtes Ziel von Verwal-tungsratspräsident und CEO Willy Michel, dass Investitionen durch die operative Tätigkeit finanziert werden können. Weiter konnten im Finanzierungsbereich Bankschulden im Umfang von CHF 2.0 Mio. zurückbezahlt werden, was für die unternehmerische Unabhängigkeit zentral ist.

Positiver Free Cashflow

Die Bilanz der Ypsomed ist seit Jahren sehr solide und weist aktuell eine hohe Eigenkapitalquote von 64.4 % aus. Einen wichtigen Beitrag leistete wiederum Hauptaktionär Willy Michel, welcher sein bestehendes Aktionärsdarlehen über CHF 20 Mio. unverändert beliess und auf die jährliche Rück-zahlung von CHF 5 Mio. verzichtete. Diese Regelung gilt auch für das Geschäftsjahr 2014/15 – die Ypsomed Gruppe soll auch in Zukunft unternehmerisch und unabhängig geführt werden.

Selbstbestimmtes Unternehmen dank solider Bilanz

Die Ausschüttung an die Aktionärinnen und Aktionäre für das letzte Geschäftsjahr betrug insgesamt CHF 2.5 Mio. Der Verwaltungsrat der Ypsomed wird der Generalversammlung den Antrag stellen, die Dividende um 50 % zu erhöhen. Den Aktionärinnen und Aktionären soll für das Geschäftsjahr 2013/14 eine steuerlich vorteilhafte Ausschüttung aus Reser-ven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.30 pro Namenaktie ausbezahlt werden. Die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG findet am Dienstag, 1. Juli 2014, in Bern statt.

Ausschüttung aus Kapital-reserven

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 54: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Anhang 1. April 2013 31. März 2014

in % 1. April 2012 31. März 2013

in %

Nettoerlös 19 276 257 100.0% 244 565 100%

Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen –205 731 –74.5% –187 490 –76.7%

Bruttoergebnis 70 526 25.5% 57 074 23.3%

Marketing- und Vertriebsaufwand –41 529 –15.0% –41 368 –16.9%

Verwaltungsaufwand –13 884 –5.0% –12 752 –5.2%

Andere betriebliche Erträge 4 065 1.5% 4 086 1.7%

Andere betriebliche Aufwendungen –3 534 –1.3% –2 194 –0.9%

Betriebsergebnis 19 15 645 5.7% 4 846 2.0%

Finanzertrag 16 2 299 0.8% 1 506 0.6%

Finanzaufwand –2 702 –1.0% –3 270 –1.3%Ergebnis vor Ertragssteuern 15 243 5.5% 3 082 1.3%

Ertragssteuern 18 –1 635 –0.6% –1 435 –0.6%

Reingewinn 13 608 4.9% 1 646 0.7%

Gewinn pro Aktie (Basis und Verwässerung) in CHF 23 1.08 0.13

Betriebsergebnis 15 645 4 846

Abschreibungen auf Sachanlagen 18 931 19 939

Amortisationen auf immateriellen Vermögenswerten 6 139 5 704

EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen) 40 715 14.7% 30 489 12.5%

Konsolidierte Erfolgsrechnung

– –

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Page 55: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Konsolidierte Bilanz

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF

Aktiven Anhang 31. März 2014 in % 31. März 2013 in %

Flüssige Mittel 3 16 164 4.6% 9 613 2.8%

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4 35 342 10.0% 31 189 9.1%Übrige kurzfristige Forderungen 5 172 1.5% 4 474 1.3%Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 571 1.6% 6 198 1.8%

Laufende Ertragssteuerguthaben 75 0.0% 100 0.0%

Vorräte 5 52 231 14.7% 56 573 16.6%

Kundenanlagen 30 0.0% 584 0.2%

Total kurzfristige Aktiven 114 584 32.3% 108 731 31.8%

Finanzanlagen 6 9 376 2.6% 8 338 2.4%

Latente Ertragssteuerguthaben 18 8 835 2.5% 7 897 2.3%

Sachanlagen 7 160 437 45.3% 161 686 47.3%

Immaterielle Vermögenswerte 8 61 296 17.3% 55 141 16.1%Total langfristige Aktiven 239 944 67.7% 233 062 68.2%

Total Aktiven 354 528 100.0% 341 793 100.0%

Passiven Anhang 31. März 2014 in % 31. März 2013 in %

Finanzverbindlichkeiten 62 500 17.6% 64 500 18.9%

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15 928 4.5% 16 659 4.9%

Anzahlungen von Kunden 3 442 1.0% 2 050 0.6%

Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 1 076 0.3% 2 014 0.6%

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2 720 0.8% 2 169 0.6%

Passive Rechnungsabgrenzungen 16 306 4.6% 13 378 3.9%

Kurzfristige Rückstellungen 11 1 063 0.3% 597 0.2%

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 103 037 29.0% 101 367 29.7%

Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 10 20 000 5.6% 20 000 5.9%

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 1 086 0.3% 1 693 0.5%

Langfristige Rückstellungen 11 1 173 0.3% 1 008 0.3%

Latente Ertragssteuerverbindlichkeiten 11 1 069 0.3% 350 0.1%

Total langfristige Verbindlichkeiten 23 329 6.6% 23 052 6.7%

Aktienkapital 12 178 994 50.5% 178 994 52.4%

Kapitalreserven 173 492 48.9% 176 015 51.5%

Eigene Aktien/Währungsumrechnungsdifferenzen –8 525 –2.4% –8 228 –2.4%

Verrechneter Goodwill –322 892 –91.1% –322 892 –94.5%

Gewinnreserven 207 093 58.4% 193 485 56.6%

Total Eigenkapital 228 162 64.4% 217 375 63.6%

Total Passiven 354 528 100.0% 341 793 100%

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 56: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Konsolidierte Mittelflussrechnung

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Anhang 1. April 2013 31. März 2014

1. April 2012 31. März 2013

Reingewinn 13 608 1 646

Abschreibungen des Anlagevermögens 24 530 25 362

Verluste aus Wertbeeinträchtigungen (+) / Wegfall von Wertbeeinträchtigungen (–) 8/16/17 –592 1 414

Veränderung Rückstellungen (inkl. latenter Steuern) 450 –1 674

Sonstige fondsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0 –655

Erfolg aus Veräusserung von Sach- und Finanzanlagen –113 –78

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –4 199 –6 531

Zunahme (–) / Abnahme (+) der übrigen Forderungen und akt. Rechnungsabgrenzungen –38 –769

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Vorräte 4 321 –6 200

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Kundenanlagen 555 –356

Zunahme (+) / Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen –685 3 146

Zunahme (+) / Abnahme (–) der Anzahlungen von Kunden 1 392 –234

Zunahme (+) / Abnahme (–) der sonstigen Verbindlichkeiten und pass. Rechnungsabgrenzungen 1 978 97

Cashflow aus Geschäftstätigkeit 41 206 15 168

Erwerb von Finanzanlagen 0 –413

Veräusserung von Finanzanlagen 14 0

Erwerb von Sachanlagen 7 –18 530 –15 945

Veräusserung von Sachanlagen 7 562 535

Erwerb von immateriellen Vermögenswerten 8 –12 107 –10 466

Cashflow aus Investitionstätigkeit –30 062 –26 290

Rückzahlung kurzfr. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 10 0 –4 500

Aufnahme (+)/Rückzahlung (–) von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten –2 000 18 000

Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 1 0 –20

Ausschüttung Kapitalreserven –2 523 –2 523

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –4 523 10 957

Umrechnungsdifferenzen auf flüssigen Mitteln –71 43

Total Cashflow 6 551 –122

Bestand flüssige Mittel am 1. April 9 613 9 735

Bestand flüssige Mittel am 31. März 16 164 9 613Zunahme (+) / Abnahme (–) flüssige Mittel 6 551 –122

– –

1 Kosten in Zusammenhang mit der genehmigten Kapitalerhöhung.

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Page 57: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Konsolidierter Eigenkapitalnachweis

Stand 1. April 2013 178 994 176 015 –2 337 –5 891 –322 892 193 485 217 375

Gewinn des Geschäftsjahres 13 608 13 608

Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen –2 523 – 2 523

Umrechnungsdifferenzen –297 –297

Stand 31. März 2014 178 994 173 492 –2 337 –6 188 –322 892 207 093 228 162

(Geprüfte Werte nach Swiss GAAP FER) in Tausend CHF Aktienkapital Kapital-reserven

Eigene Aktien KumulierteUmrechnungs-

differenzen

VerrechneterGoodwill

nach Steuern

Gewinn-reserven

Total

Stand 1. April 2012 178 994 178 558 –2 337 –6 159 –322 892 191 839 218 004

Gewinn des Geschäftsjahres 1 646 1 646

Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen –2 523 – 2 523

Umrechnungsdifferenzen 268 268

Kosten aus genehm. Kapitalerhöhung –20 –20Stand 31. März 2013 178 994 176 015 –2 337 –5 891 –322 892 193 485 217 375

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 58: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung

1. Allgemeine Angaben

Die Ypsomed Holding AG ist eine am 29. Dezember 2003 nach schweize-rischem Recht gegründete Aktiengesellschaft mit Sitz in Burgdorf (Kanton Bern, Schweiz).

Die Ypsomed Gruppe ist eine führende unabhängige Medizinaltechnikfirma für Injektionssysteme für Pharma- und Biotechunternehmen sowie Anbieterin im Bereich Pen-Nadeln. Das Kerngeschäft der Ypsomed sind die Entwick-lung, die Herstellung und der Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen,die es Patienten erlauben, sich selber Medikamente zu verabreichen. Die Gruppe verfügt über Produktionsstätten in Burgdorf, Solothurn, Grenchen (alle CH) und Tábor (CZ) und kann auf ein europaweites Vertriebsnetz zu-rückgreifen. Die Aktien der Ypsomed Holding AG werden seit 2004 an der SIX Swiss Exchange und seit 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt.

Das Unternehmen ging aus einem im Jahr 2003 erfolgten Splitting der Disetronic Gruppe hervor. Disetronic hatte sich seit der Unternehmens-gründung 1984 auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Infusionspumpen spezialisiert. 1986 erfolgte eine Geschäftsausweitung in den Bereich Injektionssysteme.

Die konsolidierte Jahresrechnung wurde am 19. Mai 2014 vom Verwal-tungsrat zur Veröffentlichung genehmigt und wird der Generalversammlung am 1. Juli 2014 zur Annahme empfohlen.

2. Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

GrundsätzeDie konsolidierte Jahresrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem gesamten Regelwerk der Schweizerischen Fachempfehlungen zur Rech-nungslegung (Swiss GAAP FER) nach dem Prinzip der «true and fair view» erstellt. Sie basiert auf den für die Berichtsperiode nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften. Die Konzernberichtswährung ist der Schweizer Franken (CHF). Die Berichts-periode umfasst zwölf Monate und endet per 31. März. Die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung wird in den Sprachen Deutsch und Englisch erstellt. Rechtlich verbindlich ist jedoch die konsolidierte Jahresrechnung in deutscher Sprache.Alle in der Jahresrechnung und im Anhang angegebenen Zahlen sind – falls nicht anders angegeben – jeweils auf das nächste Tausend (CHF 1000) gerundet.

KonsolidierungTochtergesellschaftenTochtergesellschaften sind jene Unternehmen, deren finanzielle und betriebliche Aktivitäten von der Gruppe gelenkt werden aufgrund ei-ner Beteiligung, die mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Anteile ausmacht. Die Kontrolle über ein Unternehmen kann auch durch das Vorhandensein und die Wirkung potenzieller Stimmrechte begründet sein, die zum aktuellen Zeitpunkt ausgeübt oder gehandelt werden können. Tochtergesellschaften werden voll konsolidiert, wenn die Kontrolle über sie auf die Gruppe übertragen wurde. Endet diese Kontrolle, so endet auch die Vollkonsolidierung. Der Erwerb von Tochtergesellschaften wird nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) bilanziert. Die Kaufpreisleistungen umfassen die Entschädigung, die im Austausch gegen die Kontrolle über die identifizier-baren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens geleistet wurde. Die Entschädigung umfasst Zahlungen in bar sowie den aktuellen Wert der abgegebenen Vermögenswerte, der eingegangenen oder angenommenen Verpflich-tungen und der vom Konzern ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente am Transaktionsdatum. Das erworbene Nettovermögen, das sich aus den identifizierbaren Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Eventualver-bindlichkeiten zusammensetzt, wird zu seinem aktuellen Wert erfasst. Der Goodwill entspricht dem Überschuss der Kaufpreisleistung verglichen mit dem aktuellen Wert des erworbenen Nettovermögens. Sofern der Kon-zern nicht eine 100%-Beteiligung am Unternehmen erwirbt, werden die

Minderheitsanteile entsprechend ihrem Anteil im Eigenkapital gesondert ausgewiesen. Transaktionen, Salden und Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzern-gesellschaften werden eliminiert. Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, aus der Transaktion wird eine Wertminderung des transferierten Vermögenswerts ersichtlich.

Assoziierte UnternehmenAssoziierte Unternehmen sind jene Unternehmen, die von der Gruppe zwar wesentlich beeinflusst, aber nicht kontrolliert werden. In der Regel besteht eine Beteiligung von 20% bis 50%. Beteiligungen an assoziierten Unterneh-men werden nach der Methode der Kapitalzurechnung (Equity-Methode) bilanziert. Die von der Gruppe gehaltene Beteiligung an assoziierten Unternehmen schliesst den zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Goodwill mit ein. Ypsomed ist zurzeit an keinen assoziierten Unternehmen beteiligt.

Umrechnung von FremdwährungenGeschäfte in Fremdwährungen werden zum Umrechnungskurs per Datum der Transaktion in die funktionale Währung umgerechnet. Kursgewinne und -verluste aus Transaktionen in Fremdwährungen und aus der zu Jahres-endkursen erfolgten Umrechnung der in Fremdwährungen denominierten Aktiven und Passiven werden erfolgswirksam verbucht (Einzelabschlüsse).In der konsolidierten Jahresrechnung werden Aktiven und Passiven der in Fremdwährung erstellten Bilanzen ausländischer Tochtergesellschaften zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen umgerechnet. Die Umrechnung der Erträge und Aufwendungen sowie der Mittelflussrechnung erfolgt zu Durchschnittskur-sen der Berichtsperiode. Die Auswirkungen dieser Umrechnungsmethode sowie die Umrechnungsdifferenzen auf nicht währungskongruent finan-zierten langfristigen Konzerndarlehen mit Eigenkapitalcharakter werden erfolgsneutral im Eigenkapital verbucht.

Flüssige MittelFlüssige Mittel beinhalten Kassenbestände, Sichtguthaben und Terminein-lagen mit einer Restlaufzeit ab Bilanzstichtag von höchstens 90 Tagen. Die flüssigen Mittel bilden den Fonds der konsolidierten Mittelflussrechnung.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sonstige ForderungenDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden zum Nominalwert unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bilanziert. Bei Vorliegen von objektiven Anzeichen, dass die Forderungen nicht vereinnahmt werden können, wird eine Wertberichtigung erfasst. Die Wertberichtigungen basieren auf Einzelbewertungen.

VorräteEingekaufte Rohwaren und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten, Halb- und Fertigfabrikate zu Herstellungskosten erfasst. Skonti werden als Anschaffungspreisminderung berücksichtigt. Die Herstellungskosten bein-halten die zugehörigen Produktionseinzelkosten und -gemeinkosten. Sind die Anschaffungs- oder Herstellkosten höher als der Nettomarktwert, so erfolgt eine Wertberichtigung über das Periodenergebnis und die Bewertung zum Nettomarktwert (Niederstwertprinzip). Der Nettomarktwert entspricht dem aktuellen Marktpreis, abzüglich der üblichen Erlösschmälerungen, Vertriebs- sowie noch anfallender Verwaltungsaufwendungen. Unverkäuf-liche Ware wird vollständig wertberichtigt. Als Verbrauchsfolgeverfahren wird die FIFO-Methode angewendet.

Kundenanlagen/Anzahlungen von KundenYpsomed erhält Vorauszahlungen von Pharmapartnern, um Produktions-anlagen für ebendiese Pharmapartner zu erwerben. Ypsomed koordiniert die Herstellung dieser Anlagen mit Lieferanten und bezahlt vertragsgemäss Anzahlungen an die Lieferanten. Nach Installation und erfolgreichen Testläufen werden die Anlagen von Ypsomed abgenommen. Rechtlich und auch wirtschaftlich gesehen, stehen die Anlagen nach Abnahme vom Lieferanten im Eigentum der Pharmapartner. Die An- und Schlusszahlun-gen an Lieferanten für Kundenanlagen sind bis zur Abnahme unter den kurzfristigen Aktiven ausgewiesen. Die Anzahlungen der Kunden werden als kurzfristige Verbindlichkeiten bilanziert. Nach erfolgter Abnahme werden die Anlagen mit allfällig vorhandenen Anzahlungen verrechnet.

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Page 59: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

SachanlagenSachanlagen werden zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet und linear über die geschätzte wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben: • Gebäude 20 bis 40 Jahre • technische Anlagen 6 bis 20 Jahre • Maschinen und Betriebseinrichtungen 3 bis 12 Jahre • Büroeinrichtungen und Fahrzeuge 3 bis 8 Jahre • sonstige Sachanlagen 2 bis 10 JahreDie Abschreibungen sind in den Erfolgsrechnungspositionen Herstellkosten der verkauften Produkte, Marketing-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und an-deren betrieblichen Aufwendungen enthalten. Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen werden in den Abschreibungen erfasst und als Impairment separat ausgewiesen. Wertvermehrende Aufwendungen werden aktiviert, wenn sie zu einer Erhöhung des Markt- oder Nutzwertes führen. Langfristige Leasingverträge, die Anlagekäufen mit langfristiger Finanzierung entsprechen (Financial Leasing), werden bei Vertragsbeginn zum tieferen Wert zwischen Anschaffungs-/Nettomarktwert des Leasinggutes und Barwert der Leasingzahlungen aktiviert und nach betriebswirtschaftli-chen Kriterien abgeschrieben.Renditeliegenschaften werden zu Anschaffungskosten abzüglich Abschrei-bungen bilanziert. Abschreibungsdauer gemäss der entsprechenden Sachanlagenkategorie.

Immaterielle VermögenswerteGoodwillBei einer Akquisition sind die übernommenen Nettoaktiven zu aktuellen Werten zu bewerten. Die Differenz zwischen den Erwerbskosten und den identifizierten Nettoaktiven wird als Goodwill bezeichnet (Purchase Price Allocation). Der erworbene Goodwill wird im Zeitpunkt des Erwerbs mit dem Eigenkapital verrechnet. Die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung sind im Anhang der konsolidierten Jahresrechnung dargestellt.

EntwicklungskostenEntwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögens-wert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed Gruppe steht. Ausserdem muss dieser der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen und die Kosten dieses Vermögenswertes müssen zuverlässig bestimmt werden können. Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab Beginn der Vermarktung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Ab-schreibungen sind in den Herstellungskosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen enthalten. Aufgelaufene Kosten für Entwicklungsprojekte werden jährlich auf ihre Werthaltigkeit geprüft.

Übrige immaterielle VermögenswertePatente werden zu Anschaffungskosten erfasst und über ihre erwartete Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschrei-bungen werden den Forschungs- und Entwicklungskosten zugeordnet, welche in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen integriert sind. Software wird auf der Basis der Anschaffungskosten und der Inbetriebnahmekosten aktiviert und über ihre geschätzte Nutzungsdauer von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen sind hauptsächlich in den Verwaltungskosten enthalten. Immaterielle Vermö-genswerte, z.B. Markennamen, Kundenbeziehungen, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden und separat identifi-zierbar sind, werden erfasst, sofern sie die Definition eines immateriellen Vermögenswertes erfüllen. Die Anschaffungskosten solcher immaterieller Vermögenswerte entsprechen ihrem Marktwert im Erwerbszeitpunkt. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt zu den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderun-gen. Die geschätzte Nutzungsdauer liegt bei fünf bis acht Jahren. Die Abschreibungen sind in den Marketing- und Vertriebskosten enthalten.

Finanzanlagen Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Abzug allfälliger Wertbeeinträchtigungen bewertet. Wertberichtigungen werden erfolgs-wirksam im Periodenergebnis erfasst.

Wertminderungen von AktivenBei allen Aktiven wird auf jeden Bilanzstichtag geprüft, ob Anzeichen für eine Wertbeeinträchtigung vorliegen. Bestehen Anzeichen für eine mögliche Wertminderung eines Aktivums, wird der erzielbare Betrag des Aktivums ermittelt und eine Beurteilung der Wertminderung vorgenommen. Liegt der geschätzte erzielbare Betrag des Aktivums, der dem höheren der beiden Beträge aus Nettomarktwert und Nutzwert des Vermögenswertes entspricht, unter seinem Buchwert, dann wird der Buchwert des Aktivums auf den geschätzten erzielbaren Betrag in derselben Periode, in der die Wertberichtigung festgestellt wurde, erfolgswirksam verringert. Der Nettomarktwert ist der zwischen unabhängigen Dritten erzielbare Preis abzüglich der damit verbundenen Verkaufsaufwendungen. Der Nutzwert wird basierend auf den zukünftigen geschätzten Geldflüssen aus der Nut-zung des Aktivums, einschliesslich eines allfälligen Geldflusses am Ende der Nutzungsdauer, unter Anwendung eines angemessenen langfristigen Zinssatzes diskontiert.

Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber AktionärenDas Aktionärsdarlehen wird zum Nominalwert bilanziert.

RückstellungenRückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Ver-pflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird, und dieser Mittelabfluss zuverlässig geschätzt werden kann. Die gebildeten Rückstellungen stellen die best-mögliche Einschätzung der endgültigen Verpflichtung dar. Langfristige Rückstellungen werden auf den Zeitwert des Geldes abgezinst, sofern die Auswirkungen wesentlich sind. Die Unterteilung in kurzfristige und langfris-tige Rückstellungen basiert auf der Annahme, dass eine Inanspruchnahme innerhalb eines Jahres oder später wahrscheinlich ist. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse bestätigt werden muss, oder Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverläs-sig eingeschätzt werden kann, werden als Eventualverbindlichkeiten im Anhang offengelegt.

Personalvorsorge Die Vorsorgeverpflichtungen der Konzerngesellschaften für Alter, Todes-fall und Invalidität richten sich nach den rechtlichen Vorschriften und Bestimmungen in den entsprechenden Ländern. Die Mitarbeitenden der Schweizer Unternehmen sind in rechtlich selbständigen Einrichtun-gen für die Altersvorsorge, gegen Tod und Invalidität versichert. Die Vorsorgeeinrichtungen werden aus Beiträgen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert (Beitragsprimat). Tatsächliche wirtschaftliche Auswirkungen von Vorsorgeplänen auf das Unternehmen werden auf den Bilanzstichtag berechnet. Die Aktivierung eines wirtschaftlichen Nutzens erfolgt, sofern dieser für künftige Vorsorgeaufwendungen der Gesellschaft verwendet werden kann. Eine wirtschaftliche Verpflichtung wird passiviert, sofern die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Bestehen frei verfügbare Arbeitgeberbeitragsreserven, werden diese als Aktivum erfasst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Über- und Unter- deckungen in Vorsorgeeinrichtungen auf den Konzern sowie die Verände-rung allfälliger Arbeitgeberbeitragsreserven werden neben den auf die Periode abgegrenzten Beiträgen erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.

Ertragssteuern Ertragssteuern werden auf der Grundlage der steuerbaren Gewinne gebil-det und in Übereinstimmung mit den in den einzelnen Ländern geltenden Steuergesetzen ermittelt und periodengerecht der Erfolgsrechnung belastet. Auf steuerbaren temporären Differenzen zwischen Steuerwerten und für den Konzernabschluss massgebenden Werten werden latente Steuern berücksichtigt. Die Berechnung der latenten Ertragssteuern erfolgt auf Basis der Liability-Methode sowie auf der Basis der tatsächlichen oder der erwarteten lokalen Steuersätze. Für Verlustvorträge, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können, werden latente Steuerforderungen bilanziert. Die Veränderungen der laten-ten Steuerforderungen und Steuerschulden werden in der konsolidierten Erfolgsrechnung erfasst. Bei latenten Steuern auf Transaktionen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, erfolgt die Verbuchung dieser latenten Steuern ebenfalls im Eigenkapital.

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 60: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Nettoerlös und ErtragsrealisierungNettoerlöseDer Erlös umfasst sämtliche mit Warenlieferungen und Dienstleistungen an Dritte erzielte Verkaufserlöse nach Abzug von Preisnachlässen, Rabatten, Skonti und Mehrwertsteuern. Verkaufserlöse werden grundsätzlich in der Erfolgsrechnung erfasst, sobald die Lieferung der Ware erfolgt ist und Nutzen und Gefahr an den Käufer übergegangen sind respektive die Dienstleistung erbracht ist. Der Nettoerlös umfasst auch Erlöse aus Forschungs-, Entwicklungs-, Industrialisierungs- sowie Marketingleistungen.

Andere betriebliche ErträgeDie anderen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Mietzinser-träge aus der Vermietung von im Besitz der Ypsomed Gruppe stehenden Liegenschaften, Lizenzerträge aus der Nutzung von Vermögenswerten der Ypsomed durch aussenstehende Dritte sowie Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen.

Langfristige AufträgeEntwicklungs- und Industrialisierungsprojekte werden nach der Percentage-of-Completion-Methode (PoCM) bilanziert. Leistung und Kosten werden dem Fertigstellungsgrad entsprechend berücksichtigt (Cost-to-cost-Methode) und ein allfälliger Gewinn anteilsmässig berücksichtigt. Der Fertigstellungsgrad wird durch die Gegenüberstellung der angefallenen und der erwarteten Kosten des gesamten Auftrages berechnet.Bilanziert sind die langfristigen Aufträge unter den Vorräten, Kundenan-lagen und Anzahlungen von Kunden.

Forschungs- und EntwicklungskostenForschungskosten werden laufend in den Herstellkosten der verkauften Produkte und Dienstleistungen erfasst.Entwicklungskosten werden aktiviert, sofern ein immaterieller Vermögens-wert identifiziert, fertiggestellt, vermarktet oder zum Eigengebrauch genutzt werden kann und in der Verfügungsgewalt der Ypsomed Gruppe steht und ausserdem der Ypsomed Gruppe einen voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzen über mehrere Jahre bringen wird und die Kosten dieses Vermö-genswertes zuverlässig bestimmt werden können.

FremdkapitalkostenFremdkapitalkosten im Zusammenhang mit dem Bau von Sachanlagen können unter bestimmten Voraussetzungen aktiviert werden. Alle übrigen Fremdkapitalkosten werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.

3. Risikobeurteilung

Das Management der Ypsomed Gruppe führt mindestens einmal jährlich eine umfassende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess ba-siert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Management Risiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungs-rat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.

4. Rechtliche Risiken

Die Ypsomed Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt innovative medizinaltechnische Geräte, die auf technischem Know-how und immate-rialgüterrechtlich geschützter Technologie basieren. Die Ypsomed Gruppe ist entweder Eigentümerin der erforderlichen Rechte oder Inhaberin von Lizenzen an Eigentumsrechten Dritter. Im Medizinaltechnikmarkt treten Auseinandersetzungen um Patentrechte und angebliche Patentverletzungen relativ häufig auf, was mit kosten- und zeitintensiven Patentverletzungskla-gen verbunden sein kann.

Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Medizinaltechnikpro-dukten ist mit produkthaftungsrechtlichen Risiken verbunden und kann Produktrückrufe zur Folge haben. Es gibt keine Absicherung dafür, dass die gegenwärtige Haftpflichtversicherungsdeckung alle Schadenfälle, die mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Medizinalprodukten zusammenhängen, abdeckt und dass die Versicherungsgesellschaften auch zukünftig noch bereit sein werden, die mit den im Rahmen der Geschäfts-tätigkeit der Ypsomed Gruppe verbundenen Haftungsrisiken zu valablen Konditionen zu versichern.

Das Risiko von Patentverletzungsklagen oder Produkthaftungsklagen Dritter, Risiken im Zusammenhang mit Produktrückrufen, negativen Ent-wicklungen bei der Übernahme von Kosten von Ypsomed-Produkten durch staatlich verordnete Sparmassnahmen im Gesundheitsbereich oder durch Krankenkassen sowie Probleme bei der Zulassung und Aufrechterhaltung der Zulassung der mit Ypsomed-Produkten zusammen vertriebenen Medi-kamente können nachhaltig nachteilige Auswirkungen nicht nur auf den Geschäftsverlauf der Ypsomed Gruppe, sondern auch auf deren Finanz-situation und deren Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt zur Folge haben.

5. Wesentliche Schätzungen und Annahmen

Die Erstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit allgemein anerkannten Rechnungslegungsprinzipien erfordert vom Management die Vornahme von Schätzungen und Annahmen, welche Auswirkungen auf die zum Stichtag bilanzierten Aktiven und Passiven und die im Be-richtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen haben. Diese Schätzungen und Annahmen basieren auf Zukunftserwartungen und gelten zum Zeitpunkt der Erstellung der Jahresrechnung als angemessen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzwerten abweichen. Die wichtigsten Einflussfaktoren der auf Schätzungen und Annahmen basierenden Positionen werden nachfolgend erläutert:

Aktivierte EntwicklungskostenDie Aktivierung von Entwicklungskosten erfolgt, wenn die Kriterien für eine Aktivierung erfüllt sind. Ypsomed beurteilt die Wahrscheinlichkeit eines erwarteten künftigen wirtschaftlichen Nutzens anhand bestmöglicher Ein-schätzungen seitens des Managements in Bezug auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die erwarteten zukünftigen Geldflüsse, die anzu-wendenden Diskontierungssätze und den erwarteten Zeitraum, in dem eine wirtschaftliche Nutzung erzielt wird. Die aktivierten Entwicklungskosten per 31. März 2014 betragen CHF 58.7 Mio. (Vorjahr CHF 51.5 Mio.).

Rückstellungen für GarantienBei der Festlegung der Rückstellungen für Garantien geht das Management von den noch im Markt befindlichen eigenen Produkten aus und legt je nach Lebensdauer und Eigenschaften der Produkte sowie aufgrund von Erfah-rungswerten die zur Deckung allfälliger Garantieansprüche notwendigen Rückstellungen fest. Ypsomed weist per 31. März 2014 eine Rückstellung für Garantien in der Höhe von CHF 0.9 Mio. (Vorjahr CHF 0.8 Mio.) aus.

ErtragssteuernBei der Abgrenzung der Ertragssteuern für eine Periode bestehen Unsicher-heiten über die definitiv zu entrichtenden Steuern. Abweichende Einschät-zungen zum definitiven Steuerbetrag wirken sich auf die laufenden und latenten Ertragssteuern aus. Insbesondere bei der Aktivierung von latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen müssen die Werthaltigkeit dieser Forderungen und die anzuwendenden Steuersätze eingeschätzt werden. Die aktivierten latenten Steuern aus Verlustvorträgen per 31. März 2014 betragen CHF 6.9 Mio. (Vorjahr 6.0 Mio.).

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Page 61: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung

1. KonsolidierungskreisBeteiligung Aktienkapital Forschung und

EntwicklungProduktion Marketing und

VertriebFinanzierung und

Dienstleistung

Ypsomed Holding AG, CH-Burgdorf CHF 178 993 807 •

Ypsomed AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 10 000 000 • • • •

Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 6 000 000 •

TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf 100 % CHF 100 000 •

Ypsotec AG, CH-Grenchen 100 % CHF 1 000 000 • •

Ypsotec s.r.o., CZ-Tábor 100 % CZK 33 200 000 • •

Ypsomed GmbH, DE-Liederbach 100 % EUR 100 000 •

DiaExpert GmbH, DE-Liederbach 100 % EUR 50 000 •

Feelfree GmbH, DE-Liederbach 100 % EUR 25 000 •

Ypsomed AB, SE-Bromma 100 % SEK 10 000 000 •

Ypsomed S.A.S., FR-Paris 100 % EUR 1 000 000 •

Ypsomed BV, NL-Vianen 100 % EUR 50 000 •

Ypsomed India Private Ltd., IN-Gurgaon 100 % INR 57 801 470 •

Ypsomed Limited, GB-Selby 100 % GBP 300 000 •

Ypsomed GmbH, A-Wien 100 % EUR 35 000 •

Ypsomed S.r.l., ITA-Varese 100 % EUR 50 000 •

2. Fremdwährungen Bilanz Jahresendkurse Erfolgsrechnung Durchschnittskurse

31. März 2014 31. März 2013 2013/14 2012/13

Euro (EUR) 1.22 1.22 1.23 1.21

US-Dollar (USD) 0.88 0.95 0.92 0.94

Schwedische Krone (100 SEK) 13.63 14.61 14.07 14.05

Norwegische Krone (100 NOK) 14.76 16.25 15.33 16.27

Dänische Krone (100 DKK) 16.31 16.35 16.48 16.24

Tschechische Krone (100 CZK) 4.44 4.73 4.66 4.79

Indische Rupie (100 INR) 1.47 1.75 1.53 1.73

Britisches Pfund (GBP) 1.47 1.44 1.46 1.49

Werte in Tausend CHF, wenn nicht anders angegeben

Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine die Finanz- und Ertragslage signifikant beeinflussenden Ereignisse.

Ereignisse nach Bilanzstichtag

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 62: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

4. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31. März 2014 31. März 2013

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35 644 31 855

Wertberichtigungen –303 –666

Total 35 342 31 189

Wertberichtigungen 2013/14 2012/13

Stand 1. April 666 569

Bildung Wertberichtigungen für Forderungen 63 157

Verwendung Wertberichtigung für ausgebuchte Forderungen –399 –20

Auflösung nicht benötigter Wertberichtigungen –26 –42

Umrechnungsdifferenzen 0 3

Stand 31. März 303 666

5. Vorräte31. März 2014 31. März 2013

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4 720 5 776

Unfertige Erzeugnisse 16 144 22 035

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 34 514 30 258

Gesamte Vorräte brutto 55 377 58 070Wertberichtigungen –3 146 –1 497

Total 52 231 56 573

6. Finanzanlagen31. März 2014 31. März 2013

Beteiligungen Bionime Corp. Taiwan und Insulet Corp. USA 9 329 8 196

Übrige Finanzanlagen 47 141

Total 9 376 8 338

3. Flüssige Mittel31. März 2014 31. März 2013

Kassenbestand 422 16

Postgiroguthaben 1 651 715

Bankguthaben 14 090 8 882

Total 16 164 9 613

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Page 63: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

7. Sachanlagen

Anschaffungswert

Land und Gebäude

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen AnzahlungenAnlagen im Bau

RenditeLiegenschaften

Total

Stand 1. April 2012 78 497 237 423 12 594 2 550 19 490 350 556

Zugänge 218 3 032 837 11 859 15 945

Abgänge –31 –21 944 –832 –22 808

Umbuchungen –942 739 216 –1 233 1 019 –202

Umrechnungsdifferenzen –19 –32 20 –22 –53

Stand 31. März 2013 77 723 219 218 12 835 13 154 20 509 343 439

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2012 –27 198 –144 617 –9 672 0 –2 708 –184 195

Abschreibungen –2 748 –15 050 –1 423 –718 –19 939

Abgänge 31 21 548 791 22 369

Umbuchungen 20 39 –42 16

Umrechnungsdifferenzen –1 11 –15 –4

Stand 31. März 2013 –29 896 –138 070 –10 319 0 –3 468 –181 753

Nettobuchwert 1. April 2012 51 299 92 807 2 923 2 550 16 782 166 361

Nettobuchwert 31. März 2013 47 827 81 149 2 516 13 154 17 041 161 686

Anschaffungswert

Stand 1. April 2013 77 723 219 218 12 835 13 154 20 509 343 439Zugänge 92 3 668 631 14 139 18 530

Abgänge –33 –11 561 –769 –12 363

Umbuchungen 1 256 9 783 101 –10 993 147

Umrechnungsdifferenzen –105 –144 –18 –26 –293

Stand 31. März 2014 78 933 220 964 12 780 16 274 20 509 349 460

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2013 –29 896 –138 070 –10 319 0 –3 468 –181 753Abschreibungen –2 607 –14 463 –1 152 –709 –18 931

Abgänge 37 11 174 703 11 914

Umbuchungen 28 –325 –33 –330

Umrechnungsdifferenzen 3 68 6 76

Stand 31. März 2014 –32 435 –141 616 –10 795 0 –4 178 –189 023

Nettobuchwert 1. April 2013 47 827 81 149 2 516 13 154 17 041 161 686

Nettobuchwert 31. März 2014 46 498 79 348 1 985 16 274 16 332 160 437

Es bestehen keine Verpfändungen zur Sicherstellung von Krediten und keine Anlagen in Finanzleasing. Der Brandversicherungswert der Sach-anlagen beläuft sich per 31. März 2014 auf CHF 512.0 Mio. (Vorjahr CHF 506.1 Mio.).

Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen betrugen im Geschäfts-jahr 2013/14 CHF 0.1 Mio. (Vorjahr CHF 0.1 Mio.). Die Gewinne aus Veräusserung von Sachanlagen sind in der Erfolgsrechnung in den anderen betrieblichen Erträgen enthalten.

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 64: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

8. Immaterielle Vermögenswerte

Anschaffungswert Entwicklungskosten

Patente

Software Kundenstamm Total

Stand 1. April 2012 50 795 660 13 456 12 404 77 315

Zugänge 9 542 864 60 10 466

Abgänge –868 –868

Umbuchungen 185 185

Umrechnungsdifferenzen 9 59 68

Stand 31. März 2013 60 338 660 13 647 12 523 87 167

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2012 –5 527 0 –11 305 –10 293 –27 125

Abschreibungen –3 048 –132 –1 566 –678 –5 424

Wertbeeinträchtigung –281 –281

Abgänge 850 850

Umrechnungsdifferenzen –8 –39 –47

Stand 31. März 2013 –8 855 –132 –12 028 –11 011 –32 026

Nettobuchwert 1. April 2012 45 269 660 2 152 2 110 50 191

Nettobuchwert 31. März 2013 51 482 528 1 618 1 512 55 141

Anschaffungswert

Stand 1. April 2013 60 338 660 13 647 12 523 87 167Zugänge 11 442 665 12 107

Abgänge –93 –125 –218

Umbuchungen 242 –60 181

Umrechnungsdifferenzen –2 –4 –7

Stand 31. März 2014 71 687 660 14 426 12 459 99 231

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April 2013 –8 855 –132 –12 028 –11 011 –32 026Abschreibungen –3 672 –132 –1 080 –714 –5 599

Wertbeeinträchtigung –540 –540

Abgänge 93 124 217

Umrechnungsdifferenzen 2 10 12

Stand 31. März 2014 –12 974 –264 –12 982 –11 716 –37 936

Nettobuchwert 1. April 2013 51 482 528 1 618 1 512 55 141

Nettobuchwert 31. März 2014 58 712 396 1 444 743 61 296

Durch einen Konzeptwechsel in einem Entwicklungsprojekt wurden CHF 0.4 Mio. wertberichtigt. Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten Produkte in der Entwicklungsphase in der Höhe von CHF 32.2 Mio. (Vorjahr: CHF 27.1

Mio.). Produkte in der Industrialisierungsphase in der Höhe von CHF 4.2 Mio. (Vorjahr CHF 5.1 Mio.) und Produkte in der Vermarktungsphase von CHF 22.3 Mio. (Vorjahr: CHF 19.2 Mio.).

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Page 65: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Erworbener Goodwill, als Differenz zwischen den Akquisitionskosten und dem neubewerteten aktuellen Wert aller übernommenen Nettoaktiven, wird zum Zeitpunkt des Erwerbs einer Beteiligung/eines Geschäftsbetriebes direkt mit dem Eigenkapital verrechnet. Eine theoretische Aktivierung des

9. Nicht bilanzierter Goodwill

Anschaffungswert 2013/14 2012/13

Stand 1. April 325 048 324 945

Zugänge vor Steuern 0 0

Kumulierte Währungsdifferenz 78 103

Stand 31. März 325 126 325 048

Kumulierte Abschreibungen

Stand 1. April –313 700 –309 508

Amortisation, planmässige Abschreibungen über 5 Jahre –3 530 –4 113

Veränderung kumulierte Währungsdifferenz –52 –80

Stand 31. März –317 283 –313 700

Nettobuchwert 1. April 11 348 15 438

Nettobuchwert 31. März 7 843 11 348

Der Reingewinn und das Eigenkapital würden sich wie folgt verändern:

Ausgewiesener Reingewinn 13 608 1 646

Planmässige Abschreibungen über 5 Jahre –3 530 –4 113

Steuereffekte 788 753

Reingewinn/-verlust bei Erfassung des Goodwills 10 865 –1 714

Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März

Ausgewiesenes Eigenkapital am 31. März 228 162 217 375

Auswirkung der Erfassung des Goodwills in der Bilanz 7 843 11 348

FX-Effekte auf Goodwill –26 –23

Eigenkapital bei Erfassung des Goodwills am 31. März 235 979 228 700

Goodwills sowie eine Abschreibung über fünf Jahre würden folgende Bilanzwerte in den Aktiven und planmässigen Goodwill-Abschreibungen in der Erfolgsrechnung ergeben:

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 66: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

31. März 2014 31. März 2013

Darlehen der Techpharma Management AG, Burgdorf

Kurzfristig 0 0

Langfristig 20 000 20 000

Ab 1. April 2010 erfolgt die Verzinsung basierend auf dem 12-Monats-LiborCHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% Marge. Der Zinssatz wird in der Folge halbjährlich angepasst. Die Ypsomed Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen. Die Techpharma Management AG kann mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich maximal

CHF 5.0 Mio. verlangen. Im Geschäftsjahr 2014/15 verzichtet die Techpharma Management AG auf die Rückzahlung der CHF 5.0 Mio. Die Techpharma Management AG ist eine von Willy Michel beherrschte Gesellschaft.Im Geschäftsjahr 2013/14 wurden Zinsen in Höhe von CHF 0.1 Mio. (Vorjahr CHF 0.2 Mio.) für das Darlehen bezahlt.

