ZNOVUNALEZENÁ MINULOSTNEUENTDECKTE VERGANGENHEIT

Dr. Gunter OettelMgr. Petr Brestovanský

Mgr. Ivan PeøinaJUDr. Marek Øeháèek

PROJEKTHISTORIE A ARCHEOLOGIE TROJZEMÍ V TEXTU A OBRAZECH/GESCHICHTE UND ARCHÄOLOGIE DES DREILÄNDERECKS IN TEXT UND BILDÈ. REG. 0209.02/1803/CZ.4/2/03

Program na podporu pøeshranièní spolupráce mezi Èeskou republikou a Svobodnýmstátem Sasko 2007 - 2013.Programm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen demFreistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2007 - 2013.

BRÁNA TROJZEMÍ O. P. S.STÄDTISCHEN MUSEEN ZITTAUDES ZITTAUER MUSEUMS- UND GESCHICHTSVEREINS E. V.

Vydal/Herausgeber:Brána Trojzemí o. p. s.Horní námìstí 73Hrádek nad Nisou463 34e-mail: info@branatrojzemi.czwww.BranaTrojzemi.czGSM: +420 725 357 278tel.: +420 482 319 719

Hrádek nad Nisou, bøezen 2011/März 2011Náklad/Auflage: 700 ks/Stück

Obsah/Inhalt

Pøedmluva

Vorwort

Die slawische Besiedlung und der mittelalterliche Landesausbau ander oberen Lausitzer Neiße und Mandau bis Mitte des 13. Jahrhunderts

Slovanské osídlení a støedovìký rozvoj území na horní èásti Lu�ickéNisy a Mandavy do poloviny 13. století

Archeologické objevy v Hrádku nad Nisou

Archäologische Funde in Hrádek nad Nisou

Stavebnì historický prùzkum domu è. p. 71 v Hrádku nad Nisou

Historische Bauforschung am Haus Nr. 71 in Hrádek nad Nisou

Vzkøíšení uprostøed krajiny køoví

Auferstehung inmitten in einer Buschlandschaft

Barevná pøíloha/Farbe Anhang

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Vá�ení ètenáøi,od vydání poslední publikace o historii Hrádku nad Nisou u� uplynulo více ne� desetlet. Za tu dobu se mìsto v mnohém zmìnilo. Zvláštì v letech 2009 a 2010 ale dostalojedineènou pøíle�itost poznat kus své historie díky rozsáhlému archeologickémuprùzkumu v centru mìsta. Tento výzkum byl také bezprostøedním impulsem kvydání tohoto sborníku a uspoøádání výstavy Znovunalezená minulost, kteráobyvatelùm i návštìvníkùm mìsta pøedstavila výsledky tohoto prùzkumu. Zároveò srevitalizací centra mìsta, kvùli které byl výzkum provádìn, se rekonstruovalo astavìlo multifunkèní centrum Brána Trojzemí. Stavebnì-historický prùzkum domuè. p. 71, ve kterém multifunkèní centrum sídlí, a prùzkum jeho vnitrobloku, se stalydalším pøíspìvkem k poznání dìjin mìsta.

Sborník obsahuje ètyøi kapitoly.Archeolog Severoèeského muzea v Liberci Mgr.Petr Brestovanský, který vedl archeologický výzkum v Hrádku nad Nisou, struènìpøedstavuje to nejzajímavìjší, co bylo pod Horním námìstím a v okolí nalezeno.Mgr. Ivan Peøina shrnuje výsledky stavebnì-historického prùzkumu domu è. p. 71,který je jedním ze zástupcù hrázdìných domù, vyskytujících se v celém Trojzemí.

Autor dalšího pøíspìvku, JUDr. Marek Øeháèek, je na Liberecku známpøedevším jako autor vlastivìdné literatury. Z mnoha publikací, které napsal, bylopìt vìnováno Hrádku nad Nisou a okolí. Proto�e v posledních letech byla naHrádecku opravena øada drobných sakrálních památek, je jeho pøíspìvek vìnovánprávì jim.

Ètvrtý pøíspìvek tohoto sborníku je vìnován historii osídlení v okolí Nisy a vdnešním Trojzemí. Jeho autorem je archeolog Dr. Günter Oettel, mnoholetýzpracovatel archeologických sbírek Mìstských muzeí Zittau a èlen pøedstavenstvaspolku Zittauer Geschichts und Museumsverein/ �itavský historický muzejníspolek. Tento sborník i výstava Znovunalezená minulost vznikl díky spolupráci s�itavským historickým muzejním spolkem a Mìstskými muzei �itava / ZittauerGeschichts und Museumsverein a Städtische Museen Zittau. Vìøíme, �e pro ètenáøesborníku z obou stran hranice bude pohled autorù obohacující a doufáme, �eprominou pøípadné nedostatky.

Dìkujeme Euroregionu Nisa, který vydání sborníku i realizaci výstavy podpoøilz Fondu malých projektù z Programu na podporu pøeshranièní spolupráce meziÈeskou republikou a Svobodným státem Sasko 2007 – 2013 Ziel 3/Cíl 3.

Doufáme, �e se nám podaøí ve vydávání podobných sborníkù pokraèovat apøinášet ètenáøùm ètení se zamìøením na region Trojzemí.

Pøejeme pøíjemné ètení.Vít Štrupl

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Liebe Leserinnen und Leser,seit der letzten Publikation über die Geschichte von Hrádek nad Nisou sind mehr alszehn Jahre vergangen. Während dieser Zeit hat sich die Stadt in vielerlei Hinsichtverändert. Besonders in den Jahren 2009 und 2010 erhielt der Stadt die einmaligeGelegenheit, dank umfangreichen archäologischen Untersuchungen in derInnenstadt einStück ihrer Geschichte neu kennen zu lernen.

Diese Forschungen waren der unmittelbare Auslöser für die Herausgabe diesesSammelbandes und für die Ausstellung „Neu entdeckte Vergangenheit“, die denBewohnern und Besuchern die Ergebnisse der Untersuchungen vorstellt.Gleichzeitig mit der Revitalisierung der Innenstadt, die auch der Grund für diearchäologische Grabung war, wurde auch die Rekonstruktion und der Bau desmultifunktionalen Zentrums „Tor zum Dreiländereck“ realisiert. Einen zusätzlichenBeitrag zur Kenntnis der Stadtgeschichte lieferte die historische Bauforschung imHaus Nr. 71, worin sich das Multifunktionszentrum befindet.

Der vorliegende Sammelband enthält vier Kapitel. Zuerst stellt der Archäologedes Nordböhmischen Museums in Liberec, Mgr. Petr Brestovanský, Leiter derarchäologischen Untersuchungen in Hrádek nad Nisou, die interessantestenBefunde vor. Er präsentiert, was unter der Oberfläche des Oberen Marktes und indessen Umgebung gefunden wurde.

Im zweiten Kapitel fasst Mgr. Ivan Peøina die Ergebnisse der historischenBauforschung zum Nr. 71 zusammen. Es ist ein bedeutendes Beispiel für dieFachwerkbauten, wie sie im ganzen Dreiländereck zu finden sind.

Der dritte Beitrag stammt von JUDr. Marek Øeháèek, der in der Region Liberecals Autor heimatgeschichtlicher Literatur bestens bekannt ist. Von den vielenBüchern, die er geschrieben hat, waren fünf der Stadt Hrádek nad Nisou und ihrerUmgebung gewidmet. Da in den letzten Jahren im Gebiet von Hrádek eine Reihevon kleinen sakralen Denkmälern renoviert worden sind, ist sein Beitrag ihnengewidmet.

Der vierte Beitrag dieses Bandes gilt der Geschichte der Besiedlung an der Neißeund im heutigen Dreiländerecks. Autor ist der Archäologie Dr. Gunter Oettel, derlangjährige Bearbeiter der archäologischen Sammlungen der Städtischen MuseenZittau und Vorstandsmitglied des Zittauer Geschichts- und Museumsvereins.

Dieser Band und die Ausstellung „Neu entdeckte Vergangenheit“ entstanden inZusammenarbeit mit dem Zittauer Geschichts und Museumsverein und denStädtischen Museen Zittau.

Wir wünschen, dass dieser Sammelband für die Leser von beiden Seiten derGrenze eine Bereicherung darstellt und bitten um Nachsicht bei allfälligenMängeln.

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Publikation und Ausstellung wurden mit Mitteln aus dem Kleinprojektefond desProgrammes für grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen der TschechischenRepublik und dem Freistaat Sachsen 2007–2013 ZIEL 3/Cíl 3 gefördert. DerEuroregion Neiße danken wir herzlich für ihre Unterstützung.

Wir hoffen, dass uns die Veröffentlichung ähnlicher Publikationen auchzukünftig gelingen wird und wir damit den Fokus des Interesses weiter auf unserDreiländereck richten können.

Wir wünschen eine anregende Lektüre.Vít Štrupl

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� Die slawische Besiedlung und der

mittelalterliche Landesausbau an der

oberen Lausitzer Neiße und Mandau bis

Mitte des 13. Jahrhunderts

Von Gunter Oettel, Görlitz

Einleitung

Urgeschichte

Im Norden wird Böhmen durch eine Gebirgsschwelle begrenzt, an die sich imMittelalter die Mark Meißen, die Oberlausitz und Schlesien anschlossen. Wie sohäufig, ist auch diese Feststellung mit zahlreichen Ausnahmen verbunden. Derunmittelbare böhmische Herrschaftsbereich dehnt sich teilweise in ziemlich großemMaße nach Norden über die Gebirgsschwelle hinweg aus, wie beispielsweise dieHerrschaften Zittau, Grafenstein/Grabštejn, Hammerstein/Hamrštejn oderFriedland/Frýdlant, sieht man einmal von der Zugehörigkeit der gesamtenOberlausitz zu Böhmen über viele Jahrhunderte bis 1635 ab. Ursprünglich habendiese Territorien nicht zu Böhmen gehört, sondern zur Oberlausitz. Dieser Fragemuss an anderer Stelle ausführlicher nachgegangen werden. Auf der anderen Seitekam es in deutlich geringerem Maße zu Ausgliederung ursprünglich böhmischerGebiete, wie beispielsweise der Kauf von Lückendorf durch die Stadt Zittau 1404belegt. Im Fol-genden soll der Gang der Besiedlung und der weitere Landesausbauvon der slawischen Besiedlung bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts untersuchtwerden.

Das Zittauer Gebirge war während verschiedener Perioden der Geschichte einebevorzugte Stelle, um die Gebirgsschwelle, die das böhmische Becken umgibt, imNorden zu überwinden. Die archäologischen Zeugnisse dafür reichen bis in dieJungsteinzeit (ca. 2400 v. u. Z.) – genauer bis in die Zeit der schnurkeramischenKultur – zurück, wie uns Scherben eines Keramikgefäßes aus Hirschfelde vermutenlassen. In der darauffolgenden Bronzezeit (ab ca. 1800 v. u. Z.) steigt die Zahl derarchäologischen Funde, die in einem breiten Korridor den Gebirgsübergangmarkieren, deutlich an. Zu nennen sind hier Bronzebeile der älteren Bronzezeit aus

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Olbersdorf bei Zittau, weitere Beile und Gußformen für Beile aus Waltersdorf (Abb.1) sowie die in der Bronzezeit entstandene befestigte Siedlung auf dem Oybin, woGußformen (Abb. 2) Zeugnis davon ablegen, dass hier aus Bronze verschiedeneWaffen und Schmuckstücken gegossen wurden. Die normalen Siedlungen selbst, indenen die Menschen vor allem der Landwirtschaft nachgingen, blieben auf Grundder klimatischen und geografischen Bedingungen auf die niedrigeren Lagen desZittauer Beckens beschränkt. Dieser Zustand ändert sich eigentlich erst mit dersogenannten Kolonisation und dem Landesausbau ab dem 12. Jahrhundert. Die

Abb. 1. Gußform aus Bronze für Absatzbeilevom Nordabhang des Buchberges in

Waltersdorf, gefunden 1925 beiWaldarbeiten, Bronzezeit, Städtische Museen

Zittau, Inv.-Nr. 660(Länge: 19,0 cm, Breite: 1,5–4,6 cm)

Obr. 1. Forma z bronzu pro sekery zeseverních svahù Buchbergu ve Waltersdorfu,nalezená v roce 1925 pøi lesnické èinnosti,

doba bronzová, Mìstská muzea Zittau,Inventární èíslo 660

(délka: 19.0 cm, šíøka: 1,5 a� 4,6 cm)

Abb. 2. Die Hälfte einer Gußßform fürTüllenbeile aus Stein, gefunden 1926 am

Denkmalplatz in Oybin, dem Standort einerbronzezeitlichen Schmelzwerkstatt.

Städtische Museen Zittau, Inv.-Nr. Z 679,alt V 124 (Länge: 12,5 cm; Br: 5,5–7,0 cm;

H: 4,0 cm).

Obr. 2. Pùlka formy pro tylové sekeryz kamene, nalezený v roce 1926 na

Dankmalplat-zu v Oybinì, místo tavírnyz doby bronzové. Mìstská muzea Zittau,

Inventární èíslo Z 679, døíve V 124(délka: 12,5 cm; šíøka: 5,5 a� 7,0 cm,

výška: 4,0 cm).

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Ursache dafür sind in den technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit zu suchen.Die Bodenbearbeitung mit dem einfachen Hakenpflug aus Holz war nur aufleichteren Böden möglich, musste das Feld doch kreuzweise aufgerissen werden.Erst mit dem Einsatz des Bodenwendepfluges mit eiserner Pflugschaar wurde esmöglich, auch schwere Böden und die stei-nigen Gebirgslagen zu bearbeiten.

Die bronzezeitliche Besiedlung der Oberlausitz fand in der nachfolgendenfrühen Eisenzeit im 4./5. Jahrhundert v.u.Z. ein Ende. Möglicherweise habenkriegerische Ereignisse, Klimaveränderungen oder anderer Ursachen dazu geführt,dass die Bevölkerung von hier vollständig verschwand. Wir wissen nichts darüber,wo die Menschen verblieben sind. Hatte sich ihre Zahl durch Kriege oder Seuchenreduziert, sind sie in benachbarten Siedlungsgebieten aufgegangen? Erst inrömischer Zeit gibt es auf einem relativ schmalen Streifen von Schlesien her überGörlitz und Bautzen für einige Zeit wieder eine kurzzeitige Besiedlung derOberlausitz, die aber ebenfalls restlos abbricht und die obere Neiße nicht erreicht. Inden Zeiten der Siedlungsleere erlosch wahrscheinlich auch der Durchgangsverkehrin unserer Region weitgehend. Das Tal der oberen Neiße mit ihren NebenflüssenMandau/Mandava und Wittig/Witka/Smìdá, also auch die Umgebung der heutigenStädte Hrádek und Zittau waren zu dieser Zeit bewaldete Natur.

Erst mit dem Einsetzen der slawischen Besiedlung im frühen Mittelalter ändert sichdie Situation. Im böhmischen Becken siedeln sich neben den Tschechen, demnamengebenden Stamm des späteren tschechischen bzw. böhmischen Staates,weitere Stämme bzw. Stammesgruppen, wie z. B. Kroaten, an. Im ausgehenden 9.und im 10. Jahrhundert gelang es den Tschechen, staatliche Strukturen zuentwickeln, in die immer mehr der übrigen Stämme im Böhmischen Beckeneinbezogen wurden. Nördlich der Gebirgsschwelle siedelten sich im 7. bis 9.Jahrhundert die Milzener an, wobei der genaue Zeitpunkt ihrer Einwanderung nichteindeutig belegt ist. Das Siedlungsgebiet der Milzener mit Bautzen als Mittelpunkt –1002 erstmalig erwähnt –, erfasste die fruchtbaren Bereiche der zentralenOberlausitz. Nach der Überlieferung des sog. Bayerischen Geographen aus derMitte des 9. Jahrhunderts weist Milska 30 Burgbezirke, überliefert als civitates, auf.Ein Burgbezirk bestand aus meist einer Burg und mehreren Dörfern zu ihrerVersorgung. Diese Burgbezirke konnten unterschiedlich groß sein. Neben demgroßen Siedlungsgebiet der Milzener gab es noch zwei deutlich kleinere. Besunzaneum Görlitz hatte zwei Burgbezirke, deren Mittelpunkte die Landeskrone in Görlitz-Biesnitz und möglicherweise der Burgwall in Sulików/Schönberg. Das dritteslawische Siedlungsgebiet in der Oberlausitzer tritt erst relativ spät in das Blickfeld

Slawische Zeit

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der geschriebenen Geschichte. Es ist der 1144 erstmals erwähnte Zagost ,hinter demWald‘ an der oberen Neiße und ihren Nebenflüssen. Leider gibt es über dieAusdehnung dieses Siedlungsgebietes nur wenige Informationen. Die Indiziensprechen dafür, dass zum Zagost das Gebiet an der oberen Neiße mit ihrenNebenflüssen Pließnitz, Wittig/Witka/Smìdá sowie Mandau gehörte.Neißeaufwärts waren auf Fälle Grottau/Hrádek n. N. (1287 als Grad erwähnt) undsehr wahrscheinlich auch Kratzau/Chrastava (1352 Craczauia überliefert) Teil desSiedlungsgebietes. Die Ortsnamen von Grottau/Hrádek und Kratzau/Chrastavahaben ebenfalls slawischen Ursprung, wobei vor allem Grad eindeutig auf einenBurgwall hinweist, dessen Nachfolger die Burg Grafenstein wird.

An der unteren Mandau, im fruchtbaren Zittauer Becken, erstreckt sich einslawischer Burgbezirk (Abb. 3). Mittelpunkt war wohl zunächst der Burgwall aufdem Schülerberg in Zittau-Pethau, von dem seit dem Mittelalter umgehenderSteinbruchbetrieb nur geringe Reste übrig gelassen haben (Abb. 4). Mühseliggesammelte wenige meist sehr kleine slawische Scherben von den Schotterhaldenam westlichen Fuß des Schülerberges sowie vom Wallrest selbst, lassen sich trotzihrer geringen Größe und Aussagekraft in das 10./11. Jahrhundert datieren.Ausgesprochen späte slawische Keramik des 12. Jahrhunderts fehlt bislang an dieserStelle. Weitere nicht näher datierbare slawische Scherben stammen aus demheutigen Stadtgebiet südlich der Mandau und aus dem nördlich benachbartenOlbersdorf, ohne dass man sie mit einer Siedlung verbinden könnte. Südöstlich derZittauer Frauenkirche, die östlich vor der Stadt liegt, kam eine kleine Bronzepinzetteoder – zwinge (Abb. 5) zutage, die auf Grund von einem Vergleichsfund das 11./12.Jahrhundert datiert werden kann. Es handelt sich hier möglicherweise um dasWerkzeug eines Goldschmiedes.

Die Ortsnamen Zittau, Hörnitz, Pethau, Drausendorf, Türchau, Zittel, Poritzsch,Luptin, Grottau und Kratzau sind slawischen Ursprungs. Sie markieren zusammenmit wenigen slawischen Scherben dieAusdehnung dieses kleinen Siedlungsgebietesan Neiße und Mandau.

Nördlich des Neißeengtales zwischen Hirschfelde und dem Kloster Marienthalschließt sich um Ostritz eine weitere slawische Siedlungskammer beiderseits derNeiße an, die die Verbindung zum übrigen slawischen Siedlungsgebiet in derOberlausitzes an Pließnitz und Wittig herstellt. Der wohl bedeutendste Burgwall beiOstritz ist der Veensberg östlich der Neiße, von dem deutlich mehr aussagefähigeFundstücke stammen, wie von den Burgwällen der Zittauer Gegend. Das von dortbe-kannte archäologische Fundmaterial gestattet es, den Zeitraum seiner Nutzung

Burgbezirk, Herrschaft und Stadt Zittau in ihrer Frühzeit

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Abb. 3. Die Ausdehnung des slawischen Siedlungsgebietes an der oberen Neiße

Obr. 3. Rozšíøení slovanského osídlení oblasti na horní Nise

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Abb. 4. Die wenigen erhaltenen Reste des Burgwalles auf dem Schülerberg in ZittauPethau, der in slawischer Zeit, wahrscheinlich aber bereits in der Bronzezeit, genutzt wurde.

Obr. 4. Nìkolik zachovalých zbytkù hradního opevnìní na Schüllerbergu v �itavì Pethau,které bylo vyu�íváno v dobì slovanské, ale pravdìpodobnì ji� v dobì bronzové.

Abb. 5. Kleine Bronzepinzette oder -zwinge, gefunden 1964 südlich der Frauenkirche inZittau (Länge: 4,8 cm)

Obr. 5. Malá bronzová pinzeta nebo svorka, nalezena v roce 1964 ji�nì od Frauenkirchev Zittau (délka: 4,8 cm)

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vom 9./10. bis in das 12. Jahrhundert hinein anzunehmen. Neben dem Veensberggibt es weitere Burgwälle, beispielsweise in Rußdorf/Posada. Je weiter man nachNorden kommt, desto unsicherer wird die Zuweisung der Siedlungskammern, diesich ebenfalls aus Burgbezirken zusammensetzen, zum Zagost oder zum Besunzane.Das nördlich von Friedland gelegene Seidenberg/Zawidów ist der einzigenamentlich für den Gau Zagost erwähnte Ort: In einer Urkunde aus dem Jahre ####heißt es: „… montem in Zagozd, qui Syden vocatur“ (Berg im Zagost, Seidengenannt). Da Seidenberg eindeutig dem Zagost zuzurechnen ist, darf man durchausannehmen, dass das sich westlich Seidenberg anschließende Flußgebiet der Wittigbis zur Neiße ebenfalls zum Zagost gehört hat. Gleiches ist wohl auch für dasFlußgebiet der Pließnitz zu sagen, die von Westen in die Neiße fließt.

Einige wenige slawischen Scherben bzw. einen größeren Gefäßrest gibt es auchaus dem Zittauer Gebirge. Sie weisen einen anderen Charakter auf, als die Funde derNiederungsgebiete. Das Unterteil eines Topfes (Abb. 6) stammt von der Trasse derspäteren Gabler Straße, die von Zittau in Richtung Lückendorf weiter überGabel/Jablonné v Podještìdí nach Prag verlief. Auch wenn die zahlreichenHohlwege im Gebirgswald hier erst in späteren Jahrhunderten entstanden sind, zeigtdieser einzelne Topf weit außerhalb des zu dieser Zeit ständig besiedelten Gebietes,welche Bedeutung der Pass von Lückendorf für den Verkehr über das Gebirge vonder Oberlausitz nach Böhmen oder umgekehrt hatte.

Abb. 6. Unterteil eines kleinen spätslawischen Topfes mit Wellenverzierung undBodenmarke, gefunden 1954 am Zigeunerberg, Städt. Museen Zittau In.-Nr. Z.: 64

(Bodendurchmesser: 8 cm)

Obr. 6. Spodní èást malého pozdnì slovanského hrnce s vlnovitou výzdobou a oznaèenímna dnì, nalezený v roce 1954 na Cikánském koutu, Mìstská muzea Zittau Inventární èíslo

Z: 64 (prùmìr základu: 8 cm)

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Aus den Pfaden und Steigen der Frühzeit erwuchsen in späterer Zeit richtigeStraßen, wie beispielsweise von Zittau über Olbersdorf in Richtung BöhmischLeipa/Èeská Lípa die Leipaer Straße oder von Zittau über Lückendorf in RichtungDeutsch Gabel/Jablonné v. P. die Gabler Straße. Neben diesen Hauptwegen nutzteman zu jeder Zeit auch andere mögliche Wege über das Gebirge, wie beispielsweisedie Verbindung über Grottau/Hrádek bzw. Kratzau/Chrastava und Paß/Horní Sedloin Richtung Gabel, auch wenn diese nicht eine so große Bedeutung erreichten.Zumindest zeigen diese späteren Straßen, die sich noch weitgehend an die durch dieNatur vorgegebenen Pässe hielten, die Möglichkeit auf, dass auch in der Frühzeithier Menschen mit ihren Waren das Gebirge überwanden (Abb. 7.1 und 7.2. – farbeAnhang).

Weitere kleine Scherben verbergen sich unter dem reichen bronzezeitlichen undspätmittelalterlich-neuzeitlichen Fundmaterial von der Burg Oybin. Leider sind sieauf Grund ihrer geringen Größe nur bedingt exakt zeitlich zu bestimmen. Auf alleFälle gehören sie in die späte slawische Keramik des 11./12. Jahrhunderts. Siekönnen als Indiz gewertet werden, dass zu dieser Zeit der bereits in der Bronze - undfrühen Eisenzeit befestigte Oybin auch in slawischer Zeit eine erneute Befestigungtrug. Für eine unbefestigte Siedlung war der Berg nicht geeignet. Das Aussehendieser Burg wird uns immer verborgen bleiben, die umfangreichen Baumaßnahmenauf dem Berggipfel seit dem 13., vor allem aber im 14. Jahrhundert haben alleSpuren davon beseitigt. Es ist durchaus denkbar, dass der Oybin die Rolle desBurgwalles auf dem Schülerberg als Zentrum des Burgbezirkes übernommen hatte,bevor mit der Übernahme des Gebietes durch die Hronovice Zittau dieses Funktionübernahm. Beide Wehranlagen, der Schülerberg in Pethau und der Oybin existiertenauf Grund der gegenwärtig vorhandenen Quellen nicht neben, sondernnacheinander. Eine Verlagerung des Verwaltungsmittelpunktes an die Peripherie istwahrscheinlich nur mit veränderten wirtschaftlichen und politischen Bedingungenzu erklären, bei denen die Wege über das Zittauer Gebirge, die spätere Leipaer Straßeund die Gabler Straße, als die wichtigsten Verbindungen zwischen Böhmen und derOberlausitz, eine immer größere Bedeutung erlangten. Parallel dazu könnte in dieserZeit auch der Vorgänger der Burg Grafenstein entstanden sein.

Wenige uncharakteristische slawische Scherben aus Drausendorf undHirschfelde unterstützen zumindest die räumliche Ausdehnung der slawischenSiedlungskammer an der oberen Neiße. Ergänzt werden sie durch entsprechendeFunde östlich der Neiße. Reste mehrerer slawischer Gefäße und ein durchbohrterMahlstein aus Sandstein gelangten in Türchau/Turoszów (Polen) ans Tageslicht.Diese Funde belegen eine slawische Siedlung in der heutigen Ortslage. DieKeramikscherben (Abb. 8) repräsentieren einen Zeitraum, der vom 9. bis in das 11.

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Abb. 8. Die Siedlungsentwicklung auf dem Gebiet der Stadt Zittau. 1 Slawische Siedlung(frühstädtische Siedlung?, bei der die Herren von Zittau eine Burg errichten, von der heute

nur noch die Namen Burgmühle und Burgteich zeugen; 2 Slawische Siedlung(frühstädtische Siedlung?) im Bereich der Frauenkirche; 3 Achse des Waldhufendorfes des

frühen 13. Jahrhunderst mit den sich nach norden hinziehenden Hufen der Bauern;4 Bereich der mittelalterlichen Rechtsstadt vor 1255; 5 fragliche Bereiche, die vor 1255

Teil der Stadt gewesen sind; 6 die Neustadt als erste Stadterweiterung wohl noch vor1255; 7 Ausdehnung der Stadt Zittau 1255.

Kartengrundlage: Grundriß der Stadt Zittau aus: Johann Benedict Carpzov: analecteFastorum Zittaviensium … Zittau 1716.

Obr. 8. Vývoj osídlení na území mìsta Zittau. 1 Slovanské osídlení (rané mìstské osídlení?bìhem kterého Pánové z Zittau vybudovali hrad, o kterém dnes svìdèí pouze názvy hradnímlýn a hradní rybník; 2 slovanské osídlení (rané mìstské osídlení?) oblasti Frauenkirche;

3 osa lesní usedlosti z poèátku 13. století s na sever se táhnoucími kopyty sedlákù; 4 ob-last støedovìkých mìstských práv v roce 1255; 5 sporné oblasti, které byly pøed rokem

1255 souèástí mìsta; 6 Nové Mìsto jako první rozšíøení mìsta, a to ji� pøed rokem 1255;7 rozšiøování mìsta Zittau z roku 1255.

Mapa: plán mìsta Zittau: Johann Benedikt Carpzov: Analecte Fastorum Zittaviensium ...Zittau rok 1716.

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Jahrhundert reicht. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass dieses slawischeDorf, wie auch die übrigen, nahtlos in die späteren Dörfer mit deutschem Recht undSiedlungsstruktur übergingen. Man darf daraus aber keinesfalls schlussfolgern, dassdie slawische Bevölkerung in diesem Prozess vernichtet oder vertrieben wurde. Sieist im Laufe einer unterschiedlich langen Zeit in den Randgebieten desursprünglichen sorbischen Siedlungsgebietes in der deutschen Bevölkerungaufgegangen, während im Kernbereich der Oberlausitz bis in heutige Zeit dassorbische Volk erhalten blieb.

Etwas problematisch ist die Bestimmung der Funktion der Burg Rohnaunördlich Hirschfelde. Hier wird ein slawischer Burgwall vermutet, der aber bislangnoch nicht nachgewiesen ist. Der Name wird auch als slawisch gedeutet. Nun wirdRohnau aber eher auf das Geschlecht der Hronowice zurückgehen, die zeitweise dasgesamte Gebiet um Zittau, im Westen bis Hohnstein und im Süden bis BöhmischLeipa kontrollierten. Es ist also denkbar, dass die spätere Herrschaft Rohnauebenfalls ursprünglich ein Teil der Herrschaft Zittau war, wie dies auch fürGrafenstein und Hammerstein anzunehmen ist.

Das schon erwähnte Geschlecht der Hronowice war im Auftrag des böhmischenKönigs mit der Erschließung der Gebiete Nordböhmens betraut worden. Es handeltsich bei dieser Familie nicht um eine der vielen Vertreter des niederenAdels, sondernum eines der bedeutendsten böhmischen Adelsgeschlechter, deren Vertreter inverschiedenen Hofämtern in unmittelbarer Umgebung des böhmischen Königs zufinden waren. Mit Heinrich von Leipa stellten sie im 14. Jahrhundert sogar zeitweiseden Vertreter des böhmischen Königs, der in dessen Abwesenheit das Land regierte.Die Hronovice tauchen in unserer Region in den Schriftquellen unter verschiedenenNamen auf, da der Familienname zu dieser Zeit noch nicht üblich war. Währendzunächst die böhmischen Adligen beispielsweise als Zeugen von Königsurkundennur mit ihrem Vornamen benannt waren, kommt im Laufe des 13. Jahrhunderts nochder Name ihres Besitzes bzw. ihrer Burg hinzu.

1238 findet sich erstmalig Chastolaus de Sitavia als Zeuge einer Urkunde KönigWenzels I., im selben Jahr bezeugt er zusammen mit seinem Bruder Heinrich erneuteine Urkunde. Damit haben wir zwar für 1238 die urkundliche Ersterwähnung vonZittau, nicht aber die der beiden Brüder, die uns als Chastolaw und Heinricus ohnenähere Bezeichnung bereits 1232 entgegentreten, als Heinrich Burggraf in Bautzenwar. Diese Benennung Heinrichs als Burggraf von Bautzen hat später irrtümlichdazu geführt, Zittau als böhmische Burggrafschaft anzusehen. Das war sie aber nie,wie auch Grafenstein nie eine Burggrafschaft war, obwohl hier Burggrafen, undzwar die von Dohna, saßen. Die beiden Brüder tauchen 1216 bzw. 1217 überhaupterstmalig als Zeugen in Urkunden König Otakars I. bzw. Papst Honorius III. auf.

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Die Hronowice waren wohl in den ersten Jahrzehnten des 13. mit derErschließung Nordböhmens beauftragt worden. Ob dies die beiden BrüderChastolaus und Heinrich waren oder bereits ihr Vater Smil wissen wir nicht. Daszunächst sehr umfangreiche Gebiet, das die Hronovice für den böhmischen Königerschließen sollten, erhielt noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts neueStrukturen. Das Areal, das anfänglich wohl von Hohnstein im Westen, Zittau imNorden, Grafenstein im Osten und Böhmisch Leipa im Süden reichte, geriet durchdie verstärkte Einflussnahme des böhmischen Königs im Norden immer mehr in dasBlickfeld der Krone. Das Hohnsteiner Gebiet beherrschten später die Berka von derDuba, die ein Zweig der Hronowice waren. Der zentrale Bereich um Zittau stand imbesonderen Interesse des Königs, da die Kontrolle der Straßen über das Gebirgeganz wesentliche strategische Bedeutung hatte.

Aus diesem Grund erhob Ottokar II. 1255 Zittau zur Rechtsstadt. (Abb. 9) DieGeschichte Zittaus reicht aber weiter zurück. Die namengebende slawischeSiedlung Zittau lag wohl westlich des heutigen Stadtzentrums im Bereich derspäteren Burgmühle, wo auch der Sitz der Herren von Zittau zu suchen ist. DieserStadtteil trug lange Zeit die Bezeichnung „die alte Sitte“. Dieser Standort verbindetsich wohl auch mit einem frühen Verlauf der Leipaer Straße, die vom Westen Zittausüber Hörnitz und weiter zwischen Bertsdorf und Olbersdorf dem Gebirge zustrebte,das sie westlich des heutigen Oybiner Ortsteiles Hain überwand. Ein möglicherzweiter alter Siedlungskern in Zittau lag im Bereich der heutigen Frauenkirche,deren Bedeutung wohl im Zusammenhang mit der Verlagerung des Verkehrs auf dieGabler Straße zu suchen ist. Aus der Nähe des Hügels über der Mandaumündung

Abb. 9. Slawische Scherbe des 10./11. Jahrhunderts aus einem Garten, der entweder imBereich der Burgmühle oder der Frauenkirche gelegen hat.

Städtische Museen Zittau Inv.-Nr. 249b.Obr. 9. Slovanské støepy z 10.–11. století, ze zahrady, která se nalézala v oblasti hradního

mlýna nebo Frauenkirche. Mìstská Muzea Zittau Inventární èíslo 249 b.

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östlich der heutigenAltstadt stammt die schon erwähnte kleine Pinzette oder Zwingesowie möglicherweise auch slawische Scherben, die aber auch vom umfeld derBurgmühle stammen könnten. Die östlich des mittelalterlichen Stadtkerns gelegeneFrauenkirche könnte durchaus älter sein, als die Stadt Zittau selbst.

Die beiden Vorgängersiedlungen waren mehr als nur Bauerndörfer. Ähnlich wiebei dem Verhältnis von Grottau zu Grafenstein ist auch hier mit Burg undDienstsiedlungen, sogenannten Suburbien, zu rechnen. Da keine bzw. nur wenigaussgefähige Quellen vorliegen, sind diese Siedlungen wohl in das 11. und vor allem12. Jahrhundert zu weisen. Spätestens im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts, eheraber kurz nach 1200 entstand zwischen den beiden frühen Siedlungen nördlich derMandauaue ein einreihiges Waldhufendorf. Die Achse des Dorfes ist noch heute imZittauer Stadtbild erkennbar: Frauenstraße, Markt, Innere und Äußere Weberstraße.Während das Waldhufendorf landwirtschaftlich geprägt war, entwickelten sichwahrscheinlich die beiden älteren Siedlungen zu frühstädtischen Zentren weiter, dieim Falle der Siedlung im Osten an den Verlauf der Gabler Straße und im Falle derwestlichen an die Leipaer Straße gebunden waren. In der westlichen könnte mit derinzwischen spurlos verschwundenen Burg der Herren von Zittau derVerwaltungsmittelpunkt gelegen haben, während dieAnsiedlung im Osten durch dieAnsiedlung der Johanniter und die Errichtung der Frauenkirche geprägt war. BeideSiedlungen dienten vor allem der Versorgung der Fuhr- und Kaufleute, die nachBöhmen zogen oder von dort kamen. Hier gab es Kretschame, wo die Reisendenübernachten konnten, die Pferde versorgt wurden und auch die Möglichkeit fürReparaturen an den Karren und Wagen bestanden. Zwischen 1248 und 1253 kam esdann zur förmlichen Stadtgründung durch Otakar II. Die Anziehungskraft derNeugründung wird darin deutlich, dass sie der König bereits 1255 erweitern musste,wie der Zittauer Geschichtsschreiber Johann von Guben überliefert.

Zu dieser Zeit war das Zittauer Land, abgesehen von den Gebirgsgegendenweitgehend erschlossen. Neben wenigen auf slawischen Wurzeln beruhendenDörfern waren im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts zahlreiche Waldhufendörferentstanden. Durch die Rodung des Waldes und die Erschließung des Gebietes wuchsauch seine Attraktivität. Die Adligen versuchten größere Territorien unter ihreKontrolle zu bringen, die sie ökonomisch und politisch beherrschen wollten. Diesgeschah auf verschiedenen Ebenen. Da der Markgraf von Meißen, der Bischof vonMeißen und der König von Böhmen neben beispielsweise den Hronovice, denBurggrafen von Dohna oder auch den Bibersteinern versuchten, Herrschaften zubilden, war abzusehen, dass es nur einen Gewinner geben konnte und das war inunserem Falle der böhmische König. Das bedeutet allerdings nicht, dass die anderenAdelsgeschlechte ihre Rechte verloren. Sie mussten sich in das System einordnen

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und erhielten dafür aber auch Hofämter und Rechte, aber eben keinelandesherrlichen.

Mit der zunehmendem direkten Einflussnahme des Königs verschlechterten sichdie Bedingungen auch für die Hronovice bei der Formierung einer eigenenLandesherrschaft. Etappenweise gaben sie einzelne Rechte und Besitzungen imZittauer Land ab und verlegten den Mittelpunkt ihres Wirkens zurück nach Böhmen,wo beispielsweise die Lichtenburg/Lichnice bei Kuttenberg den Hronovice gehörte.

Grottau geht auf Hrad, die slawische Bezeichnung für eine Burg zurück. In diesemSinne wäre der Ort als eine in Verbindung mit der Burg stehende Dienstsiedlung zuverstehen, aus der sich mit der zeit eine städtische Siedlung entwickelt hat. In diesemSinne muss auch von einem höheren Alter von Grottau/Hrádek ausgegangenwerden, als es die relativ späte urkundliche Erwähnung von 1287 vorspiegelt. Derslawische Vorläufer von Grottau/Hrádek reicht sicherlich bis ins 11./12. Jahrhundertzurück. Im frühen 13. Jahrhundert siedelten sich dann Deutsche neben den bereitsansässigen Sorben an.

Die Burg kann als Mittelpunkt eines Burgbezirkes angesehen werden. Laut derÜberlieferung hieß sie ursprünglich Vlsycz. Aus ihr und dem dazugehörigenBurgbezirk entwickelte sich wohl im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts eineHerrschaft, die nach ihren späteren Besitzern, den Burggrafen von Dohna,Grafenstein genannt wurde, auch wenn die Grafensteiner nicht die ersten Inhaberherrschaftlicher Rechte in diesem Gebiet gewesen sind. In jüngster Zeit hat esvielfältige Diskussionen um die Burggrafen von Dohna und die Konsolidierungihrer Besitzungen an der Neiße gegeben. Dieses Adelsgeschlecht, hat sich übermehrere Etappen immer weiter nach Osten begeben. Ursprünglich saßen sie inRötha südlich Leipzig, bevor sie als königliche Burggrafen um Dohna bei Pirnaeinen neuen Herrschaftskomplex ausbauten. Dabei gerieten sie zunehmend inKonflikt mit den Markgrafen von Meißen, ebenso wie beispielsweise die Herren vonBiberstein mit den Bischöfen von Meißen. Deshalb verstärkten die Burggrafen ihrWirken in der Oberlausitz, wo sie um Ostritz erneut den Versuch unternehmen, einetragfähige Herrschaft zu errichten. Aber auch hier stießen sie erneut an die Grenzen,die ein Mächtigerer setzte, in diesem Falle der böhmische König. Letztlich musstensie ab 1234 etappenweise ihre Herrschaftsrechte um Ostritz aufgeben. Das Problemdieser Zeit liegt in der geringen Anzahl der überlieferten Quellen, so dass diehistorische Forschung vielfach nur auf Hypothesen angewiesen ist. Wir wissennicht, wann die Burggrafen von Dohna die nach ihnen benannte HerrschaftGrafenstein erhielten. Wir wissen nur, dass sich 1277 derAbt des Klosters Opatowitz

Die Herrschaft Grafenstein und Grottau in ihrer Frühzeit

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beschwerte, dass der böhmische König die Güter böhmischer Herren deutschenAdligen übergeben hat, darunter wird auch das schon genannte Vlsycz genannt, dasnun Grafenstein heißt. Ganz sicher sind die Burggrafen 1286 im Besitz vonGrafenstein, wann sie es aber erhalten hatten, ist fraglich. Die vielschichtigenMaßnahmen der böhmischen Krone an der Neiße lassen es aber durchaus alsmöglich erscheinen, dass die Herren von Zittau aus dem Geschlecht der HronoviceGebiete und Rechte an den König abtraten bzw. abtreten mussten, mit denen danndie Grafensteiner, und um es vorwegzunehmen auch die Bibersteiner, entschädigtwurden. Ohne entsprechende Schriftquellen ist es schwer zu entscheiden, wie imkonkreten Fall die Rechtssituation war. Es ist durchaus denkbar, dass die Herren vonZittau nicht nur in eigenem Interesse an der Neiße wirksam wurden sondern auch inköniglichemAuftrag, auch wenn eine königliche Burggrafschaft auszuschließen ist.In letzterem Falle hätte der König nur seine Rechte umgesetzt und einzelne Teile dergroßen Herrschaft Zittau an andereAdlige vergeben.

Ursprünglich reichte die Herrschaft Grafenstein im wahrsten Sinne des Wortesbis vor die Tore von Zittau. Mit Kleinschönau, Poritzsch und Hartau grenzte siesogar direkt an die Flur der Stadt selbst. Das Zittauer Hospital, wenige hundert Metersüdlich des Böhmischen Tores liegt auf ehemals Grafensteiner Besitz. DerSchweidnitzer Pfarrer und Domherr in Breslau Otto von Donin aus der Familie derBurggraf von Dohna auf Grafenstein schenkte 1331 der Stadt Zittau zur Anlage desHospitals das Gebiet um die heutige Hospitalkirche. Weitere Erwerbungen durchZittau folgen im 14. Jahrhundert.

Über die Frühzeit der zweiten Herrschaft an der oberen Neiße, die HerrschaftHammerstein/Hamrštejn, wissen wir noch weniger. Sie entstand sicherlichgleichzeitig mit der Herrschaft Grafenstein. Diese Herrschaft nahm eine etwasandere Entwicklung, da sie zunehmend ein Anhängsel der unmittelbar HerrschaftFriedland/Frýdlant wurde. Die Burg Hammerstein verlor ihre Mittelpunktsfunktionmit dem Aufblühen von Reichenberg/Liberec an diese Stadt. Die HerrschaftHammerstein gehörte den Herren von Biberstein auf Friedland, mit dem sie 1278belehnt worden waren. Während sich die Herrschaft Friedland an das Flußgebiet derWittig orientiert, liegt Hammerstein gewissermaßen als Verlängerung derHerrschaft Grafenstein an der Neiße.

Zu beachten ist bei der Entwicklung der beiden Herrschaften Grafenstein undHammerstein, dass sie erst 1310 von Heinrich von Leipa die Entlassung aus demLandgericht Zittau erlangen. Kirchlich blieben beide Herrschaften Teil desDekanats Zittau des Bistums Prag, während Friedland als Teil der Sedes SeidenbergBestandteil des Bistums Meißen war.

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ZusammenfassungDie dichte Besiedlung des Zittauer Beckens erwuchs aus einem slawisch geprägtenBurgbezirk, aus dem sich eine Herrschaft mit sich verändernder Größe bzw. dasLand Zittau entwickelt haben. Zwischen 1234 und spätestens 1286 übernehmen dieBurggrafen von Dohna und die Herren von Biberstein Teile der alten HerrschaftZittau und bildeten die Herrschaften Grafenstein und Hammerstein. Mit derEntlassung aus dem Landgericht Zittau 1310 waren, abgesehen von der kirchlichenZuordnung zum Dekanat Zittau, alle rechtlichen Bindungen an den altenHerrschaftsmittelpunkt abgebrochen.

Oettel, Gunter: Der Gau Zagost und der mittelalterliche Landesausbau an obererNeiße und Mandau bis zur Gründung der Stadt Zittau Mitte des 13. Jahrhunderts. In:Die Besiedlung der Neißeregion. Urgeschichte – Mittelalter – Neuzeit.(= Mitteilungen des Zittauer Geschichts- und Museumsvereins Bd. 22) Zittau 1995,S. 11–21.

Oettel, Gunter: Die Entstehung der Stadt Zittau und ihr besonderes Verhältnis zuBöhmen. In: Böh-men – Oberlausitz – Tschechien. Aspekte einer Nachbarschaft.(= Neues Lausitzisches Magazin Beiheft 4). Görlitz – Zittau 2006, S. 47–54.

Ressel, Anton: Heimatskunde des Reichenberger Bezirkes. Stadt und Land.Reichenberg 1903–1904.

Schwarz, Ernst: Wendische Ortsnamen im Lande Zittau. In: Neues LausitzischesMagazin 103 (1927), S. 45–60.

Literatur:

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� Slovanské osídlení a støedovìký rozvoj

území na horní èásti Lu�ické Nisy a

Mandavy do poloviny 13. století

Gunter Oettel, Görlitz

Na severu ohranièuje Èechy horský høeben, na který ve støedovìku navazovaloMarkrabství Míšeòské (Mark Meißen), Horní Lu�ice (Oberlausitz) a Slezsko(Schlesien). Tak jak tomu u� bývá, je toto vymezení spojené s mnoha výjimkami.Nejbli�ší èeská panství sahají v pomìrnì velké míøe na sever pøes toto pohoøí, je zdemo�no uvést panství Zittau, Grafenstein/Grabštejn, Hammerstein/Hamrštejn neboFriedland/Frýdlant, jak to vidíme po pøièlenìní celé Horní Lu�ice do Èech v prùbìhumnoha staletí a� do roku 1635. Pùvodnì nebyla tato území souèástí Èech, ale Lu�ice.Tímto problémem je tøeba se zabývat podrobnìji na jiném místì.

Na druhé stranì, docházelo v mnohem menší míøe k odtr�ení pùvodnì èeskýchoblastí. Jako prokazatelný pøíklad je mo�né uvést koupì Lückendorfu mìstem Zittauv roce 1404. V následujícím textu je popsán prùzkum prùbìhu kolonizace a dalšívývoj této oblasti v dobì slovanského osídlení a� do poloviny 13. století.

�itavské hory byly v rùzných obdobích historie místem upøednostòovanýmk pøekonání pohoøí, ohranièujícím ze severu èeskou kotlinu. Archeologické nálezysahají a� do období neolitu (cca 2400 p. n. l.) – konkrétnì do období kultury šòùrkovékeramiky, jak se mù�eme domýšlet podle nálezu støepù z keramické nádobyv Hirschfelde. V období následující doby bronzové (od cca 1800 pø. n. l), roste øadaarcheologických nálezù, které v širokém pásu zøetelnì vyznaèují tento horskýprùsmyk. Pozoruhodné jsou pozdnì bronzové sekery z doby bronzové nalezenév Olbersdorfu u Zittau, další sekery a formy pro sekery z Waltersdorfu (obr. 1 – str.10), jako�to i opevnìné sídlo na Oybinì, kde dosvìdèují nalezené formy

skuteènost, �e zde byly z bronzu odlévané rùzné zbranì a šperky. Bì�né osady,kde se jejich obyvatelé vìnovali pøedevším zemìdìlství, se nacházejí z dùvoduklimatických a geografických podmínek pøedevším v ni�ších polohách �itavsképánve. Tato situace se mìní a� v období takzvané kolonizace a rozvoje území ve

Úvod

Pravìk

(obr. 2 – str.10)

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12. století. Dùvody k tomu mù�eme hledat pøedevším v technických podmínkáchtehdejší doby. Obdìlávání pùdy s jednoduchým døevìným hákovým pluhem bylomo�né pouze na lehèích pùdách, a pole muselo být rozoráno pøíènì. A� s vyu�itímpluhu s �eleznou radlicí bylo mo�né obdìlávat tì�ké pùdy v horských oblastech.

Osídlení Horní Lu�ice v dobì bronzové skonèilo v následující rané dobì �eleznév období 4./5. století pø. n. l. Mo�nou pøíèinou úplného vymizení obyvatel z tétooblasti mohou být války, zmìny klimatu èi jiné dùvody. Nevíme nic o tom, kde titolidé skonèili. Nevíme, zda se jejich poèet zmenšil z dùvodù válek a nemocí nebo zdase nepøestìhovali do sousedních osad. A� v øímských dobách je mo�né dolo�it napomìrnì krátké èasové období osídlení Horní Lu�ice v relativnì úzkém pásu odSlezska pøes Görlitz a Bautzen, který se potom ale zcela ztrácí a nedosáhne horníhotoku Nisy. V tomto období bez osídlení došlo také pravdìpodobnì i k ukonèenívìtšího prùjezdu pøes náš region. Údolí horní Nisy, s jejími pøítoky Mandau/Mandava a Wittig/Witka/Smìdá, vèetnì území dnešních mìst Zittau a Hrádek, bylyv této dobì zalesnìnou krajinou.

Teprve s nástupem slovanského osídlení v raném støedovìku se situace mìní.V èeské kotlinì se usazují vedle Èechù, rodu, jeho� titul pøebral pozdìji celý èeskýstát, další kmeny nebo jejich odno�e, jako napøíklad Chorvaté. V pozdním 9. a 10.století se Èechùm podaøilo rozvinout státní struktury, do kterých byly stále vícea více zahrnuty další kmeny z èeské kotliny. Na sever od pahorkatiny se usadiliv dobì mezi 7. a 9. stoletím Milèané, pøesné datum jejich pøíchodu však není jasnìprokázané. Osídlení oblasti, v jejím� støedu se nacházel Bautzen/Budišín, Milèanyje poprvé zmínìno v roce 1002 a vztahuje se na úrodné oblasti centrální HorníLu�ice. Podle interpretace takzvaných bavorských geografù z poloviny 9. století seskládá osídlená oblast Milèanù z 30 hradních okrskù, které se tradují jako„civitates”. Hradní okrsek tvoøil vìtšinou jeden hrad a nìkolik vesnic, které hozásobovaly. Tyto hradní okrsky mohly být rùznì velké. Vedle velkého územíosídleného Milèany, zde existovaly ještì dvì mnohem menší oblasti. Bì�unèanév okolí Görlitz/Zhoøelec sídlili ve dvou hradních okrscích, jejich� støedem bylaoblast Zemské koruny v Görlitz-Biesnitz a s nejvìtší pravdìpodobností i hradnípevnost Sulików/Schoenberg. Tøetí slovanské území v Horní Lu�ici se ocitáv zorném poli písemné historie a� pomìrnì pozdì. Je to Zagost /Záhvozdí, „za lesy”na horní Nise a jejich pøítocích, který byl poprvé zmínìn v roce 1144. Bohu�el

existuje velmi málo informací.Ale dùkazy ukazují na to, �edo oblasti Zagost/Záhvozdí patøí oblast v okolí horní Nisy a jejích pøítokù Pließnitz,Wittig/Witka/Smìdé a Mandavy. Smìrem proti proudu Nisy byla místa jako

Slovanské období

o rozloze tohoto osídlení

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Grottau/Hrádek n. N. (v roce 1287 zmínìn jako Grad) a velmi pravdìpodobnì takéKratzau/Chrastava (v roce 1352 zmiòovaná jako Craczauia) èástí tohoto osídlení.Jména obcí Grottau/Hrádek a Kratzau/Chrastava jsou také slovanského pùvodu, kdypøedevším název „Grad” jasnì poukazuje na hradní opevnìní, jeho� nástupcem sepozdìji stává hrad Grafenstein/Grabštejn.

Na spodní Mandavì, v úrodném povodí Zittau, se rozkládá slovanský hradní okrsek(obr. 3 – str. 13). Jeho centrem byla zpoèátku pravdìpodobnì hradní pevnost na hoøeSchülerberg v Zittau-Pethau. Zde se však nachází lom, kde u� od støedovìku probíhátì�ba kamene a tak se zde zachovaly jenom jeho zbytky (obr. 4 – str. 14). Obtí�nìsebrané malé mno�ství pøevá�nì malých fragmentù slovanských støepù, nalezenýchna skládce štìrku na západním úpatí Schülerberské hory, stejnì jako na zbytku èástízdí, je mo�né, navzdory jejich malé velikosti a významu, datovat do 10./11. století.A právì pozdnì slovanská keramika z 12. století v tomto místì stále ještì chybí.Další slovanské støepy, které není mo�né pøesnì datovat, pocházejí z místa, kde sednes nachází území mìsta ji�nì od Mandavy a také z oblasti severní sousední obceOlbersdorf, bez mo�nosti je spojit s nìjakým osídlením. Jihovýchodnì odFrauenkirche, který le�í východnì od mìsta , byly nalezeny malé bronzové pinzetya bronzová svorka (obr. 5 – str. 14), které je mo�né na základì porovnání datovat do11./12. století. Pravdìpodobnì se jedná o zlatnické nástroje.

Místní jména Zittau, Hörnitz, Pethau, Drausendorf, Türchau, Zittel, Poritzsch,Luptin, Grottau a Kratzau jsou slovanské pùvodu.Aoznaèují tak spoleènì s nìkolikaslovanskými støepy rozlohu tohoto malého osídleného území u Nisy a Mandavy.Severnì od nejbli�šího údolí Nisy, mezi Hirschfelde a klášterem Marienthal, serozkládá okolo Ostritz další oblast slovanského osídlení, nalézající se na oboustranách Nisy, která pøedstavuje spojení s ostatními slovanskými sídlyv Oberlauzitz/Horní Lu�ici v Pließnitz a Wittig. Asi nejvýznamnìjší je hradištìVeensberg u Ostritz, východnì od Nisy, odkud pochází mnohem významnìjšínálezy, ne� od hradištì z oblasti Zittau. Odtud pocházející archeologické nálezyumo�òují stanovit dobu jeho u�ívání do období od 9./10. a� do 12. století. MimoVeensbergu existují ještì další hradištì, napøíklad v Russdorf/Posadì. Èím dále nasever se pohybujeme, tím nejistìjší je pøiøazení míst osídlení, které se také skládajíz hradních okrskù, k Zagost/Záhvozdí nebo k Besunzane. Seidenberg/Zawidów,le�ící na sever od Frýdlantu, je jediné pojmenované místo z oblasti Zagost:V dokumentu z roku # # # # se øíká: "... montem in Zagozd, qui Syden vocatur" (horav Zagost/Záhvozdí, nazývaná Hedvábná). Vzhledem k tomu, �e byl Seidenberg

Hradní okrsky, panství a mìsto Zittau/�itava v jejich ranémobdobí

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jednoznaènì pøiøazen do Zagost/Záhvozdí, mù�eme pøedpokládat, �e také povodíøeky Wittig/Smìdé a� po Nisu, patøilo stejnì tak do Zagost/Záhvozdí. To samé lzepravdìpodobnì také øíci k povodí øeky Pließnitz, která se vlévá do Nisy od západu.Nìkolik kusù je slovanských, lépe øeèeno jeden vìtší zbytek nádoby pocházítaké z �itavských hor. Tyto však mají jiný charakter, ne� nálezy z ní�inných oblastí.Spodní èást hrnce (obr. 6 – str. 15) pochází z trasy pozdìjší Gabler Straße/�itavskécesty, která vedla z Zittau/�itavy smìrem na Lückendorf a dál pøes Gabel/Jablonnév Podještìdí do Prahy. Aèkoli mnoho úvozových cest v horských lesích vzniklo a�v pozdìjších stoletích, ukazuje tento jediný hrnec, který se nacházel daleko od v tédobì trvale osídlených oblastí, jaký význam mìlo sedlo u Lückendorfu pro dopravupøes hory z Oberlausitz/Horní Lu�ice do Èech a naopak. Z pìšin a stezek z ranéhoobdobí vznikly v pozdìjší dobì opravdové cesty, jako napøíklad z Zittau/�itavy pøesOlbersdorf smìrem na Böhmisch Leipa/Èeskou Lípu vedla tzv. Lipská cesta neboz Zittau/�itavy pøes Lückendorf ve smìru na Deutsche Gabel/ Jablonné v Podještìdítzv. �itavská cesta. Kromì tìchto hlavních cest byly v ka�dé dobì vyu�ívány takéostatní mo�né cesty pøes hory, jako je napøíklad spojení pøes Grottau/Hrádek a stejnìtak Kratzau/Chrastavu a Paß / Horní Sedlo ve smìru na Jablonné, i kdy� tato spojenínedosáhla takové dùle�itosti. Tyto pozdìji vzniklé cesty,

, �e u� v døívìjší dobì zde lidépøekraèovali pohoøí se svým zbo�ím (obr. 7.1. a 7.2. – barevná pøíloha).

