zur kenntnis der petrochemie des mittelböhmischen plutons

31
Zur Kennmis der Petrochemi( des mittelbShmischen Plutons. Von ~ DE~ O~LOV (Prag). Mit 1 IKa~e. Die Arbeit gibt ehuen ~j'berblick fiber alle bisher analysieiten Tiefengesteine des mittelbShmmchen Plutons und ihre kurze petrograph~che Charakterisierung. Im petro- hischen Charakter des nordwestHchen, 6stHchen und sfidlichen Teiles des Plutons werden wesentliche Unterschiede festgestellt. He~r wird die Abhangigkeit des inneren petro hischen Baus des Plutons vom tektonischen Bau des urspi~Jng- lichen Mantels und yon den dynam~chen Prozessen wahrend des Intrusionsaktes. Die b~herige Bezeichnur/g ,,mittelb6hmisches Granitmassiv" wird durch den neuen Namen ,,mittelb6hmisches Pluton" ersetzt. Inhaltsfibersicht : I. Einleitung . . . ............. .............. 416 2. ~ber~icht der Analysenwerte ..................... 418 3. ~]ber~icht der Projektionswerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 4. Petro hischer Charakter, Fundo~ und Literaturquelle der analysie~en Ge- steine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 5. AllgemeLne Bemerkungen fiber den tektonischen Bau des Plutons ...... 430 6. Die innere Gliederang des mittelb6hms Plutons nach dem petrochemischen Charak~er .............................. 431 7. Die genetmchen Beziehungen der einzelnen Gesteinstz~en zueinander; Verlauf und BedLn~ngen des !ntrdsions- und rentiationsaktes ........ 438 8. Der petrographische Charakter des Plutons als Ganzes ......... 443 9. Zusammenfassung ......................... 445 ])as fast in der Mitre der b0hmischen Masse gelegene mittelb0h- mische Pluton stellt einen magmatischen Komplex yon etwa 3200 km 2 Ausdehnung dar. Seine cher~sche Natllr ist daher yon besonderem Interesse ffir das vergleichende StudJum der petrographisch-petro- chemischen Beziehungen zu den benachbarten magmatischen Re- gionen. Die Angaben fiber die Petrochernie des mittelb0hmischen Plutons, ~e wir bis heute in der Literatur linden, sind sehr sp~rlich. Abge- sehen davon, dab sie sehr unvol!st~ndig sind, felhlt ihnen die not-

Upload: alexander-orlov

Post on 22-Aug-2016

218 views

Category:

Documents


2 download

TRANSCRIPT

Page 1: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kennmis der Petrochemi( des mittelbShmischen Plutons.

Von ~ DE~ O~LOV (Prag).

Mit 1 IKa~e.

Die Arbeit gibt ehuen ~j'berblick fiber alle bisher analysieiten Tiefengesteine des mittelbShmmchen Plutons und ihre kurze petrograph~che Charakterisierung. Im petro-

hischen Charakter des nordwestHchen, 6stHchen und sfidlichen Teiles des Plutons werden wesentliche Unterschiede festgestellt. He~r wird die Abhangigkeit des inneren petro hischen Baus des Plutons vom tektonischen Bau des urspi~Jng- lichen Mantels und yon den dynam~chen Prozessen wahrend des Intrusionsaktes. Die b~herige Bezeichnur/g ,,mittelb6hmisches Granitmassiv" wird durch den neuen Namen ,,mittelb6hmisches Pluton" ersetzt.

Inhaltsfibersicht :

I. Einleitung . . . ............. .............. 416 2. ~ber~icht der Analysenwerte ..................... 418 3. ~]ber~icht der Projektionswerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 4. Petro hischer Charakter, Fundo~ und Literaturquelle der analysie~en Ge-

steine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 5. AllgemeLne Bemerkungen fiber den tektonischen Bau des Plutons . . . . . . 430 6. Die innere Gliederang des mittelb6hms Plutons nach dem petrochemischen

Charak~er .............................. 431 7. Die genetmchen Beziehungen der einzelnen Gesteinstz~en zueinander; Verlauf

und BedLn~ngen des !ntrdsions- und rentiationsaktes ........ 438 8. Der petrographische Charakter des Plutons als Ganzes ......... 443 9. Zusammenfassung ......................... 445

])as fast in der Mitre der b0hmischen Masse gelegene mittelb0h-

mische Pluton stellt einen magmatischen Komplex yon etwa 3200 km 2

Ausdehnung dar. Seine cher~sche Natllr ist daher yon besonderem

Interesse ffir das vergleichende StudJum der petrographisch-petro-

chemischen Beziehungen zu den benachbarten magmatischen Re-

gionen.

Die Angaben fiber die Petrochernie des mittelb0hmischen Plutons,

~e wir bis heute in der Literatur linden, sind sehr sp~rlich. Abge-

sehen davon, dab sie sehr unvol!st~ndig sind, felhlt ihnen die not-

Page 2: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntnis der Petroche~e des mittelbOhmischen Plutons. 417

wendige Berficksichtig~ng der petrographischen Natur, der geologi- schen Stellung und des Verhaltens der einzelnen analysierten Ge- steine gegentiber dem Pluton als Ganzem. Bei der grot3en rgumlichen Ausdehnung des mittelb0hmischen P lu tons ist eine solche Berfick- sichtigung seines inneren Baues und seiner Gliederung unumg~nglich notwendig. Neuerdings werden in den" P~rbeiten yon K. PsoEcL~ 1) und K. Z~_PLETAL 2) einige Ergebnisse der Petrochemie des P!utons gelegentSch besprochen.

In der vorliegenden Arbeit gibt der Autor einen, so~;eit ihm be- kannt ist, vollstgndigen I_~berb!ick der bis heute analysierten Tiefen- gesteine 3) aus dem Gebiet des mittelbohraischen Plutons. Auf Grund des zusammengestellten anal~ischen Materials, eigener Forschungen mud der Literaturangaben versueht er dann einige Umstgmde hervor- zuheben, die f,jx die tGSzm~g des petrochemischen Baues des m/ttel- b0hmisehen Plutons als Ganzes yon Interesse sind.

PAle Angaben und Folgerungen, die in dieser A_rbeit enthalten sind, mfissen als vorl~ufige 5iitteilungen betrachtet werden, ,=lie der Autor im Rahmen seiner Studien fiber die Petrographic des mittelbohmischen Plutons, mit denen er sieh seit 1927 besch~ftigt, vor AbsehluB einer Reihe yon Einzeluntersuchungen hiermit vorlegt.

In die ~'bersicht der Analysen sind neben den bereits ver0ffent- !iehten aueh a e h t n e u e , n o e h u n v e r 0 f f e n t l i e h t e A n a l y s e n auf- genommen. Herr Dr. V. VESELi" (Chemiker der Geologisehen Staats- anstMt) hatte die Freundliehkeit, dem Autor die Proben aller Ge- steine zur Verffigung zu stellen, die ihm bei der Durehf~5_hrmng der Analysen als Material gedient hat'ten Dieses Material; Handstfieke sowohl als Diinnsehliffe, hat wesentlieh dazu beigetragen, dab das Verh~ltnis der einzelnen analysierten ~ Gesteine zu den analogen

1) ~ECLIK, K., Zur Kenntnis der chemischen Zusammensetzung der moravischen Er~tarvangsgesteine. Min. Fetr. Mitt. 45 (1934), 269-332.