Steuern Garantien Restrukturierungen Andere Total

11. Rückstellungen

Stand 1. April 2012 577 1 550 66 635 2 828

Bildung 49 271 40 145 505Auflösung –278 –809 0 0 –1 087Verwendung 0 –256 –38 0 –294Umrechnungsdifferenzen 2 0 0 1 3

Stand 31. März 2013 350 756 68 781 1 955

Davon kurzfristig 0 569 27 0 597

Stand 1. April 2013 350 756 68 781 1 955Bildung 722 250 0 910 1 882

Auflösung –2 –131 –32 0 –166

Verwendung 0 –17 –36 –311 –365

Umrechnungsdifferenzen –2 0 1 0 –1Stand 31. März 2014 1 069 857 0 1 380 3 306

Davon kurzfristig 0 819 0 245 1 063

GarantienDie von Ypsomed entwickelten, produzierten und vertriebenen Medizinal-technikprodukte können Materialdefekte oder Produktfehler aufweisen, die haftungsrechtliche, insbesondere auch produkthaftungsrechtliche Folgen und andere Verantwortlichkeiten, beispielsweise die Rücknahme bzw. den Rückruf von Produkten, nach sich ziehen können. Die Rückstel-lungen werden nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen vorgenommen und beziehen sich auf Gewährleistungen und auch auf Ersatzkosten bei Rücknahmen. Das Management trifft dabei Annahmen über die je nach Produkt möglichen Garantieansprüche.Ypsomed hält Versicherungspolicen mit Dritten bezüglich Sachschäden, Betriebsunterbrechung, Produkthaftung und anderer Risiken mit weltweiter Deckung. Ypsomed ist der Ansicht, dass ihre Versicherungsdeckungen und Rückstellungen angesichts ihrer Geschäftstätigkeit und der damit verbundenen Risiken angemessen und vernünftig sind. Es können jedoch Ereignisse eintreten, die nicht oder nur zum Teil durch Versicherungen oder die von Ypsomed gebildeten Rückstellungen gedeckt sind. Der Abschluss von Versicherungsverträgen, die das Produkthaftungsrisiko abdecken, ist

abhängig von den Entwicklungen im Versicherungsmarkt, insbesondere von den allgemeinen Entwicklungen in der Pharmabranche, die durch hohe Schadenersatzforderungen charakterisiert ist. Obwohl zurzeit keine solchen Verluste bei Ypsomed erwartet werden, besteht keine Garantie, dass das Unternehmen in Zukunft nicht ebenfalls einen Schaden erleidet, der die vorhandene Deckung massiv übersteigt.Die Rückstellungen für Garantien decken allfällige Garantieansprüche für die auf dem Markt befindlichen Produkte. Der Rückstellungsbestand richtet sich nach der durchschnittlichen Lebensdauer der Produkte, welcheje nach Produkt zwischen einem und vier Jahren liegt, sowie einer best-möglichen Risikoeinschätzung des Eintretens eines Garantiefalles je Produkt- kategorie.

Andere RückstellungenDie anderen Rückstellungen basieren auf Schätzungen und sind bestimmt für die Erfüllung von Entsorgungsauflagen bei mittelfristig anstehenden Umbauarbeiten an Liegenschaften. Sie umfassen auch Rückstellungen für Dienstaltersgeschenke der Mitarbeitenden.

10. Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär

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Page 67: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

12. Aktienkapital

Aktienkapital (in Tausend CHF) 2013/14 2012/13

Stand 1. April 178 994 178 994Stand 31. März 178 994 178 994

Ausgegebene Aktien per 31. März 12 649 739 12 649 739Aktien im Eigenbestand per 31. März 35 013 35 013

Ausstehende Aktien per 1. April 12 614 726 12 614 726

Kauf Anzahl Aktien 0 0

Durchschnittspreis in CHF 0 0

Ausstehende Aktien 31. März 12 614 726 12 614 726

Genehmigtes Aktienkapital (in Tausend CHF) 2013/14 2012/13

Stand 1. April 42 450 0

Stand 31. März 42 450 42 450

Die Ypsomed Holding AG wurde am 29. Dezember 2003 mit einem Gesellschaftskapital von CHF 250 000, bestehend aus 2 500 Aktien mit einem Nominalwert von je CHF 100, gegründet. Aktuell bestehen

insgesamt 12 649 739 Aktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15. Die Ypsomed Gruppe und die Personalvorsorgestiftung hielten per 31. März 2014 insgesamt 51 469 eigene Aktien (Vorjahr: 51 469).

Bedingtes Aktienkapital (in Tausend CHF) 2013/14 2012/13

Stand 1. April 2 264 2 264

Stand 31. März 2 264 2 264

Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr: CHF 2.3 Mio.) Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000

vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr: CHF 14.15) ausgeben.

Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, jederzeit bis zum 26. Juni 2014 das Aktienkapital im Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet. Der Ver-waltungsrat ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre zu beschränken oder aufzuheben und Dritten zuzuweisen (1) für die ganze oder teilweise Übernahme von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, (2) zur Finanzierung oder Refinanzierung des Erwerbs von Unternehmen,Unternehmensteilen oder Beteiligungen, oder (3) für den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen. Aktien für welche Bezugsrechte

eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, sind durch den Verwaltungsrat im Interesse der Gesellschaft zuzuweisen. Der Verwaltungsrat bestimmt den jeweiligen Ausgabezeitpunkt und Ausgabebetrag, den Zeitpunkt der Dividendenberechtigung, die Art der Einlagen und gegebenenfalls die Art der Sacheinlage oder Sachübernahme. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Aktien mittels Festübernahme durch eine Bank oder einen Dritten und anschliessendem Angebot an die bisherigen Aktionäre ausgeben. Zeich-nung und Erwerb der neuen Aktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien ist nach Massgabe der Statuten beschränkt. Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr von der Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 68: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

13. Langfristige Aufträge2013/14 2012/13

Nettoerlös aus langfristigen Entwicklungs- und Industrialisierungsaufträgen 2 755 347

Langfristige Aufträge in der Bilanz 31. März 2014 31. März 2013

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 150 360

Vorräte 0 17

Anzahlungen von Kunden 2 017 524

14. Personalaufwand2013/14 % 2012/13 %

Löhne und Gehälter 81 116 84.9 79 824 84.2

Sozialversicherungen 13 330 14.0 13 077 13.8

Übriger Personalaufwand 1 080 1.1 1 909 2.0

Total 95 526 100.0 94 810 100.0

Personalbestand zum 31. März (Anzahl Vollzeitstellen) 31. März 2014 31. März 2013

Schweiz 690 736

Deutschland 156 146

Niederlande 7 7

Frankreich 27 26

Skandinavien 6 3

Tschechische Republik 43 30

Grossbritannien 13 12

Österreich 3 2

Indien 12 9

Italien 2 0

Total 958 971

Anzahl der Beschäftigten 999 1 015

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Page 69: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Für die Personalvorsorge bestehen in der Gruppe verschiedene Vorsor-gepläne, denen die meisten Mitarbeitenden angeschlossen sind. Für die Gesellschaften im Ausland und eine Gesellschaft in der Schweiz bestehen Vorsorgepläne, bei denen die Verpflichtung für Leistungen wie Ruhestand,Todesfall oder Invalidität bei einer staatlichen Institution und/oder einer Versicherungsgesellschaft liegt. Beim Vorsorgeplan von zwei Gesell -schaften in der Schweiz mit einem Mitarbeiteranteil an der Gruppe per 31. März 2014 von 63% besteht eine eigene vom Konzern unabhängige Vorsorgeeinrichtung gemäss BVG. Die Vorsorgeeinrichtung verfügt per 31.03.2014 über eine Wertschwankungsreserve von CHF 19.6 Mio. (Vorjahr 16.0 Mio.). Der Überschuss bei der Wertschwankungsreserve,

d. h. der Teil der Wertschwankungsreserven, der die Zielgrösse von 14.6% der Vermögenswerte übersteigt, beträgt CHF 3.0 Mio. (Vorjahr: CHF 0.0 Mio.). Dies entspricht einem errechneten Deckungsgrad im Sinne von Art. 44 BVV2 von 120.6%, basierend auf einem technischen Zinssatz von 2.75% und BVG 2010 (Vorjahr 117.1%, technischer Zinssatz 2.75% und BVG 2010). Der Stiftungsrat hat entschieden, dass der Überschuss bei der Wertschwankungsreserve nicht zur Senkung der Beiträge eingesetzt wird. Dieser Überschuss entspricht somit keinem wirtschaftlichen Nutzen gemäss Swiss GAAP FER 16 und wurden folglich nicht aktiviert. Der Vorsorgeauf-wand im Personalaufwand entspricht den ordentlichen Beitragszahlungen der angeschlossenen Konzerngesellschaften.

15. Personalvorsorge

16. Finanzertrag2013/14 2012/13

Zinsertrag 28 20

Wegfall einer Wertberichtigung 1 133 0

Fremdwährungsgewinne 1 018 977

Sonstige Finanzerträge 120 508

Total 2 299 1 506

17. Finanzaufwand2013/14 2012/13

Zinsaufwendungen 1 041 874

Verluste aus Wertschriften 9 10

Wertberichtigung 0 1 133

Fremdwährungsverluste 1 576 1 154

Sonstige Finanzaufwendungen 74 99

Total 2 702 3 270

Im Berichtsjahr konnte die Wertberichtigung auf der Beteiligung an Bionime vollständig rückgängig gemacht werden, da sich der Aktienkurs erholt hat.

Per Jahresende 2012/13 und 2013/14 bestanden keine Arbeitgeberbeitragsreserven.

Über-/Unter-deckung

Wirtschaftlicher Nutzen/Verpflichtung

Auf die Periodeabgegrenzte

Beträge

Vorsorgeaufwand im Personalaufwand

31.03.2014 31.03.2014 31.03.2013 2013/14 2013/14 2012/13

Vorsorgeeinrichtungen mit Überdeckung 2 984 0 0 3 666 3 666 3 797

Vorsorgeeinrichtungen ohne eigene Aktiven 0 0 0 432 432 466

Die Wertberichtigung im Vorjahr erfolgte aufgrund einer tieferen Börsenbewertung der Finanzbeteiligung an Bionime.

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 70: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

31. März 2014 31. März 2013

Total bilanzierte latente Ertragssteuerguthaben 8 835 7 897

auf temporären Differenzen 1 917 1 871

für noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge 6 918 6 026

18. Ertragssteuern2013/14 2012/13

Laufende Steuern 1 869 2 461

Latente Steuern –234 –1 025

Total 1 635 1 435

Durchschnittlicher Steuersatz in % 10.7% 46.6%

Zur Unternehmensführung ist die Ypsomed Gruppe nach Produkten und Dienstleistungen in Geschäftsbereiche organisiert. Das Segment «De-livery Devices» enthält die von Ypsomed hergestellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusionssets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst das Direkthandelsgeschäft mit

verschiedenen Diabetesartikeln. Unter «Übrige» werden das Geschäfts-segment «Präzisionsteile» und die zurzeit nicht betrieblich genutzten Liegenschaften zusammengefasst. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden zu marktüblichen Konditionen getätigt.

19. Segmentinformationen

Die Gruppe profitiert von reduzierten Steuersätzen bei einzelnen Gesell-schaften, die jährlichen Veränderungen unterworfen sind. Änderungen dieser Steuersätze sowie eine unterschiedliche Allokation der Ergebnisse

auf diese Gesellschaften wirken sich auf den effektiven Steuersatz aus. Ein Teil der im Vorjahr gebuchten Steuernachforderungen konnte im Berichtsjahr erfolgswirksam aufgelöst werden.

Geschäftsjahr 2013/14Delivery Devices Diabetes Direct

BusinessÜbrige Eliminationen Konzern

Erlös von Drittkunden 141 877 118 380 16 000 276 257

Erlös aus Intersegmentverkäufen 1 950 –1 950 0

Total Erlös 141 877 118 380 17 950 –1 950 276 257

Betriebsergebnis 9 274 6 289 83 15 645Investitionen 28 821 256 1 560 30 637

Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen 20 207 1 161 2 570 23 938

Geschäftsjahr 2012/13 Delivery Devices Diabetes Direct Business

Übrige Eliminationen Konzern

Erlös von Drittkunden 137 807 91 426 15 332 244 565

Erlös aus Intersegmentverkäufen 2 196 –2 196 0

Total Erlös 137 807 91 426 17 528 –2 196 244 565

Betriebsergebnis 9 453 –2 893 –1 714 4 846Investitionen 22 571 458 3 383 26 412

Abschreibungen/Amortisationen/Wertbeeinträchtigungen 22 509 1 190 3 077 26 776

Latente Ertragssteuerguthaben von noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen werden nur aktiviert, wenn es sehr wahrscheinlich ist,

dass zukünftig zu versteuernde Gewinne erzielt werden.

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Page 71: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

21. Vertragliche Verpflichtungen31. März 2014 31. März 2013

Vertr. Produktabnahmeverpflichtungen 27 989 15 684

Vertr. Verpflichtungen aus Mietvertrag mit der Techpharma Management AG bis 31.03.2016 1 813 2 493

Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit der GBUK Healthcare bis 31.03.2016 1 641 0

Vertr. Verpflichtungen aus Servicevertrag mit Exel Medical GmbH bis 30.10.2015 35 59

Total vertragliche Verpflichtungen 31 478 18 235

Erlöse

2013/14 2012/13

Schweiz 18 079 15 799

Europa 229 481 206 937

Nordamerika 22 066 19 792

Rest of World 6 631 2 036

Total 276 257 244 565

20. Eventualverbindlichkeiten

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit von Ypsomed bestehen Dritten ge-genüber unbefristete Eventualverbindlichkeiten (Bürgschaften) in der Höhe

von TCHF 669 (Vorjahr TCHF 698). Ypsomed ist der Ansicht, dass eine Inanspruchnahme dieser Eventualverbindlichkeiten nicht wahrscheinlich ist.

Der Mietvertrag zwischen der Ypsomed AG und der Techpharma Mana-gement AG, einer von Willy Michel beherrschten Gesellschaft, wurde zu Marktkonditionen abgeschlossen. Der Mietzins basiert auf einem unabhängigen Mietwertgutachten und wurde per 1. Januar 2012 von CHF 985 402 auf jährlich CHF 906 570 zuzüglich MWST gesenkt. Der Mietzins ist an den Landesindex der Konsumentenpreise gekoppelt. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten

am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahresmietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind.Per 31. März 2014 betragen die vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen CHF 4.2 Mio. (Vorjahr CHF 9.0 Mio.), für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten CHF 0.3 Mio. (Vorjahr CHF 0.4 Mio.).

Nettoerlös nach Regionen

Der Nettoerlös wird in der geografischen Aufteilung entsprechend der Fakturaadresse ausgewiesen. Verkauf von Pen-Systemen an Biotech- und

Pharmapartner erfolgt vorwiegend an deren europäische Konzerngesell-schaften. Diese vertreiben die Pen-Systeme weltweit.

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Ypsomed – Finanzbericht

Page 72: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

24. Vergütungsbericht und wesentliche Aktionäre

Die Ypsomed AG mietet seit dem 1. Januar 2006 eine Gewerbeliegenschaft von der Techpharma Management AG, die dem Mehrheitsaktionär WillyMichel gehört. Der Mietvertrag wurde zu Marktkonditionen abgeschlos-sen und kann mit einer Frist von 24 Monaten auf jeden Monat gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufsrecht während der ganzen Mietdauer, jedoch während maximal 25 Jahren ab Mietbeginn, eingeräumt erhalten. Herr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag abgeschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Management AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie-, Gastro- und Trans-portdienstleistungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techpharma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Management- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personal-verleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der Rahmendienstleistungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Verfügung gestellten Management-dienstleistungen wurde deswegen nicht angepasst. Siehe auch Corporate Governance Seite 80. Die Ypsomed AG und die Adval Tech Holding AG haben im Juni 2007 eine Vereinbarung zur strategischen Zusammenarbeit im Werkzeugbau mit einer festen Vertragsdauer von fünf Jahren unter-

zeichnet. Die Leistungen der Adval Tech Group werden zu marktüblichen Konditionen bezogen. Zwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochtergesellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Management AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. De-zember 2011 aufgelöst und durch eine Lizenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Tech-nologien und Schutzrechte bezüglich der Verabreichungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Beratungsdienstleistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesan-sätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperationsverein-barung weggefallen. Die Auflösung der Kooperationsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzvereinbarung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit. Die Angaben zum Transparenzgesetz sowie zu den bedeutenden Aktionären nach schweizerischem Obligationenrecht sind im Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG enthalten.

22. Transaktionen mit nahestehenden Parteien

Als nahestehende Parteien gelten die Techpharma Management AG, die Adval Tech Group, die Finox AG und die Personalvorsorgeeinrichtungen. Die Dienstleistungen werden zu branchenüblichen Konditionen entschä-digt. Am Bilanzstichtag betrugen die Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen und Anzahlungen gegenüber nahestehenden Parteien TCHF 14 (Vorjahr TCHF 684). Die Verbindlichkeiten betrugen TCHF 2 (Vorjahr TCHF 97). Das Berichtsjahr enthält folgende wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Parteien:

23. Gewinn pro Aktie

Der Gewinn pro Aktie wird mittels Division des Reingewinnes durch die monatlich gewichtete Anzahl der während der Periode ausstehenden Aktien ermittelt.

Dabei wird von den ausgegebenen Aktien die durchschnittliche Anzahl der von den Konzerngesellschaften gehaltenen eigenen Aktien abgezogen.

2013/14 2012/13

Techpharma Management AG (Darlehenszins gem. Ziffer 10) 149 185

Techpharma Management AG (Entschädigungen für genutzte Mietobjekte) 907 907

Techpharma Management AG (Beträge aus Dienstleistungsvertrag) 99 54

Adval Tech Group 561 2 286

Adval Tech Group 0 –354

Finox AG –76 –48

Finox AG 4 16

Total 1644 3 046

2013/14 2012/13

Reingewinn in Tausend CHF 13 608 1 646

Auf Monatsbasis gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 12 614 726 12 614 726

Gewinn pro Namenaktie in CHF (Basis und Verwässerung) 1.08 0.13

Siehe Anhang zur Jahresrechnung 2013/14 der Ypsomed Holding AG ab Seite 66.

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Page 73: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Bericht des Konzernprüfers

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Page 75: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

In Tausend CHF

Aktiven 31. März 2014 31. März 2013

Flüssige Mittel 317 317

Wertschriften 2 343 1 926

Abgrenzungsposten 18 40

Übrige kurzfristige Forderungen 19 20

Total kurzfristige Aktiven 2 698 2 302

Darlehen an Konzerngesellschaften 201 268 197 202

Beteiligungen 324 315 323 182

Aktivierte Kapitalerhöhungskosten 0 397

Total langfristige Aktiven 525 583 520 781

Total Aktiven 528 281 523 083

Passiven 31. März 2014 31. März 2013

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 37 33

Abgrenzungsposten 1 079 927

Bankverbindlichkeiten 50 500 52 500

Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten 339 126

Total kurzfristige Verbindlichkeiten 51 955 53 586

Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Hauptaktionär 20 000 20 000

Total langfristige Verbindlichkeiten 20 000 20 000

Aktienkapital 178 994 178 994

Reserven aus Kapitaleinlagen 176 105 178 628

Disagio –150 –150

Allgemeine gesetzliche Reserven 50 50

Reserven für eigene Aktien 2 343 2 343

Gewinnvortrag 89 632 80 866

Reingewinn 9 352 8 766

Total Eigenkapital 456 326 449 497

Total Passiven 528 281 523 083

Bilanz der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss

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Page 76: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Erfolgsrechnung der Ypsomed Holding AG – handelsrechtlicher Einzelabschluss

In Tausend CHF

Ertrag1. April 2013

31. März 20141. April 2012

31. März 2013

Finanzertrag 12 708 12 884

Total Ertrag 12 708 12 884

Aufwand

Abschreibungen –397 –371

Finanzaufwand –847 –1 911

Verwaltungsaufwand –1 691 –1 588

Steueraufwand –421 –248

Total Aufwand –3 356 –4 118

Reingewinn 9 352 8 766

Antrag zur GewinnverwendungDer Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, den Bilanzgewinn wie folgt zu verwenden:

In Tausend CHF 31. März 2014 31. März 2013

Gewinnvortrag 89 632 80 866

Bildung Reserve für eigene Aktien 0 0

Reingewinn des Geschäftsjahres 9 352 8 766

Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung 98 984 89 632

Zuweisung aus Reserven aus Kapitaleinlagen 3 784 2 523

Ausschüttung Dividende aus Reserven aus Kapitaleinlagen 1 –3 784 –2 523

Vortrag auf neue Rechnung 98 984 89 632

––

1 Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den Reserven aus Kapitaleinlagen von CHF 0.30 je Aktie vor. Die Gesamtausschüttung basierend auf dem per 31. März 2014 ausgegebenen Aktienkapital beträgt CHF 3.8 Mio. (Vorjahr CHF 2.5 Mio.). Dieser Betrag wird den Aktionären vergütet.

