zunftzytig 3 2013
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Zunftzeitung der Kürschnerzunft zu BaselTRANSCRIPT
ZunftZytigAusgabe 2/2013, Nr.3
Informationsblatt E.E. Zunft zu Kürschnern / www.ee-zunft-zu-kuerschnern.ch
Wie sehr neben anderen Faktoren wie etwa der aktuellen Wirtschaftsla-ge oder der Beeinflus-sung des Publikums durch rufschädigende Kampagnen ein ehren-werter Beruf wie der-jenige des Kürschners auch durch das Wet-ter beeinflusst werden kann, hat mir der ver-gangene lange und kal-te Winter wieder einmal drastisch aufgezeigt.
Endlich haben die Leu-te wieder vermehrt Pelz getragen. Der Verkauf ist leicht angestiegen und es fallen wieder Re-paraturen an. Der Beruf des Kürschners macht wieder Freude. > Fortsetzung Seite 2
LiebeZunftbrüder
RolfArnold,Meister
Zunftanlass 2013 in Basel
Auf «Spritztour» durch den SchützenmattparkSo himmeltraurig am 1. Juni in Basel das Wetter war, so stimmungsfroh gestaltete sich der diesjährige Zunfttag der Kürschner. Im Schützenhaus jagte eine Lachsalve die andere.
Meister Rolf Arnold begrüsst die «Schirm-Herren» E.E. Zunft zu Kürschnern vor der Pauluskirche. Da hielten alle noch ziemlich dicht. Fotos: Werner Fahrni
98 Zunftbrüder und geladene Gäs-te waren zum Zunftanlass 2013 ge-meldet, exakt so viele standen wild entschlossen und im strömenden Regen vor der Pauluskirche, als das Zunftspiel zur «Spritztour» in und durch den Schützenmattpark star-tete. «Schütt-senmatte», wie zumin-dest die Kürschner den Parknamen in Zukunft schreiben werden …> Mehr vom Zunftanlass Seiten 5-8
Wahlversammlung war sich einigAm 5. März hatte E.E. Zunft zu Kürsch-nern einen Teil ihres Vorstandes neu zu besetzen oder für eine weitere Amts-periode von sechs Jahren zu bestäti-gen. Die Versammlung stimmte allen Wahlvorschlägen einstimmig zu. > Sie wurden gewählt: Seite 3
> Zwei neue Zunftbrüder, Seite 9
ZunftZytig
< Schluss von Seite 1
So manche Pelzträgerin, so mancher Pelzträger, hat im strengen Win-ter 2012/2013 gemerkt, dass einiges nicht mehr so richtig passen will. Hier sind die Ärmel zu eng, dort sitzen Jacke oder Mantel ganz gene-rell nicht mehr so gut.
Aus dem alten Man-tel liesse sich vielleicht ein Innenfutter, ein Gi-let oder gar eine neue, modischere Kreation anfertigen. Es fallen Re-paraturen an; auch die Übersommerung wird wieder zum Thema. Und es hat Löcher nicht nur in der Kasse, sondern auch in den Pelzen …
Danke, Petrus, für den kalten Winter. Mach ruhig weiter so! Die Kürschner sind Dir dankbar dafür und damit auch wieder etwas optimistischer ge-stimmt. Bis zur nächsten ZunftZytig im Januar al-so alles Gute.
Mit zünftigem Gruss Rolf Arnold
LiebeZunftbrüder
Vor dem Spalentor auf freiem Gelände
Schützenmatte samt Schützenhaus schon seit dem 15. JahrhundertDer Umgang mit den neuen Feuerwaffen war Schützen und Zuschau-ern nur vor den Stadtmauern zuzumuten.
Eingangsbereich mit Hinweistafel auf das erste Schützenhaus mit festem Mauerwerk anno 1561.
Wer sich im Detail für die Geschichte von Schützenhaus und Schützenmat-te interessiert, tut dies am besten via Internet-Plattform «altbasel.ch». Hier, unter dem Stichwort Schützenmatte, wird erklärt, weshalb der Rat sich für dieses inmitten von Äckern und Obst-bäumen gelegene Areal entschied, das ursprünglich dem Basler Domstift gehörte und auf dem sich bis 1873 auch noch ein Weiher befand. Schon damals sorgte ein Schiessplatz mitten auf öffentlichem Grund für erbitterten Streit. Nach einigem Flurschaden wur-den denn auch strenge Regeln und Beschränkungen erlassen.