2) Z~rnET~L, K., Geologische Studien am BShmisch-Mahrischen Htigelland. PrSce Moravsk4 pNrodov, spole6nosti 8. Nr. 70. 1933. (Tschechisch mi~ kurzem deut- schen R4sum4.)

3) Die Analysen der Ganggesteine wurden nicht in das Verzeichnis aufgenommen. Ebenso w~arden die Analysen des Gabbro yon Studen~ (.4malyse yon V. ST~i~K) und des Orthogneises yon Boudy bei Mirotice (Analyse yon V. A~,n3P.o~) nicht be~ck- sichtigt. Das erste Gestein ist stark verandert; das Ergebnis der Analyse lal3t starke Zweifel fiber deren Brauchbarkeit aufkommen. Das zweite Gestein geh6rt zu einer Zone metamoi~her Gesteflue, deren Verhaltnis zum Pluton heute noch nicht ganz geklart ist.

Page 3: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

4 1 8 A l e x a n d e r O F m v :

b ~ b e r s i e h t d e r A n a l y s e n w e r t e d e r T i e f e n - : : : : : : , + . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

SiO2 TiO2 A1203 F%O3 FeO

1. P o ~ i ~ g . . . A p l i t g r a t f i t . . . . . . . . 76"08 - - 13"30 1"11 0"98 2. SemMce . . . Z w e i g ~ m e r g r a n i t . . . . 73"80 0"12 14"22 1"05 0"67 3. S t r a h a ~ o v . . B i o t i t g r a n . . . . . 73"72 0"16 13"86 0"83 1"45 4. N e p o m u k . . B i o t i t g r a n i t . . . . . . . 73"69 0"04 14"21 0"15 1"76 5. M r a 5 . . . . Z w e i g l i m m e r a p l i t . . . . . 73"46 0"23 13"72 0"56 1"17 6. M r a 5 . . . . B i o t i t a p l i t . . . . . . . . 72"83 0"25 14"24 0"22 1"58 7. N~Sflu . . . . B i o t i t g r a n o d i o r i t . . . . . 72"44 0"19 14"89 1"43 0"70 8. P o ~ . r y . . . Q u a r e g l i m m e r d i o r i t . . . . 72"10 0"22 14"60 0"75 2"78 9. P o ~ A r y . . . Q u a r z g l i m m e r d i o r i t . . . . 70"86 16"20 1"14 2"47

10. P o d o l s k o . . A m p ~ b o l b i o t i t g r a n o d J o r i t . 70"13 0"21 15"01 1"09 1"67 11. M r a 5 . . . . B i o t i t g r a n o d i o r i t ( l euko! -~a t ) 69"43 0"39 15"18 0"89 2"18 12. 2 e m o v ' ~ . . B i o t i t g r a n i t ( l e u k o k r a t ) . . 68"82 022 14"59 1"30 1"89 13. D o l n l H b i t y . B i o t i t a m p h i b o l g r a n o ~ o r i t . 68"53 0"25 15"29 1"08 3"35 14. L a z s k o . . . B i o t i t g r a n o d i o r i t . . . . . 67"80 0"35 15"04 2"58 1"87 15. 2 e r n o v k a . . B io nat ( H a u p t t y p ) . . 67"38 0"27 15"62 1"29 2"22 16. 2 e r n o v k a . . . B i o t i n i t ( m e l a n o ) . 66"85 0"47 14"14 1"42 2"15 17. M r a 5 . . . . B i o t i t g r a n o d i o r i t ( H a u p t t y p ) 66"41 0"52 16"19 1"25 2"83 18. T ~ c h n y 6 . . . B i o t i a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . 66"12 0"48 16"65 0"94 3"09 19. B l a t n ~ . . . . B i o t i t g r a n o d i o r i t . . . . . 65"95 0"43 16"73 0"25 3"75 20. L i b S i c e . . . A m p h i b o l b i o t i t g r a n o d i o r i t . 65"79 0"37 16"10 0"62 4"66 21. V y s o k 2 ~ C h l u m . B i o t i t g r a n o d i o n t . . . . . 65"76 0"50 15"20 1"00 2"64 22. D l o u h ~ P o l e . B i o t i t g r a n o d i o r i t . . . . . 64"75 0"58 17"35 0"11 2"87 23. B e z d ~ k o v . . B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . 64"01 0"70 15"43 1"02 3"36 24. D e h e t n i k . . . B i o t i t g r a n o d i o r i t . . . . . 63"47 0"63 15"67 0"00 4"07 25. ~ e ~ e n s . . . B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . 63"35 0"75 16"97 0"70 4"48 26. Z b o n l n . . . B i o t i t g r a n o d i o n t . . . . . 62"10 0"66 15"93 1"97 4"27 27. H H m 6 ~ d i c e . A m p h i b o l b i o t i t g T a n o d i o n t . 62"02 0"57 15"25 3"20 3"50 28. K o r n u ~ i n . . B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . 60"50 0"60 14"25 3"47 5"63 29. B o h u t i n . . . Q u a r z g S m m e r d i o n t . . . . 59"75 0"70 15"52 1"46 5"65 30. T ~ b o r . . . . B i o t i t p ~ T o x e n s y e n i t . . . 58"87 0"83 14"81 0"00 4"68 31. M r a 5 . . . . A m p h i b o l d i o r i t . . . . . . 56"16 0"75 17"80 1"29 6 " 4 3 32. P e c e r a d y . . . A m p h i b o l g a b b m d i o r i t . . . 54"42 0"78 11"74 2"64 8"35 33. R a t i b ~ e c . . A m p h i b o l b i o t i t s y e n i t . . . 54.38 1"20 15"24 2"11 6"17 34. w . . A m p h i b o l d i o n t . . . . . . 54"46 0"78 16"81 5"27 4"34 35. H o w . . . P y r o x e n b i o t i t n o r i t . . . . 51"40 0"69 11"10 1"23 8"45 36. ~ ; a m p a c h . . A m p h i b o l d i o r i t . . . . . . . 51"21 1"51 7"98 8 " 8 5 6"54 37. ?~Ira6 . . . . A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . . . 50"47 0"94 17"61 2"84 7"01 38. S t ~ b r n s S k a l . A m p h i b o l g a b b r o . . . . . 50"01 0"03 19"08 0"95 5"02 39. V a v } e t i c e . . A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . . . 49"23 0"37 23"60 1"20 4"08 40. P e c e r a d y . . . A m p h i b o l p y r o x e n g a b b r o . 48"66 15"35 2"73 6"59 41. K a 6 1 n . . . . A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . . . 48"61 0"50 19"67 1"33 6"13 42. K o j e t i n . . . H o r n b l e n d i t . . . . . . . 44"16 0 " 0 8 9"52 4"05 5"03 43. T u ~ i n k a . . . O l i v i n g a b b r o . . . . . . . 43"25 0"87 14"33 1"45 12"14

N = 1 G e s a m t w a s s e r . N = 10 ZrO~ - - 0"02; S - - 0"02.