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Page 77: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Anhang zur Jahresrechnung der Ypsomed Holding AG

Ertrag Der Finanzertrag besteht hauptsächlich aus Dividenden-, Zins- und Wertschriftenerträgen. Aktienkapital Das Aktienkapital in Höhe von CHF 178 993 806 (Vorjahr CHF 178 993 806) besteht aus 12 649 739 (Vorjahr 12 649 739) Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15). Bedingtes Aktienkapital Die Gesellschaft verfügt über ein bedingtes Aktienkapital von insgesamt CHF 2.3 Mio. (Vorjahr CHF 2.3 Mio.). Die Gesellschaft kann ausgewählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 (Vorjahr 160 000) vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 (Vorjahr CHF 14.15) ausgeben.

Genehmigte Kapitalerhöhung Anlässlich der Generalversammlung vom 27. Juni 2012 wurde der Verwaltungsrat ermächtigt, das Aktienkapital um den Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausgabe von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Aktien mit Nennwert CHF 14.15 jederzeit bis zum 26. Juni 2014 zu erhöhen. Erhöhun-gen in Teilbeträgen sind gestattet.

Bedeutende Aktionäre undAktionärsgruppen 31. März 2014 31. März 2013

Anzahl Aktien Kapitalanteil1 Anzahl Aktien Kapitalanteil1

Aktionärsgruppe Familie Michel 9 681 119 76.5 % 9 658 667 76.4%

Patinex AG 1 350 724 10.7% 659 472 5.2%

Beteiligungen 31. März 2014 31. März 2013

Beteiligung Buchwert (CHF) Beteiligung Buchwert (CHF)

Ypsomed AG, CH-Burgdorf 100 % 277 180 644 100 % 277 180 644

Aktienkapital CHF 10 000 000

Ypsotec AG, CH-Grenchen 100 % 13 643 520 100 % 13 643 520

Aktienkapital CHF 1 000 000

TecPharma Licensing AG, CH-Burgdorf 100 % 18 161 816 100 % 18 161 816

Aktienkapital CHF 100 000

Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 100 % 6 000 000 100 % 6 000 000

Aktienkapital CHF 6 000 000

Bionime Corporation, Taiwan 10.2 % 9 318 261 10.2 % 8 185 641

Aktienkapital TWD 439 467 940(Vorjahr TWD 439 467 940)

Insulet Corporation, Bedford, MA, U.S.A. 0.0 % 10 638 0.0 % 10 638

Aktienkapital USD 45 441Total Beteiligungen 324 314 879 323 182 259

Eigene Aktien 31. März 2014 31. März 2013

Anzahl Aktien Ø-Preis Anzahl Aktien Ø-Preis

Kauf eigene Aktien 0 0

Verkauf eigene Aktien 0 0

Bestand 35 013 35 013

1 Mit Bezug auf Art. 16 Absatz 2 der Statuten darf kein Aktionär für eigene und vertretene Aktien zusammen mehr als 5% aller Aktienstimmen direkt oder indirekt auf sich vereinigen, wobei diese Bestimmung gemäss

Absatz 3 für Aktionäre nicht gilt, die beim Erlass dieser Statutenbestimmung mit einem Bestand von mehr als 5 % aller Aktienstimmen eingetragen waren.

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Page 78: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Risikobeurteilung

Die Ypsomed Holding AG führt mindestens einmal jährlich eine umfas-sende Risikobeurteilung durch. Der standardisierte Prozess basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie stra-tegische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Geschäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken sowie Ereignisrisiken inklusive

politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst. Die wesentlichen Risiken werden bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertet, und die Geschäftsleitung wie auch der Verwaltungs-rat befinden über Massnahmen und überwachen deren Umsetzung nach festgelegten Kriterien.

Vergütung Verwaltungsrat

(Brutto, in Tausend CHF, exklusive MWST)

Entschädigungen Verwaltungsrat Willy Michel(Präsident)

Anton Kräuliger(Vizepräsident)

Prof. em. Dr. Norbert Thom

(Mitglied)

Gerhart Isler(Mitglied)

Total

13/14 12/13 13/14 12/13 13/14 12/13 13/14 12/13 13/14 12/13

VR-Honorar fixer Anteil 150.0 150.0 90.0 90.0 90.0 90.0 90.0 90.0 420.0 420.0

VR-Honorar variabler Anteil 56.7 7.5 34.0 4.5 34.0 4.5 34.0 4.5 158.7 21.0

Sitzungsgeld und weitere Vergütungen 6.0 7.5 6.0 7.5 6.0 7.5 6.0 7.5 24.0 30.0

Total VR-Honorare und SitzungsgeldYpsomed Holding AG 212.7 165.0 130.0 102.0 130.0 102.0 130.0 102.0 602.7 471.0

Techpharma Management AG: für Beratungsdienstleistungen Willy Michel 0 140.0 0 140.0

VR-Honorar an Willy Michelals Präsident der Ypsomed AG1 140.0 0 140.0 0

Total Entgelt Verwaltungsrat 352.7 305.0 130.0 102.0 130.0 102.0 130.0 102.0 742.7 611.0

Das höchste Entgelt, an Willy Michel, betrug 352.7 305.0

Weitere Entgelte an Willy Michel nahestehende Personen

Techpharma Management AG: für Darlehen (Zins) 149.2 185.5

Techpharma Management AG: für genutzte Mietobjekte (Mietzins) 906.6 906.6

Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter31. März 2014 31. März 2013

Credit Suisse, CH-ZürichSicherstellung im Zusammenhang mit Kreditgeschäft für die Ypsomed AG 37 500 000 37 500 000

Rangrücktritte gegenüber Tochtergesellschaften31. März 2014 31. März 2013

Von Darlehen gegenüber Tochtergesellschaften besteht ein Rangrücktritt gegenüber:Ypsomed Distribution AG, CH-Burgdorf 32 100 000 32 100 000

Ferner besteht eine betragsmässig nicht limitierte Patronatsvereinbarung zugunsten einer Konzerngesellschaft.

1 Details dazu siehe Corporate Governance Seite 89.

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Page 79: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Vergütung Geschäftsleitung(Brutto, in Tausend CHF)

Höchste Entschädigung erfolgte an: Grundsalär Variabler Lohnanteil

Zusatzleistungen

Arbeitgeber-bei träge an Sozial-

versicherungen

Total

13/14 12/13 13/14 12/13 13/14 12/13 13/14 12/13 13/14 12/13

Dr. Beat Maurer,Senior Vice PresidentLegal Services & Intellectual Property 303.5 300.2 83.5 29.4 0.0 5.0 55.0 51.5 442.0 386.1

Weitere Mitglieder GL 1 168.9 1 143.0 325.4 111.6 3.0 6.0 203.3 191.0 1 700.6 1 451.6

Total Entschädigungen Geschäftsleitungsmitglieder 2 142.6 1 837.7

Per 31. März hielten exekutive und nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrates und ihnen nahestehende Personen insgesamt folgende Beteiligungen. Es wurden keine Optionen auf Ypsomed-Aktien gehalten.

VerwaltungsratsmitgliederAktienbestand

per 31.03.2014Aktienbestand

per 31.03.2013

Willy Michel, Präsident 8 574 114 8 574 114

Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident 657 480 657 528

BV Holding AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident 22 500 0

Total Willy Michel und Techpharma Management AG und BV Holding AG 9 254 094 9 231 642Gerhart Isler, Mitglied 5 000 5 000

Anton Kräuliger, Vizepräsident 2 000 1 225

Prof. em. Dr. Norbert Thom, Mitglied 75 0

Total Aktien Verwaltungsratsmitglieder 9 261 169 9 237 867

Geschäftsleitungsmitglieder

Willy Michel, CEO seit August 2011 8 574 114 8 574 114

Techpharma Management AG als nahestehende Person von Willy Michel 657 480 657 528

BV Holding AG als nahestehende Person von Willy Michel, Präsident 22 500 0

Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales 144 888 144 888

Dr. Beat Maurer, Senior Vice President Legal Services & Intellectual Property 500 500

Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources 800 800

Niklaus Ramseier, Senior Vice President Finance/IT (CFO) 1 069 1 069

Hans-Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology 70 70

Dr. Benjamin Reinmann, Senior Vice President Operations 50 50

Total Aktien Geschäftsleitungsmitglieder 9 401 471 9 379 019

Ausführungen zur Aktionärsgruppe Familie Michel und deren gehaltenen Aktien siehe auch Corporate Governance Seite 78.Weitere Ausführungen zum Aktienbesitz siehe auch Corporate Governance Seite 90.

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Page 80: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Bericht der Revisionsstelle

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Page 81: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

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Page 82: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

In Tausend CHF 2013/14 2012/13 2011/12 2010/11 2009/10

Nettoerlös 1/Total Erlös 2 276 257 244 565 248 593 261 822 254 014

Bruttoergebnis 70 526 57 074 56 373 60 987 66 446

Bruttoergebnis in % 25.5 % 23.3 % 22.7 % 23.3 % 26.2 %

Betriebsergebnis 15 645 4 846 5 140 8 817 13 449

Betriebsergebnis in % 5.7 % 2.0 % 2.1 % 3.4 % 5.3 %

Konzernergebnis 13 608 1 646 8 500 5 468 9 425

Konzernergebnis in % 4.9 % 0.7 % 3.4 % 2.1 % 3.7 %

Abschreibungen auf Sachanlagen 18 931 19 939 19 578 19 645 23 946

Amortisationen auf immateriellen Vermögenswerten 6 139 5 704 8 146 5 436 3 532

EBITDA 3 40 715 30 489 32 865 33 808 40 926

EBITDA in % 14.7% 12.5% 13.2 % 12.9 % 16.1 %

Kurzfristige Aktiven 114 584 108 731 94 604 107 385 100 152

Langfristige Aktiven 239 944 233 062 232 668 246 443 561 858

Kurzfristige Verbindlichkeiten 103 037 101 367 90 895 100 777 77 953

Langfristige Verbindlichkeiten 23 329 23 052 18 374 27 983 46 314

Bilanzsumme 354 528 341 793 327 273 353 829 662 010

Investitionen in Sachanlagen –18 530 –15 945 –7 501 –14 485 –32 487

Cashflow aus Geschäftstätigkeit 41 206 15 168 31 055 28 876 22 480

Cashflow aus Investitionstätigkeit –30 062 –26 290 –19 781 –27 903 –43 739

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –4 523 10 957 –6 425 –3 838 20 489

Ausgegebene Aktien per 31. März 12 649 739 12 649 739 12 649 739 12 649 739 12 649 739

Durchschnittlich ausstehende Aktien 12 614 726 12 614 726 12 615 303 12 621 863 11 975 054

Gewinn pro Aktie in CHF (Basis / Verwässerung) 1.08 0.13 0.67 0.43 0.79

Dividende pro Aktie aus Kapitalreserven (in CHF) 0.30 0.20 0.20 0.00 0.00

Nennwertrückzahlung pro Aktie (in CHF) 0.00 0.00 0.00 0.25 0.60

Buchwert pro Aktie (in CHF) 4 18.04 17.18 17.23 17.79 42.51

Aktienkurs: Jahreshöchst (in CHF) 80.80 60.00 58.00 70.00 79.00

Aktienkurs: Jahrestiefst (in CHF) 52.00 47.00 43.50 51.50 58.75

Aktienkurs: Jahresende (in CHF) 78.00 55.00 55.00 57.00 68.00

Börsenkapitalisierung (in Mio. CHF) 987 696 696 721 860

Anzahl Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 996 1 021 1 062 1 150 1 228

Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, Jahresdurchschnitt) 954 976 1 018 1 104 1 176

Anzahl Mitarbeiter (per Jahresende) 999 1 015 1 026 1 097 1 199

Anzahl Vollzeitstellen (umgerechnet, per Jahresende) 958 971 980 1 056 1 149

Umsatz in CHF pro Vollzeitstelle (Jahresdurchschnitt) 289 578 250 579 244 197 237 158 215 998

Werte nach IFRSWerte nach Swiss GAAP FER

Fünfjahresübersicht 1. April – 31. März

1 Siehe Grundsätze zur konsolidierten Jahresrechnung Seite 47. 2 Seit 1. April 2008 sind die Mietzinserträge der Liegenschaften enthalten (Werte nach IFRS).3 Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen.4 Nach Swiss GAAP FER wurde der Goodwill mit dem Eigenkapital verrechnet.

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Page 83: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Corporate Governance

Der Bericht zur Corporate Governance beschreibt gemäss der Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Gover-nance der SIX Swiss Exchange die Grundsätze der Führung und Kontrolle auf oberster Unternehmensebene bei der Ypsomed Holding AG und ihren Tochtergesellschaften.

Ypsomed mit Sitz in Burgdorf ist ein weltweit führendes Unter- nehmen im Bereich von Injektionssystemen für die Verabrei-chung von pharmazeutischen Substanzen. Ypsomed entwickelt und produziert die Produkte hauptsächlich in der Schweiz. Injektionssysteme von Ypsomed werden von international tätigen Biotech- und Pharmafirmen vertrieben. Im Rahmen ihres Geschäftsfeldes Diabetes-Versorgung legt Ypsomed den Fokus auf Produkte für Patienten zur Selbstversorgung im Diabetesbereich. Sowohl selbst produzierte Injektionssysteme und Pen-Nadeln sowie Infusionssets wie auch von Dritten bezogene Handelsprodukte, insbesondere Geräte zur Blut-zuckerselbstkontrolle sowie Infusionspumpen, Zubehör und viele Artikel des täglichen Diabetesbedarfs, werden von ei-genen Vertriebsgesellschaften und unabhängigen Vertriebs-unternehmen verkauft. Zudem gehört die Ypsotec mit Sitz in Grenchen als Anbieterin von Präzisionsdrehteilen und Bau-gruppen zur Ypsomed Gruppe.

Die Grundsätze und Bestimmungen der Ypsomed Gruppe zur Corporate Governance sind in den Statuten, im Organisa-tionsreglement der Ypsomed Holding AG sowie im Verhaltens- kodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe niedergelegt und erfolgen in Übereinstimmung mit der Corporate-Gover-nance-Richtlinie der SIX Swiss Exchange vom 29. Oktober 2008. Das vom Verwaltungsrat erlassene Organisationsreg-lement regelt Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten der geschäftsleitenden Organe der Ypsomed Gruppe, welche auf Seite 84 unter dem Titel Kompetenzregelung in ihren Grundzügen wiedergegeben werden. Die Statuten der Yp-somed Holding AG können (in deutscher Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www.ypsomed.ch (unter: Medien & Investoren/Publikationen/Corporate Governance), eingesehen werden. Der Verhaltens-kodex (Code of Conduct) der Ypsomed Gruppe kann (in deutscher, englischer und französischer Fassung) bei der Gesellschaft in gedruckter Form bestellt bzw. in der jeweils gültigen Fassung auf der Homepage der Gesellschaft, www.ypsomed.ch (unter: Medien & Investoren/Publikationen/Corporate Governance), eingesehen werden. Die Umsetzung der im Verhaltenskodex festgehaltenen Grundsätze und Werte wird im Tagesgeschäft des Unternehmens laufend überprüft. Dazu wird der Verwaltungsrat periodisch über die Erfahrungen mit dem Verhaltenskodex orientiert.

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Page 84: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Per 31. März 2014 Per 31. März 2013

Börsenkapitalisierung CHF 986 679 642 695 735 643

in % des Eigenkapitals 432.4* 320.1*

Aktienkurs in CHF 78.0 55.0

Kurs-Gewinn-Verhältnis 72.5** 423.1**

* Eigenkapital am 31. März 2013: TCHF 217 375 Eigenkapital am 31. März 2014: TCHF 228 162** Gewinn pro Aktie 31. März 2013: CHF 0.13 Gewinn pro Aktie 31. März 2014: CHF 1.08

Konzernstruktur

Die Ypsomed Holding AG ist als Holdinggesellschaft nach Schweizer Recht organisiert und hält direkt oder indirekt alle Gesellschaften weltweit, die zur Ypsomed Gruppe gehören. Die von der Ypsomed Holding AG gehaltenen Tochtergesell-schaften sind nicht kotiert.

Entstehungsgeschichte der Ypsomed

Die Ypsomed ist aus der seinerzeitigen Disetronic entstanden, die im Jahre 1984 gegründet wurde und Infusionssysteme sowie ab 1986 auch Injektionssysteme entwickelte und produzierte. Das Infusionsgeschäft der Disetronic wurde per 30. April 2003 durch die Roche Holding AG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebotes erworben. Das In-jektionsgeschäft wurde von Willy Michel unter der Firmen-bezeichnung Ypsomed weitergeführt.

Kotierte Konzerngesellschaft

Die Ypsomed Holding AG mit Sitz in Burgdorf ist die Dach-gesellschaft der Ypsomed Gruppe. Das Aktienkapital beträgt CHF 178 993 806.85 und ist in 12 649 739 Namenaktien mit einem Nominalwert von CHF 14.15 eingeteilt. Die Aktien der Ypsomed Holding AG wurden vom 22. September 2004 bis zum 28. September 2011 im Main Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Seit dem 29. September 2011 sind die Aktien der Ypsomed Holding AG im Domestic Standard der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelt. Zudem sind die Aktien seit dem 27. Juni 2007 an der BX Berne eXchange gehandelt. Die Umstellung vom Main Stan-dard in den Domestic Standard von SIX Swiss Exchange stand im Zusammenhang mit dem Wechsel des Rechnungslegungs-standards von IFRS (International Financial Reporting Stand-ards) auf Swiss GAAP FER, welcher gemäss der Richtlinie betreffend Rechnungslegung der SIX Swiss Exchange zu einem Segmentswechsel führt. Valorennummer 1 939 699/Ticker-symbol: YPSN

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Page 85: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Konzernstruktur per 31. März 2014

Operative Organisation

Die operative Organisation der Ypsomed Gruppe entspricht einer Stammhausstruktur. Sie ist in die Bereiche Delegierter des Verwaltungsrates und CEO, Operations (inkl. Produktion, Logistik und Quality Management & Regulatory Affairs), Technology, Corporate Finance/IT, Marketing & Sales, Human Resources und Legal & Intellectual Property aufgeteilt. Zwei Geschäftsleitungsmitglieder der Ypsomed Gruppe gehören in der Regel dem obersten Organ der Tochtergesellschaften an. Operativ ist die Ypsomed Gruppe in zwei Geschäftsseg-mente aufgeteilt: Das Segment «Delivery Devices» umfasst das Geschäft mit den von Ypsomed entwickelten und herge-stellten Produktgruppen Pen-Systeme, Pen-Nadeln, Infusions-sets und übrige Spritzgussteile. Das Segment «Diabetes Direct Business» umfasst den Handel und das Direkthandelsgeschäft mit verschiedenen Artikeln zur Diabetes-Versorgung, beispiels-weise Geräte zur Blutzuckerselbstkontrolle sowie Infusions-pumpen, Zubehör und weitere Artikel des täglichen Diabe-tesbedarfs. Das Segment «übrige» fasst Präzisionsdrehteile sowie zurzeit betrieblich nicht genutzte Liegenschaften zu-sammen.

Ypsotec AGGrenchen

100 %

TecPharmaLicensing AG

Burgdorf100 %

DiaExpert GmbH

Liederbach, DE100 %

Ypsomed GmbHLiederbach, DE

100 %

feelfree GmbHLiederbach, DE

100 %

Ypsomed BVVianen, NL

100 %

Ypsomed ABBromma, SE

100 %

Ypsomed SASParis, FR100 %

Ypsomed S.r.l.Varese, ITA

100 %

Ypsomed Holding AGBurgdorf

Ypsotec s.r.oTábor, CZ

100 %

Ypsomed AGBurgdorf / Solo-

thurn100 %

Ypsomed Distribution AG

Burgdorf100 %

Ypsomed India Private Ltd.

New Delhi, IN 100 %

Ypsomed Ltd. Selby, UK

100 %

Ypsomed GmbHWien, AT

100 %

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Page 86: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

KapitalstrukturKapitalDas Aktienkapital der Ypsomed Holding AG beträgt CHF 178 993 806.85. Es ist eingeteilt in 12 649 739 voll liberierte Namenaktien zu je CHF 14.15 Nennwert. Alle Aktien sind divi-dendenberechtigt. Die Gesellschaft hat weder Genussscheine noch Partizipationsscheine begeben. Es sind keine Wandelan-leihen ausstehend und keine Optionen auf Beteiligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzerngesellschaften begeben worden.

Bedingtes AktienkapitalDie Ypsomed Holding AG verfügt über ein bedingtes Aktienkapi-tal von insgesamt CHF 2 264 000. Die Gesellschaft kann ausge-wählten Mitarbeitern und Mitgliedern des Verwaltungsrates höchstens 160 000 vollständig zu liberierende Namenaktien mit einem Nennwert von CHF 14.15 ausgeben. Das Bezugs- und Vorwegzeichnungsrecht der Aktionäre ist ausgeschlossen. Die Ausgabe von Aktien und Optionsrechten kann nach den Statuten zu einem unter dem Börsenkurs liegenden Preis erfolgen. Der Er-werb von Aktien durch die Ausübung von Bezugs- oder Options-rechten unterliegt der statutarischen Eintragungsbeschränkung und der statutarischen Stimmrechtsbeschränkung (siehe nachfol-gend). Die Gesellschaft hat bisher keine Aktien und Optionsrech-te begeben.