Seite 2
ImpressumHerausgeber: Meister und Vorstand E.E. Zunft zu KürschnernRedaktionskommission: Fritz Bau-mann, Oliver Herzog, Charles A. Keller, Walter Schäfer, Peter von SalisAuflage: 300 ExemplareProduktion: all-in-1-communicationsAnzeigen: allin1@intergga. chDruck: Speedy Print AG, Basel
Nächste Ausgabe Januar 2014, Anzeigenschluss 30. November 2013
Das historische Schützenhaus vom Parkplatz aus gesehen. Im ersten Stock der prächtig restaurierte Schützensaal. Fotos: Werner Fahrni
Laterne mit Wappen der Feuerschützen.
P F E I F F E RINNENARCHITEKTUR + DESIGN
W O H N E N B Ü R O S P R A X E N R E S T A U R A N T S
PFEIFFERINNENARCHITEKTUR + DESIGNOBERER RAINWEG 32 CH- 4414 FÜLLINSDORF TELEFON 061 271 00 26FAX 061 271 00 34
ZunftZytig
Wahlversammlung im Restaurant Schlüssel
Drei «Neue» im Zunftvorstand Herzlicher Dank und verdienter Applaus für die Zurücktretenden, Einstimmigkeit bei den turnusgemässen Bestätigungen sowie bei den Ersatzwahlen.
Alle drei Jahre, jeweils im März, steht gemäss Zunftordnung die Hälfte des Vorstandes für eine Amtsdauer von sechs Jahren zur Wahl.
Einstimmigkeit von A bis ZGewillt, sich in ihrer Funktion für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stellen, waren Oliver Herzog als Seckelmeister sowie Charles A. Kel-ler als Schreiber I. Zum Nachfolger von Urs Weber als Bannerherr war Fritz Baumann vorgeschlagen, für das Amt als neuer Schreiber II kan-didierte Peter von Salis und als neuer Zeremoniar in der bisherigen Funk-tion von Theo Schaller bewarb sich Walter Schäfer. Das Resultat der in offener Abstimmung durchgeführten Wahlgänge war an Deutlichkeit nicht zu überbieten: Alle Kandidaten wurden ohne Gegenstimmen oder Enthaltun-gen gewählt. Nach den Wahlen vom 5. März prä-sentiert sich der Vorstand E.E. Zunft zu Kürschnern aktuell wie folgt:
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Rolf Arnold, Meister, bis 2016Werner Niederhauser, Statthalter, 2016Oliver Herzog, Seckelmeister, 2019Charles A. Keller, Schreiber I, 2019Peter von Salis, Schreiber II, 2019Alexander F. Wüst, Irtenmeister, 2016Walter Schäfer, Zeremoniar, 2019Fritz Baumann, Bannerherr, 2019Theo Schaller, Zeugherr/Archivar, 2016Werner Emhardt, Spielchef, 2016
Die Wahlveranstaltung war so inspirierend, dass sich Markus Binkert und Thomas Anliker da-neben auch noch intensiv mit der Terminplanung der Märtplatz Cli-que auseinandersetzen konnten. Hoffentlich ist damit auch sicher gestellt, dass keines der festge-legten Daten einen Zunftanlass tangiert …
Unser hoch geachteter Herr Meister kam einen kurzen Mo-ment aus dem Konzept, als er den Chor ansagen wollte. Mit Bedauern mussten er und seine Zunftbrüder nämlich zur Kenntnis nehmen, dass dieser Chor gar nicht vorhanden war. Vielleicht war das auch ein Zeichen für alle stimmkräftigen Zunftmitglieder, sich beim Chor als Aktivmitglied zu melden. Kontaktadresse: Paul Rüedi, [email protected].
Peter von Salis
Aufgeschnappt
Meister Rolf Arnold begrüsst die Zunftbrüder und er-öffnet die Wahlversammlung. Fotos: Werner Fahrni
Auch die Geselligkeit kam im Schlüssel nicht zu kurz.