N = 3 B a O - - 0"02; S - - 0"02. N = 14 Z r 0 2 - - 0"03; S - - 0"02.

N = 7 S - - 0"01. N = 17 S - - 0"08; C1 - - 0"03.

N = 8 B A O - - 0 " 0 9 ; S - - 0 " 0 3 ; N = 20 S - - 0 " 0 5 .

C1 - - S p u r e n . N = 21 S - - 0"05.

N ---- 9 F e O + N n O n i e h t g e t r e n n t ; N = 25 B a O - - 0"07; S - - 0"06. G e s a m t w a s s e r .

Page 4: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Z~r Kenntp~ der Petrochemie des mittelb6hmischen Plutons. 4i9

g e s t e i n e des m i t t e l b S h m i s c h e n . . P l u t o n s .

~NO MgO CaO ~ NasO K~O HsO+ H s O - P ~ O ~ S u m m e Dichte Analyse ~

- - 0"16 0"98 3 " 3 7 4 " 3 3 0"30 - - 0"20 100"79 2"62 C.v . JoHz~ 0"02 0.41 1"05 3 " 4 1 4"55 0"49 0"11 ~ 0"07 9 9 " 9 7 2"58 A . O ~ o v 0"07 0"60 2"00 3"35 3"38 0"24 0"10 0"24 100"04 - - V. VEs~L~"

0"03 0.31 1"50 3"56 4 " 7 2 0"21 0"07 0"07 100"32 2"61 A. ORLOV ~ 0"02 0"45 0"98 3"03 5"94 0"48 0"07 0"18 100"29 2"50 J . J E L ~ K 0"02 0.42 0"93 3"24 6 " 0 9 0"32 0"08 0"15 100"37 2"54 J. J ~ ~ x 0"05 1"12 2"20 3 " 9 1 2 " 5 7 0"37 0"08 0"20 100"16 - - V.V~sEL~ 0"03 0"60 3"35 3'83 1"45 0"20 0"14 0"16 100"33 - - V. Nd'ESELS["

0"36 3"84 3"58 1"68 0"60 ~ 0"16 100"89 2 " 6 7 C.v . Jom~- 0"05 1"13 2"94 4"00 2 " 9 8 0"46 0"16 0"30 100"12 - - V. VESEL~ 0"04 1"20 2"75 3"04 4 " 6 7 0"32 0"04 0"18 100"31 2 " 6 1 J.,IELiZ~EK 0"08 2 " 3 8 1"75 3"20 5"60 0"34 0"06 0'21 100"44 2"65 J . JEL~EK 0"05 1"32 3"57 3 " 3 1 2"95 0"31 0"04 0"32 100"37 2"67 A. ORLOV 0"09 1 " 1 7 2"85 3.28 4"05 0"37 0"19 0"57 100"26 ~ V. VESEL'~ 0"08 1"46 1 " 4 1 3"48 6 " 3 5 0"36 0"09 0"23 100"24 2"62 A. OaLOV 0"12 3"83 1"80 3 " 3 7 4 " 9 9 0"46 0"09 0"38 100"07 2"67 J . JELiZ~EE 0"06 1"60 3"28 3"26 3 " 7 1 0"33 0"09 0"67 100"31 2"64 V. VESELi" 0"07 1 " 1 2 3"83 2 " 8 8 4 " 1 3 0"43 0"09 0"54 100"37 2"72 A. ORLOV 0"04 1"70 3 " 1 7 3 " 5 1 4"25 0"22 0"05 0".22 100"27 2"65 A. ORLOV 0"09 1 " 3 7 4"80 3"18 2 " 0 1 0"77 0"20 0"09 100"10 --- V. VESEL~ ~ 0"08 2 " 9 1 2"09 2"50 6 " 2 5 0"59 0"05 0 " 4 3 100"05 ~ V. VESEL~ 0"12 2"46 2 " 4 7 2"94 5 " 8 6 0"32 0"09 0"30 100"17 2"69 A. ORLov 0"06 2"96 3"32 4"20 4"06 0"86 0"08 0"24 100"30 --- V.A~BP.O~ 0"54 3"00 3"65 3 " 0 3 5 " 2 7 0"63 0"06 0"09 99"33 2 " 7 6 J.H~,~v~ 0"05 2"58 4"32 3"15 3"00 0"50 0"10 0"18 100"26 ~ V. V E s E ~ 0"06 1"62 3"08 2 " 9 2 5 " 9 1 0"62 0"06 0"73 99"33 2"76 A. ORLOV 0"11 2"04 4"80 3"09 4 " 2 6 0"59 0"11 0"48 100"04 - - V.V~sEL~ 0"11 4"04 4 " 1 7 3"04 3 " 6 2 0"56 0"09 0"23 100"31 2"66 A. ORnov 0"1i 3"59 5 " 4 1 2 " 4 3 3 " 0 5 2 " 5 1 0"i7 - - 100"35 - - J.H~_~v~ "

0"21 5-79 4-37 3"45 6 " 2 9 0-62 0-25 0-15 100"32 2-77 J. H~Tv~ 0-13 3"52 7-55 2 " 8 7 2"44 0"42 0"09 0"45 99"90 ~ V. VESEL~2 0"66 6"17 11"65 2"44 0 " 3 7 0"85 0"07 0 " 4 2 100"75 2"89 J . ~PLiC~L 0"20 6 " 1 7 4"36 1 " 9 5 6 " 6 0 1"19 0"12 0"62 100"31 2"76 A. ORLOV 0"13 4"18 8"45 2 " 6 5 2 " 0 3 0"67 0"17 0"20 100"30 ~ V.V~s~L~ 0"70 4"79 16"84 0"83 2 " 1 8 0"96 0"24 0"40 100:31 3"04 V.V~S~L~ 1"58 7:13 9 " 9 2 2 " 7 7 1 " 3 1 0"93 0"19 ~ 99"92 2"87 J. FRIEDR!CH 0"15 6"28 8"86 3"06 1 " 6 5 0"71 0"06 0"26 99"90 2"86 J. JELi~EK 0"13 7"55 14"02 1"34 0"49 0"97 0"20 0"16 100"38 2 " 8 7 K.REIS~GER 0"04 4"75 13"19 1"39 0"86 1"10 0"16 0"29 100"36 ~ V. VES~L~

8"73 15"26 1 " 9 7 0"86 0"70 ~ 0"16 101"01 3 " 0 2 C .v . J o ~ 0"04 5"98 14"85 1"59 0"49 0"55 0"06 0"18 9 9 " 9 8 2"95 A. ORLOV Spur 22"02 9 " 1 2 1 " 0 3 2 " 0 2 2"33 0"18 ~ 99"85 3"15 J . H . ~ v ~ 0"16 11"88 12"80 0"82 0 " 5 1 0"27 0"14 0"26 99"94 ~ V.V~SEL~

iN = 27 S - - 0"02. N = 39 CrsO 3 -- 0"00; S - - 0"07. 14-----31 S 0"07; C1--0"02. N = 40 FeO und MnO nicht ge- lq -- 32 BaO -- 0"03; C1 -- 0"14; trennt. Gesamtwasser.