Další drobné kousky støepù se nalézají v bohatých archeologických nálezechz doby bronzové a pozdního støedovìku i novovìku z hradu Oybin. Bohu�el, jevelmi tì�ké, vzhledem k jejich malé velikosti, urèit dobu jejich pùvodu. V ka�démpøípadì však patøí do období pozdní slovanské keramiky z 11./12. století. Mohouslou�it jako ukazatel toho, �e ji� v dobì bronzové a rané dobì �elezné opevnìnýOybin mìl i v dobì slovanské obnovené opevnìní. Pro neopevnìné sídlo nebyla horavhodná. Podoba tohoto hradu zùstane nav�dy skrytá, rozsáhlé stavební práce navrcholu hory od 13. století, ale zejména ve 14. století, smazaly všechny jeho stopy. Jedocela dobøe mo�né, �e Oybin pøevzal roli hradní pevnosti na Schülerbergu jakocentra hradního okrsku pøedtím, ne� toto území pøevzal rod Hronovicù a tuto funkcizískala Zittau/�itava. Obì pevnosti, Schülerberg v Pethau a Oybin existovaly, nazákladì v souèasné dobì dostupných zdrojù, ne souèasnì, ale jedna po druhé. Posunsprávního centra na periferii, je mo�né vysvìtlit pouze zmìnou hospodáøskéa politické situace, kdy cesty pøes �itavské hory, pozdìjší Lipská a �itavská cesta,získávaly stále vìtší význam jako nejdùle�itìjší propojení mezi Èechamia Oberlauzitz/Horní Lu�icí. Souèasnì k tomuto by mohl v této dobì také vzniknoutpøedchùdce hradu Grafenstein/Grabštejn. Nìkolik necharakteristickýchslovanských støepù z Drausendorfu a Hirschfelde alespoò naznaèují rozsah území

støepù

které se pøevá�nì øídípøírodou danými horskými sedly, alespoò ukazují

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slovanského osídlení na horní Nise. Jsou doplnìny odpovídajícími nálezy na východod Nisy. Pozùstatky nìkolika slovanských nádob a provrtaného mlýnského kamenez pískovce byly objeveny v Türchau/Turoszówì (Polsko). Tyto nálezy dokládajíslovanské osídlení na místì souèasné obce. Keramické støepy (obr. 8 – str. 17)pøedstavuje období, které spadá do doby od 9. do 11. století.Ale lze pøedpokládat, �etato slovanská vesnice, podobnì jako ostatní, pøešla plynule do pozdìjších vesnics nìmeckým právem a sídelní strukturou.Ale z tohoto není mo�né v �ádném pøípadìvyvozovat, �e by slovanské obyvatelstvo bylo bìhem tohoto procesu vysídleno nebovyvra�dìno. To pøešlo v prùbìhu rùznì dlouhé doby v okrajových èástechpùvodního srbského osídlení této oblasti v nìmecké obyvatelstvo, zatímco uprostøedOberlauzitz/Horní Lu�ice, zùstali a� dodnes pøíslušníci srbského lidu. Ponìkudproblematické je urèit funkci hradu Rohnau, který se nachází na sever odHirschfelde. Zde je mo�né pøedpokládat slovanské hradní opevnìní, toto všaknebylo dodnes prokázáno. Jméno je také interpretováno jako slovanské. Ale nyní jeRohnau spíše pøiøazován k rodu Hronovicù, který v urèitém období ovládal celouoblast okolo Zittau/�itavy, na západní stranì a� po Hohnstein a smìrem na jih a� poÈeskou Lípu. Je tedy mo�né, �e pozdìjší panství Rohnau bylo pùvodnì také souèástípanství Zittau, co� je mo�né pøedpokládat i pro Grafenstein/Grabštejna Hammerstein/Hamrštejn. Ji� zmiòovaný rod Hronovicù byl povìøen èeskýmkrálem úkolem pøipojit území severních Èech. V pøípadì této rodiny se nejednáo jedny z mnoha zástupcù ni�ší šlechty, nýbr� o jeden z nejdùle�itìjších èeskýchšlechtických rodù, jeho� zástupce je mo�né nalézt v rùzných dvorních funkcíchv bezprostøedním okolí èeského krále. Bedøich z Lipé je uvádìn ve 14. století, jakozástupce èeského krále, který vládl v jeho nepøítomnosti v zemi. Hronovicové seobjevují podle støedovìkých písemných zdrojù v našem regionu pod rùznýmoznaèením, proto�e u�ívání pøíjmení v té dobì nebylo ještì obvyklé. Jako pøíkladmù�eme uvést fakt, �e kdy� byli na poèátku zástupci èeské šlechty uvádìni jakosvìdci na královských listinách, tak to bylo pouze køestním jménem, a� v prùbìhu13. století se objevuje zvyk pøidávat ještì oznaèení jejich majetku, jako napøíkladjejich hradu. V roce 1238 byl poprvé Chastolaus de Sitavia uveden jako svìdek nalistinì krále Václava I., a ve stejný rok dosvìdèil opìt spolu se svým bratrem Henrymdalší listinu. Tímto máme skuteènì zdokumentovaný rok 1238 jako první zmínkuo Zittau – nikoliv dva bratry, kteøí se zde objevují jako Chastolaw a Heinricus a tobez dalšího oznaèení ji� v roce 1232, v dobì, kdy byl Henry purkrabímv Bautzen/Budyšínì . Toto oznaèení Henr icha , jako purkrabìtez Bautzenu/Budyšína, vedlo pozdìji mylnì k tomu, �e byla Zittau/�itavapova�ována za èeské purkrabství. To ale nikdy nebyla, stejnì jako Grafenstein nikdynebyl purkrabstvím, aèkoliv zde mìli sídlo purkrabí, a sice pánové von

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Dohna/z Donína. Tito dva bratøi se objevují v roce 1216 nebo 1217 úplnì poprvé a tojako svìdci na listinách krále Otakara I. a pape�e Honoria III. Hronovicové bylypravdìpodobnì v prvních desetiletích 13. století povìøeni získáním severních Èech.Zda to byly tito dva bratøi Chastolaus a Henrich, nebo u� jejich otec Smil, to neníznámo. Tato, na poèátku velmi rozsáhlá oblast, kterou by mìli Hronovicové získatpro èeského krále, získala ji� v první polovinì 13. století nové struktury. Oblast,která na poèátku sahala od Hohnsteinu na západì, Zittau na severu, poGrafenstein/Grabštejn na východì a Böhmisch Leipa/Èeskou Lípu na jihu, sedostala díky rostoucímu vlivu èeského krále na severu stále více do pole zájmuKoruny. V oblasti Hohnsteineru panuje pozdìji Berka z Dubé, který patøí do odno�erodu Hronovicù. Centrální oblast okolo Zittau stála pod velkým zájmem krále,proto�e ovládání cest pøes hory mìlo velmi velký strategický význam. Z tohotodùvodu povýšil Otakar II. v roce 1255 Zittau/�itavu a udìlil ji mìstská práva (obr. 9– str. 19). Dìjiny Zittau sahají ale ještì mnohem dále do minulosti. Slovanskéhohradištì Zittau, které dalo pùvod mìstu, le�elo pravdìpodobnì západnì od dnešníhocentra mìsta v oblasti pozdìjšího hradního mlýna, kde je také mo�no nalézt sídloPánù ze Zittau. Tato èást mìsta nesla dlouhou dobu oznaèení „starý zvyk“. Totomísto je mo�no také dát do souvislosti s døívìjší trasou Lipské cesty, vedoucí odzápadní èásti Zittau smìrem na Hörnitz na dále smìrem do hor mezi Bertdorfema Olbersdorfem, které pøekonala v místech, kde se dnes nachází èást dnešní obceOybin pod názvem Hain. Další mo�ný starý støed Zittau/�itavy le�el v oblasti dnešníFrauenkirche, jeho� význam je tøeba hledat pravdìpodobnì v souvislostis pøemístìním provozu na �itacvskou cestu/ Gabler Straße. Z blízkosti tohoto kopcenad ústím øeky Mandau na východ od dnešního starého mìsta pocházejí ji�zmiòované pinzety a svorky, a pravdìpodobnì i slovanské støepy, které by všakmohly pocházet i z oblasti okolo hradního mlýna. Frauenkirche, le�ící na východ odstøedovìkého centra mìsta, by mohl být starší ne� samotné mìsto Zittau/�itava. Obìstarší osady byly více ne� jen obce slo�ené ze selských obydlí. Podobnì jako vevztahu Grottau/Hrádku s hradem Grafenstein/Grabštejn je tøeba také zde poèítats hradem a se slu�bami pro hrad, takzvanými suburbie – pøedmìsty. Pøesto�eneexistují �ádné, nebo jen málo vypovídající zdroje, je mo�né tyto osady datovatpravdìpodobnì do 11. a 12. století. Nejpozdìji v první tøetinì 13. století, ale spíšekrátce po roku 1200, vznikla mezi obìma døívìjšími osadami, severnì od nivyMandavy, jednoøadá lesní usedlost. Osa této usedlosti je ještì dnes znatelnáv pùdorysu mìsta Zittau: Frauenstraße, námìstí, Innere a Äußere Weberstraße.Zatímco tato lesní usedlost byla zamìøena na zemìdìlství, rozvíjely se dvì staršíosady nadále do formy pøedmìstských center, které byly v pøípadì osady na východìvázány na trasu �itavské cesty a v pøípadì osady na západì na Lipskou cestu. Na

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západì mohl le�et jako správní centrum mezitím beze stopy zmizelý hrad Pánùz Zittau, zatímco osada byla poznamenána usídlením øádu Johanitù a stavbouFrauenkirche. Obì osady slou�ily pøedevším k zaopatøení obchodníkù a kupcù, kteøíjeli do Èech, nebo se odtamtud vraceli. Tady byly hostince, kde mohli pocestnípøespat, nakrmit konì a byla zde také mo�nost opravy kár a vozù. Mezi rokem 1248a 1253 došlo k formálnímu zalo�ení mìsta Otakarem II. Tento akt na sebe pøilákaltakový zájem o toto místo, �e jej u� v roce 1255 musel král rozšíøit, tak jak to popisuje�itavský historik Johann von Guben. V té dobì bylo území �itavska, kromì horskýchoblastí, dobøe rozvinuto. Vedle nìkolika málo osad zalo�ených na slovanskýchkoøenech vzniká v první tøetinì 13. století mnoho lesních usedlostí. Prostøednictvímvymýcení lesù a otevøení území vzrùstá i atraktivita této oblasti. Šlechtici se sna�ízískat pod svou kontrolu vìtší území, aby je ovládali jak z politického, takekonomického hlediska. To se dìje na nìkolika úrovních. Vzhledem k tomu, �e sezde sna�il zalo�it své panství markrabì z Meissen/Míšnì, biskup z Meissen/míšnìa èeský král a dále napøíklad Hronovicové, purkrabí z Dohna/Donína neboBibrštejnové, tak se dalo pøedvídat, �e mù�e být pouze jeden vítìz, a tím se stalv našem pøípadì èeský král. To však neznamená, �e by ostatní šlechtické rodyztratily svá práva. Musely se podøídit stávajícímu systému, získaly za to úøady nadvoøe krále a práva, ale �ádné z nich nebylo panovnického charakteru pro danouoblast.

S rostoucím pøímým vlivem krále se zhoršují podmínky také pro Hronovice pøiformování jejich vlastního panství. Postupnì se zbavovali jednotlivých práva majetku na �itavském území a pøestìhovali hlavní èást svého vlivu zpìt do Èech,kde Hronovicùm patøil napøíklad Lichtenburg/Lichnice u Kutné Hory.

Grottau se vztahuje ke slovu hrad, co� je slovanské oznaèení pro hrad. V tomtosmyslu je mo�né chápat toto místo v souvislosti se zabezpeèením slu�eb pro hrad, zekterého se bìhem èasu vyvinulo mìstské sídlo. V tomto smyslu musíme také poèítats mnohem vìtším stáøím Grottau/Hrádku, ne� jak to je odvozeno od pomìrnì pozdnízmínky z roku 1287. Slovanské koøeny Grottau/Hrádku spadají jistì do 11./12.století. Na poèátku 13. století se zde pak usídlili Nìmci vedle zde ji� usídlenýchSrbù. Hrad mù�eme pova�ovat za centrum hradního okrsku. Podle tradice sepùvodnì nazýval Vlsycz. Z nìho a k nìmu pøinále�ejícímu hradnímu okrsku vzniklov první tøetinì 13. století panství, které bylo pojmenováno podle jejich pozdìjšíchvlastníkù purkrabích z Donína – Grafenstein/Grabštejn, i kdy� Grafensteinové

Panství Grafenstein/Grabštejn a Grottau/Hrádek v jeho ranémobdobí

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nebyli prvními majiteli panských práv na tomto území. V poslední dobì probìhlomnoho diskuzí o purkrabích z Donína a konsolidaci jejich majetku v oblasti Nisy.Tento šlechtický rod pronikal v nìkolika etapách stále dále na východ. Pùvodnì byliusídleni v Rötha na jih od Lipska, ne� si jako královští purkrabí z Dohna/Donínavybudovali nový panovnický komplex u Pirny. Pøièem� se stále více dostávali dokonfliktu s markrabìtem z Meissen/Míšnì. Stejnì tak, jako napøíklad Pánovéz Bibersteinu s biskupy z Meissen/Míšnì. Proto zvýšili purkrabí svùj vliv na HorníLu�ici tím, �e se opìt pokusili vybudovat v okolí Ostritz fungující panství. Ale i zdenarazili na hranice, které stanoví ten silnìjší, v tomto pøípadì èeský král. Nakonec semuseli postupnì od roku 1234 v nìkolika etapách vzdát svých svrchovaných právna panství v Ostritz. Problém této doby spoèívá v nízkém poètu dochovanýchpramenù a tak je historický výzkum èasto odkázán pouze na hypotézy. Nevíme, kdypurkrabí z Dohna/Donína získali po nich pojmenované panstvíGrafenstein/Grabštejn. Víme jenom, �e si v roce 1277 stì�oval opat klášteraOpatowitz, �e èeský král pøedal majetky èeských pánù nìmecké šlechtì, vèetnì ji�zmínìné Vlsycz, která je od té doby nazvaná Grafenstein/Grabštejn. Zcela jistì jsouv roce 1286 purkrabí vlastníky Grafensteinu/Grabštejna, ale kdy ho získali, tozùstává otázkou. Komplexní opatøení Èeské koruny v oblasti Nisy, ale umo�òujípøedpokládat skuteènost, �e Páni z Zittau z rodu Hronovicù se museli vzdát svýchpráv, respektive je museli podstoupit králi, s kterými pak odškodnil Grafensteiny,a mù�eme pøedpokládat, �e i Bieberstainy. Bez odpovídajících písemných pramenù,je však tì�ké rozhodnout, jak vypadal v konkrétním pøípadì právní stav. Je doceladobøe mo�né, �e Páni z Zittau pùsobili na Nise nejen ve svém vlastním zájmu, aletaké z povìøení krále, i kdy� je vylouèené královské purkrabství. V takovém pøípadìby král pouze vyu�il svých práv pøidìlit jednotlivé èásti velkého panství Zittau jinýmšlechticùm. Pùvodnì sahalo území panství Grafenstein/Grabštejn v pravém slovasmyslu a� k branám Zittau/�itavy. S Kleinschönau, Poritzsch a Hartau hranièídokonce pøímo na území mìsta samotného. Špitál v Zittau, který le�í nìkolik setmetrù na jih od Èeské brány, le�í na území, které tehdy vlastnili Grafensteinové.Knìz a kanovník v Breslau/Vratislavi Otto von Donin z rodiny purkrabíhoz Dohna/Donína na Grafensteinu/Grabštejnì vìnoval v roce 1331 území v okolíHospitalkirche mìstu Zittau jako souèást špitálu. Další území získává Zittau/�itavave 14. století. O raných dobách druhého panství na horní Nise, panstvíHammerstein/Hamrštejn, víme ještì ménì. Vzniklo zajisté souèasnì jako panstvíGrafenstein/Grabštejn. Toto panství však prodìlalo trochu odlišný vývoj, proto�ebylo stále více doplòkem bezprostøednì sousedícího panství Friedland/ Frýdlant.Hrad Hammerstein/Hamrštejn ztratil svou ústøední roli s rozkvìtemReichenbergu/Liberce na mìsto. Panství Hammerstein/Hamrštejn patøilo

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Bibersteinùm z Frýdlantu, kteøí jej získali jako svou dr�avu v roce 1278. Zatímco sefrýdlantské panství vztahuje k povodí øeky Wittig/Smìdé , le�í hamrštejnské panstvído jisté míry jako prodlou�ení panství Grafensteinù na Nise. Je tøeba si uvìdomit, �eobì panství Grafenstein/Grabštejn a Hammerstein/Hamrštejn, získala odlouèeníz územního práva Zittau a� v roce 1310 a to od Heinrich von Leipa/Bedøicha z Lipé.Církevnì zùstávají obì panství souèástí �itavského dìkanství spadajícího podbiskupství v Praze, zatímco Friedland/Frýdlant jako souèást diecéze Seidenbergpatøil pod biskupství v Meissen/Míšni.

Husté osídlení �itavské pánve vyrostlo ze slovansky ovlivnìného hradního okrsku,ze kterého vzešlo panství promìnlivé velikosti, území Zittau. V období mezi rokem1234 a nejpozdìji v roce1286, pøebírají purkrabí z Dohna/Donína a Pániz Bibersteinu èásti bývalého panství Zittau a zakládají panstvíGrafenstein/Grabštejn a Hammerstein/Hamrštejn. S vydáním z územního právaZittau v roce 1310 tak byly, na rozdíl od církevního zaèlenìní k dìkanství v Zittau,zpøetrhány veškeré právní vazby na bývalé centrum panství.

Oettel, Gunter: �upa Záhvozdí a støedovìký vývoj oblasti na horní Nise a Mandavìa� do zalo�ení mìsta Zittau v polovinì 13. století. V: Osídlení regionu Nisa. Pravìk –støedovìk – novovìk. (= Vìstník �itavského historického a muzejního spolku.Svazek 22) Zittau, 1995, strana 11–21.

Oettel, Gunter: Pùvod mìsta Zittau a jeho speciální vztah k Èechám. V: Èechy -Lu�ice - Èeská republika. Aspekty sousedství. (=Nový lu�ický magazín Pøíloha 4).Görlitz - Zittau, 2006, strana 47–54.

Ressel,Anton: Národopis okresu Liberec. Mìsto a zemì. Reichenberg 1903-1904.

Schwarz, Ernst: Srbské mapy míst na území Zittau. In: Nový lu�ický magazín 103(1927), strana 45–60.

Shrnutí

Literatura:

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�Archeologické objevy v Hrádku nad Nisou

Mgr. Petr Brestovanský

Zasluhují se ti, kteøí získali zásluhy pouèit potomky a následující generace, aby sedozvìdìli o svém bydlišti a okolí, o vzniku a osudu, o surových válkách a naka�livýchnemocech a jiných útrapách.

Joseph Niederle, døívìjší starosta mìsta Hrádku, roku 1838.

ÚvodKvùli celkové rekonstrukci Horního námìstí a dalších jedenácti pøilehlých ulic zaèal16. listopadu 2009 archeologický výzkum mìstského jádra v Hrádku nad Nisoua pokraèuje i v dobì psaní tohoto rukopisu. Díky pochopení starosty, místostarostya všech hrádeckých zastupitelù jsme mìli jedineènou mo�nost ponoøit se do hlubindávných vìkù tohoto místa. Za to odvá�né rozhodnutí, �e i pøes nemalé finanènízatí�ení rozpoètu mìsta, neskonèila historie Hrádku nad Nisou na l�íci bagru, jimmusím podìkovat. Archeologové toti� nemohou být na všech místech, kde se kopnedo zemì. A tak zále�í na ka�dém z nás, jestli se rozhodneme nìco z naší historiezachránit. U tohoto rozhodnutí je ale dùle�ité uvìdomit si jednu podstatnou vìc. Jenav�dy nevratné. Kulturní vrstvy s artefakty po našich pøedcích ukládané stovky, èitisíce let mù�eme zkoumat jen jednou. Pokud je znièíme, u� nikdy se námneposkládají do pùvodního stavu a jednotlivé kameny z mozaiky naší historiezùstanou nav�dy ztraceny.

Za prvních sedm mìsícù došlo k velice mimoøádným nálezùm, z nich� nìkteréji� dnes dávají zcela nový pohled na historii mìsta. Nìkteré nálezy dosud nejsoulaboratornì ani odbornì vyhodnoceny a výzkum stále probíhá, a tak se mù�emedoèkat ještì dalších pøekvapení. Jako doklad tohoto tvrzení mohu uvést, �e napøíkladdnes (16. 6. 2010), v dobì dokonèení tohoto èlánku, byl nalezen asi dvacetimetrovýúsek prastaré ha�ové stezky (obr. 1), která se ubírá pod povrchem dnešní Husovyulice smìrem na nìkdejší Ullersdorf (Oldøichov na Hranicích). Sotva znatelnévyje�dìné koleje od kol povozù na 2,5 metrù dlouhých trámcích a poztrácenépodkovy ta�ných zvíøat jsou tìmi pravými a nefalšovanými stopami po �ivotechnašich pøedkù. A také proto v následujících kapitolách, pro struèné seznámení,uvádím souhrn nových objevù.

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Nejstarší døevìná stavba v HrádkuJi� 19. listopadu 1959 ve dvoøe è. p. 71 narazili dìlníci pøi hloubení jímkyo rozmìrech 560 × 448 cm, v hloubce 125 centimetrù, na trámovou a výjimeènìzachovalou konstrukci orientovanou dlouhými trámy zhruba ve smìru západ–východ. Dr. Kaván ze Severoèeského muzea v Liberci, který tenkrát výzkum vedl,popisuje nález jako dvojici trámù dokonale tesaøsky opracovaných o rozmìrech35 × 35 centimetrù a vzdálených od sebe 520 centimetrù. Trámy le�ely naprostopøesnì vodorovnì a rovnobì�nì. Jejich konce mizely ve východní a západní stìnìjámy vyhloubené v hlínì pro stavbu betonové jímky. Na svrchní èásti trámù bylyvydlabány obdélníkovité kapsy o rozmìrech 22 × 14 centimetrù, ve kterých bylykolmo postavené døevìné sloupy, které byly ve své horní partii ji� znièené. Jejichzachovalá výška byla 80 centimetrù a mìly stejný prùøez jako vodorovné trámy. Nastejné úrovni, mezi vodorovnými trámy, le�ela další kulatina. Na spodku trámùv ploše mezi nimi byla zachycena slabá èerná vrstvièka nasedající na rostlé podlo�í.Ve výplni této stavby byl objeven ještì další opracovaný trámek o délce60 centimetrù, bezuchý hrnec s re�ným povrchem a mno�ství keramických zlomkùrùzných nádob jako napø. konvice s trubkovitou výlevkou. Dále zde byl nalezen celýdøevìný talíø se šikmými mírnì prohnutými stìnami, který se díky nedostateèné

Obr. 1. Ha�ová stezkaAbb. 1 Der Hohlweg

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konzervaci rozpadl. Dr. Kaván datoval objekt do první poloviny 15. století.Na podzim roku 2009, padesát let po tomto nálezu, se nám pøi hloubení jámy pro

schodištì ve dvoøe è. p. 71 podaøilo objevit v hloubce 1,5 metru døevìný základovýtrám (obr. 2). Dobøe byl patrný jeho základový vkop, ve kterém se nalézalyfragmenty støedovìké keramiky. Èást tohoto trámu o délce 4,4 metru bylaorientovaná ve smìru SSV – JJZ. Prùøez tohoto trámu byl ètvercový o rozmìrech35 × 35 centimetrù. Objevený trám je východní stìnou døevìné stavby, objevenéroku 1959. Ve stejné hloubce bylo odkryto i severozápadní náro�í tohoto objektua èást trámu severního, který kdysi mizel ve stìnì výkopu. Jihozápadní náro�í byloji� døíve ponièeno. Vzhledem k pøíznivému prostøedí pùdy, ve kterém se zachovalydøevìné artefakty, bylo mo�né pomocí dendrochronologie datovat nalezenývýchodní trám s pøesností na roky. Hrádek nad Nisou je poprvé v písemnýchpramenech dolo�en r. 1288, ale trám nalezený pøi archeologickém výzkumu bylzhotoven dle výsledku laboratoøe z dubu, který byl pokácen mezi lety 1219–1236.Ètvrtý východní základový trám byl objeven 6. kvìtna 2010 pod vyprojektovanoupromítací komorou kinosálu. Jeho vrchní pøitesaná plocha byla geodety zamìøenav prùmìrné výšce 257 metrù a 54 centimetrù nad moøem. Na základì všechzjištìných údajù mù�eme zrekonstruovat vnìjší rozmìry nejstarší jednoprostorovédøevìné stavby v Hrádku nad Nisou, která mìla rozmìry 5,9 × 6,2 metru. Vnitøníu�itná plocha tak pøedstavovala 28,6 metrù ètvereèních. Podlahu stavby tvoøila asi

Obr. 2. Základový trám nejstarší stavbyv Hrádku nad Nisou z let 1219-1235.

Abb. 2. Der des ältestenBauwerkes in Hrádek nad Nisou von den Jahren

1219 – 1235.

Grundbalken

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centimetrová vrstva udusané hlíny. Podle dlabù zhruba ve tøetinách základovýchtrámù a døevìných stojek zachovaných v severní a ji�ní stìnì by se stavba nejvíceblí�ila typu domù s nosnými obvodovými stìnami.

Ke zcela mimoøádnému objevu došlo v Kostelní ulici na zaèátku bøezna 2010.V mìlké, 20 centimetrù hluboké jámì, o rozmìrech 70 × 190 cm, byla pod vrstvoukeramiky ze 14. století, objevena kostra mu�e (obr. 3). Byl pochován zvláštním,nepietním zpùsobem tak, �e jeho tìlo le�elo v hrobì v poloze na bøiše, resp.oblièejem dolù do zemì. Hrob le�el mimo areál kostelního høbitova, asi pùl metruvnì od pùvodní severní høbitovní zdi a zároveò rovnobì�nì s ní. Skelet byl polo�env anatomické poloze hlavou k západu a pravá ruka byla zatnutá v pìst. V hrobovéjámì byly u levé ruky nalezeny ètyøi støíbrné pra�ské groše, z doby vlády krále JanaLucemburského. Mu� byl vysoký pøibli�nì 170 centimetrù a jeho stáøí byloodhadnuto na více jak 40 let. Pravá kyèelní jamka vykazovala artrotické zmìny.

Tìlo záhadného mu�e z Kostelní ulice bylo ulo�eno za høbitovní zdí a podledostupných informací víme, �e z prostoru køes�anského høbitova byli vylouèeni lidé

Vampýr z Kostelní ulice

Obr. 3. Vampýr z Kostelní uliceAbb. 3. Der „Vampir“ von der Kirchstraße

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exkomunikovaní, nepokøtìní, �idé a protestanti, rùzní delikventi, osoby podezøeléz èarodìjnictví, sebevrazi, zabití a zavra�dìní, nepokøtìné a mrtvì narozené dìti,kati, rasové, cizinci i osoby tìlesnì èi duševnì posti�ené a takté� nalezené a neznáméosoby. Tím, �e byl nebo�tík nerituálnì pohozen do hrobu, v jiné poloze ne�pøedepisovala nábo�enská pravidla, byl vylouèen z úèasti Posledního soudu a bylomu tak odepøeno znovuvzkøíšení v Kristovì vìèné øíši. Ve staroèeských exemplechz pøelomu 14. a 15. století se vypráví o lidech pohøbených na poli, proto�e �ilirozmaøile èi nemravnì. Napøíklad se jednalo o pøípady, kdy èlovìk zemøel pøihonitbì, na turnaji nebo loupil èi se dopustil smilstva. Dokonce jeden mnich, proto�ebyl lakomý, byl pohøben mimo høbitov i se svými penìzi.

Hroby, kdy byla mrtvá tìla probodena kùlem, ulo�ena na boku, na bøiše, sesvázanými konèetinami èi dokonce s ukroucenou hlavou se pova�ují nìkdy zapohøby odsouzených zloèincù a nìkdy za doklad protivampyrických opatøeníuèinìných proto, aby mrtvý nemohl po své smrti vstát z hrobu a škodit �ivým. Podlestøedovìkých lidových pøedstav obì tyto varianty spolu úzce souvisí, nebo�v nìkterých pøípadech právì odsouzenci patøili mezi kandidáty na nebezpeènérevenanty. Nebyla výjimkou ani exhumace tìla èi jiná opatøení proti návratunemrtvého. Poloha mrtvého na bøiše mù�e být také znakem pokání, jak to vyplývá zezprávy o pohøbu krále Pipina III. Krátkého, který byl vzhledem k provinìní vùèiopatství v Saint-Denis u Paøí�e, pohøben roku 768 oblièejem k zemi.

Nejstarší dva pøíklady vampyrismu v èeském lidovém podání zapsal letopisecNeplach (1322–1368). Roku 1336 prý pastýø Myslata ve vsi Blovì u Kadanì po svésmrti obcházel v noci okolní osady a trápil a rdousil lidi. Kdy� byla jeho mrtvolaprobodnuta kùlem, volal prý: „Mnoho mi uškodili; nebo� mi dali hùl (nìkdy je u�itoslovo kùl, nebo kaj), abych se proti psùm ohánìl.“ Kdy� ani potom nedal pokoj, takpo „všelikých mukách“ byla jeho mrtvola spálena. Koho pøed upálením jmenoval,tak ještì toho dne zemøel. Trápení lidí po jeho spálení pøestalo. V roce 1344 zemøela,podle tého� letopisce, �ena v osadì Levínì. Po smrti v noci vstávala a chodila moøitlidi. Proto probodli její mrtvolu kùlem, ale vstala znovu a dusila lidi jako døíve.Teprve kdy� ji spálili, i kdy� hranice nechtìla nejdøíve z nìjakých pøíèin vùbecchytit, pøestala všechny trápit.

Interpretace hrobù, ve kterých byly nalezeny stopy ztrouchnivìlých døevìnýchkùlù, jako hrobù z jednoznaènì protivampyrickým významem, je nutné korigovat vesvìtle nových výzkumù trestního práva 16.- 18. století. Martina Havlùjová ve svéstati „�enská kriminalita v Èechách ve svìtle smolných knih“ z roku 1999 uvádídesítky pøípadù odsouzených �en za tzv. infanticidium, jinak øeèeno za vra�du, èizabití novorozence. V Solnici tak byla v roce 1572 za vyhnání a zavra�dìní plodu za�iva zahrabána a kùlem probita Zuzka Duòáková. Ve stejném roce byla za �iva

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zahrabána a kùlem probita i Anka Hudcova, která Zuzku Duòákovou navedla. Vestejném mìsteèku byla za zamordování vlastního dítìte za �iva zahrabána a kùlemprobita ještì Anna Brhlová v roce 1596 a Dorna Jalovcová v roce 1599. Stejný trestpopisují smolné knihy v sedmi pøípadech v Kutné Hoøe, pìtkrát v Pøíbrami, ètyøikrátve Voticích a v Dobrušce, tøikrát v Benešovì, dvakrát v Pardubicích, jednou ve VelkéBíteši, v Táboøe a v Bojkovicích.

V Èelákovicích v roce 1966 zkoumal archeolog Jaroslav Špaèek pohøebištì,v místì, které v 18. století neslo název „Mrchovláèka“. Zdokumentoval zde jedenácthrobových jam s kosterními pozùstatky ètrnácti dospìlých jedincù. Vìtšinou sejednalo o mu�e ve vìkovém rozmezí 20–60 let a jejich prùmìrná tìlesná výška byla168 centimetrù. Proto�e tìla byla pohøbena nepietním zpùsobem v poloze na bøišenebo na boku, s rukama svázanýma za zády, èi s oddìlenou hlavou, došel k závìru, �ešlo o pohøby s projevy vampyrismu. V hrobech bylo nalezeno celkem pìt �eleznýchkruhových spon, které se objevují po celý støedovìk i v novovìku, tak�ek pøesnìjšímu datování nám moc nepomohou. Podobné nepietní pohøby jsou známyz evropských popraviš�, zvláštì ze švýcarského Emmenbrücke u Lucernu (datovánodo 16. - 19. století) a vzhledem k tomu, �e mìsto Èelákovice mìlo v novovìkuhrdelní právo, tak se pravdìpodobnì jedná o hroby odsouzencù z pozdníhostøedovìku èi raného novovìku.

V hrobu mu�e z Kostelní ulice v Hrádku nad Nisou byly nalezeny mince, aleneznamená to, �e by domnìlý mu� mohl být pova�ován výhradnì za penìzokazce,i kdy� poèátky stíhání padìlání mince shledáváme v dìjinách našeho práva ji�pomìrnì záhy. Výslovnì byly jako trest pro pachatele tohoto deliktu zakotvenykonfiskace majetku a trest smrti ji� kolem roku 1266. Nìkdy byl tento podvodtrestán také upálením. Pøesný význam mincí v hrobech pro první polovinu14. století, kdy nemáme tolik historických zpráv o trestním právu, zatímnedoká�eme urèit. V nìkdejší Francii byl napøíklad velmi rozšíøený zvyk, podlekterého se vkládala do rakve nebo dokonce do úst zemøelého mince. Bezpochyby ji�nešlo o peníz pro pøevozníka Chárona, ale spíše o rituální koupi majetku zesnulého.Dìdictví tak bylo získáno nále�itým zpùsobem a bývalý majitel ztrácel jakýkolidùvod, aby se ze záhrobí vracel a upíral ho �ivým. Další indicie související s hrobem„vampýra“, nalezeného v Hrádku nad Nisou, jsou ještì stále pøedmìtemlaboratorního výzkumu a tak jej necháme, a� si své tajemství ještì nìjakou dobuponechá.

Polozemnice jsou zbytky staveb zahloubených èásteènì do zemì, ale nìkdy té� doskalního podlo�í (tedy spíše poloskalnice, jako ta, která byla nalezena v roce 1999 ve

Polozemnice ve vnitrobloku è. p. 71

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Starého Dubu). Od pøíchodu Slovanù na naše území v 6. století a� do 13. století jsounejèastìjším dokladem pobytu lidí na sídlištích. Jednoprostorové polozemnice,ètvercového nebo podélného pùdorysu s otopným zaøízením v rohu, jsoupova�ována za obydlí. Zkoumány byly pøedevším v Roztokách, Bøeznì, èi DolníchVìstonicích.

Od listopadu 2009 bylo ve vnitrobloku è. p. 71 objeveno nìkolik objektù, kterémù�eme interpretovat jako èásti polozemnic (obr. 4). Všechny se dochovaly pouzev øezu, tak�e doká�eme rekonstruovat pouze jejich délku a výšku zahloubenéhoprostoru. Dvì byly objeveny ve svahu (oznaèeny jako objekt 1 a 2), který pøiléhák severní stranì novì budovaného kinosálu a tøetí (oznaèena jako objekt 17) bylaobjevena pod východní stìnou domu è. p. 71 pøi budování výtahové šachty. Objektèíslo 1 byl dlouhý 3,96 metru a výška zahloubené èásti byla kolem pùl metru. Tentoobjekt mìl nerovnou podlahu a zøícené stìny. Celý zanikl po�árem nìkdy ve14. století. Z objektu èíslo 2 se zachovala jen èást pøi jeho severní stìnì. Jeho délkabyla 2,60 metru a výška zahloubené èásti se pohybovala v rozmezí 0,8 – 0,9 metru.Stìny byly témìø kolmé a na rovné podlaze stála døevìná kónická dí�e s vápnem,pravdìpodobnì vyu�ívaného k výstavbì v okolí. Dí�e mìla u zemì prùmìr92 centimetrù. Ve výšce 80-ti centimetrù byl její prùmìr 66 centimetrù. Tento objekt

Obr. 4. Polozemnice ve vnitrobloku è. p. 71Abb. 4. Grubenhäuser im Innenhof des Hauses Nr. 71

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dle nalezené keramiky rámcovì datuji do 16. století. U objektu èíslo 17 bylanamìøena délka 3,94 metru a výška zahloubené èásti 0,90 metru. Dokumentovánabyla jeho východní èást s rovnou podlahou a mírnì šikmými stìnami. Zánik tohotoobjektu spadá do prùbìhu 14. století.

Pramenitá spodní voda byla potøeba k pití, vaøení, k výrobì a zpracování potravin(obzvláštì k vaøení piva), jinak hrozily epidemie. Proto bylo nutné rozlišovat voduu�itkovou a pitnou. A tak se s rozvojem sídel rozšíøilo i umìní hloubit studnì.Proutkaøi se sna�ili tenkrát vyhledávat nejen �íly drahých kovù, ale dokázali urèittaké místa s dobrým pramenem vody. Studny hloubili a celkovou stavební úpravuprovádìli zedníci nebo specializovaní studnièníci. Aby voda zùstávala èistá, tak jichránila zídka, nebo døevìné roubení, støíška a nìkdy té� pøíkop. Voda se vytahovalavìdrem na rumpálu nebo vahadlem na kterém byl upevnìn okov. Obec pøevá�nìzøizovala studny na veøejných prostranstvích. Nìkdy si ji nechali postavit

Studna u è. p. 71 a studna na Horním námìstí

Obr. 5. Døevìná dí�e s vápnemAbb. 5. Hölzerner konischer Kalkbottich

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i jednotlivci, èi nìkolik sousedù dohromady. Zároveò se také chytala deš�ová vodado sudù nebo vìtších nádr�í a byla èištìna primitivnì síty. Další variantouk získávání vody byli vodáci, kteøí pøivá�eli vodu z øeky v sudech na soukromé, neboobecní náklady. V 1. polovinì 20. století byl na Horním námìstí postaven v prùjezdudùm è. p. 72 a pøi stavbì betonové podlahy jeho sklepa byla odstranìna vrchní èáststaré studny (obr. 6) . Její spodní èást byla dokumentována 26. února 2010 pod ji�nístìnou è. p. 71. Po odèerpání vodního sloupce ve výši 62 centimetrù bylo patrné, �ejsme se dostali na samé dno studny, které bylo zalo�eno v místní podlo�ní vrstvì,tvoøené jemným štìrkem a valouny. Zajímavým zjištìním bylo, �e první øadakamenù studny je zalo�ená na jednoduchém pravoúhlém døevìném vìnci o vnìjšíchrozmìrech 141 × 129 centimetrù. Tato døevìná kulatina se suky o prùmìru 17–19centimetrù byla vymazána svìtle šedým jílem. Byly z ní odebrány vzorky pro pøesnédendrochronologické datování a zjistilo se, �e je z bukového døeva. Bohu�el, protento druh døeva nebylo mo�né zatím urèit jeho pøesné stáøí. Pøítok vody byl patrnýzejména ze severní a severovýchodní strany. Tìleso studny bylo konstruovánoz hrubých velkých valounù o rozmìrech a� 46 × 31 centimetrù èi 48 × 23 centimetrù.

Obr. 6. Studna u domu è. p. 71Abb. 6. Die Brunnen am Haus Nr. 71

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Zachovalá výška studny je 155–175 centimetrù a tvoøí ji nad sebou 8–9nepravidelných kamenných øad. Její vnitøní prùmìr je v úrovni døev 103 centimetrù.Ve výšce 155 centimetrù ode dna se její vnitøní prùmìr rozšiøuje na maximálnì130 centimetrù. Podle konstrukce se dá odhadnout stáøí studny na více jak 300 let.

Další studna byla objevena na Horním námìstí naproti radnici na poèátku kvìtna2010 (obr. 7). Její první podrobnìjší prùzkum byl proveden 17. kvìtna tého� roku.Studna se nalézala v místì pumpy, kterou máme znaèenou na mapì stabilníhokatastru z roku 1843. O studni píše Joseph Niederle ve svých Dìjinách. Výdaje najejí opravu byly prý zaznamenány ji� v prvních úètech obce roku 1655. V roce 1786byla studna upravená na pumpu. Okolo studny stály veškeré tr�ní stánky, pro které seza masnými krámy pøistavìla kùlna, na uschování tr�ních rekvizit. Oprava pumpyprobìhla roku 1803 a roku 1837 byla opatøena zdobeným lemováním a plechovoustøíškou.

Pøi archeologickém výzkumu se po odstranìní dla�by a zásypové vrstvy objevilydva kamenné rozpraskané pískovcové bloky a otvor po tìlese vlastní pumpy. Poodstranìní blokù bylo vidìt, �e pískovcové zhlaví studny je dobøe zachováno.Západnì od nìj byla dobøe patrná cihlová jímka na odtékající pøebyteènou vodu.Hladina vody byla namìøena pøibli�nì 4 metry od zhlaví studny a po odèerpání vody

Obr. 7. Studna na Horním námìstíAbb. 7. Die Brunnen auf dem Oberen Markt

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jsme se dostali do hloubky 5,7 metru. Bìhem nìkolika hodin bylo ruènì odtì�enodalších 60 centimetrù výplnì, ani� bychom dosáhli skuteèného dna studny. Výplòobsahovala písek, oblázky, valouny køemene, fragmenty èedièové dla�by, cihlu,fragment porcelánu, døevìné zašpièatìlé kolíky a jeden drobný fragmentglazovaného talíøe. Dosa�ená hloubka studny od povrchu zhlaví byla 6,3 metru.Prùmìr studny v hloubce 5,5 metru èinil 97 a� 102 centimetrù. Smìrem vzhùru sestudna nepatrnì rozšiøovala, v pìti metrech byl prùmìr 105 a� 109 centimetrù.Tìleso studny bylo tvoøeno z balvanù slepence, èedièe, výjimeènì pískovce. Celkembylo zachyceno do zkoumané hloubky 25 nepravidelných øad, z nich� jedna øada poobvodu mìla 11 a� 12 kamenù. Rozmìry jednotlivých kamenù byly namìøeny53 × 27 cm, 50 × 26 cm, 58 × 46 cm (slepenec), 48 × 39 cm, 46 × 25 cm, 47 × 24 cm,34 × 30 cm a 18 × 17 cm. Stáøí studny mù�me odvodit na minimálnì 400 let.

Poslední znovuobjevená kamenná studna, o nìco mladší ne� dvì pøedcházející,byla dokumentována v èervnu roku 2010 na konci ulice Kostelní pøi jejím vyústìnído ulice Školní. Svým severním krajem zasahuje pod plot školního pozemkua v nedávné minulosti slou�ila jako rezervoár vody pro školu.

Hrádek nad Nisou se dostal na nejstarší mapu archeologických lokalit, kterouuveøejnil Matyáš Kalina Jäthensteinu roku 1828 ve svém spise nazvaném „Pohanskáobìtištì, hroby a staro�itnosti v Èechách“. Niederle ve svých „Dìjinách Hrádku“o tomto nálezu píše, �e na staveništi „U Jelena“ è. p. 109 v Hrádku nad Nisou se pøikopání základù a sklepa, asi na sáh hluboko v suchém jílu našly urny mrtvých.Celkem bylo tehdy nalezeno ètrnáct kusù uren (v nich� se nic charakteristickéhonenašlo), nebo d�bánù na popel a a� na dva kusy byly pro neznalost pracovníkùpoškozeny. Tyto dva dobøe zachovalé exempláøe vzal k sobì tehdejší kaplan Menzela pøedal je Pra�skému muzeu. Nálezy bohu�el nejsou dnes v Národním muzeuk nalezení, a proto�e neexistuje ani jejich vyobrazení, není mo�né urèit, ze kterédoby pocházejí. V tehdejších literárních pramenech jsou zmiòovány ještì dalšíindicie, které nemù�eme ovìøit, stejnì jako údaj, �e nález obsahoval prý také kostia sekerku. Nádoby prý byly z bílého páleného jílu a bez výzdoby.

Výzkum pøed hostincem U Jelena na Horním námìstí nepotvrdil existenci�ádných pravìkých nádob. Pøesto odsud pocházejí z hloubky 1,0–1,2 metru dvakrásné d�bány ze svìtle pálené hlíny, které patøí k tzv. okruhu èervenì malovanékeramiky a svými znaky se hlásí do 15. a� 16. století. Vìtší d�bán má pøes vìtšinupovrchu vývalkovou šroubovici, vyšší vzhùru vyta�ený okraj (kterému øíkámeokru�í) a široké páskové ucho (obr. 8). Vysoký je 27, 5 centimetru a jeho maximálníprùmìr dosahuje 21,5 centimetru. Dno má prùmìr 13 centimetrù a vnìjší maximální

Keramické nádoby pøed hostincem U Jelena

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Obr. 8. D�bán s jedním uchemzdobený èervenou linkou,Hrádek nad Nisou – pøed

restaurací „Jelen“, konec 15. –1. polovina 16. století

Abb. 8. Henkelkrug mit roterLinie verziert, Hrádek nad Nisou– vor dem Restaurant „Jelen“,Ende des 15. bis 1. Hälfte des

16. Jahrhundert

Obr. 9. Trojno�ka – kuthan,Hrádek nad Nisou – pøed

radnicí, 16. století

Abb. 9. Dreibein, Hrádek nadNisou – vor dem Rathaus, 16.

Jahrhundert

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prùmìr hrdla je 9 centimetrù. Šíøka páskového ucha je 3,9 centimetru a jeho výška8,2 centimetru. D�bán má na povrchu hnìdookrovou barvu a témìø 95 % nádoby jeslepeno z pùvodních zlomkù. Zbytek je doplnìn obarvenou sádrou, která má oprotioriginálu tmavší odstín.

Celkem byly z prostoru archeologických sond na Horním námìstí získánydesítky nádob a jejich torz a další øádovì desetitisíce keramických zlomkù (obr. 9).

Jedním ze zásadních zlomù zaznamenává zpùsob vytápìní snad ji� na konci 13., alenepochybnì ve 14. století. Ve vyšším sociálním prostøedí se objevují, vedleteplovzdušných zaøízení, kachlová kamna. Pro rozpoznání výhod nepøíméhovytápìní obytných prostor kachlovými kamny se podíváme do vesnického domu.Zde po celý støedovìk nacházíme v naprosté vìtšinì pøípadù otevøené ohništìv místnosti, ve které se volnì rozptyloval kouø. V dobì, kdy tato prostora nemìla

Kachlová kamna ze svìtnic hrádeckých mìš�anù

Obr. 10. Èást komorového kachle s motivem uèence, Hrádek nad Nisou – pøed radnicí,2. tøetina 16. století

Abb. 10. Teil einer Blattkachel mit einem Fragment eines Gelehrten, Hrádek nad Nisou –vor dem Rathaus, 2. Drittel des 16. Jahrhundert

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ještì strop, odcházel ven otvory v horní èásti stìn a ve støeše. Takové tmavé oèazenémístnosti dostaly pøiléhavý název dýmné jizby. Nálezy kachlù nám však dosvìdèují,nejdøíve v prostøedí panstva a pozdìji i na vsi, �e se lidé dokázali nepøíjemnéhokouøe zbavit. Kachlová kamna toti� zmìnila dýmnou jizbu ve svìtlou místnost-svìtnici, nebo� topeništì se dostalo mimo vyhøívaný prostor. Jednoduchá funkcespoèívala v tom, �e horké plyny vytvoøené v topeništi (ve vedlejší komoøe)spalováním hoølavin, byly vedeny skrze tìleso kamen a vyvedeny do komína. Dalšívýhodou keramických kamen bylo, �e vyzaøování sálavého tepla trvalo ještì dlouhopo vyhasnutí ohnì a bylo rovnomìrné a mírné. Díky kamnùm bylo té� mo�névybavit místnost nábytkem vyšší kvality.

V Hrádku nad Nisou byly nalezeny fragmenty jak nádobkových kachlù, takkachlù komorových s reliéfní èelní vyhøívací stìnou. Nejstarší z nich pocházejíz první poloviny 16. století a jejich povrch je buï re�ný, to znamená bezglazovaného povrchu, anebo je povrch pokryt glazurou zelené èi hnìdé barvy. Naèelní vyhøívací stìnì kachlù jsou zastoupeny motivy s podobiznami renesanèníchšlechticù, èi mýtických postav (obr. 10). Na jednom drobném neglazovanémfragmentu z poloviny 16. století o velikosti 55 × 39 milimetrù je dobøe patrná dolnípolovina postavy ukøi�ovaného Krista. Na zadní stranì tohoto fragmentu je dobøepatrné oèazení, které svìdèí o tom, �e zlomek pochází z funkèních kachlovýchkamen, která zdobila svìtnici hrádeckého mìš�ana. Dalším zajímavým nálezemz Horního námìstí je levý horní roh komorového kachle s hlavou renesanèníhošlechtice pod lunetou. Analogie a doplnìní tohoto motivu nacházíme na kachlíchz hradu Oybína u �itavy. Je na nich šlechtic, který dr�í v rukách knihu. Datoványjsou podle Guntera Oettla krátce po roce 1530. Poslednì popisovaný motiv byl nalezentaké a� na dalekém Šarišském hradì na Slovensku a stejný motiv pravdìpodobnì zestejnématricebylobjeven té�v muzeu v maïarskémmìstìKassa.

V minulosti se povrch ulic a námìstí znaènì lišil od dnešního stavu. Chybìlodlá�dìní, nebyla kanalizace. Za deštì i vlhka se povrch mìnil v moøe bláta a bahna,které velice èasto silnì zapáchalo. Vlastnímu dlá�dìní èasto pøedcházely hatì, kterése kladly na blátivý povrch. S kamenným dlá�dìním se v Praze uva�uje ve13. století. Od 14. století ji následovala další mìsta. Nejstarší kamenná dla�ba bylanevalné kvality a vykazovala mnoho nerovností, kde se v prohloubenináchusazovalo bahno. V poddanských mìstech se dlá�dìní èasto opo�ïovalo, pokudk nìmu ve støedovìku vùbec došlo.

Také v Hrádku nad Nisou bylo objeveno na Horním námìstí nìkolik typù dla�eb(obr. 11, 12). V druhé polovinì 19. století zde byla dla�ba z nepravidelnì

Dla�by na Horním námìstí

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Obr. 11, 12. Dla�by na Horním námìstíAbb. 11, 12. Das Pflaster auf dem Oberen Markt

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nalámaného èedièe. Archeologové ji našli v porušeném stavu nad cihlovýmkanalizaèním vajíèkem. Zcela mimoøádným se pro mìsto stal rok 1749, který jerokem vzniku hrádeckého námìstí. Do té doby zde existoval úvoz, ve kterém jezdilyvozy v takové hloubce, �e je stì�í bylo vidìt. Pro vznik námìstí bylo nutné úvoznejprve zavézt. Podle naøízení hrabìte Philippa Josepha Gallase muselo dennì10 sedlákù pøivézt nutný štìrk, kameny, písek a otepi roští a chrastí k vyplnìníúvozu, teprve potom došlo k dlá�dìní. Dla�ba le�ela nepoškozená a� do 29. èervence1812, kdy pøi silné bouøce byla na námìstí pod sloupem sv. Anny vytr�ená díra5 loktù dlouhá, 6 loktù široká a více jak 3 lokty hluboká. Obnovu dla�by platila obec.Struktura dla�by z roku 1749 byla odkryta výzkumem pøed radnicí. Sestávalaz nepravidelných a rùznì velkých kamenù a valounù rùzných hornin. Nìkde kamenyvytváøely sní�enou odtokovou rýhu pro rychlejší odtékání deš�ové vody, podobnìjako v nedalekém Frýdlantu.

Staré stezky umo�òovaly pouze pìší chùzi se zvíøetem a nìkteré se ji� pøed vznikemmìst zmìnily v cesty, po nich� mohl projet i povoz. Ve støedovìku se spoje mezimìsty postupnì mìní v silnice, ovšem nedostateènì udr�ované. Povrch bylzpevòován hatìmi a vodní toky se pøekonávaly vìtšinou jen brodem. Kupci si našpatný stav silnic ztì�ovali, nebo� byly nedostateènì široké, propadlé a blátembezedné. V lesnatých úsecích se udr�ovaly podél silnic kvùli bezpeènosti prùsekynìkolik desítek metrù široké. Technika stavby silnic se ještì zaèátkem 18. stoletínacházela hluboko na støedovìké úrovni. Staré silnice byly rùznì širokéa vybudované bez pevného základu. Pøíkopy podél silnic nebyly, naopak navršenédrny nebo hlína lemující jízdní dráhu na ochranu pøiléhajících polí proti rozje�dìnímìnily cestu v koryto. V nìm se za deš�ù a pøi tání snìhu mísila voda s hlínou a takvozy zapadaly hluboko do bláta. Silnice se udr�ovaly pouze další hlínou, kamením,drny, døívím èi slámou. V exponovaných místech jako byly brody, nebo na zemskýchcestách (napøíklad pod nedalekým hradem Karlsfriedem u �itavy) vznikaly èastýmpou�íváním celé svazky hlubokých úvozù utváøených paprsèitì, nebo paralelnìvedle sebe. Málokdy se podaøí najít úsek cesty, který mù�eme spolehlivì datovat.A proto se stal unikátním nález èásti silnice, kterou ve starém úvoze nechal dlá�ditv roce 1685 hrabì von Trautmannsdorf (obr. 13). Archeologové jí nalezli v hloubcekolem tøí metrù pod souèasným námìstím. Spojovala Hrádek nad Nisou se �itavoua je zachycena na mapì Jana Kryštofa Müllera z roku 1720. Nìkdy bìhem prvnípoloviny 18. století i tuto cestu zaèalo zanášet všudypøítomné bahno.Aprávì v dobì,kdy na trautmannsdorfské silnici le�elo necelých ètvrt metru zeminy, tak z jejího dnakolmo na osu úvozu nìkdo polo�il kamenný pruh cesty. Ta vedla východním

Trauttmansdorfská silnice v úvoze

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Obr. 13. Trauttmansdorfská silnice v úvozeAbb. 13. Der Trauttmansdorffer Hohlweg

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smìrem k proluce, která zde byla pod domem èíslo 71. Pruh kamenného dlá�dìnízanikl vybudováním námìstí roku 1749.