Zuversichtlich: Die neuen Vorgesetzten Peter von Salis, Walter Schäfer und Fritz Baumann (v.l).
Wahlen in den Zunftvorstand haben nach exakten, vom Bürgerrat der Stadt Basel bis ins Detail festgelegtenVorschriften zu erfolgen (siehe dazu auch ZunftZytig vom Januar 2013).Pannen können da kaum je passie-ren, es sei denn, unter den Vorgesetz-ten oder in der Wahlversammlung herrschten unterschiedliche Vorstel-lungen über die Besetzung bzw. Füh-rung der einzelnen Ämter.
Am Wahlanlass vom 5. März dieses Jahres im Restaurant Schlüssel war von solchen Tendenzen nichts zu spüren. Der amtierende Vorstand hatsich bekanntlich seit längerer Zeit um eine problemlose Ablösung der zurücktretenden Mitglieder bemüht, indem mögliche Kandidaten für die frei werdenen Ämter schon früh mit den Vorstandsgeschäften vertraut gemacht wurden. Die Namen und Chargen waren allgemein bekannt, ein Sprung ins kalte Wasser blieb den Anwärtern erspart.
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Er empfängt mich am Lift im obersten Geschoss des Basler Erziehungsde-partements. Sein Büro hängt voller Ideenskizzen, Abläufe und Weisungen. Daneben haben aber auch Fasnachts-bilder des Künstlers Werner Nänni und Gegenstände mit persönlichem Hin-tergrund Platz, stimmen nachdenklich, lassen mich rätseln.
Geboren wurde Thomas Anliker am 15. Mai 1958 in Basel. Mit seinem jün-geren Bruder wuchs er im Kleinbasel
auf, wo er auch die Schulen besuch-te. Von der Tätigkeit seines Vaters in-spiriert, wollte Thomas eine Lehre im Speditionsfach absolvieren. Doch der in Aussicht gestellte Lehrvertrag fiel der Rezession zum Opfer.
Thomas muss das gespürt haben, denn eine zweite Schnupperlehre ab-solvierte er als Koch. Nach der Rekru-ten- und Unteroffiziersschule arbeitete Thomas unter anderem bei Bell im Ver-kauf und bei COOP Schweiz als Fach-berater und sammelte so Erfahrung in Gastronomie und Verkauf. Daneben bildete er sich kontinuierlich weiter und erwarb das Wirtepatent.
Gastronomie und InformatikDurch die vermehrte administrative Ar-beit entwickelte sich ein spontanes In-teresse für die Welt der Elektronik und der digitalen Technik, was ihn 1991 dazu bewog, ein Studium als Techniker HF Informatik in Muttenz in Angriff zu nehmen. Nach zweijähriger Ausbildung eröffnete er ein eigenes Büro als Sup-porter im Informatikbereich. Daneben gab er sein Informatikwissen als ne-
Nachgefragt und vorgestellt – im Gespräch mit Thomas Anliker
Ein äusserst vielseitiger TraditionalistSein Gesicht ist bekannt, der Name den meisten geläufig. Doch längst nicht jeder weiss, wie er lebt, wo er sich engagiert und was ihn prägte. Peter von Salis begab sich auf Spurensuche.
Thomas Anliker
benamtliche Lehrperson an der Allge-meinen Gewerbeschule Basel weiter. Ab 1999 stellte er seine Erfahrungen als Informatiker dem Basler Erziehungsde-partement zur Verfügung. Dort arbeitet er heute noch, seit 2008 als Leiter In-formatik.
Ob Koch oder Informatiker: Beides ta-xiert Thomas als durchaus wesensver-wandte Berufe im Dienstleistungssek-tor. Hier wie dort sind Kreativität und Visionen gefragt, die Produkte müssen kundenfreundlich gestaltet sein und den Abnehmern «schmecken».
Thomas ist es ein Anliegen, Traditio-nen zu pflegen. Es erstaunt deshalb nicht, dass er nebst Zunftbruder auch eingefleischter Fasnächtler ist. Als pfei-fender Quereinsteiger kam er 1996 zur Märtplatz-Clique, wo er dem Stamm-verein seit sieben Jahren als Obmann vorsteht. Daneben interessieren ihn aber auch fremde Länder und Kulturen. Speziell fasziniert ist er von Schottland, dessen Landschaft, der Kultur und na-türlich - wer könnte da schon widerste-hen – dem Whiskey.