ZrOs -- 0"02. N = 42 Cr~O3~-- 0"13. 2~ = 34 S - - 0"16; C1 -- Spuren. N = 42 FeSs -- 1"01; CrsO 3 - - 0"03; ~'T = 35 S - - 0"09; COs - - 0"41. C1 -- 0"02. N = 38 SO 3 - - 0'33; COs -- 0"10.

MAneralogisehe und Petrographische ]Hitteilungen 46. 28

Page 5: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

420 Alexander Orlov:

~:Tbersicht d e r P r o j e k t i o n s w e r t e d e r T i e f e n g e s t e i n e . : : : ::::- , , , ,, : J , , , , ~ , , , , , , , , , , . . . . . . . . . . . . .

Die Projekt ionswerte nach NIGGLI

1. Po~ary . . . . . 2. Semice . . . . . 3. Struhagov . . . 4. Nepomuk . . . . 5. ~ r a 6 ...... 6. Mra6...... 7. ~q661n ...... 8. Po~ary . . . . . 9. Po~ary . . . . .

10. Podolsko . . . . 11. Mra6 . . . . . . 12. ~ernovka .... 13. I)olniHbity . . 14. Lazsko ..... 15. ~ernovka .... 16. ~ernovka .... 17. Mra5 ...... 18. T6chny6 .... 19. Blatn~ ..... 20. Lib6ice ..... 21. Vys. Chlumec . . 22. Dlouh6 Pole . . 23. Bezd6kov . . . . 24. DehetnXk . . . . 25. ~erven~ . . . . . 26. Zbonin . . . . . 27. HHm6zdice . . . 28. Komu~in . . . . 29. Bohutin . . . . 30. Tabor . . . . . 31. Mra5 . . . . . . 32. Pecerady . . . . 33. l~atibo%c . . . . 34. C h r ~ t a n y . . . . 35. Hogtice . . . . . 36. 2ampach . . . . 37. Mra5 . . . . . . 38. StL Skalice . . . 39. Vav%tice . . . . 40. Pecerady . . . . 41. Ka6in . . . . . 42. Kojet ln . . . . 43. Tu~inka . . . .

si

453 417 398 400 409 393 362 349 327 308 314 295 291 288 290 263 273 271 260 262 263 252 234 228 228 231 218 192 196 176 163 133 152 148 121 108 122 112 119 100 109

76 83

al f n a _ c

14"2 19"0 14"0 23"5 30"4 13-o 24"5 42"1 31"5 22"9 34"0 34"2 33"7 35"8 16"9 26"2

alk k nag

0"37 0"45 0"54 0"49 0"42 0"48 0"44 0"29 0"62 0"57 0"39 0"53 0"38 0"57 0"47

0"44 t0"45 0"45 0"47 0"56 0"68 0"36 0"45

0"i0 10"48 0"69 0"57 0"33 0"44 0"64 0"45 0"24 0"44 0"26 0"54 0"19 0"69 0"29 0"62 0"22 0"63 0"16 0"59 0"56 0-82 0"29 0"61

e/fro qz

0"54 0"57 0"77 @77

0"5O 0"47 0"69 0"94 1"20 0"79 0"68 0"30 0"68 0"57 0"30 0"22 0"61 0"81 0"57 0"85 0"30 0"42 0"44 0"46 0"58 0"47 0"61 0"33 0"51 0"36 0"69 0"65 0"29 0"64 1"5 V'I/VY 0"62 IV 0"54 IV 0"92 V 1"2 VI 0"80 V I'0 V/VI 0"24 0"47

37 IV 26 III 40 IV 20 III 12 V 7 IV

16 III 6 IV

0 21 17 4

0 2O 6

39 II 26 IV

Page 6: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelb6hmischen Plutons. 421

des m i t t e l b 6 h m i s c h e n P l u t o n s .

S

81"9 80"7 79"9 79"8 80"4 79"7 78"4 77"1 76"6 75"7 75"9 74"7 74"5 74"7 74"5 72"5 72"2 73"2 71"7 72"1 72"6 71"7 70"2 69"7 69"7 7O'0 68"6 65"9 66"4 64"0 62"0 57"4 60"8 60"0 54-9 52"6 55"3 53"1 54"5 50"1 52"4 43"1 45"6

a

Die Projektionswerte nach OsA)r162

c f

3"2 3"2 5"9 4"6 3"2 3"0 6"4 7"8 9"5 4"4 6"7 3"8 7"9 6"6 3"2 3"3 5"5 9"0 6"4

JO'O 4"2 4"8 4-0 4-7 7"9 4-8 4"8 4"1 19"1 6"7 17"3 1"7 19"4i 7"7 16"9 3"8 24"01 3"1 20"0 7"0 19"0 3"6 24"6 0"8 26"7 6"1 20"0 7"5 21"0

13"1 4"8 5"0 23"1 8"9 19"4 1"5 27"0 5"0 24"2

S ~ F

26"3 26"0 25"5 25"8 26"0 25"9 25"0 24"6 24"2 25"2 24"3 24"2 23"7 23"9 24"2 23"4 23"4 23"4 23"3 22"7 23"4 23"2 22"7 22"5 23"1 22"6 22"0 21"0 21"0 20"8 19"5 17"7 19"5 18"8 17"0 16"3 17"4 16"0 16"7 15"4 16"0 13"2 13"9

2"7 1-0 2-9 1"1 2"8 1"7 2-9 1"3 2"9 1"1 3"0 1-1 3"0 2-0 2.9 2"5 3"2 2"6 3-4 1"4 2"2 2-5 3"0 2"8 3"1 3"2 3"2 2"9 3"4 2"4 2"9 3"7 3"4 3"2 3"4 3"2 3"4 3"3 3"3 4"0 3"2 3"4 3"6 3"2 3"2 4"1 3"5 4"0 3"6 3"3 3"4 4"0 3"2 4"8 2"9 6"1 3"0 6"0 3"1 6"1 3"7 6"8 2"2 0"1 3"2 7"3 3-4 7-8 2"0 I'0 1"5 2"2 3"5 9"1 4"0 0"0 4"7 8"6 2"9 1"7 3"8 0"2 1"7 5"1 2-6 3"5

AA C Alk

15"8 16"1 15"6 15"3 15"3 15"3 15"9 15"3 15"7 14"2 15"1 15"0 15"2 15"2 15"3 15"0 15"4 15"2 15"2 15"0 15"3 15"8 14"2 14"0 15"3 14"6 13"5 13"9 14"0 12"6 13"8

9"4 13"6 13"0

7"5 6"1

13"0 12"0 13"9 9-7

11"8 9"5

10"8

12"1 11"8 10"3 11"8 12"7 12"9

9"8 8"3 7"5

10"8 10"0 11"7

8"5 9"7

12"2 11"6 8"9 8"4 9"5 7"0

10"9 10"1 10"3 10"0 7"6

10"3 8"7 8"7 7"0

10"6 5"7 3"6 9"3 5"1 2"5 4"6 5"1 2"0

1 " 9 2"7 1"9~ 3"9 1"5

5"4 5"3 6"0 5"3 4"4 4"5 6"9 8"0 7"6 7"2 4"9 4"6 6"3 5"5 4"5 5"0 5"7 5"1 5"6 7"5 3"8 4"3 6"1 4"6 6"2 4"3 5"4 5"7 5"5 4"5 6"4 9"0 3"0 6"6 3"6 7"6 7"4 8"1 7"1 7"8

Feldspat- molekifl- verhaltnJs

~r Or . . . . . . .