(Obr. 14, 15, 16)Na Horním námìstí pøi vyústìní ulice Lékárnické pod kvadratickou pískovcovoudeskou o rozmìrech cca 80 × 80 centimetrù, kolem které se vìtšinou chodilo bezpovšimnutí, byly nalezeny v zimì 2009/2010 po odstranìní dla�by a zásypovýchvrstev základy nìkdejšího barokního sloupu. Základy byly vyzdìny z lomovéhokamene a spojeny maltou. Svrchní plocha nejspodnìjší úrovnì byla tvoøena kamenykladenými do plochy s lícem nahoru, tak aby tvoøily rovinu mezi sloupky, kteréohranièovaly jeho vnitøní ètvercový prostor. Z tìchto osmibokých sloupkù zbylo jenjedno torzo na severozápadní stranì a ostatní byly znièeny prùkopy pro in�enýrskésítì ve 20. století. Další vyšší stupeò o rozmìrech 180 × 180 centimetrù byl tvoøenpískovcovými deskami profilovanými na vnìjší stranì a spojenými kovovýmikramlemi.

Díky manuskriptu Dìjiny Hrádku nad Nisou, které sepsal jejich bývalý starostaJoseph Niederle, víme, �e sloup se sochou sv. Anny byl postaven roku 1714.Mìš�ané tehdy splnili slib, který dali za to, �e pøe�ijí tì�ké nemoce, kterým podlehltehdy velký poèet obyvatelstva. Stavební výlohy platili dobrodinci. V obecníchúètech tìchto let se neobjevuje úèet na tuto stavbu, a proto nevíme, kdo postavil tutosochu, ani kolik její stavba stála. Ne� se zasypala úvozová cesta, tak z úvozu vedlynahoru ke sloupu schody. Roku 1769 byla opravena malíøem a zdobitelemKandlerem z Chrastavy, co� stálo 14 guldenù. Zároveò byly postaveny do všech ètyørohù opracované kameny obta�ené øetìzem a pøistavené dva dolní schody. Vrchnostnechala kameny pøivézt robotníky. Roku 1802 byla opìt opravena malíøema zdobitelem Kandlerem z Chrastavy. Opravy ve výši 38 guldenù byly zaplacenydobrovolnými dary obèanù. Roku 1837 se opìt opravovala socha díky odkazuKajetána Schuberta a opravu provedl malíø Feilgenhauer z Liberce.

O sloupu se sochou sv.Anny Samotøetí, která stála do dubna 1945 na námìstí, násinformuje také Karl Kühn ve svém soupise památek okresu Liberec. V tomto dílez roku 1934 máme také fotografii ještì stojícího sloupu. Proto víme, �e na základechobjevených v roce 2009 archeologickým výzkumem stál podstavec-pískovcovýkvádr, na kterém bylo smìrem k východu v kartuši napsáno : „Das Wort/ Gottes, desAllerhöchsten, / ist der Brunn der / Weisheit, und das ewige/ Geboth ist ihre Quelle/Sir. C. I. V. 5. (co� ve volném pøekladu znamená: Slovo Bo�í nejsvatìjšího, je bratrmoudrosti a vìèné pøikázání je její pramen. Sirach, kap. I. v. 5).“ Na severní stranìstálo: „Von der/ Grottauer Stadt-/ Gemeinde in der Noth einer/ verheerender

Barokní sloup sv.Anny Samotøetí

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Epidemie/ im Jahre 1714 ex voto/ errichtet (V nouzi po nièivé epidemii v r. 1714postaven hrádeckou mìstskou obcí ex voto). Smìrem k západu: „Im Jahre 1802/unter Leitung des/ Grottauer löblichen/ Stadtgerichtes/ erneuert (V r. 1802 podvedením chvályhodného mìstského soudu v Hrádku obnoveno).“ Na ji�ní stranì: ImJahre 1837/ durch ein Vermächtniß/ des weil. Herrn Cajetan/ Schubert gewesenenStadt-/ Vorsteher in Grottau/ renoviert (V r. 1837 darem bývalého pana starostyCajetana Schuberta renovováno).“

Na podstavci stála profilovaná krycí deska a na ní patka sloupu, ze které vyrùstalvlastní hladký døík s prstenci na obou stranách a kvadratickou profilovanou hlavicí,je� nesla plastiku sv. Anny Samatøetí (to znamená s Pannou Marií a Kristem). SochyAnny a Panny Marie byly pozlacené. Podle vyobrazení a popisu Kühnova byla nasloupu na hrádeckém Horním námìstí uplatnìna varianta sv.Anny s malým Kristemv náruèí a vedle stojící Pannou Marií.

Obr. 14, 15. Barokní sloup sv. Anny SamotøetíAbb. 14, 15. Die Barocksäule der hl. Anna Selbdritt

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Hroby z etá�ovitého høbitova u kostela sv. Bartolomìje(Obr. 17, 18)Pokud k tomu bylo místo pøíhodné, tak a� na výjimky, byl skoro ka�dý kostelobklopen høbitovem. Pra�ská synoda z roku 1605 i pozdìjší pøedpisy pøikazovaly,aby byl høbitov obehnán zdí, opatøen vrátky se �eleznou nebo alespoò døevìnoumøí�í. Návozem hlíny se mìl zvýšit terén, aby se zamezil pøístup zvíøatùm. Nahøbitovì se zapovídalo sušení prádla a hry. Naøízení ze 30. let 18. stoletíkonstatovala, �e se høbitovy mnohde nalézaly ve špatném stavu, pøístupné psùma dobytku a ke smutku vìøících pøes rozvalené zdi a chybìjící vrátka vedly poposvìcené pùdì pìšiny, dokonce i vozové cesty. Se souhlasem konzistoøe mìlisprávcové farností nechat høbitovy a kostnice peèlivì opravit z prostøedkù zádušnícha pøi jejich nedostatku z pøíspìvkù dobrodincù a patronù. Dobøe posbírané kosti semìly uzamykat do kostnice. Také tento bod se objevuje mezi pøipomínkami, zvláštìkdy� se obyvatelé nìkterých farností ve vikariátu nedomluvili na stálém hrobníkovi.Vikáøi nejednou pøikazovali také odstranìní smetí a rumu ze høbitova. Kapacitnì

Obr. 16. Barokní sloup sv. Anny Samotøetí - základyAbb. 16. Die Barocksäule der hl. Anna Selbdritt - Fundamente

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malé høbitovy se s konsistorním povolením rozšiøovaly a novì svìtily. U mìst jezøetelná tendence pøesunout valnou vìtšinu pohøbívání ze høbitovù okolo kostelùuvnitø hustého osídlení na ji� vyu�ívané høbitovy na pøedmìstí nebo mimo mìsto.

V Kostelní ulici v Hrádku nad Nisou byla zkoumána èást pùvodního høbitova,který se nalézal kolem kostela sv. Bartolomìje. Výzkumem bylo zjištìno, �epùvodní høbitovní zeï byla na severní stranì posunuta smìrem ke kostelurozšíøením ulice Kostelní. Tam byla pod vozovkou objevena necelá stovka pohøbùa také torza základù posledních zastavení køí�ové cesty, která byla postavenav letech 1767–1768. Hroby na etá�ovitých høbitovech byly ukládány, stejnì jakov pøípadì hrádeckého høbitova, v nìkolika úrovních nad sebou. Nejstarší hroby bylyz nedostatku místa v omezeném prostoru kolem kostela nièeny ukládáním novýchhrobù a lidské kosti z nich konèily spoleènì se zeminou v zásypech novìjšíchpohøbù. Pod vozovkou v ulici Kostelní tak byla nalezena vrstva s padesáti sedmineúplnými a ponièenými skelety v neanatomické poloze. Teprve pod touto vrstvoule�ely v døevìných rakvích ve dvou etá�ích nad sebou neporušené pohøby z 18. a�1. poloviny 19. století, tedy vìtšinou z poslední fáze existence høbitova. Ten podlepísemných pramenù pøestal na tomto místì plnit svoji funkci v roce 1869. Nìkterépohøby obsahovaly plechové ozdoby rakví, šperky, pøezky, knoflíky, høebínek,høebíky, špendlíky èi devocionálie. Devocionáliemi rozumíme rùzné pøedmìtylidové zbo�nosti, jako medaile, køí�ky, èi obrázky. Èasto jsou to památky z návštìvypoutních míst. Drobným nábo�enským medailkám øíkáme svátostky a jsouzpravidla z ménìcenného kovu, ra�ené, lité nebo tlaèené, s nápisem, symbolya drobnými obrazy. Svátostky opatøené závìsným oèkem byly nošeny vesmìs jakoamulety. Rozeznáváme svátostky poutní vydávané k urèitému poutnímu místu(kapli, nebo kostelu), pøípadnì k jeho zalo�ení nebo vysvìcení, které byly zpravidlasvìceny a prodávány v tomto místì. Poutníci svátostky, na kterých byl obvyklevyobrazen poutní chrám nebo svìtec, nosili jako ochranu. Další svátostky bylyvydávány nejrùznìjšími církevními institucemi (kláštery, nábo�enskými bratrstvya kongregacemi) a nesou nejèastìji portréty svatých a biblické citáty.

V Hrádku byl nalezen krásný pøíklad takové devocionálie a je jím dvojramennýtzv. patriarchální mosazný køí�ek s perforovanými rameny. Jeho výška je i s okem80 milimetrù a šíøe delšího ramena je 32,5 milimetru. Køí�ek je spojen ze dvou kusù.Na aversu je Kristus na køí�i a na reversu je modlící se nezøetelná postava,pravdìpodobnì Panna Maria Immaculata. Køí�ek byl objeven a vyzvednutz ponièeného hrobu dospìlého jedince oznaèeného archeology èíslem 3. Patøí dovelké skupiny tzv. køí�ù typu Caravaca, jejich� historie sahá do 13. století. Vešpanìlské Caravace, jejím� jménem jsou køí�ky nazvány, vznikl v 1. tøetinì13. století kult, který je spojován z Ginesiovou mší. Podle legendy byl knìz Ginesius

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Obr. 17. Hroby z etá�ovitého høbitova u kostela sv. BartolomìjeAbb. 17. Die Gräber des Friedhofs an der St. Bartholomäus Kirche

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v r. 1232 uvìznìn za svou misionáøskou èinnost mezi Maury. Maurský kní�eArbuziet si dal Ginesia pøedvést a pøi výslechu mu polo�il otázku, jaké øemeslo neboumìní ovládá. Ginesius prohlásil, �e má-li k dispozici potøebné nástroje, doká�estáhnout všemocného Boha z nebes a promìnit chléb v �ivoucí tìlo. Arbuziet jejproto vybídl, aby svá slova dokázal a Ginesius zaèal po pøípravì celebrovat mši.Uvìdomil si ale, �e v pøípravách zapomnìl na køí�. Zaèal se proto modlit a Bùh muprostøednictvím dvou andìlù seslal køí�, který pocházel od jeruzalémskéhopatriarchy Roberta. Tváøí v tváø tomuto zázraku se nechal Arbuziet s celou dru�inoupokøtít. Køí� spojený s legendou byl nejprve uctíván pøímo v Caravace jako zázraènýprostøedek proti nemocem a proti posedlosti. Bìhem staletí se však zaèal chápat jakoochrana pøed nepøízní poèasí, jak dosvìdèuje záznam o jeho zázraèném pùsobení pøibouøi v Caravace v roce 1591. V sousedním Nìmecku byl caravacký kult rozšíøen odpoèátku 17. století. V Èechách byly ulo�eny køí�ky tohoto typu napøíklad v hrobech(èíslo 52, 54 èi 59; v 18. století) øádových sester benediktinského kláštera u bazilikysv. Jiøí na Pra�ském hradì, nebo v hrobu (konec 18. století) u kostela Narození PannyMarie v Praze 4 -Michli.

Obr. 18. Hroby z etá�ovitého høbitova u kostela sv. BartolomìjeAbb. 18. Die Gräber des Friedhofs an der St. Bartholomäus Kirche

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ShrnutíV polovinì listopadu 2009 byl zahájen v centru Hrádku nad Nisou archeologickývýzkum, který byl vyvolán stavební akcí s názvem „Revitalizace historickéhocentra“. Výzkum zasáhl nejenom námìstí, ale i dalších jedenáct ulic, které le�ívìtšinou v památkové zónì, v historicky nejcennìjší partii Hrádku nad Nisou.Doposud jsme v celé dlouhé minulosti tohoto mìsta nemìli tak zcela výjimeènoumo�nost intravilán této lokality v takovém rozsahu zkoumat. Velmi dùle�ité také je,uvìdomit si, �e znovu tyto archeologické terény zkoumat nebudeme moci, nebo�budou nenávratnì odebrány z míst, kde se po staletí utváøely. Nejedná se o nic ménì,ne� o jednu jedinou neopakovatelnou mo�nost nabídnout lidem unikátní informaceo historii místa, kde �ijí, nebo kam pøijí�dìjí a snad se do budoucna budou i rádivracet. Za více jak pùl roku trvajících výzkumných prací se podaøilo nalézt nejendesetitisíce artefaktù z hmotných dìjin mìsteèka, jako jsou mince, torza kachlùa keramických nádob, rùznorodý kovový inventáø, osteologický materiál (datovánímladší doba bronzová, vìtšinou však 13.–18. století), ale i øadu jedineèných objektù.Unikátní situace byla dokumentována na parcele domu èíslo 71, kde byly zachycenysídlištní objekty – „polozemnice“ (jedna dokonce s kónickou døevìnou dí�í, je� stálana podlaze a obsahovala vápno) a relikty základù døevìné stavby, dokumentujícívývoj na této parcele od 13. století a� po souèasnost. Archeologická situacejedineèná nejen v Libereckém kraji, ale i v prostoru na sever od Prahy.

Mimoøádnou událostí se stal té� nález èástí tzv. Trautmannsdorfské silnice ze17. století, je� vedla smìrem k nedalekému, kdysi královskému mìstu �itavì.Objevena byla zhruba 2,5 a� 3 metry pod souèasným námìstím a je velmi cennouukázkou konstrukce tehdejší „silnièní“ sítì. Obdobný, takto dobøe datovaný reliktsilnice, bychom v Èechách tì�ko hledali. O tom, �e se prùzkumy cest v Evropìteprve rozvíjí a doká�í vyvolat doslova senzaci, svìdèí teprve v nedávné minulostiprovedený skvìlý nález svazkù kolejí cesty, která vedla z Porýní k tr�nímu místuv Balhornu a v odborném tisku byla publikována teprve pøed rokem.

Prùbì�né výsledky výzkumu v Hrádku nad Nisou ukazují zcela nové informacek vývoji sídlištì a budou nenahraditelným zdrojem ke srovnávacímu studiu v širokéškále vìdních oborù. Mìsto se tak stává jedním z mála lépe prozkoumanýchv severních Èechách.

O velké dùle�itosti výzkumù mìstských jader vypovídají výzkumy ve Švýcarskua v jihozápadním Nìmecku v osmdesátých letech 20. století (ve mìstech Konstanz,Zürich, Freiburg im Breisgau, Rottweil, Winterthur, Regensberg, Ulm a Zurzach).V devadesátých letech 20. století byla prozkoumána s výbornými výsledky mìstskájádra mìst v sousedním Sasku (Dresden, Leipzig, Crimmitschau). V Èechách takmù�eme navázat na výsledky prùzkumù Mostu, Plznì èi �atce a dozvìdìt se

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o støedovìké a novovìké historii našeho mìsta.V souèasné dobì se nacházíme v období konzumní spoleènosti a zachraòovat

informace k historii není pøíliš populární. Snad si uvìdomíme, �e jsme se zdenevyskytli pouze teï, v pøítomnosti, jakousi náhodou, ale �e máme mít úctuk minulým �ivotùm a vynálezùm našich pøedkù. Informacemi o minulostiposilujeme nejen uvìdomování si sebe sama, ale souvisí s tím i rodinné vztahya vazby na domov, na region, na naši vlast. Je tolik míst, kde jsou pøedstavitelé obcía mìst k vlastní historii hluší a slepí. Je dobré podpoøit mìsto, kde je velký zájems historií pracovat a díky ní se i rozvíjet. Je dobré pomáhat vytváøet pravé hodnotynaší spoleènosti.

Archeologický prùzkum na Horním námìstí v Hrádku nad Nisou v prosinci 2009.Die archeologische Forschung auf Oberem Stadtplatz in Hrádek nad Nisou im

Dezember2009.

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Doporuèená literatura

Delumeau Jean 1997: Strach na západì ve 14.–18. století. Praha.

Hoffmann, František 1992: Èeské mìsto ve støedovìku, str. 92. Praha.

Kaván, Jaroslav 1962: Støedovìké nálezy v Hrádku nad Nisou. In:AR, roè. XIV, seš.2, str. 268–272. Praha.

Klápštì, Jan 2005: Promìna èeských zemí ve støedovìku. Praha.

Kühn, Karl 1934: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmaleim Bezirke Reichenberg. Brünn-Prag-Leipzig-Wien.

Malý Karel 1979: Trestní právo v Èechách v 15.–16. století. Praha.

Mašková, Pavlína 2005: K otázce interpretace kostrového pohøebištì „s projevyvampyrismu“ v Èelákovicích. In: Studia mediaevalia Pragensia, è. 5, str. 9–19.Praha.

Niederle, Joseph 1838: Dìjiny Hrádku nad Nisou, rovnì� majitelù panstvíGrábštejna.

Oettel Gunter 2008: Der Kachelofen in der „Neuen Stube“ des Priors im KlosterOybin. In: Zittauer Geschichtsblätter, Heft 35. Zittau- Görlitz.

Rataj, Jan- Sommer, Petr 1997: Nález køí�ku typu Caravaca v Praze 4- Michli. In:Sborník spoleènosti pøátel staro�itností è. 1, str. 137–142. Praha.

Vaøeka, Pavel 2004:Archeologie støedovìkého domu.

Zíbrt, Èenìk 1995: Seznam povìr a zvyklostí pohanských z VIII. vìku. Praha.

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�ArchäologischeFunde inHrádeknadNisou

Mgr. Petr Brestovanský

Es ist merkwürdig, daß grade diejenigen, die sich Verdienste um der Nachwelterwerben, und den nachfolgenden Generationen zur Belehrung dienen, damit dieseüber ihren Wohnort und dessen Umgebung, wie um dessen Entstehen, undAufkommen, deren Schicksale, welche Ihre Vorältern durch frühere wahre Kriege,durch ansteckende Krankheiten, und andern Uebeln mehr, zu leiden hatten, mögeein unermüdeter Fleiß, und Nachlasse entlohnt wird.

Josef Niederle, Bürgermeister und Chronist von Grottau, aufgeschrieben 1848

EinleitungAufgrund der vollständigen Sanierung des Oberen Markts (Horní námìstí) sowieweiterer elf anliegender Straßen wurden am 16. November 2009 archäologischeUntersuchungen im Stadtkern von Hrádek nad Nisou (Grottau) begonnen, die auchjetzt zum Zeitpunkt, in dem dieser Text verfasst wird, noch andauern. Dank desVerständnisses des Bürgermeisters und des stellvertretenden Bürgermeisters sowiealler Vertreter von Hrádek nad Nisou hatten wir die einzigartige Möglichkeit, in dieTiefen der längst vergangenen Zeiten dieses Ortes einzutauchen. Für diese mutigeEntscheidung, dass trotz der nicht geringen finanziellen Belastung desStadthaushalts die Geschichte von Hrádek nad Nisou nicht auf einer Baggerschaufelendete, kann ich mich nur bedanken.

Archäologen können nämlich nicht überall sein, wo Ausgrabungen stattfinden.Es liegt daher an jedem von uns, ob wir uns entscheiden, etwas von unsererGeschichte zu retten. Bei dieser Entscheidung muss man jedoch eine wesentlicheSache zur Kenntnis nehmen: Die Entscheidung ist unumkehrbar. Kulturschichtenmit den Artefakten unserer Vorfahren, die in Hunderten oder Tausenden von Jahrenentstanden sind, können nur einmal untersucht werden. Werden sie zerstört, könnensie nie wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Die einzelnenSteinchen des Mosaiks unserer Geschichte bleiben dann für immer verloren.

Während der ersten sieben Monate der Grabungen kam es zu ganzaußergewöhnlichen Funden. Manche ermöglichen bereits heute einen völlig neuenBlick auf die Geschichte der Stadt. Andere dagegen wurden bisher wederlabortechnisch noch fachlich ausgewertet. Die Auswertungen dauern gegenwärtig

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noch an, so dass wir mit weiteren Überraschungen rechnen können. Als Beweisdafür kann ich anführen, dass beispielsweise heute, am Tag der Fertigstellung diesesArtikels (16. 6. 2010), ein ungefähr zwanzig Meter langer Abschnitt eines uraltenKnüppeldamms entdeckt wurde (Abb. 1 – S. 34), der unter der Oberfläche derheutigen Husova ulice in Richtung Oldøichov na Hranicích (Oberullersdorf)verläuft. Kaum noch erkennbare Spurrinnen von Fuhrwerksrädern auf den 2,5 mlangen Balken und verlorene Hufeisen von Zugtieren sind tatsächliche Spuren desLebens unserer Vorfahren. Auch deshalb sind in den folgenden Kapiteln dieneuesten Entdeckungen kurz und knapp zusammengefasst.

Bereits am 19. November 1959 stießen Bauarbeiter im Hof des Hauses Nr. 71 beimAusheben einer Grube mit denAbmessungen 560 × 448 cm in einer Tiefe von 1,25 mauf eine außergewöhnlich gut erhaltene Balkenkonstruktion, die mit ihrenLangbalken ungefähr in Ost-West-Richtung ausgerichtet war. Dr. Kaván vomNordböhmischen Museum in Liberec, der damals die Grabungen leitete, beschriebden Fund als perfekt bearbeitetes Balkenpaar mit den Abmessungen von 35 × 35 cmund einem Abstand der Balken von 5,20 m. Die Balken lagen völlig waagerecht undparallel zueinander. Ihre Enden verschwanden in der östlichen und der westlichenWand der Baugrube, die für die Herstellung eines Betonschachts benötigt wurde.Auf der Balkenoberseite waren rechteckige, 22 × 14 cm große Zapfenlöchervorhanden, in die senkrechte Holzständer eingesetzt waren. Die oberen Partien derauf 80 cm Länge erhaltenen Ständer waren bereits zerstört. Sie besassen dengleichen Querschnitt wie der waagerechte Balken. Auf der gleichen Höhe befandsich zwischen den horizontal liegenden Balken ein weiteres Rundholz. Unterhalbder Balken wurde auf einer dazwischen liegenden Fläche eine dünne, an dengewachsenen Untergrund anschließende schwarze Schicht vorgefunden. In diesemObjekt wurden noch ein weiterer bearbeiteter, 60 cm langer Balken, ein henkelloserTopf mit unbehandelter Oberfläche sowie zahlreiche keramische Scherbenverschiedener Gefäße entdeckt, zum Beispiel Fragmente einer Kanne mit einemrohrartigem Ausguss. Weiterhin wurde hier ein vollständiger Holzteller mitschrägen, leicht gebogenen Rändern gefunden, der wegen unzureichenderKonservierung jedoch zerfallen ist. Dr. Kaván datierte den Befund damals auf dieerste Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Im Herbst 2009, fünfzig Jahre nach diesem Fund, gelang es uns beimAushub derGrube für die Erstellung einer Treppe im Hof des Hauses Nr. 71, einen hölzernen,1,5 m langen Schwellenbalken zu entdecken (Abb. 2 – S. 35). In der gut zuerkennenden Verlegerinne befanden sich Fragmente mittelalterlicher Keramik. Ein

Das älteste Holzgebäude von Hrádek

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Teil des 4,4 m langen Balkens lag in Richtung Nordnordost-Südsüdwest. DerQuerschnitt des Balkens war quadratisch, seine Abmessungen betrugen 35 × 35 cm.Dieser Balken bildete die Ostwand des 1959 nachgewiesenen Holzgebäudes. In dergleichen Tiefe wurden auch die Nordwestecke dieses Objekts und ein Teil desnördlichen Balkens entdeckt, der ehemals in der Grubenwand des Aushubsverschwand. Die Südwestecke war bereits früher beschädigt worden.Angesichts dergünstigen Bedingungen des Bodens, in dem die hölzernen Artefakte erhaltenblieben, war eine Datierung des entdeckten östlichen Balkens mit Hilfe derDendrochronologie möglich und zwar mit einer Genauigkeit von nur wenigenJahren. Hrádek nad Nisou (Grottau) wurde in schriftlichen Quellen im Jahr 1288zum ersten Mal erwähnt. Die bei der archäologischen Grabung gefundenen Balkenstammen jedoch dem Laborergebnis zufolge aus einer bereits zwischen 1219 und1236 gefällten Eiche.

Der vierte östliche Schwellenbalken wurde am 6. Mai 2010 unter dem geplantenVorführraum des Mehrzwecksaales entdeckt. Seine bearbeitete Oberfläche wurdevon Vermessungsingenieuren auf eine durchschnittliche Höhe von 257 Metern und54 Zentimetern über dem Meeresspiegel eingemessen. Auf Grundlage allerermittelten Angaben konnten nun die Außenmaße des ältesten einräumigenHolzhauses von Hrádek nad Nisou rekonstruiert werden. Sie betrugen 5,9 × 6,2 m.Die innere Nutzfläche belief sich somit auf 28,6 Quadratmeter. Der Fußbodenbestand aus einer ungefähr einen Zentimeter dicken Schicht aus Stampflehm. Nachden jeweils ungefähr in einem Drittel der Schwellenbalken befindlichenZapfenlöchern und den Ständern, die in der nördlichen und südlichen Wand erhaltengeblieben waren, kommt das Objekt dem Haustyp mit tragenden Außenwänden amnächsten.

Zu einer ganz außergewöhnlichen Entdeckung kam es Anfang März 2010 in derKostelní ulice (Kirchstraße). In einer flachen, 20 cm tiefen Grube mit denAbmessungen von 70 × 190 cm wurde unter einer Schicht aus Keramik aus dem14. Jahrhundert das Skelett eines Mannes entdeckt (Abb. 3. – S. 36). Dieser wurdepietätslos auf eine besondere Weise begraben, da sein Körper in Bauchlage bzw. mitdem Gesicht zum Boden im Grab lag. Das Grab befand sich außerhalb desFriedhofsgeländes, ungefähr einen halben Meter hinter der ursprünglichennördlichen Friedhofsmauer und war parallel zu dieser ausgerichtet. Das Skelett lagin seiner anatomischen Lage mit dem Kopf nach Westen, die rechte Hand war zurFaust geballt. In der Grabgrube wurden neben der linken Hand vier PragerSilbergroschen aus der Zeit des Königs Johann von Luxemburg gefunden. Der Mann

Der „Vampir“ von der Kirchstraße

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war ungefähr 170 cm groß, sein Alter wurde auf über 40 Jahre geschätzt. Die rechteBeckenpfanne wies arthritische Verformungen auf.

Der Körper des geheimnisvollen Mannes aus der Kirchstraße war hinter derFriedhofsmauer beigesetzt worden. Aus historischen Nachrichten wissen wir, dassmit einem Bann belegte Personen, Ungetaufte, Juden und Protestanten,verschiedene Verbrecher, der Hexerei verdächtige Personen, Selbstmörder,Erschlagene und Ermordete, ungetaufte und tot geborene Kinder, Henker, Abdeckeroder Wasenmeister, Fremde, körperlich oder geistig Behinderte und auch gefundeneund unbekannte Personen von einer Beisetzung innerhalb eines katholischenFriedhofs ausgeschlossen waren. Da der Verstorbene in einer von den religiösenRegeln abweichenden Lage in das Grab geworfen wurde, war er nachmittelalterlicherAuffassung vom Jüngsten Gericht und derAuferstehung im ewigenReich Christi ausgeschlossen. Die altböhmischen „Exempla“ von der Wende des14. zum 15. Jahrhundert berichten von Personen, die auf Feldern begraben wurden,weil sie maßlos und unmoralisch gelebt hatten. Dies betraf zum Beispiel solcheFälle, in denen ein Mann während einer Jagd oder in einem Turnier starb, einen Raubbegangen oder Unzucht getrieben hatte. Ein geiziger Mönch wurde sogar zusammenmit seinem Geld außerhalb des Friedhofs begraben.

Gräber, in denen die toten Körper gepfählt, in Seiten-, Bauchlage, an Händen undFüßen gefesselt oder sogar mit verdrehtem Kopf beerdigt wurden, werdengelegentlich als Bestattung von verurteilten Verbrechern und gelegentlich alsapotropäische, also negative Kräfte abwendende Maßnahmen angesehen, diegetroffen wurden, damit der Tote nicht wieder aus dem Grab aufstehen und denLebenden schaden konnte. Entsprechend den mittelalterlichen volkstümlichenVorstellungen stehen beide Varianten in einem engen Zusammenhang, denn ineinigen Fällen waren es gerade die Verurteilten, die als Kandidaten für gefährlichesWiedergängertum galten. Auch das Ausgraben (Exhumieren) des Körpers oderandere Praktiken gegen die Rückkehr eines Untoten waren keine Ausnahme. DieBauchlage eines Toten kann aber auch als Zeichen der Buße gewertet werden, wiedies aus dem Bericht über die Bestattung des Königs Pippin III. des Kurzenhervorgeht. Dieser wurde wegen seines Verstoßes gegen die Abtei Saint-Denis beiParis im Jahr 768 mit dem Gesicht zum Boden beigesetzt.

Über die zwei ältesten Beispiele von Wiedergängern bzw. „Vampiren“ in derböhmischen volkstümlichen Überlieferung berichtet der Chronist Neplach(1322–1368). Im Jahr 1336 soll der Hirt Myslata im Dorf Blov (Blow) bei Kadaò(Kaaden) nach seinem Tod in der Nacht um die umliegenden Siedlungen gezogensein und die Menschen gequält und gewürgt haben.Als seine Leiche gepfählt wurde,soll er gerufen haben: „Man hat mir viel Böses angetan; denn man gab mir einen

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Stock (manchmal wurde das Wort Pfahl oder Prügel verwendet), um die Hunde zuverjagen.“ Als er auch dann die Leute nicht in Ruhe ließ, wurde seine Leiche nach„allen möglichen Qualen“ verbrannt. Diejenigen, die er vor seiner Verbrennungbenannte, verstarben noch am selben Tag. Nach seiner Verbrennung hörten dieQualen der Menschen auf. Laut dem gleichen Chronisten starb 1344 eine Frau in derOrtschaft Levín (Lewin). Nach ihrem Tod stieg sie nachts aus dem Grab, um dieMenschen zu quälen. Daher wurde ihre Leiche gepfählt. Doch sie stand wieder aufund würgte weiter wie zuvor. Erst nachdem sie verbrannt worden war – das Feuerwollte zuerst aus unbegreiflichen Gründen überhaupt nicht brennen – hatten dieQualen der Menschen ein Ende.

Die Interpretation von Gräbern, in denen Spuren modriger Holzpflöckegefunden wurden, als Gräber mit einer eindeutig gegen Hexen und Wiedergängerbzw. „Vampire“ gerichteten Bedeutung, bedarf im Lichte neuer Untersuchungen imBereich des Strafrechts des 16.–18. Jahrhunderts einer Korrektur. MartinaHavlùjová führt in ihrem Artikel aus dem Jahr 1999 „Frauenkriminalität in Böhmenim Licht der Pechbücher“ Dutzende Beispiele von Frauen an, die wegenInfanticidium, d.h. wegen Mordes oder Tötung eines Neugeborenen, verurteiltwurden. In Solnice (Solnitz) wurde 1572 Zuzka Duòáková wegen Abtreibung undErmordung der Leibesfrucht lebendig vergraben und gepfählt. Im gleichen Jahrwurde auch Anka Hudcová, die Zuzka Duòáková zur Tat angestiftet hatte, lebendigvergraben und gepfählt. Im gleichen Städtchen wurden wegen der Ermordung ihreseigenen Kindes noch 1596 Anna Brhlová und 1599 Dorna Jalovcová lebendigvergraben und gepfählt. Die gleichen Strafen wurden in den Pechbüchern noch beisieben Fällen in Kutná Hora (Kuttenberg), fünfmal in Pøíbram (Pibrans), viermal inVotice (Wotitz) und Dobruška (Gutenfeld), dreimal in Benešov (Beneschau),zweimal in Pardubice (Pardubitz), einmal in Velká Bíteš (Groß Bittesch), in Tábor(Tabor) und in Bojkovice (Bojkowitz) beschrieben.

1966 erkundete der Archäologe Jaroslav Špaèek die Grabstätte in Èelákovice(Czelakowitz, auch Tschelakowitz) an der Stelle, die im 18. Jahrhundert als„Mrchovláèka“ (Schindanger, Aasanger) bezeichnet wurde. Er dokumentierte dortelf Grabgruben mit Knochenresten von vierzehn erwachsenen Personen. Eshandelte sich meist um Männer im Alter zwischen 20 und 60 Jahren. Ihredurchschnittliche Größe betrug 168 cm. Weil die Körper pietätlos in Bauch- oderSeitenlage, mit auf dem Rücken gefesselten Händen, oder abgetrenntem Kopfbeerdigt wurden, kam Špaèek damals zum Schluss, dass es sich um Beerdigungenim Zusammenhang mit „Vampirismus“ handeln müsse. In den Gräbern wurdeninsgesamt fünf runde eiserne Spangen gefunden, die jedoch im ganzen Mittelalterund auch in der Neuzeit vorkommen und für eine genauere Datierung nicht zu Hilfe

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gezogen werden können. Ähnliche pietätslose Beerdigungen sind von europäischenRichtstätten, insbesondere von Emmenbrücke bei Luzern in der Schweiz bekannt(auf das 16. bis 19. Jahrhundert datiert).Angesichts dessen, das die Stadt Èelákovicein der Neuzeit das Recht hatte, die Blutgerichtsbarkeit auszuüben, handelt es sichwahrscheinlich um Gräber von Verurteilten aus dem späten Mittelalter oder derfrühen Neuzeit.

Im Grab des Mannes in der Kirchstraße in Hrádek nad Nisou wurden Münzengefunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man den mutmaßlichen Mannausschließlich für einen Münzfälscher halten könnte, auch wenn in der böhmischenRechtsgeschichte verhältnismäßig früh Anfänge der Verfolgung vonMünzfälschung zu finden sind. Bereits um 1266 wurden für Täter einer solchenStraftat ausdrücklich der Einzug des Vermögens und die Todesstrafe festgelegt.Gelegentlich wurde dieser Betrug auch mit Verbrennung bestraft. Auf Grund derTatsache, dass nur wenige historische Berichte über das Strafrecht in der erstenHälfte des 14. Jahrhunderts vorliegen, ist die genaue Bedeutung der in den Gräberngefundenen Münzen bisher nicht feststellbar. Im damaligen Frankreich gab es zumBeispiel den häufig verbreiteten Brauch, Verstorbenen eine Münze in den Sarg odersogar in den Mund zu legen. Dabei handelte es sich sicher nicht mehr um einenObolus für Charon, den mythologischen Fährmann über den Styx, den Fluss an derGrenze zur Unterwelt, sondern eher um den rituellen Erwerb des Vermögens desVerstorbenen. Man hatte dadurch die Erbschaft auf gebührende Art und Weiseerworben, und der ehemalige Besitzer verlor jeglichen Grund, aus dem Jenseits wiederzurückzukommen und sein einstiges Vermögen den Lebenden streitig zu machen. Dieweiteren mit dem Grab des in Hrádek nad Nisou gefundenen „Vampirs“ inZusammenhang stehenden Indizien sind gegenwärtig noch immer Gegenstand vonLaboruntersuchungen, sodass sienoch einegewisseZeit ihr Geheimnis hüten werden.

Grubenhäuser bzw. Halb-Erdhütten sind die Überreste von Gebäuden, die teilweiseim Boden, manchmal jedoch auch im felsigen Untergrund errichtet wurden (alsoeher Halb-Felshütten, wie der 1999 bei Starý Dub entdeckte Bau). Seit der Ankunftder Slawen in Böhmen im 6. Jahrhundert stellten sie bis in das 13. Jahrhundert diehäufigste Art menschlicher Behausungen dar. Die einräumigen Grubenhäuser mitquadratischem oder rechteckigem Grundriss und einer Heizmöglichkeit in der Eckewerden als Wohnräume betrachtet. Untersucht wurden solche vor allem in Roztoky(Rostok), Bøezno (Briesen) oder Dolní Vìstonice (Unter Wisternitz) .

Seit November 2009 traten im Innenhof des Hauses Nr. 71 einige Befundezutage, die als Teil von Grubenhäusern interpretiert werden können (Abb. 4 – S. 39).

Grubenhäuser im Innenhof des Hauses Nr. 71

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Erhalten geblieben sind diese allerdings nur im Schnitt, sodass nur die Länge undHöhe des unter der Erdoberfläche liegenden Teils rekonstruiert werden kann. ZweiGrubenhäuser wurden im Hangbereich entdeckt (als Objekt 1 und 2 bezeichnet), deran die Nordseite des in Bau befindlichen Mehrzwecksaales angrenzt. Das dritte (alsObjekt Nr. 17 bezeichnete) Grubenhaus wurde unterhalb der Ostwand des HausesNr. 71 bei der Herstellung einesAufzugsschachts gefunden.

Das Objekt Nummer 1 war 3,96 m lang, die Höhe des unter der Erdoberflächeliegenden Teils betrug ungefähr 0,5 m. Der Boden des Objekts war uneben, dieWände waren eingestürzt. Das Objekt wurde irgendwann im 14. Jahrhundert durcheinen Brand zerstört. Von dem Objekt Nummer 2 ist nur ein Teil an dessenwestlichen Wand erhalten geblieben. Es war 2,60 m lang, die Höhe des unter derErdoberfläche liegenden Teils betrug 0,8 bis 0,9 m. Die Wände waren fast senkrecht,auf dem ebenen Fußboden stand ein hölzerner konischer Kalkbottich (Abb. 5 – S.40). Der Kalk wurde wahrscheinlich für die in der Umgebung ausgeführtenBauarbeiten verwendet. Der Durchmesser des Bottichs betrug 92 cm am Boden. Inder Höhe von 80 Zentimetern mass der Durchmesser des Bottichs 66 cm. DiesesObjekt wird vom Autor entsprechend der ebenfalls gefundenen Keramik in das 16.Jahrhundert datiert. Beim Objekt Nummer 17 wurde die Länge mit 3,94 m und dieHöhe des unter der Erdoberfläche liegenden Teils mit 0,90 m festgestellt.Dokumentiert wurde der östliche Teil des Objekts mit einem ebenen Fußboden undleicht schrägen Wänden. Das Objekt wurde im Laufe des 14. Jahrhunderts zerstört.

Brunnenfrisches Grundwasser brauchte man zum Trinken und Kochen, zurHerstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln (hauptsächlich zum Bierbrauen),da sonst Seuchengefahr bestand. Man musste daher Brauch- und Trinkwasserunterscheiden. So verbreitete sich mit der Entwicklung von Siedlungen auch dieKunst der Errichtung von Brunnen. Rutengänger bemühten sich damals nicht nurnachAdern von Edelmetall zu suchen, sondern konnten auch Orte mit guten Quellenbestimmen. Das Graben der Brunnen erfolgte wie auch die gesamten Bauarbeitendurch Maurer oder spezialisierte Brunnenbauer. Damit das Brunnenwasser sauberblieb, wurde der Brunnen von einer kleinen Mauer, einer hölzernen Einfassung,einer Überdachung und gelegentlich auch von einem Graben geschützt. Gehobenwurde das Wasser mit einem Eimer über eine Brunnenhaspel oder einen Schwengelan dem der Eimer angebracht war. In Orten wurden die Brunnen meistens auföffentlichen Plätzen angelegt. Vereinzelt ließen auch Einzelpersonen oder mehrereNachbarn gemeinsam einen Brunnen bauen. Auch Regenwasser wurde in Fässernoder größeren Behältern aufgefangen und mithilfe von Sieben primitiv gereinigt.

Die Brunnen am Haus Nr. 71 und auf dem Oberen Markt

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Eine weitere Variante, wie man sich Wasser beschaffen konnte, stellten sog.„Wasserleute“ dar, die auf Privat- oder Gemeindekosten Wasser in Fässern voneinem Fluss holten.

In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden auf dem Oberen Markt in derDurchfahrt das Haus Nr. 72 Bauarbeiten ausgeführt und dabei bei der Herstellungeines Betonfußbodens im Keller der obere Teil eines alten Brunnens abgetragen(Abb. 6. – S. 41). Dessen unterer Teil wurde am 26. Februar 2010 unterhalb derSüdwand des Hauses Nr. 71 dokumentiert. Nach dem Abpumpen der 62 cm hohenWassersäule war offensichtlich, dass der Boden des Brunnens erreicht war. Dieserwurde in einer lokalen, aus Kies und Rollsteinen bestehenden Bodenschichtangelegt. Es war interessant festzustellen, dass die erste Reihe der Brunnensteine aufeinem einfachen rechteckigen Holzkranz mit den Außenmaßen von 141 × 129 cmruht. Das Rundholz mit Ästen mit einem Durchmesser von 17 bis 19 cm wurde mithellgrauem Ton verstrichen. Es wurden Proben für die genauedendrochronologische Datierung entnommen, wobei festgestellt wurde, dass es sichum Buchenholz handelt. Bei diesem Holz konnte das genaueAlter bisher leider nochnicht ermittelt werden. Es war deutlich zu sehen, dass das Wasser vor allem von dernördlichen und der nordöstlichen Seite zufloss. Der Brunnenschacht wurde ausgroßen rauen Rollsteinen mit Abmessungen von bis zu 46 × 31 cm bzw. 48 × 23 cmhergestellt. Die erhalten gebliebene Höhe des Brunnens beträgt 155 bis 175 cm undbesteht aus 8 bis 9 übereinanderliegenden unregelmäßigen Steinreihen. DerInnendurchmesser des Brunnenschachts in Höhe der Hölzer beträgt 103 cm. In derHöhe von 155 Zentimetern über dem Boden erweitert sich der Innendurchmesser aufmaximal 130 cm. Der Bauart nach lässt sich das Alter des Brunnens auf über 300Jahren schätzen.

Ein weiterer Brunnen wurdeAnfang Mai 2010 auf dem Oberen Markt gegenüberdem Rathaus entdeckt (Abb. 7 – S. 42). Die erste ausführlichere Untersuchungerfolgte am 17. Mai des gleichen Jahres. Der Brunnen befand sich an der Stelle einerPumpe, die in der Karte des Stabilen Katasters aus dem Jahr 1843 vermerkt ist.Joseph Niederle erwähnt den Brunnen in seiner Chronik. Die Ausgaben für seineErneuerung wurden angeblich bereits in den ersten Rechnungen der Gemeinde imJahr 1655 aufgezeichnet. 1786 wurde der Brunnen mit einer Pumpe ausgestattet. Umden Brunnen herum standen die Marktstände, für die ein Schuppen zurAufbewahrung von Marktutensilien hinter den Fleischbänken angebaut wurde. DiePumpe wurde 1803 erneuert und erhielt 1837 eine Ziereinfassung und einBlechdach.

Bei der archäologischen Untersuchung kamen nach der Entfernung des Pflastersund der Schüttungsschicht zwei rissige Sandsteinblöcke und das Loch für das

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Saugrohr der Pumpe zum Vorschein. Nach der Entfernung der Blöcke wurdedeutlich, dass der aus Sandstein bestehende Brunnenkopf noch gut erhalten ist.Westlich von diesem befand sich ein gemauertes Becken für das abfließendeüberschüssige Wasser. Der Wasserspiegel lag bei etwa 4 m unterhalb desBrunnenkopfs. Nach dem Abpumpen des Wassers wurde eine Tiefe von 5,7 merreicht. Innerhalb von einigen Stunden wurden weitere 60 cm Auffüllungausgehoben, ohne den tatsächlichen Boden des Brunnens zu erreichen. DieAuffüllung bestand aus Sand, Geröll, Quarz-Kieseln, Fragmenten vonBasaltpflaster, einem Backstein, einem Porzellanfragment, angespitztenHolzpflöcken und einem kleinen Fragment eines glasierten Tellers. Die erreichteTiefe des Brunnens ab Brunnenkopf betrug 6,3 m. Der Brunnendurchmesser in einerTiefe von 5,5 Metern betrug 97 bis 102 cm. Der Brunnen erweitert sich leicht nachoben. In fünf Metern Tiefe beläuft sich der Durchmesser auf 105 bis 109 cm. DerBrunnenschacht besteht aus Konglomerat-, Basalt- und vereinzelt auch ausSandsteinblöcken. Bis zu der erkundeten Tiefe wurden insgesamt 25 unregelmäßigeReihen gezählt, von denen jede umlaufend aus 11 bis 12 Steinen besteht. DieAbmessungen der einzelner Steine wurden wie folgt gemessen: 53 × 27 cm, 50 × 26cm, 58 × 46 cm (Konglomerat), 48 × 39 cm, 46 × 25 cm, 47 × 24 cm, 34 × 30 cm und18 × 17 cm. DasAlter des Brunnens lässt sich auf mindestens 400 Jahre datieren.

Der letzte wieder entdeckte Steinbrunnen, der etwas jünger als die beidenvorstehenden ist, wurde im Juni 2010 am Ende der Kirchstraße (Kostelní ulice) ander Einmündung in die Schulstraße (Školní ulice) dokumentiert. Mit seinemnördlichen Rand greift er unter die Zaunanlage des Schulgeländes. In der jüngerenVergangenheit diente er als Wassersammelbecken für die Schule.

Hrádek nad Nisou tauchte auf der ältesten Karte archäologischer Standorte auf, dieMatthias Kalina von Jäthenstein 1828 in seiner Schrift „Heidnische Opferstätten,Gräber und Antiquitäten in Böhmen“ veröffentlichte. Josef Niederle schreibt inseiner „Geschichte von Grottau“ über diesen Fund, dass auf der Baustelle desGasthauses „Zum Hirschen“, d. h. im Haus Nr. 109, in Hrádek nad Nisou beimAushub für Fundamente und einen Keller im trockenen Lehm in etwa einem KlafterTiefe Urnen entdeckt wurden. Insgesamt wurden vierzehn Stück Urnen (ohnecharakteristischen Inhalt) bzw. Aschekrüge gefunden, die allerdings durch dieUnkenntnis der Bauarbeiter bis auf zwei Stück beschädigt worden waren. Die beidengut erhalten gebliebenen Exemplare übernahm der damalige Kaplan Menzel undleitete sie an das Prager Museum weiter. Heute sind diese Funde imNationalmuseum aber leider nicht mehr auffindbar. Da auch keine Abbildungen zu

Keramikgefäße vor dem Gasthof „U Jelena“ (Zum Hirschen)

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diesen vorliegen, kann nicht mehr ermittelt werden, aus welcher Zeit sie stammten.In den damaligen Literaturquellen werden auch weitere nicht nachprüfbare Indizienerwähnt, wie zum Beispiel die Aussage, dass der Fund angeblich auch Knochen undein Beil umfasste. Die Gefäße waren angeblich aus weißem gebranntem Ton undohne Verzierungen gefertigt.

Durch eine Sondierung vor dem Gasthof „U Jelena“ (Zum Hirschen) am OberenMarkt konnte die Existenz von urzeitlichen Gefäßen bisher nicht bestätigt werden.Trotzdem wurden in einer Tiefe von ungefähr 1,0 bis 1,2 m zwei wunderschöneKrüge aus hellem gebranntem Ton gefunden. Sie gehören zur Gruppe der sog. rotbemalten Keramik und fallen ihren Merkmalen zufolge in das 15. bis16. Jahrhundert. Der größere Krug verfügt über eine über den Großteil derOberfläche verlaufende reliefierte spiralförmige Verzierung, einen höheren, nachoben gezogenen Rand (Ringkragen) und einen breiten Bandhenkel (Abb. 8 – S. 44).Er ist 27,5 cm hoch, sein größter Durchmesser beträgt 21,5 cm. Der Durchmesser desBodens beträgt 13 cm, der äußere Durchmesser des Halses maximal 9 cm. DerBandhenkel ist 3,9 cm breit und 8,2 cm hoch. Der Krug hat eine ockerbraune Farbeund konnte fast zu 95 % aus den ursprünglichen Bruchstücken zusammengeklebtwerden. Der Rest wurde mit gefärbtem Gips ergänzt, der einen dunkleren Farbtongegenüber dem Original hat.

Im Bereich der archäologischen Sondierungen auf dem Oberen Markt wurdenmehrere Dutzend Gefäße und Scherben sowie weitere Zehntausende keramischeScherben geborgen (Abb. 9. – S. 44).

Die Art Häuser zu beheizen erlebte einen der wesentlichsten Umbrüchewahrscheinlich schon am Ende des 13., zweifellos aber im 14. Jahrhundert. Imhöheren sozialen Milieu kamen zu dieser Zeit neben den Luftheizungen auchKachelöfen zum Einsatz. Um die Vorteile der indirekten Beheizung vonWohnräumen mit einem Kachelofen kennen zu lernen, schauen wir uns einBauernhaus an. Hier finden wir im ganzen Mittelalter meist eine offene Feuerstelleim Raum, in dem sich der Rauch frei zerstreut. Als dieser Raum noch über keineDecke verfügte, wurde der Rauch über die im oberen Wandbereich und im Dachbefindlichen Löcher abgeleitet. Solche dunklen Zimmer mit rußgeschwärztenWänden erhielten den passenden Namen Rauchstuben. Die gefundenen Kachelnbeweisen uns jedoch, dass man sich – zuerst bei der Herrschaft und später auch aufdem Dorf – des unangenehmen Rauchs zu entledigen versuchte. Der Kachelofenverwandelte nämlich die Rauchstube in einen hellen Raum, d. h. in eine Wohnstube,denn die Feuerstelle befand sich nun außerhalb des beheizten Raums. Die einfache

Die Kachelöfen der Grottauer Bürgerstuben

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Ausführung sah so aus, dass die in der Feuerstelle (in der nebenliegenden Kammer)entstandenen Rauchgase durch den Körper des Ofens in den Schornstein geleitetwurden. Ein weiterer Vorteil war, dass noch lange nachdem der Kachelofen ausging,Strahlungswärme gleichmäßig und mild zur Verfügung stand. Dank dem Ofenkonnte der Raum nun auch mit wertvolleren Möbeln ausgestattet werden.

In Hrádek nad Nisou wurden Fragmente sowohl von Gefäßkacheln als auchBlattkacheln mit reliefartiger Schauseite gefunden. Die ältesten stammen aus derersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ihre Oberfläche ist entweder unbehandelt, dasheißt ohne Glasur oder braun oder grün glasiert.Auf der Schauseite der Kacheln sindMotive mit Porträts von Adeligen der Renaissancezeit oder mythologischenGestalten vertreten (Abb. 10 – S. 45). Auf einem kleinen 55 × 39 Millimeter großenunglasierten Fragment aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist deutlich die untere Teilder Gestalt des gekreuzigten Christus zu erkennen.Auf der Rückseite dieser Scherbeist die Schwärzung gut ersichtlich, die davon zeugt, dass das Bruchstück aus einemfunktionsfähigen Kachelofen stammte, der die Stube eines Grottauer Bürgers zierte.Ein weiterer interessanter Fund vom Oberen Markt ist die linke obere Ecke einerBlattkachel mit dem Kopf eines Adeligen der Renaissancezeit unter einer Lünette.EineAnalogie und Ergänzung zu diesem Motiv findet sich bei Kacheln aus der BurgOybin bei Zittau. Auf diesen ist ein Adeliger, ein Buch in den Händen haltend,abgebildet. Nach Gunter Oettel werden sie auf den Zeitraum kurz nach dem Jahr1530 datiert. Das letztgenannte Motiv wurde auch auf der weit entfernten BurgScharosch (Šarišský hrad) in der Slowakei angetroffen. Das gleiche Motiv –wahrscheinlich von derselben Matrize hergestellt – wurde auch im OstslowakischenMuseum in Stadt Kaschau (Košice) entdeckt.

Die Oberflächen von Straßen und Plätzen unterschieden sich in der Vergangenheiterheblich vom heutigen Zustand. Es gab weder ein Pflaster noch eineAbwasserleitung. Bei regnerischem und feuchtem Wetter verwandelten sich Straßenund Plätze in ein Meer von Dreck und Schlamm, den häufig auch noch starkerGestank begleitete. Der eigentlichen Pflasterung gingen oft Faschinen voran, die aufdie schlammige Oberfläche gelegt wurden. In Prag überlegte man im13. Jahrhundert Pflastersteine zu verlegen. Ab dem 14. Jahrhundert folgten weitereStädte. Die älteste Steinpflasterung war von minderer Qualität und wies zahlreicheUnebenheiten auf. In den Vertiefungen sammelte sich Schmutz. In denUntertanenstädten verzögerte sich häufig die Pflasterung, soweit diese imMittelalter überhaupt inAngriff genommen wurde.

Das Pflaster auf dem Oberen Markt

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In Hrádek nad Nisou wurden auf dem Oberen Markt mehrere Arten von Pflasterentdeckt (Abb. 11, 12). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand diehiesige Pflasterung aus unregelmäßig gebrochenem Basalt. Archäologen fandendiese in beschädigtem Zustand über einer aus Ziegeln gemauerten Kanalisation. DasJahr 1749, in dem der Marktplatz entstand, war für die Stadt ein ganz besonderesJahr. Bisher war hier nur ein Hohlweg vorhanden, auf dem die Fuhrwerke in einersolchen Tiefe fuhren, dass sie kaum zu sehen waren. Damit der Markt entstehenkonnte, musste der Hohlweg zunächst verfüllt werden. Gemäß einer Anweisung desGrafen Philipp Joseph Gallas mussten täglich zehn Bauern den erforderlichenSchotter, Steine, Sand und Reisigbündel zur Auffüllung des Hohlwegs heranfahren.Erst danach wurde das Pflaster verlegt, das bis zum 29. Juli 1812 unbeschädigt blieb.An diesem Tag riss ein kräftiger Sturm unter der St.-Annen-Säule ein 5 Ellen langes,6 Ellen breites und mehr als 3 Ellen tiefes Loch. Die Erneuerung der Pflasterungwurde von der Gemeinde bezahlt. Die Struktur des Pflasters von 1749 wurde bei derGrabung vor dem Rathaus entdeckt. Es bestand aus unregelmäßigen Steinenunterschiedlicher Größe und Findlingen verschiedener Gesteinsarten. An einigenStellen bildeten die Steine ähnlich wie im nicht weit entfernten Frýdlant(Friedland i. B.) eine flache Rinne zum schnellerenAbfluss des Regenwassers.