Edle TropfenDie neuen Zunftweine – ein elegan-ter, fruchtiger «Pinot Blanc» und ein ex-klusiver «Ueker Pinotage» aus der Pro-duktion von Urs Gasser (Fehr&Engeli Weinbau, Ueken) – haben bei den Kürschnern auf Anhieb grossen An-klang gefunden. Als edle Tropfen eig-nen sie sich mit ihren speziellen Eti-ketten ausgezeichnet zum stilvollen Genuss auch im privaten Rahmen. Beide Weine können jederzeit nachbe-stellt werden. Abholpreis pro Flasche Pinot Blanc Fr. 18.–, Pinotage Fr. 18.50. Bestellung zur Zeit via Walti Schäfer, Tel. 079 335 67 64 oder demnächst über www.ee-zunft-zu-kuerschnern.ch
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Weitere Gäste
Neben den offiziellen Eh-rengästen durfte Meister Rolf Arnold am Zunftes-sen noch sechs weitere, von einzelnen Vorgesetz-ten persönlich eingeladene Gäste begrüssen. Nament-lich waren das Renato Ce-reghetti (des Meisters Göt-tibub), Werner Schoch, ein langjähriger Freund von Theo Schaller, Bankfach-mann Andreas Hunzinger als Gast von Statthalter Werner Niederhauser, der Spenglermeister Hugo Ru-din auf Einladung des Ban-nerherrn Fritz Baumann, Zunftwein-Produzent Urs Gasser, betreut von Irten-meister Alexander F. Wüst sowie der ehemalige Basler FDP-Nationalrat, Handels-kammer- und Messedirek-tor Paul Wyss als persön-licher Gast von Zeremoniar Walter Schäfer.
Randnotizen
Höhepunkte gibt es an einem Zunft-anlass erfahrungsgemäss viele. Für die einen gehören die traditionel-len Umgänge dazu, bei denen un-ter hellem Piccolo- und dumpfem Trommelklang und hinter stolz flat-terndem Zunftbanner gemessenen Schritts den Ereignissen und Zere-
monien entgegenmar-schiert wird, die an die-sem Tag nach uraltem Brauch der Zunftbrüder harren.
Andere wiederum freu-en sich am meisten über die Rituale bei der Aufnahme neuer Zunft-brüder und den damit verbundenen ausgiebi-
gen Apéro. Allgemein sehr geschätzt sind daneben auch die feinfühligen Vorträge des Zunftchors und natür-lich steht auch das kulinarische Ver-gnügen stark im Vordergrund.
Diesmal gabs Rindsbraten, Manzo Brasato, zum Hauptgang, als Kon-trapunkt zum ganztagesfüllenden Sauwetter (siehe oben) ebenfalls ein
unbestrittenes High-light. Ganz zum Schluss sei es jedoch einmal mehr betont: Höhepunkt aller Zunftanlässe sind die Reden des Meisters, der weiteren Meister und allenfalls weitere, vor-wiegend natürlich eben-falls meisterliche Reden, dankbar beklatscht vor allem diejenigen, bei de-
nen die Würze zwar nicht ausschliess-lich, aber doch immerhin hauptsäch-lich in der Kürze liegt.
Kürschnern-Meister Rolf Arnold war es einmal mehr ein Anliegen, all jenen zu danken, die sich jahrein,
jahraus um das Wohl der Zunft verdient machen und immer da sind, wenn man sie braucht. Sol-che Gedanken sind ihm wich-tiger als hoch komplizierte po-litische Betrach-tungen. So ist es ihm denn auch ein Anliegen, sich bei den Zunftbrüdern für den am Anlass kaum möglichen persönli-chen Kontakt mit jedem einzelnen zu entschuldigen. An den Stammtisch-veranstaltungen hat er dann wieder mehr Zeit für alle – Ehrenwort!
Reden gabs auch noch weitere, jene von Safran-Meis-ter Michael Gei-ger zum Beispiel. Und jene von Dr. Christophe Sa-rasin, dem am-tierenden Ober-schützenmeister E.E. Gesellschaft der Feuerschützen Basel, wie es richtig heissen müsste, wenn unter dem Bild in der Spalte links Platz dafür vorhanden wäre.