1"9 13"0 3"7 13"2 2"9 10"3 2"3 12"8 3"9 16"1 3"8 15"9 4"2 7"7 2"0 3"6 1"2 5"0 3"5 8"0 3"8 12"4 6"5 14"5 2"7 8"3 3"6 10"9 5"7 15"2 7"5 13"3 4"0 10-0 2"9 10"8 4"3 10"7 2"8 5"7 6"6 16"4 5"8 14"5 5"5 10"2 5"2 13"2 4"5 8"1 4"2 14"5 3"7 11"4 5"7 10"4 4"8 8"9 6"5 15"3 3"9 6"4 4"3 1"5 6"6 17"0 4"1 5"8 2"8 9"6 4"2 6"3 5"0 4"5 4"3 1"5 3"3 2"1 4"4 2"9 3"5 1"4 7"7 9"2 5"6 2"1

Ab _An

14"6 2"4 14"2 2"6 14"6 5"1 13"8 3"4 11"5 2"4 12"1 2"0 16"7 5"6 13"4 13"0 15"4 9"6 15"4 6"6 11"5 6"1 11"7 3"8 13"2 8"5 12"6 6"5 11"9 2"9

4"0 7"5 8"5 6"7

11"3 4"4 5"8 4"8 5"8 9"8 5"3 6"8 7"1

11"0 2"7

12"8 14"1

5"8 13"4 15"1

4"5 13"6 22"7 23"0 17"5 22"0 14"1 23"2

28"

Page 7: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

422 _~Jexander Orlov:

(analysierten u~ud nicht analysierten) petrographischen T:(pen in den verschiedenen Teflen des mdttelbsh~schen Plutons genauer fest- gestellt werden kormte.

Die Projektionswerte nach O s A ~ der bereits friJher publizierten Analysen w~Jxden ~ soweit sie yon den Autoren der betreffenden Abhan gen angegeben w~J~cden in das VerzeichrJs ohne neuer- lithe Berechnung fibernommen. Projektionswerte nach NIGGLI v.~rden, mat Ausnahme der in einJgen neueren Publikationen ent- haltenen, vom Autor neu berechnet. Aul3er den fibHchen %Verten nach ]~IGGLI ~j~n_d Os~-~ gibt der Autor ffir alle ansJysierten Gesteine das Verhaltms der Feldspatmolekiile Or �9 Ab �9 An. Die prozentuelle Menge der einzelnen Feldspatmolek'dde wurde aus dem Molek~- quotienten als Normminerale (nach den Tafeh~_ yon P~:~iPPsBo~=~) bestimmt un=d ihr Verh~ltnis a~H 30 umgerechnet.

Infolge der Verschiedenarti~eit der Grundwerte bei der Berech- nung der in ~lteren und neueren A#oeiten gegebenen ~,~/erte wfirden sich die Projektionswerte bei einer Neuberechnung wohi etwas ~ndern. Diese Abweichungen v~rden aber 95chts an der Gesarat- ~ t e~ re t a t i on der Ergebnisse ~ndern. Man darf die Bede~Jf~ung der Analysen und Projektionswerte an sich nicht fiberschatzen. Die wahre petro~ap~sche ):[atur eines Gesteins ergibt sich nl~ aus der Beurteilung seiner Beziehungen zu den analogen und genetisch mit ihm verbundenen Gesteinen desselben Gebietes. Dies ist zugleich der Grund, warum der Autor keine genauere nomenklatorische Be- zeichnung der einze]men an ierten Gesteine versucht, sondern ihnen vorla~xfig ~e beschreibend-petrograp~sche Bezeichnung belaBt, ob- wohl diese in ~delen F~llen we~jg zutreffend ist.

Die P~nalysen und Projektionswerte sind in zwei Tabellen zusam- mengestellt.

In den folgenden Zeilen wird ffir jede Analyse nach der Zahlen- folge eine k,.~ze petrographische Charakterisierung des Gesteines gegeben, das ~,nalysiert w~arde. Dann folgt die genauere Bezeich- m)_ng des F'mudortes des betreffenden Gesteins. Hierauf v.drd die :A2beit zitiert, in welcher die An e ver~ffentlioht wurde. (Even- tuelle weitere #~beiten, die den betreffenden Gesteinst)Tus behan- deln, sind im Literat~:rverzeichnis der zitierten .4Jbeit zu suchen). Schliel~lich folgen kurze aben fiber die Art des Vorkommens des betreffenden Gesteins und fiber seine Verbreitu~ug im mittel- b0hmischen on.

Page 8: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Z~r tCenntnAs der Petrochemie des mittelb6hmischen Plutons. 423

1. P o ~ r y . A p l i t g r a n i t . MAnera~che Zusammensetzl~g nach A. Rosr~/~ : Qu. N 31"4; Orth. 31"5; Plg. w 32"9; Blot. - - 4"6. Fundort: P o ~ r y im S~zavatal bei Kamenn~j- lJjezd. Der l~andort ist nicht genauer feststellbar. A~ualyse: C. v. JoH:~. Bibliographie: A. ROSrWAT., Verh. k. k. Geol. Reichs-Anst. Wien 1898. S. 174. Wahrscheinlich handelt es sich um eine aplitische Sc~ere , ~ e sic sowohl im Po~arer als auch in anderen benachbarten Steinbriichen im Quarzg~merdior i t au~treten.

2. Semite. Z w e i g l i m m e r g r a n i t . Ziemlich fe~Srn iges Gestein' ~ e r a l . Zus.: Qu. - - 33"7; Orth. - - 21"3; Ab. - - 28"8; An. --4"7; Biot. 6"4; ~.4usk. ~ 4"0; Akz. -- 0"8. Fundort: Steinbruch nSrdl, yon Semice (sfidl. yon P=~sek). Anal.: A. OPoLOV. Bibliogr.: A. 0RLOV, V~stn~ star. geolog, fistavu ~SR. 9 (1933) 141 (tschech. m. franz. R6s.). Der analysierte T2~us bfldet die vorherrsehende Gesteinsa~ des sfidlichen Teiles des mittelbShmischen Plutons in einem zusammen enden Komplex sfid6stl. yon Pisek, mit einer Gesamtausde g yon ~and 180 km 2. Untergeordnet treten ~ l i c h e Zweiglimmergranite im Gebiet yon Mar~o~dce und sfidl, yon 3~evsko auf.