Auf den alten Pfaden konnte man nur mit einem Tier zu Fuß gehen. Einige wurdenjedoch bereits vor der Entstehung der Städte solcherart hergerichtet, dass sie auchvon Fuhrwerken befahren werden konnten. Im Mittelalter wurden dieVerbindungswege zwischen den Städten nach und nach zu Straßen umgebaut, diejedoch nur unzureichend unterhalten wurden. Die Oberfläche wurde mit hölzernenFaschinen befestigt, Flüsse konnte man meist nur über Furten durchqueren. DurchsLand ziehende Kaufleute klagten über den schlechten Zustand der zu schmalen,verfallenen und von Dreck übersäten Straßen. In Waldabschnitten wurden ausSicherheitsgründen entlang der Straßen einige mehrere Meter breite Schneisenunterhalten. Der Straßenbau befand sich bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts nochauf mittelalterlichem Niveau. Die alten Straßen waren unterschiedlich breit undwurden ohne festes Bett gebaut. An den Straßen gab es keine Gräben. AufgehäufteGrassoden oder Erde, die die angrenzenden Felder gegen das Zerfahren durch dieFuhrwerke schützen sollten, verwandelten den Weg zusätzlich in eine Rinne. BeiRegen und während der Schneeschmelze weichte das Regenwasser den Boden auf,so dass die Fuhrwerke tief im Schlamm versanken.Ausgebessert wurden die Straßenlediglich mit Hilfe von Erde, Steinen, Grassoden, Holz oder Stroh. An besondersbeanspruchten Stellen, wie bei Furten oder Landstraßen (wie beispielsweise

DerTrauttmansdorffer Hohlweg

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unterhalb der Burg Karlsfried bei Zittau) entstanden durch die häufige Benutzungder Straßen ganze Gruppen von tiefen Hohlwegen, die strahlenförmig oder parallelnebeneinander verliefen.

Nur selten ist es bisher gelungen, einen Straßenabschnitt zu finden, derzuverlässig datiert werden kann. Somit stellt der entdeckte Teil der Straße, die GrafAdam Matthias von Trautmannsdorff 1685 im alten Hohlweg pflastern ließ, eineneinzigartigen Fund dar (Abb. 13 – S. 49). Angetroffen wurde die Straße etwa dreiMeter unter dem Niveau des heutigen Markts. Der Hohlweg, der Grottau (Hrádeknad Nisou) einst mit Zittau verband, ist bereits auf der Landkarte von JohannChristoph Müller aus dem Jahr 1720 eingezeichnet. Irgendwann im Laufe der erstenHälfte des 18. Jahrhunderts wurde auch dieser Weg durch den allgegenwärtigenSchlamm zusehends unbenutzbar. Zum Zeitpunkt, als auf der TrauttmannsdorfferStraße fast ein Viertel Meter Erdmasse lag, wurde von deren Niveau ausgehend einrechtwinklig abgehender Pflasterstreifen in Richtung Osten zu einer Baulückeverlegt, die hier vor der Errichtung des Hauses Nr. 71 vorhanden war. Mit derAnlagedes Marktplatzes 1749 verschwand auch der Pflasterstreifen wieder.

(Abb. 14, 15 – S. 51,Abb. 16 – S. 52)Auf dem Oberen Markt an der Einmündung in die Apothekergasse (Lékárnickáulice) wurden unter einer quadratischen Sandsteinplatte mit den Abmessungen vonetwa 80 × 80 cm, an der jedermann normalerweise ohne Beachtung vorbeiging, imWinter 2009/2010 nach dem Abtragen des Pflasters und der Auffüllschichten dieFundamente der ehemaligen Barocksäule entdeckt. Das Fundament bestand aus mitMörtel vermauerten Bruchsteinen. Die Oberfläche der untersten Ebene bestand ausmit der Sichtfläche nach oben flächig verlegten Steinen, die den Raum zwischen vierquadratisch angeordneten Säulen ausfüllten. Von diesen achtseitigen Säulen bliebnur ein Torso an der Nordwestseite erhalten. Die übrigen wurden beiAushubarbeitenfür Erdleitungsnetze im 20. Jahrhundert zerstört. Die nächste höhere Stufe mit denAbmessungen von 180 × 180 cm bestand aus an der Außenseite profilierten und mitMetallklammern verbundenen Sandsteinplatten.

Dank des vom ehemaligen Bürgermeister Joseph Niederle verfasstenManuskripts „Die Geschichte von Grottau“ ist bekannt, dass die Säule mit der Statueder hl.Anna Selbdritt 1714 errichtet wurde. Die Bürger erfüllten damit ein Gelöbnis,das dafür gegeben worden war, wenn man die schweren Krankheiten, denen damalsviele Einwohner zum Opfer fielen, überlebte. Die Baukosten wurden vonWohltätern getragen. In den Gemeinderechnungen dieser Jahre taucht jedenfallskeine Rechnung für dieses Bauwerk auf, so dass auch unbekannt ist, wer die Statue

Die Barocksäule der hl.Anna Selbdritt

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ausführte und wie viel diese kostete. Bevor der Hohlweg zugeschüttet wurde, führtevon diesem eine Treppe zur Säule. 1769 wurde die Statue durch den Maler undStaffierer Kandler aus Kratzau (Chrastava) renoviert. Die Renovierung belief sichdamals auf 14 Gulden. An allen vier Ecken wurden zugleich bearbeitete Steine miteiner umlaufenden Kette aufgestellt und zwei weitere Stufen zusätzlich errichtet.Die Herrschaft ließ die Steine von Fronarbeitern heranschaffen. 1802 wurde dieStaue erneut durch den Maler und Staffierer Kandler renoviert. DieArbeiten in Höhevon 38 Gulden wurden durch freiwillige Spenden der Einwohner bezahlt. 1837erfolgte auf Grund des Nachlasses von Cajetan Schubert eine weitere Renovierungder Statue, die der Maler Feilgenhauer aus Reichenberg (Liberec) ausführte.

Über die Säule mit der Statue der hl. Anna Selbdritt, die bis zum April 1945existierte, informiert auch Karl Kühn in seinem Verzeichnis der Denkmäler im KreisReichenberg. Aus diesem Werk von 1934 liegt auch das Foto der damals nochvorhandenen Säule vor. Daher ist bekannt, dass auf dem 2009 bei derarchäologischen Erkundung entdeckten Fundament ein Sandsteinsockel stand, derin Richtung Osten mit einer Kartusche mit der Aufschrift: „Das Wort/ Gottes, desAllerhöchsten,/ ist der Brunn der/ Weisheit, und das ewige/ Geboth ist ihre Quelle/Sir. C. I. V. 5.“ (Sirach, Kapitel I. Vers 5) versehen war. Die Nordseite trug dieAufschrift: „Von der/ Grottauer Stadt-/ Gemeinde in der Noth einer/ verheerenderEpidemie/ im Jahre 1714 ex voto/ errichtet. Auf der Westseite war geschrieben: „ImJahre 1802/ unter Leitung des/ Grottauer löblichen/ Stadtgerichtes/ erneuert.“ DieSüdseite trug dieAufschrift: „Im Jahre 1837/ durch ein Vermächtnis/ des weil. HerrnCajetan/ Schubert gewesenen Stadt-/ Vorsteher in Grottau/ renoviert.“

Auf dem Sockel stand eine profilierte Deckplatte und auf dieser der Säulenfuß,aus dem sich der eigentliche glatte Schaft mit Ringen an beiden Enden und demprofilierten quadratischen Kapitell, der die Plastik der hl. Anna Selbdritt (d. h. derheiligen Anna mit der Jungfrau Maria und dem Jesusknaben) trug, erhob. DieFiguren der Anna und der Jungfrau Maria waren vergoldet. Gemäß der Abbildungund der Beschreibung von Karl Kühn wählte man für die Säule auf dem OberenMarkt die Darstellungsvariante der hl. Anna mit dem Jesusknaben im Arm und derdaneben stehenden Jungfrau Maria.

(Abb. 17 – S. 54,Abb 18. – S. 55)Fast jede Kirche, bis auf einige Ausnahmen, war von einem Friedhof umgeben,soweit der Ort dazu geeignet war. Die Prager Synode von 1605 sowie spätereVorschriften schrieben vor, den Friedhof mit einer Mauer zu umschließen und miteinem Tor mit eisernem oder zumindest hölzernem Gitter zu versehen. Das Gelände

Die Gräber des Friedhofs an der St. Bartholomäus Kirche

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sollte durch aufgeschüttetem Boden erhöht werden, um den Zugang für Tiere zuunterbinden. Wäschetrocknen und Spielen waren auf dem Friedhof untersagt.Verordnungen aus den 1830er Jahren konstatierten, dass Friedhöfe sich mancherortsin einem schlechten Zustand befanden, für Hunde und Rinder zugänglich waren, undzur Trauer der Gläubigen über verfallene Mauern und durch fehlende Tore Pfade undteils gar Fahrwege über den geweihten Boden verliefen. Mit der Zustimmung desKonsistoriums sollten die Verwalter der Pfarrgemeinden Friedhöfe und Beinhäusersorgfältig wiederherstellen lassen, wobei dafür Messgelder und im Falle von Mangelan diesen, Spenden von Wohltätern und Paten verwendet werden sollten. Diesorgfältig aufgesammelten Knochen sollten in Beinhäusern verwahrt werden. Auchdieser Punkt erscheint unter denAnmerkungen, vor allem angesichts dessen, sich dieEinwohner einiger Pfarrgemeinden während eines Vikariats nicht auf die Person desständigen Totengräbers einigen konnten. Die Vikare ordneten nicht selten auch dieBeseitigung von Müll und Schutt auf den Friedhöfen an. Friedhöfe mit geringerKapazität wurden mit Genehmigung des Konsistoriums erweitert und neu geweiht.In Städten zeigte sich die deutliche Tendenz, aus hygienischen Gründen dieMehrzahl der Bestattungen von den die Kirchen umgebenden Friedhöfen auf diebereits in Vorstädten oder außerhalb der Stadt vorhandenen Friedhöfe zu verlagern.

In der Kirchstraße (Kostelní ulice) in Hrádek nad Nisou wurde ein Teil desursprünglichen um die St.-Bartholomäus-Kirche liegenden Friedhofs untersucht.Dabei wurde festgestellt, dass die ursprüngliche Friedhofsmauer an der Nordseitedurch eine Verlängerung der Straße in Richtung Kirche verschoben wurde, da dortfast 100 Gräber und ein Fundamentrest der letzten Stationen des 1767–1768angelegten Kreuzweges vorgefunden wurden. Die Gräber auf schichtartigbetriebenen Friedhöfen, zu denen auch der von Hrádek gehörte, wurden in mehrerenLagen übereinander angeordnet. Die ältesten Gräber wurden wegen Platzmangel indem begrenzten Raum um die Kirche herum durch das Anlegen neuer Gräberentfernt. Die menschlichen Knochen aus diesen landeten dann zusammen mit demBoden in der Verfüllung der neueren Gräber. Unter der Fahrdecke der Kostelní ulicewurde eine Schicht mit siebenundfünfzig unvollständigen und beschädigtenSkeletts entdeckt. Erst unter dieser Schicht lagen in Holzsärgen unbeschädigteBestattungen aus dem 18. Jahrhundert bis zur 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, d. h.überwiegend aus der letzten Phase der Existenz des Friedhofs. Laut schriftlichenQuellen wurde der Friedhof im Jahr 1869 aufgegeben. Einige Bestattungenenthielten Särge mit Blechverzierungen, Schmucksachen, Schnallen, Knöpfe,Kämme, Nägel, Stecknadeln oder Devotionalien. Zu Devotionalien gehörenverschiedene Gegenstände als Ausdruck der volkstümlichen Frömmigkeit, wie zumBeispiel Medaillen, Kreuze oder Andachtsbilder. Häufig waren es Gegenstände, die

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als Erinnerung an den Besuch eines Wallfahrtsortes dienten. Kleine religiöseMedaillen, die als Andachtsmedaillen bezeichnet werden, waren meisten ausminderwertigem Metall geprägt oder gegossen bzw. gepresst und mit einerAufschrift, Symbolen und kleinenAbbildungen versehen. Die mit einer kleinen Öseversehenen Andachtsmedaillen wurden durchweg als Amulette getragen. Es gabWallfahrtsmedaillen, die in Bezug auf einen konkreten Wallfahrtsort (eine Kapelleoder eine Kirche), eventuell anlässlich ihrer Gründung oder Einweihungherausgegeben und dort verkauft wurden. Diese Andachtsmedaillen, auf denenüblicherweise eine Wallfahrtskirche oder eine Heiligenfigur abgebildet ist, wurdenvon den Pilgern zu deren Schutz getragen. Weitere Andachtsmedaillen wurden vonden verschiedensten kirchlichen Institutionen (Kloster, religiöse Brüderschaftenund Kongregationen) herausgegeben und tragen meist Porträts von Heiligen undBibelzitate.

In Hrádek wurde ein schönes Beispiel einer solchen Devotionalie gefunden. Eshandelt sich um ein zweiarmiges, sog. Patriarchenkreuz aus Messing mitperforierten Armen. Seine Größe einschließlich Öse beträgt 80 mm, die Breite deslängeren Arms 32,5 mm. Das Kreuz ist aus zwei Teilen zusammengefügt. Auf demAvers ist Christus am Kreuz und auf dem Revers eine undeutliche betende Gestalt,wahrscheinlich die Jungfrau Maria Immaculata abgebildet. Das Kreuz wurde in dembeschädigten Grab eines Erwachsenen, das von denArchäologen mit der Nummer 3gekennzeichnet wurde, entdeckt und geborgen. Es gehört zu der großen Gruppe derCaravaca-Kreuze, deren Geschichte bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht. In derspanischen Stadt Caravaca, nach deren Namen die Kreuze benannt sind, entstand im1. Drittel des 13. Jahrhunderts ein mit der Heiligen Messe des Ginesius verbundenerKult. Der Legende zufolge wurde der Priester Ginesius 1232 wegen seinerMissionstätigkeit unter den Mauren verhaftet. Der Maurische Fürst Arbuziet ließGinesius vorführen und stellte ihm während der Vernehmung die Frage, welchesHandwerk oder welche Kunst er beherrsche. Ginesius erklärte, dass er, wenn ihm dieerforderlichen Werkzeuge zur Verfügung stünden, den allgewaltigen Gott vomHimmel herunter holen und Brot in einen lebendigen Leib verwandeln könne.Arbuziet forderte ihn daher auf, seine Worte zu beweisen. Nach einigenVorbereitungen begann Ginesius eine Messe zu zelebrieren, bemerkte jedoch, dasser bei der Vorbereitung das Kreuz vergessen hatte. Daher begann er zu beten undGott sendete ihm durch zwei Engel das Kreuz des Jerusalemer Patriarchen Robertherab. Angesichts dieses Wunders ließ sich Arbuziet mit seinem ganzen Gefolgetaufen. Das mit der Legende verbundene Kreuz wurde zuerst direkt in Caravaca alswundertätiges Mittel gegen Krankheit und Besessenheit in Ehren gehalten. Im Laufeder Jahrhunderte wurde es jedoch als Schutz vor Witterungsunbilden verstanden,

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wie dies eine Aufzeichnung über seine wundertätige Wirkung bei einem Sturm inCaravaca im Jahr 1591 belegt. In Deutschland war der Caravaca-Kult seit Anfangdes 17. Jahrhunderts verbreitet. In Böhmen wurden Kreuze dieser Art zum Beispielden Gräbern der Schwestern des Benediktinerinnenklosters St. Georg auf der PragerBurg (Nummer 52, 54 oder 59; im 18. Jahrhundert) oder dem Grab an der KircheMariä Geburt in Prag 4–Michle (Ende des 18. Jahrhunderts) beigegeben.

Mitte November 2009 wurden im Stadtzentrum von Hrádek nad Nisou im Zug derBaumaßnahme „Revitalisierung des historischen Stadtzentrums“ archäologischeGrabungen inAngriff genommen. Sie umfassten nicht nur den Markt selbst, sondernauch weitere elf Straßen, die zum Großteil innerhalb des Denkmalschutzgebiets, deshistorisch wertvollsten Teils von Hrádek nad Nisou liegen.

In der gesamten langen Geschichte der Stadt bestand nie eine derartaußergewöhnliche Gelegenheit, den Innenbereich der Stadt in einem solchenUmfang zu untersuchen. Es ist auch höchst wichtig, sich dessen bewusst zu sein,dass keine Möglichkeit mehr bestehen wird, diese archäologischen Lokalitätenerneut zu erkunden, da sie von den Stellen, an denen sie über Jahrhunderteentstanden sind, für immer verschwinden werden. Es geht um nichts geringeres alsum die unwiederbringliche Möglichkeit, den Menschen einzigartige Informationenüber die Geschichte der Stadt offenzulegen, in der sie leben oder die sie besuchenund in die sie vielleicht in Zukunft gerne immer wieder zurückkommen.

Während der mehr als ein halbes Jahr andauernden Erkundungsarbeiten wurdennicht nur Zigtausend Artefakte aus der materiellen Geschichte der Stadt, wie zumBeispiel Münzen, Reste von Kacheln und Keramikgefäßen, mannigfaltigesMetallinventar, Knochenfunde (auf die jüngere Bronzezeit, meistens jedoch auf das13. bis 18. Jahrhundert datiert), aber auch zahlreiche einzigartige Gegenständegefunden. Es wurde die einmalige Situation auf der Parzelle des Hauses Nr. 71dokumentiert, wo Siedlungsobjekte, hier Grubenhäuser (eines davon sogar miteinem auf dem Boden stehenden konischem hölzernen Kalkbottich), und Reste derFundamente eines Holzhauses dokumentiert wurden, die die Entwicklung auf dieserParzelle ab dem 13. Jahrhundert bis heute darstellen. Eine derartige archäologischeSituation ist nicht nur im Bezirk Liberec, sondern überhaupt im Raum nördlich vonPrag ganz außergewöhnlich.

Auch das Auffinden von Teilen der sog. Trautmannsdorffer Straße aus dem17. Jahrhundert, die in die nahe gelegene einstige Königsstadt Zittau führte,gestaltete sich zu einem außerordentlichen Ereignis. Die Straße wurde etwa 2,5 bis 3

Zusammenfassung

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m unter dem Niveau des heutigen Markts entdeckt und ist ein wertvolles Beispiel fürdie Bauart des damaligen „Straßennetzes“. Ein ähnliches, derart genau datiertesRelikt einer Straße ist in Böhmen kaum finden. Dass sich die Erkundung von Wegenin Europa erst entwickeln und manchmal buchstäblich riesiges Aufsehen erregenkann, bezeugt der vor kurzem erfolgte Fund der Fahrspur eines aus dem Rheinlandzum Marktflecken Balhorn führenden Weges, der erst vor einem Jahr in derFachpresse publiziert wurde.

Die Zwischenergebnisse der Entwicklung von Hrádek nad Nisou weisen ganzneue Informationen über die Entwicklung des Ortes auf und stellen eineunersetzbare Quelle für das vergleichende Studium in den breit gefächertenWissenschaftsdisziplinen dar. Damit ist Hrádek nad Nisou eine der am bestenerforschten Städte Nordböhmens.

Über die große Bedeutung von Erkundung der Stadtkerne zeugen dieUntersuchungen, die in den 1980er Jahren in der Schweiz und inSüdwestdeutschland (in Konstanz, Zürich, Freiburg im Breisgau, Rottweil,Winterthur, Regensberg, Ulm und Zurzach) durchgeführt wurden. In den neunzigerJahren wurden die Stadtkerne im benachbarten Sachsen mit hervorragendenErgebnissen untersucht (Dresden, Leipzig, Crimmitschau). In Böhmen kann damitan die Ergebnisse der Erkundungen in Most (Brüx), Plzeò (Pilsen) oder �atec (Saaz)angeknüpft werden und so die mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte der Stadterfahrbar gemacht werden.

Wir leben heute in einer Konsumgesellschaft, in der es ist nicht unpopulär ist,Informationen über die Geschichte zu bewahren. Vielleicht sollte man sich aberbewusst machen, dass wir hier nicht nur hier und jetzt und durch einen Zufallexistieren, sondern dass wir Respekt vor den vergangenen Leben und denErfindungen unserer Vorfahren haben sollten. Mit Informationen über dieVergangenheit wird nicht nur das Bewusstsein über uns selbst gestärkt, sondern esstehen auch familiäre Beziehungen und Beziehungen zur Heimat und zur Regiondamit in Zusammenhang. Es gibt so viele Orte, wo die Vertreter von Dörfern undStädten ihre eigene Geschichte taub und blind gegenüber stehen. Es ist deshalb sehrerfreulich eine Stadt zu unterstützen, die großes Interesse daran hat, weiter mit ihrerGeschichte zu leben und sich dadurch zu entwickeln. Es ist ein gutes Gefühl, bei derSchaffung echter Werte für unsere Gesellschaft mitzuwirken.

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Empfohlene Literatur

Jean Delumeau: Strach na západì ve 14.–18. století. (Angst im Abendland) Praha1997.

František Hoffmann: Èeské mìsto ve støedovìku (Die böhmische Stadt imMittelalter). Praha 1992, S. 92.

Jaroslav Kaván: Støedovìké nálezy v Hrádku nad Nisou (Mittelalterliche Funde inHrádek nad Nisou). In: AR (Zeitschrift „Archäologische Rundschau“ XIV (1962),Heft 2, S. 268–272.

Jan Klápštì: Promìna èeských zemí ve støedovìku (Die Veränderung derböhmischen Länder im Mittelalter). Praha 2005.

Karl Kühn: Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale imBezirke Reichenberg. Brünn/Prag/Leipzig/Wien 1934.

Karel Malý: Trestní právo v Èechách v 15.–16. století (Das Strafrecht in Böhmen im15. und 16. Jahrhundert). Praha, 1979

Pavlína Mašková: K otázce interpretace kostrového pohøebištì „s projevyvampyrismu“ v Èelákovicích. (Zur Frage der Interpretation der Skelett-Gräbdern„mit Vampirismus-Anzeichen“ in Èelákovice) In: Studia mediaevalia Pragensia,Nr.5, Praha, 2005, S. 9–19. Joseph Niederle: Die Geschichte von Grottau sowie derBesitzer der Herrschaft Grafenstein. 1838 (Manuskript in der Christian-Weise-Bibliothek Zittau,Altbestand).

Gunter Oettel: Der Kachelofen in der „Neuen Stube“ des Priors im Kloster Oybin.In: Zittauer Geschichtsblätter, Heft 35. Zittau/Görlitz. 2008, S. 2–22.

Jan Rataj, Petr Sommer: Nález køí�ku typu Caravaca v Praze 4 – Michli (Fund einerCaravaca-Kreuzes in Prag 4 - Michle). In: Sborník spoleènosti pøátel staro�itnostíNr.1, Prag 1997, S. 137–142. Pavel Vaøeka: Archeologie støedovìkého domu (DieArchäologie des mittelalterlichen Hauses). 2004.

Èenìk Zíbrt: Seznam povìr a zvyklostí pohanských z VIII. vìku (Überblick überAberglauben und heidnische Sitten im VIII. Jahrhundert) Praha1995.

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� Stavebnì historický prùzkum domu

è. p. 71 v Hrádku nad Nisou

Ivan Peøina – Eliška Nová

ÚvodV rámci provádìní rozsáhlého archeologického výzkumu v Hrádku nad Nisou bylanastolena v konzultaci s vedoucím výzkumu, Mgr. P. Brestovanským, jednaz dùle�itých otázek: „Co vlastnì víme o stavební podobì, dataci a vývoji domuè. p. 71, v jeho� dvoøe se našly základy døevìné stavby z první poloviny 13. stoletíi další støedovìké polozemnice ze 14. století?“ Èíslo popisné 71 spojuje dnes dvìzcela odlišné stavby. Levý dùm s hrázdìným patrem a mansardovou støechou jepøedmìtem stavebnì historického prùzkumu (dále zkratka SHP), pravý dùm je pakhodnocen pouze ve vztahu ke svému staršímu sousedovi a to pøedevším v grafickémvyjádøení analýzy SHP. Mladší dùm byl postaven patrnì a� nìkdy bìhem prvnípoloviny 20. století, jak vyplývá z historické ikonografie i architektonické podobydomu (obr. 1, 2).

Obr. 1. Hlavní prùèelí staršího hrázdìného domu i mladšího pøistavìného domu, kteréspojuje jedno è. p. 71, zamìøení M. Hasan 2010.

Abb. 1. Vorderfront des älteren Fachwerkhauses und des jüngeren angebauten Hauses –zusammen Haus Nr. 71, Vermessung M. Hasan 2010.

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Zjednodušenì øeèeno, ka�dý stavebnì historický prùzkum má dva základní cíle.Prvním je poznat stavební dìjiny objektu pomocí souboru mnoha poznatkùzískaných studiem, jak písemných pramenù, tak vlastním prùzkumem hmotnýchpramenù. Zde je nutné si uvìdomit, �e i stavební konstrukce domu vypovídají o jehohistorii a jsou tak velmi cenným historickým pramenem, stejnì jako kronika, starámapa ulo�ená v archivu, socha èi obraz umístìný v expozici muzea. Druhým cílemprùzkumu je upozornit na hodnoty domu, kdy by standardní SHP mìlo být souèástípøedprojektové pøípravy, ze které pak vychází projekt opravy domu s cílem zachovatdùle�ité historické a památkové hodnoty objektu (k tomu Macek 2001).

U domu è. p. 71 byla situace trochu odlišná. Na historické a stavební kvalityupozoròoval kastelán hradu Grabštejna pan Mgr. Jan Sedlák ve své krátkénepublikované zprávì ji� v roce 2004. Objekt nebyl a není památkovì chránìna projekt adaptace domu tak vycházel z jiných kritérií soudobé spoleènosti, kteráhistorický dùm zaèlenila do komplexu Multifunkèního centra Trojzemí. Pøesto jenutné uvést, �e díky osvícenému pøístupu pana starosty M. Pùty a pøístupu pana

Obr. 2. Dùm è. p. 71 na pohlednici z roku 1901, pravé prùèelí ještì není pøekrytopøístavbou pravého mladšího domu, kterým byla zastavìna proluka mezi domy s vjezdem

do dvora (dle Vydra a kol. 2005).Abb. 2. Haus Nr. 71 auf einer Ansichtskarte von 1901, die rechte Hausfront ist noch nicht

vom Anbau des jüngeren rechten Hauses verdeckt, durch den eine Häuserlücke mitHofeinfahrt zugebaut wurde (laut Vydra und Kolleg. 2005).

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architekta ing. arch. L. Davida došlo k øadì kompromisních øešení. Jen poøízenívlastního prùzkumu je významným posunem ve vztahu k historii, kdy øadavýznamných historických objektù i v nejbli�ším okolí zaniká nebo je pøestavovánabez jakékoliv dokumentace a mo�nosti zkoumat stavební dìjiny velmi cennýchstaveb.

V dobì zpracování prùzkumu probíhala v objektu pøestavba, která adaptovaladùm na souèást novì vznikajícího Multifunkèního centra Trojzemí. Probíhajícípráce tak èásteènì limitovaly mo�nost provést detailní dokumentaci nìkterýchkonstrukcí, které byly zakryty nebo na nich byly provádìny stavební práce. Je ovšemnutné zmínit pozitivní vliv stavební èinnosti, kdy právì odhalení øady konstrukcíbìhem oprav, výraznì posunulo naše vìdomosti o podobì objektu. Zjištìné situacetak nahradily sondy nutné pøi hloubkovém SHP a rovnì� nebylo problémem získatkvalitní vzorky pro dendrochronologické datování, které výraznì napomohlo pøistanovení závìrù SHP.

Ze studovaných písemných pramenù, pøedevším z mìstských knih, do kterých bylyzapisovány veškeré majetkové pøevody domù, se dovídáme, �e nejstarším známýmmajitelem sledovaného domu byl Christoph Schwerter, který dùm vlastnil na konci17. a na zaèátku 18. století. Bohu�el nevíme s jistotou, kdy a za jakých okolnostíSchwertner dùm koupil. V nejstarší mìstské knize, zalo�ené v roce 1682, jsou toti�zachyceny koupì dvou domù Christophem Schwertnerem. Na zaèátku knihy jsouuvedeni všichni majitelé hrádeckých domù k datu zalo�ení knihy (1682) i s údajio nabytí vlastnictví. Tam je uveden Christoph Schwertner jako majitel domu, kterýkoupil v lednu 1677 od Anny, vdovy po Casparu Prakeßeovi za 125 kop. V tìchtoúvodních záznamech však nejsou uvádìny �ádné lokalizace domù. Z rejstøíku nakonci knihy se pak dovídáme, �e roku 1689 koupil Christoph Schwertner odvrchnosti novì postavený dùm. Bohu�el list, na kterém byla zapsána první stranasmlouvy, byl z knihy vytr�en. Z druhé strany smlouvy se dovídáme cenu domu – 180kop, z èeho� mìlo být hotovì zaplaceno 18 kop, v následujícím roce 10 kop ve dvousplátkách a v dalších letech 5 kop ve dvou splátkách. Nový majitel byl na dobujednoho a pùl roku osvobozen od daní a roboty. Dále je zmínìna povinnost zachovatvolný prùchod ke kostelu a na høbitov. To by nasvìdèovalo tomu, �e právì tento dùmlze ztoto�nit se sledovaným domem. Pravdìpodobnost zvyšuje fakt, �e ve stejnémroce koupil také Michael Kandler „stavební místo vedle vinného sklepa“ - pozdìjšídùm è. p. 72. Zdá se tedy, �e pøímo tato èást námìstí byla stále ještì po tøicetiletéválce zpustlá.

Historie domu v písemných pramenech

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Z dalších zápisù v mìstských, kupních nebo pozemkových knihách v�dyvyplývá, �e do ceny domu byla zahrnuta rovnì� cena polností, které k domupøíslušely. Dùle�itou souèástí smlouvy býval také tzv. výmìnek – zaopatøeníodstupujícího hospodáøe. Výmìnek se skládal z naturální èásti – podílu na úrodìa dále z práva u�ívání nìkterých prostor v domì. Popis výmìnku nìkdy umo�òujeuèinit si alespoò èásteènou pøedstavu o podobì domu. Christoph Schwertner dùmvlastnil do roku 1710, kdy ho od nìj 8. dubna za 246 kop koupil Johann GeorgArnolt. Prodávající si stanovil jako výmìnek k bydlení pøistavìnou svìtnièku, dále1 komoru, dr�ení 1 krávy, na pùdì místo na ukládání píce, takté� ve stodole naukládání obilí, ve dvoøe na ukládání hnoje. Èasto v tehdejší dobì známé skuteènostijako napøíklad výše uvedený údaj o svìtnièce pøistavìné k bydlení však dnes nejsmeschopni v�dy spolehlivì interpretovat a lokalizovat.

Z dalších kupních smluv se dovídáme kromì jiného také nìco málo o výbavìdomu. Kdy� 29. bøezna 1780 koupil dùm od Johanna Georga Schwertnera KarlWenzl Arnolt, mistr pekaøský. Dùm je oznaèen jako „mìš�anský obytný dùm, kterýle�í na námìstí mezi domy pana Karla Appelta, mìš�anského mýdlaøe a radního,a Josepha Niederleho, mìš�anského perníkáøe, s k tomu pøinále�ející zahradou.Cena byla 1000 zlatých neboli 857 kop 10 grošù. V hotovosti bylo slo�eno 428 kop40 grošù, zbytek mìl být splácen po 20 kopách roènì. Z pøíslušenství jsou zmínìnyv dolní svìtnici stùl, 2 dubové �idle s lenochy, mìdìný kamnovec, 1 rouraa 1 kamnová dvíøka, vidle k topeništi, v horním pokoji také 1 stùl, dále v dolnísvìtnici ještì police na hrnce. Prodávající si vymínil pro sebe, svou �enu a dìtibydlení v pokoji nad svìtnicí, spací komoru a polovinu komory u schodù. Dále zadníkvelb. Prodávající si dále vyhradil pøedkupní právo na dùm. Karl Wenzl Arnoltnezùstal majitelem domu dlouho, u� 5. ledna 1784 ho prodal Sebastianu Ansorgovi,tkalcovskému mistru a panskému hostinskému. Dùm je oznaèen jako „mìš�anskýdùm pod è. p. 71 na námìstí mezi obytnými domy Antona Appelta a JosephaNiederleho“. Cena byla 800 zlatých neboli 685 5/7 kop a byla zaplacena v hotovosti.Z pøíslušenství je uvedeno: v dolní svìtnici 1 stùl, 1 mìdìný kamnovec, 1 rouraa vidle k topeništi, v horním pokoji nic. Znovu je uveden výmìnek propøedcházejícího prodávajícího Schwertnera.

Dalším dùle�itým pramenem pro poznání historie domu je stabilní katastr,sepsaný v roce 1843, ve kterém je na st. p. è. 73 uvedena obytná a hospodáøskábudova è. p. 71, majitel Ansorge Sebastian, parcela mìla velikost 149 ètv. sáhù.K domu patøila k tomu p. p. è. 96 o velikosti 84 ètv. sáhù, urèená jako pastvina. Nacísaøském otisku stabilního katastru je vyznaèen pøi námìstí dùm è. p. 71 obdélnéhopùdorysu delší stranou orientovanou podél námìstí, s vystupující èástí smìrem dodvora, znaèený èervenì jako nespalný, dále pak ve dvoøe obdélný �lutì znaèený

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(døevìný) objekt pøi severní stranì dvora a další, èervenì znaèený objekt pøi ji�nístranì dvora, za nimi pak navazuje šikmo zalomená pozemková parcela (obr. 3 –barevná pøíloha).

Podrobnìji jsou kupní pøevody mezi jednotlivými majiteli domu z prùbìhu18. století a� do první poloviny 20. století uvedeny v kapitole Dìjiny objektu (autorMgr. E. Nová) v písemném elaborátu SHP ulo�eném v archivu Národníhopamátkového ústavu územní odborné pracovištì Liberec. Do tohoto textu o historiidomu byly vybrány pouze výbìrovì kupní smlouvy, které podrobnìji osvìtlují,s jakými typy zápisù pro dùm è. p. 71 se mù�eme v písemných pramenech setkat.

Dalším cenným zdrojem pro poznání historie objektu je právì dùm samotný. Jehoprùzkumem za pomocí nejrùznìjších metod získáváme pøedstavu o jeho stavebnípodobì i pøípadném vývoji. Pøi hodnocení domu se lze opøít napøíklad o komparaènímetodu, kdy se na základì zkušeností z jiných analogických objektù pokoušímejednotlivé konstrukce vyhodnotit a relativnì datovat. Neménì dùle�ité je sledovánívzájemných vztahù jednotlivých konstrukcí i detailù pomocí stratigrafické metody,kdy napøíklad mladší konstrukce ruší èi pøekrývá starší konstrukci v øadìspecifických situací. Další metodou je hledání komunikaèního i funkèního schématudomu, kdy je dùle�ité pochopit, jak a kudy byly jednotlivé prostory pøístupnéa k èemu slou�ily. Výrazným vodítkem pøi urèování funkce místností je napøíkladpøítomnost i další vývoj otopných systémù. Pøedevším v posledním desetiletí se pøiprùzkumech ve velké míøe zaèala uplatòovat i dendrochronologie, která umo�òujeabsolutnì datovat pokácení døeva pou�itého na stavbu dle sledování letokruhovýchøad, které jsou spolehlivì sychronizovatelné s absolutnì datovanou standardníletokruhovou chronologií (viz www.dendrochronologie.cz). Rok skácení stromuovšem nemusí být toto�ný s rokem výstavby objektu, proto�e je tøeba pøipoèítatdobu potøebnou pro opracování pøípadnì i sušení døeva. Rovnì� je také nutné brát vpotaz mo�né druhotné u�ití staršího døeva v mladší konstrukci, a proto musímei takto získaná data kriticky hodnotit.

Dùm è. p. 71 je souèástí blokové zástavby tvoøící východní frontu Horního námìstí(obr. 1, 3 – barevná pøíloha). Obytný patrový dùm s mansardovou støechou na levéstranì se zdìným štítem, na pravé s valbou je orientován okapovou stranou svéhohlavního vstupního prùèelí k západu do prostoru námìstí. Levým prùèelím je

Metody prùzkumu

Architektonický rozbor domuCelková situace

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orientován dùm do úzké soutky, která je dnes oddìlena a uzavøena od prostorunámìstí zdí sahající a� k okapní øímse levého sousedního domu. Pravé prùèelípøekrývá stavba z první poloviny 20. století, která je jakousi svébytnou pøístavbou kestaršímu domu è. p. 71, spojená s ním pod jedno toto�né èíslo popisné (obr. 1, 2).Zadní prùèelí se obrací do dvora parcely, vymezené høbitovní zdí areálu kostela sv.Bartolomìje a blokem zástavby otoèené hlavním prùèelím do Liberecké ulice.

Nynìjší podoba všech prùèelí domu je výsledkem souèasné stavební èinnosti,pøedevším pak z prùbìhu roku 2004 (obr. 4). Starší podobu domu známe z nìkolikafotografií a pohlednic z konce 19. století a 1. poloviny 20. století. Nejstarší fotografiez konce 19. století dokládá výkladec obchodu pouze vlevo od hlavního vstupu,zøetelné je rovnì� èlenìní fasády lizénovými rámci (obr. 5). Jen o nìco mladšípohlednice z poèátku 20. století zachycují dùm s dalším vstupem pøímo do obchodua druhým výkladcem vpravo od hlavního vstupu, které nahradily starší okna. Další

Prùèelí domu

Obr. 4. Dùm è. p. 71, hlavní prùèelí domu po sejmutí omítek, foto M. Kolka 2004.Abb. 4. Haus Nr. 71, Vorderfront des Hauses nach Entfernung des Putzes, Foto M. Kolka

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dvì pøední okna u pravého prùèelí byla zazdìna a rovnì� fasáda byla zjednodušena,lizény lemují pouze náro�í a vodorovný pruh nahrazuje mezipatrovou øímsu. Došlotaké k výmìnì oken v patøe, starší dvoukøídlá osmitabulková byla nahrazenadvoukøídlými dále neèlenìnými okny (obr. 2). Dnes je základní plocha hlavníhoprùèelí v pøízemí a v patøe zcela odlišná, pøízemí je nahozeno hladkou omítkou sesvìtlejšími pásy lemující novì pojednané otvory v místech jejich staršíchpøedchùdcù. V patøe bìhem první etapy rekonstrukce v letech 2002–2005 bylaodhalena konstrukce hrázdìní, která byla doplnìna místy, pøedevším v náro�ích,novými výmìnami a cihelné výplnì byly omítnuty hladkou bílenou omítkou.Konstrukce hrázdìní je tvoøena vodorovným prahem, svislými sloupky a horníli�inou, závìrou hrázdìní. Konstrukci ztu�ují dvì øady vodorovných pa�díkù, vespodní øadì jsou v samostatnì vymezených polích pro osazení okenního rámu

Obr. 5. Dùm è. p. 71, nejstarší fotografie domu, konec 19. století, soukromý archiv V. Štrupl.Abb. 5. Haus Nr. 71, älteste Fotografie des Hauses, Ende des 19. Jahrhunderts,

Privatarchiv von V. Štrupl.

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vyseknuty drobné dlaby pro vlo�ení parapetu okna. Konstrukci v krajních políchhrázdìní u náro�í ztu�ují šikmé vzpìry vybíhající z prahového trámu do horní li�iny.Jednotlivé prvky jsou spojovány pomocí èepu, pouze šikmé vzpìry s pa�díky jsoupøeplátovány a zajištìny døevìnými høeby. Korunní øímsu nahrazují vystupujícízhlaví stropních trámù nad li�inou uzavírající konstrukci hrázdìní. Horizontálnìhlavní prùèelí èlení v úrovni pøízemí také sokl z re�ného zdiva. Sokl je slo�en zedvou nestejných èástí. Spodní èást je vyzdìna z hrubých pískovcových kvádrùblí�ící se místy a� lomovému pískovci, z jejího pravého náro�í vystupujepískovcový odrazník, který pøipomíná starší vjezd do dvora parcely. Horní èást tvoøíobklad z pískovcových desek pøekrývající starší velké pískovcové kvádry.

Samostatný problém pøedstavuje podoba domu a zvláštì pak vyobrazení jehohlavního prùèelí na nìkolika obrazech (obr. 6) zachycujících snad stav pøedpøestavbou v roce 1787, kterou nám dokládá dendrochronologická analýzadøevìných konstrukcí. Zásadním problémem je ovšem doba vzniku obrazù, kterépochází a� patrnì z konce 19. století nebo poèátkù 20. století a nabízí nám svoupøedstavu o podobì Hrádku nad Nisou v minulosti. Variace jednoho obrazuzachycují patrový dùm v pravé èásti pøízemí s dvìma poli podloubí a mansardovoustøechou na obou stranách s valbou. V patøe jsou namalovány pouze ètyøi okenníotvory. Zùstává otázkou, do jaké míry je vyobrazení podøízeno umìleckému zámìru,bez snahy dokumentovat stavební detaily domu pøestavìného pøed sto lety na konciosmnáctého století. Jedna z variant obrazu zachycuje i úvoz uprostøed námìstí, kterýbyl zavezen a� v roce 1749 (obr. 7). Starší podoba zachycená na obrazech nebyla pøiterénním prùzkumu nikterak podchycena a její existence je tak nadále pouzehypotetická.

Levé prùèelí obracející se do soutky bylo pojednáno, v dobì prùzkumu, ji� zcelav duchu novodobé pøestavby 21. století a celou jeho plochu pøekrývá zateplenánovodobá fasáda bez jakéhokoliv otvoru. Starší fotodokumentace J. Sedlákazachycuje v detailu dvì pùlkruhová drobná okénka s cihelnou zazdívkou, které bylyv dobì prùzkumu identifikovány i v interiéru pøi odstranìní plenty v levém traktu.Pravé prùèelí pøekrývá stavba z první poloviny 20. století. O vývoji jeho podoby sedovídáme pouze z nìkolika starých fotografií a pohlednic (obr. 2). Zadní prùèelíbylo v dobì prùzkumu ji� také pøevá�nì tvoøeno novodobými konstrukcemii novodobými otvory. Více informací se podaøilo získat z nìkolika málo staršíchfotografií (obr. 8). V prvním plánu zadního prùèelí vystupuje hmota levého traktukrytá pultovou støechou se zdìnými štíty a námìtky vybíhající od mansardové øímsyhlavní støechy. V úrovni pøízemí levého traktu se zachovalo podloubí se stlaèenýmioblouky a plackovými klenbami a ve vystupujícím náro�í s pískovcovým pilíøem.Tato konstrukce vynášela patrnì mladší pavlaè v patøe pøilo�enou ke starší hrázdìné

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Obr. 6. Dùm è. p. 71 zcela vpravo, pohled na východní stranu Horního námìstí snad kolem1800 (?), patrnì malováno dle pøedstav autora nebo dle starší pøedlohy a� na poèátku 20.století, datace neznámá (?), ulo�eno Mìstský úøad Hrádek nad Nisou è. p. 73, foto J. Sedlák.

Abb. 6. Haus Nr. 71 ganz rechts, Ansicht der östlichen Seite des Oberen Marktplatzes wohlum 1800 (?), Gemälde erst vom Beginn des 20. Jahrhunderts, wahrscheinlich nach denVorstellungen des Autors oder nach einer älteren Vorlage gemalt, Datierung unbekannt

(?), im Stadtamt von Hrádek nad Nisou Nr. 73 verwahrt, Foto J. Sedlák.

Obr. 7. Dùm è. p. 71 zcela vlevo, pohled na východní stranu Horního námìstí s ještìnezavezeným úvozem pøed rokem 1749 (?), patrnì malováno dle pøedstav autora nebo dle

starší pøedlohy a� na poèátku 20. století, datace neznámá (?), ulo�eno Mìstský úøadHrádek nad Nisou è.p. 73, foto J. Sedlák.

Abb. 7. Haus Nr. 71 ganz links, Blick auf die östliche Seite des Oberen Marktplatzes mit nochnicht zugeschüttetem Hohlweg vor 1749 (?), vom Beginn des 20. Jahrhunderts,

wahrscheinlich nach den Vorstellungen des Autors oder nach einer älteren Vorlage gemalt,Datierung unbekannt (?), im Stadtamt von Hrádek nad Nisou Nr. 73 verwahrt, Foto J. Sedlák

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obvodové stìnì domu a zpøístupòující nejspíše suchý záchod umístìný na jejímkonci a ústící patrnì do šachty v bloku zdiva tvoøící náro�í do prostoru soutky. Levýtrakt je dnes ze dvora pøístupný v boèní stìnì pod podloubím patrnì druhotnìosazeným pískovcovým portálem lemovaným lištou s rovným pøekladem, jeho�levá stojka je zcela utopena v hmotì zdiva a pohledová strana portálu s lištou se takneuplatòuje.

Pøi prùzkumu domu je nutné v�dy poznat a rozlišit rùzné typy základních stavebníchmateriálù, jejich� charakter v u�itých konstrukcích a vzájemné stratigrafie dovolujírelativní datování nebo za pomoci dendrochronologické analýzy datování absolutní.Datacím uvedeným v závorkách odpovídá barevná stavebnì historická analýza (obr.20 a� 23 – barevná pøíloha )Ve studovaném objektu bylo zjištìno nìkolik typù svislých zdìných konstrukcí:1. Lomové zdivo z lámaných nepravidelných pískovcù s podílem sbíranéhovalounového èedièe a místy zjištìnými cihelnými šíbry (hypotetická datace –renesance).2. Smíšené zdivo z lámaných pískovcù s vìtším podílem cihel a šíbrù. U otvorùvyzdívka z pravidelných pískovcových kvádrù støídajících se jednou a� dvìmaøádkami cihel (hypotetická datace – baroko, mo�ný pøesah do klasicismu).3. Starší cihelné zdivo z pálených cihel (hypotetická datace – klasicismus o dvouetapách a 2. pol. 19. století, vztahy a datování zdiva jednotlivých konstrukcí dányprùzkumem stratigrafií a další komparací s ikonografií i studiem širšího kontextu

U�ité stavební materiály a jejich konstrukèní u�ití

Obr. 8. Dùm è. p. 71, zadní prùèelí domu, druhá polovina 20. století,soukromý archiv J. Sedlák.

Abb. 8. Haus Nr. 71, Hinterfront des Hauses, zweite Hälfte des20. Jahrhunderts, Privatarchiv von J. Sedlák.

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souvislostí v rámci stavebního vývoje domu.4. Mladší cihelné zdivo z dutých cihel nebo lisovaných prefabrikátù tzv. tvárnic(stavební úpravy 20. století).5. Hrázdìné zdivo ve slo�ení nosné rámové konstrukce datovanédendrochronologicky k roku 1787 s dvìma typy výplní snad starší a) nepálené cihlytzv. vepøovice a patrnì mladší b) pálené cihly.

Kámen a to opìt pískovec je dále u�it k výrobì architektonických èlánkùpøedevším ostìní dveøních otvorù s jednoduchou lištou lemující vnìjší okrajjednotlivých kamenických prvkù (datováno do klasicismu èi pozdního baroka).

Z pálených cihel jsou rovnì� vyzdìny všechny typy kleneb, a� ji� se jednáo klenbu valenou, plackovou nebo segmentovou. Z pochozích povrchù se zachovalapouze cihelná dla�ba z vìtších cihelných ètvercových topinek ve sklepì.

Dalším základním materiálem stavby je døevo. Dle dendrochronologickéanalýzy se jedná pøedevším o døevo smrkové a jedlové. To bylo pou�ito jak na krov,tak na hrázdìnou konstrukci patra, zmiòovanou ji� pøi popisu hrázdìného zdiva (5).Stejné døevo se dále uplatòuje u vodorovných stropních trámových konstrukcí, a tojak u jednoduchého stropu tvoøícího i podlahu sínì v patøe z prken sesazených napero a drá�ku v síni, tak u ostatních pøekládaných záklopových stropù ve svìtniciv pøízemí tak u všech záklopových stropù v patøe. Další historické døevìné podlahyv dobì prùzkumu nebyly ji� dochovány kromì historizujícího pøímoèaréhoschodištì s fošnovými stupnìmi a trámovými schodnicemi ze sínì do patra a jehojednodušší varianty z patra do krovu. Pøi rekonstrukci støechy a krovu v roce 2004byly ze spodní úrovnì krovu odstranìny pøíèky ze svislých tyèí s výpletem zeslamìných povøísel omazaným mazaninou.

Dispozice pøízemí, dle zalo�ení klenebních patek a zhlaví trámových stropníchkonstrukcí, nále�í v základì mezi dvoutraktové dispozice. Levý klenutý trakt je delšía svou vystupující hmotou tvoøí první plán zadního prùèelí. Druhý pravý trakt jetvoøen ústøední komunikaèní prostorou tedy støedovou síní a pravou svìtnicí, z kterése v zadní èásti vydìluje èerná kuchyò.

Komunikaèní páteø domu tvoøí støedová síò, za hlavním vchodem se po oboustranách v hloubkových zdech sínì otvírají dveøní otvory. Levý otvor je tvoøenpískovcovým portálem lemovaným jednoduchou lištou, kterým lze vstoupit dolevého klenutého traktu (obr. 9 – barevná pøíloha). Pravý otvor mohl mít obdobnýcharakter, byl ale v prùbìhu 20. století upraven osazením elektrické skøínìa segmentový záklenek dveøní niky byl nahrazen rovným traverzovým pøekladem,

Dispozice

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pøedpokládaná ostìní se nedochovala. Bìhem provádìní prùzkumu byla pøední èástpravé hloubkové zdi zcela odstranìna v souvislosti se zøízením nového vstupu doinformaèního centra umístìného v pravé svìtnici. Pøi levé hloubkové zdi sínì zalevým portálem se otevírá schodiš�ová šíje do sklepa situovaného pod levýmtraktem. Nad ní pak stoupá pøímoèaré schodištì do patra, které má nástup v levémzadním koutì u zadního vstupu do dvora parcely. V pravém zadním koutì sínìv pravé hloubkové zdi se otevírá novodobý dveøní otvor nahrazující svého staršíhopøedchùdce zpøístupòujícího prostor èerné kuchynì, která byla ve 20. století vyu�itapro zøízení záchodu i koupelny v pøízemí i v patøe, jak bývá pro tento prostorv mìstských domech typické. Zastropení sínì tvoøí hloubkové stropní trámy, kdy sepohledovì uplatòoval trám støedový a levý z vìtší èásti podezdìný levouhloubkovou zdí, pravý trám byl krytý plentou a schován ve hmotì zdiva. Podlahahorní sínì z prken na pero a drá�ku zároveò tvoøila jednoduchý deskový záklop sínìv pøízemí. Historické podlahy sínì byly v dobì prùzkumu ji� odkopány stejnì jakou dalších místností pøízemí.

Levý trakt domu je pøístupný portálem ze sínì a rovnì� samostatným prùrazemv èelní stìnì pøímo z námìstí. Tento vchod pak nahradil starší výkladec. Dalšínovodobý prùraz v zadní èásti pravé hloubkové zdi zpøístupòuje dvùr parcely, kde seprojevuje druhotnì osazeným pískovcovým portálem s jednoduchou lištou. Staršívstup na dvùr parcely z levého traktu reprezentuje podoba vyzdìných špaletdveøního otvoru v zadním klenebním èele traktu, dnes ovšem vyu�itého pro zøízenímladšího novodobého okna. Pozoruhodné výsledky pøinesly stavební práce pøiotloukání klenby a levé obvodové zdi domu právì v interiéru levého traktu. Na èelavalené klenby i èela trojbokých výseèí byla nazdìna plenta z dutých cihel jakoizolaèní pøizdívka, která starší klenbu zdeformovala do pseudoslohového výrazuneumìlé klenby s ostrými výbìhy. Po otluèení pøizdívek došlo k odhalení staršíklenby, její� výbìhy byly osazeny na pøílo�kách z pískovcových kvádrù u levéobvodové zdi evidentnì druhotnì osazených pomocí vylámání a vezdìní do staršíhozdiva (obr. 10 – barevná pøíloha). Toto starší zdivo hypoteticky datované jakonejstarší èást domu do renesance pak bylo ještì patrnì v druhé polovinì 19. stoletíprolomeno dvìma drobnými okénky s pùlkruhovým záklenkem. Valená klenbas trojbokými výseèemi levého traku se skládá dle situování pøílo�ek ze tøí nestejnýchèástí, nejmenší pøední, témìø ètvercovou støední, která je od tøetí èásti vydìlena ještìsamostatným pasem. Takovéto provedení nedovedeme jednoznaènì vysvìtlit,mo�ná mù�e být dáno nepravidelným a� šikmým prùbìhem levé nejstarší obvodovézdi domu, kdy se novì pøikládaná klenba vyrovnává se starší situací. Druhá klenebnípøílo�ka u pravé hloubové zdi je pozmìnìna pøilo�ením mladšího tahového komínas vybíracím otvorem. Nejmladší funkce levého traktu naplòoval pekaøský obchod,

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výkladec na starých fotografiích odkazuje k podobné obchodní funkci. Pøedtímmohl fungovat levý trakt asi nejspíše jako komora.

Vpravo od sínì situovanou místnost lze pak pova�ovat za svìtnici pøemìnou opìtna obchod dle samostatného vchodu i výkladce orientovaného do námìstí. Pøedpøilo�ením pravého sousedního domu nesoucího stejné èíslo popisné se otevíralopøízemí svìtnice do boèního prùjezdu ètyømi okenními otvory, které byly po otluèeníomítek identifikovány a jejich niky prezentovány. Okna mìla jednoduchápískovcová ostìní s ústupkem pro osazení okenního rámu ve vnitøním líci, povýstavbì sousedního domu bylo tøetí okno zpøedu vyu�ito k napojení topeništìs tahovou trubkou na komín vzniklé novostavby (obr. 11 – barevná pøíloha). Okenníotvor v zadní zdi svìtnice v u�ším prostoru vpravo od èerné kuchynì zaklenutémplackovou klenbou je novodobou zmenšenou variantou staršího okna, k jeho�podobì odkazují pøizdìné špalety i sní�ený záklenek. Z pøední stìny èerné kuchynìvystupovalo do prostoru svìtnice tìleso topeništì, jak bylo zjištìno rovnì�v prùbìhu stavebních prací, mohlo se jednat o nepøímo vytápìná kamna nebo dleširokého záklenku nejspíše o velkou pec (obr. 12 – barevná pøíloha). Staršízáklopový strop v pøední vìtší èásti svìtnice od plackové klenby v pravém zadnímkoutì vydìlený klenebním pasem (dendrochronologická datace stropu 1787/1788)byl na pøelomu let 1884/1885 podepøen mladším prùvlakem (opìtdendrochronolgická datace). V další fázi byl strop pøekryt omítaným podhledema popisovaná starší situace byla zkoumána pøi vyøezávání zmiòovaného prùvlaku.Vlo�ení èerné kuchynì je odvozeno ze stratigrafické situace v patøe (viz ní�e).Obvodové zdivo kuchynì obracející se do svìtnice je porušeno mladšími prùrazyzpøístupòující koupelnu, rovnì� okenní otvory otevírající se do dvora parcely jsounovodobé a souvisí s umístìním sociálního zaøízení. Prostor kuchynì je zaklenutplackovou klenbou a pùlkruhovým klenebním pasem vymezujícím otvor širokéhoprùlezného dymníku, jeho� prostor je dodateènì také zaklenut plackovou klenboua pouze v levém pøedním koutì je novìji vyzdìn mladší ètvercový sopouchtahového komína.