Gesprochen haben schliesslich auch noch Zunftwein-Produzent Urs Gas-ser und der neue Zeremoniar, dem alles noch bes-ser gefallen hätte, wäre ihm nicht sein Mantel (Bu-gatti – schwarz – Gr. 56) abhanden gekommen. Auf baldiges Wieder-sehen … sch.
Rolf Arnold, Meister E.E. Zunft zu Kürschnern
Christophe Sarasin, E.E. Gesellschaft der Feuerschützen
Michael Geiger,Meister E.E. Zunftzu Safran
Urs Gasser, Önolo-ge und Inhaber Fa. Fehr & Engeli, Weinbau, Ueken
Walter Schäfer,Zunft-Zeremoniar mit Verlustanzeige
Zunftanlass 2013 im Restaurant Schützenhaus
Zum Sauwetter RindsbratenJetzt wissen wir endlich, was paradox ist. Paradox ist, wenn den Teilnehmern an einem Zunftanlass trotz absolut schweini-schem Wetter ein köstlicher Rinderbraten serviert wird …
Ein Kürschnern-Kirsch als Bhaltis
Was wären die Kürschner ohne die Ideen und spon-tane Schaffenskraft ihres Irtenmeisters! Einmal mehr verblüffte Alex seine Zunft-brüder am Jahresanlass, in-dem er ganz zum Schluss und als absolutes Novum ein Fläschchen mit Kürsch-nern-Kirsch verteilte. Merci Alex, uns hats gefreut!
Irtenmeister Alex Wüst (l.) bei der Verteilung seiner Eigen-brand-Kostprobe.
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Zunftanlass vom 1. Juni 2013 im Restaurant Schützenhaus Basel – in Wort und Bild festgehalten von Werner Fahrni, Peter von Salis und Walter Schäfer
Ganz trocken wars an diesem Tag auch drinnen nie
«Morgenverlesen» im strömenden Regen. Glücklich, wer wie Meister Rolf Arnold einen strammen Schirmhalter für sich beanspruchen konnte.
Allen anders lautenden Gerüchten zum Trotz: Der Zunftanlass 2013 E.E. Zunft zu Kürschnern im heimischen Basel wird als ein «schöner», vor allem aber fröhlicher Tag in Erinnerung bleiben. Natürlich regnete es wie aus Kübeln. Natürlich war der Schüt-zenmatt-Pavillon für die Aufnahmezeremo-nie viel zu eng. Und natürlich waren bis zur Einkehr im Schützenhaus alle völlig durch-weicht. Was solls - auch nass macht Spass!
Der Schlummerbecher schmeckt Gustav Grieder an einem Regentag besonders gut.
Quizfrage: Was sucht die Serviertochter (und noch dazu in dieser Stellung) in-mitten einer voll konzentrierten Pfeiferschar? Um Vorschläge wird gebeten.
«Eerewoort, jetz schiffts garantiert nimm!» Tatsächlich: Irgendwann einmal – aber erst ganz am Schluss – hat der Himmel seine Schleusen geschlossen.
Quizfrage: Was grübelt der Tambourmajor unter den kritischen Blicken von Claude Pfeiffer und Werni Guggenbühl an der schützenhäuslichen Decke? Um Vorschläge wird gebeten.
Den Wein mit Wonne gekostet: Dreimal Peter v.l.n.r.: Peter Meili, Peter Bleile und Peter Borchers.
Hervorragend getafelt: Felix Maurer, Werner Meier und Spielchef Werner Emhardt (v.l.).
Die angenehme Gesellschaft genossen: Rolf Pregger, Christian Heckendorn und Peter Soschtak (v.l.).
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Seit 45 Jahren bei den Kürschnern zünftig
Alles Gute unseren Veteranen!
Den Ehrentrunk aus dem Veteranenbecher wohl verdient: Claude Porchet, Wer-ner Schneider sowie die Wagner-Brüder Max und Jürg (v.l). Fotos: Werner Fahrni
Das waren noch Zeiten… Nachdenkliche Gesichter bei den «Achtundsechzigern».