3. S~uha~ov. B i o t i t g r a n o d i o r i t . l~ttelkSrniges Gestein," etwas po rph~sch , yon grau-rStHcher Farbe. Die saueren Plagioklase i lber~egen ein wenig fiber den Orthoklas. Fundort: Stembruch bei Struha~ov sfidwestl, yon Popovice (bei Mnicho~ce). Anal.: V. VESEL~. Biblio~.: V. ~.JESEL~', V e s t ~ star. geolog, fistaw] OSE. 6 (1928) 204 (nur Analyse). Das analysie~e Gestein stellt keinen selbstandigen Typus dar. Es kommt n u r

als 6rtliche fazielle Abart tim Gebiet der Quarzglimmerdiorite yon Po~s (Nr. 8, 9) v o r .

4. Nepomuk. B i o t i t g r a n i t . Grobk6rnig, po@hyrisch. Mineral. Zus.: Qu. ~ 33; Orth. ~ 23; Plg. - - 37; Bi0t. ~ 7 (planimetri, sch nach Korrektion auf Ab., per- thitisch im Orthoklas gewachsen). FundoA: Steinbpach bei K~s (nordwestl. yon Nepomuk). Anal. A. OJanOV.

:Bib .: A. ORnov, V : ~ s ~ sts geolog. ~ t a F u 0SR. 8 (1932) 49 (tschech. m. franz. R~s.). Dieser T ~ u s bildet emen kleinen K6i~er (20-25 km ~) an der )~ordwestgrenze des mittelbShmischen Plutons. Er ist jfinger als der umgebende Bio nodiorit ( eher dem Nr. 19).

5. ~vlra~. Z w e i g l i m m e r a p l i t . FeinkSrnig, gleichm~]igkSrnig. An Menge werden die saueren Plagioklase (Ab-Olig., Olig.) vom Orthoklas fibert~3ffen. Ftmdort: Steinbr~ch ]Hra5 nSrdl, yon Bene~ov. Analo: J. , : [ ~ ~ K . Bibliogr.: J. J ~ I ~ K ~ Rozpravy ~esk~ ~ a d e ~ e 1934 (tschech.); Bull. int. de l'Acad, des So. de Boh~me 1934 (franz. R~s.). Die analysierte Geste bfldet Schlieren und echte G~nge im Bio no- dio~t (Analyse ]~qr. 17), mit dem sic an ei~_igen Stellen durch iJFberg~nge ver- bunden ist.

6. Mra~. B i o t i t a p l i t . lk6rniges b~ pegmatit~rtiges Gestein. Der Orthoklas i2ber~egt i]ber die saueren Plagio~ase (Ab.-Olig., Olig.). Muskovit fehlt. Das

Page 9: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

424 .aJexander Orlov:

Gestein bfldet Schlieren und Netze und ist durch ?3berg~nge mit dem Zweiglimmer- aplit (Nr. 5) und dem Biotitgranodiorit (_N'r. 17) verbunden. F~ndort, Anal. und Bibliogr. wie bei Nr. 5.

7 . l~t~m. B i o t i t g r a n o d i o r i t . Feink6rnAg. Sehr reich an Plagioklasen (vor allem Olig.). Von farbigen l ~ e r a l i e n finder sich m~ Biotit. O~hoL~as gegenfiber den klasen -antergeordnet. Fundo~: Stembr~lch nSrdl, yon N,~6in (,,Bes/dky"), n6rdl, yon Kam-~k a. d. Moll- dau. _n~al.: V. VES~L~ (1929). UnverSffentlichte Analyse. Der analysierte Typus bfldet einen ~e inen KSrper (ca. 4 kin 2) im Bereich des AmpMbolbiotitgranodiorites (Nr. 13).

8. P o ~ . Q u a r z g l i m m e r d i o r i t . MAttelk6rnig. ~_hnliche mineralische Zu- ~mmensetzung ~ e bei i~r. 9. Fb3ndort: Steinbruch Po~s bei der Haltestelle Prose6nice nord6stl, yon Kamenn2~ ~ l~jezd, Ss siidl, yon Jilov4 (Eule). Anal.: V. VESEL~. Bibliogr.: J. VAClZTL, Soupis lom~ ~SR. Nr. 3, okres Jflov4. Praha 1934 (tschech.). Verbreitung vAe bei Nr. 9.

9. P o ~ r y . Q u a r z g l i m m e r d i o r i t . MittelkSrnig. Mmeral. Zus. nach A. Ros~er (planimetr.): Q u . - 32"3; O r t h . - 5"8; O l i g . - 50"8; B l o t . - 10"2; Apat.

- - 0"8; M a g n . - 0"6, Fundo~ wie bei i'~r. 8. Anal.: C. v. Jott~-~. Bibliogr.: A. RosIw~_L, Verh. k. k. geol. Reichs-Anst. Wien 1898. S. 173. QuarzgHmmerdiorite, die denen yon ~r . 8 und 9 ~hnlich smd, biIden 5stlich yon Jflov4 (Eule) emen zusammenh~ngenden Komplex yon etwa 60 km ~.

10. Podolsko. A m p h i b o l b i o t i t g r a n o d i o r i t . Deutliche Paralleltextur. Biotit und Amphibol m gleichen Mengen. Der 0rthoklas tritt hinter die Plagioklase ( ts~chlich Olig.) zuri~ck. Fundort: n6rdl, yon Podolsko an der ~[tindung des Jet~ticer Bathes, am rechten ).-Ioldauuier (siidwestl. der Haltestelle Jet~tice). Anal.: V. VESEL~; ". Bibliogr.: K. URBAn% S b o ~ < sts geolog, dstavu ~SR. 9 (1930)159 (tschech. m. franz. R4s.). Das Gestein hat nur lokale Verbreitung.

11. i~l~a~o B i o t i t g r a n o d i o r i t , (Leukokrat.) GleichmaBig feink6rvAg, Lichte ung' Orthoklas in .bedeutenden Mengen. Plagioklase: Ab-OIig. bis Olig.

Von farbigen M~eralien nur Biotit. Fundort: Steinbrach Mra6 (n6rdl. yon Bene~ov). Anal.: J. JEL~'IEK. Bibliogr.: J. JEL~EK, Rozpravy 6esk4 akademie ~ (1934) _~-~r. 13 (tschech.). Bull. Lr~t. de l'Acad, des So. de Boh~me 1934 (franz. R4s.). Das Gesteh~ repr/~sentiert die leukokrate Fazies des Biotitgranodiorits (Nr. 17), der das tgestein des Steinbruches bildet. Die analysierte Fazies finder sich rmr untergeordnet, haupt~chlich als gangf6 e :~usffillung im ~iter-en Amphibol- biotitdiorit (Nr. 31).