Sklep je pøístupný mírnì šikmou schodiš�ovou šíjí situovanou u levé hloubkovézdi sínì. Schodištì ústí do ètvercového prostoru zaklenutého segmentovou klenboua ve stìnách jsou ètvercové niky patrnì na svìtlo. Zde se komunikace ostøe lomídoleva k pískovcovému portálu slo�enému patrnì z druhotnì pøeskládanýchklasicistních èlánkù. Na rovném pøekladu je patrné èervenou barvou namalovanéèíslo popisné 71. Portál mohl být do sklepa pøenesen patrnì z hlavního prùèelí. Nadveøní otvor navazuje pìtiboká výseè vymezující vstup ve valené klenbì hlavníhosklepa. V zadním èele klenby se otevírá velká odkládací nika se segmentovýmzáklenkem (obr. 13 – barevná pøíloha), v pøedním èele klenby pak drobnìjší

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odvìtrávací okénko. Dla�ba je vyskládána z ètvercových cihelných topinek. Vevrcholnici valené klenby jsou umístìné dva �elezné háky. Celý prostor je víceménìomítnut hrubou tvrdou vápennocementovou omítkou, která nedovoluje rozpoznatpodrobnìji zkoumanou konstrukci, kterou prozatím lze datovat do klasicismu.Mladším prùrazem pro vodovod v pøední èásti pravé hloubkové zdi lze vstoupit doúzkého prostoru zaklenutého segmentovou klenbou. Tento menší úzký sklep máre�né zdivo stìn z lomových pískovcù s podílem cihel a mù�e se jednat o staršíupravený suterén. Ve sklepì sousedního domu, mladší prává pøístavba domu è. p. 71,byla pod betonovou podlahou zjištìna kruhová studna, které se podrobnì vìnovalarcheologický výzkum (obr. 21 – barevná pøíloha). Hypoteticky mù�eme studnudatovat do období renesance a mù�e s ní rovnì� souviset zdivo, na kterém byla poschodovitém pøilámání zalo�ena právì stìna zadního prùèelí novostavby z poèátku20. století.

Patro, dle zalo�ení zhlaví trámù stropních konstrukcí, je jednotraktovétrojprostorové se støedovou horní síní, levou svìtnicí a pravou svìtnicí, z které sev zadní levé èásti opìt vydìluje èerná kuchyò svou polohou a dispozicí navazující naèernou kuchyò v pøízemí.

Stejnì jako v pøízemí tvoøí komunikaèní uzel støedová síò, která zpøístupòujejednotlivé místnosti patra a schodištìm spojuje patro s krovem i s pøízemím.Základní konstrukcí všech stìn je hrázdìní shodné konstrukce, jak bylo popsánou hlavního prùèelí. Síò osvìtluje jeden okenní otvor v hlavním prùèelí a druhé oknovzniklé úpravou staršího v zadním prùèelí. Vlevo v levém zadním koutì se zachovalrám dveøí s oblo�kami, které zpøístupòovaly patrnì mladší pavlaè s komunikacík záchodu pøilo�enou ke starší hrázdìné stìnì. V levé hloubkové stìnì sínì jsou dvadveøní otvory zpøístupòující pøední a zadní díl levé svìtnice. Mezi pøedním otvorema vyústìním schodištì se nachází menší v souèasnosti znovu vyzdìný pøikládacíotvor nepøímo vytápìného topeništì. Jeho pùvodní autentickou podobu lze paknalézt u druhé pravé hloubkové zdi sínì, kde se za pøedními dveømi do pravé svìtnicedochoval pøikládací otvor vymezený hrázdìným polem podstatnì lépe (obr. 14 –barevná pøíloha). Otvor je vyzdìn z vepøovic i pálených cihel, jeho pøímý záklenek jepojištìn pøekladem z �elezné pásoviny. Obdélný otvor lemuje osazení pro dvíøkaa vápenná omítka je zèernalá od dehtu. Na tento pøikládací otvor v pravé svìtnicinavazuje zesílené zdivo, ke kterému byla nejspíše pøilo�ená vlastní kamna topenánepøímo ze sínì. K obìma popsaným pøikládacím otvorùm v pravé i levé svìtnicidnes neznáme sopouchy jejich komínù, blízko situované ètvercového tahovékomíny nále�í ji� mladšímu pøímému vytápìní, jejich poloha však mù�e indikovati starší øešení. Nejstarší topeništì vsazená primárnì do uzpùsobených atypickýchpolí hrázdìní bez spodního pa�díku vznikla stejnì jako samotná konstrukce, na

91

Obr. 15. D

ùmè. p. 71, pohled

napravou

hloubkovoustìnu

sínìv

patøes

tøemi otopným

i systémy,

nejstarší topeništì1787

vlo�enézdivo

mladší klasicistní èerné

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ladší tahovýkom

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vybíracímotvorem

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I. Peøina

2010.

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Hälfte

des19. Jahrhunderts, Skizze

vonI. P

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12

3

12

3

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kterou bylo pou�ito døevo skácené na pøelomu let 1787/1788. Další zadní èást pravéhloubkové stìny vykazuje mladší zásah, kdy prázdné dlaby po starších vyjmutýchpa�dících dokládají, jak zøízení nového vchodu do pravé svìtnice tak pøedevšímvlo�ení smíšeného lomového zdiva èerné kuchynì (obr. 15).

Levá prostora patra je v podstatì obytná svìtnice s novodobou hrázdìnoupøíèkou vydìlující pøední a zadní místnost. Pøední místnost osvìtlují dva okenníotvory osazené v pøední stìnì hlavního prùèelí a oddìlené pouze sloupkem hrázdìnía mající tak charakter sdru�eného okna. Zadní místnost osvìtlovalo jedno okno vestìnì zadního prùèelí a rovnì� okenní otvor ve vystupující pravé hloubkové stìnì,kdy delšímu levému traktu v pøízemí odpovídá i hrázdìná konstrukce patra. Oknaztratila svou funkci po pøilo�ení chodby k záchodu pøed hrázdìní nìkdy v druhépolovinì 19. století, jak bylo popsáno ji� u zadního prùèelí. Novì vzniklá pøíèkav levé svìtnici nahrazuje patrnì starší vydìlující konstrukci, která vymezovala dvìmístnosti vytápìné od druhé poloviny 19. století pomocí tahových komínùsituovaných u pravé hloubkové zdi vymezující popisovaný prostor od støední sínì.Pøedtím v první polovinì 19. století vytápìlo levou svìtnici topeništì nepøímovytápìné ze sínì situované vedle pøedního dveøního otvoru, jak bylo popsáno výšeprávì u sínì v patøe. Všechny stìny levé svìtnice jsou hrázdìné kromì levé zdi,u které je patrné, �e hrázdìní pøední i zadní stìny zabíhá za asi mladší cihelnou levouobvodovou zeï. Zdivo levé obvodové stìny je èlenìno pilíøi a nikami zaklenutýmipøímými záklenky, které jsou pøilo�eny pod starší stropní trám záklopového stropu.Trámy pøekládaného záklopového stropu byly proti prohnutí zajištìny prùvlaky,z nich� se dochoval pouze zadní u zadního dveøního otvoru spojující síò se zadnímístností levé svìtnice. Prkenná podlaha byla v dobì prùzkumu ji� nová a bohu�eltak nemohlo dojít k prùzkumu rubu klenebních konstrukcí nad levým traktempøízemí.

Pravá místnost patra je pojednána podobnì jako levá èást patra a jedná seo pravou svìtnici, v jejím� levém zadním koutì do prostoru vystupuje hmota mladšíèerné kuchynì. Stratigrafie je zøejmá jak v síni, kdy vlo�ené zdivo kuchynì rušíkonstrukci hrázdìní, tak v pravé svìtnici, kde mladší zdivo kuchynì pøisedá kekonstrukci záklopového stropu. Pravá svìtnice je, na rozdíl od levé svìtnice, pouzeširší a svou dispozicí i situováním kuchynì plnì odpovídá situaci svìtnice v pøízemí.Prostora byla vytápìna nejdøíve ze sínì a pozdìji byla nepøímo vytápìná kamnanahrazena topeništìm s tahovým komínem, který mù�e odpovídat svým situováními poloze staršího komína, jak bylo popsáno výše u sínì v patøe. Dostateèná šíøkasvìtnice pak patrnì dovolila dva okenní otvory v hlavním prùèelí øešit samostatnìa nikoliv jako okno sdru�ené u levé svìtnice. Pøed pøístavbou novostavby z poèátkù20. století osvìtlovaly svìtnici ètyøi okenní otvory situované v pravém boèním

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prùèelí, jak bylo uvedeno rovnì� výše u popisu prùèelí (obr. 16 – barevná pøíloha).Pravou hrázdìnou obvodovou stìnu pak narušily v první polovinì 20. století dvaprùrazy dveøních otvorù, které zpøístupòovaly patro pøístavby, které bylo s patremstudovaného domu spojené do jednoho celku. Souèasná adaptace pak tyto dveøníotvory zazdila a prorazila vchod nový situovaný v místì prvního okna zpøedu v pravéobvodové stìnì. Právì u prvního okna pøed jeho zrušením byla dobøe èitelnástratigrafie mladší cihelné pøístavby pøilo�ené ke staršímu omítanému prùèelí. Stroppravé svìtnice tvoøí opìt pøekládaný trámový záklop zajištìný prùvlaky novìvymìnìnými. V dobì prùzkumu byla ji� odstranìna starší podlaha a z meziprostorumezi podlahou a záklopovým stropem svìtnice v pøízemí bylo vynošen zásypobsahující znaèné mno�ství sušených cihel tzv. vepøovic, kdy je mo�né, �e sejednalo starší výplnì hrázdìní nahrazené v prùbìhu 19. století cihlami pálenými.Znaèné zatí�ení vepøovicemi v izolaèním zásypu záklopu v pøízemí pak mohlo býtdùvodem k zajištìní stropní konstrukce prùvlakem na konci 19. století (dendrodatace 1884/1885). Z pohledu na rub pøekládaného záklopového stropu bylo pøedpolo�ením nové døevìné podlahy patrné osazení jednotlivých desek do drá�ek vestropních trámech, v kterých byly jednotlivé desky ještì navíc uta�eny vra�enímdøevìných klínkù. Stejné zajištìní døevìnými klínky bylo zjištìno i u výplnív jednotlivých polích hrázdìní pøedevším u vyústìní schodištì z pøízemí do patrau levé hloubkové zdi sínì v patøe, kdy byla poslední vìtší spára mezi výplníz vepøovic a vodorovným pa�díkem vyplnìna právì øadou klínkù, které zpevnilya utáhly pevnost výplnì v poli. V koutech pravé svìtnice bylo rovnì� zjištìnozajímavé provedení pevného náro�í, kdy odsekáním ètvrtky trámu vznikl kouta zbylé tøi ètvrtiny trámu tvoøily pevný sloupek pro zalo�ení konstrukce hrázdìníobou stìn vymezujících právì kout místnosti (obr. 17 – barevná pøíloha).

Èerná kuchyò patra je svou konstrukcí i dispozicí shodná s kuchyní v pøízemí.Zpøístupòoval ji dveøní otvor u zadního koutu pravé hloubkové zdi sínì (obr. 18 –barevná pøíloha). Ostatní otvory jak okenní tak dveøní jsou a� mladšími prùrazypøestavující kuchyò na koupelnu. Skladba kleneb s plackovou klenbou,pùlkruhovým pasem i mladší zazdívkou prùlezného dymníku odpovídá situaci èernékuchynì v pøízemí. Komín z pøízemí byl patrnì kalhotovì spojen s komínem z patraji� nìkde v dymníku patra. Kvùli mladším zazdívkám prùlezných komínù v pøízemíi v patøe pøi zøízení tahových komínù i pøekrytí podlahou pøedpokládaného místavyústìní spojeného komínu v krovu však nelze popsat situaci napojení sopouchùjednoznaènìji. Vodítkem by mohly být stopy dehtu pod mladší zazdívkouprùlezného komína, které by mohly odpovídat kalhotové nohavici komína z pøízemí.

Krov mansardové støechy na pravé stranì s valbou a na levé se zdìným štítem bylvýraznì pøestavìn pøi rekonstrukci v roce 2004. Podkroví v levé spodní èásti krovu

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bylo uzpùsobeno na byt (úpravy cca 50. léta 20. století). V pravé pøední èástipodkroví byla v pøední èásti komora, zadní èást rozèlenìna do nezateplených komor.V dobì prùzkumu byly pøíèky v krovu ji� vybourány, na základì kontextu i studiastarších fotografií je hypoteticky datován jejich vznik nejdøíve do prùbìhu druhépoloviny 19. století. Prostorem krovu dnes prostupují ètyøi sopouchy tahovýchkomínù, které odpovídají zpùsobu vytápìní od druhé poloviny 19. století. Staršítìlesa prùlezných komínù mohou být zachována pod novodobou prkennoupodlahou, která zde byla ji� v dobì prùzkumu zøízena. Jak ji� bylo uvedeno, støechaje mansardová, její krov tvoøí vaznicová soustava. Jedna vrstva hambalkù dìlí krovna dvì výškovì úrovnì. Z nich� dále je popisována pouze spodní zachovaná úroveò,dnes zvìtší èásti zateplená a pøekrytá sádrokartonem.

V plných vazbách je spodní úroveò ztu�ena le�atou stolicí. Podélnì konstrukcikrovu ve spodní úrovni zavìtrovaly horní a mezilehlá vaznice a šikmé masivní pásky(diagonální trámy), které jsou zaèepovány dole do vzpìr le�até stolice a nahoøe domezilehlé vaznice. Na vzpìru le�até stolice je v spodní úrovni pøilo�en námìtek,který spolu se vzpìrou slou�í k polo�ení bednìní a plní funkci krokve. Dlouhávodorovná rozpìra stolice je navíc proti prùhybu zajištìna svislým sloupkem s pásky(obr. 19 – barevná pøíloha). Vazné trámy spodní úrovnì krovu jsou zároveòstropními trámy, do nich� jsou osazeny stropní konstrukce patra a zhlaví trámù sepohledovì uplatòují na prùèelích. Stejné schéma konstrukce se opakuje i u øešenípravé valby. Zjištìné tesaøské spoje reprezentuje pøedevším èepování a pøeplátovánína jednostrannou rybinu. K odlišení dvou stran vazby pøi skládání krovu bylovyu�ito dvojího zpùsobu tesaøského znaèení, jak øímských èísel, tak vyseknutýchtrojúhelníèkù. Dle dendrochronologického datování vzpìr le�atých stolic(1787/1788) konstrukce krovu nále�í konci 18. století.

(obr. 20 – 23 – barevná pøíloha)Komparací výsledkù studia písemných a hmotných pramenù docházíme k velmipozoruhodným závìrùm, kdy si ka�dý druh pramene v podstatì „�ije vlastním�ivotem“ a podává nám dva rùzné pohledy na historii objektu. Obì skupinyinformací mù�eme propojit v tomto pøípadì jen v nìkterých bodech napøíklad pøiporovnávání nìkteré historické ikonografie s dnešní podobou objektu. V písemnýchpramenech se dùm objevuje poprvé v druhé polovinì 17. století (viz dìjiny objektu1682). Dále nás písemné prameny informují pøevá�nì o kupních pøevodech a tedyspíše o sledu majitelù objektu, co� je bezpochyby dáno dùvodem poøízenípísemností, kdy se v�dy jednalo pøedevším o cenu stávajícího objektu a pøíslušnéhomajetku nikoliv však o jeho podobu a charakteristiku.

Stavební vývoj domu

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Pøekvapivé je, �e se v písemných pramenech neodrazila výrazná pøestavba domuna konci 18. století, kterou dolo�ila dendrochronologická analýza. Z uvedenýchpoznatkù vyplývá, �e patrnì nové zastropení zèásti staršího pøízemí a výstavba patraa krovu probìhla nìkdy po pøelomu let 1787/1788. O této výrazné pøestavbì staršíhodomu v posledním desetiletí 18. století prostudované písemné prameny zcela mlèí,z hlediska studia hmotných pramenù je však urèující a je pova�ována za prvníklasicistní etapu vývoje domu, pokud bychom ovšem nemìli vùbec mluvit o novémklasicistním domu vystavìném pouze na starších základech. Patro a krov tak nále�íkonci 18. století a dále se ho dotkly pouze spíše dílèí zmìny. U patra se jednápøedevším o zmìnu vytápìní obou svìtnic a vlo�ení èerné kuchynì. Starší nepøímovytápìná kamna ze sínì byla nahrazena pøímým vytápìním s tahovými komínypatrnì nìkdy po polovinì 19. století. V koutì pravé svìtnice došlo k vyzdìní èernékuchynì, která porušila konstrukci hrázdìní u pravé hloubkové stìny sínì. Vestavbukuchynì lze pova�ovat za mladší klasicistní etapu bez bli�šího èasového urèenínìkdy z prùbìhu 1. poloviny 19. století. Je ovšem také mo�né, �e k vyra�ení pa�díkùdošlo ji� velmi brzy po zøízení konstrukce hrázdìní v souvislosti se zmìnoustavebního zámìru a s potøebou výstavby èerné kuchynì, kdy obì klasicistní etapynemusí dìlit pøíliš dlouhý èasový úsek. Druhé polovinì 19. století nále�í patrnìi vyzdìní levé obvodové zdi levé svìtnice a na ní navazující levý štít a rovnì� patrnì„pavlaèová“ chodba k suchému záchodu nesená v pøízemí podloubím u zadníhoprùèelí, která mohla hypoteticky nahradit starší døevìné øešení komunikacei záchodu na konstrukci loubí, která by mohla být ji� i klasicistní. Poslední výraznouzmìnou bylo zøízení pøístavby v první polovinì 20. století, která pøekryla okenníotvory v pøízemí i v patøe u pravého prùèelí a zapojila tak studovaný dùm do øadovézástavby utváøející východní frontu námìstí. Konstrukce krovu nále�ející rovnì�konci 18. století byla upravena vestavbou komor a pozdìji i bytu, jejich� konstrukcenejspíše nále�ely druhé polovinì 19. století a poté i první polovinì 20. století.

Vra�me se ovšem také k pøízemí, u nìho�, pøi snaze datovat jeho konstrukce,jsme odkázáni pøedevším k charakteru zdiva a jeho vzájemným stratigrafiím. Vývojpravé svìtnice vychází ze studia starých fotografií, ze znalosti datování konstrukcestropu 1787/1788 s mladším prùvlakem 1884/1885 a rovnì� ze vztahu èernékuchynì v pøízemí k identické èerné kuchyni v patøe. Pravá svìtnice tak nejdøívebyla patrnì obytnou místností a pozdìji v druhé polovinì 19. století byla upravena naobchod. Potøeba kuchynì ji� od chvíle vzniku domu èi od jeho velké pøestavby nakonci 18. století dává tušit, �e obì kuchynì jak v pøízemí i v patøe vznikly nejspíšekrátce poté, nejpozdìji snad v prvních desetiletích 19. století. Jak vypadal dùm pøedstavbou patra a krovu, lze jen tì�ko odhadovat. Dochovaná ikonografie domuzmiòovaná pøi popisu prùèelí pøíliš opory nenabízí a nelze ji prozatím pokládat za

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zcela vìrohodnou. Pouze na základì odlišných struktur zdiva, lze hypotetickydatovat zdivo sínì a zèásti levého traktu s klenutím do staršího pøedcházejícíhobarokního období, kdy se levý trakt svými barokními konstrukcemi pøilo�il kestaršímu zdivu datovanému do období renesance. Datování tìchto dvou starších etapvychází pouze z obecných pøedstav vývoje zdìných konstrukcí a z autorovyautopsie. Levý trakt plnil nejspíše funkci skladovací komory a pozdìji obchodu dledolo�eného výkladce na starých fotografiích ještì pøed rozšíøením obchodu i dopravé svìtnice. Síò pak plnila v�dy úlohu komunikaèní. Rovnì� u sklepa s depozitnífunkcí datovaného prozatím do klasicismu jsme odkázáni na jeho souèasnoupodobu, která však mù�e ukrývat i staršího pøedchùdce.

Dùm è. p. 71 ve svém urèujícím hlavním výrazu s hrázdìným patrem a mansardovoustøechou pøedstavuje pìknou ukázku klasicistní mìstské zástavby v Hrádku nadNisou.

Pomìrnì slo�itý stavební vývoj pøízemí dokládají patrnì renesanèní a baroknízdìné relikty starší mìstské zástavby na stavební parcele, u které je dolo�enadøevìná zástavba dendrochrolonogickým datováním (1219–36) i dalšími nálezyz archeologického výzkumu ji� pro období 13. století. Jak pøízemí, tak pøevá�nìhrázdìné patro, obsahují øadu dokladù témìø kontinuálního stavebního vývojev období klasicismu i v období druhé poloviny 19. století. Jedná se pøedevšímo vývoj otopných systémù o tøech fázích dolo�ených v pravé stìnì horní sínì v patøe.Historické poznatky získané z písemných pramenù nás informují o existenci domuji� v druhé polovinì 17. století. Stavba je tak cenným dokladem stavitelstvív prùbìhu novovìku na patrnì starší støedovìké parcele, která mohla utváøeti limitovat dispozièní uspoøádání domu, který nejspíše nahradil svého staršíhodispoziènì mo�ná nepøíliš odlišného støedovìkého pøedchùdce, který mohl býtrovnì� hloubkovým dvoutraktem, kdy dle funkce u�šího traktu s komunikací dodvora nazýváme objekt prùjezdovým domem. Poznání vývoje zástavby na Hornímnámìstí Hrádku nad Nisou, alespoò v podobném rozsahu jako u domu è. p. 71,zùstáváme stále ještì velmi mnoho dlu�ni.

Závìr

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Literatura:

Internetové stránky:

Macek, P. 2001: Standardní nedestruktivní stavebnì-historický prùzkum, pøílohaèasopisu Zprávy památkové péèe, roèník 61, Praha.

Peøina, I. – Nová, E. – Kyncl, T. 2010: Hrádek nad Nisou è.p. 71 (okr. Liberec),stavebnì historický prùzkum, Archiv Národního Památkového Ústavu územníodborné pracovištì Liberec.

Vydra, F. a kol. 2005: Hrádecko a Chrastavsko na starých pohlednicích, Hostivice.

www.dendrochronologie.cz

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� Historische Bauforschung am Haus

Nr. 71 in Hrádek nad Nisou

Ivan Peøina – Eliška Nová

VorwortIm Zusammenhang mit der umfangreichen bauhistorischen und archäologischenUntersuchungen in Hrádek nad Nisou wurde im Gespräch mit dem ForschungsleiterMag. P. Brestovanský die wichtige Frage aufgeworfen, was eigentlich über dieBauform, die Datierung und die Entwicklung des Hauses Nr. 71 bekannt sei, indessen Hof die Fundamente eines Holzgebäudes aus der ersten Hälfte des13. Jahrhunderts sowie weitere mittelalterliche Grubenhäuser aus dem14. Jahrhundert gefunden wurden. Das Haus Nr. 71 vereint in der Gegenwart zweivöllig unterschiedliche Gebäude in sich. Das linke Gebäude mit Fachwerkgeschossund Mansarddach ist Gegenstand der historischen Bauforschung, das rechteGebäude spielt lediglich in seiner Beziehung zu seinem älteren Nachbarn eine Rolleund wird vor allem in der grafischen Darstellung der bauhistorischen Analyseberücksichtigt. Das jüngere Haus wurde offensichtlich erst im Verlauf der erstenHälfte des 20. Jahrhunderts errichtet, wie aus der historischen Ikonografie sowie ausder architektonischen Form des Hauses hervorgeht (Abb. 1 – S. 78, Abb. 2 – S. 79).

Einfach ausgedrückt, hat jede historische Bauforschung zwei grundlegendeZiele: Zum einen die bauliche Genese des Objekts zu erforschen und zwar mithilfeeines ganzen Komplexes von zahlreichen Erkenntnissen, die sowie durch dasStudium schriftlicher Quellen, als auch durch eigene Forschungen der materiellenQuellen gewonnen werden, eingedenk der Tatsache, dass allein die Baukonstruktioneines Hauses viel über dessen Geschichte aussagt und somit eine äußerst wertvollehistorische Quelle darstellt, genauso wie eine im Archiv aufbewahrte Chronik oderalte Karte bzw. ein in einer Museumsausstellung ausgestelltes Gemälde. Das zweiteZiel solch einer Untersuchung ist es, auf den Wert eines solchen Hauseshinzuweisen, wobei eine bauhistorische Untersuchung jeweils Teil einer Vorprojekt-Vorbereitung sein sollte, aus der anschließend das Sanierungsvorhaben desentsprechenden Hauses hervorgeht, mit dem Ziel, wichtige historische und baulicheWerte des Objekts zu bewahren (siehe Macek 2001).

Bei Haus Nr. 71 war die Situation allerdings etwas anders. Schon im Jahre 2004hatte der Kastellan der Burg Grafenstein (Grabštejn), Herr Mag. Jan Sedlák in einem

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kurzen, jedoch nicht veröffentlichten Bericht auf dessen historische und baulicheQualität hingewiesen. Das Objekt stand und steht nicht unter Denkmalschutz und soging das Projekt der Adaption des Hauses von anderen, sprich modernen Kriteriender heutigen Gesellschaft aus, die das historische Haus in den Komplex einesMultifunktionszentrums des Dreiländerecks einbezog. Dennoch muss eingeräumtwerden, dass es dank der klugen Voraussicht des Bürgermeisters M. Pùta und desArchitekten Ing. arch. L. David zu zahlreichen Kompromisslösungen kam und alleindie Initiierung einer eigenen Untersuchung ist ein wichtiger Fortschritt in derBeziehung zur Geschichte, eingedenk der Tatsache, dass zahlreiche bedeutendehistorische Objekte in unmittelbarer Umgebung verschwunden sind oder ohnejegliche Dokumentation und ohne Möglichkeit, die bauliche Geschichte äußerstwertvoller Bauten zu untersuchen, einfach umgebaut wurden.

Zum Zeitpunkt der Durchführung der bauhistorische Erkundung waren derUmbau und die Umgestaltung des Objekts, die das Haus zu einem Teil desentstehenden Multifunktionszentrums Dreiländereck machen sollen, schon voll imGange. Die laufenden Umbauarbeiten limitierten so teilweise die Möglichkeit, einedetaillierte Dokumentation bestimmter Konstruktionen vorzunehmen, die entwederbereits verdeckt waren oder an denen gerade Bauarbeiten erfolgten. Andererseitssoll auch der positive Einfluss der Bauarbeiten nicht unerwähnt bleiben, denn geradedie Aufdeckung zahlreicher Konstruktionen im Verlauf der Reparaturen half, dieKenntnisse über das Aussehen des Objekts maßgeblich zu vertiefen. Diefestgestellten Situationen ersetzten so Sonden, die bei einer tiefer gehendenbauhistorische Erkundung notwendig gewesen wären, deshalb war es auch keinProblem, Proben von ausreichender Qualität für die dendrologische Datierung zugewinnen, die eine große Hilfe bei der Bestimmung der Ergebnisse derbauhistorische Erkundungen waren.

Aus den studierten schriftlichen Quellen, namentlich aus den Stadtbüchern, in denensämtliche Besitzwechsel von Häusern verzeichnet wurden, geht hervor, dass derälteste bekannte Eigentümer des untersuchten Hauses ein gewisser ChristophSchwerter war, der das Haus Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts besaß.Leider ist nicht genau bekannt, wann und unter welchen Umständen Schwertner dasHaus erwarb. Im ältesten, im Jahre 1682 angelegten Stadtbuch sind nämlich zweiHauskäufe durch Christoph Schwertner vermerkt. Am Anfang dieses Buches sindalle Besitzer der Häuser von Hrádek nad Nisou (Grottau) zum Gründungsdatum desStadtbuches (1682) samt entsprechenden Angaben über den jeweiligenBesitzerwerb angeführt. Dort ist Christoph Schwertner als Besitzer eines Hauses

Die Geschichte des Hauses in den schriftlichen Quellen

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vermerkt, das er im Jahre 1677Anna, der Witwe von Caspar Prakeße für 125 Schockabkaufte. Diese einführenden Vermerke ermöglichen jedoch keineStandortbestimmung der Häuser.Aus dem Register am Ende des Buches erfährt manallerdings, dass Christoph Schwertner von der Obrigkeit ein neu erbautes Hauskaufte. Leider ist das Blatt, auf dem die erste Seite des Vertrags eingetragen war, ausdem Buch herausgerissen. Die zweite Seite des Vertrages enthält den Preis desHauses – 180 Schock, von denen 18 Schock in bar zu bezahlen waren, im darauffolgenden Jahr dann 10 Schock in zwei Raten und den folgenden Jahren jeweils5 Schock in zwei Raten. Der neue Eigentümer war für ein anderthalbes Jahr vonSteuer und Fronarbeit befreit. Des Weiteren ist die Dienstbarkeit verankert, freienZugang zur Kirche und zum Friedhof zu bewahren. All dies scheint dafür zusprechen, dass gerade dieses Haus mit dem begutachteten Haus identisch ist. DieseWahrscheinlichkeit wird noch dadurch erhärtet, dass im gleichen Jahr ein gewisserMichael Kandler einen „Baugrund gleich neben dem Weinkeller “ – das spätereHaus Nr. 72 – erstand. Dieser Teil des Marktes lag nach dem Dreißigjährigen Kriegoffensichtlich immer noch brach.

Aus weiteren Einträgen in Stadt-, Kauf- oder Grundbüchern geht hervor, dassjeweils auch immer das zum Haus gehörende Land im Hauspreis inbegriffen war.Wichtiger Bestandteil des Vertrages war in der Regel auch das sog.Ausgedinge bzw.das Altenteil des abtretenden Landwirtes. Das Ausgedinge setzte sich ausNaturalleistungen – dem Anteil am Ernteertrag und aus dem Recht zusammen,gewisse Räumlichkeiten im Haus nutzen zu dürfen. Anhand der Beschreibung desAltenteils kann man sich mitunter zumindest eine gewisse Vorstellung vomAussehen des Hauses machen. Christoph Schwertner war bis 1710 in Besitz desHauses, denn am 8. April kaufte es ihm Johann Georg Arnolt für 246 Schock ab. DerVerkäufer sicherte sich als Ausgedinge eine kleine angebaute Wohnstube, desweiteren eine Kammer, die Haltung einer Kuh, auf dem Dachboden Raum zumVerstauen des Futters und ebenso in der Scheune fürs Heu und auf dem Hof einenPlatz für den Misthaufen. Damals oft bekannte Dinge, wie zum Beispiel die obenangeführte Angabe über die zu Wohnzwecken angebaute Diele lassen sich heuteallerdings nicht immer zuverlässig interpretieren und lokalisieren.

In weiteren Kaufverträgen erfährt man unter anderem auch ein paar Fakten überdieAusstattung des Hauses. Zum Beispiel als am 29. März 1780 Bäckermeister KarlWenzl Arnolt das Haus Johann Georg Schwertner abkaufte. Hier wird das Haus als„Bürgerwohnhaus“ bezeichnet, „das am Marktplatz zwischen dem Haus von KarlAppelt, einem bürgerlichen Seifensieder und Ratsherren und Joseph Niederle,einem bürgerlichen Pfefferküchler, samt dazugehörigem Garten steht“. DerKaufpreis betrug 1000 Gulden bzw. 857 Schock und 10 Groschen. 428 Schock und

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40 Groschen wurden in bar bezahlt, der Rest in jährlichen Raten von jeweils 20Schock. An Zubehör sind in der unteren Stube ein Tisch, zwei Eichenstühle mitStuhllehnen, ein kupferner Ofenkessel, ein Ofenrohr und eine Ofentür undSchürhaken erwähnt, im oberen Zimmer ebenfalls ein Tisch und in der unteren Dieleauch noch ein Topfregal. Der Verkäufer dingte für sich, seine Frau und Kinder einenWohnraum über der Stube, eine Schlafkammer und die Hälfte der Kammer imTreppenhaus aus. Dazu noch die hintere (gewölbte) Speisekammer. Der Verkäuferbehielt sich darüber hinaus das Vorkaufsrecht für das Haus vor. Karl Wenzl Arnoltblieb nicht lange Besitzer des Hauses, schon am 5. Januar 1784 verkaufte er esSebastian Ansorg, Webermeister und herrschaftlicher Gastwirt. Das Haus wird hierals „Bürgerhaus Nr. 71“ am Marktplatz zwischen den Wohnhäusern von AntonAppelt und Joseph Niederle“ beschrieben. Sein Preis betrug 800 Gulden bzw. 6855/7 Schock und wurde in bar bezahlt. Betreffs seines Zubehörs ist angeführt: in derunteren Stube ein Tisch, ein kupferner Ofenkessel, ein Ofenrohr und Schürhaken, imoberen Zimmer nichts. Auch hier ist wieder das Ausgedinge für den vorherigenVerkäufer Schwertner angeführt.

Ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt für die Geschichte des Hauses ist derstabile, im Jahre 1843 eingerichtete Kataster, in dem unter der Flurstück Nr. 73 auchdas Wohn- und Wirtschaftsgebäude Nr. 71 mit seinem Besitzer Sebastian Ansorgeund einer Flurstückgröße von 149 Quadratklafter erwähnt wird. Zum Haus gehörtedarüber hinaus das Flurstück Nr. 96 mit einer Fläche von 84 Quadratklaftern, das alsWeide bestimmt war.Auf dem kaiserlichen Druck des stabilen Katasters ist das HausNr. 71 am Marktplatz mit rechteckigem Grundriss eingezeichnet, mit seinerlängeren Seite zum Marktplatz und einem in den Hof vorspringendem Teil, der alsbrandsicher ausgewiesen ist, des Weiteren ein rechteckiges, rot eingezeichnetesHolzgebäude im Hof an dessen nördlicher Seite sowie ein weiteres, rot markiertesObjekt an der Südseite des Hofes, hinter diesen schließt sich eine in schrägemWinkel geknickte Grundstückparzelle an (Abb. 3 – farbe Anhang). Weitausdetaillierter sind die Kaufübertragungen zwischen den einzelnen Hausbesitzern imVerlauf des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Kapitel„Geschichte des Objekts“ (Autorin: Mag. E. Nová) in der schriftlichenAusarbeitungder Bauforschung SHP beschrieben, das im Nationalen Denkmalschutzamt derGebietsfachstelle in Liberec aufbewahrt wird. In diesem Textteil über dieGeschichte des Hauses wurden lediglich auswahlweise Kaufverträge präsentiert, dieein Licht darauf werfen sollen, welche Arten von Einträgen über das Haus Nr. 71 inden schriftlichen Quellen existieren.

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Erkundungsmethoden

ArchitektonischeAnalyse des HausesGesamtsituation

Eine weitere wertvolle Quelle von Erkenntnissen über die Geschichte des Objekts istdas Haus selbst. Durch seine Erforschung mithilfe verschiedenster Methoden erhältman eine gewisse Vorstellung über seinen baulichen Charakter und die möglichebauliche Entwicklung. Bei der Bewertung des Hauses stützte man sich zum Beispielauf die sog. Vergleichsmessmethode, bei der man aufgrund von Erfahrungen ausanderen ähnlichen Objekten versucht, einzelne Konstruktionselemente zubeurteilen und relativ zu datieren. Nicht minder wichtig ist es, mithilfe derstratigrafischen Methode die gegenseitigen Beziehungen der einzelnenKonstruktionen und Details aufzudecken, wenn zum Beispiel in zahlreichenspezifischen Situationen ältere Konstruktionen von jüngeren Konstruktionenbeeinträchtigt wurden oder gar verdeckt sind. Eine weitere angewandte Methode istdie Suche nach einem Wege- und Funktionsschema des Hauses, was wichtig für dasVerständnis ist, wie und von wo die einzelnen Räume zugänglich waren und wozusie dienten. Ein wichtiger Leitfaden zur Bestimmung der Funktion eines Raums istzum Beispiel das Vorhandensein und die Weiterentwicklung der Heizsysteme. Vorallem im letzten Jahrzehnt wird bei Erkundungen in vermehrtem Maße auch dieDendrochronologie angewendet, eine Methode, die es erlaubt, den Zeitpunktabsolut zu datieren, an dem die Bäume gefällt wurden, deren Holz anschließendbeim Bau verwendet wurde, indem die Jahresringzeichnung anhand vonJahresringtabellen einer bekannten Wachstumszeit zuordnet werden. (siehewww.dendrochronologie.cz). Das Fälldatum des Baumes muss abernotwendigerweise nicht identisch mit dem Baujahr des Objektes sein, weil die zurBearbeitung und ggf. auch zum Trocknen des Holzes notwendige Zeithinzugerechnet werden muss. Außerdem muss auch eine Zweitverwendung derBalken in jüngeren Konstruktionen in Betracht gezogen werden, weshalb diese‚genauen‘ Daten mit kritischem Blick zu betrachten sind.

Das Haus Nr. 71 ist Teil einer Blockbebauung, die die östliche Front des OberenMarkts (Horní námìstí - Abb. 1 – S. 78, Abb. 3 – farbe Anhang) bildet. Daszweigeschossige Wohnhaus mit Mansarddach, an der linken Seite mit gemauertemGiebel und an der rechten Seite mit Walm weist mit der Traufseite seinerHaupteingangsfront in westliche Richtung zum Marktplatz. Die linke Front desHauses weist zu einem engen Traufgang, der heute bereits durch eine Mauer getrenntund vom Markt abgeschlossen ist, die bis zum Traufgesims des linken

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Nachbarhauses reicht. Die rechte Häuserfront wird von einem Gebäude aus derersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdeckt – einem eigenständigen Anbau an dasältere Haus Nr. 71, das nun durch eine einzige Konskriptionsnummer mit diesemverbunden ist (Abb. 1 – S. 78, Abb. 2 – S. 79). Die Hinterfront weist in den Hof einerParzelle, die einerseits von der Friedhofsmauer der St.-Bartholomäus-Kirche unddem Häuserblock begrenzt ist, die mit ihrer Straßenfront zur Liberecká ulice(Reichenberger Straße) weist.

Das heutige Aussehen aller Hausfronten ist das Resultat der derzeitigenBautätigkeit, vor allem aber der aus dem Jahr 2004 (Abb. 4 – S. 83). Das vorherigeAussehen des Hauses blieb auf einigen Fotografien und Ansichtskarten vom Endedes 19. Jahrhunderts und aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhundert erhalten. Die ältesteFotografie vom Ende des 19. Jahrhunderts belegt ein Ladenfenster nur links vomHaupteingang, auch die Gliederung der Fassade mittels lisenenartiger Rahmen istdeutlich zu erkennen (Abb. 5 – S. 84). Auf einer nur wenig jüngeren Ansichtskartevom Beginn des 20. Jahrhunderts ist das Haus mit einem weiteren Eingang direktzum Laden und einem zweiten Ladenfenster rechts vom Haupteingang zu sehen, dasein älteres Fenster ersetzte. Weitere zwei Fenster an der rechten Häuserfront wurdenzugemauert und auch die Fassade wurde stark vereinfacht, Lisenen zierten nun nurnoch die Häuserecken; das geschosstrennende Gesims ersetzte ein waagerechtesBand. Auch die Fenster im Obergeschoss wurden ausgewechselt, an Stelle der altenzweiflügligen Fenster mit acht Scheiben hat es nun einfache, ungeteilte zweiflügligeFenster (Abb. 2 – S. 79). Heute sind die Grundflächen der Hauptfassade imErdgeschoss und im Obergeschoss vollkommen unterschiedlich – das Erdgeschossist glatt verputzt, mit helleren Bändern, die die neu gestalteten Öffnungen an denStellen ihrer Vorgänger säumen. Im Obergeschoss wurde in den Jahren 2002 – 2005im Rahmen der ersten Rekonstruktionsetappe eine Fachwerkkonstruktionaufgedeckt, die stellenweise und namentlich an den Häuserecken durch neueBalkenteile ersetzt wurden, wobei man die Ziegelfüllungen mit glattem undgetünchtem Putz versah. Die Fachwerkkonstruktion besteht aus einemwaagerechten Balken, senkrechten Bundsäulen und einem oberem Rähm alsAbschluss der Fachwerkwand. Die Fachwerkkonstruktion wird darüber hinaus vonzwei Reihen waagerechter Riegel versteift, in der unteren Reihe sind in einzelnen,abgegrenzten Gefachen zum Einsetzen der Fensterrahmen kleine Zapfenlöcher zumAnbringen des Fensterbrettes ausgestemmt. Die Konstruktion der Randgefache desFachwerks an der Mauerecke versteifen schräge Streben, die aus demSchwellenbalken zum oberen Rähm verlaufen. Die einzelnen Elemente sind mittels

Die Hausfronten

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Zapfen verbunden, nur die schrägen Streben sind mit den Wandriegeln verblattetund mittels Holznägeln gesichert. Das Kranzgesims (Hauptgesims) ersetzen dieKöpfe der Deckenbalken oberhalb des die Fachwerkkonstruktion abschließendenRähms. Horizontal wird die Hauptfassade auf dem Niveau des Erdgeschosses auchvon einem Sockel aus rohem Mauerwerk aufteilt. Der Sockel setzt sich aus zweiungleichen Teilen zusammen. Der untere Teil ist aus groben Sandsteinquaderngemauert, der stellenweise wie Bruchsandstein anmutet, an der rechten Hauseckeragt aus diesem ein Prellstein (Radabweiser) aus Sandstein hervor, der an eine ältereEinfahrt zum Hof der Parzelle erinnert. Den oberen Teil bildet ein Belag ausSandsteinplatten, die zur Verkleidung der älteren großen Sandsteinquader dienen.

Ein gesondertes Problem stellt das Aussehen des Hauses, namentlich dieAbbildung seiner Hauptfassade auf einigen Bildern dar (Abb. 6 – S. 86), die wohlnoch den baulichen Zustand vor dem Umbau im Jahre 1787 zeigen und der auchanhand einer dendrochronologischen Analyse der Holzkonstruktionen nachweisbarist. Ein grundsätzliches Problem ist jedoch die Entstehungszeit dieser Bilder, dieoffensichtlich erst vom Ende des 19. oder vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammenund eine Vorstellung vom Aussehen der Stadt Grottau (Hrádek nad Nisou) in derVergangenheit vermitteln sollen. Die Variationen eines der Bilder zeigen daszweigeschossige Haus im rechten Teil des Erdgeschosses mit zwei Bögen einesLaubenganges und beidseitig gewalmtem Mansarddach. Im Obergeschoss sindledigåich vier Fensteröffnungen zu sehen. Die Frage ist, in wie weit dieseDarstellung authentisch oder der Fantasie des Künstlers entsprungen ist, dem esnicht wirklich darauf ankam, die baulichen Details des Hauses des vor einhundertJahren, d. h. gegen Ende des 18. Jahrhunderts umgebauten Hauses zudokumentieren. Eine der Varianten des Bildes zeigt auch den Hohlweg mitten aufdem Markt, der erst im Jahre 1749 zugeschüttet wurde (Abb. 7 – S. 86). Das auf denBildern dargestellte ältere Aussehen konnte also durch die Geländeerkundungkeinesfalls untermauert werden, ihre Existenz ist daher weiterhin rein hypothetisch.

Die linke, zum Traufgang weisende Hausfront war zum Zeitpunkt derUntersuchung bereits völlig im Geist ihres neuzeitlichen Umbaus aus dem 21.Jahrhundert gestaltet und ihre gesamte Fläche bedeckt nun eine neuzeitliche,wärmedämmende Fassade ohne jegliche Öffnungen. Eine ältere Fotodokumentationvon J. Sedlák zeigt im Detail zwei kleine halbkreisförmige Fensterchen mitZiegelausmauerung, die zum Zeitpunkt der Untersuchung auch im Innern nachBeseitigung der Blende identifiziert wurden. Die rechte Hausfassade wird voneinem Gebäude aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdeckt. Von derEntwicklung seines Aussehens zeugen lediglich einige wenige alte Fotografien undAnsichtskarten (Abb. 2 – S. 79). Die Hinterfront bestand zum Zeitpunkt der

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Untersuchung auch schon überwiegend aus neuzeitlichen Konstruktionen undÖffnungen. Mehr Informationen konnten aus einigen wenigen älteren Fotografiengewonnen werden (Abb. 8 – S. 87). Im ersten Plan der Hinterfront springt die Massedes linken Gebäudeteils vor, das ein Pultdach mit gemauerten Giebeln und mit vomDachbruchgesims des Hauptdaches auslaufenden Schiftsparren (Aufschieblingen)deckt. Auf dem Niveau des Erdgeschosses des linken Trakts blieb der Laubengangmit Flachbögen und Platzlgewölbe und in der vorspringenden Mauerecke mitSandsteinpfeiler erhalten. Diese Konstruktion trug wahrscheinlich einen jüngerenLaubengang im Obergeschoss, der sich an die ältere gefachte Außenwand desHauses schmiegte und wohl den Zugang zum Abort an seinem Ende ermöglichte,das in den Schacht im Mauerklotz einmündete, der die Ecke zum Traufgang bildete.Der linke Trakt ist heute vom Hof aus zugänglich und zwar in der Seitenwand unterdem Laubengang, der offensichtlich erst sekundär mit dem mittels Leiste undgeradem Sturz gesäumten Sandsteinportal besetzt wurde, dessen linker Ständervöllig von der Mauermasse umschlossen ist, sodass die Sichtseite des Portals mitLeiste nicht zur Geltung kommt.

Bei einer Untersuchung von Gebäuden ist es stets erforderlich, verschiedene Artengrundlegender Baumaterialien zu definieren und zu differenzieren, deren Charakterund in den verwendeten Konstruktionen und gegenseitige Stratigrafie eine relativeDatierung bzw. mithilfe dendrochronologischer Analysen eine absolute Datierungermöglichen. Den in Klammern angeführten Datierungen entspricht die farblichebauhistorischeAnalyse (Abb. 20 – 23 – farbeAnhang).Im studierten Objekt wurden mehrereArten senkrechter gemauerter Konstruktionenfestgestellt:1. Bruchsteinmauerwerk aus gebrochenen unregelmäßigen Sandsteinarten mitAnteil gesammelten Blockbasalts und stellenweise festgestellten Bruchsteinen(hypothetische Datierung – Renaissance).2. Gemischtes Mauerwerk aus gebrochenem Sandstein mit einem größerenAnteil anZiegeln und Bruchsteinen. Bei den Öffnungen finden sich Ausmauerungen ausregelmäßigen Sandsteinquadern, die sich mit ein oder zwei Reihen Ziegelnabwechseln (hypothetische Einordnung – barock, möglicherweise übergreifend inden Klassizismus).3. Älteres Mauerwerk aus gebrannten Ziegeln (hypothetische Einordnung –Klassizismus in zwei Etappen und 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), die Beziehungenund Datierung der einzelnen Konstruktionen basieren auf den stratigrafischenUntersuchungen und dem weiteren Vergleich mit der Ikonografie, aber auch auf dem

Verwendete Baumaterialien und deren konstruktive Verwendung

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Studium des breiteren Kontextes im Rahmen der baulichen Entwicklung desHauses.4. Jüngeres Ziegelmauerwerk aus Hohlziegeln oder gepressten Präfabrikaten, sogenannten Schlackensteinen/Formsteinen (bauliche Eingriffe des 20. Jahrhunderts).5. Das Fachwerk in Kombination von tragender Skelettkonstruktion, die mittelsdendrochronologischer Datierung auf das Jahr 1787 datiert wurde, und zwei Artenvon Ausfachungen, a) der wohl älteren Ausfachung mit ungebrannten Ziegeln(Lehmziegeln) und b) der wohl jüngerenAusfachung mit gebrannten Ziegeln.

Stein und zwar wiederum Sandstein diente zur Herstellung der architektonischenElemente, vor allem der Türlaibungen mit einfacher Leiste, die den äußeren Randder einzelnen Steinmetzelemente säumen (Einordnung in den Klassizismus oderSpätbarock). Aus gebrannten Ziegeln sind ebenfalls sämtliche Arten von Gewölbengemauert, seien es Tonnen-, Platz- oder Bogengewölbe (preußische Kappe). Von denGehflächen blieb allein die Ziegelpflasterung im Keller erhalten – größerequadratische Ziegelplatten.

Ein weiteres grundlegendes Baumaterial ist Holz. DendrochronologischenAnalysen zufolge handelt es sich vor allem um Fichten- oder Tannenholz. Es wurdesowohl für den Dachstuhl als auch für das Fachwerkskelett im Obergeschossverwendet, das bereits bei der Beschreibung Nr. 5 des Fachwerks erwähnt wurde.Das gleiche Holz kam auch bei den waagerechten Balkenkonstruktionen der Deckenzum Einsatz und dies sowohl bei der einfachen Decke, die gleichzeitig als Fußbodender Stube im Obergeschoss diente und aus mit Nut und Feder verspundeten Bretternbestand, als auch bei den sonstigen Einschubdecken in der Stube im Erdgeschosssowie bei allen Einschubdecken im Obergeschoss. Weitere historischeHolzfußböden waren zum Zeitpunkt der bauhistorische Erkundung nicht mehrvorhanden, mit Ausnahme der historisierenden geraden Treppe mit Bohlenstufenund Tram-Treppenwangen (Stufenträgern) aus der Diele zum Obergeschoss undderen einfacherer Variante aus dem Obergeschoss zum Dachboden. Bei derRekonstruktion des Daches und Dachstuhls im Jahre 2004 wurden aus dem unterenBereich des Stuhls Trennwände aus senkrechten Stangen mit Lehmestrichverschmiertem Strohbandgeflecht entfernt.

Die Disposition des Erdgeschosses ist der Gründung der Gewölbekämpfer und denBalkenköpfen der Deckenkonstruktion nach zu urteilen im Grunde genommen einezweibündige Disposition. Der linke gewölbte Trakt ist länger und bildet mit seinerhervortretenden Masse den ersten Plan der Hinterfront des Hauses. Der rechte Traktbesteht aus einem zentralen Verbindungsraum – der in der Mitte liegenden Diele und

Grundrisse

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der rechten Stube, von der im hinteren Bereich die Schwarze Küche abgetrennt ist.Den zentralen Verbindungsraum des Hauses bildet die mittlere Diele, hinter dem

Haupteingang öffnen sich zu beiden Seiten in den Tiefenwänden der DieleTüröffnungen. Die linke Wandöffnung besteht aus einem von einer einfachen Leistegesäumten Sandsteinportal, durch das man den linken Gewölbe-Trakt betritt (Abb. 9– farbeAnhang). Die rechte Wandöffnung war offensichtlich ähnlicherArt, im Laufedes 20. Jahrhunderts wurde sie jedoch durch den Einbau eines Schaltschranksverändert und der Bogensturz der Türnische durch einen geraden Sturz mittelsTraverse ersetzt, die angenommene Laibung blieb nicht erhalten. Im Laufe derErkundung wurde der vordere Teil der rechten Tiefenwand in Verbindung mit derErrichtung eines neuen Eingangs zum Informationszentrum in der rechten Stubevöllig beseitigt. An der linken Tiefenwand der Diele öffnet sich hinter dem linkenPortal der Hals des Treppenhauses zu dem unter dem linken Trakt befindlichenKeller. Darüber führt die gerade Treppe zum Obergeschoss hinauf, die in der linkenhinteren Ecke am Hintereingang aus dem Hof der Parzelle beginnt. In der rechtenhinteren Ecke der Diele öffnet sich in der Tiefenwand eine neuzeitliche Türöffnung,die einen älteren Vorgänger ersetzte, durch den man die Schwarze Küche betrat, dieim 20. Jahrhundert, wie es für diesen Raum in Stadthäusern typisch ist, zurEinrichtung einer Toilette und eines Bades im Erdgeschoss und im Obergeschossgenutzt wurde. Die Decke der Diele besteht aus Balken, wobei der Mittelbalken undder linke, zum größten Teil von der linken Tiefenwand untermauerte Balken optischhervortreten, der rechte Balken war von einer Blende verdeckt und überdies in derMasse des Gemäuers verborgen. Der Fußboden der oberen Diele aus Feder-Nut-Brettern bildete gleichzeitig die einfache Decke der Diele im Erdgeschoss. Diehistorischen Fußböden der Diele waren ebenso wie bei anderen Räumen zumZeitpunkt der bauhistorische Erkundung bereits abgenommen.

Der linke Haustrakt ist außer durch das Portal in der Diele auch durch einenseparaten Durchbruch in der Stirnwand direkt vom Marktplatz aus zugänglich –dieser Eingang ersetzte das ältere Ladenfenster. Ein weiterer neuzeitlicherDurchbruch im hinteren Bereich der rechten Tiefenwand macht den Hof der Parzellezugänglich, wo er durch die sekundäre Besetzung mit dem Sandsteinportal miteinfacher Leiste zur Geltung kommt. Der ältere Zugang zum Grundstückshof ausdem linken Trakt repräsentiert dasAussehen der gemauerte Laibung der Türöffnungim hinteren gewölbten Stirnbereich des Trakts, in der heute jedoch ein jüngeresneuzeitliches Fenster eingelassen ist. Bemerkenswerte Ergebnisse erbrachten dieBauarbeiten beimAbschlagen des Gewölbes und der linkenAußenwand des Hausesgerade im Innern des linken Trakts. An die Stirnseite des Tonnengewölbes und auchan die Stirnseiten der dreiseitigen Stichkappen war eine Blende aus Hohlziegeln als

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wärmedämmende Hintermauerung angemauert, die der alten Wölbung denPseudostil einer primitiven Wölbung mit scharfen Ausläufern verlieh. Bei derBeseitigung der Hintermauerungen wurde die ältere Wölbung frei gelegt, derenAusläufer auf Vorlagen aus Sandsteinquadern ruhten – an der linken Seite derAußenwand augenscheinlich sekundär aufgesetzt, durch Herausbrechen undanschließende Einmauerung in das ältere Mauerwerk. Dieses ältere Mauerwerk, dashypothetisch als ältester Teil des Hauses der Renaissance zugeordnet wird, wurdedann wohl noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch zwei kleineFensterchen mit halbkreisförmigem Bogensturz durchbrochen. Das Tonnengewölbemit den dreiseitigen Stichkappen im linken Trakt besteht entsprechend derSituierung der Vorlagen aus drei nicht gleichen Teilen, dem kleinsten vorderen undeinem nahezu quadratischen mittleren Teil, der vom dritten Teil überdies noch durchein separates Band abgeteilt ist. Solch eine Ausführung können wir uns nichteindeutig erklären, möglicherweise ist sie dem unregelmäßigen, ja schrägen Verlaufder ältesten, linkenAußenwand geschuldet, wo sich die neu angesetzte Wölbung dervorherigen Situation anpassen muss. Die zweite Beilage des Gewölbes an derrechten Tiefenwand wurde durch das Anlegen eines jüngeren Schornsteins mitReinigungsöffnung verändert. Die jüngste Funktion des linken Trakts war derBetrieb eines Bäckerladens, das Ladenfenster auf alten Fotografien verweist aufeine ähnliche geschäftliche Rolle. Vorher diente der linke Trakt allerWahrscheinlichkeit nach als Kammer.