Für einmal hatte Statthalter Werner Niederhauser im witterungsbedingt berstend vollen Schützenmatt-Pavillon bei der Veteranenehrung einen wahren Stressjob zu verrichten: Nicht weniger als acht neue Zunftbrüder waren im Aufbruchsjahr 1968 zu den Kürsch-nern gestossen. Zwei von ihnen, Her-bert Haas und Hans Glaser, wei-len leider nicht mehr unter uns. Zwei weitere, Paul Giese und Hanspeter Stöckli, mussten sich für die Ehrung entschuldigen. Die restlichen vier je-doch nahmen den Veteranenbecher für ihre 45-jährige treue Mitgliedschaft sichtlich gerührt entgegen – Claude Porchet, Altmeister Werner Schnei-der sowie die Brüder Max und Jürg Wagner. Werner Schneider liess es sich nicht nehmen, den vielen «Jungs-punden» ein paar Müsterchen aus den wilden Jahren zu erzählen.
Auch sie dürfen jubilierenNicht erst 45, sondern sogar schon 50 Jahre zu Kürschnern zünftig sind dieses Jahr die Brüder Hans-Peter und Rolf Wittendorferf. Und auch Peter von Salis bringt es bereits auf 25 Jahre. Herzliche Gratulation auch diesen Ju-bilaren. sch.
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Geburtsdatum 18. Juli 1980, wohn-haft in Basel. Schulen in Basel, Lehre als Konditor-Confiseur bei Bachmann, nach beruflichem Wechsel heute Leiter Intervention und Ermittlungsdienst bei Johnson Controls. Zur Zeit Weiterbildung zum Marketing-fachmann. Auch politisch ist Lucien Wilhelm sehr interessiert. Zivilstand: (Noch) ledig.Hobbys: Wassersport (Surfen, Wave-board), intensive Freizeitbeschäftigung mit Belgischem Schäferhund.Fasnacht als Waagewaggis und Ob-mann der Ryywasserkepf.
Paten: Werner und Marc Niederhau-ser
Lucien WilhelmStatthalter Werner Niederhauser (Mitte) beim feierlichen Aufnahmezeremoniell…
Geburtsdatum 21. Januar 1948, auf-gewachsen in Basel, heute wohnhaft in Liestal. Kaufmännische Lehre bei der Firma Küderli AG, Einstieg in den Stahlhandel. Bei den Unternehmen Davum Stahl AG und Debrunner in verschiedenen verantwortlichen Posi-tionen. Zivilstand: verheiratet, Vater zweier er-wachsener Söhne.Hobbys: Wandern, Golf, Reisen, Gar-tenpflege sowie leidenschaftlicher Fasnächtler als Pfeifer in einer kleinen Gruppe.
Paten: Peter von Salis, Werner und Jörg Emhardt, Werner Guggenbühl
Marcel Meppiel
Der Zunftanlass 2013 war nicht nur in meteorologischer Hinsicht rekord-verdächtig, sondern auch in der durch den Dauerregen verursachten Platz-not im Schützenmattpark-Pavillon, in welchem E.E. Zunft zu Kürschnern für eine einigermassen stilvolle Aufnah-me zweier neuer Zunftbrüder notge-drungen Unterschlupf suchte.
Nur wer den Pavillon kennt, kann sich das Gedränge vorstellen, das 96 triefend nasse Gäste im Lokal verur-sachten, in welchem normalerweise etwa die Hälfte einigermassen prob-
lemlos Platz gefunden hätte. Selbst die ältesten Kürschner können sich nicht erinnern, jemals auf derart en-gem Raum und in derart feuchter At-mosphäre zwei neue Zunftmitglieder in ihren Reihen begrüsst zu haben.
Statthalter Werner Niederhauser und die beiden Neuen (Vorstellung siehe Spalte rechts nebenan) lösten das Problem vorbildlich. Und der Zunft-chor sorgte mit seinen Vorträgen so-gar für fast so etwas wie feierliche Stimmung in der miefigen «Drugge-de». Herzlichen Dank. sch.