12. ~e~ovka . B i o t i t g r a n i t . (Leukokrat.) }~ttelk6rnig. Stellenwe~e mit Nei- gung zuz Bfldung yon po rph .~chen Einsprengli~gen yon O~hoklas. Von far- bigen ]~,~eralien nur Biotit. Plagioklase haupt~chlich Olig. Fundort: Steinbruch am Nordostrand des Dorfes ~ernovka (Sstl. yon ~i6any). Anal.: J . EK. UnverSffentlichte Analyse.

Page 10: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelb6hmischen Pbatons. 425

Das analysierte Gestein findet sich in schlierenartigen Bildungen im ttaupttypus der l~i~aner Region (vgl. Analyse Nr. 15).

13. DolniItbity. B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . i~ttelkSrnig. Der Biotit fiber- ~ e g t fiber den Amphibol. Orthoklas und Plagioklas (hauptsachl. And.) etwa in gleicher Menge vertreten. Fundort: nordwestl, yon Dolnf Hbity (nordSstl. yon ~Iilfl-1 bei P~ibram). Anal.: A. ORLOV. Bibliogr.: J. TO . - - A . ORLOV, SbornJA~ star. geolog, fistavu 9 (1930) 206 (tschech. m. ffanz. R6s.). Da~ analysierte Gestefi~l stellt einen, mit ge~dssen Abweichungen mder Zusammen- setzung, ~ nordwestl. Abschnitt des mittelbShm. Plutons wel t verbreiteten Typus dar. Die Ausdehnung dieser Gestemsart kann auf 350 km 2 gesch~tzt werden.

14. Lazsko. B i o t i t g r a n o d i o r i t . Ziemlich grvbkS~ges, etwas rStlich gef~rbtes Gestefil. Plagioklase (Olig.-And. ca. 67% Ab), fiber~Aegen an Menge fiber den Orthoklas. Fundo~: nordSstl, yon Lazsko (sfidwestl. vom Bahnhof bei PHbram). Anal.: V. VESEL~. BibHo~.: V. VACHTL, V~stnlk stat. geolog, fistawa (~SR. 8 (1932) 228 (tschech. m. franz. R6s.). Der anal~:sierte T)Tus kommt a]~s fa~elle Variet~t vor und ist d~gch t3berggnge mit dem Haupttypus (Nr. 13) verbunden.

15. ~ernovka. B i o t i t g r a n i t . (Hauptt~us) . Gleichm~Big grobk6rnJg, mit em- zelnen porph]~chen Einsprenglingen yon O~hoklas. ]~vtineral. Zus.: Q u . - 22"4; O r t h . - 27"8; A b . - 29"4; An. -- 4"7; B i o t . - 13"8; A k z . - 1"2%. Fundort: Steinbruch am I-$ordostrand des Doffes ~ernovka (6stl. yon ~A6any). Anal.: A. ORnov. Bibliogr.: A. ORnOV, V~stnlk sts geolog, fistavu (~SR. 9 (1933) (tschech. m. franz. R6s.). Der anal:v=sierte Typus ist ~e Hauptgesteinsart eines klemen, selbst~ndigen Kom- plexes am Nordostende des m-ittelbShmischen Plutons, in der Altersfolge jfinger als dieses. Seine Ausdehnung betragt ca. 90 km ~.

16. ~ernovka. B i o t i t g r a n i t . ~IittelkSrniges, tiefgraues Gesteflu. ~Ielanokrate Fazies yon Nr. 15. Farbiger Gemengteil nur Biotit. Plagioklase ~ Olig. Fundo~: wie bei ~r. 15. Anal.: J. J~fNEK. UnverSffentlichte Analyse. Bfldet Schlieren und Ausscheidungen im Hauptge~einstypus (Nr. 15).

17. ~Ira~]. B i o t i t g r a n o d i o r i t . Feip~6rn_ig. Von farbigen Mineralien m~ Biotit. Plagioklase (And., Olig.-And.) iiber~degen fiber den Orthoklas. Fundort: Steinbm~ch Mxa5 (nSrdl. yon Bene~ov). Anal.: V. VESELg'. Bibliogr.: J. JEL!NEK, Rozpravy 5esk6 akademie ~ (1934) Nr. 13 (tschech.). Bull. int.

: de l'Acad, des Sc. de Boh~me 1934 (franz. R~s.). Haupttypus im Steinbm~ch MxaS. Das Gestein bfldet einen kleinen gangfSrmigen Stock im Gebiet des AmpMboldiorites (]~qr. 31, 34) und ist jiinger als dieser.

18. T~chny~. B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . MittelkSrnAg mit p o r p h ~ c h e n Ein- spreng~gen yon Orthokl~s. Der Biotit iibe an ]~vIenge den Amphibol. Der Orthoklas tn'tt Mnter die P klase (O~g.-And.) etwas z~dck.

: Steinbruch bei T~chny6 (linkes ~r sfidwestl, yon Kam~j~k a. d. Moldau. A~aal.- A. ORLOV. Bibliogr.: A. O~ov, Stat. ~ l o g . fistawa CSR 4 (1928) (tschech. m. ffanz. R~s.).

Page 11: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

426 _Alexander Orlov-

Ziemlich verbreitete Abart im Gebiet zv~schen Kam:;~k und ]:vIile~ov (_~fitte des Plutons). Sie bildet eine ~/~che yon ca. 100 km 2.

19. B l a ~ . B i o t i t g r a n o d i o r i t . ~ttelk6rnAg. Mineral. Zus.: Q u . - - 2 2 ; Orth. - - 21; P lg . - - 44 (Olig.-And.); Blot. - - 13 (plan~etr .) . Fundo~: Steinbruch 6stl. yon Ra6ice bei BlatnA. Anal.: A. OP.LOV. Biblio~.: A. OP:aov, V ~ s t ~ st~t. geolog, fistful ~SR. 8 (1932) 49 (tschech. m, ~anz. R6s.). Herr~chende Gestemsart im sfidwestl. Absctmitt des mittelb6hm. Pluh~ns (Aus- dehnung ca. 350 kmP). D,~ch ~berg~nge mit Typus Nr. 13 verbunden.

20. Lib~ice. A m p h i b o l b i o t i t g r a n o d i o r i t . (Dioritisch.) Mittelk6rg~ig. Sehr reich an Pla~oklasen (_a~ud.) und arr_a an Orthoklas. Amphibol fiber~4egt ein wen~ fiber den Biotit. Fundo~: Goldg~lbe bei Lib6ice (siidl. yon iqov~- Kn~). _Anal.: V. VES~L'2. UnverSffent~cht. ~renig verbreitet. Petrograph~ch nahe verwandt n~t den Amphiboldioriten der Umgebung yon Nov~- X n ~ , Slapy und mit den Dioriten des Ss

21. Yysok~ C~umec. B i o t i t g r a n p d i o r i t . i~fittelk6m_ig, mit zahlreichen kleinen Einsprenglingen yon Orthoklas. Plagioklase (haupt~chlich Olig.-A~d.) an Menge e ~ a s hinter den Orthoklas zu~icktretend. Fundort: SteinbDlch bei V's 5stl. yon V ysok~ Chlumec bei Sedl6any: Anal.: V. VESELi'. UnverSffentlicht. Das Gestein bildet ein zusammenhgngendes Gebiet yon ca. 100 km ~im Abschnitt 5stl. yon Sedl6any.