Der rechts von der Diele befindliche Raum ist offensichtlich eine Stube, diewiederum in einen Laden mit separatem Eingang und zum Marktplatz weisendenLadenfenster umfunktioniert wurde. Vor dem Anbau des Nachbarhauses mit dergleichen Hausnummer öffnete sich die Erdgeschossstube durch vierFensteröffnungen, die nach dem Abschlagen des Putzes identifiziert und derenNischen frei gelegt wurden, in eine seitliche Durchfahrt. Die Fenster hatten schlichteSandsteinlaibungen samt Absatz zum Einsetzen des Fensterrahmens in dieInnenlaibung, nach dem Bau des Nachbarhauses diente das dritte Fenster von vornzum Anschluss eines Herdes mit Abzugsrohr in den Schornstein des Neubaus (Abb.11 – farbe Anhang). Die Fensteröffnung im hinteren Teil der Stube im schmalerenRaum rechts der Schwarzen Küche mit Platzlgewölbe (böhmischesKappengewölbe) ist die neuzeitliche verkleinerte Variante des älteren Fensters, aufdessen Form die angemauerte Laibung und auch der herabgesetzte Sturz verweisen.Aus der Vorderwand der Schwarzen Küche ragte der Korpus der Feuerstelle in denBereich der Stube und wie bereits im Verlauf der Bauarbeiten festgestellt wurde,handelte es sich dabei wohl um einen indirekt beheizten Herd oder dem breitenSturzbogen nach zu urteilen eher um einen großen Backofen (Abb. 12 – farbe

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Anhang). Die alte Einschubdecke (Bretterdecke) im vorderen Bereich der Stube, dievom Platzlgewölbe in der rechten hinteren Ecke durch einen Gewölbegurt abgeteiltist (dendrochronologische Datierung der Decke 1787/1788), wurde zurJahreswende 1884/1885 mithilfe eines jüngeren Unterzugs gestützt (wiederumdendrochronologische Datierung). In einer weiteren Phase wurde die Decke miteiner verputzten Untersicht versehen, wobei die beschriebene ältere Situation beimHeraussägen des erwähnten Unterzugs beschrieben wurde. Die Lage der SchwarzenKüche geht aus der stratigrafischen Situation im Obergeschoss hervor. DieAußenwand der Schwarzen Küche in Richtung Stube weist jüngere Durchbrücheauf, die das Bad zugänglich machten, auch die Fensteröffnungen zum Hof derParzelle sind neueren Datums und hängen mit der Anordnung derSanitäreinrichtungen zusammen. Der Küchenraum hat wiederum ein Platzlgewölbemit einem halbkreisförmigen Gewölbegurt, der die Öffnung eines breitenbesteigbaren Rauchfangs begrenzt, dessen Raum ebenfalls nachträglich mitPlatzlwölbung versehen wurde und lediglich in der linken vorderen Ecke befindetsich heute ein jüngerer quadratisch gemauerter Schornsteinabzug.

Der Keller ist durch einen leicht schrägen Treppenhals zugänglich, die sich ander linken Tiefenwand der Diele befindet. Unten mündet die Treppe in einenquadratischen Raum mit Stichbogengewölbe (preußischer Kappe), in den Wändenbefinden sich quadratische Nischen – offensichtlich für Lichter. Hier macht derGang einen scharfen Linksknick zu einem Sandsteinportal, das offensichtlich aussekundär zusammengesetzten Elementen besteht. Auf dem geraden Sturz istdeutlich die roter Farbe aufgemalte Nr. 71 zu erkennen. Offensichtlich wurde dasPortal vom Haupteingang hierher versetzt. An die Kelleröffnung schließt einefünfseitige Stichkappe an, die den Eingangsbereich im Tonnengewölbe desHauptkellerraumes begrenzt. An der hinteren Stirn der Wölbung öffnet sich einekleine Ablagenische mit Segmentsturz, an der vorderen Stirnseite des Gewölbesbefindet sich ein kleineres Lüftungsfenster. Die Pflasterung besteht ausquadratischen Ziegelplatten (Terrakotta-Platten). In der Scheitellinie desTonnengewölbes sind zwei Eisenhaken eingelassen. Der gesamt Raum ist mehr oderweniger mit grobem und hartem Kalk-Zement-Putz verputzt, der eine nähereUntersuchung der Konstruktion verhindert, die bis jetzt dem Klassizismuszugerechnet wird. Durch einen jüngeren Durchbruch für die Wasserleitung imvorderen Teil der echten Tiefenwand kann man einen engen, mit preußischer Kappegewölbten Raum betreten. Dieser kleinere und enge Kellerraum hat rohe,unverputzte Wände aus Bruchsandstein, vermischt mit Ziegeln – es kann sichhierbei um das ältere, umgebaute Souterrain handeln. Im Keller des Nachbarhauses,dem jüngeren Anbau an Haus Nr. 71, wurde unter dem Betonfußboden ein

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kreisförmiger Brunnen entdeckt, dem eine eingehende archäologischeUntersuchung gewidmet wurde (Abb. 21 – farbe Anhang). Hypothetisch lässt sichder Brunnen in die Zeit der Renaissance datieren, möglicherweise hängt mit ihmauch das Mauerwerk zusammen, wo auf einem stufenförmigen Absatz gerade dierechte Wand der Hinterfront des Neubaus aus dem 20. Jahrhundert gegründet wurde.

Das Obergeschoss bildet entsprechend der Gründung der Balkenköpfe derDeckenkonstruktion einen einzigen Trakt mit drei Räumen mit zentraler obererDiele, linker und rechter Stube, in der im hinteren linken Bereich wiederum eineSchwarze Küche abgeteilt ist, die in ihrer Lage und Disposition an die SchwarzeKüche im Erdgeschoss anknüpft.

Genauso wie schon im Erdgeschoss bildet auch hier die in der Mitte gelegeneDiele den zentralen Kommunikationsraum des Geschosses, der die einzelnenRäume des Geschosses zugänglich macht und mittels der Treppe die Verbindung mitdem Dachboden (Stuhl) und mit dem Erdgeschoss herstellt. GrundlegendeKonstruktion aller Wände ist das Fachwerk identischer Konstruktion, wie sie an derHauptfassade des Hauses beschrieben wurde. Die Diele wird von einerFensteröffnung in der Eingangsfront (Hauptfassade) und von einem weiterenFenster erhellt, das beim Umbau einer älteren Fensteröffnung an der Hinterfrontentstand. Links, in der linken hinteren Ecke blieb der Türrahmen samtVerkleidungen erhalten, die offensichtlich eine jüngere, zum Abort führendePawlatsche zugänglich machte, die sich an die ältere Fachwerkwand schmiegte. Inder linken Tiefenwand der Diele befinden sich zwei Türöffnungen, die den vorderenund hinteren Teil der linken Stube zugänglich machen. Zwischen der vorderenÖffnung und der Ausmündung des Treppenhauses befindet sich eine kleinere, in derGegenwart neu vermauerte Feuerungsöffnung für einen indirekt beheizten Herd. Ihrursprüngliches authentisches Aussehen ist bei der anderen Tiefenwand der Diele zuerkennen, wo sich hinter der vorderen Tür zur rechten Stube eine wesentlich bessererhaltene Feuerungsöffnung befindet, die von der Größe des Gefaches begrenzt ist(Abb. 14 – farbe Anhang). Die Öffnung ist sowohl mit ungebrannten Lehmziegelnals auch mit gebrannten Ziegeln ausgemauert, sein waagrechter Sturz ist mittelseines Trägers aus Bandeisen gesichert. Die rechteckige Öffnung säumt dieTüreinfassung; der Kalkputz ist von Teer geschwärzt. An diese Feuerungsöffnungin der rechten Stube knüpft an verstärktes Mauerwerk an, an dem wohl dereigentliche, indirekt aus der Diele beheizte Ofen stand. Zu beiden beschriebenenFeuerungsöffnungen in der rechten und linken Stube kennen wir heute nicht mehrdie Abzüge ihrer Schornsteine, die nahen rechteckigen, direkt beheiztenSchornsteine sind jüngeren Datums, ihre Lage kann sich jedoch auch mit der älterenLösung decken. Die älteste Feuerstelle, die primär in atypische, entsprechend

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angepasste Gefache des Zimmerwerks ohne unteren Riegel eingebracht ist, entstandwie die Konstruktion selbst, für die Holz verwendet wurde, das von 1787/1788gefällten Bäumen stammt. Der weitere hintere Teil der Tiefenwand weist einenjüngeren Eingriff auf, wobei leere, von älteren beseitigten Riegeln stammendeZapfenlöcher sowohl die Gründung eines neuen Eingangs in die rechte Stubebezeugen, als auch und vor allem aber die Einsetzung gemischtenBruchsteinmauerwerkes in der Schwarzen Küche (Abb. 15 – S. 92).

Der linke Raum des Geschosses ist im Prinzip eine Wohnstube mit neuartigerScheidewand aus Fachwerk, die den Raum in ein vorderes und hinteres Zimmeraufteilt. Das vordere Zimmer wird von zwei Fensteröffnungen erhellt, die sich in derVorderwand der Hauptfront befinden und lediglich von der Bundsäule derZimmerung aufgeteilt werden und so wie ein Doppelfenster anmuten. Der hintereRaum wurde von einem Fenster in der Wand der Hinterfront sowie von einerweiteren Fensteröffnung in der vorspringenden rechten Tiefenwand erhellt, wobeidem längeren linken Trakt im Erdgeschoss auch das Fachwerk im Obergeschossentspricht. Nach dem Anbau des Ganges (Pawlatsche) zum Abort vor derFachwerkwand irgendwann zur Mitte des 19. Jahrhunderts, wie bereits im Kapitelüber die Hinterfront beschrieben, büßten die Fenster ihre Funktion ein. Die neuentstandene Trennwand in der linken Stube ersetzte wohl eine ältereTrennkonstruktion, die zwei Räume entstehen ließ, die ab der zweiten Hälfte des19. Jahrhunderts mithilfe von Schornsteinen beheizt wurden, die sich an der rechtenTiefenwand befanden, die den beschriebenen Raum von der zentralen Diele trennte.Vorher, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde die linke Stube von einerindirekt aus der Diele befeuerte Feuerstelle beheizt, die sich neben der vorderenTüröffnung befand, wie bereits bei der Diele im Obergeschoss beschrieben wurde(siehe oben). Alle linken Wände der Stube sind aus Fachwerk, außer der linkenWand, bei der offensichtlich ist, dass das Fachwerk der Vorder- und Hinterwandhinter der linken, wahrscheinlich jüngeren, ziegelgemauerten Außenwandverschwindet. Das Mauerwerk der linken Außenwand ist von Pfeilern und Nischenmit waagrechten Stürzen gegliedert, die sich unter dem älteren Deckenbalken derEinschubdecke (Bretterdecke) befinden. Die Balken der verlegten Einschubdeckewurden mittels Unterzügen vor Durchbiegung geschützt, von denen lediglich derhintere bei der hinteren Türöffnung bewahrt blieb, die die Diele mit der hinterenlinken Stube verbindet. Zum Zeitpunkt der Bauforschung war bereits ein neuerDielenboden verlegt und so war es nicht möglich, die Rückseite derGewölbekonstruktion über dem linken Erdgeschosstrakt zu untersuchen.

Der rechte Teil des Geschosses ist ähnlich gestaltet wie sein linker Teil, das heißt,auch hier befindet sich rechts eine Stube, aus deren linken, hinteren Ecke allerdings

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die Masse einer jüngeren Schwarzen Küche hervortritt. Die Stratigrafie ist sowohl inder Diele ersichtlich, wo das eingesetzte Mauerwerk der Küche dieFachwerkkonstruktion beeinträchtigt, als auch in der rechten Stube, wo das jüngereMauerwerk der Küche an der Konstruktion der Einschubdecke (Bretterdecke)anliegt. Die rechte Stube ist im Unterschied zur linken Stube nur etwas breiter undsowohl in ihrer Disposition und Situierung der Küche entspricht sie völlig derSituation der Stube im Erdgeschoss. Der Raum wurde zuerst aus der Diele beheizt,später wurde der indirekt beheizte Ofen durch eine Heizstelle mit Schornsteinersetzt, der in seiner Lage und Situierung einem älteren Rauchfang entsprechenkann, wie dies oben im Falle der Diele im Erdgeschoss beschrieben wurde. Dieausreichende Breite der Stube erlaubte offensichtlich zwei separateFensteröffnungen in der Hauptfront – im Unterschied zum 'Doppelfenster' in derlinken Stube. Vor demAnbau des Neubaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dieStube von vier Fensteröffnungen in der rechten Seitenfront des Hauses erhellt, wiedies oben ebenfalls bei der Beschreibung der Häuserfronten (Fassaden) beschriebenwurde (Abb. 16 – farbeAnhang). Die rechte Fachwerk-Außenwand wurde zur Mittedes 20. Jahrhunderts durch zwei Durchbrüche von Türöffnungen beeinträchtigt, diedas Obergeschoss des Anbaus zugänglich machten, das hierdurch mit demObergeschoss des untersuchten Hauses zu einem Komplex verbunden wurde. Beider derzeitigenAdaption wurden diese beiden Türöffnungen wieder zugemauert undein neu situierter Eingang anstelle des ersten Fensters von vorn in der rechtenAußenwand durchbrochen. Gerade beim ersten Fenster war vor dessen Aufhebungdie Stratigrafie des jüngeren, an der älteren verputzten Fassade anliegendenZiegelanbaus gut erkennbar. Die Decke der rechten Stube ist wiederum eineBalkendecke mit Einschub, die von (inzwischen ausgewechselten) Unterzügengesichert ist. Zum Zeitpunkt der bauhistorische Erkundung war der alte Fußbodenbereits herausgerissen worden, aus dem Zwischenraum zwischen dem Fuß- undFehlboden (Decke) der Stube im Erdgeschoss wurde die Füllung beseitigt, die einegroße Menge getrockneter Ziegel (Lehmziegel, auf tschechisch „Kotziegel“)enthielt, wobei es möglich ist, dass es sich hierbei um ältere Fachwerkausfüllungenhandelte, die im Laufe des 19. Jahrhunderts durch gebrannte Ziegel ersetzt wurden.Die erhebliche Last der Lehmziegel in der Dämmfüllung des Einschubs imErdgeschoss mochte der Grund für die Absicherung der Deckenkonstruktion durchUnterzüge gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewesen sein (dendrochronologischeDatierung – 1884/1885). Aus der Rückansicht der verlegten Einschubdecke nochvor der Verlegung des neuen Holzfußbodens war der Einbau der einzelnen Bretter indie Nuten der Deckenbalken ersichtlich, in denen die einzelnen Bretter auch nochmittels Holzkeilen verkeilt waren. Die gleiche Art der Befestigung mittels

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Holzkeilen wurde auch bei den Füllungen der einzelnen Gefache vor allem bei derTreppenmündung aus dem Erdgeschoss zum Obergeschoss an der linkenTiefenwand der Diele im Obergeschoss festgestellt, wo in die letzte große Fugezwischen der Füllung aus Kotziegeln und dem waagerechten Fachwandriegelebenfalls zahlreiche Keile eingeschlagen waren, die die Gefache verspreizten unddadurch ihre Festigkeit erhöhten. In den Ecken der rechten Stube wurde ebenfallseine interessante Ausführung der festen Mauerecke festgestellt – durch Abhackenca. eines Viertels des Balkens entstand eine Ecke, die verbliebenen Dreiviertelbildeten dabei eine feste Säule zur Gründung der Fachwerkkonstruktion beiderWände, die die rechte Raumecke bildeten (Abb. 17 – farbeAnhang).

Die Schwarze Küche im Obergeschoss ist in ihrer Konstruktion und Dispositionidentisch mit der Küche im Erdgeschoss. Sie war durch eine Türöffnung in derHinterecke der rechten Tiefenwand der Diele zugänglich (Abb. 18 – farbe Anhang).Die sonstigen Öffnungen – die Tür-, genauso wie die Fensteröffnungen – sindjüngere Durchbrüche, die beim Umbau der Küche zum Bad entstanden. DieZusammensetzung der Gewölbe mit Platzlgewölbe, halbkreisförmigem Band undauch jüngerer Hintermauerung des Rauchfangs entspricht der Situation derSchwarzen Küche im Erdgeschoss. Der Schornstein aus dem Erdgeschoss waroffensichtlich hosenartig mit dem Schornstein aus dem Obergeschoss verbundenund dies irgendwo im Rauchfang des Obergeschosses. Wegen den jüngerenAusmauerungen der besteigbaren Schornsteine im Erdgeschoss beim Bau der(neuen) Schornsteine und weil die vorausgesetzte Stelle der Einmündung desgemeinsamen Schornsteins im Dachstuhl vom Fußboden verdeckt ist, kann dieSituation der Einmündung der Abzüge (Rauchfänge) nicht eindeutig beschriebenwerden. Ein Anhaltspunkt könnten Teerspuren unter der jüngeren Vermauerung desbesteigbaren Schornsteins sein, die dem ‚Hosenbein‘ des Schornsteins aus demErdgeschoss entsprechen könnte.

Der Stuhl des Mansarddaches – an der rechten Seite mit Walm und an der linkenSeite mit gemauertem Giebel – wurde 2004 im Rahmen einer Rekonstruktionradikal umgebaut. Der Dachboden im linken, unteren Teil wurde zur Wohnungausgebaut (ungefähr in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts). Im rechten vorderenTeil des Dachstuhls befand sich eine Diele, der hintere Teil war in nichtwärmegedämmte Bodenkammern aufgeteilt. Zum Zeitpunkt der bauhistorischeErkundung hatte man die Trennwände im Dachstuhl bereits abgerissen, auf Grunddes Kontexts und auch des Studiums älterer Fotografien kann ihre Entstehungszeithypothetisch frühestens in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datiert werden.Den Dachstuhl durchlaufen heute vier Schornsteine, die in der Heizungsform ab derzweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entsprechen. Die älteren Körper der

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besteigbaren Schornsteine können bis heute unter dem neuzeitlichen Holzfußbodenbewahrt sein, die zum Zeitpunkt der bauhistorische Erkundung bereits verlegt war.Wie schon gesagt: das Dach ist ein Mansarddach, der Stuhl ein Pfettendachstuhl.Eine Schicht Kehlbalken teilt den teilt den Dachstuhl in zwei Ebenen auf. Von ihnenwird im Weiteren nur die untere bewahrt gebliebene Ebene beschrieben, die heutebereits mit einer Wärmedämmung versehen ist und hinter Gipsplatten verborgen ist.

Das untere Niveau ist mittels eines liegenden Stuhls in Vollgebinden ist versteift.In Längsrichtung war die Konstruktion des Dachstuhls auf der unteren Ebene mittelseiner oberen Pfette und Zwischenpfette und schrägen massiven Bändern(diagonalen Balken) verstrebt, die unten in den Streben des liegenden Stuhls undoben in der zwischenliegenden Pfette verzapft waren. Auf der Strebe des liegendenStuhls ist auf der unteren Ebene ein Aufschiebling (Schifter) angesetzt, derzusammen mit der Strebe zurAnbringung der Schalung dient und die Funktion einerSparre erfüllt. Der lange waagerechte Spannriegel des Stuhls ist darüber hinausmittels einer senkrechten Säule mit Bändern gegen Durchbiegung geschützt (Abb.19 – farbe Anhang). Die Binderbalken der unteren Ebene des Stuhls dienengleichzeitig als Deckenbalken, in die die Deckenkonstruktion des Obergeschosseseingesetzt ist, die Balkenköpfe kommen optisch an den Häuserfronten zur Geltung.Das gleiche Konstruktionsschema wiederholt sich auch bei der technischen Lösungdes rechten Walms. Bei den festgestellten Zimmererverbindungen sind vor allem dieVerzapfung und einseitige schwalbenschwanzförmige Querverblattung vertreten.Zur Differenzierung der beiden Seiten des Abbunds bei der Zusammensetzung desDachstuhls wurde zweierlei Markierung verwendet, sowohl in römischen Zahlen alsauch ausgehauenen Dreiecken. Laut dendrochronologischer Datierung der Strebender liegenden Stühle aus dem Jahre (1787/1788) stammt die Dachstuhlkonstruktionaus dem 18. Jahrhundert.

(Abb. 20 – 23 – farbeAnhang)Der Vergleich des Studiums der schriftlichen und materiellen Quellen ermöglichtäußerst bemerkenswerte Schlussfolgerungen, wobei jedoch jede Quellenart ‚ihreigenes Leben lebt‘ und zwei recht unterschiedliche Auffassungen über dieGeschichte des Hauses vermittelt. Beide Informationsgruppen lassen sich nur ineinigen Punkten miteinander verbinden, zum Beispiel beim Vergleich mancher derhistorischen Ikonografien mit dem heutigen Aussehen des Objekts. In schriftlichenQuellen wird das Haus erstmals in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts erwähnt (sieheGeschichte des Objekts 1682). Weitere schriftliche Quellen informierenüberwiegend über Kaufübertragungen und berichten daher eher über die

Bauliche Entwicklung des Hauses

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aufeinander folgenden Hausbesitzer, was zweifelsohne mit dem Grund für dieBeschaffung des jeweiligen Schriftstücks zusammenhängt, bei dem es ja vor allemimmer um die Bestimmung des Preises des bestehenden Objekts und dazugehörigenVermögens und mitnichten um dessenAussehen und Charakteristik ging.

Überraschenderweise schlägt sich in den schriftlichen Quellen nicht einmal derradikale Umbau des Hauses gegen Ende des 18. Jahrhunderts nieder, der anhandeiner dendrochronologische Analyse hinreichend belegt ist. Aus den erwähntenErkenntnissen geht hervor, dass die Überdeckung eines Teils des altenErdgeschosses und der Bau des Obergeschosses und Dachstuhls offensichtlichirgendwann zur Jahreswende 1787/1788 durchgeführt wurde. Über diesen radikalenUmbau des älteren Hauses im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts schweigen diestudierten schriftlichen Quellen völlig, aus der Sicht des Studiums der materiellenQuellen ist er jedoch ausschlaggebend und darf als erste klassizistische Etappe derHausentwicklung angesehen werden, sofern man nicht überhaupt von einem neuenklassizistischen Haus sprechen kann, das auf älteren Grundmauern steht.Obergeschoss und Dachstuhl, die in der Folge nur noch eher von Teiländerungenbetroffen waren, stammen vom Ende des 18. Jahrhunderts. Beim Obergeschoss ginges dabei vor allem um Veränderungen in der Beheizung der beiden Stuben und denEinbau der Schwarzen Küche. Der ältere, indirekt beheizte Ofen in der Diele wurdewohl zur Mitte des 19. Jahrhunderts durch direkte Beheizung mit Schornsteinenersetzt. In der Ecke der rechten Stube wurde eine Schwarze Küche gemauert, die indie Fachwerkkonstruktion an der rechten Tiefenmauer der Diele eingreift. DerEinbau der Küche darf als jüngere klassizistische Etappe ohne nähere zeitlicheBestimmung irgendwann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angesehenwerden Es ist allerdings auch möglich, dass die Riegel schon bald nach derGründung der Fachwerkkonstruktion in Verbindung mit einer Änderung desBauvorhabens und des notwendigen Baus der Schwarzen Küche herausgerissenwurden. Auch die Ausmauerung der linken Außenwand der linken Stube und derdaran anknüpfende linke Giebel sowie auch der Gang (Pawlatsche) zum Abort, dervom Laubengang im Erdgeschoss an der Hinterfront des Hauses getragen wird, derhypothetisch eine älteren Holzkonstruktion eines Ganges und Klosetts ersetzenkonnte, der bereits klassizistisch sein konnte, fallen offensichtlich in die zweiteHälfte des 19. Jahrhunderts. Die letzte tief greifende Veränderung war der Anbau inder ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der die Fensteröffnungen im Erdgeschoss undim Obergeschoss an der rechten Häuserfront verdeckte und das studierte Haus in diedie östliche Flanke des Marktplatzes bildende Reihenbebauung einbezog. DieDachstuhlkonstruktionen, die ebenfalls dem Ende des 18. Jahrhunderts entstammen,erfuhren durch den Einbau der Dielen und später auch der Wohnung, deren

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Konstruktionen offensichtlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und danachauch in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden, bauliche Veränderungen.Noch ein Wort zum Erdgeschoss, bei dem wir bei der Datierung seinerKonstruktionen vor allem auf den Charakter des Mauerwerks und gegenseitigeStratigrafien angewiesen sind: Die Entwicklung der rechten Stube geht aus demStudium alter Fotografien hervor, sowie aus der Kenntnis der Datierung derDeckenkonstruktion in den Jahren 1787/1788 mit jüngerem Unterzug aus denJahren 1884/1885 aber auch aus der Beziehung der Schwarzen Küche imErdgeschoss zur identischen Schwarzen Küche im Obergeschoss. Die rechte Stubewar so wohl zuerst ein Wohnraum, noch später, in der zweiten Hälfte des19. Jahrhunderts, wurde sie zum Geschäft umfunktioniert. Die Notwendigkeit einerKüche schon von der Gründung des Hauses an oder seit dem großen Umbau gegenEnde des 18. Jahrhunderts lässt ahnen, dass beide Küchen, sowohl im Erdgeschoss,als auch im Obergeschoss, offensichtlich wenig später entstanden, spätestens jedochwohl in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Wie das Haus vor dem Bau desObergeschosses und Daches ausgesehen haben mag, kann man heute nur nochahnen. Die bei der Beschreibung der Fassaden erwähnte bewahrt gebliebeneIkonografie des Hauses bietet nur wenig Anhaltspunkte und kann bisher nicht alsvöllig glaubwürdig angesehen werden. Allein aufgrund der unterschiedlichenStrukturen der Gemäuer kann das Mauerwerk der Diele und des linken Trakts mitGewölbe der älteren, vorangegangenen Barockzeit zugeordnet werden, als der linkeTrakt mit seinen Barockkonstruktionen am älteren, in die Renaissance datiertenMauerwerk angebaut wurde. Die Datierung dieser beiden älteren Etappen basiertlediglich auf allgemeinen Vorstellungen der Entwicklung von Mauerkonstruktionenund den Erfahrungen des Autors. Der linke Trakt spielte offensichtlich die Rolleeines Abstell- bzw. Lagerraums, später wurde er zum Laden und wie aus denbelegten Ladenfenstern auf alten Fotografien ersichtlich ist, noch bevor es zurAusdehnung des Laden auch auf die rechte Stube kam. Die Diele spielte immer einezentrale Verbindungsrolle. Ebenfalls beim Keller, der als Lageraum diente undbisher dem Klassizismus zugerechnet wird, sind wir auf sein heutiges Aussehenangewiesen, wobei er sich anstelle eines älteren Vorgängers befinden kann.

Das Haus Nr. 71 ist mit seinem bestimmenden Gesamteindruck – mit seinemFachwerk-Obergeschoss und Mansarddach ein schönes Beispiel derklassizistischen städtischen Bebauung in Hrádek nad Nisou.

Von der relativ komplizierten baulichen Entwicklung des Erdgeschosses zeugengemauerte Renaissance- und Barockrelikte, die offensichtlich aus der älteren

Fazit

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städtischen Bebauung auf diesem Baugrundstück stammen und bei der eineHolzbebauung belegt ist, die mittels dendrochronologischer Datierung (1219–1236)und sonstiger, im Rahmen archäologischer Erkundungen gemachter Funde wohlschon in das 13. Jahrhundert datiert werden kann. Sowohl das Erdgeschoss als auchdas überwiegend gefachte Obergeschoss beinhalten zahlreiche Beweise für einenahezu kontinuierliche bauliche Entwicklung in der Ära des Klassizismus und auchin der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei geht es namentlich um dieEntwicklung der Heizsysteme in drei Phasen, die in der rechten Wand der Diele imObergeschoss belegt sind. Die historischen, aus den schriftlichen Quellengewonnenen Erkenntnisse belegen die Existenz des Hauses bereits in der erstenHälfte des 17. Jahrhunderts. Das Bauwerk darf somit als wertvolles Beispielneuzeitlicher Baukunst auf einem offensichtlichen älteren, mittelalterlichenGrundstück angesehen werden, dem wohl die Disposition des Hauses angepasst, jasogar geschuldet sein könnte; eines Hauses, das aller Wahrscheinlichkeit nach einenälteren und in der Anlage wohl nicht sehr unterschiedlichen mittelalterlichenVorgänger ersetzte – wohl ebenfalls ein tiefer Doppeltrakt, wobei das Objektentsprechend der Rolle des schmaleren Trakts als Durchgang in den Hof gut undgern als Durchfahrtshaus bezeichnet werden kann. Gleiche Erkenntnisse über dieEntwicklung der Bebauung des Oberen Markts in Hrádek nad Nisou in zumindestähnlichem Umfang wie beim Haus Nr. 71 bleiben wir noch schuldig.

Macek, P. 2001: Standardní nedestruktivní stavebnì-historický prùzkum, pøílohaèasopisu Zprávy památkové péèe, roèník 61, Praha. (Nichtdestruktivebauhistorische Standarduntersuchung, Beilage zur Zeitschrift‚ Denkmal-schutzberichte, Jahrgang 61, Prag)

Peøina, I. – Nová, E. – Kyncl, T. 2010: Hrádek nad Nisou Nr. 71 (Kreis Liberec),bauhistorische Untersuchung, Archiv der Nationalen Denkmalbehörde,Gebietsfachstelle Liberec.

Vydra, F. und Kolleg. 2005: Die Mikroregionen Hrádek nad Nisou und Chrastavaauf altenAnsichtskarten.

www.dendrochronologie.cz

Literatur:

Webseiten:

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�Vzkøíšení uprostøed krajiny køoví

O zániku a obnovì duchovních památek Hrádecka

Marek Øeháèek, vlastivìdný badatel a publicista

Dnes vnímáme èas plynoucí od startu k cíli, kde�to pro èlovìka doby baroka èasplynul v kruhu, vìèných návratech, opakování a støídání. �ivot a smrt nevyjímaje.Víra poodhalovala tajemství cyklu, pøinášela odpovìdi na základní otázky �ivota,byla základem zodpovìdného chování. Køes�anství umo�òovalo jedinci mimo jinénahlédnout dùsledky vlastního jednání. Milost èi trest byly snadno pochopitelnouodpovìdí na milosrdenství a høích. Dùvìru ztracenou porušením rádu bylo mo�néopìtovnì nabýt jen pokáním. Pokora a vlastní úsilí vykupovaly mír vnitøní i vnìjší.Prozøetelnost zùstává Bohu, ale v rukou èlovìka je jeho vlastní zodpovìdnost. To seodrazilo i v kultivaci pøivlastòované krajiny, jí� lidské ruce vtiskly úctu k øádua zákonu bo�ímu. Umìøenost, pravidelnost, soumìrnost vycházející z matematikya geometrie byly toho vyjádøením. Èasté doplnìní krajiny a architekturyzpodobením bo�ího utrpení pøipomínalo bolestné uzavírání Nové smlouvyi spoleènou zodpovìdnost za její naplòování.

PhDr. Kamil Podrou�ek, PhD.: O krajinì barokní, z textu k výstavìBarokní reliéfy v pískovcích severních Èech, hrad a poustevna Sloup

Sakrální památníèek u cesty! Jdeš-li kolem, uva�uj, jaký mù�e být jeho význam!Poutník, pøicházející ze severního Nìmecka, se nemálo podiví, uvidí-li v katolickýchzemích nespoèet obrazù, soch, kaplièek, køí�ù a bo�ích muk na všech cestácha pìšinách. Podivoval jsem se však také, ale z jiných dùvodù. Je pøece tolik mo�ností,co by mohla tato znamení u cesty pøemýšlivému a pozornému poutníku vyprávìt.Hleïme, slyšme!

Z Mitteilungen des Nordböhmischen Excursions Club(ze Zpráv Severoèeského exkursního klubu), poèátek 20. století.

Hrádecko je krajinou, která le�í v pomyslném trojúhelníku mezi tøemi místy sesilnou duchovní tradicí – po staletí fungujícími kláštery barokní architektury –St. Marienthalem v údolí øeky Nisy, Jablonným na staré zemské stezce a koneènìHejnicemi pod horami na Frýdlantsku. Navzdory ztrátì jejich vlivu i pøita�livosti

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víry ve 20. století z tohoto mocného duchovního trojúhelníku krajina pøi dnešníèesko-nìmecké hranici v hlubinách netušených souvislostí stále �ije. Stav starýchklášterù se tak promítá do nálad zdejší krajiny: velebnost Jablonného pozdvi�enéhosvatoøeèením paní Zdislavy, rehabilitace a obnova líbezného Marienthalu, s ním� jeHrádek spojen proudem øeky, v ní� konèí všechny zdejší vody i doslovnézmrtvýchvstání Hejnic z ruin jakoby na zaèátku nového milénia pøedznamenaloi návrat k opuštìným tradicím zdejšího kraje. K jakémusi nalézání ztraceného.K pomalé, ale nepøehlédnutelné duchovní obnovì krajiny nad Nisou.

A nemyslím tím snad jen návrat ke hmatatelným hodnotám obnovovanéhokulturního dìdictví, které dnes pøedstavuje o�ivení krajiny bývalých uhelných dolùv Olbersdorfu u �itavy èi Görlitz, vypiplání starého hradu na Grabštejnì z hromadsuti èi snad kdysi nepøedstavitelné restaurování obrovského barokního ústavušlechtièen u soutoku Smìdé s Nisou v Radomierzicích a velkorysá obnovafrantiškánského kláštera v Hejnicích. Cítím tím pøedevším obnovu duchovníchhodnot a vzkøíšení náboje této krajiny, ono slo�ité a dlouhodobé nalézání a pìstování

Obr. 1. Barokní kaple naHorním Sedle

Abb. 1. Barockkapelle amHorní Sedlo (Pass)

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vnímání a smýšlení zdejších lidí, ponìkud zmatených svým osudem danýmvývojem po poslední válce.

A mluvím-li o o�ivení duchovních hodnot v krajinì na Trojmezí, tak nikolivpouze z jednoznaènì nábo�enského pohledu, nebo� zde nejde jen o návrat kezdejším bohatým katolickým èi protestantským tradicím, ale na èeské stranì hranicespíše o rehabilitaci pouhého vnímání krajiny v jejím odvìkém øádu, pochopenísouvislostí okolí domova jako �ivého organismu, který bez urèitých vìcí nemù�eplnohodnotnì fungovat. Nemusíme hovoøit nijak vzletnì èi vìdecky, staèí sipøedstavit všechny ty vìci, které namalují dìti, pokud dostanou úkol znázornit rodnýkraj. Na obrázcích se témìø v�dy objeví hrad Grabštejn, skála Popovka,bartolomìjský kostel, Kristýna, ale dnes tøeba i kaplièka na Horním Sedle (obr. 1)a køí�ek nad Václavicemi na pozadí ještìdských kopcù. Dìti, které se tu narodily, takukazují cestu k tomu, co jejich pradìdové ztratili a jejich otcové nemohli najít.

Ještì v polovinì 20. století byla krajina Hrádecka typickou èeskou krajinou, její�vzhled po staletí ovlivòovala katolická církev a její „dvorní“ architektonický styl –baroko provinèního støihu, místy ji� pøecházející do ménì okázalého klasicismu.Naplòování krajiny drobnými památkami, v øadì míst snad a� do úplného prasknutí,je tu ale ještì podstatnì starší. Byla to doba protireformace v polovinì 17. století,která uchopila pomezní Hrádecko, které se do té doby v polích hrbilo jen pár starýcha bachratých smírèích køí�ù, jako jevištì velkolepého divadla slou�ícího k propagacinávratu zdejších obyvatel k dávné a za reformace úplnì potlaèené katolickéminulosti, kterou tu od nìjakého 13. století reprezentovaly ony èeskými králipodporované kláštery. Øada protestantù z tohoto kraje uprchla do exilu v HorníLu�ici, krajinou pak táhli jezuité a obraceli lid na katolickou víru. Vesnice a louky sev té dobì zaèaly zhusta zaplòovat køí�ky a bo�ími muky; jakoby na povelarcibiskupa Arnošta Vojtìcha Harracha, který roku 1633 øekl:..“abyste netolikopolámané a zboøené zopravovali, ale i nový bo�í muka, kde�koliv prvé nejsou, pøedi za ka�dou vsí zdìlati a postaviti dali..“

Èeská strana Lu�ických hor byla od poloviny 17. století první striktnì katolickouoblastí za hranicí, a proto se zde muselo objevit všechno, co velkolepé baroko protento úèel nabízelo – kostely s bánìmi vì�í, poutní místa, kalvárie, reliéfy tesané dopískovcových skal, kaplièky se studánkami a hlavnì – køí�e, obrázky a bo�í muka ucest. Èeská krajina v pohranièí, lhostejno, �e v té dobì osídlená vesmìs nìmeckymluvícími sedláky , se díky tìmto drobným dílùm promìnila v líbezný kraj, v jakýsiprototyp idylické krajiny, kterou si dnes spojujeme s pohádkami èi zá�itky z dìtství.

Urèitý útlum sice nastal za josefínských reforem na konci 18. století, kdy bylazrušena rùzná nábo�enská bratrstva, která soustøeïovala prostøedky na stavbu kaplí,køí�ù a soch, devatenácté století ale zase zálibu v drobných duchovních stavbách

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o�ivilo a – dá se øíci – dotáhlo do úplné dokonalosti. Øada bohatších zemìdìlcù sizaèala poøizovat ke svým domùm sochy svatých, èasto vìnované jako podìkování zauzdravení své èi pøíbuzných. V bohatších vsích Hrádecka, jakými bývaly Václaviceèi Oldøichov a pak i v samotném mìstì Hrádku tento trend po polovinì 19. stoletípøechází v úplnou módní vlnu stavìní soch, køí�kù a bo�ích muk, které se od té dobystávají neodmyslitelnou souèástí zdejší krajiny. Záliba musela mít ale svá pravidla,a proto bylo na samém poèátku 19. století naøízeno, aby nemohl stavìt bo�í mukaten, kdo k nim nezøídil finanèní fond, z nìho� se mìla v budoucnu opravovat . Zdáse, �e Hrádeètí peníze v�dy nìjak sehnali a krajinu luk a polí nad øekou Nisou si taknelze bez �elezných a pozdìji i litinových køí�ù postupnì unifikované továrníprodukce vùbec pøedstavit. Její tváø dodnes v tomto ohledu ostøe kontrastuje sesousedním vesmìs stroze protestantským �itavskem, kde se – a� na drobné výjimky– s podobnými památkami vùbec nesetkáváme. Hrádecko 19. století je èetnýmibo�ími muky spíše podobné na drobné památky bohatému okolí Jablonného èikatolickým lu�ickosrbským vsím v okolí Bautzenu, kde je peèlivé a naše podmínkya� okázale velkorysé udr�ování køí�kù ve vsích i krajinì dodnes zále�itostí rodovécti.

Po druhé svìtové válce však pøišel zásadní øez a témìø ze dne na den se drobnépamátky v krajinì Hrádecka staly trpìnými, èastìji spíše nechtìnými pøipomínkamistaleté minulosti spojené s nìmecky mluvícími obyvateli. Vzpomínám si dodnesvelmi �ivì na øadu rozhovorù s obyvateli starobylých vsí okolo Hrádku, kteøí sempøišli po válce po nuceném vysídlení pùvodních obyvatel a dìtskýma oèimapozorovali ten obrovský a rychlý rozklad po staletí budovaného systému zdejšíchdrobných duchovních památek coby po mnoho desetiletí trpìlivì slou�ících svìdkùminulosti, pevných bodù myšlenek vìøících a pøipomínek zestárnutí i výmìnycelých generací. Snad ze všech vesnic Hrádecka jsem si tehdy odnášel podobnouhistorku o traktoristovi, který v 50. letech zapøahá svùj stroj za bo�í muka a polníkøí�ky a strhává je k zemi . Ještì v 90. letech 20. století bylo z øeèi pamìtníkù tìchtoudálostí cítit nejen urèité odsouzení, ale i zastøená hrdost vzešlá z neopakovatelnémo�nosti být pøítomen tak ú�asnému okam�iku, jakým bezesporu vyvracení svìdkùminulosti je. Nutno ovšem dodat, �e podobné jevy se v dobách kolektivizacezemìdìlství a boje s církvemi v 50. letech 20. století objevovaly i v èeskýchoblastech se silnou duchovní tradicí. V oblasti dosídlených Sudet byly ale èastìjší,nebo� boøení nìmecky popsaných bo�ích muk zde mìlo navíc ještì národnostnírozmìr, po válce vesmìs pochopitelný. Pøesto však i na Hrádecku bylo organizovanénièení drobných památek v pomìru k jejich znaènému poètu spíše ojedinìlýmjevem, vìtšina køí�kù a bo�ích muk, které nebyly pro svoje historicko–umìleckéhodnoty nadány státní ochranou, spíše pomalu chátrala a zanikala.

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Bez ohledu na historické dùvody je zøejmé, �e památky v krajinì Hrádeckanepochybnì utrpìly rozbitím pùvodních rodových a majetkových vazebzpùsobeným pøednì vyvlastnìním šlechtických majetkù ve 20. letech, pováleènýmodsunem zdejších nìmeckých obyvatel a vcelku radikální kolektivizací zemìdìlstvív 50. letech, která zlikvidovala i ten slabý vztah nových osídlencù k novému domovui vlastní pùdì, jaký si za tìch pár let mezi nìmeckými statky, nìmeckými hrobya bo�ími muky s nìmeckými verši vùbec mohli vypìstovat.

Pro vnímání krajiny v jejích historických souvislostech nebyl navíc po válce naHrádecku pøíliš prostor. Rozvoj prùmyslu a jako� i koncentrace zemìdìlské výroby,uzavøení hranice a totální likvidace vesnic a celé kulturní krajiny na polském územína sever od Uhelné, k ní� docházelo od 60. let 20. století, to byly hlavní dùvody proèse Hrádecko z tradiènì spíše zemìdìlské krajiny, kde se rozvinutý prùmyslkoncentroval jen v samotném údolí Nisy, rázem dostalo do povìdomí jako ryzeindustriální oblast, která nestaví na minulosti a její� nový vzhled urèují hlavnìkouøící komíny továrem a elektráren a kde zemìdìlskou krajinu postupnì po�írajíjámy uhelných velkolomù. Podíváme-li se dnes na leteckou mapu Hrádecka,uvidíme celou øadu zpøetrhaných vazeb, stále ještì nezacelených. Pùvodníprovázání struktury luk a polí definitivnì zaniklo a na Hrádecku dnes velké lány

Školní køí� ve VáclavicíchSchulkreuz im Wetzwalde

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ostøe kontrastují se šachovnicemi políèek v okolí sousedního polského Kopaczówa.Zanikly tak postupnì v krajinì na Trojmezí staré cesty, napøíklad historické

propojení mezi Hrádkem a �itavou na jedné stranì a Hrádkem a Uhelnou na stranìdruhé. Jaksi „udušeno“ bylo i okolí dominanty Hrádecka – hradu a zámku naGrabštejnì, kde volnému pocitu dodnes zèásti brání ploty vojenské posádky,svírající velkou èást zámeckého parku, který tu pùvodnì pøecházel do pùvabnýchluk se starými dubovými porosty. Z barokní slávy zdejšího zemìdìlství zùstal dosouèasnosti jen panský statek v Oldøichovì na Hranicích, obdobné ètvercové panskédvory v ubohých torzech chátrají na Grabštejnì a Hrádku nad Nisou. Postupnýrozklad tradièní krajiny zmìnil �ivotní rytmus lidí, jejich zájmy a ka�dodenní cesty.Jakési rezignované zanedbávání péèe o drobné památky bylo pouze souèástí tohototrendu a úzce se pojilo se ztrátou majetkových a duchovních vazeb k rodnému kraji.Ještì dnes, po letech postupné revitalizace a záchrany øady památek, tak mù�eme pøisrovnávání historických snímkù se souèasnými pozorovat obrovský rozdíl –Hrádecko pùsobí jako zemì plná køoví, v nìm� se nachází zbytky kaplí, køí�ùa bo�ích muk.

Navzdory všemu zmaru a rozkladu historické krajiny, kterou pøinesla naHrádecko druhá polovina dvacátého století, zde mnohé tradièní zùstalo skryto a toèasto ve stavu, který vyvolává neèekanì podnìtné nálady. Poškozené památky si bezlidské péèe vzala zpìt pøíroda a zapojila je do svého cyklu ètyøech roèních obdobía vytváøela zde tak scenérie, které pøinášely paradoxnì více dùvodù k pøemýšlenínad minulostí i osudem krajiny, ne� skvostnì obnovené a dlouhodobì udr�ovanépamátky v tradièních krajích èeského vnitrozemí.

Ještì v polovinì 90. let 20. století drobné památky na Hrádecku, a� na výjimky,jen chátraly a neodvratnì tak spìly ke svému zániku. Pøelom tisíciletí jakoby byli zlomem ve vnímání lidí, jakoby se v té dobì cosi na Hrádecku zmìnilo. Byla todoba, kdy zaèaly být viditelné úspìchy obnovy ruin starého zámku na Grabštejnìa pozitivní nálady vyvolávalo na èeské pomìry nepøedstavitelnì mohutné o�iveníprùmyslové krajiny v okolí �itavy, kde vzniklo Olbersdorfské jezero a rozsáhléplochy ušlechtilé zelenì. Pro mne osobnì bylo velkým milníkem duchovní obnovyHrádecka zavìšení nových zvonù do chrámu sv. Bartolomìje v létì roku 2000; jejichsymbolické první zvonìní jsem vnímal – mo�ná naivnì, ale optimisticky – jakoumíráèek starých èasù, onoho pùlstoletí malého zájmu (vìtšinou spíše nezájmu)o krajinu, její tradice a drobné památky. Pak se skuteènì stalo mnohé – z nadšeníjednotlivcù i jejich skupin byly obnoveny nìkteré historické køí�e v Hrádku èi veVáclavicích, opravena byla kaplièka na Horním Sedle a zaèalo se diskutovat i opravìzbytkù kaple na Uhelné. Lhostejnost jakoby zmizela a lidé, kteøí v drtivé vìtšinìnemají �ádné pokrevní vazby k pøedkùm, kteøí památky vybudovali a zøídili k nim

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dávno vyprchané nadace, a dokonce èasto ani nejsou úèastni jejich víry, se zaèalipostupnì pøiklánìt k duchovnímu odkazu této krajiny a tìm, kteøí jej pøeddesetiletími èi staletími vytváøeli. Zprvu nesmìlé nadšení jednotlivcù pøineslo brzyi zájem a podporu obcí a obnovena byla velká èást památek v podhùøí Lu�ických hora co více – i o�ivení zájmu o drobné památky a jejich pøíbìhy. A tak se mi dnes sevšemi tìmi køí�ky a bo�ími muky a vùbec s celou krajinou Hrádecka, onou zemípomalu ale jistì se probouzející z houštin, pojí pøedevším slovo NADÌJE.

Vydejme se nyní za nìkterými zajímavými osudy drobných památek krajiny nadNisou…

Snad jediný typ drobné památky spojuje krajinu �itavska a Hrádecka – smírèí køí�,onen bachratý, hrubý a tajemný svìdek starodávných èasù, kdy obì zemì patøilyještì k jednomu království a kdy se zlý èin odèiòoval mj. postavením kamennéhokøí�e. Smírèí køí�e tak dodnes spojují Hrádecko se �itavskem coby nejstarší drobnépamátky nacházející se v krajinì nad Nisou a témìø se všemi se pojí staré a velmipodobné povìsti .

Na Hrádecku jsou tyto památky na dvou místech – ve Václavicích a v Chotyni.Václavický køí� stojí dnes v pìknì upraveném místì nedaleko brány ke zboøenémukostelu a pøipomíná tøicetiletou válku - podle staré povìsti je pod ním pohøben jakýsišvédský generál. Jestli je tomu tak, neví nikdo, nikdo se po celá staletí neodvá�il podkamenem kopat, a také není jisté, zda památka vùbec stojí na pùvodním místì.Naproti tomu francouzské vojáky zase pøipomíná pískovcový smírèí køí� na zahradìdomu na tzv. Dlouhé mezi v Chotyni, pøi silnici vedoucí po levém bøehu Nisysmìrem k Hrádku. Podle povìsti mìl hrubý, støedovìkým dojmem pùsobící køí�pùvodnì stát ponìkud výše, na úpatí kopce zvaného Nitscheberg. Vztyèen zde bylprý na místì, kde byl za napoleonských válek pøi pøestøelce zabit a pohøben neznámýfrancouzský oficír. Køí� však pozdìji stál v cestì novì budovanému �elezniènímunáspu a byl proto coby významná památka pøesunut na souèasné místo.

Na �itavsku je smírèích køí�ù podstatnì více a hned nìkolik jich je pøímov �itavských ulicích. Ètyøi køí�e ze �lutého pískovce jsou vedle sebe zazdìny dohøbitovní zdi u Mariánského kostela (Frauenkirche) na východním okraji mìstaa pøemístìné sem byly z rùzných míst. K jednomu z nich se vá�e povìst o soubojidvou mu�ù o pannu – dceru �itavského starosty. Staré smírèí køí�e jsou ve mìstìzazdìny té� do vnìjších zdí kostelíka Nejsvìtìjší Trojice zvaného také Tkalcovský

Smírèí køí�e – svorník mezi drobnými památkami Hrádeckaa �itavska

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(Weberkirche), na samém okraji bývalých mìstských hradeb (obr. 2). Vysoký køí�s vytesaným no�em je zde prý pøipomínkou vra�dy, kdy jistý mistr v øevnivosti zabilsvého tovaryše. Na tomté� místì je zazdìn i velký køí� s dlouhým vyrytým meèem,pøipomínající údajnì vra�du dítìte èi smrt švédského oficíra. Další køí�pøipomínající smrt švédského dùstojníka stojí v �itavì na západním okraji parku veWeinau.

Kamenné køí�e nacházíme také ve vsích a kopcích okolo mìsta. Známý je ten,který stojí v houštinì u cesty vedoucí k eichgrabenské lesovnì. Nechali jej prýpostavit �itavští obyvatelé na památku kutnohorského obchodníka HänselaGläntzera, který roku 1392 zalo�il se svojí �enou Margarethou nadaci 300 kop grošùna ka�doroèní údr�bu staré zemské stezky spojující �itavsko s Èechami. Nedalekoodsud - pod zbytky hradu Karlsfried, se u silnice nacházejí pod vìtvemi hustýchsmrkù další dva malé a léty omlácené pískovcové køí�e. Podle povìstí majípøipomínat krvavý boj v husitských válkách roku 1424 èi snad souboj dvou mu�ùo dívku. Také pøímo v blízkém Oybinì stojí dnes vedle hostince Teufelsmühle nanovì upraveném místì další smírèí køí� s vytesaným letopoètem 1670. Pøipomínáprý smrt mladé dívky, ovšem jiná povìst øíká, �e zde byl zabit oybinský poustevník.

Dávno zapomenutý smírèí køí� byl nalezen pøi orbì na podzim roku 1969

Obr. 2. Smírèí køí� u Weberkirche v �itavì

Abb. 2. Sühnekreuz bei der Weberkirche inZittau.

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i v nedalekém Olbersdorfu. Dnes stojí kousek severnì od nádra�í Niederdorfa badatelé o nìm spekulují, �e by mohl být postaven ji� na konci 15. stoletíolbersdorfským mlynáøem, který v hádce zabil jednoho sedláka. Nepøíliš daleko odnìj - jihozápadnì od vsi Bertsdorfu stojí v sousedství kamene Kachelsteinuvyznaèujícího kdysi hranici �itavského majetku a nostizovského panstvíGrossschönau tzv. Švédský køí�, poslední smírèí køí� �itavska, který stejnì jako øadajiných podobných znamení na nìmecké i èeské stranì hranice pøipomíná údajnousmrt švédského dùstojníka v èasech tøicetileté války.

Roku 1713 se na Hrádecku objevila nová nemoc podobná moru, lidé ulehali dopostelí a celé týdny se nemohli slabostí hnout a slabší umírali. Nebylo snad �ádnéhodomu, ve kterém by si hrùzná nemoc, o ní� se zaèalo tvrdit, �e pøišla ze špatnéhochleba, do nìho� byl pøidáván jedovatý námel, nevybrala svoje obìti. �itavštíodmítali pouštìt do svého mìsta lidi pøicházející z Èech, nemohly se konat trhy,krajem se šíøil strach ze smrti. Mìš�ané z Hrádku tehdy slíbili, �e jestli tato nemocpøejde, postaví na námìstí dìkovný sloup. Kdy� pak skuteènì odešla, svùj slibdodr�eli: ji� 26. èervence 1714 byl za pøièinìní tehdejšího starosty SebastianaTippolta na Horním námìstí postaven toskánský barokní sloup se sousoším navrcholu. Pískovcová socha znázoròovala svatou Annu – matku Panny Marie, kterádr�í v rukou Je�íška a vedle ní� stojí malá Matka Bo�í. Na ètyøech stranách sloupubyly vyvedeny nejrùznìjší nìmecké nápisy. Nejstarší z nich se nacházel na severnístranì a v pøekladu øíkal: Zøízeno hrádeckou mìstskou obcí v nouzi zhoubnéepidemie v roce 1714 ex voto. Na východní stranì se nacházel nápis: Slovo Bohanejvyššího je studna moudrosti a vìèné pøikázání je jeho pramen. Na západní stranìpodstavce stálo: Obnoveno v roce 1802 pod vedením hrádeckého ctìnéhomìstského soudu a pod tím: Renovováno k poctì svaté Anny v èervenci 1889.Poslední nápis se nacházel na ji�ní stranì a hlásal: V roce 1838 obnoveno díky závìtípana Cajetana Schuberta, bývalého mìstského pøedstaveného .Morový sloup, zvaný v Hrádku spíše Anina socha (Anna samotøetí) èi té� lidovìAnnina kaple, se stal neodmyslitelnou souèástí Horního námìstí, symbolemhou�evnatosti, se kterou mìš�ané spolu s vírou pøe�ili nemoc. Ke sloupu se chodililidé spoleènì modlit, roku 1750 k nìmu dokonce šlo procesí od kostela; u chrámutehdy stála provizorní døevìná kazatelna, ze které hlásili slovo Bo�í misionáøiz Tovaryšstva Je�íšova. Roku 1769 byl morový sloup celkovì zrenovovánchrastavským malíøem a štafírem Kandlerem a proto�e ji� nìkolik let pod nímnevedl hluboký úvoz a vozy od �itavy jezdily pøímo okolo, byly na ochranu sochyzasazeny po stranách ètyøi pískovcové sloupy, které ze sedelských lomù vìnovala

Hrádecký morový sloup – symbol stesku i nadìje

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vrchnost. Roku 1802 následovalo další vylepšení sochy malíøem Kandlerem,pozdìji byla na základì závìti Cajetana Schuberta provedena libereckým malíøemFelgenhauerem generální rekonstrukce celého sousoší. Roku 1882, veèer 24. èervnavšak pøi bouøce sjel do sochy blesk, ale ta jakoby zázrakem zùstala prosta všechpoškození. Poslední obnova byla provedena roku 1889 na náklad paní JosefyPietschové, man�elkyAntona Pietsche, majitele domu è. 280.