…musikalisch begleitet vom Zunftchor unter Larissa Kalina. Fotos: Werner Fahrni
Zwei neue Zunftbrüder freudig begrüsst
Aufnahmen auf engstem Raum
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ZunftZytig
Von bösen Buben und wohlfeilen Weibern
«Lieber gleich tot als derlei erdulden»Der diesjährige Stadtbummel E.E. Zunft zu Kürschnern im einmal mehr garstig gestimmten April war der Organisation und Entwicklung der Strafjustiz im mittelalterlichen Basel gewidmet.
«Von bösen Buben und wohlfeilen Wei-bern»: Unter diesem Motto stand der Abendbummel 2013 für geschichtlich interessierte Zunftbrüder. Kein Thema für Zartbesaitete, auch wenn der vier-te Anlass in dieser Reihe einmal mehr auf reges Interesse stiess.
Inspiriert durch die parallel dazu lau-fende Sonderausstellung im Histori-schen Museum Barfüsserkirche liess der «zunfteigene» Hobby-Stadtführer vor den beeindruckten Teilnehmern die Bilder mittelalterlicher Basler Strafmethoden entstehen und stellte diese in den Kontext einer sich erst allmählich entwickelnden allgemein praktizierten Strafjustiz im Rahmen der Gewaltentrennung innerhalb der Staaten und nicht zuletzt auch von Kirche und Staat. sch.
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Nicht weniger als 41 interessierte Zunftbrüder versammelten sich im Rathaushof zur Schilderung greulicher Verbrechen und schrecklicher Strafen im alten Basel.
In dieser Nische am Rathaus standen die Übeltäter am Pranger. Selbst den Chro-nisten schauderts. Fotos: Werner FahrniBei einem Bierchen lassen sich die Horrorgeschichten sichtlich besser ertragen.
Verhöhnt und gequält: So wurden die Übeltäter dem Hass der Menge ausgesetzt.
ZunftZytig
Zunftvorgesetzte in Klausur
Traditionelle «Meisterfeier» am Tag der ArbeitJeweils am 1. Mai trifft sich der Kürschner-Vorstand in freier Natur zur geselligen Runde und zum Gedankenaustausch.
«Was mained er?» So lassen sich die hängigen Fragen leicht beantworten und die laufenden Arbeiten bequem besprechen und vergeben. Foto: Werner Fahrni
Umwälzende Probleme gibt es nach den Erneuerungs- und Wiederwahlen im März (Seite 3) bei den Kürschnern aktuell zwar keine zu lösen, dennoch will sich der Zunftvorstand neu eine exakt formulierte umschriebene Orga-nisationsform geben.
Pflichtenhefte und ChecklistenAm diesjährigen 1.-Mai-Bummel zum Ferienchalet der Familie Arnold bei Kilchberg im Oberbaselbiet, wurde zu
diesem Zweck die Schaffung spezi-eller Pflichtenhefte für jede einzelne Vorstandsfunktion beschlossen. Zu-sammen mit zusätzlichen Checklisten sollen sie dazu beitragen, die Aufga-ben und Kompetenzen klar, offen und allgemein gültig zu formulieren, um so kommende Amtsübergaben und Funktionswechsel zu erleichtern. Erste Entwürfe wurden an einer Vorstands-sitzung bereits besprochen, die Detail-arbeiten sind noch im Gang. sch.
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Dass sich unser Starfotograf Werner Fahrni auf «freier Wild-bahn» gleich auch noch selbst fotografiert (Bild oben), ist zwar unwahrscheinlich, richtig aber ist, dass ohne ihn die Zunft-Zytig nie über derart tolle Bilder verfügen würde. Deshalb hat Werner die «Goldene Kamera», die ihm vom Meister am Zunft-anlass verliehen wurde (unten), auch voll und ganz verdient. Herzlichen Dank und weiter so!
Herzlichen Dank an Werner Fahrni
9. Juli Di 18.30 Stamm12. Aug Mo 18.30 Grillplausch 3. Sept Di 18.30 Stamm 7. Okt Di 18.30 Stamm 5. Nov. Di 18.30 Stamm
16. Dez Mo 18.30 Waldweihnacht
Stamm-Treffpunkt ist das RestaurantBundesbahn, Hochstrasse 59, Basel,Tel. 061/361 91 88, www.bundesbaehnli.ch
Zunft-Agenda 2. Hälfte 2013