Genehmigtes AktienkapitalDer Verwaltungsrat ist ermächtigt, jederzeit bis zum 26. Juni 2014 das Aktienkapital im Betrag von CHF 42 450 000 durch Ausga-be von maximal 3 000 000 voll zu liberierenden Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 14.15 zu erhöhen. Erhöhungen in Teilbeträgen sind gestattet. Der Verwaltungsrat ist ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre zu beschränken oder aufzuheben und Dritten zuzuweisen (1) für die ganze oder teilweise Über-nahme von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, (2) zur Finanzierung oder Refinanzierung des Erwerbs von Unter-nehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen, oder (3) für den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen. Aktien für welche Bezugsrechte eingeräumt, aber nicht ausgeübt werden, sind durch den Verwaltungsrat im Interesse der Gesellschaft zuzuweisen. Der Verwaltungsrat bestimmt den jeweiligen Ausgabezeitpunkt und Ausgabebetrag, den Zeitpunkt der Dividendenberechtigung, die Art der Einlagen und gegebenenfalls die Art der Sacheinlage oder Sachübernahme. Dabei kann der Verwaltungsrat neue Ak-tien mittels Festübernahme durch eine Bank oder einen Dritten und anschliessendem Angebot an die bisherigen Aktionäre aus-geben. Zeichnung und Erwerb der neuen Aktien sowie jede nachfolgende Übertragung der Aktien ist nach Massgabe der Statuten beschränkt. Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr von der Ermächtigung keinen Gebrauch gemacht.

KapitalveränderungenDas Kapital hat sich in den letzten Jahren wie folgt verändert: Veränderung Eigenkapital bis 31. März 2014 gemäss handels-rechtlichem Einzelabschluss der Ypsomed Holding AG.

Allgemein gesetzliche Reserven

Datum Vorgang Anzahl Aktien in St.

Nennwert Aktien Aktienkapital Kapitalreserven Gewinnreserven Reserven aus Kapitaleinlagen

Allgemeine Reserven

Eigene Aktien Total Eigenkapital

29.12.03 Gründung 2 500 100.00 250 000.00 250 000.00

31.03.04 Jahresgewinn 11 096 910.20 11 346 910.20

01.04.04 Total Bestand 2 500 100.00 250 000.00 11 096 910.20 11 346 910.20

01.07.04 Absorptionsfusion (reverse merger) mit Finox Beteiligungen AG –150 000.00 6 315 915.24 17 512 825.44

28.07.04 Kapitalerhöhung gegen Verrechnung Aktionärsdarlehen 997 500 100.00 99 750 000.00 117 262 825.44

18.09.04 Aktiensplit 1 : 8 8 000 000 12.50 117 262 825.44

20.09.04 Kapitalerhöhung IPO 3 016 000 12.50 37 700 000.00 165 143 042.21 320 105 867.65

28.09.04 Kapitalerhöhung IPO aus Mehrzuteilungsoption 228 213 12.50 2 852 662.50 12 495 951.29 335 454 481.44

31.03.05 Jahresgewinn 825 726.81 336 280 208.25

31.08.05 Nennwertrückzahlung CHF 0.90 pro Aktie –0.90 –10 119 791.70 326 160 416.55

31.03.06 Jahresgewinn 1 187 206.38 327 347 622.93

05.09.06 Nennwertrückzahlung CHF 1.25 pro Aktie –1.25 –14 055 266.25 313 292 356.68

31.03.07 Reserven für eigene Aktien –2 223 985.21 2 223 985.21 313 292 356.68

31.03.07 Jahresgewinn 1 020 967.85 314 313 324.53

31.03.08 Reserven für eigene Aktien 873 759.26 –873 759.26 314 313 324.53

31.03.08 Jahresgewinn 6 099 149.38 320 412 473.91

16.09.08 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie –0.60 –6 746 527.80 313 665 946.11

31.03.09 Reserven für eigene Aktien –392 705.90 392 705.90 313 665 946.11

31.03.09 Jahresgewinn 11 968 630.02 325 634 576.13

03.07.09 Nominalwerterhöhung 5.25 59 032 118.25 384 666 694.38

Kapitalerhöhung 1 405 526 21 082 890.00 16 163 522.75 421 913 107.13

23.09.09 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie –0.60 –7 589 843.40 414 323 263.73

31.03.10 Reserven für eigene Aktien –208 715.75 208 715.75 414 323 263.73

31.03.10 Jahresgewinn 11 715 880.66 426 039 144.39

14.09.10 Nennwertrückzahlung CHF 0.25 pro Aktie –0.25 –3 162 434.75 422 876 709.64

31.03.11 Reserven für eigene Aktien –51.50 51.50 422 876 709.64

31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen –193 802 516.25 193 802 516.25 422 876 709.64

31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen 150 000.00 –150 000.00 422 876 709.64

31.03.11 Umklassierung an Allgemeine Reserven –50 000.00 50 000.00 422 876 709.64

31.03.11 Jahresgewinn 8 308 089.98 431 184 799.62

15.07.11 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 428 661 854.42

30.09.11 Anpassung Reserven aus Kapitaleinlagen gemäss ESTV –150 000.00 10 129 024.25 –9 979 024.25 428 661 854.42

31.03.12 Reserven für eigene Aktien –391 760.30 391 760.30 428 661 854.42

31.03.12 Jahresgewinn 14 591 564.24 443 253 418.66

12.07.12 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 440 730 473.46

31.03.13 Jahresgewinn 8 766 447.94 449 496 921.40

11.07.13 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 446 973 976.20

31.03.14 Jahresgewinn 9 352 303.09 456 326 279.29

31.03.14 Total Bestand 12 649 739 14.15 178 993 806.85 –150 000.00 98 984 356.64 176 104 656.40 50 000.00 2 343 459.40 456 326 279.29

Agioberechnung aus IPO 20. + 28.09.2004 Kapital in % IPO-Kosten Agio brutto Agio netto

18.09.04 Kapitalerhöhung 37 700 000.00 92.97 % 10 189 057.47 165 143 042.21 154 953 984.74

28.09.04 Kapitalerhöhung 2 852 662.50 7.03 % 770 979.90 12 495 951.29 11 724 971.39

Total 40 552 662.50 100.00 % 10 960 037.37 177 638 993.50 166 678 956.13

Die IPO-Kosten wurden im handelsrechtlichen Abschluss aktiviert und wurden ab September 2004 auf fünf Jahre abgeschrieben.76

Page 87: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Allgemein gesetzliche Reserven

Datum Vorgang Anzahl Aktien in St.

Nennwert Aktien Aktienkapital Kapitalreserven Gewinnreserven Reserven aus Kapitaleinlagen

Allgemeine Reserven

Eigene Aktien Total Eigenkapital

29.12.03 Gründung 2 500 100.00 250 000.00 250 000.00

31.03.04 Jahresgewinn 11 096 910.20 11 346 910.20

01.04.04 Total Bestand 2 500 100.00 250 000.00 11 096 910.20 11 346 910.20

01.07.04 Absorptionsfusion (reverse merger) mit Finox Beteiligungen AG –150 000.00 6 315 915.24 17 512 825.44

28.07.04 Kapitalerhöhung gegen Verrechnung Aktionärsdarlehen 997 500 100.00 99 750 000.00 117 262 825.44

18.09.04 Aktiensplit 1 : 8 8 000 000 12.50 117 262 825.44

20.09.04 Kapitalerhöhung IPO 3 016 000 12.50 37 700 000.00 165 143 042.21 320 105 867.65

28.09.04 Kapitalerhöhung IPO aus Mehrzuteilungsoption 228 213 12.50 2 852 662.50 12 495 951.29 335 454 481.44

31.03.05 Jahresgewinn 825 726.81 336 280 208.25

31.08.05 Nennwertrückzahlung CHF 0.90 pro Aktie –0.90 –10 119 791.70 326 160 416.55

31.03.06 Jahresgewinn 1 187 206.38 327 347 622.93

05.09.06 Nennwertrückzahlung CHF 1.25 pro Aktie –1.25 –14 055 266.25 313 292 356.68

31.03.07 Reserven für eigene Aktien –2 223 985.21 2 223 985.21 313 292 356.68

31.03.07 Jahresgewinn 1 020 967.85 314 313 324.53

31.03.08 Reserven für eigene Aktien 873 759.26 –873 759.26 314 313 324.53

31.03.08 Jahresgewinn 6 099 149.38 320 412 473.91

16.09.08 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie –0.60 –6 746 527.80 313 665 946.11

31.03.09 Reserven für eigene Aktien –392 705.90 392 705.90 313 665 946.11

31.03.09 Jahresgewinn 11 968 630.02 325 634 576.13

03.07.09 Nominalwerterhöhung 5.25 59 032 118.25 384 666 694.38

Kapitalerhöhung 1 405 526 21 082 890.00 16 163 522.75 421 913 107.13

23.09.09 Nennwertrückzahlung CHF 0.60 pro Aktie –0.60 –7 589 843.40 414 323 263.73

31.03.10 Reserven für eigene Aktien –208 715.75 208 715.75 414 323 263.73

31.03.10 Jahresgewinn 11 715 880.66 426 039 144.39

14.09.10 Nennwertrückzahlung CHF 0.25 pro Aktie –0.25 –3 162 434.75 422 876 709.64

31.03.11 Reserven für eigene Aktien –51.50 51.50 422 876 709.64

31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen –193 802 516.25 193 802 516.25 422 876 709.64

31.03.11 Zuweisung aus Kapaitalreserven an Reserven aus Kapitaleinlagen 150 000.00 –150 000.00 422 876 709.64

31.03.11 Umklassierung an Allgemeine Reserven –50 000.00 50 000.00 422 876 709.64

31.03.11 Jahresgewinn 8 308 089.98 431 184 799.62

15.07.11 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 428 661 854.42

30.09.11 Anpassung Reserven aus Kapitaleinlagen gemäss ESTV –150 000.00 10 129 024.25 –9 979 024.25 428 661 854.42

31.03.12 Reserven für eigene Aktien –391 760.30 391 760.30 428 661 854.42

31.03.12 Jahresgewinn 14 591 564.24 443 253 418.66

12.07.12 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 440 730 473.46

31.03.13 Jahresgewinn 8 766 447.94 449 496 921.40

11.07.13 Gewinnausschüttung Reserven aus Kapitaleinlagen –2 522 945.20 446 973 976.20

31.03.14 Jahresgewinn 9 352 303.09 456 326 279.29

31.03.14 Total Bestand 12 649 739 14.15 178 993 806.85 –150 000.00 98 984 356.64 176 104 656.40 50 000.00 2 343 459.40 456 326 279.29

Agioberechnung aus IPO 20. + 28.09.2004 Kapital in % IPO-Kosten Agio brutto Agio netto

18.09.04 Kapitalerhöhung 37 700 000.00 92.97 % 10 189 057.47 165 143 042.21 154 953 984.74

28.09.04 Kapitalerhöhung 2 852 662.50 7.03 % 770 979.90 12 495 951.29 11 724 971.39

Total 40 552 662.50 100.00 % 10 960 037.37 177 638 993.50 166 678 956.13

Die IPO-Kosten wurden im handelsrechtlichen Abschluss aktiviert und wurden ab September 2004 auf fünf Jahre abgeschrieben. 77

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Page 88: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

AktionariatEingetragene Aktionäre

Per 31. März 2014 waren 4241 Aktionäre mit Aktienbeständen im Aktienregister eingetragen (Vorjahr: 4577 Aktionäre). 98% der Aktionäre geben die Schweiz als ihr Domizil an. Der Aktienbesitz verteilt sich wie folgt:

Anzahl AktienAnzahl Aktionäre

per 31. März 2014Anzahl Aktionäre

per 31. März 2013

1 bis 100 2 399 2 635

101 bis 1000 1 705 1 796

1001 bis 10 000 121 127

10 001 bis 100 000 9 13

über 100 000 7 6

Bedeutende Aktionäre und bedeutende AktionärsgruppenDie Aktionärsgruppe Familie Michel, die das Halten von Aktien im Familienbesitz bezweckt, besteht aus Willy Michel, Präsident des Verwaltungsrates und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe, der Aktien sowohl direkt als auch indirekt über die von ihm kontrollierten Gesell-schaften Techpharma Management AG und BV Holding AG hält, und seinen Kindern Simon Michel, Serge Michel und Lavinia Camilla Nussio, die die Aktien jeweils direkt halten. Die Aktionärsgruppe «Familie Michel» hält per 31. März 2014 zusammen insgesamt 9 681 119 (Vorjahr: 9 658 667) Namenaktien der Ypsomed Holding AG, was 76.53% (Vor-jahr: 76.35%) sämtlicher Aktien der Gesellschaft entspricht. Die von Martin und Rosmarie Ebner kontrollierte Patinex AG, Egglirain 24, 8832 Wilen, hat per 31. März 2014 eine Beteiligungen an der Gesellschaft von 10.68% (Vorjahr: 5.21%; gemäss Meldung vom 5. November 2013) gemeldet. Im Berichtsjahr wurden der Gesellschaft keine weiteren Veränderungen gemeldet.Es sind keine weiteren bedeutende Aktionäre sowie bedeu-tende Aktionärsgruppen bekannt.

RechnungslegungYpsomed hat ihren Rechnungslegungsstandard per 30. Sep-tember 2011 von IFRS auf Swiss GAAP FER umgestellt. Seither wird SWISS GAAP FER als Rechnungslegungsstandard an-gewendet. Auch unter Swiss GAAP FER, welcher als oberstes Prinzip die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage fordert (true and fair view), wird eine aussagekräftige und zuverlässige Rechnungslegung sichergestellt. Die umfas-sende Konzernrechnung gemäss SWISS GAP FER enthält Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenkapital-nachweis sowie ausgewählte Führungskennzahlen.

KreuzbeteiligungenEs bestehen keine Kreuzbeteiligungen.

78

Page 89: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Die Aktien der Ypsomed Holding AG sind nicht verurkundet.Jeder Aktionär kann von der Gesellschaft jederzeit die Ausstel-lung einer Bescheinigung über seine im Aktienregister einge-tragenen Namenaktien verlangen. Im Verhältnis zur Gesellschaft gilt als Aktionär, wer im Aktienbuch gültig als Eigentümer oder Nutzniesser eingetragen ist. Der Erwerber von Namenaktien bzw. der Nutzniesser an Namenaktien hat einen schriftlichen Antrag auf Eintragung ins Aktienbuch zu stellen. Die Geneh-migung wird durch den Verwaltungsrat erteilt, der diese Befug-nis delegieren kann. Die Übertragung wird sodann im Aktien-buch eingetragen. Die Antragsteller werden im Aktienbuch als Aktionäre mit Stimmrecht eingetragen, sofern sie ausdrücklich erklären, die Namenaktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben zu haben. Wird diese Erklärung nicht abgegeben, kann der Verwaltungsrat die Eintragung verweigern. Der Verwaltungsrat kann Grundsätze über die Eintragung von Nominees aufstellen und Nominees bis maximal 5.0% des Aktienkapitals mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen. Der Verwaltungsrat kann über diese Eintragungsgrenze hinaus Nominees mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen lassen, falls die Nominees die Namen, Adressen, die Staatsangehörigkeit, den Sitz und die Aktienbestände von natürlichen und juristischen Personen offenlegen, für deren Rechnung sie 1.0% oder mehr des Aktienkapitals halten. Die 5.0%-Grenze findet entsprechen-de Anwendung auf Nominees, welche mit einem anderen Nominee kapital- oder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise verbunden sind. Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des Betroffenen dessen Eintragung als stimmberechtigter Aktionär im Aktienbuch streichen und ihn als Aktionär ohne Stimmrecht eintragen, wenn die Eintragung durch falsche Angaben zustande gekommen ist. Im Berichtsjahr wur-den keine Anträge zum Eintrag von Nominees gestellt.

Für die Abänderung der Übertragbarkeitsbeschränkungen von Namenaktien ist ein Beschluss der Generalversammlung erfor-derlich, der mindestens 2/3 der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktiennennwerte auf sich vereinigen muss.

VerwaltungsratMitglieder des VerwaltungsratsDer Verwaltungsrat besteht aus mindestens drei und höchstens fünf Mitgliedern, die bisher für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt wurden. Aufgrund der Minder-Initiative müssen die Verwaltungsräte neu jährlich gewählt werden. Eine Wiederwahl ist möglich. Die Mitglieder des Verwaltungsrats wurden anläss-lich der Generalversammlung 2013 in globo wiedergewählt. Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst. Herr Willy Michel gehörte bis April 2003 der Konzernführung der Disetronic Holding AG an, war von 2003 bis August 2011 nicht exeku-tiver Verwaltungsratspräsident der Ypsomed Holding AG und ist seit August 2011 Delegierter des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed Holding AG und der Ypsomed Gruppe. Die an-deren Verwaltungsräte sind nicht exekutive Mitglieder des Verwaltungsrats.

Hauptaufgabe des Verwaltungsrats ist die Oberleitung der Gesellschaft und die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsleitung. Willy Michel vertritt als Delegierter und CEO den Verwaltungs-rat der Ypsomed Holding AG sowie die Ypsomed Gruppe nach aussen. Die anderen Mitglieder des Verwaltungsrats sind weder bei der Ypsomed Holding AG noch bei einer ihrer Tochterge-sellschaften in operativen Funktionen tätig und haben auch keine solche in den vergangenen drei Jahren innegehabt. Mit Ausnahme von Willy Michel bestehen keine geschäftlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern des Verwal-tungsrats und der Ypsomed Holding AG oder einer ihrer Tochtergesellschaften. Folgende geschäftliche Beziehungen zwischen Willy Michel und ihm nahestehenden Personen sowie der Ypsomed Holding AG bzw. ihrer Tochtergesellschaften bestanden im Berichtsjahr (Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2013/14 gezahlten Ver-gütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obli-gationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 66 zu finden).

OrgandarlehenWilly Michel hat der Gesellschaft ein Darlehen gewährt, das er seiner durch ihn kontrollierten Techpharma Management AG abgetreten hat. Im Berichtsjahr erfolgte keine Amortisati-onszahlung. Per 31. März 2014 sind insgesamt noch CHF 20.0 Mio. Darlehen ausstehend. Die wichtigsten Bedingungen des Darlehensvertrages per 31. März 2014 sind: Das Darlehen wird seit dem 1. April 2010 zum 12-Monats-Libor CHF gemäss Veröffentlichung der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich 0.5% verzinst und jeweils per Ende März und Ende September dem aktuellen Satz entsprechend angepasst. Die Ypsomed

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Holding AG kann das Darlehen jederzeit ganz oder teilweise tilgen, es wird jedoch spätestens am 31. März 2017 zur Rückzahlung fällig. Die Techpharma Management AG hat auf die Möglichkeit einer weiteren Amortisation bis zum 31. März 2015 verzichtet. Ab 1. April 2015 kann sie mit einer Kündi-gungsfrist von drei Monaten eine Rückzahlung von jährlich max. CHF 5.0 Mio. verlangen. Es bestehen keine weiteren Organdarlehen.

MietvertragHerr Willy Michel bzw. die von ihm kontrollierte Techpharma Management AG vermietet seit dem 1. Januar 2006 der Yp-somed AG das Gebäude an der Buchmattstrasse in Burgdorf (Ypsomed Nord). Die Parteien haben, basierend auf einem durch einen unabhängigen Dritten erstellten Gutachten zur Berechnung von Mietzinsen, einen Mietvertrag unterzeichnet, der für die Miete einen indexierten, marktüblichen Mietzins vorsieht. Per 1. Januar 2012 wurde der Mietzins auf CHF 906 570 plus MWST (ohne Nebenkosten) reduziert. Der Miet-vertrag kann mit einer Frist von 24 Monaten auf jeden Monat gekündigt werden. Die Mieterin hat ein unlimitiertes Vorkaufs-recht während der ganzen Mietdauer, jedoch max. während 25 Jahren ab Mietantritt, eingeräumt erhalten. Der Mietvertrag sieht vor, dass die kleinen und gewöhnlichen Unterhaltsarbeiten am Gebäude bis zu einem Betrag von max. 2.0% des Jahres-mietzinses pro Kalenderjahr durch die Mieterin zu bezahlen sind. Der grössere Unterhalt und der zur Substanzerhaltung des Gebäudes notwendige Unterhalt gehen zulasten der Ver-mieterin. Die am Mietobjekt mit Einwilligung der Vermieterin vorgenommenen Änderungen werden bei Vertragsbeendigung der Mieterin unter Anwendung von Swiss GAAP FER Abschrei-bungssätzen zum Restbuchwert entschädigt. Der Mietvertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einem marktüblichen Mietver-trag.

Weitere vertragliche BeziehungenHerr Willy Michel bzw. die durch ihn kontrollierte Techpharma Management AG und die Ypsomed AG haben einen jederzeit beidseitig kündbaren Rahmendienstleistungsvertrag ab- geschlossen. Der Vertrag sieht vor, dass die Techpharma Ma-nagement AG der Ypsomed Gruppe vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Hotellerie- und Gastrodienstleistungen) und vereinzelte Managementunterstützung (inkl. vorübergehender Personalver-leih) anbietet und die Ypsomed Gruppe ihrerseits der Techphar-ma Management AG vereinzelte Dienstleistungen (z.B. Ma-nagement- und IT-Unterstützung inkl. vorübergehender Personalverleih) anbietet. Die einzelnen Dienstleistungen werden zu marktüblichen Konditionen verrechnet. Der gegenseitige Personalverleih wird zu Personalkostenansätzen verrechnet.