Morový sloup stával na námìstí, pozdìji ji� bez ochranných sloupù a øetìzù, ještìnìkolik prvních desetiletí 20. století. Dochovaly se dokonce fotografie, kde se jehobarokní krása snoubí s moderním nápisem Elektro – Haus na domì napravo odradnice. Sloup ale jako kdyby u� v nových dobách nemìl místo. V prùbìhuváleèných let byla pro snadnìjší pohyb automobilù po námìstí odstranìna a doèasnìulo�ena do dvora za hasièárnou. Po válce se tam cenná památka hrádecké minulostiválela ji� jenom jako nepotøebný kus haraburdí. Pozdìji se ztratila neznámo kama tvrdí se, �e byla odvezena tam, kam patøily všechny pøipomínky minulosti – nasmetištì na Kristýnì èi �e skonèila v základech panelových domù u trati.

Hrádek tak ka�dopádnì nav�dy pøišel o svou staletou ochranu a nejvýznamnìjšídrobnou duchovní památku. O kámen, kvùli kterému lidé kráèeli po kolenou poschodech, ke kterému se modlili, kterému ve zlých èasech vìøili a na jeho� opravua pozlacení také psali závìti. Na námìstí po nìm zùstal pouze sokl s ulomeným�elezným èepem, na kterém pak více jak pùlstoletí parkovala auta. Smutná bylahistorie morového sloupu, který ze smutných èasù vzešel.

Na jakoukoliv obnovu hrádeckého morového sloupu, obèas ve mìstì od 90. let20. století zmiòovanou, jsem nevìøil a� do zavìšení nových zvonù do vì�e kostelasv. Bartolomìje roku 2000. Ve stejné dobì se zaèalo také mluvit o obnovì povrchunámìstí. Ta ale paradoxnì zaèala a� pøesnì deset let poté. A byl pøi ní vyzvednuti pískovcový kámen v dla�bì pøed Lékárnickou ulièkou - podstavec morovéhosloupu, pod ním� byl dokonce neèekanì objeven ještì jeden díl pùvodního, témìø tøista let starého soklu. Potìšující zprávou je, �e projekt rekonstrukce námìstí poèítás jeho návratem do nové dla�by na pùvodní místo. Lze tedy dnes s optimismemodhadnout, �e oprava historického hrádeckého centra i obnova zdejších tradic budejednou zakonèena vztyèením repliky staré barokní památky, která se bytostnì pojís Hrádkem a jeho obyvateli. Jakmile k ní jednou dojde, vrátí se velký díl zašlé krásyi starého duchovního náboje do centra mìsta Hrádku.

Jedna z nejkrásnìjších drobných památek Hrádku stojí na jedné ze zahrad v �itavskéulici. Navzdory své veškeré velebnosti a bytelné historii tu ovšem svùj boj o místo naslunci svádí s novodobým prodejním stánkem a mohutným plotem z jehliènanù,

Grösselova kaplièka aneb baroko v zajetí houští

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které dnes bohu�el vítìzí nad jedineènou barokní krásou. Kdysi v tìchto místechstávaly za mìstem mohutné stodoly a právì mezi nimi stála – stínìna vysokýmitopoly – kaplièka jako památka na zbo�nost hrádeckého mìš�ana ChristophaGrössela, nìkdy psaného také jako Kressel, který ji zde na mìstském pozemku zøídilroku 1697. Pùvodnì pan Grössel postavil dokonce kaplièky dvì – vedle stavbièkypøi dnešní �itavské silnici zøídil ještì podobnou ještì i u domu è. p. 270. Ta však bylaroku 1848 pravdìpodobnì ze stavebních dùvodù zboøena. Dochovaná kaple je asiètyøi metry vysoká, s hlubokým výklenkem ohranièeným dvìmatoskánsko–dórskými polosloupy. Nad èlenitou øímsou je pùlkruhovité zakonèeníozdobené dvìma kamennými koulemi a pískovcovou piniovou šiškou, v prostorubyl nápis: „Auf Dich Herr habe ich vertraut, mein Schicksal ist in deinen Haenden.Ps. 30. 15.16“ (VTebe, Pane, jsem vìøil, mùj osud je v Tvých rukou. �alm 30, 15.16).Ve výklenku byl pùvodnì pøipevnìn masivní døevìný køí� s postavou Kristamalovanou na plechu, podle nìho� se také ještì pøed válkou kaplièce øíkalo Grösslùvkøí�. Pøi zemi je do desky vytesán lehce zvìtralý nìmecký nápis, který v pøekladuhlásá: Pohleï, èlovìèe! Zde visí ten, pøed ním� se vše sklání, a pøece nemá místeèka,kam by hlavu svou slo�il. Abych �ivot Tvùj vykoupil, musím zde na køí�i umøít. Kucti a slávì hoøkého utrpení a smrti našeho Pána Je�íše Krista dal poèestný panChristoph Grössel, mìš�an a forman z mìsteèka Hrádku, spolu se svou ctnou chotíElisabethou tuto kapli postavit léta pánì 1697 21. listopadu .Grösselova kaplièka není navzdory svému stáøí vùbec ve špatném stavu, ale jakobyna svoje lepší èasy a úctu ze stran Hrádeèanù stále ještì èekala. Zatím zarùstá zelení,která tu stále více skrývá jedineèné køivky vrcholného baroka a je symbolickýmpamátníkem nedávných èasù, kdy vìtšinu ze zdejších duchovních památek svíralohouští.

Naproti Lidovému domu na �itavské ulici stojí v lipách dodnes velmi zachovalápískovcová socha sv. Josefa. Vypráví se, �e nìkde v blízkosti je zakopána truhlice sezlatem ukoøistìným francouzskými vojáky v roce 1813, za èasù napoleonskýchválek. Vojáci zde mìli váleènou koøist zahrabat v pøedtuše posledního útoku pøedporá�kou, pozdìji všichni padli na poli cti a slávy a nakradené zlato zùstalozakopáno v zemi, bez jediného svìdka, který by je vyhrabal. Jestli je povìstpravdivá, ví jenom pískovcový Josef s Je�íškem. Ti byli na odvìkém pozemkovémmajetku hrádecké katolické farnosti, postaveni roku 1761 zdejším faráøem JosefemTobiasem Schöpferem nákladem 200 tehdejších zlatých. Na šedì namalovanémpodstavci býval nápis: „Sanct Joseph’s Rechtschaffenheit uns ein Vorbild Mth. I .19“ (Poèestnost sv. Josefa buï nám vzorem, Matouš I.19). Na pravé stranì byl pak

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Roztodivné osudy hrádeckých soch a køí�ù

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nápis „Errichtet ex voto vom Pharrer Joseph Tob. Schöpfler 1761“ (Zøízeno ex votofaráøem Josephem Tob. Schöpflerem 1761).

Silnì zvìtralá barokní socha sv. Vavøince stojí na levé stranì Oldøichovské ulice,nìkolik desítek metrù za �eleznièním viaduktem. Na pozemku grabštejnské šlechtybyla postavena roku 1781 a v duchu doby svého vzniku má také vyveden bohatìzdobený podstavec – na mráècích plují barokní andílci s køí�em – a na nìm bídnìvyvedená socha svìtce. Pod andílky pak nápis: „DeM seLIgen BLVtzeVgenLaVrentIo zU Ehren errIChtet von Johann Xtoph Lorenz bürgerl. Webermstr.u. Rathsfreund in Grottau 1781“, co� v pøekladu znamená asi toto: „Bla�enémumuèedníku Vavøinci ku cti a slávì zøízeno Johanem Christophem Lorenzem,mìš�anským tkalcovským mistrem a mìstským radním v Hrádku 1781“.

Poslední socha patøí sv. Annì s malou soškou Panny Marie a stojí na staré cestì,která vedla z Hrádku okolo Zámeckého køí�e ke Grabštejnu. Zøízena zde byla roku1819 hrádeckou obcí a s ohledem na svoji polohu nedaleko pøed høbitovní bránou seve všech èasech tìšila pozornosti Hrádeèanù a dostávalo se jí záplavy kvìtin.

V ulicích Hrádku se nachází také nìkolik starobylých køí�ù. Podstavecs masivním litinovým køí�em stojí dodnes také u bývalého Ovèího mostu, nahrádeckém bøehu Nisy. Na kameni je vyveden nápis: Prameni nadìje, školomoudrosti, oltáøi smíøení, buï pozdraven. Zøízeno roku 1863 Franzem Kirschneremstarším. Další velký køí� stojí také ve Václavské ulici, pøímo naproti budovámbývalého Bekonu. Na kamenném podstavci je upevnìn asi tøi metry vysokýplechový køí� s Ukøi�ovaným a Pannou Marií. Na podstavci býval nìmecký nápis:Ve všech 4 èástech svìta se ti, kteøí v Je�íše Krista vìøí a jeho hoøké utrpení a umíránívidí, neztratí. ZøídilAnton Stumpe 1800 .

Jednou z prvních obnovených památek Hrádku je ovšem starý Zámecký køí�,který stojí pod mohutným stromem u starého vodojemu na konci Liberecké ulice, pøistaré cestì spojující mìsto s Grabštejnem. Po léta býval ponièený zrezivìlý køí�smutným strá�cem vjezdu do Hrádku, na ošumìlém kamenném podstavci bylo jentorzo starého kovaného køí�e. Díky obìtavým zachráncùm stojí dnes pod mohutnoulípou opravený Zámecký køí� jako posel nadìjných èasù.

U mnoha václavických domù a chalup bývaly kdysi vztyèeny køí�ky, sochy, bo�ímuka a co jejich poètu týèe, bývala ves Václavice v tomto ohledu nejbohatší nacelém Hrádecku. Dodnes se zde dochovala celá øada drobných památek, ovšem vevelmi rozdílném stavu. Jakoby právì zde mìl být nejvìtší kontrast, jsou nìkterékøí�e na hranici zkázy a jiné pøíkladnì obnovené .

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Zaèátky a konce køí�ù ve Václavicích

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Køí�ù a bo�ích muk plné Václavice ale také utr�ily nejvìtší ránu ze všech vsíHrádecka, to kdy� zde byl roku 1976 str�en barokní svatojakubský kostel,a pozùstalí - høbitov s márnicí byli a� do poèátku 21. století ponecháni bez údr�bya dospìly na pokraj zániku . Dodnes zde proto pøekvapí a potìší oko poutníkapøíkladnì opravené dva køí�ky. První stojí na kopci u silnice nad vsí a nápis na jehoopraveném podstavci hlásá, �e jej roku 1852 postavil sedlák Florian Scholze (obr. 3).Další je v horní èásti vsi, kde jej dal vztyèit sedlák Florian Wohlmann v roce 1835.Jejich udr�ovaný vzhled prozatím kontrastuje se zbìdovaným stavem nejstaršíduchovní památky ve Václavicích – tzv. Školního køí�e z roku 1778, stojícího podstromy v polích nad høbitovem. Nejhonosnìjší památkou ve vsi je socha svatéhoJana Nepomuckého vytvoøená jakýmsi lidovým umìlcem na objednávku sedlákaJosefa Scholze z domu è. 235. Dodnes tam stojí u krásného selského domuzadumaný svìtec s letopoètem 1855 na podstavci. Kde však skonèil sedlák Scholze,ví snad jen onen kamenný Jan. Krásná socha neposkvrnìné Panny Marie stojíu statku è. 27, poblí� zelenì znaèené turistické cesty. Lidská hloupost dílu z roku1802, zakoupenému sedlákemA. T. Schubertem urazila hlavu a odhodila ji neznámo

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Obr. 3. Scholzeho køí� veVáclavicích

Abb. 3. Das Scholzes Kreuz inWetzwalde

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kam. Úplná obnova této sochy tak bude jednou v budoucnu patøit k tìm nejtì�ším,ne-li rovnou úplnì nereálným.

Nedaleko od bezhlavé sochy se u zboøeného statku è. 26 nachází na nezvyklevysokém podstavci Thielùv køí� z roku l865 – památka zajímavá nejen vzhledem,ale i historií. Thielovi bývali sedláci ve Václavicích a v jejich rodì se dlouho dìdilrychtáøský úøad. Roku 1736 se objevuje ve Václavicích jako rychtáø jistýbìlokostelecký sedlák Daniel Thiel. Ten kdysi, jak se po léta tradovalo, koupil odgrabštejnských pánù kopec zdvihající se na konci Bílého Kostela, tzv. Schelleberg,a rozhodl, �e z výtì�kù pozemkù na nìm se budou platit mše. Jak je vidìt, DanielThiel byl nejen pracovitý a vá�ený, ale i bohabojný èlovìk. Kdy� roku 1768 zemøel,nechal po sobì následovníka v rodu i rychtáøském úøadu, Johanna Josefa. Ten mìlètyøi syny: nejstarší byl po otci Johann Josef obdr�el úøad a s ním spojenou krèmu,Andreas zaèal hospodaøit na statku èíslo 26, Franz se stal uèitelem a Antonadvokátem v Liberci. Syn rychtáøe Johana Josefa, takté� Johann Josef, pokraèovalv úøadì a díle svého otce, a po nìm i jeho syn Anton (majitel obøího statku èíslo 21,pozdìjší budovy JZD). V rodu Thielù zùstal rychtáøský úøad i nadále a� do roku1842. Kdy� byla roku 1850 zavedena samospráva obcí, zastávalo v rùzných letechpoté úøad obecního pøedstaveného i nìkolik Thielù. Na pøelomu století �ijí Thieloviji� ve 23 václavických domech a statcích. Po 2. svìtové válce byl Thielùv rod ze vsiodsunem Nìmcù vyrván, dávné vazby zpøetrhány, rodinné pøíbìhy, vìtší èi menšívzpomínky a dávné události zapadly prachem. Z rodového statku è. 26 zbyly polétech hospodaøení jiných pánù jen základy, pár kamenù a cihel. Vedle v houští pakstojí podivnì velký køí�, jako by jej tam kdosi zapomnìl. Mohutný sloup s pùvabnýmreliéfem Piety a textem z Bible øíkajícím v èeské biblické verzi kolemjdoucím:Nespouštìjme oèi z Je�íše, pùvodce a završitele naší víry, který pro radost, le�ícípøed ním, nedbal na hanbu, podstoupil køí� a usedl po pravici Bo�ího trùnu. Pod nímje pak nápis hlásající, �e tato krása byla zøízena roku 1865 Franzem Thielem,sedlákem z è. 26, a podpoøena ještì na údr�bu nadací. Mlýn dìjin semlel FranzeThiela, jeho dùm i celou slavnou nadaci. Køí� dále zarùstá v bezoví a málokdo ze vsidnes ví, proè tam vùbec stojí.

Dvì malé vesnièky Hrádecka, dva osudy dvou kaplí, v dávné minulosti témìøshodné a nyní tak rozdílné…

Hornosedelská kaplièka (obr. 4) patøí mezi nejkrásnìjší a také nejvýše polo�enépamátky Hrádecka. Je také pomìrnì starobylá – v obecní knize Dolního Sedla bývalzápis z 15. prosince 1739, který všem budoucím oznamoval, �e v Sedle byla napozemku Wenzela Hartiga è. p. 2 nákladem prarodièù dolnosedelského rychtáøe

Horní Sedlo a Uhelná – vzkøíšení i a zmar dvou vesnických kaplí

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Antona Andersche postavena malá kaplièka. Na hrádecké faøe se pak dochovalpodrobný popis jejího vzhledu a vnitøního vybavení z roku 1837. Zaèínal vznešenì:„Inventáø kaple zøízené rodinou Anderschù pøed rokem 1762 v Sedle, panstvíGrabštejn, kraj boleslavský, diecéze litomìøická, nad ním� vykonává právo správygrabštejnská vrchnost.“ Následovaly všemo�né informace o stavbièce: bylazasvìcena nejen svaté Trojici, ale i svaté Rodinì - Je�íšovi, Marii a sv. Josefovi;v dobì sepsání inventáøe, byla kaple podle hrádeckého vikáøe Franze Petterse vevelmi špatném stavu, bøidlicovou støechou zatékalo, dveøe byly vyvalené, omítkaopadávala. Zajímavé je, �e i pøes špatný stav mìla kaplièka takté� svùj fond, kterýbyl i s úroky deponován – jak jinak – v kase panství Grabštejn. Není proto divu, �e ses generální opravou vyèkávalo a� do roku 1890, kdy stavbì pomalu hrozilo zøícení.

Oprava kaple s vysvìcením byla pak doprovázena velikou slavností: 28. záøí1890 se pod lípou sešli skoro všichni obyvatelé Horního i Dolního Sedla, školní dìtivykulenì hledìly na pana dìkana Henkeho, pøedstavitelé obecní správy z DolníhoSedla, kam horní osada formálnì patøila, se naparovali zásluhami o kapli a pìveckýspolek „Veselost“ zapìl pod vedením sbormistra Emila Plodka nìkolik písní,vhodných k této dùstojné chvíli. V souvislosti s velkou opravou pøibyla ve støíšcekaple i vì�ièka s malým zvonem, který svým zvukem vítal ka�dé nové ráno

Obr. 4. Barokní kaple na Horním Sedle – stav pøed rekonstrukcíAbb. 4. Barockkapelle am (Pass). Der Zustand nach der Rekonstruktion

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i ohlašoval veèer. Za 1. svìtové války bylo pravidelné zvonìní zrušeno a zvonslou�il ji� jen jako umíráèek. Poslední pøedváleèná oprava kaplièky byla provedenana popud zdejšího lesního správce Franze Neumanna v roce 1931 a porùznu se na nípodíleli témìø všichni hornosedelští horalé. Zednické, pokrývaèské a klempíøsképráce si tehdy vy�ádaly pomìrnì znaènou èástku 900 èeskoslovenských koruna spoustu dalších potøebných vìcí dodali zdarma zdejší lidé. Na závìr byla otevøenamakovice na vì�ièce a k listinám a støíbrným penìzùm pøipomínajícím opravu roku1890 pøibyly ještì další listiny a peníze, tentokráte ji� jenom mìdìné. Poslední válkaznamenala ztrátu zvonu a také následný odsun zdejšího nìmeckého obyvatelstva,které o kaplièku po léta peèovalo. Nezájem nových obyvatel pak zapøíèinil jejídlouhodobé chátrání. Na konci 20. století byl symbol Horního Sedla opìtv �alostném stavu, pøesnì takovém, jaký popisoval pan vikáø Petters roku 1837. Dostøechy pršelo, omítka opadávala, dveøe byly vyvalené, z pùvodního cennéhoinventáøe nezbylo témìø nic.

Ještì v roce 2001, kdy vyšlo kni�nì moje obšírné vyprávìní o Horním Sedle,jsem vùbec nedoufal, �e by stará kaplièka mohla nìkdy dojít záchrany a vzkøíšení.Smutnì jsem okolo ní chodil ke hrádeckým skalám a pozoroval postupný, ale stálerychlejší zánik. Neuvìøitelné se však náhle stalo skutkem a roku 2003 se do opravypustilo Sdru�ení pro záchranu drobných sakrálních památek. Díky nadšení a pomociøady lidí a institucí byla kaplièka postupnì obnovována a v závìru roku 2006slavnostnì dokonèena. Vít Štrupl, èlen sdru�ení a jeden z iniciátorù rekonstrukce,tehdy napsal: „A� tedy kaplièka, lidé ze Sedla i všichni procházející poutníci, kteøízvìdavì pohlédnou do kaple, pomodlí se èi jen spoèinou v jejím stínu, spolu pro�ijív míru a porozumìní mnoho dalších desetiletí.“ Nenapsali by to snad krásnìji vá�enípánové pøed sto lety; dobré èasy kaplí se vrátily nahoru na Horní Sedlo.

Zcela opaèný je ovšem pøíbìh kaplièky na Uhelné (obr. 5), na opaèné stranìHrádku. Tam, na vìtrném kopci pomáhala lidem za krutých èasù pøe�ít jedinì víra.Chtìli proto svùj kostel, a kdy� ne hned kostel, tak alespoò kapli, malou kaplièku.Místo svatostánku jim však musel po dlouhou dobu staèit k veèernímu modlení jenmalý zvonek pøipevnìný na mohutnou lípu pøed domem è. p. 4. Nakonec se pøecijenom køes�ané z Uhelné doèkali – na jaøe 1864 zaèal chrastavský stavitel KarlKnesche se zednickými pracemi. Dokonèení stavby sice zbrzdila prusko-rakouskáválka roku 1866, ale nakonec byla neorománská kaple pøeci vysvìcena v øíjnu 1867.Na její výstavbu pøispìla tehdy nejen celá øada místních lidí, ale i majitelgrabštejnského panství hrabì Clam-Gallas. A proto�e Uhelná le�ela pøi zemskéhranici, poskytl pomoc i hrabì E. C. H. Einsiedel, majitel sousedního panstvíReibersdorf (dnes zaniklé Rybarzowice v Polsku).

Vnitøní vybavení kaple bylo v negotickém stylu: vyøezávaný oltáø s obrazem

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Marie a Je�íška, kovové svícny, zdobné lavice pro vìøící, dokonce i kobercea harmonium, na které se vyhrávalo o mších. Ve vì�ièce zakonèené køí�kem bylzavìšen zvonek, který pøedtím býval na nedaleké lípì. Podle soupisu památekz doby tøicátých let mìl být tento zvonek, odlitý roku 1850 pra�ským zvonaøskýmmistrem Bellmannem a ozdobený obrazem svatého Jana z Nepomuku, sòat a pou�itpro váleèné úèely. Po první svìtové válce povìsili zdejší lidé do dubových závìsù vevì�ièce zvonek nový, který kupodivu za další války pøeèkal nacistické sbìraèebarevných kovù a ještì dlouhá pováleèná léta pak na nìj jedna zdejší paní vyzvánìlav dobách, kdy zavítala smrt do vsi a nìkoho z obyvatel si odvádìla s sebou. Ještìnìkolik pováleèných let se o kaplièku nìkolik zdejších obyvatel staralo, pak všakbohabojní zmizeli a svatostánek se stal obìtí darebákù. Traduje se, �e oltáø s Mariía Je�íšem skonèil v kamnech za jakési zimy. Stejný osud postihl i kostelní lavice,trámky, vyøezávané sloupy, všechno. Zmizelo harmonium, andìlíèci a cínovésvícny, neznámí rozsekali i barevná okénka. A nakonec, jako poslední obì�démonùm a zlým silám, ukradl nìkdo i zvonek z vì�e. Dílo zkázy bylo dovršeno,rozsekaná kaple stojí dnes bez støechy uprostøed obce a okénky profukuje vítr, kterýdo místa, kde stával oltáø, nastlal závìj lipového listí. Pøed lety sice kapli kdosi

Obr. 5. Kaple na UhelnéAbb. 5. Kapelle am Kohlige

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koupil a plánoval opravu, dokonce nový zvon prý dal odlít, pak si vše ale asirozmyslel a na Uhelné u kaple se pøestal ukazovat. Dlouhá léta pak nepadala naúrodnou pùdu snaha obyvatel Uhelné i mìsta Hrádku od nìj kapli koupit a opravit,a tak se zdálo, �e svatostánek bez støechy bude jen pár let chátrat, pak se rozsypedocela . Vìøím dnes v to, �e nakonec záchrana a nové vyu�ití pøijde ještì vèas.Proto�e jestli zbytky kaplièky z návsi nakonec zmizí, rozchechtají se v políchvšichni pohanští lipoví, duboví a jasanoví bohové: „Tady na kopci jste mìli k Bohunejblí�e, ale sami jste ho vyštvali. Dobøe vám tak, teï jste v naší moci.“Apak se vrátíu� jen èasy uctívaèù stromù….

Øekl-li kdysi spisovatel Ludvík Vaculík, �e krása krajiny tkví ve vlastnostech oèítìch, kteøí ji pozorují, lze k tomu dodat jen, �e pùvab a náboj urèité zemì vzniká takéz pøíbìhù lidí, kteøí v ní �ili a z dìdictví, které tu zanechali.

Krajinu lze vnímat z okénka jedoucího automobilu. Odtud pùsobí jako souborpozemkù a lidských sídel s vìtšími èi menšími objekty rùzného stáøí a stavu. Mezinimi se táhnou komunikace a elektrické dráty. Krajina se nám po chvíli zmìní v párvzpomínek na silnièní ukazatele a cedule ohlašující zaèátek a konec obcí. Spíše ne�krásu alejí, vùni lip a útulnost zájezdních hospod, v ní oceníme šíøku silnice a kvalituasfaltu. Øítíme se krajinou rozkmitání rychlostí vlastního �ivota a ochuzenio pochopení souvislostí podle elektronických navigací a unifikovaných hnìdýchinfotabulí navštìvujeme turistické zajímavosti, kde máme problém s parkováníma neodbytný pocit, �e jsme tu ji� nìkdy v minulosti byli.

Krajinu je ale stále mo�né vnímat i jinak – ponoøit se do ní, prochodit ji pìškya pomalu, pøitom nasávat její vùnì a odkrývat drobná tajemství. Chùze Hrádeckem,oním krajem okolo øeky Nisy a jeho poznávání pøedstavuje urèitý druh poezie.Lhostejno v jakém stavu krajina je, v ní tepají verše a bují drobné krásy. Pùvabkrajiny je tu spojen nikoliv s romantickými zøíceninami, udr�ovanými zámeckýmiparky èi rustikálními zahradami u barokních far, ale pøedevším se starými lomy,rozvalenými továrnami, zarostlými mlýnskými kanály a zaniklými hospodáøskýmidvory. Stále více jej také nacházíme ve spojení s donedávna opomíjenýmia hroutícími se kaplièkami, smírèími køí�i a bo�ími muky, ke kterým dnes ji� jen tua tam známe staré pøíbìhy o dávno mrtvých lidech a èasto si je musíme se zavøenýmaoèima jen pøedstavovat.

Navzdory všem ranám, které utr�ily za poslední pùlstoletí, jsou drobné památkydnes v sudetské krajinì posledními strá�ci zmizelých èasù, kdy se v lukách a políchodehrávaly �ivoty vìtšiny lidí, kdy se pracovalo a modlilo, dùle�ité vìci sepravidelnì opakovaly, v létì bylo vedro a v zimì sníh, øeky se bì�nì vylévaly z bøehùa smrt patøila k �ivotu. Rozbouøeni rychlostí našich souèasných �ivotù hledámeprostøednictvím drobných památek v krajinì útìchu a ztracený øád svìta.

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Poznámky1 Prakticky a� do poèátku 19. století se neèinily �ádné zásadní rozdíly mezi èesky

a nìmecky mluvícími obyvateli Èech tj. Böhmen; byl-li nìkdy do té dobyoznaèován jako Böhme, znamenalo to obyvatel Èech bez rozlišování jakýmmluvil jazykem. Navíc Nìmci �ijící v pohranièí mìli v té dobì díky katolickékulturní tradici ještì v 19. století mnohem blí�e k èesky mluvícím obyvatelùm ne�k Nìmcùm ze Saska èi Slezska ovlivnìným silnì protestantským stylem �ivota.

2 Na øadì podstavcù kamenných køí�ù a soch tak dodnes nacházíme nápisyErrichtet und gestiftet ve významu zøízeno a zaštítìno penìzi co� znaèí nejenzaplacení zøízení, ale i zøízení jakéhosi nadaèního fondu na udr�ovánív budoucnosti.

3 Staré køí�e, kaplièky a bo�í muka se nacházejí zejména v okolí katolickýchcenter, hojné jsou napøíklad v okolí kláštera St. Marienthal.

4 Nejznámìjší je asi o køí�i v polích nad Donínem, který vztyèen roku 1882 napamátku sedláka Bernerta, kterého zde mìl zabít blesk.

5 O obnovu tøí památek pøímo v lesích nad Hrádkem – Landvašského køí�e,Pekaøova køí�e a Mordové borovice – se postarali v 90. letech 20. století èlenovésdru�ení Patron – spolek pøátel drobných památek Jizerských hor. V oblastiHrádecka a Chrastavska vzniklo na poèátku nového tisíciletí aktivní Sdru�ení prozáchranu drobných sakrálních památek, která opravilo napø. Zámecký køí� nadHrádkem, tøi køí�e ve Václavicích a hornosedelskou kaplièku. V ji�ním podhùøíLu�ických hor pùsobí velice aktivní obèanské sdru�ené sdru�ení. Drobnépamátky severních Èech, které obnovilo ji� více jak 200 objektù a organizujedokonce i o opravu a o�ivení nìkterých kostelù a kaplí.

6 Zdaleka nejèastìjším motivem povìstí je smrt švédského dùstojníka za tøicetiletéválky èi souboj dvou mu�ù o dívku.

7 V pùvodním znìní dle Kühnovy Topografie: Von der Grottauer Stadt-Gemeindein der Noth einer verheerenden Epidemie im Jahre 1714 ex voto errichtet. DasWort Gottes, des Allerhöchsten ist der Brunn der Weisheit und das ewige Gebothist Ihre Quelle Sir C.I.V.5.; Im Jahre 1802 unter Leitung des Grottauer löblichenStadtgerichtes errichtet; Im Jahre 1838 duch ein Vermächtnis des weil. HerrnCajetan Schubert gewesenen Stadt- Vorsteher in Grottau renoviert. Nápis z roku1889 v Topografii chybí.

8 Podle Kühnovy Topografie v originále: SCHAU AH, O MENSCH! HIERHANGET VOR DEM SICH ALLES REGET UND HAT DOCH KEINENORTH? WO ER SEIN HAVBT HIENLEGET DIR DAS LEBEN ZVERWERBEN, MUS ICH HIER AM CREUTZE STERBEN, ZV EHREN DEMBITTER LEIDEN UND STERBEN UNSERS HERRN JESU CHRISTI HAT

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DER EHRENGESCHÄTZTE HERR CHRISTOF GRÖSSEL BVRGER UNDFUHRMANN IM STADTL GROTTAU SAMT SEINER EHEWIRTHINELIESABETHA DIE KAPELLE AUFERBAVEN LASSEN IM JAHRE XTI1697 DEN 21: NOVEMBR.

9 Podle nìkterých údajù se jméno donátora vyskytuje také v podobì Wenzel AntonStompfe, viz. Kühnova Topografie str. 102.

10 Poèetné václavické køí�e se také staly pøedmìtem zájmu Sdru�ení pro záchranudrobných sakrálních památek, které tu bìhem prvního desetiletí 21. stoletíopravilo celkem tøi køí�e, z nich� dodnes stojí bohu�el jen dva, nebo� jeden bylroku 2009 znièen pádem stromu. Právì ve Václavicích jsem v roce 2010 ale takéslyšel novodobou tradovanou zprávu, podle ní� jeden z majitelù objektu pøihlavní silnici v nedávné minulosti odstranil kamenný podstavec bo�ích mukv obavì, �e by jej jejich pøípadná památková ochrana mohla v budoucnuomezovat. Pokud je tato informace pravdivá, jedná se o naprosto neèekaný èin,který dnes jde proti celkovému trendu obnovy tìchto svìdkù minulosti.

11 Je pozoruhodné, �e na èásteènì znièeném høbitovì se po celou pováleènou dobunetknutý dochoval pomník padlým 1. svìtové války ozdobený sklenìnými jményobìtí a výraznými rytíøskými køí�i, které za obou válek slou�ily coby námìtnìmeckého vyznamenání tzv. �elezného køí�e. V souèasné dobì je márnice ji�zabezpeèena novou støechou a o stav høbitova pravidelnì peèuje mìsto Hrádeknad Nisou.

12 Kapli se nakonec mìstu podaøilo získat a v roce 2009 byly ji� prezentoványdokonce dvì studie její rekonstrukce a vyu�ití. Samotné práce ovšem nebylyv létì 2010 doposud zahájeny.

Kühn, Karl Franz Dr.: Topographie der historischen und kunstgeschitlichenDenkmale im Bezirke Reichenberg. Brunn 1934. - Mitteilungen des Vereines fürHeimatkunde des Jeschken – Isergaues. Roèníky 1925 a 1929. Reichenberg 1929.

Neuhäuser, Josef: Die Kapelle in Pass. In: Kirchennachrichten, torza novinovýchvýstøi�kù, roèníky neznámé.

Ressel, Anton: Heimatskunde des Reichenberger Bezirks. Reichenberg 1903 –1905.

Øeháèek, Marek: Hrádecko – krajina na Nise, Liberec 2001

Scheybal J. V. PhDr., Scheybalová J. PhDr.: Umìní lidových tesaøù, kameníkùa sochaøù v severních Èechách. Ústí nad Labem 1985.

Pou�itá literatura a prameny:

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� Auferstehung inmitten in einer

Buschlandschaft

nad Ni

Über den Niedergang und die Wiedergeburt

sakraler Denkmale in der Kleinregion von

Hrádek sou

Marek Øeháèek, Heimatforscher und Publizist

Heute nehmen wir die Zeit linear, als Start- und Ziellauf wahr, für die Menschen imBarock floss sie jedoch im Kreis, in ewiger Wiederholung und Rückkehr undständigem Wandel. Leben und Tod nicht ausgenommen. Der Glaube versuchte dasGeheimnis dieses Zyklus ein wenig zu lüften, er brachte Antworten auf diegrundlegenden Fragen des Seins und war das Grundmotiv zu einemverantwortlichen Handeln. Das Christentum bewog den Einzelnen unter anderemauch dazu, die Folgen des eigenen Tuns zu betrachten. Vergebung oder Strafe warenleicht verständliche Antworten auf Barmherzigkeit und Sünde. DurchWiderhandlungen gegen die Ordnung eingebüßtes Vertrauen war allein durch Reueund Buße wiederzugewinnen. Demut und eigenes Bemühen erkauften inneren undäußeren Frieden. Die göttliche Vorsehung entbindet den Menschen nicht seinereigenen Verantwortung. All dies widerspiegelte sich auch in der Kultivierung der inBesitz genommenen Landschaft, welcher die menschliche Hand das Siegel derOrdnung und der Achtung vor Gottes Gesetzen aufprägte. Dies kam durch eine derMathematik und Geometrie entlehnte Gemessenheit, Regelmäßigkeit undSymmetrie zum Ausdruck. Die häufige Ergänzung des Landschaftsbildes und derArchitektur durch Darstellungen von Gottes Leiden erinnerte sowohl an denschmerzvollen Abschluss des neuen Bundes, als auch an die gemeinsameVerantwortung für dessen Erfüllung.

Dr. phil. Kamil Podrou�ek, PhD.: „Über die Barocklandschaft“,aus dem Begleittext zur Ausstellung „Barockreliefs in den

Sandsteingebieten von Nordböhmen, Burg und Einsiedelei Sloup“.

Ein kleines sakrales Denkmal am Wegesrand! Bevor du vorübergehst, vergiss nicht,über seine Bedeutung nachzusinnen! Ein aus Norddeutschland stammender

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Wanderer staunt immer wieder über die zahllosen Bilder, Statuen, Kreuze undBildstöcke an allen Wegen und Pfaden in katholischen Ländern. Ich staunte auch,jedoch aus anderem Grund. Wie viel haben diese Zeichen am Wegesrande demaufmerksamen und besinnlichen Wanderer doch zu erzählen. Also – inne gehaltenund zugehört!

Aus den „Mitteilungen des Nordböhmischen Excursions Club“

Die Kleinregion Hrádek nad Nisou (zu deutsch: Grottau) liegt in einemsymbolischen Dreieck zwischen drei Orten mit starken geistlichen Traditionen – denüber Jahrhunderte funktionierenden Barockklöstern St. Marienthal im Tal der Neiße(Nisa), Jablonné (Gabel) am uralten Landesweg und letztendlich in Hejnice(Haindorf), zu Füßen der Berge von Frýdlant (Friedland). Trotz des Verlusts ihresEinflusses und auch der Attraktivität des Glaubens im 20. Jahrhundert lebt dieLandschaft an der heutigen deutsch-tschechisch-polnischen Grenze immer nochimmer von diesem mächtigen geistigen Dreieck, in den Tiefen seiner ungeahntenZusammenhänge. Der Zustand der alten Klöster verquickt sich so mit den Launender hiesigen Landschaft: die von der Heiligsprechung der Zdislava erhobeneEhrwürdigkeit von Jablonné, die Rehabilitation und Erneuerung des lieblichenMarienthal, mit dem Hrádek durch den Fluss verbunden ist, in den alle hiesigenWasser strömen und auch die buchstäblicheAuferstehung von Hejnice/Haindorf ausden Ruinen zu Beginn des neuen Millenniums – all dies waren Vorzeichen derRückkehr des hiesigen Landstriches zu verlassenen Traditionen. ZurNeuentdeckung dessen, was schon verloren schien. Zu einer allmählichen, aberunübersehbaren geistigen Erneuerung der Landschaft an den Ufern der Neiße.

Und damit meine ich nicht allein die Rückkehr zu den greifbaren Werten deswieder hergestellten Kulturerbes in Form der Belebung der ehemaligenTagebaulandschaften bei Olbersdorf bei Zittau und Görlitz, die mühevolleErneuerung der alten Burg Grabštejn/Grafenstein aus einem regelrechtenTrümmerhaufen oder die vordem undenkbare Restaurierung des gewaltigenBarockbaus des Weltadeligen Fräuleinstifts Joachimstein am Zusammenfluss vonWittig (Smìda) und Neiße (Nisa) in Radomierzyce (Radmeritz) und die großzügigeErneuerung des Franziskanerklosters in Hejnice. Ich verspüre vor allem dieErneuerung der geistigen Werte und die Erweckung der inneren Kraft dieserLandschaft, diesen langwierigen und komplizierten Prozess des Erkennens und derPflege der Wahrnehmungs- und Denkweise der hier lebenden, von ihrem von denNachkriegsereignissen überschatteten Schicksal etwas verwirrten Menschen.

Und wenn hier von der Wiederbelebung der geistigen Werte der Landschaft imDreiländereck die Rede ist, dann nicht nur aus eindeutig religiöser Perspektive, geht

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es hier doch bei weitem nicht nur um eine Rückkehr zu den einstigen reichenkatholischen oder protestantischen Traditionen, sondern auf tschechischer Seiteeher um eine Rehabilitation der bloßen Wahrnehmung der Landschaft in ihrerewigen Ordnung, um das Begreifen der heimatlichen Umgebung und derenZusammenhänge als lebendigen Organismus, der ohne bestimmte Dinge einfachnicht funktionieren kann. Wir brauchen uns dabei auch keiner hochtrabenden oderwissenschaftlichen Sprache zu bedienen, es reicht, sich Bilder von Kindernvorzustellen, wenn sie die Aufgabe erhalten, ihre Heimat zu zeichnen. Auf denBildern tauchen dann fast immer die Burg Grabštejn (Grafenstein) auf, der FelsenPopovka, die St. Bartholomäus-Kirche, der Stausee Kristýna, heute aber auch schondie Kapelle bei Horní Sedlo (Paß) (Abb. 1 – S. 120) und das kleine Kreuz überVáclavice (Wetzwalde) vor dem Horizont des Jeschkenkammes. Die in diesemLandstrich geborenen Kinder weisen so den Weg zu dem, was ihren Großväternverloren ging und ihre Väter nicht finden konnten.

Noch zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Gegend um Hrádec nad Nisou einetypisch böhmische Landschaft, deren Charakter Jahrhunderte lang von derkatholischen Kirche und ihrer „Hofarchitektur“ geprägt waren – vom Rokokoprovinziellen Zuschnitts, der mancherorts bereits in einen weniger pomphaftenKlassizismus überging. Das Übersäen der Landschaft mit Kleindenkmalen –mancherorts bis zum Bersten – ist jedoch noch älteren Datums. Dazu kam es zuZeiten der Gegenreformation Mitte des 17. Jahrhunderts, die das Grenzland umHrádek überrollte, wo sich bis dahin nur ein paar alte und bauchige Sühnekreuze inden Feldern geduckt hatten – als Schaubühne eines grandiosen Schauspiels, das zurPropaganda der Rückkehr der hiesigen Einwohner zu ihrer althergebrachten und imLaufe der Reformation völlig unterdrückten katholischen Vergangenheit diente, dieungefähr ab dem 13. Jahrhundert gerade von den erwähnten, von den böhmischenKönigen unterstützten Klöstern repräsentiert wurde. Zahlreiche Protestanten ausdieser Gegend flüchteten in die Oberlausitz ins Exil, anschließend zogen Jesuitendurchs Land, um das Volk wieder zum katholischen Glauben zu bekehren. Zu jenerZeit füllten sich die Dörfer und Wiesen ringsum nach und nach mit Kreuzen undBildstöcken; fast wie auf Befehl des Erzbischofs ErnstAdalbert von Harrach, der imJahre 1633 sagte: ...“man solle nicht allein die zerbrochenen und abgerissenenerneuern, sondern auch neue Bildstöcke überall dort bauen und aufrichten, wo esvordem keine gab, vor und hinter jedem Dorf.“

Die böhmische Seite des Lausitzer Gebirges war ab dem 17. Jahrhundert die erstestrikt katholische Gegend hinter der Grenze, deshalb war es nur natürlich, dass siebald von allem strotzte, was der großzügige Barock zu diesem Zweck anzubietenhatte – Kirchen mit Kuppeltürmen, Wallfahrtsorten, Kalvarienbergen, in

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Sandsteinfelsen gehauenen Reliefs, Schutzkapellen über Brunnen, vor allem abervon Kreuzen, Bildern und Bildstöcken an Wegen und Stegen. Das böhmischeGrenzland – einerlei, dass es damals durchweg von deutschsprachigen Bauernbesiedelt war – wandelte sich dank dieser kleinen Bauwerke zu einemausgesprochen lieblichen Landstrich, ja zum Prototyp einer idyllischen Landschaft,die wir heute mit Märchen und Erlebnissen aus der Kindheit verbinden.

Die emsige Bautätigkeit flaute dann im Zuge der Josephinischen Reformen zumEnde des 18. Jahrhunderts etwas ab, als verschiedene religiöse Bruderschaftenaufgelöst wurden, die vordem fleißig die Mittel zum Bau der zahlreichen Kapellen,Kreuze und Statuen gesammelt hatten, aber im 19. Jahrhundert lebte die Vorliebe fürkleine sakrale Bauten wieder auf, besser gesagt – hier reifte sie zur Vollkommenheit.Viele etwas wohlhabendere Landwirte beschafften sich Heiligenstatuen undrichteten sie an ihren Höfen auf, häufig zum Dank für die eigene Genesung oder dieGenesung ihrer Verwandten. In den reicheren Dörfern um Hrádek, wie zum Beispielin Václavice (Wetzwalde) oder Oldøichov (Oberullersdorf), später aber auch inHrádek nad Nisou (Grottau) selbst, eskalierte dieser Trend zu einem regelrechtenBauboom von Statuen, Kreuzen und Bildstöcken, die seither zu einem festenBestandteil der hiesigen Landschaft werden. Aber auch diese Vorliebe bedurftegewisser Einschränkungen und deshalb wurde schon zu Beginn des 19. Jahrhundertsangeordnet, dass nur derjenige einen Bildstock bauen darf, der gleichzeitig einenFonds gründet, aus dessen Mitteln er in Zukunft repariert werden kann Es scheint,dass es den Leuten aus Hrádek irgendwie immer gelang, die nötigen Finanzmittelaufzutreiben und so kann man sich heute die Landschaft ringsum ohne diegeschmiedeten und später auch gusseisernen, später in Fabrikherstellungunifizierten Kreuze gar nicht mehr vorstellen. Ihr Charakter steht so bis heute nochim scharfen Kontrast zur benachbarten, durchweg nüchtern protestantischenZittauer Gegend, wo solche Bauten – bis auf wenige Ausnahmen – überhaupt nichtanzutreffen sind. Der Landstrich von Hrádek mit seinen zahllosen Bildstöckenähnelt im 19. Jahrhundert eher der ebenso an sakralen Kleinbauwerken reichenUmgebung von Jablonné (Gabel) oder den katholischen sorbischen Dörfern in derUmgebung von Bautzen, wo die pflegliche und für unsere Verhältnisse nahezuostentativ großzügige Bewahrung der Kreuze in den Dörfern und in freierLandschaft bis heute eine Sache der Familienehre ist.

Nach dem zweiten Weltkrieg kam es jedoch zur schlagartigen Wandlung, fastüber Nacht wurden die Kleindenkmale zu geduldeten, häufiger jedochunerwünschten Andenken an eine Jahrhunderte lange, mit den deutschsprachigenEinwohnern verbundene Vergangenheit. Bis heute erinnere ich mich lebhaft anzahlreiche Gespräche mit den Einwohnern der alten Dörfer rings um Hrádek na

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Nisou, die nach der Zwangsaussiedlung der ursprünglichen Einwohner hierhergekommen waren und nun mit nahezu kindlichem Blick dem allgemeinen undraschen Verfall des über Jahrhunderte errichteten Systems der hiesigen sakralenKleinbauten zusahen, die über die Jahrzehnte hinweg als geduldige und treueZeugen der Vergangenheit, als feste Punkte in den Gedanken der Gläubigen und alsErinnerung an das Altern und den Wechsel ganzer Generationen gedient hatten.Wohl in allen Dörfern um Hrádek erzählt man sich eine ähnliche Episode von einemTraktoristen, der in den 50. Jahren seine Maschine vor Bildstöcke und Feldkreuzespannte und sie einfach umriss . Noch in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts waraus den Erzählungen der Zeitzeugen bei weitem nicht nur Verurteilung zu spüren,immer klang so etwas wie heimlicher Stolz über die einmalige Gelegenheit mit, dasssie einem solch faszinierenden Augenblick zugegen sein konnten, wie es dieEntwurzelung der Vergangenheit nun mal ist. Zugegeben – ähnliche Vorkommnissespielten sich in Zeiten der Kollektivierung der Landwirtschaft und des Kampfesgegen die Kirchen in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts auch in tschechischenRegionen mit starken geistlichen Traditionen ab. In den Regionen des neubesiedelten Sudetenlands waren sie allerdings häufiger, denn der Abriss vonBildstöcken mit deutschen Inschriften hatte hier darüber hinaus auch einepatriotische Dimension, was so kurz nach Kriegsende durchaus verständlich war.Dennoch war die organisierte Zerstörung der Kleindenkmale in der Gegend vonHrádek anbetracht ihrer beträchtlichen Anzahl eher eine Ausnahmeerscheinung, diemeisten Kreuze und Bildstöcke, die wegen ihres gering geschätzten historisch-künstlichen Wertes keinen staatlichen Schutz genossen, verfielen langsam undmanche verschwanden völlig.

Abgesehen von den historischen Gründen ist offensichtlich, dass die Denkmalein der Landschaft um Hrádek zweifelsohne besonders unter der Zerstörung dereinstigen Familienbande und Vermögensbindungen litten, die vor allem von derEnteignung der Adelssitze in den 20er Jahren, der Nachkriegsvertreibung derhiesigen deutschen Einwohner und der im Großen und Ganzen radikalenKollektivierung der Landwirtschaft in den 50er Jahren verursacht wurde, die dieohnehin schwache Beziehung der Neuansiedler zu ihrer neuen Heimat und zumeigenen Grund und Boden, die sie in den wenigen Jahren zwischen den deutschenHöfen, deutschen Gräbern und Bildstöcken zu entwickeln fähig waren, völligzerrüttete.

Die Nachkriegszeit war für Hrádek und Umgebung einfach nicht die richtigeZeit, diese Landschaft in ihren historischen Zusammenhängen zu begreifen. DerAufschwung der Industrie und auch die Zentralisierung der landwirtschaftlichenProduktion, die Schließung der Grenze und die totale Zerstörung der Dörfer und der

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gesamten Kulturlandschaft auf polnischem Gebiet nördlich von Uhelná (Kohlige),zu der es in den 60. Jahren des 20. Jahrhunderts kam – das waren die Hauptgründe,warum die Kleinregion von Hrádek nad Nisou, eine von jeher eher bäuerlicheGegend, in der sich entwickelte Industrie allein in das Tal der Neisse zwängte,schlagartig als reines Industriegebiet ins Bewusstsein einging, das nicht auf dieVergangenheit baut, dessen neues Antlitz vor allem von rauchenden Fabrikschlotenund Kraftwerken geprägt war und wo ländliche Natur Schritt für Schritt vonTagebauen verschlungen wurde. Sieht man sich heute die Landschaft von Hrádekauf einer Flugkarte an, sind die zerrissenen und bisher nicht verheilten Bande gut zuerkennen. Die einstige verflochtene Struktur der Wiesen und Felder ist endgültigverschwunden und so stehen die riesigen Äcker um Hrádek in scharfem Kontrast zuden schachartigen Feldchen um das benachbarte polnische Kopaczów(Oberullersdorf).

So verschwanden im Dreiländereck nach und nach auch uralte Wege, so zumBeispiel die historische Verbindung zwischen Hrádek und Zittau auf einer Seite undHrádek und Uhelna (Kohlige) auf der anderen. Gleichsam „erstickt“ wirkt auch dieUmgebung der Dominanten von Hrádek – Schloss und Burg Grabštejn(Grafenstein). So wollen die Zäune der Kaserne, die bis heute einen großen Teil desSchlossparks einzwängen, der hier ursprünglich fließend in anmutige Wiesen mitalten Eichenbeständen überging, kaum ein freies Gefühl aufkommen lassen. Vomeinstigen Barockruhm der hiesigen Landwirtschaft zeugt in der Gegenwart allein derherrschaftliche Gutshof Oldøichov na Hranicích (Oberullersdorf), ähnlichequadratische Herrenhöfe sind als erbärmliche Torsi in Grabštejn und Hrádek nadNisou zu sehen. Der allmähliche Verfall der traditionellen Landschaft veränderteden Lebensrhythmus der Menschen, deren Interessen und alltäglichen Wege. Dieseirgendwie resignierte Vernachlässigung der Pflege der Kleindenkmale war nur einTeil dieses Trends und ging Hand in Hand mit dem Verlust der Vermögens- undgeistigen Bindungen zur Heimat. Noch heute, nach Jahren einer schrittweisenRevitalisierung und Rettung vieler dieser Baudenkmale, ist bei einem Vergleich vonFotos aus der Gegenwart mit historischen Fotos der gewaltige Unterschied zuerkennen – die Gegend von Hrádek mutet wie eine Buschlandschaft an, mit einemspärlichen Rest von Kapellen, Kreuzen und Bildstöcken.

Trotz all dieser Verwüstung und trotz des Verfalls der historischen Landschaft,welche die Kleinregion Hrádek nad Nisou in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundertserlebte, blieb hier doch viel Überliefertes verborgen und dies oft in einem Zustand,der unerwartet inspirierende Stimmungen hervorruft. Beschädigte Denkmalewurden, da ihnen keine menschliche Pflege zuteil wurde, wieder von der Naturverschlungen und in den Wechsel der Jahreszeiten einbezogen, wobei Szenerien

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entstanden, die paradoxerweise mehr Anlass zum Nachdenken über dieVergangenheit und auch über das Schicksal dieser Gegend provozieren, als herrlichrestaurierte und perfekt instand gehaltene Denkmale in klassischen Gegenden destschechischen Inlands.

Noch zur Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts überließ man dieKleindenkmale in der Umgebung von Hrádek bis auf wenige Ausnahmen ihremSchicksal, sie verfielen allmählich und ihr Schicksal schien besiegelt zu sein. Dannkam die Jahrtausendwende und mit ihr so etwas wie ein Umbruch im Denken derMenschen, als sollte sich in und um Hrádek wirklich etwas ändern. Dies war eineZeit, als sich der Erfolg der Erneuerung der Ruinen des alten SchlossesGrabštejn/Grafenstein abzuzeichnen begann und die für tschechische Verhältnisseunglaublich mächtige Belebung der Industrielandschaft in der Umgebung vonZittau, wo der Olbersdorfer See und ausgedehnte Flächen gepflegter Grünflächenentstanden, für positive Stimmung sorgten. Für mich persönlich wurde dieEinhängung neuer Glocken im Glockenstuhl der St. Bartholomäuskirche imSommer des Jahres 2000 zum Meilenstein; ihr symbolisches erstes Läuten empfandich – möglicherweise etwas naiv, auf jeden Fall aber optimistisch – als Totenglockefür die alten Zeiten, dieses halben Jahrhunderts kläglichen Interesses (sprichDesinteresses) an der Landschaft, deren Traditionen und Kleindenkmalen. Dannpassierte auch wirklich allerhand – geboren aus der Begeisterung einzelnerMenschen oder ganzer Gruppen wurden manche der historischen Kreuze um Hrádekoder in Václavice wiederhergestellt, auch die Kapelle in Horní Sedlo (Paß) wurderestauriert und auch die Reparatur der Reste der Kapelle in Uhelná (Kohlige) standauf der Tagesordnung. Die vorherige Gleichgültigkeit war wie weggeblasen undMenschen, die zumeist keine Blutsbande mit den Vorfahren verbanden, die dieseDenkmale erbaut und längst erloschene Stiftungen zu ihnen gegründet hatten undhäufig nicht einmal gleichen Glaubens waren, nahmen sich behutsam desgeistlichen Vermächtnisses dieser Landschaft an und näherten sich so auch denen,die sie vor Jahrzehnten, ja Jahrhunderten geschaffen hatten. Die anfangs zaghafteBegeisterung dieser einzelnen Enthusiasten provozierte schon bald das Interesseund die Unterstützung der Gemeinden, auch ein großer Teil der Denkmale imVorland des Lausitzer Gebirges wurde wiederhergestellt, vor allem aber kam es zurBelebung des Interesses an den Kleindenkmalen und deren Geschichte. Und sokommt mir angesichts all dieser Kreuze und Bildstöcke und der ganzen Landschaftrund herum um Hrádek nad Nisou, die langsam aber sicher aus dem Dickichtaufersteht, vor allem das Wort HOFFNUNG in den Sinn.

Machen wir uns nun aber zu einigen interessanten Schicksalen vonKleindenkmalen in den Gefilden über der Neisse auf...

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Sühnekreuze – die Bindeglieder unter den Kleindenkmalen in derLandschaft von Hrádek und ZittauDer wohl einzige Typ eines Kleindenkmals, der die Landschaft von Hrádek undZittau verbindet, ist das Sühnekreuz, dieser bauchige, grob gehauene und rätselhafteZeuge längst vergangener Zeiten, als beide Länder noch einem einzigen Königreichunterstanden und als man böse Taten u. a. durch die Errichtung solcher Steinkreuzezu sühnen pflegte. So sind es gerade die Sühnekreuze, die Hrádek und Zittau alsälteste der Kleindenkmale in der Gegend über der Neiße miteinander verbinden undnahezu alle sind mit alten und sich häufig ähnelnden Sagen verbunden .