Der Vertrag wurde im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entspricht nach dessen Meinung einer marktüblichen Zu-sammenarbeit. Der Rahmendienstleitungsvertrag wurde insofern erweitert, als Willy Michel seit August 2011 die Funktion des CEO der Gesellschaft ausübt. Die bisherige Höhe der Vergütung für die von Willy Michel der Gesellschaft persönlich zur Ver-fügung gestellten Managementdienstleistungen wurde des-wegen nicht angepasst. Sie beträgt seit Jahren unverändert CHF 140 000. Infolge Annahme der Minder-Initiative und unter entsprechender Abänderung des Rahmendienstleistungs-vertrages wird diese Vergütung in selber Höhe neu als Honorar für das Verwaltungsratspräsidium der Ypsomed AG an Willy Michel ausbezahlt. Dieser Betrag stellt, neben der Vergütung als Präsident des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG, die vollständige Vergütung für sämtliche Beratungs- und Ma-nagementleistungen von Willy Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar. Willy Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätig-keiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet.

Vertragliche Beziehung mit Finox AGZwischen der Ypsomed Holding AG und zwei ihrer Tochterge-sellschaften einerseits und der durch Willy Michel kontrollierten Techpharma Management AG und deren Tochtergesellschaft Finox AG andererseits bestand eine Kooperationsvereinbarung, welche am 20. Dezember 2011 aufgelöst und durch eine Li-zenzvereinbarung ersetzt wurde. Finox AG entwickelt primär Arzneimittel, insbesondere Fertilitätshormone sowie Geräte zu deren Verabreichung. In der Lizenzvereinbarung werden die Rechte an den unter der Kooperationsvereinbarung entwickel-ten Technologien und Schutzrechte bezüglich der Verabrei-chungsgeräte geregelt. Ypsomed AG erhält eine Lizenz auf zwei Verabreichungstechnologien zur Nutzung ausserhalb definierter Anwendungsbereiche. Finox AG darf die unter der Kooperationsvereinbarung entwickelten Schutzrechte innerhalb definierter Anwendungsbereiche exklusiv nutzen. Finox AG kann unter der Lizenzvereinbarung weiterhin Beratungsdienst-leistungen, die von Ypsomed Mitarbeitern geleistet werden, zu marktgerechten Stunden- resp. Tagesansätzen beziehen. Schliesslich ist das vormalige Vorkaufsrecht der Ypsomed AG an den Aktien der Finox AG mit der Auflösung der Kooperati-onsvereinbarung weggefallen. Die Auflösung der Kooperati-onsvereinbarung sowie der Abschluss der neuen Lizenzverein-barung wurden im Verwaltungsrat besprochen und genehmigt und entsprechen nach dessen Meinung einer marktüblichen Zusammenarbeit.

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Mitglieder des Verwaltungsrats

Dr. h. c. Willy Michel, Präsident Verwaltungsrat und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe, gründete mit seinem Bruder 1984 die Disetronic und war mit ihm bis zu dessen Ausscheiden im Jahre 1995 zusammen und danach alleine für Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Verkauf der Disetronic-Produkte verantwortlich (bis 1999). Im Rahmen des Verkaufs der Disetronic an die Roche Holding AG im Jahre 2003 kaufte Herr Willy Michel den Injektionsbereich der Disetronic zurück, der fortan unter Ypsomed firmiert war. Er war seit Beginn ununterbrochen Präsident des Verwaltungsrats der Disetronic Gruppe und heute der Ypsomed Gruppe. Vor Gründung der Disetronic sammelte Herr Willy Michel, welcher einen Berufsabschluss als eidg. dipl. Pharmaberater innehat, bei mehreren Industrie- und Pharmafirmen umfassende Erfah-rungen in den Bereichen Entwicklung, Aussendienst und Marketing, und er stand sechs Jahre an der Spitze von Novo Nordisk Schweiz (von 1978 bis 1984). Während dreier Jahren gehörte er dem Gemeinderat der Stadt Burgdorf an (von 1998 bis 2001), die ihm 2004 die Ehrenmedaille verlieh. Willy Michel ist Mehrheitseigentümer und Präsident des Verwaltungsrats der kotierten Finox AG, die die Entwicklung, die Herstellung und den Vertrieb von Arzneimitteln bezweckt, Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der Berner Börse BX Berne eXchange kotierten Beteiligungsgesellschaft BV Holding AG (von 2001 bis März 2008 deren Präsident), Präsident (seit 2012, Mitglied seit 2007) des Verwaltungs-rates der an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG). Er ist zudem Inhaber mehrerer Unternehmen, darunter profilierte Gesellschaften im Kunstbereich, in der Uhrenbranche und in der Gastronomie und amtet als Verwal-tungsrat diverser nicht kotierter, branchenfremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesellschaften. Herrn Willy Michel wurde für seine unterneh-merische Gesamtleistung von der Ernst&Young AG im Jahre 2005 der «Master Entrepreneur of the Year» und von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni-versität Bern 2006 der Ehrendoktor (Dr. h.c.) verliehen.

Prof. em. Dr. Norbert Thom, Mitglied Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG seit 2005. Nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln (Dr. rer. pol. und Habilitation für Betriebswirtschaftsleh-re) absolvierte Norbert Thom in rund 40 Jahren bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2012 eine komplette wissenschaftliche Laufbahn an vier Universitäten (Köln, Giessen, Freiburg/ CH, Bern). In Bern war Prof. Thom Gründer und Direktor des Instituts für Organisation und Personal (1991 bis 2012); er übernahm parallel Verantwortung in weiteren Universtitäts-ämtern, z.B. als Vize-Rektor für Finanzen und Planung. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof. Thom Aus-zeichnungen aus dem In- und Ausland, unter anderen drei Ehrendoktorate und eine Ehrenprofessur. Prof. Thom pflegt seit vielen Jahren enge Kontakte mit der Wirtschaft. Neben Beratungstätigkeiten und der Mitwirkung in Beiräten übernahm er in mehreren Verwaltungsräten nichtkotierter, branchen-fremder und für die Geschäftstätigkeit der Ypsomed Gruppe unbedeutender Gesellschaften Verantwortung. Heute ist er als Professor Emeritus mit der Universität Bern weiterhin verbunden, insbesondere als Dozent im Executive Master Programm für Health Administration. Zudem ist er seit 2012 Mitglied im Supervisory Board der REHAU Gruppe (Muri bei Bern), die im Kunststoffbereich weltweit tätig ist.

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Name Nationalität Jahrgang Position Mitglied seit * Gewählt bis GV**

Dr. h. c. Willy Michel Schweiz 1947 Präsident VR 1984 2016

Gerhart Isler Schweiz 1949 Mitglied VR 2008 2016

Prof. em. Dr. Norbert Thom Deutschland 1946 Mitglied VR 2005 2016

Schweiz

Anton Kräuliger Schweiz 1946 Vizepräsident VR 2007 2016

* Inklusive Verwaltungsratstätigkeit unter Disetronic** Infolge Annahme der Minder-Initiative unterstehen die gewählten Mitglieder des Verwaltungsrates einer Wiederwahl an der GV 2014.

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Gerhart Isler, Mitglied Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG seit 2008. Nach dem Studienabschluss an der Univer-sität in Zürich als Ökonom trat Gerhart Isler 1976 in den familieneigenen Zeitungsverlag Finanz und Wirtschaft AG als Redaktor ein. 1980 führte er die firmeneigene Redaktion in New York, war von 1981 bis 1986 Leiter des Auslands-ressorts und bekleidete danach bis ins Jahr 1989 das Amt des Verlagsleiters. Danach wurde er zum Verleger der Finanz und Wirtschaft, die bis zum Jahre 2000 ein starkes Wachs-tum erlebte und zum bedeutendsten Wirtschaftsblatt des Landes avancierte. Herr Isler verkaufte den Verlag anschlies-send, blieb aber bis Ende 2004 noch als Herausgeber tätig. Herr Isler war von 2005 bis Ende 2008 Mitglied des Ver-waltungsrates der börsenkotierten PubliGroupe und von 2008 bis Frühling 2012 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Investmentgesellschaft New Value. 2005 wurde er in den Verwaltungsrat des Grand Casino Baden gewählt. Seit 2005 ist Herr Isler Stiftungsrat der move>med-Stiftung, die im Sportbereich engagiert ist. Herr Isler ist seit Anfang 2010 zudem Gemeindepräsident von Bergdietikon.

Anton Kräuliger, Vizepräsident Verwaltungsrat Ypsomed Holding AG (Mitglied VR seit 2007). Nach dem Studienab-schluss an der ETH Zürich als dipl. Masch.-Ing. trat Anton Kräuliger 1971 in das Familienunternehmen ein und über-nahm im Jahre 1978 die Aktienmehrheit der Metallgiesserei und Armaturenfabrik Lyss AG (heute Metalyss AG). Diese baute er zur marktführenden Schweizerischen Armaturen-gruppe, der Similor Gruppe, aus. Im Rahmen des Verkaufs von deren Armaturenbereich an die Madison Private Equi-ty Holding AG 2002 und 2005, kaufte Herr Kräuliger den Industriebereich, heute wieder in der Metalyss AG zusam-mengefasst, zurück. Herr Kräuliger war zwischen 1993 und 2004 Mitglied des Verwaltungsrats der börsenkotierten Berner Kantonalbank BEKB I BCBE, Mitglied des Verwal-tungsrats bei der Sécheron-Hasler Holding AG (2005 bis 2013) und Präsident des Verwaltungsrats der Sécheron SA (2005 bis 2014). Er ist weiterhin als Präsident des Verwal-tungsrats in der Metalyss AG (seit 1978) tätig. Herr Kräuli-ger leitet zudem als Vizepräsident des Gemeinderates Kappelen das Ressort Finanzen.

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Dr. h. c. Willy Michel Prof. em. Dr. Norbert Thom

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Kreuzverflechtungen Willy Michel ist ebenfalls Vizepräsident des Verwaltungsrates der an der BX Berne eXchange kotierten BV Holding AG. Die BV Holding AG hielt per 31. März 2014 insgesamt 22 500 Aktien der Ypsomed Holding AG (Vorjahr: 22 500 Aktien), was einer Beteiligung von 0.18% (Vorjahr: 0.18%) entspricht. Die von Willy Michel kontrollierte Techpharma Management AG hat im Februar 2014 ihre Beteiligung an der BV Holding AG auf über 50% aufgestockt. Im Berichtsjahr hat die an der SIX Swiss Exchange kotierten Adval Tech Holding AG mit Sitz in Niederwangen, welcher Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrats vorsteht, zwei Tochtergesellschaften, mit welchen die Ypsomed geschäftliche Beziehungen pflegt, an ein Drittunternehmen verkauft. An diesem ist Willy Michel nicht beteiligt. Im Übrigen lässt Ypsomed von Adval Tech bzw. ihren Gruppengesellschaften gelegentlich Werkzeuge zu branchenüblichen Konditionen, bzw. nach Vorliegen von Konkurrenzofferten zu marktgerechten Preisen herstellen.

Arbeitsweise des Verwaltungsrats

Der Verwaltungsrat tagt ordentlicherweise viermal jährlich, wo er die schriftliche Berichterstattung der Geschäftsleitung sowie die mündlichen Erläuterungen des Delegierten und CEO entgegennimmt, sich berät und über Anträge aus der Geschäftsleitung entscheidet. Anlässlich der Maisitzung nimmt die Revisionsstelle an der VR-Sitzung teil, wo sie Auskünfte zum umfassenden Bericht und zu weiteren Fragen erteilt. Der Verwaltungsrat versammelt sich zusätzlich ordentlicherweise jährlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Im Weiteren fasst der Verwaltungsrat gelegentlich Beschlüsse auf dem Zirkula-tionsweg. Die Sitzungstraktanden werden durch den Präsi-denten festgelegt; jedes Mitglied kann die Aufnahme von Traktanden beantragen. Die Mitglieder erhalten die Traktan-den und die notwendigen Entscheidungsgrundlagen üblicher-weise sieben bis zehn Tage vor den Sitzungen zugestellt. Jedes Verwaltungsratsmitglied kann Auskunft über alle An-gelegenheiten der Gruppe verlangen. Wahlen und Abstim-mungen im Verwaltungsrat erfolgen mit Mehrheitsentscheid, bei Stimmengleichheit hat der Präsident bzw. bei dessen Abwesenheit der Vizepräsident den Stichentscheid, eine Stellvertretung ist ausgeschlossen. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig Geschäftsleitungsmit-glieder (CFO, Leiter Technology, Leiter Operations, Leiter Marketing & Sales) sowie der Leiter der internen Revision mit beratender Stimme teil.

Infolge der Grösse und Zusammensetzung des Verwaltungs-rats kann der Verwaltungsrat in allen Fragen als Gesamtver-waltungsrat beraten und entscheiden. Er kann jedoch einzel-ne Befugnisse einem Verwaltungsratsausschuss übertragen. Es besteht ein Überwachungsausschuss, welchem drei Ver-waltungsratsmitglieder angehören, wobei der Verwaltungs-ratspräsident diesem Ausschuss nicht zugehört. Der Überwa-chungsausschuss besteht aus den Herren Kräuliger, Isler und Prof. em. Thom. Der Verwaltungsrat tagte im Berichtsjahr insgesamt viermal und fasste mehrere Zirkulationsbeschlüsse. Anlässlich der VR-Sitzung im Mai 2013 nahm der leitende Revisor an der VR-Sitzung teil. Der Verwaltungsrat versam-melte sich zusätzlich im März 2014 während 2.5 Tagen im Rahmen des Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung. Alle Mitglieder des Verwaltungsrats nahmen an sämtlichen Sit-zungen des Verwaltungsrats, an der Generalversammlung im Juni 2013 und am Strategiemeeting im März 2014 teil.

Kompetenzregelung

Der Verwaltungsrat hat die ihm von Gesetzes wegen zuste-henden, unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben. Er hat die oberste Entscheidungsgewalt im Unternehmen, unter Vorbehalt derjenigen Angelegenheiten, über die gemäss Gesetz die Aktionäre zu bestimmen haben. Er legt insbe-sondere die Unternehmenspolitik, das Leitbild, bestehend aus Vision und Mission, und die strategische Ausrichtung der Ypsomed Gruppe fest, bestimmt deren Ziele und Prioritäten und weist die Mittel zur Erreichung der festgelegten Ziele zu. Der Verwaltungsrat legt die Organisation der Ypsomed Gruppe fest, übt die Oberaufsicht über die Geschäftstätigkeit aus, kontrolliert das Finanz- und Rechnungswesen und ist für die Ernennung und Abberufung sowie für die Überwachung der mit der Geschäftsleitung betrauten Personen verantwort-lich. Er ist für den Geschäftsbericht verantwortlich, erlässt den Verhaltenskodex (Code of Coduct), genehmigt das Budget sowie die Mittelfristplanung für die Geschäftsleitung und überwacht im Weiteren den Geschäftsgang der Grup-pengesellschaften und nimmt periodisch eine Beurteilung strategischer, operativer und finanzieller Risiken vor. Der Verwaltungsrat genehmigt einzelne Sachgeschäfte. Dazu gehören insbesondere Entscheide über den Kauf oder Verkauf von Unternehmen und von Liegenschaften sowie der Abschluss von Verträgen über strategische Kooperationen und von weiteren wirtschaftlich bedeutenden Verträgen. Der Verwal-tungsrat genehmigt des Weiteren Bürgschaftsverpflichtungen und Arbeitsverträge mit Mitgliedern der Geschäftsleitung. Die Mitglieder des Überwachungsauschusses besprechen

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Page 95: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

sich einzeln mindestens einmal jährlich mit den für IKS, Risi-komanagement und Compliance Verantwortlichen zu den Themen Überwachung des internen Kontrollsystems, des Riskmanagements, der Compliance und der internen Audit-planung und berichten darüber dem Gesamtverwaltungsrat. Die Zuständigkeiten des Verwaltungsrats und der übrigen Entscheidungsträger innerhalb der Ypsomed Gruppe sind in der Kompetenzordnung festgelegt. Im Übrigen hat der Ver-waltungsrat die Geschäftsführung an den Delegierten und CEO delegiert.

Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung

Das dem Gesamtverwaltungsrat zur Verfügung gestellte Informations- und Kontrollinstrumentarium der Ypsomed Gruppe (MIS) besteht aus einem vierteljährlich erstellten Managementreporting (Management Review, Quartalsbe-richte) und einem Finanzreporting. Der Verwaltungsratsprä-sident und CEO kann jederzeit direkt auf das Management-informationssystem (MIS) zugreifen. Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrats und CEO der Ypsomed leitet die regel-mässig alle zwei Wochen stattfindenden Geschäftsleitungs-sitzungen und nimmt an diesen teil. An den Sitzungen des Verwaltungsrats nehmen regelmässig Geschäftsleitungsmit-glieder (CFO, Leiter Technology, Leiter Operations, Leiter Marketing & Sales) sowie der Leiter der internen Revision teil. Des Weiteren bespricht sich der Gesamtverwaltungsrat zu-sätzlich während zweier bis dreier Tage im Rahmen eines Strategiemeetings mit der Geschäftsleitung und weiteren Mitarbeitern, an welchem auch auf Risikomanagement fokus-siert wird. Der für das Risikomanagement zuständige Funkti-onsinhaber nimmt an sämtlichen Sitzungen sowohl der Ge-schäftsleitung als auch des Gesamtverwaltungsrats sowie am Strategiemeeting teil.Des Weiteren dienen strategische Planungsunterlagen dem Gesamtverwaltungsrat als Führungsinstrumente zur Steuerung des Unternehmens. Risikomanagement und Monitoring sind Aufgabe der Geschäftsleitung und werden periodisch, min-destens einmal jährlich dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gebracht. Der Geschäftsleitung stehen zusätzlich zu diesen Unterlagen weitere ausgewählte Finanzzahlen auf monatlicher Basis zur Verfügung.Die Risikobeurteilung basiert auf einem Risikoinventar, welches die relevanten Risikokategorien wie strategische Risiken, Managementrisiken, allgemeine Risiken der operativen Ge-schäftsbereiche, rechtliche Risiken, Systemrisiken, finanzielle Risiken inklusive Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken und

Ereignisrisiken inklusive politischer, regulatorischer, fiskalischer sowie externer Risiken umfasst und bezüglich Eintrittswahr-scheinlichkeit und Auswirkung bewertet werden. Die Funktion «Interne Revision», die direkt dem Gesamtver-waltungsrat gegenüber in Verantwortung steht, ist mit dem ständigen Ausbau des dokumentierten, internen Kontrollsys-tems beauftragt. Die Auditpläne basieren auf einer risiko-orientierten und auf Geschäftsprozesse bezogenen Vorgehens-weise und sind auf folgende Ziele und Aufgaben ausge- richtet: Überprüfung der Erfüllung der Geschäftsziele, Beur-teilung der Effektivität des Risikomanagements, der Steue-rungs- und Unternehmungsführungsprozesse, Optimierung von Geschäftsprozessen, Verbesserung der Steuerung und der Prozesse bezüglich der Informationssysteme, Verifizierung der Steuerung und der Prozesse im Rechnungswesen und der finanziellen Berichterstattung, Bestätigung und Gewähr von autorisierten Geschäftstransaktionen, Sicherstellung und Schutz von Vermögenswerten, Unterstützung bezüglich der Einhaltung der rechtlichen und regulatorischen Vorgaben, Überprüfung von signifikanten oder besonderen Geschäfts-fällen und Transaktionen. Der Verwaltungsrat kann weitere Prüfbereiche festlegen. Der Funktionsinhaber «Interne Revi-sion» dokumentiert die Revisionsstelle viermal jährlich über seine internen Revisionstätigkeiten und koordiniert diese mit den von der Revisionsstelle durchzuführenden Revisionsarbei-ten im Rahmen von Zwischen- und Jahresendaudits.

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Dr. h. c. Willy MichelChief Executive Officer, CEOund Delegierter des Verwaltungsrates

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

GeschäftsleitungDer Delegierte und CEO sowie die Geschäftsleitung sind für die operative Führung der Ypsomed Gruppe im Rahmen der vom Verwaltungsrat definierten Vorgaben verantwortlich.

Name Nationalität Jahrgang Position Für Ypsomed (bzw. vor 2003 für Disetronic) tätig seit

Dr. h. c. Willy Michel Schweiz 1947 als Präsident Verwaltungsrat 1984

als CEO 2011

Dr. Benjamin Reinmann Schweiz 1969 Senior Vice President Operations 2002

Hans Ulrich Lehmann Schweiz 1966 Senior Vice President Technology 2000

Simon Michel Schweiz 1977 Senior Vice President Marketing & Sales 2006

Niklaus Ramseier Schweiz 1963 Chief Financial Officer (CFO) 2002

Yvonne Müller Schweiz 1969 Senior Vice President Human Resources 2003

Dr. Beat Maurer Schweiz 1958 Senior Vice President Legal & Intellectual Property,Secretary of the Board

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Page 97: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Niklaus RamseierChief Financial Officer (CFO)

Dr. Beat MaurerSenior Vice President Legal & Intellectual Property

Dr. Benjamin ReinmannSenior Vice President Operations

Simon MichelSenior Vice President Marketing & Sales

Yvonne MüllerSenior Vice President Human Resources

Hans Ulrich LehmannSenior Vice President Technology

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Page 98: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Organisation der Ypsomed

CEO und Delegierter des VerwaltungsratesDr. h. c. Willy Michel

Verwaltungsrat

Finance & ITCFO

N. Ramseier

Legal & IPDr. B. Maurer

TechnologyH. U. Lehmann

Marketing & SalesS. Michel

OperationsDr. B. Reinmann

Human ResourcesY. Müller

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Dr. h. c. Willy Michel ist Präsident des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG seit deren Bestehen (1984) und CEO der Ypsomed Holding AG und Ypsomed Gruppe seit August 2011. Weitere Angaben zur Person finden sich im Kapitel Mitglieder des Verwaltungsrats auf Seite 79.