In der Kleinregion von Hrádek gibt es diese Steinzeugen an zwei Orten – inVáclavice (Wetzwalde) und in Chotynì (Ketten). Das Kreuz von Václavice steht aneiner hübsch gepflegten Stelle, nur ein Stück vom Eingangstor zur abgerissenenKirche entfernt und erinnert an den Dreißigjährigen Krieg. Der Legende nach sollunter ihm ein schwedischer General begraben liegen. Niemand weiß, ob daswirklich wahr ist und keiner hat sich jemals getraut, unter dem Kreuz zunachzugraben, ja es ist nicht einmal hundertprozentig sicher, dass das Denkmalüberhaupt an seiner ursprünglichen Stelle steht. Das Sandsteinkreuz im Vorgartendes Hauses im Ortsteil „Dlouhá mez“ in Chotynì, an der am linken Flussufer nachHrádek führenden Straße, erinnert dagegen an französische Krieger. Der Legendenach soll das grob gehauene und mittelalterlich anmutende Kreuz ursprünglichetwas höher, zu Füßen des so genannten Nitscheberges gestanden haben. Manerrichtete es angeblich an genau der Stelle, an der in den napoleonischen Kriegen einunbekannter französischer Offizier bei einem Schusswechsel getötet und begrabenwurde. Später stand das Kreuz einem neu erbauten Bahndamm im Wege, wurde aberals geschichtsträchtiges Denkmal an seinen heutigen Standort versetzt.

Auf dem Zittauer Gebiet gibt es entschieden mehr Sühnekreuze und gleich einpaar von ihnen stehen direkt in den Zittauer Straßen. Vier Kreuze aus gelbenSandstein sind nebeneinander in die Friedhofsmauer bei der Frauenkirche amöstlichen Stadtrand eingemauert, auch sie stammen von verschiedenen Orten. Einesvon ihnen ist mit der Sage über einen Zweikampf zweier Männer um eine Jungfrauverbunden – keiner anderen, als der Tochter des Zittauer Bürgermeisters. AlteSühnekreuze sind auch in die Außenwand der Zittauer Weberkirche, direkt amRande der ehemaligen Stadtmauer eingemauert (Abb. 2 – S. 126). Das hohe Kreuzmit dem eingemeißelten Dolch erinnert angeblich an einen Mord, bei dem einMeister seinen Gesellen aus Eifersucht erstach.An gleicher Stelle ist auch ein großesKreuz mit einem langen eingemeißelten Schwert eingemauert, das an zwei rechtunterschiedliche Geschehnisse erinnern soll – an die Ermordung eines Kindes oderden Tod eines schwedischen Offiziers. Ein weiteres, an den Tod eines schwedischen

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Offiziers erinnerndes Kreuz steht in Zittau am westlichen Parkrand in der Weinau.Steinkreuze ragen aber auch in den Dörfern und auf den Hügeln rings um die

Stadt auf. Besonders bekannt ist das Kreuz, das am Weg zum Forsthaus inEichgraben im Gebüsch steht. Es soll von Zittauer Bürgern zu Ehren desKuttenberger Kaufmanns Hänsel Gläntzer errichtet worden sein, der hier im Jahre1392 mit Ehegattin Margarethe eine Stiftung von 300 Schockgroschen zuralljährigen Instandhaltung des alten Handelsweges zwischen Zittau und Böhmengründete. Nur einen Katzensprung von hier stehen zu Füßen der BurgruineKarlsfried unter den Ästen dichter Fichten zwei weitere kleine und schon ziemlichabgewetzte Sandsteinkreuze. Der Legende nach sollen sie an ein blutiges Gemetzelvon 1424 während der Hussitenkriege erinnern, möglicherweise aber auch an denZweikampf zwei Männer um ein Mädchen. Mitten im nahen Oybin steht heuteneben dem Gasthof Teufelsmühle an einer hübsch gepflegten Stelle ein weiteresSühnekreuz mit eingemeißelter Jahreszahl 1670. Es soll an den Tod eines jungenMädchens erinnern, einer anderen Legende zufolge soll hier ein Oybiner Einsiedlerermordet worden sein.

Ein längst vergessenes Sühnekreuz pflügte man im Jahre 1969 durch Zufall imnahen Olbersdorf aus dem Acker. Heute steht es ein Stückchen nördlich vomNiederdorf. Die Heimatforscher nehmen an, dass es möglicherweise schon gegenEnde des 15. Jahrhunderts von einem Olbersdorfer Müller errichtet wurde, der imStreit einen Bauern umgebracht hatte. Nur ein Stück von ihm entfernt stehtsüdwestlich von Bertsdorf und nahe am Kachelstein, der einst die Grenze zwischendem Zittauer Besitz und der Herrschaft Großschönau markierte, die den Herren vonNostitz gehörte, das sog. Schwedenkreuz, das letzte Sühnekreuz auf Zittauer Gebiet,das wie so viele andere ähnliche Steinzeugen auf der deutschen und tschechischenSeite der Grenze auch an den mutmaßlichen Tod eines schwedischen Offiziers imDreißigjährigen Krieg erinnert.

Im Jahr 1713 trat auf dem Gebiet von Hrádek nad Nisou (Grottau) eine neue,pestähnliche Krankheit auf, die die Menschen ins Bett warf; wochenlang konntensich diese vor Schwäche kaum bewegen, Schwächere erlagen der Krankheit. Es gabwohl kein Haus, in dem diese schreckliche Krankheit, von der behauptet wurde, sierühre von schlechtem Brotteig her, in das man giftiges Mutterkorn gemischt hätte,nicht ihren Tribut gefordert hätte. Die Zittauer schlossen daraufhin die Stadttore undließen keine Leute aus Böhmen mehr in die Stadt, es fanden keine Märkte mehr stattund in der ganzen Gegend ging die Angst um. Die Grottauer Bürger versprachendamals hochheilig, wenn diese Epidemie vorüberginge, eine Dankessäule auf dem

Die Pestsäule von Hrádek – Leidens- und Hoffnungssymbol

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Marktplatz zu errichten. Und sie hielten ihr Versprechen ein: schon am 26. Juli 1714wurde mit dem Zutun des damaligen Bürgermeisters Sebastian Tippolt auf demOberen Marktplatz eine toskanische Barocksäule mit einer Statuengruppe alsBekrönung errichtet. Die Sandsteinstatue zeigt die heilige Anna – die Mutter derJungfrau Maria, die das Jesuskind in den Armen hält, daneben steht die kleineGottesmutter. An allen vier Seiten der Säule befanden sich verschiedene deutscheInschriften. Die älteste von ihnen befand sich an der Nordseite und lautete: Von derGrottauer Stadt-Gemeinde in der Noth einer verheerenden Epidemie im Jahre 1714ex voto errichtet. An der Ostseite befand sich die Inschrift: Das Wort Gottes, desAllerhöchsten ist der Brunn der Weisheit und das ewige Geboth ist Ihre Quelle SirC.I.V.5. An der Westseite des Sockels stand: Im Jahre 1802 unter Leitung desGrottauer löblichen Stadtgerichtes errichtet und darunter: Im Juli 1889 zu Ehren derheiligen Anna renoviert. Die letzte Inschrift befand sich an der Südseite undverkündete: Im Jahre 1838 duch ein Vermächtnis des weil. Herrn Cajetan Schubertgewesenen Stadt- Vorsteher in Grottau renoviert. Die Pestsäule – in Hrádek eherAnnensäule (Anna selbdritt) oder im Volksmund auch Annenkapelle genannt –wurde zum festen Bestandteil des Oberen Marktplatzes, gleichzeitig war sie Symboldes Willens und des Glaubens, mit der die Stadtbürger die schreckliche Seucheüberwunden hatten. Zu dieser Säule kamen die Leute zum gemeinsamen Gebetzusammen, 1750 unternahm man sogar Prozessionen von der Kirche hierher; bei derKirche stand damals eine provisorische Kanzel, von der die Missionare derGesellschaft Jesu Gottes Wort predigten. Im Jahre 1769 wurde die Pestsäule vomMaler und Staffierer Kandler aus Kratzau (Chastava) gründlich renoviert. Und daschon einige Jahre lang unter ihr ein tiefer Hohlweg entlang führte, auf dem dieFuhrwerke aus Zittau direkt an der Säule vorbeifuhren, wurden zum Schutz derSäule an ihren Seiten noch vier Sandsteinsäulen eingesetzt, die von der Obrigkeit ausden Steinbrüchen in Sedlo gestiftet wurden. Im Jahre 1802 folgte eine weitereVerschönerung der Säule durch den Maler Kandler, später führte der MalerFelgenhauer aufgrund eines Testaments von Cajetan Schubert dieGeneralkonstruktion der gesamten Statuengruppe durch. Am Abend des 24. Junianno 1882 schlug ein Blitz in die Säule ein, aber diese blieb wie durch ein Wundervöllig unbeschädigt. Zur letzten Renovierung kam es im Jahre 1889 auf Kosten vonFrau Josepha Pietsch, der Ehegattin von Anton Pietsch, dem Besitzer von HausNr. 280.

Die Pestsäule stand – später schon ohne Schutzsäulen und Ketten – noch in denersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts auf dem Marktplatz. Es blieben sogarFotografien erhalten, auf denen sich ihre barocke Schönheit mit der modernenAufschrift Elektro-Haus am Gebäude rechts vom Rathaus verbindet. Dennoch – die

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Säule schien irgendwie nicht in unsere moderne Zeit zu passen. In den Kriegsjahrenmusste die Pestsäule dem Autoverkehr auf dem Marktplatz weichen und wurdevorübergehend in einem Hof hinter der Feuerwache abgestellt. Nach dem Krieg lagdieses wertvolle Zeugnis der Vergangenheit von Hrádek-Grottau nur noch alsnutzloses Gerümpel herum. Später verschwand sie an einen unbekannten Ort undman tuschelt, man habe sie dorthin abtransportiert, wohin alle Erinnerungen an dieVergangenheit gehörten – entweder auf den Schuttplatz in Kristýna oder insFundament einer der Hochhäuser am Bahndamm.

Hrádek nad Nisou kam so auf jeden Fall für immer um seinen hundertjährigenSchutz und dazu um eines seiner bedeutsamsten sakralen Denkmale. Um einSteindenkmal, zu dem die Einwohner auf Knien hinaufkrochen, den sie in Notzeitenanflehten, an den sie glaubten und zu dessen Erhaltung und Vergoldung sie sogarTestamente schrieben. Und so blieb auf dem Marktplatz nur der Sockel mit seinemabgebrochenen Eisenschaft übrig, an dem dann länger als ein halbes JahrhundertAutos parkten. Alles in allem das traurige Schicksal einer Pestsäule, die austraurigen Zeiten hervorging. Irgendeine Wiederherstellung der Pestsäule vonHrádek nad Nisou, von der ab den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hin und wiederdie Rede war, hielt ich für reinweg ausgeschlossen – bis die St. Bartholomäus-Kirche im Jahre 2000 ihre neuen Glocken bekam. Zur gleichen Zeit begann manauch von einer neuen Pflasterung für den Marktplatz zu sprechen. Diese beganndann aber paradoxerweise erst genau zehn Jahre später. Bei diesen Arbeiten wurdeauch der Sandsteinsockel der Pestsäule im Pflaster vor der Lékarnická ulice(Apothekengasse) herausgehoben, unter dem man überraschenderweise sogar nocheinen Teil des ursprünglichen, nahezu dreihundert Jahre alten Sockels entdeckte.Eine erfreuliche Nachricht ist, dass im Rekonstruktionsprojekt für den Marktplatzmit der Rückkehr der Säule in die neue Pflasterung an ihrem ursprünglichenStandort gerechnet wird. Mit ein bisschen Optimismus darf man sich also darauffreuen, dass die Sanierung des historischen Kerns von Hrádek nad Nisou und dieErneuerung der hiesigen Traditionen in Zukunft von der Errichtung der Replik desalten Barockdenkmals gekrönt wird, das auf elementare Weise mit Hrádek-Grottauund seinen Einwohnern verbunden ist. Wenn es dazu kommt, kehrt ein großer Teilihrer etwas verblassten Schönheit und ihres alten Genius loci in den Kern vonHrádek nad Nisou zurück.

Eine der schönsten Kleindenkmale von Hrádek steht in einem der Vorgärten in derZittauer Straße. Trotz aller ihrer Erhabenheit und ihrer eisernen Geschichte kämpftsie hier um einen Platz an der Sonne – in harter Konkurrenz mit einem neuzeitlichen

Grössel-Kreuz oder „Barock mitten im Gestrüpp“

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Verkaufskiosk und einem mächtigen Zaun aus Nadelbäumen, der heute dieeinzigartige Barockschönheit wortwörtlich in den Schatten stellt. Einst standen andieser Stelle hinter der Stadt mächtige Scheunen und zwischen ihnen – im Schattenhoher Pappeln – eine Kapelle als Andenken an die Frömmigkeit des GrottauerBürgers Christoph Grössel (mitunter auch Kressel geschrieben), der sie hier im Jahre1697 auf einem Stadtgrundstück errichten ließ. Eigentlich ließ Herr Grössel gleichzwei Kapellen errichten – außer dem kleinen Bau an der heutigen Zittauer Straßeerrichtete er noch eine ähnliche Kapelle am Haus Nr. 270. Diese wurde jedoch 1848wohl aus baulichen Gründen abgerissen. Die erhalten gebliebene Kapelle ist etwavier Meter hoch, mit einer tiefen, von zwei toskanisch-dorischen Halbsäulenumrahmten Nische. Den halbkreisförmigenAbschluss über ihrem gegliederten Simszieren zwei Steinkugeln und ein Pinienzapfen aus Sandstein, im Raum befand sichdie Inschrift:Auf Dich Herr habe ich vertraut, mein Schicksal ist in deinen Haenden.Ps. 30. 15.16. In der Nische war ursprünglich ein massives Holzkreuz mit einer aufBlech gemalten Christusfigur angebracht, nach dem die Kapelle noch vor dem Krieg„Grössel-Kreuz“ genannt wurde. In eine Steinplatte am Boden eine leichtverwitterte Inschrift eingemeißelt, die verkündet: (nach Kühn im Original: SCHAUAH, O MENSCH! HIER HANGET VOR DEM SICH ALLES REGET UND HATDOCH KEINEN ORTH? WO ER SEIN HAVBT HIENLEGET DIR DAS LEBENZV ERWERBEN, MUS ICH HIER AM CREUTZE STERBEN, ZV EHREN DEMBITTER LEIDEN UND STERBEN UNSERS HERRN JESU CHRISTI HAT DEREHRENGESCHÄTZTE HERR CHRISTOF GRÖSSEL BVRGER UNDFUHRMANN IM STADTL GROTTAU SAMT SEINER EHEWIRTHINELIESABETHA DIE KAPELLE AUFERBAVEN LASSEN IM JAHRE XTI 1697DEN 21: NOVEMBR. Die Grössel-Kapelle ist trotz ihresAlters in einem recht gutenbaulichen Zustand, dennoch wartet sie immer noch geduldig auf bessere Zeiten undauf die Achtung der heutigen Einwohner von Hrádek. Heute werden dieeinzigartigen Linien des Hochbarocks mehr und mehr von Grün verschlungen undso ist die Kapelle eher ein symbolisches Denkmal für unlängst vergangene Zeiten,als die meisten sakralen Denkmale ihr Dasein in Gestrüpp fristeten.

Gegenüber dem Volkshaus in der Zittauer Straße (�itavská) steht unter Linden einesehr gut erhaltene Sandsteinstatue des hl. Joseph. Der Legende nach soll irgendwo inihrer Nähe eine Truhe mit Gold vergraben liegen, das im Jahre 1813, also zu Zeitender napoleonischen Kriege, von französischen Soldaten erbeutet wurde. Die

Die seltsamen Schicksale der Statuen und Kreuze in und umHrádek nad Nisou

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Soldaten vergruben die Kriegsbeute angeblich vor dem letztenAngriff in Vorahnungihrer Niederlage, tatsächlich fielen sie dann auch alle auf dem Feld der Ehre und desRuhmes und so blieb das geraubte Gold in der Erde verborgen – ohne einen einzigenZeugen, der es hätte ausgraben können. Ob die Geschichte wahr ist, weiß allein derSandstein-Joseph mit dem Christkind im Arm. Die Statue ließ der hiesige PfarrerJoseph Tobias Schöpfler für den Preis von 200 damaligen Gulden auf einemGrundstück errichten, der seit jeher im Besitz der katholischen Pfarrgemeinde vonGrottau war. Das grau angestrichene Postament trägt die Inschrift: Sanct Joseph’sRechtschaffenheit uns ein Vorbild Mth. I .19.Auf der gegenüberliegenden Seite„Errichtet ex voto vom Pharrer Joseph Tob. Schöpfler 1761.Eine stark verwitterteBarockstatue des hl. Laurentius steht an der linken Seite der Ullersdorfer Straße(Oldøichovská ulice), nur ein paar Schritte hinter der Eisenbahnbrücke. Sie wurde imJahre 1781 auf dem Grundstück der Herren von Grafenstein (Grabštejn) errichtetund hatte im Geist ihrer Entstehungszeit ein reich verziertes Piedestal – mit aufWolken reitenden Engelchen mit Kreuz und auf ihm – die kläglich ausgeführteStatue des Heiligen. Unter den Engelchen die Inschrift: DeM seLIgen BLVtzeVgenLaVrentIo zU Ehren errIChtet von Johann Xtoph Lorenz bürgerl. Webermstr.u. Rathsfreund in Grottau 1781.Die letzte Statue ist die der hl. Anna mit kleinerMarienfigur und steht an dem alten Weg, der von Grottau vorbei am Schlosskreuz(Zámecký køí�) zur Burg Grafenstein führte. Sie wurde im Jahre 1819 von derGrottauer Gemeinde errichtet und erfreute sich dank ihrer Lage in der Nähe desFriedhofstores zu allen Zeiten der Aufmerksamkeit der Einwohner von Hrádek undwurde mit einer regelrechten Flut von Blumen bedacht.

Auch in den Straßen von Hrádek stehen einige altertümliche Kreuze. So steht ander einstigen Schafsbrücke (Ovèí most), an dem bei der Stadt gelegenen Ufer derNeisse bis heute ein Postament mit einem massiven gusseisernen Kreuz. Der Steinträgt die Inschrift: Brunnen der Hoffnung, Schule der Weisheit,Altar der Sühne – seigegrüßt. Errichtet anno 1863 von Franz Kirschner dem Älteren. Ein weiteres großesKreuz steht in der Wenzelsstraße (Václavská ulice), direkt gegenüber den Gebäudendes ehemaligen Bekon. Auf einem Steinsockel ragt ein etwa drei Meter hohesBlechkreuz mit dem Gekreuzigten und der Jungfrau Maria auf. Am Sockel befandsich vordem die deutsche Inschrift: In allen 4 Weltteilen wird keiner, der an Christusglaubt und sein bitteres Leiden und Sterben sieht, je verloren gehen. Errichtet vonAnton Stumpe 1800 .

Eines der ersten erneuerten Denkmale von Hrádek ist jedoch das alteSchlosskreuz (Zámecký køí�), das unter einem mächtigen Baum bei einem altenWasserturm am Ende der Liberecer Straße steht, an einem alten Weg, der die Stadtmit der Burg Grafenstein verband. Jahrelang war das halbkaputte und verrostete

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Kreuz der traurige Wächter der Ortseinfahrt von Hrádek, aber auf dem schäbigenSockel war nur noch der Torso des alten geschmiedeten Kreuzes übrig geblieben.Dank aufopferungsvollen Rettern steht heute unter der mächtigen Linde dasreparierte Schlosskreuz als Bote für bessere Zeiten.

An vielen Häusern und Hütten in Václavice (Wetzwalde) ragten einst Kreuze,Statuen und Bildstöcke auf, ja Václavice damals war in dieser Hinsicht der wohlreichste Ort auf dem ganzen Gebiet von Hrádek. Bis heute sind zahlreicheKleindenkmale erhalten geblieben, allerdings in recht unterschiedlichem Zustand.Als wolle man hier den größten Kontrast zwischen Pflege und Desinteressedemonstrieren, befinden sich manche Kreuze am Rande des Ruins, anderewiederum wurden beispielhaft erneuert .

Das von Kreuzen und Bildstöcken strotzende Václavice erlitt jedoch auch dengrößten Verlust von allen Dörfern rings um Hrádek, als im Jahre 1976 die barocke St.Jakobskirche abgerissen wurde, der verbliebene Friedhof und das Beinhaus, die manihrem Schicksal überließ, gelangten so bis hart an den Rand des Verderbens .Deshalb ist es eher überraschend, dass hier zwei vorbildlich reparierte Kreuze dasAuge des Wanderers erfreuen. Das erste von ihnen steht am Straßenrand auf derAnhöhe über dem Dorf und die Inschrift in seinem restaurierten Postamentverkündet, dass es 1852 vom Landwirt Florian Scholze errichtet wurde (Abb. 3– S. 131). Das andere steht im oberen Teil des Dorfes, wo es der Landwirt FlorianWohlmann im Jahre 1835 errichten ließ. Ihr gepflegter Zustand steht in krassemWiderspruch zum erbärmlichen Zustand des ältesten sakralen Denkmals vonVáclavice – dem sog. Schulkreuz (Školní køí�) aus dem Jahre 1778, das im Schatteneiner Baumgruppe im Feld über dem Friedhof steht.

Das stattlichste Denkmal des Dorfes ist die Statue des hl. Johannes vonNepomuk, die von einem namenlosen Volkskünstler im Auftrag von Joseph Scholzaus dem Haus Nr. 235 geschaffen wurde. Bis heute steht der in Gedanken vertiefteHeilige mit Jahreszahl 1855 auf seinem Postament vor diesem schönen Bauernhaus.Wie es aber Landwirt Scholze erging, das weiß wohl nur der steinere Johannes. Eineschöne Skulptur der Unbefleckten Jungfrau Maria steht beim Gehöft Nr. 27., gleichneben dem grün beschilderten Wanderweg. Menschliche Torheit schlug dem imJahre 1802 von Landwirt A.T. Schubert erworbenen Werk den Kopf ab und warf ihnirgendwo hin. Die völlige Wiederherstellung dieser Statue dürfte in der Zukunft zueinem der schwierigsten, wenn nicht vollkommen unrealistischen Unterfangengehören.

DieAnfänge und das Ende der Kreuze in Václavice

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Unweit der kopflosen Statue steht beim abgerissenen Gehöft Nr. 26 auf einemungewöhnlich hohen Podest das so genannte Thiel-Kreuz von l865 – ein nicht nur inseinem Aussehen, sondern auch in seiner Geschichte höchst interessanterSteinzeuge. Die Thieles waren Wetzwalder Landwirte, deren Angehörigen überganze Generation das erblicheAmt des Schultheißen (Dorfschulzen) inne hatten. ImJahre 1736 tauchte in Václavice (Wetzwalde) ein gewisser Bauer Daniel Thiel ausWeißkirchen (Bílý Kostel) als Dorfschulze auf. Dieser soll, wie über Jahrzehntebehauptet wurde, den Herren von Grafenstein (Grabštejn) den über dem OrtWeißkirchen aufragenden Hügel Schelleberg abgekauft haben, wobei er beschloss,aus dem Ertrag der auf ihm gelegenen Grundstücken die Heilige Messe zu bezahlen.Offensichtlich war Daniel Thiel nicht nur ein fleißiger und ehrwürdiger, sondernauch ein gottesfürchtiger Mensch. Als er im Jahre 1768 starb, hinterließ er in seinemSohn Johann Joseph nicht nur einen Nachkommen, sondern auch den Nachfolger imSchultheißenamt. Dieser hatte vier Söhne: der Erstgeborene Johann Josef erbtezusammen mit demAmt auch die dazugehörende Schenke,Andreas begann auf demGehöft Nr. 26 zu wirtschaften, Franz wurde Lehrer und Anton Rechtsanwalt inReichenberg (Liberec). Der Sohn des Schultheißen Johann Joseph, ebenfalls JohannJoseph, setzte das Werk des Vaters auf dem Hof und im Amt fort und nach ihm auchsein Sohn Anton (der Besitzer des großen Bauernhofes Nr. 21, der späteren LPG-Gebäude (JZD). Das Schultheißenamt hatten die Vertreter der Familie Thiel bis 1842inne.Als im Jahre 1850 die Selbstverwaltung der Gemeinde eingeführt wurde, übtenin verschiedenen Jahren auch einige Thieles das Amt des Gemeindevorstehers aus.Zur Jahrhundertwende lebten Vertreter der Familie Thiel bereits in 23 WetzwalderHäusern und Höfen. Bei der Zwangsaussiedlung der Deutschen nach dem2. Weltkrieg wurde die weitverzweigte Thiel-Familie ihrem Heimatort entrissen –uralte Bande zerrissen, die lange Geschichte ihrer Geschlechts, größere oderkleinere Erinnerungen und überlieferte Geschehnisse fielen der Vergessenheitanheim. Vom Gehöft Nr. 26 blieben nach Jahren der Misswirtschaft ihrer späterenBesitzer nur die Grundmauern und ein paar Steine und Ziegel übrig. Mitten im nahenDickicht steht ein seltsames großes Kreuz, als hätte es man dort einfach vergessen.Die mächtige Säule mit anmutigem Relief der Pieta und einem Bibelvers, der dieVorbeikommenden ermuntert: Lasst uns aufsehen auf Jesu, den Anfänger undVollender des Glaubens; welcher, da er wohl hätte mögen Freude haben, erduldetedas Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten auf denStuhl Gottes. Darunter eine Inschrift, die verkündet, dass diese Schönheit im Jahre1865 von Franz Thiel, dem Landwirt aus dem Haus Nr. 26 errichtet und gestiftet (zurInstandhaltung unterstützt wurde). Franz Thiel, sein Haus und die ganze berühmteStiftung wurden von den Mühlen der Geschichte zermahlen. Das Kreuz verwuchert

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allmählich in Holundergestrüpp und kaum einer aus Dorf weiß heute noch, warum esda eigentlich steht.

Zwei kleine Dörfchen in der Umgebung von Hrádek, das Schicksal zweier Kapellen– so ähnlich in der Vergangenheit und so unterschiedlich heute…

Die Kapelle in Horní Sedlo (Paß) (Abb. 4. – S. 133) ist nicht nur einer derschönsten, sondern auch höchst gelegenen Denkmale der Kleinregion von Hrádeknad Nisou. Sie ist auch verhältnismäßig archaisch – im Gemeindebuch von Pas gabes einst einen Vermerk vom 15. Dezember 1739, die allen Künftigen kund tat, dass inPaß (Sedlo) auf dem Grund und Boden von Wenzel Hartig Nr. 2 und auf Kosten derGroßeltern des Schultheißen Anton Andersch aus Spittelgrund (Dolní Sedlo) einekleine Kapelle errichtet wurde. In der Grottauer Pfarre blieb eine eingehendeBeschreibung ihres Aussehens und ihrer Innenausstattung aus dem Jahre 1837erhalten. Sie beginnt nahezu feierlich: „Das Inventar der Kapelle wurde von derFamilie Andersch vor 1762 in Paß (Sedlo), Herrschaft Grafenstein (Grabštejn),Bezirk Jungbunzlau (Boleslav), Diözese Leitmeritz errichtet, in dem dieGrafensteiner Obrigkeit das Verwaltungsrecht ausübt. Es folgten detaillierteInformationen über das kleine Bauwerk: es war nicht nur der heiligen Dreifaltigkeit,sondern auch der heiligen Familie geweiht – Jesus, Maria und dem hl. Joseph; zurZeit der Bestandsaufnahme des Inventars war die Kapelle dem Vikar Franz Petterszufolge in einem sehr schlechten Zustand, durch das undichte Schieferdach regnetees ein, die Tür war aus der Angel gerissen, überall blätterte der Putz ab. Interessantist, dass die Kapelle trotz ihres schlechten Zustands ihren eigenen Fonds hatte, dersamt Zinsen – wie auch anders – in der Schatzkasse der Grafensteiner Herrschafthinterlegt war. Es ist daher kaum verwunderlich, dass man ihre Generalreparatur bis1890 hinausschob, als das Bauwerk schon fast einzustürzen drohte.

Dafür ging es bei der Neuweihung der Kapelle dann ausgesprochen festlich zu:28. Im September des Jahres 1890 fanden sich fast alle Einwohner von Paß undSpittelgrund (Horní und Dolní Sedlo) unter der Linde ein, die Schulkinderbestaunten mit Kulleraugen den Herrn Dekan Henke, die Gemeindevertreter vonSpittelgrund, welcher die Bergsiedlung formell unterstand, brüsteten sich mit ihrenVerdiensten um die Kapelle und der Gesangsverein „Frohsinn“ trällerte unter derLeitung ihres Chorleiters Emil Plodek ein paar Lieder, die zu diesem feierlichemAugenblick passten. In Zusammenhang mit dieser Gewaltreparatur erhielt dasKapellendach auch ein Türmchen mit kleiner Glocke, die fortan mit ihrem Geläute

Horní Sedlo und Uhelná – Auferstehung und Ruin zweierDorfkapellen

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jeden Tag am Morgen begrüßte und am Abend verabschiedete. Im 1. Weltkriegverstummte die Glocke und wurde nur noch als Totenglocke verwendet. Die letzteVorkriegsreparatur der Kapelle fand im Jahre 1931 auf Initiative des hiesigenForstverwalters Franz Neumann statt, wobei sich nahezu alle Bergler von Paß(Horní Sedlo) auf verschiedene Weise daran beteiligten. Die Maurer-, Dachdecker-und Klempnerarbeiten kosteten die verhältnismäßig beträchtliche Summe von 900tschechoslowakischen Kronen und da hatten die Einheimischen viele weiterenotwendige Dinge kostenlos beigesteuert. Zum Schluss wurde noch ein Knauf aufdas Türmchen aufgesetzt und zu den Schriftstücken und dem Silbergeld, die an dieReparatur von 1890 erinnerten, kamen weitere Schriftstücke und weiteres Geldhinzu – diesmal jedoch nur aus Kupfer. Dem letzten Krieg fiel nicht nur die Glockeselbst zum Opfer, er brachte auch die Zwangsaussiedlung der deutschen Einwohnermit sich, die sich jahrzehntelang um die Kapelle gekümmert hatten. DasDesinteresse der neuen Einwohner war schuld an ihrem langsamen Verfall. GegenEnde des 20. Jahrhunderts war das Symbol von Horní Sedlo wieder in dem gleichenbedauerlichen Zustand, wie ihn Vikar Petters im Jahre 1837 geschildert hatte.Wieder regnete es ein, wieder bröckelte der Putz ab, die Tür war herausgerissen, vomursprünglichen Inventar war nahezu nichts mehr übrig.

Noch im Jahre 2001, als meine ausführliche Erzählung über Horní Sedlo inBuchform erschien, hatte ich alle Hoffnung aufgegeben, dass die alte Kapelle ihreRettung und Auferstehung erlebt. Traurig wanderte ich an ihr vorbei zu den Felsenüber Hrádek und sah hilflos ihrem immer schnelleren Verfall zu. Plötzlich wurde dasUnglaubliche wahr – im Jahre 2003 machte sich die „Vereinigung zur Rettungsakraler Kleindenkmale“ an ihre Sanierung. Dank der Begeisterung und der Hilfevieler Leute und auch Institutionen konnte die Kapelle schrittweise renoviert und imJahre 2006 feierlich ihrer Bestimmung übergeben werden. Vít Štrupl, Mitglied derVereinigung und einer der Initiatoren der Rekonstruktion, schrieb damals: „Mögendie Kapelle, die Menschen aus Sedlo und auch alle vorbeikommenden Wanderer, dieeinen neugierigen Blick in die Kapelle werfen, hier beten oder auch nur in ihremSchatten verweilen, viele weitere Jahrzehnte zusammen in Frieden und Eintrachtverbringen.“ Auch die ehrwürdigen Herren von vor einhundert Jahren hätten diesnicht schöner sagen können, kein Zweifel – für die Kapelle in Horni Sedlo sind guteZeiten angebrochen.

Ganz anderer Art ist das Schicksal der Kapelle in Uhelná (Kohlige) auf dergegenüberliegenden Seite von Hrádek (Abb. 4 – S. 135). Dort oben auf demwindigen Hügel, wo den Menschen nur der Glaube half, in grausamen Zeitenauszuharren. Kein Wunder, dass sie ihre eigene Kirche haben wollten, und wennschon keine Kirche, dann wenigstens eine Kapelle. Lange Zeit mussten sie mit einer

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Glocke vorlieb nehmen, die an einer mächtigen Linde vor dem Haus Nr. 4 hing,wenn sie sich zumAbendgebet versammeln wollten. Zu guter Letzt ging der Wunschder Christen von Kohlige dann doch in Erfüllung – im Frühjahr des Jahres 1864begann der Kratzauer Baumeister Karl Knesche mit den Maurerarbeiten. Derpreußisch-österreichische Krieg von 1866 ließ das Bauvorhaben zwar stocken, aberdann wurde die neuromanische Kapelle doch noch im Jahre 1867 geweiht. Zu ihremBau steuerten damals nicht nur viele Einheimische, sondern auch der damaligeBesitzer der Grafensteiner Herrschaft, Clam-Gallas bei. Und da Uhelna – Kohligedirekt an der Landesgrenze lag, bot auch Graf E. C. H. Einsiedel, der Besitzer derbenachbarten Herrschaft Reibersdorf (das heute verschwundene Rybarzowice inPolen) finanzielle Hilfe an.

Die Innenausstattung der Kapelle war neugotisch: ein geschnitzterAltar mit demBildnis der Maria mit dem Jesuskind, Metallleuchter, verzierte Bänke für dieGläubigen, ja sogar Teppiche und ein Harmonium, auf dem man zur Heiligen Messespielte. In das Türmchen mit Kreuz wurde genau die Glocke gehängt, die vordem ander nahen Linde hing. Laut einer Denkmalliste aus den dreißiger Jahren soll die imJahre 1850 vom Prager Glockengießer Bellmann gegossene und mit dem Bildnis desheiligen Johannes von Nepomuk versehene Glocke, zu Kriegszweckeneingeschmolzen worden sein. Nach dem ersten Weltkrieg hängten dieEinheimischen eine neue Glocke in den Glockenstuhl im Turm, die wie durch einWunder auch die eifrigen nazistischen Bronzesammler des zweiten Weltkriegsüberlebte und noch lange nach Kriegsende läutete sie eine Einheimische immerdann, wenn der Tod ins Dorf gekommen und einen seiner Bewohner mitgenommenhatte. Noch ein paar Jahre nach dem Krieg kümmerten sich ein paar Einheimischeum die Kapelle, dann verschwanden die Gottesfürchtigen jedoch und so fiel dievereinsamte Kapelle in die Hände von Barbaren. So gilt als überliefert, dass derAltarmit Marienbild und Christkind in irgendeinem Winter glattweg verheizt wurde. Dasgleiche Urteil ereilte auch die Kirchenbänke, Balken, geschnitzten Säulen, einfachalles. Das Harmonium, die Engelfiguren und Zinnleuchter verschwanden,Unbekannte zerschlugen auch die farbigen Fensterchen. Zu Krönung, sozusagen alsletztes Opfer an das Reich der Dämonen und bösen Kräfte, stahl jemand auch nochdie Glocke aus dem Türmchen. Das Werk der Vernichtung war vollbracht, dietraurige Ruine der Kapelle steht heute ohne Dach mitten im Ort, durch dieFensterhöhlen pfeift der Wind, die Stelle, wo einst der Altar stand, deckt der Windmit Lindenblättern zu. Vor ein paar Jahre kaufte zwar jemand die Kapelle undversprach deren Restaurierung, angeblich ließ er sogar schon eine neue Glockegießen, dann überlegte er sich es wohl anders … und wurde fortan nicht mehr inUhelná und bei der Kapelle gesehen. Lange Jahre schlugen jegliche Bemühungen

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von Uhelná und auch der Stadt Hrádek nad Nisou fehl, die Kapelle zurückzukaufenund zu reparieren und so schien das Schicksal der dachlosen und langsamverfallenden Kapelle endgültig besiegelt zu sein . Ich persönlich habe aber dieHoffnung noch nicht aufgegeben, dass ihre Rettung und ihre neue Bestimmung nochrechtzeitig kommen. Denn wenn die trostlose Ruine der Kapelle wirklich vomDorfanger verschwindet, werden alle heidnischen Linden-, Eichen- undEschengötter auf weiter Flur lästernd ihre Stimme erheben: „Hier oben wart ihr Gottam nächsten - nun habt ihr ihn vertrieben. Es geschieht euch recht – nun seid ihr inunserer Hand“. Und dann kehren die Zeiten der Baumanbeter zurück…

Wenn der Schriftsteller Ludvík Vaculík einmal sagte, dass die Schönheit derLandschaft in den Eigenschaften der Augen ihrer Betrachter besteht, dann ist nurnoch hinzuzufügen, dass die Schönheit und der Charakter eines bestimmten Landesunter anderem auch von der Geschichte der Menschen geprägt wird, die in ihmgelebt haben und von dem Erbe, das sie hinterlassen haben.

Natürlich kann man die Landschaft auch aus demAutofenster beobachten. Dabeiwirkt sie wie ein Ensemble von Grundstücken und menschlichen Wohnorten mirgrößeren oder kleineren Objekten von verschiedenem Alter oder Zustand, zwischendenen sich Straßen, Wege und Stromleitungen hinziehen. Schon nach wenigenAugenblicken schrumpft die Landschaft zu einigen wenigen Erinnerung zusammen– ein paar Straßenschilder, das Ortseingangs- und Ortsausgangsschild. Wichtiger alsdie Schönheit der Alleen, der Duft der Linden und die Gemütlichkeit der kleinenKneipen am Straßenrand erscheinen die Breite der Straße und die Qualität desAsphaltbelags. Angefacht von der Hektik unseres eigenen Lebens hetzen wir sodurch die Landschaft, ohne jegliches Verständnis der Zusammenhänge stürmen wir,geleitet von GPS und vereinheitlichten braunen Informationstafeln von einertouristischen Sehenswürdigkeit zur anderen, wo wir keinen Parkplatz finden könnenund wo uns sowieso das Gefühl überkommt, irgendwann in der Vergangenheit schonmal da gewesen zu sein.

Man kann die Landschaft aber auch anders wahrnehmen – sozusagen in sieeintauchen, langsam durchwandern und dabei ihren Duft einatmen und ihre kleinenGeheimnisse entdecken. Solch ein Bummel durch die Kleinregion von Hrádek nadNisou, diese Landschaft an den Ufern der Neiße ist mehr als reine Erkenntnis – es isteinfach Poesie. Egal, in welchem Zustand diese Landschaft ist, pulsen in ihr Reimeund wuchert stille Schönheit. Die Anmut dieser Landschaft ist hier nicht mitromantischen Burgruinen, gepflegten Schlossparks oder rustikalen Gärten undBarockpfarren verbunden, sondern vor allem mit alten Steinbrüchen, halbverfallenen Fabriken, verwucherten Mühlgräben und verödeten Gehöften. Immer

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häufiger trifft man hier aber auch auf bis noch unlängst vernachlässigte und halbverfallene Kapellen, Sühnekreuze und Bildstöcke, deren Geschichten, die sie überlängst verstorbene Menschen erzählen, immer mehr verblassen, sodass mangezwungen ist, sie sich selbst, mit denAugen der Fantasie vorzustellen.

Trotz aller Wunden, die sie im letzten halben Jahrhundert erlitten haben, sinddiese Kleindenkmale in der Sudetenlandschaft heute die letzten Wächter längstvergangener Zeiten, als sich das Leben der meisten Menschen auf Wiesen undFeldern abspielte, als man noch zusammen arbeitete und betete, als sich wichtigeDinge regelmäßig wiederholten, als die Sommer noch heiß und die Winterschneereich waren, als sich die Flüsse noch über ihre Ufer ergossen und der Tod zumLeben gehörte. Aufgewühlt von der Hast des modernen Lebens suchen wir mit demBlick auf diese Kleindenkmale in der Landschaft nicht nur Trost, sondern auch dieabhanden gekommene Ordnung dieser Welt.

1 Praktisch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts machte man keinengrundsätzlichen Unterschied zwischen den deutsch und tschechisch sprechendenBewohnern von Böhmen (tsch. Èechy); wenn bis dahin jemand als Böhmebezeichnet wurde, bedeutete dies immer „einen Einwohner von Böhmen“, ganzgleich, welcher Sprache er sich bediente. Darüber hinaus standen die imGrenzgebiet lebenden Deutschen noch im 19. Jahrhundert dank der katholischenTraditionen den tschechischsprachigen Einwohnern sogar näher, als denDeutschen in Sachsen oder Schlesien mit ihrem stark evangelisch geprägtenLebensstil.

2 Auf zahlreichen Sockeln von Steinkreuzen und Statuen ist bis heute die InschriftErrichtet und gestiftet zu sehen, was darauf hindeutet, dass das Denkmal nicht nureinfach errichtet wurde, sondern dass auch durch so etwas wie einenStiftungsfonds für die künftige Instandhaltung gesorgt war.

3 Alte Kreuze, Kapellen und Bildstöcke gibt es namentlich in der Umgebungkatholischer Zentren, sehr häufig sind sie z. B. in der Umgebung von St.Marienthal/Ostritz.

4 Die bekannteste von ihnen ist wohl die vom Kreuz über Donín (Dönis), das imJahre 1882 zumAngedenken an den Bauern Bernert errichtet wurde, der hier vomBlitz erschlagen wurde.

5 Das häufigste Motiv dieser Legenden ist das vom Tod eines schwedischenOffiziers im Dreißigjährigen Krieg oder andererseits vom Zweikampf zweierMänner um ein Mädchen.

6 Gewissen Angaben zufolge kommt der Name des Donators auch als Wenzel

Quellenverweise:

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Anton Stompfe vor, siehe Kühn, Topografie, Seite 102.7 Zahlreiche Kreuze in der Kleinregion Hrádek wurden Gegenstand des Interesses

der Vereinigung für den Schutz von sakralen Kleindenkmalen, die hier im Verlaufdes ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts insgesamt drei Kreuze reparierte, vondenen leider nur noch zwei stehen, da eines von ihnen im Jahre 2009 durch einenumgebrochenen Baum zerstört wurde. Gerade in Václavice erfuhr ich im Jahre2010 aber auch von einer Sache, die erst unlängst passiert sein soll. Einer derBesitzer solch eines Objekts an der Hauptstraße soll vorsichtshalber dasSteinpodest eines Bildstocks beseitigt haben – aus Angst, dass ihn eine eventuelleUnterschutzstellung in Zukunft einschränken könnte. Sollte diese Informationwahr sein, handelt es sich hierbei um eine recht ungewöhnliche Aktion, die völliggegen den eingeschlagenen Trend der Erneuerung der Zeugen der Vergangenheitgeht.

8 Es ist bemerkenswert, dass auf dem halbzerstörten Friedhof die ganzeNachkriegszeit über ein unversehrtes Kriegerdenkmal zum Andenken derGefallenen des 1. Weltkrieges mit gläsernen Namen der Opfer und auffälligen„Ritterkreuzen“ bewahrt blieb, die in beiden Weltkriegen als Symbol für einemilitärische Auszeichnung, das sog. „Eiserne Kreuz“ dienten. Heute ist dasBeinhaus mit einem neuen Dach eingedeckt und die Stadt Hrádek nad Nisoukümmert sich regelmäßig um den Zustand des Friedhofs.

9 Der Stadt gelang es letztendlich doch, die Kapelle zu erwerben und im Jahre 2009wurden sogar bereits zwei Studien zu ihrer Rekonstruktion und Nutzungveröffentlicht. Die Arbeiten selbst wurden jedoch bis jetzt (Sommer 2010) nochnicht aufgenommen.

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Verwendete Literatur und Quellen:Kühn, Karl Franz: Topografie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmaleim Bezirke Reichenberg Brünn 1934. - Mitteilungen des Vereines für Heimatkundedes Jeschken – Isergaues. Jahrgänge 1925 und 1929. Reichenberg 1929.

Neuhäuser, Josef: Die Kapelle in Paß. In: Kirchennachrichten, Torsi vonZeitungsausschnitten, Jahrgänge unbekannt.

Ressel,Anton: Heimatkunde des Reichenberger Bezirks. Reichenberg 1903 – 1905.

Øeháèek, Marek: Hrádecko – krajina na Nise, Liberec 2001

Scheybal J. V. PhDr., Scheybalová J. PhDr.: Umìní lidových tesaøù, kameníkù asochaøù v severních Èechách. Ústí nad Labem 1985.

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Die slawische Besiedlung und der mittelalterliche Landesausbau an deroberen Lausitzer Neiße und Mandau bis Mitte des 13. Jahrhunderts

Slovanské osídlení a støedovìký rozvoj území na horní èásti Lu�ické Nisya Mandavy do poloviny 13. století

Abb. 7.1. Alte Straßen der Gabler Straße ander Burg Karlsfried. Reste von alten

Straßen (Hohlwege) vor 1357,Straßensprerre bestehend aus Wall undGraben, 1357 oder kurz danach, Burg

Karlsfried, 1357 errichtet, zweiSteinkreuze, moderne Fahrstraße von

Zittau nach Lückendorf.Obr 7.1. Staré cesty �itavské cesty na hradu

Karlsfried. pozùstatky starovìké silnice(úvozové cesty) pøed 1357, silnièní zábrana

skládající se z valu a pøíkopu, 1357 nebokrátce poté, hrad Kalsfried, 1357, dva

kamenné køí�e, moderní silnice z Zittau naLückendorf.

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Abb. 7.2. Reste des Turmes der BurgKarlsfried. Die Burg ließ Karl IV. 1357

errichten. Sie diente der Kontrolle der Straßeund der Zolleinnahme.

Obr. 7.2. Zbytky vì�e hradu Karlsfried. Hradbyl postaven 1357 Karlem IV. Slou�il

kontrolám na silnici a výbìru cla.

Archeologické objevy v Hrádku nad NisouArchäologische Funde in Hrádek nad Nisou

Základový trám nejstarší stavby v Hrádku nadNisou z let 1219–1235

Der Grundbalken des ältesten Bauwerkes inGrottau von den Jahren 1219–1235

Bezuchý hrnec, Hrádek nad Nisou –vnitroblok domu è. p. 71, 14. století

Topf ohne Henkel, Grottau – Grundstückdes Hauses Nr.71, 14. Jahrhundert

Polozemnice ve vnitrobloku è. p. 71/Grubenhäuserim Innenhof des Hauses Nr. 71

Archeologické objevy v Hrádku nad NisouArchäologische Funde in Hrádek nad Nisou

Pestøe glazovaná keramická mísa, Hrádek nad Nisou – pøedrestaurací „Jelen“, 2. polovina 16. století a� poèátek 17. století

Bunt glasierte Keramikschale, Grottau, 2. Hälfte des 16. Jahrhundertbis Anfang des 17. Jahrhundert

Studna na Horním námìstíDie Brunnen auf dem Oberen Markt

Èást komorového kachle, Hrádek nad Nisou –pøed radnicí, 16. století

Teil einer Blattkachel, Grottau – vor demRathaus, 16. Jahrhundert

Archeologické objevy v Hrádku nad NisouArchäologische Funde in Hrádek nad Nisou

Rekonstrukce podoby vampýraDie Rekonstruktion des Aussehens Vampir

2 mince (pra�ské groše) nalezené v hrobìvampýra

Aufgefundene zwei Münzen (Prager Groschen)im Vampirs Graben

Detail lebky hrádeckého vampýraDas Detail des Vampirschädel in Grottau

Archeologické objevy v Hrádku nad NisouArchäologische Funde in Hrádek nad Nisou

Køí�ek typu Caravaca, (španìlský dvojtýkøí�, v celé Evropì oblíbený jako symbol

bránící pøed zlými silami)Kreuz des Typus von Caravaca (spanisches

Doppelkreuz, in ganz Europa beliebt alssymbolisches Zeichen für die Abwehr

negativer Kräfte)

Mosazný høebínek s geometrickouvýzdobou

Messingkamm mit geometrischerVerzierung

Trauttmansdorfská silnice/DerTrauttmansdorfferHohlweg

Stavebnì historický prùzkum domu è. p. 71 v Hrádku nad NisouHistorische Bauforschung am Haus Nr. 71 in Hrádek nad Nisou

Obr. 3. Horní námìstí Hrádku nad Nisou na císaøském otisku stabilního katastru z roku 1843, domu è.p. 71 nále�í stavební parcela è. 73.

Abb. 3. Der Obere Marktplatz in Hrádek nad Nisou auf einem kaiserlichen Abdruck des stabilenKatasters aus dem Jahre 1843, Haus Nr. 71 obliegt das Baugrundstück Nr. 73.

Obr. 9. Dùm è. p. 71, pøízemí – síò, portál do levého traktu,foto I. Peøina 2010.

Abb. 9. Haus Nr. 71, Erdgeschoss – Diele, Haupteingang deslinken Gebäudetrakts,Foto I. Peøina 2010.

Stavebnì historický prùzkum domu è. p. 71 v Hrádku nad NisouHistorische Bauforschung am Haus Nr. 71 in Hrádek nad Nisou

Obr. 10. Dùm è. p. 71, pøízemí – levýtrakt, struktura nejstaršího zdiva levéobvodové zdi a do ní vlo�ená pøílo�ka

klenby, foto I. Peøina 2010.Abb. 10. Haus Nr. 71, Erdgeschoss –

linker Trakt, Struktur des ältestenMauerwerks an der linken Außenwand

und in dieses eingesetzte Beilage für dieWölbung, Foto I. Peøina 2010.

Obr. 11. Dùm è. p. 71, pøízemí – pravásvìtnice, tøetí okno zpøedu v pravé stìnìvyu�ité druhotnì k situování tahového

komína napojeného na komín pøístavby z 1.poloviny 20. století, foto I. Peøina 2010.

Abb. 11. Haus Nr. 71, Erdgeschoss – rechteStube, das dritte Fenster von vorn in der

rechten Wand, das sekundär zum Bau einesSchornsteins genutzt wurde, der am

Schornstein des Anbaus aus der 1. Hälftedes 20. Jahrhunderts angeschlossen wurde,

Foto I. Peøina 2010.

Obr. 12. Dùm è. p. 71, pøízemí – pravásvìtnice, detail situace topeništì,

foto I. Peøina 2010.Abb. 12. Haus Nr. 71, Erdgeschoss – rechte

Stube, Detail der Lage der Feuerstelle,Foto I. Peøina 2010.

Stavebnì historický prùzkum domu è. p. 71 v Hrádku nad NisouHistorische Bauforschung am Haus Nr. 71 in Hrádek nad Nisou

Obr. 13. Dùm è. p. 71, interiér sklepas pohledem k zadnímu èelu klenby,

foto I. Peøina 2010.Abb. 13. Haus Nr. 71, das Innere des

Kellers mit Ansicht der Hinterfront derWölbung, Foto I. Peøina 2010.

Obr. 14. Dùm è. p. 71, patro – síò, praváhloubková stìna s nejstarším pøikládacím

otvorem nepøímo vytápìného topeništì, fotoI. Peøina 2010.

Abb. 14. Haus Nr. 71, Obergeschoss –Diele, rechte Tiefenwand mit ältester

Feuerungsöffnung der indirekt beheiztenFeuerstelle (Herd), Foto I. Peøina 2010.

Obr. 16. Dùm è. p. 71, patro – pravásvìtnice, detail ètvrtého zadního oknav pravé obvodové stìnì zazdìného popøilo�ení pøístavby v první polovinì

20. století, foto I. Peøina 2010.Abb. 16. Haus Nr. 71, Obergeschoss –

rechte Stube, Detail des vierten hinterenFensters in der rechten Außenwand, dasnach der Errichtung des Anbaus in der

ersten Hälfte 20. Jahrhunderts zugemauertwurde, Foto I. Peøina 2010.

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Obr. 17. Dùm è. p. 71, patro – pravá svìtnice, konstrukcehrázdìní v pravém pøedním koutì, patrná výmìna

náro�ního sloupku ve spodní èásti, foto I. Peøina 2010.Abb. 17. Haus Nr. 71, Obergeschoss – rechte Stube,

Fachwerkkonstruktion in der rechten vorderen Ecke miterkennbarer Auswechslung der Ecksäule im unteren

Obr. 18. Dùm è. p. 71, patro – síò, zdivoèerné kuchynì vlo�ené do hrázdìné stìny

s odstranìnými pa�díky, fotoI. Peøina 2010.

Abb. 18. Haus Nr. 71, Obergeschoss –Diele, das in die Fachwerkwand

eingreifende Mauerwerk der SchwarzenKüche mit beseitigten Wandriegeln, Foto

I. Peøina 2010.

Obr. 19. Dùm è. p. 71, krov- konstrukcele�até stolice, foto I. Peøina 2010.Abb. 19. Haus Nr. 71, Dachstuhl –

Konstruktion des liegenden Stuhls, Foto I.Peøina 2010.

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Obr. 20. Dùm è. p. 71, pùdorys pøízemí s vyznaèením stavebního vývoje.Abb. 20. Haus Nr. 71, Grundriss des Erdgeschosses mit Darstellung seiner baulichen

Entwicklung.

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Obr. 21. Dùm è. p. 71, pùdorys sklepa s vyznaèením stavebního vývoje..Abb. 21. Haus Nr. 71, Grundriss des Kellers mit Darstellung seiner baulichen

Entwicklung.

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Obr. 22. Dùm è. p. 71, pùdorys patra s vyznaèením stavebního vývoje.Abb. 22. Haus Nr. 71, Grundriss des Obergeschosses mit Darstellung seiner baulichen

Entwicklung.

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Obr. 23. Dùm è. p. 71, pùdorys krovu s vyznaèením stavebního vývoje.Abb. 23. Haus Nr. 71, Grundriss des Dachstuhls mit Darstellung seiner baulichen

Entwicklung.

Vzkøíšení uprostøed krajiny køovíAuferstehung inmitten in einer Buschlandschaft

Drobné památky na HrádeckuKleine Sehenswürdigkeiten im Gebiet Hrádek nad Nisou

Vzkøíšení uprostøed krajiny køovíAuferstehung inmitten in einer Buschlandschaft

Køí� ve Václavské ulici v Hrádku nad NisouKreuz – Wenzelstrasse in Grottau

Zámecký køí� v Hrádku nad NisouSchlosskreuz in Grottau

Køí� ve Václavicích znièený v roce 2007Kreuz im Wetzwalde zerstört im Jahr 2007

Wohlmannùv køí� ve VáclavicícíchDas Wohlmanns Kreuz in Wetzwalde

Vzkøíšení uprostøed krajiny køovíAuferstehung inmitten in einer Buschlandschaft

Smírèí køí� pod hradem KarlsfriedSühnekreuz unter der Burg Karlsfried

Socha sv. Vavøince v Hrádku nad NisouStatue des Heiligen Laurentius in Grottau

Socha sv. Josefa v Hrádku nad NisouStatue des Heiligen Josef in Grottau

Smírèí køí� u Teufelsmühle nedaleko OybínaSühnekreuz bei der Teufelsmühle bei Oybin