Simon Michel, Senior Vice President Marketing & Sales, bei Ypsomed seit Oktober 2006. Seit 2008 Mitglied der Geschäfts-leitung und verantwortlich für Marketing und Vertrieb. Von 2003 bis 2006 hat Herr Simon Michel bei der Firma Orange Communications AG in Zürich und Lausanne gearbeitet, wo er unter anderem für die Einführung und Vermarktung von UMTS verantwortlich zeichnete. Simon Michel hat an der Universität St. Gallen Wirtschaft studiert und in der Vertiefung Medien- und Kommunikationsmanagement mit einem Master abgeschlossen. Seit 2006 ist er Verwaltungsrat bei der Sphinx Werkzeuge AG und seit 2008 im Vorstand des lokalen Handels- und Industrie-vereins.

Benjamin Reinmann, Dr. med., Dr. phil. med., Senior Vice President Operations. Seit 2011 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Bereich Operations. Benjamin Reinmann übte bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit seinem Eintritt im Jahre 2002 verschiedene Funktionen in den Bereichen Marketing & Sales, Technology und Produktion aus. Vorher war er als Arzt im Universitätskinderspital Bern (2001 bis 2002) und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Bern und Indianapolis USA (1997–2001) tätig. Ausbildung: Medizinstudium, Doktorate in Medizin und Struk-turbiologie an der Universität Bern sowie Nachdiplomstudium in Unternehmensführung an der PHW Bern.

Hans Ulrich Lehmann, Senior Vice President Technology. Seit 2011 Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Bereich Technology. Seit seinem Eintritt bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) im Jahr 2000 war er in verschiedenen Positionen im Unternehmen tätig, anfänglich als Senior Project Manager für Entwicklungsprojekte und anschliessend für meh-

rere Jahre als Vice President Manufacturing und Vice President Technology. Zuvor arbeitete er bei verschiedenen Unternehmen in der Medizin- und Kunststoffspritzgusstechnik in der Schweiz sowie in den USA. Er verfügt über einen Berufsabschluss als Masch.-Ing. HTL und ein Nachdiplomstudium FH in Unterneh-mensführung der Berner Fachhochschule sowie einen Abschluss des «Program for Leadership Development PLD» an der Harvard Business School in Boston, USA.

Niklaus Ramseier, CFO, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Disetronic) seit 2002, vorher Leiter Finanzen und Controlling für den Bereich Industrial Services der Von Roll Gruppe (von 1995 bis 2002), und diverse Beratungs- und Buchführungstä-tigkeiten in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbil-dung: diplomierter Experte in Rechnungslegung und Controlling.

Yvonne Müller, Senior Vice President Human Resources, bei Ypsomed seit 2003, vorher Verantwortlichkeiten im Ausbil-dungsbereich bei der Berner Kantonalbank BEKB I BCBE (2002 bis 2003), im Bereich Personalwesen bei X-Media und Scout24 (von 2000 bis 2002) und IKEA (von 1996 bis 2000). Ausbil-dungen: diplomierte HR-Leiterin und Executive MBA in General Management der Berner Fachhochschule.

Beat Maurer, Dr. iur., Rechtsanwalt, Senior Vice President Legal und Intellectual Property, Sekretär Verwaltungsrat der Ypsomed Holding AG, bei Ypsomed (bzw. vor 2003 bei Dise-tronic) seit 1992, vorher Steuer- und Rechtsberatung in einer Treuhand- und Revisionsgesellschaft. Ausbildung: Lizentiat in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg i.Ü., Studien an der Freien Universität Berlin, Doktorat in Rechtswissenschaf-ten an der Universität Bern und Rechtsanwalt Kanton Bern. Beat Maurer ist seit 2002 Fachrichter für wirtschaftsrechtliche und immaterialgüterrechtliche Fragen am Handelsgericht des Kan-tons Bern. Im Weiteren ist er Vorstandsmitglied des Dachver-bandes der Schweizerischen Handels- und Industrievereinigung der Medizintechnik FASMED mit Sitz in Muri bei Bern.

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Page 99: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Ypsomed – Corporate Governance Bericht

ManagementverträgeEs gibt keine Managementverträge.

Vergütungen VerwaltungsratDie Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen für ihre Tätig-keit als Verwaltungsratsmitglied eine Vergütung, welche vom Gesamtverwaltungsrat diskutiert und nach freiem Ermessen ohne Beizug von externen Beratern im Plenum neu festgelegt wird. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien- oder Optionspläne. Die Grundlagen und Elemente des Verwaltungsratshonorars (bestehend aus einem fixen Anteil, einem variablen Anteil sowie einem Sitzungsgeld) werden vom Verwaltungsrat jähr-lich überprüft und nach freiem Ermessen neu festgesetzt. Der fixe Anteil beträgt CHF 150 000 (Vorjahr: CHF 150 000) für den Präsidenten des Verwaltungsrates und CHF 90 000 (Vorjahr: CHF 90 000) je Mitglied des Verwaltungsrates. Der variable Anteil beträgt zwischen 0% bis maximal 33 1/3% des Fixanteils. Die Höhe des variablen Anteils ist abhängig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend auf ²/3 der konsolidierten EBIT-Marge und 1/3 des konsolidierten Umsatzes und beträgt im Berichtsjahr 5.0% des Fixanteils. Das Sitzungsgeld beträgt CHF1500 für jede mindestens einen halben Tag dauernde Sitzung (Vorjahr: CHF 1500). Für kür-zere Sitzungen sowie für die Teilnahme am Strategiemeeting und an der Generalversammlung wird kein Sitzungsgeld entrichtet. Verwaltungsratshonorar und Sitzungsgeld werden den Mitgliedern des Verwaltungsrates nach der Generalver-sammlung bezahlt.

Für Beratungsdienstleistungen wurde dem Präsidenten des Verwaltungsrates bzw. der durch ihn kontrollierten Techphar-ma Management AG zudem ein seit Jahren unveränderter Betrag von pauschal CHF 140 000 bezahlt. Infolge Annahme der Minder-Initiative und unter entsprechender Abänderung des Rahmendienstleistungsvertrages wird diese Vergütung in selber Höhe neu als Honorar für das Verwaltungsratspräsidium der Ypsomed AG an Willy Michel ausbezahlt. Dieser Betrag stellt die vollständige Vergütung, nebst erwähntem Verwaltungs-ratshonorar und Sitzungsgeld der Ypsomed Holding AG, für sämtliche Beratungs- und Managementleistungen von Willy Michel, inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr, dar.Das Verhältnis zu nahestehenden Personen wird im Kapitel Verwaltungsrat, Mitglieder des Verwaltungsrates, Seite 84, beschrieben.Informationen über sämtliche tatsächlichen, im Geschäftsjahr 2013/14 an die gegenwärtigen und ehemaligen Mitglie- der des Verwaltungsrats gezahlten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vor-geschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 67, zu finden.

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Vergütungen GeschäftsleitungDer an Willy Michel als Präsident des Verwaltungsrates der Ypsomed Holding AG und Ypsomed AG bezahlte Betrag (siehe Seite 67) stellt die vollständige Vergütung für sämtliche Bera-tungs- und Dienstleistungen von Willy Michel inklusive seiner Tätigkeit als CEO im Geschäftsjahr dar. Willy Michel hat ausdrücklich auf eine weitergehende Vergütung für seine operativen Tätigkeiten als CEO im Geschäftsjahr verzichtet.

Die Grundlagen und Elemente der Vergütungen der anderen Mitglieder der Geschäftsleitung bestehen aus einem Grund-salär und einem vom Unternehmenserfolg und dem Erreichen individueller Ziele abhängigen variablen Lohnanteil. Der Präsident des Verwaltungsrates überprüft jährlich das Grund-salär jedes einzelnen Mitgliedes der Geschäftsleitung und legt allfällige Anpassungen des Grundsalärs nach freiem Ermessen fest. Der variable Lohnanteil beträgt zwischen 0% und maximal 31.25% des gesamten Jahressalärs (brutto) des einzelnen Geschäftsleitungsmitglieds. Der variable Lohnanteil ist abhän-gig von erreichten gegenüber budgetierten Zielen, basierend zu 50.0% von der konsolidierten EBIT-Marge, 25.0% auf dem konsolidierten Umsatz und zu 25.0% auf dem Erreichen der individuellen Ziele des betreffenden Geschäftsleitungsmitglieds. Alle Vergütungen sind Barvergütungen. Es gibt keine Aktien- oder Optionspläne.

Die Ausrichtung von Pauschalspesen richtet sich nach dem durch den Kanton Bern genehmigten Spesenreglement; Pau-schalspesen decken danach nur effektive Spesenereignisse ab und werden daher nicht gesondert ausgewiesen. Ebenfalls sind keine Zusatzleistungen (beispielsweise Vergünstigungen für den Bezug von Reka-Checks und Weiteres) ausgewiesen, soweit sie den Betrag von total CHF 2 000 pro Person und Jahr nicht übersteigen.

Es sind keine Abgangsentschädigungen mit Organmitgliedern und keine langen Vertragsdauern von mehr als sechs Monaten mit Mitgliedern der Geschäftsleitung vereinbart.

Es wurden im Berichtsjahr keine Abgangsentschädigungen an ehemalige Organmitglieder bezahlt.

Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2013/14 an die Mitglieder der Geschäftsleitung sowie an die früheren Mitglieder der Geschäftsleitung gezahl-ten Vergütungen, die durch Art. 663bbis des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 68, zu finden.

Aktienzuteilung im Berichtsjahr

Es wurden im Berichtsjahr keine Aktien zugeteilt.

Aktienbesitz

Informationen über die tatsächlichen, direkt und indirekt im Geschäftsjahr 2013/14 von den Mitgliedern des Verwaltungs-rates, der Geschäftsleitung und ihnen nahestehenden Personen gehaltenen Aktien, die durch Art. 663c des schweizerischen Obligationenrechts vorgeschrieben werden, sind im Anhang zur Jahresrechnung 2013/14, Seite 68, zu finden.

Es wurden von der Gesellschaft keine Optionen auf Betei- ligungsrechte von der Ypsomed Holding AG oder Konzern-gesellschaften begeben.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

Mitwirkungsrechte der AktionäreStimmrechtsbeschränkungen und -vertretung

Alle im Aktienbuch mit Stimmrecht eingetragenen Aktionäre sind an der Generalversammlung stimmberechtigt. Die Aktio-näre können sich an der Generalversammlung durch schrift-lich bevollmächtigte Personen vertreten lassen. Bei der Aus-übung des Stimmrechtes kann kein Aktionär für eigene und vertretene Aktien zusammen mehr als 5.0% aller Aktienstim-men direkt oder indirekt auf sich vereinigen. Juristische Per-sonen und Personengesellschaften, die untereinander kapital- oder stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise, verbunden sind, sowie natürliche oder juris-tische Personen und Personengesellschaften, die zur Umgehung der Stimmrechtsbeschränkung koordiniert vorgehen, gelten dabei als eine Person. Die Stimmrechtsbeschränkung findet hingegen keine Anwendung auf die Ausübung des Stimmrechts durch den Organvertreter, den Depotvertreter und den un-abhängigen Stimmrechtsvertreter sowie auf Willy Michel, da er beim Erlass der entsprechenden Statutenbestimmung mit einem Bestand von über 5.0% aller Aktienstimmen im Aktien-buch eingetragen war (Art. 16 Statuten).

Statutarische Quoren

Die Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse und vollzieht ihre Wahlen, soweit Gesetz oder Statuten nichts anderes bestimmen, mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen Aktienstimmen, unter Ausschluss der leeren und ungültigen Stimmen. Der Vorsitzende stimmt mit und hat bei Stimmen-gleichheit den Stichentscheid. Die statutarischen Quoren stimmen mit den gesetzlichen überein.

Einberufung der Generalversammlung

Die Einladung an die Generalversammlung erfolgt per Brief an die im Aktienbuch eingetragenen Aktionäre spätestens 20 Tage vor dem Versammlungstag sowie durch einmalige Veröffentlichung im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB).

Traktandierung

Aktionäre, die Aktien im Nennwert von mindestens einer Million Franken vertreten, können unter Angabe des Verhand-lungsgegenstandes und der Anträge die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen. Entsprechende Begeh-ren sind schriftlich und spätestens 45 Tage vor der Versamm-lung an den Präsidenten des Verwaltungsrates zu richten.

Eintragungen im Aktienbuch

Eintragungen im Aktienbuch werden bis sechs Tage vor der Generalversammlung vorgenommen.

Kontrollwechsel und AbwehrmassnahmenIm Falle eines öffentlichen Kaufangebotes ist ein Anbieter im Sinne von Art. 32 BEHG verpflichtet, ein Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der Gesellschaft zu unterbreiten, sobald er direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere der Gesellschaft erwirbt und damit zusammen mit Papieren, die er bereits besitzt, den Grenzwert von 49.0% der Stimmrechte, ob ausübbar oder nicht, überschreitet (Art. 10 Statuten).

Es gibt keine Kontrollwechselklauseln mit Mitgliedern des Verwaltungsrates, der Geschäftsleitung und/oder weiteren Kadermitgliedern.

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RevisionsstelleDauer des Mandates und Amtsdauer des leitenden Revisors

Am 27. Juni 2007 wählte die Generalversammlung der Ypsomed Holding AG erstmals die Ernst & Young AG, Bern, als Revisionsstelle. Der leitende Revisor, Herr Christian Schibler, ist bei Ypsomed Holding AG seit Juni 2007 im Amt und wird aufgrund der Rotationspflicht im neuen Geschäftsjahr 2014/15 ersetzt. Die Revisionsstelle wird jeweils von der Generalversammlung für die Amtsdauer von einem Jahr ge-wählt, letztmals anlässlich der Generalversammlung 2013.

Revisionshonorare

Die Summe der von der Revisionsstelle im Laufe des Berichts-jahres der Ypsomed Holding AG und ihren Konzerngesell-schaften in Rechnung gestellten Revisionshonorare beträgt TCHF 275. Die Revisionsstelle erbrachte im Berichtsjahr zu-sätzliche, sogenannte Non-Auditing-Dienstleistungen im Zu-sammenhang mit dem Verkauf der DiaExpert (Due Dilligence, Steuerberatungen) sowie für Interpretationen von Swiss GAAP FER und Offenlegungspflichten. Die Revisionsstelle stellte hierfür Ypsomed Holding und ihren Konzerngesellschaften Rechnung im Betrag von insgesamt TCHF 289.

Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision

Die Aufsicht und Kontrolle der Revisionsstelle nimmt der Ge-samtverwaltungsrat wahr. Bei der Behandlung und Abnahme der Konzern- und der Jahresrechnung durch den Verwaltungs-rat ist der leitende Revisor anwesend. Die Revisionsstelle erstellt jährlich einen umfassenden Bericht zuhanden des Verwaltungsrates, der vom Verwaltungsrat in Anwesenheit des leitenden Revisors beraten wird.

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Ypsomed – Corporate Governance Bericht

InformationspolitikDie Ypsomed Holding AG pflegt gegenüber Aktionären, potenziellen Investoren, Finanzanalysten, Medien, Kunden und weiteren interessierten Personen eine offene, transparen-te und sich am Grundsatz der Gleichbehandlung orientieren-de Kommunikationspolitik. Die Gesellschaft bedient sich folgender Instrumente: jährlicher Geschäftsbericht, Halbjah-resbericht, Präsentation des Jahresergebnisses für Medien und Finanzanalysten vor der Generalversammlung sowie Medienorientierungen und Publikationen des Unternehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs. Die Kommuni-kation mit Investoren ist Aufgabe des Verwaltungsratspräsi-denten.

Folgende Research-Banken decken die Entwicklung der Ypsomed Gruppe ab:

BZ-Bank, Wilen (www.bzbank.ch), Roger Steiner

Credit Suisse, Zürich (www.credit-suisse.com), Christoph Gretler

Vontobel, Zürich (www.vontobel.com), Carla Bänziger

Zürcher Kantonalbank, Zürich (www.zkb.ch), Sibylle Bischofberger Frick

Auf unserer Website www.ypsomed.ch (unter Medien & Inves-toren) kann jede interessierte Person kostenlos und zeitnah potenziell kursrelevante Tatsachen abrufen (Pull-System). Weiter kann sich jede interessierte Person für die Zustellung von Unterlagen unter www.ypsomed.ch/medien.html in einen E-Mail-Verteiler eintragen lassen (Push-System). Offizielles Publikationsorgan der Ypsomed Holding AG ist das Schwei-zerische Handelsamtsblatt (SHAB). Publikationen des Unter-nehmens mit potenzieller Relevanz auf den Aktienkurs erge-hen in der Regel nach Handelsschluss. Solche Publikationen werden vorab an die SIX Swiss Exchange Regulation gemel-det und werden danach zeitgleich zur Aufschaltung auf der oben erwähnten Website an mehrere nationale Tageszeitun-gen, elektronische Informationssysteme sowie an die sich im entsprechenden E-Mail-Verteiler eingetragenen Personen zugestellt.

AktienhandelDie Namenaktien der Ypsomed Holding AG werden an der SIX Swiss Exchange und an der BX Berne eXchange gehandelt.

Tickersymbole:YPSN (Telekurs)YPSN.S (Reuters)YPSN SW (Bloomberg)Valorennummer 1939 699 ISIN CH 001 939 699 0

Wichtige Termine1. Juli 2014Generalversammlung, Bern

30. Oktober 2014Medienkonferenz und Analystenpräsentationzu den Halbjahreszahlen 2014/15, Solothurn

28. Mai 2015Medienkonferenz und Analystenpräsentationzu den Jahreszahlen 2014/15, Burgdorf

KontaktYpsomed Holding AGBenjamin Overney, Head of Investor & Public [email protected]

Telefon +41 34 424 41 59Telefax +41 34 424 41 55

www.ypsomed.com

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Glossar

Ampulle / PatroneBehälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwend-baren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Karpule).

AmylinHormon, das zusammen mit Insulin von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Bei Funktionsunfähigkeit der Bauchspeicheldrüse wird es wie Insulin nicht mehr produziert. Gemäss neueren Untersuchungen ergänzt Amylin die Wirkung von Insulin in der Diabetesbehandlung und ermöglicht eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels.

Anämie (Blutarmut)Anämie bezeichnet einen Zustand der Blutarmut. Diese kann sich in einer Verminderung der Hämoglobinkonzentration (roter Blutfarbstoff), des Hämatokrits (Mass für die Dicke des Bluts, Anteil zellulärer Bestandteile) und / oder der Erythrozytenzahl (rote Blutkörperchen) im Blut im Verhältnis zur Altersnorm äussern. Dadurch ist bspw. die Transportkapazität des Blutes für Sauerstoff vermindert. Zu den typischen Symptomen gehören Leistungsabfall und schnelle Ermüdung sowie Blässe, Müdigkeit, Atem-losigkeit und Palpitationen (unregelmässiger, beschleunigter oder verstärkter Herzschlag im Verhältnis zur geforderten Aktivität). Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben.

AutoinjektorInjektionsgerät, bei dem das Durchstechen der Haut mit der Nadel (Inser-tion) und / oder das Ausschütten des Medikaments (Injektion) automatisch ausgeführt wird, wobei der Antrieb üblicherweise über einen Feder-mechanismus erfolgt.

BasalratenAls Basalrate bezeichnet man die Menge eines kontinuierlich verabreichten, kurzwirksamen Insulins. Sie deckt den Grundbedarf.

Biomoleküle (injizierbare)Biotechnologisch hergestellte Medikamente, die nicht auf dem herkömmli-chen Weg verabreicht werden können (z. B. oral), da sie im Verdauungstrakt zerstört würden, und somit injiziert werden müssen.

BiosimilarDer Fachbegriff Biosimilar bezeichnet einen biotechnologisch erzeugten, proteinbasierten Nachahmer-Arzneistoff, der nach Ablauf der Patentzeit eines Originalwirkstoffs zugelassen wird. Die Wirkstoffe dieser neuartigen Biotechnologieerzeugnisse sind, anders als die klassischen, molekülstruk-turdefinierten Arzneistoffe, nicht völlig identisch mit dem Originalwirkstoff und erfordern deshalb aufwendigere Zulassungsverfahren und Über-wachungsmassnahmen als die klassischen Generika. Hauptgründe für diese Unterschiede sind die unterschiedlichen Organismen (bspw. Bakte-rien E. coli), auf denen das Zielprotein exprimiert wird, und die anderen angewendeten Verfahren wie Abtrennung und Reinigung.

BolusIn Phasen erhöhten Insulinbedarfs (v. a. bei Mahlzeiten) wird durch die Abgabe eines Bolus, also von zusätzlichen Insulineinheiten, dieser erhöhte Bedarf gedeckt.

Blutzucker (Glukose)Blutzucker bedeutet im Allgemeinen die Höhe des Glukoseanteils im Blut. Glukose ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper und stellt einen wichtigen Messwert in der Medizin dar. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft

erhöht (Hyperglykämie), liegt in der Regel ein Diabetes mellitus vor. In der intensivierten Insulintherapie sollte der Blutzuckerwert mindestens viermal täglich gemessen werden, um die Insulingabe dem aktuellen Insulinbedarf anpassen zu können. Veränderungen des Insulinbedarfs können durch die im Tagesverlauf variierende Ausschüttung blutzuckerbeeinflussender Hormone, das Einnehmen von Mahlzeiten, körperliche Aktivitäten oder fieberhafte Infektionskrankheiten auftreten.

BlutzuckermessungDie Blutzuckermessungen werden von den Diabetikern üblicherweise selbständig mit portablen Blutzuckermessgeräten durchgeführt. Dabei wird zuerst eine kleine Blutprobe auf einen Teststreifen aufgebracht. Durch eine enzymatische Reaktion auf dem Teststreifen wird der Blutzucker in ein messbares Produkt umgewandelt, das dann vom Messgerät auf der Grundlage eines fotometrischen oder elektrochemischen Verfahrens aus-gewertet und angezeigt wird. Die Blutzuckermessung erfolgt bei einer intensivierten Insulintherapie mindestens viermal pro Tag.

CE-RegistrierungEine CE-Registrierung umfasst in Europa die unabhängige Überprüfung und Zulassung eines Produktes und bestätigt die vorgeschriebene Kenn-zeichnung hinsichtlich der Sicherheit.

Contract Manufacturing (CM)Das Contract Manufacturing zeichnet sich dadurch aus, dass einem Auf-tragnehmer mehrere oder einzelne Stufen der Fertigung eines Produktes aufgetragen werden (Fremdproduktion). Es entstehen dem OEM / ODM Kostenvorteile, da die Infrastruktur nicht nur für eine einzelne Produkt-linie / Fertigungslinie oder ein einzelnes Produkt genutzt wird, sondern für mehrere Hersteller oder Produkte. Die Spezialisierung des Auftragnehmers mit definierter Infrastruktur führt zu einem grösseren Fertigungsvolumen (Stückzahl). Somit profitieren beide Parteien. ComplianceIn der Medizin spricht man von der Compliance des Patienten. Damit wird der Umstand angesprochen, dass die Heilung vieler Krankheiten ein kooperatives Verhalten des Patienten voraussetzt. Im medizinischen Sinne kann man Compliance also mit Therapietreue oder konsequentem Befolgen von ärztlichen Empfehlungen übersetzen, sprich, ob der Patient das tut, was der Arzt ihm empfiehlt. Besonders wichtig ist Compliance bei Diabetikern in Bezug auf die Einnahme von Medikamenten, das Befolgen einer Diät oder die Veränderung des Lebensstils.

Diabetes mellitusChronische Störung des Stoffwechsels mit erhöhten Blutzuckerwerten. Der Blutzucker kann bei Personen mit Diabetes mellitus nicht mehr im erforderlichen Masse von Körperzellen zur Energiegewinnung aufgenom-men werden, so dass sich zu viel Glukose im Blut befindet (Hyperglykä-mie / Überzuckerung), die dann teilweise über die Nieren ausgeschieden wird. Beim Diabetes mellitus Typ 1 produziert der Körper nur noch wenig oder überhaupt kein Insulin mehr (absoluter Insulinmangel), da die meisten oder alle insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse auf-grund einer Autoimmunerkrankung zerstört worden sind. Er manifestiert sich in der Regel bis zum 35. Lebensjahr und bedarf der regelmässigen subkutanen Verabreichung (Injektion) von Insulin. Der Diabetes mellitus Typ 1 macht etwa 10 .0% aller Diabetes-mellitus-Fälle aus und wird durch den Arzt aufgrund seiner ausgeprägten Leitsymptome richtig erkannt und behandelt. Beim weitaus häufigeren Diabetes mellitus Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin, jedoch ist durch eine Insulinresis-tenz (Insulinunempfindlichkeit) der Körperzellen die Wirkung vermindert. Dies führt in der Regel zu einer vermehrten Ausschüttung von Insulin (Hyperinsulinämie), um die mangelnde Insulinwirkung zu kompensieren.

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Risikofaktoren wie Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, daher erfolgt häufig die Bezeichnung als Wohlstandskrankheit. Der Diabetes mellitus Typ 2 wird in der Regel bei über 40-jährigen und übergewichtigen Personen diagnostiziert und in einer ersten Phase oftmals ausreichend mit einer gesunden Ernährung und vermehrter körperlicher Aktivität behandelt. In späteren Phasen gelangen zusätzlich Tabletten sowie Insulininjektionen zum Einsatz. Gemäss Schätzungen sind sich heute rund die Hälfte aller Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 nicht bewusst, dass sie einen Diabetes haben. Für beide Diabetestypen gilt: Wird der Diabetes nicht frühzeitig erkannt oder nur unzureichend behandelt, können schwerwiegende Folgeerkrankungen unter anderem an den Nieren, Nerven, Augen oder Blutgefässen auftreten.

DoppelkammerkarpuleDie Doppelkammerkarpule wurde vor allem für lyophilisierte Substanzen entwickelt. Die Doppelkammertechnologie ermöglicht einen effizienten Wirkstoffeinsatz durch schonende Produktrekonstitution: So wurde die Doppelkammertechnologie speziell für empfindliche Arzneimittel kon-zipiert, die durch Gefriertrocknung haltbar gemacht werden. Eine der beiden Kammern enthält den lyophilisierten Wirkstoff (gefriergetrockneter Wirkstoff), die andere das Lösungsmittel. Beide werden erst unmittelbar vor der Anwendung miteinander vermischt. Dieses «All-in-one»-Konzept unterstützt sowohl eine höhere Dosiergenauigkeit als auch eine leichtere Handhabung.

Follicle Stimulating Hormone (FSH)Das follikelstimulierende Hormon FSH ist ein Keimbahnhormon, das in Zellen des Hypophysenvorderlappens und der Plazenta gebildet wird und die Follikelreifung bei Frauen sowie die Spermatogenese bei Männern fördert. FSH wird zur Behandlung von Unfruchtbarkeit eingesetzt.

GLP-1Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) ist ein im Darm gebildetes Peptidhormon, das eine wichtige Rolle im Zuckerstoffwechsel im Rahmen des Inkretin-Effekts – der Insulinantwort der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse auf Zuckerzufuhr über den Darm und das Blut – spielt. GLP-1 wird bei Nah-rungsaufnahme direkt in den Blutkreislauf freigesetzt. Es wird innerhalb von Minuten von dem Enzym Dipeptidylpeptidase 4 (DPP 4) abgebaut und muss also ständig neu produziert werden. Es stimuliert die Produk-tion von Insulin in der Bauchspeicheldrüse, es verzögert die Entleerung des Mageninhaltes in den Darm, wodurch das Appetit- und Durstgefühl gehemmt wird. Es senkt den Glucagon-Spiegel. Glucagon fördert die Freisetzung und Neusynthese von Glukose aus der Leber. So verhindert eine adäquate Ausschüttung oder die subkutane Injektion von GLP-1 zu hohe Glukosewerte im Blut.

Heparin Ein Antikoagulans, d. h. ein Wirkstoff zur Hemmung der Blutgerinnung.

HyperglykämieBei einer Hyperglykämie (Überzuckerung) liegt ein erhöhter Blutzuckerwert (Glukosewert) mit Werten über 110 mg / dl (6.1 mmol / l) nüchtern bzw. über 140 mg / dl (7.8 mmol / l) zwei Stunden nach dem Essen vor. Die Ursache einer Hyperglykämie ist ein relativer oder absoluter Insulinmangel (Diabetes mellitus). Dieser bewirkt, dass die Glukose aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden kann und gleichzeitig Glukose z.B. aus der Leber freigesetzt wird. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt an. Der Körper versucht, den überschüssigen Blutzucker über die Nieren auszu-scheiden, und verliert dabei gleichzeitig notwendiges Flüssigkeitsvolumen. Betroffene reagieren durch häufiges Urinieren und starken Durst. Leichte Blutzucker erhöhungen bleiben meist unbemerkt, da erste Symptome wie Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit nicht als Folge von hohen Blutzucker-

werten verstanden werden. Bei kompletter Insulinkarenz und damit starker und anhaltender Blutzuckererhöhung kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Azetongeruch im Atem, dem Auftreten von Glukose und Azeton im Urin und schliesslich zu einem lebensbedrohlichen diabetischen Koma kommen. Zur Behandlung einer Hyperglykämie werden Insulin verabreicht und die Flüssigkeitszufuhr erhöht.

HypoglykämieEine Hypoglykämie bezeichnet eine Unterzuckerung einhergehend mit einem Blutzuckerwert von unter 40 mg / dl (2.2 mmol / l) ohne Vorliegen von Symptomen. Hypoglykämien können bei allen Diabetikern, die mit Sulfonylharnstoff, Gliniden oder Insulin behandelt werden, vorkommen. Zur Unterzuckerung kommt es immer dann, wenn die blutzuckersenkenden Faktoren (z.B. Insulin, Tablettenwirkung, körperliche Aktivität) gegenüber den blutzuckersteigernden Faktoren (z.B. Nahrungsaufnahme, Zuckerneu-bildung in der Leber) überwiegen. Zu den Symptomen einer Hypoglykämie gehören unter anderem Zittern und Schwitzen, starkes Hungergefühl, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, sinkende Konzentrationsfähigkeit, Sehstörungen. Sie kann mit der sofortigen Einnahme von Traubenzucker oder Fruchtsaft bekämpft werden. Eine schwere Hypoglykämie kann bis zur Bewusstlosigkeit führen und erfordert dann umgehend ärztliche Hilfe.

InjektionSpritzen (Injizieren) flüssiger Substanzen.

Injektionssysteme / InjektionsgeräteAls Injektionssysteme bzw. Injektionsgeräte werden Geräte zur Injektion von Medikamenten bezeichnet, z.B. Pens, automatische Injektoren und Pen-Nadeln.

InkretineInkretine sind Dünndarmhormone (Peptidhormone), die nach der Nah-rungsaufnahme freigesetzt werden und die Insulinsekretion der Bauch-speicheldrüse anregen. Gleichzeitig hemmen sie die Freisetzung des Insulingegenspielers Glucagon. Bei Typ-2-Diabetikern werden weniger Inkretine freigesetzt als bei Gesunden. Für die Diabetestherapie sind vor allem die Inkretine GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) und GIP (Gastric Inhibitor Peptide) interessant. Es gibt zwei neue Arzneistoffgruppen, die am Inkretinstoffwechsel wirken: sogenannte Inkretin-Mimetika, die die Wirkung von Inkretinen nachahmen, und sogenannte DPP-4-Hemmer, die den Abbau von körpereigenen Inkretinen verzögern.

InsulinLebensnotwendiges Peptidhormon, das von der Bauchspeicheldrüse in den Betazellen der Langerhans’schen Inseln produziert wird. Die Hauptwirkung des Insulins ist die rasche Senkung der Blutzuckerkonzentration, indem es den Transport von Glukose aus dem Blut in das Zellinnere unterstützt. Insulin wurde erst 1921 von den beiden Kanadiern Dr. Frederick Banting und Charles Best entdeckt und wird seither zur Diabetesbehandlung eingesetzt. Es wird heute grösstenteils mittels biotechnologischer Verfah-ren hergestellt und muss entweder injiziert oder infundiert werden. Die orale Einnahme ist nicht möglich, da das Peptidhormon Insulin durch die Magensäure zerstört würde.

InsulinanalogaAls Insulinanaloga bezeichnet man Insuline mit modifizierter Aminosäure-sequenz, die eine gegenüber dem Humaninsulin veränderte Verstoffwech-selung besitzen. Die Motivation für die Entwicklung der Insulinanaloga war, die Steuerbarkeit der Insulintherapie zu verbessern. Bei Normalinsulin setzt die Wirkung nach etwa 30 Minuten ein, das Wirkmaximum wird nach ein bis zwei Stunden erreicht. Durch den Austausch bestimmter Aminosäuren kann die Verstoffwechselung (Pharmakokinetik) des Insulins verändert

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werden, ohne seine Wirkung, d. h. die Bindung an die Insulinrezeptoren, zu beeinflussen.

InsulinpumpeInsulinpumpen sind handliche, batteriebetriebene Geräte von der Grösse eines Mobiltelefons oder Pagers, die regelmässige Insulininjektionen bei Diabetikern ersetzen können. Sie enthalten Insulinampullen mit kurz wirksamem Insulin. Das Insulin wird über einen Katheter, dessen Kanüle im Unterhautfettgewebe (subkutan) liegt, regelmässig in das subkutane Fettgewebe des Körpers abgegeben. Der Katheter mit Kanüle wird alle ein bis drei Tage gewechselt. Die Infusionspumpe ermöglicht eine normnahe Blutzuckereinstellung, indem sie kontinuierlich rund um die Uhr (auch nachts) kleine, durch den Patienten vorprogrammierte Dosen Insulin abgibt. Zusätzlich kann der Patient auf Knopfdruck weitere Insulindosen abgeben, um den zusätzlichen Insulinbedarf, z.B. bei Mahlzeiten, abzudecken. Die Behandlung mit einer Insulinpumpe erfordert weiterhin regelmässige Blutzuckermessungen durch den Patienten, damit er die Insulindosis ge-gebenenfalls anpassen kann.

Interferon-alphaInterferone spielen bei verschiedenen Abwehrmechanismen im Immunsystem als Boten- und Signalstoffe eine wichtige Rolle. Sie werden von Zellen freigesetzt, die mit Viren befallen sind. So aktivieren bestimmte Abwehr-zellen des Immunsystems wie Makrophagen, natürliche Killerzellen und zellzerstörende T-Lymphozyten. Interferone hemmen darüber hinaus das Wachstum und die Teilung sowohl von gesunden als auch von bösartigen Zellen. Alphainterferon wird zur Therapie der akuten und chronischen Hepatitis-C-Infektion eingesetzt.

KanüleSiehe Pen-Nadel.

KarpuleBehälter mit dem zu verabreichenden Wirkstoff, z.B. bei wiederverwend-baren Pens. Einige Wirkstoffe benötigen Ampullen bzw. Patronen mit zwei Kammern für den lyophilisierten (pulverartigen) Wirkstoff und das dazugehörige Lösungsmittel, die vor der Anwendung automatisch im Pen gemischt werden (siehe auch Ampulle / Patrone).

Lantus®

Lantus® von Sanofi ist ein lang wirksames Insulinanalogon, das ein- bis zweimal pro Tag injiziert wird und den Glukosespiegel über bis zu 24 Stunden senkt. Lantus® gehört zu den Basalinsulinen, indem es eine langsame und gleichmässige Insulinabgabe gewährleistet.

Monoklonale AntikörperMonoklonale Antikörper sind hochspezialisierte und zielgerichtete Anti-körper – aktive Eiweissmoleküle, die vom Immunsystem als Antwort auf eine fremde Substanz (z.B. Fremdkörper, Krankheitserreger) hergestellt werden und diese unschädlich machen können –, die mit Hilfe biotech-nologischer Verfahren synthetisch hergestellt werden. Das Besondere an ihnen ist, dass sie in der Lage sind, natürliche Abwehrprozesse des Körpers gegen eine Krankheit zu aktivieren. Bisher werden monoklonale Antikörper insbesondere zur Krebstherapie und zur Unterdrückung uner-wünschter Immunreaktionen, z.B. bei Psoriasis, eingesetzt. Das können auch Autoimmunerkrankungen sein oder auch die Verhinderung von Abstossungsreaktionen nach einer Organtransplantation.

Original Design Manufacturer (ODM)Als Original Design Manufacturer (abgekürzt: ODM) wird ein Unterneh-men bezeichnet, das für ein anderes Unternehmen Auftragsfertigungen übernimmt. Ein ODM stellt von anderen Unternehmen in Auftrag gegebene,

jedoch zum Teil selbst entwickelte Produkte her, die letztlich unter dem Markennamen des Auftraggebers verkauft werden. Dieses Vorgehen erlaubt es einem Kunden eines ODM, Markenprodukte anzubieten, ohne dass der Kunde eine eigene Fabrik für dieses Produkt betreiben muss. Entscheidend bei der Definition des ODM ist das Design, denn ein ODM führt auch die Planung und Konstruktion der produzierten Teile aus. Im Gegensatz dazu steht der CM (Contract Manufacturer), der lediglich die Auftragsproduktion übernimmt.

Pen (Injektions-Pen)Injektionshilfe, die äusserlich einem Füllfederhalter oder Kugelschreiber gleicht. Die vom Arzt verschriebene Medikamentendosis wird beim Pen durch Drehen an einem Dosierknopf eingestellt und mit einfachem Knopfdruck aus der Pen-Ampulle durch eine Kanüle (Pen-Nadel) in den Körper injiziert.

Pen-NadelFeine Hohlnadel für den einmaligen Gebrauch, die auf die Spitze des Injektions-Pen aufgesteckt wird, um das Medikament zu injizieren. Die Pen-Nadeln von Ypsomed sind mit einem einrastenden Aufsteckmechanismus (click-on) ausgestattet, der das Aufsetzen der Nadel auf den Pen vereinfacht.

PeptidhormonePeptidhormone sind fettunlösliche Hormone, die eine Eiweiß- bzw. Pro-teinstruktur besitzen. Sie bestehen aus verbundenen Aminosäuren und entstehen durch Proteinsynthese. Es sind spezielle Eiweiße, die Hormon-funktionen ausüben, also Botenfunktionen, die bestimmte Regelungen in menschlichen (und tierischen) Körpern bewirken. Insulin ist beispielsweise ein Peptidhormon.

Psoriasis (Schuppenflechte)Eine nicht ansteckende Autoimmunkrankheit der Haut, die zu Läsionen an verschiedenen Körperteilen führt. Die verbreitetste Form ist die Plaque-Psoriasis (80% der Fälle), die durch gerötete und erhabene Hautverände-rungen mit Schuppenbildung gekennzeichnet ist.

® / ™Wenn Zeichen ® / ™ in diesem Dokument verwendet werden, bedeutet dies, dass der erwähnte Name ein eingetragenes Markenzeichen eines Partnerunternehmens von Ypsomed oder von Ypsomed selbst ist.

Rheumatoide ArthritisDie rheumatoide Arthritis (auch: chronische Polyarthritis) ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Die chronische Erkrankung verläuft über-wiegend schubweise, ein Schub dauert typischerweise zwischen einigen Wochen und Monaten an. Zwischen den einzelnen Schüben lassen die Beschwerden nach. Die Ursache der Erkrankung ist nicht abschliessend geklärt, eine autoimmune Ursache wird angenommen.

SelbstinjektionssystemeIn diesem Dokument werden als Selbstinjektionssysteme Pens (Ein- und Mehrweggeräte sowie Mischformen), Autoinjektoren, motorbetriebene Injektionsgeräte, Sicherheitsprodukte und nadelfreie Geräte bezeichnet.

Subkutan(von lat. sub = unter, cutis = Haut, Abk. s.c.) Eine subkutane Injektion bedeutet eine Injektion in das Fettgewebe unter der Haut. Pens oder andere Injektionssysteme können für intramuskuläre, subkutane oder intravenöse Injektionen verwendet werden.

TenderAnglizismus für (öffentliche) Ausschreibung/Ausschreibungsverfahren.

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Page 107: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

Herausgeber und Gestaltung:Ypsomed Holding AG, Burgdorf

Konzept:KOMET Werbeagentur AG BSW, Bernwww.komet.ch

Fotografie:André Raul Surace, Photographer, Bern

Druck:Stämpfli Publikationen AG, Bern

Dieser Geschäftsbericht erscheint in englischer und deutscher Sprache. Rechtlich verbindlich ist die deutsche Originalfassung.

Haftungsausschluss

Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerichtete Aussagen. Diese können erkennbar sein an Begriffen wie «sollen», «annehmen»,«erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen» oder ähnlichen Begriffen und Formulierungen. Die künftigen tatsächlichen Resultatekönnen wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren, beispielsweisegesetzlicher und regulatorischer Entwicklungen, Wechselkursschwankungen, veränderter Marktbedingungen sowie von Aktivitäten derMitbewerber, Nichteinführung oder verzögerter Einführung neuer Produkte aus verschiedenen Gründen, Risiken in der Entwicklung neuerProdukte, Produktionsunterbrechungen, Verlust oder Nichtgewährung von Immaterialgüterrechten, rechtlicher Auseinandersetzungen undbehördlicher Verfahren, negativer Publizität und Medienberichten.

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Bei allen in diesem Bericht erwähnten Produktbezeichnungen handelt es sich um eigene oder in Lizenz genommene Marken der YpsomedGruppe. Marken von Drittunternehmen sind mit ® in Kombination mit dem Produktnamen gekennzeichnet.

Page 108: Ypsomed Geschaeftsbericht 2013-2014

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