22. DlouhdPole. B i o t i t g r a n o d i o r i t . Feh~,k6rnig. Mineral. Zus.: Qu . - -18"7 ; Orth. -- 29"0; Ab. - - 24"7; An. 8"3; Blot. -- 17"1; Akz. -- 2"0. Fundort: Stembruch bei der Mtihle Pflatka, 6stl. yon Dlouh4 Pole (Sstl. yon Bene~ov). Aanal.: A. 0S:LOV. Bibliogr.: A. O~Lov, V~stnlk st's geolog, fistav~a 9 (1933) 137 (tschech. m. franz. R4s.). In ehner Ausdehnung yon fiber 100 km ~ am 5stlichen Rand des mittelb6hm. Plu- tons verbreitet. S e ~ wechselnde Zusammensetzung. ~Vie es scheint, ~ t diese Gesteinsabart an einigen Stellen im sfidlichen Tefl der 5stlichen Region durch ~3berggnge mit petrographisch benachba~en T,~,~pen verbunden.

23. Bezd~kov. B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . MittelkS~ig. Biotit iiberwiegt fiber den Amphibol, Plagioklas (Olig.-A_nd.) fiber den Orthoklas. Fundort: SteinbD~ch bei Bezd~kov (sfidl. yon Ro~mit~l bei P~ibram). Anal.: A. ~A~[BRO~ (1932). Unver6ffentlicht. WenSg verbreitet. Stellt wahr~che~ch eine lokale fazielle Bildung dar.

24. Dehetn~. B i o t i t g r a n o d i o r i t . ~ Mittelk6rnig. Mineral. Zus. nach Ros~cxi~: Qu. ~- Feldsp. 75.2; B l o t . - 19"8; Amph. n u Pyrox. 5. Plagioklase: OIig. bis And. Fundort: Hiigel , , D e h e t ~ " bei P.ykov 6stl. yon Jistebnice (nordwestl. yon T~bor). Anal.: J. ~ c w Bibliogr.: V. Ros~cxi ~, Rozpravy 6esk~ Akad. o,4 (1915) ]~-~r. 4 (tschech.); Bull. int. de 1' Acad. des So. de Boh~me. 1915 (franz. R4s.). Findet sich ~ Gebiet der syenita~igen Granodiorite und echten Syenite (Ana- lyse Nr. 33, 26). Nach RosxcKi" mit syenAtischen Abarten durch ~_;rberg~,nge ver- bumden.

Page 12: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntp~ der Petroehemie des~mittelb6hmischen P:mtons. 427

25. ~erven~. B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . 5fittelk6rnig. Etwas gerichtete Textur. Orthoklas mar m kleinen Mengen vorhanden. Biotit f i b e ~ e ~ stark fiber den Amphibol. Plagioklas: ~nd. Flmdort: m:~d6stl, yon ~erven~ (rechtes Moldauufer,~ 63,8 ~ ) . -anal.: V. VESEL~. Bibli, ogr.: K. UPoBA:~, S b o N stir. geolog, fistavu ~SR. 9 (1930) 158 (tseheeh. m. franz. ReLs.). Ziercdich variable Gesteinsabart. Meist amphibolreicher als die analysierte Gesteinsprobe. Im sfidlichen Tell des Plutons sehr welt verbreit, et (fiber 300 km ~ Ausdehnung).

26. Zbon~. B i o t i t g r a n o d i 0 r i t . Feink6rnig, mit zahlreichenkleinen porp then : Einsprenglingen yon Orthoklas. Plagioklase (Olig.)an 5fenge etwas ~ t e r

den OrthokAas zurqlcktretend. ~Leben dem Biotit finder sich auch Amphibol. Fundort: nord6stl, yon ZbonLn ( ~ k e s Moldauu~er, nordwestl, yon ~erven&). Anal.: A. ORLOV. BibHogr.: A. OPmov, V@st~ st&t. geolog, fistavu ~SR. 4 (1928) 67 (tschech. m. franz. R@s.). Geh6rt zu~ Sene der syenit en Granodiorite rand echten Syenite, ~e Lm Gebiet z;~@chen MSlevsko und Petrovice emen zusammenh~ngenden Kornplex yon ca. 350 ~ Ausdehnung bilden. Die ehlzelnen Gesteinsabarten in diesem Komplex sind durch i3berg~nge sehr eng verbunden.

27. HHm~dice. A m p h i b o l b i o t i t g r a n o d i o r i t . Mittelk6rnAg. Amphibol fiber- wiegt fiber den Biotit. Plagioklas: Olig.-And. ~ando~: Steinbruch 6stl. yon HHmS~dice (,,Na Plachts n6rdl, yon Kam2~k. Anal.: V. VESEn~: Unver6ffentlicht. Fazielle Abart, die wahrscheinlich dem grol3en Komplex yon Amphiboldioriten (Anal. Nr. 31 und 34) des Shzavatals angeh6rt und durch ~_~bergange mit diesem verbunden ist.

28. K o m u ~ . B i o t i t a m p h i b o l g r a n o d i o r i t . 2vIittelk6rnig. Etwas gerichtete Textur. Unter den farbigen Gemengteilen herrscht der Biotit vor. Die Plagio- kJase (And.) fibertreffen an Menge den O~hoklas. Fundort: Hfige1453 ,,Na ),{Srtech" sfidl, yon Komu~/n (nord6stl. yon ttora~dovice). .~mal.: A. ORLOV (1934). Lhnver6ffentlicht. Neben dem Typus Nr. 25 im sfidlichen 3Jeff des Plutons sehr verbreitete Gesteins- art. Ziemlich wechselnde Zusammensetzung.

29. Bohutfn. Q u a r z g l i m m e r d i o r i t . Mittelk6rnig. Plagioklase sehr basisch. (And. bis Labr.). ' Orthoklas ganz mntergeordnet. Neben Biotit auch Amphibol enthaltend. Fundort: Grube bei Bohut/n (stidwestl. yon PHbram). _Anal.: J. t issue. Bibliogr.: ]3. STO6ES, Roz~pravy 6esk6 Akad. 26 (1917) Nr. 12 (tschech.). Bull. int. de l'Acad. des Sci. de BohSme. 1917 (franz. R6s.). Der Fundort ist ca. 4 km yon der oberf_l:~chlichen Westgrenze des Plutons en:~fernt. Das Gestein bfldet wa~cheinlich eine Apophyse des Plutons.

30. T~bor. B i o t i t p y r o x e n s y e n i t . Mittelk . Mineral. Z u s . : F e l d s p . - 64"8; B lo t . - - 21"7; P~ox. ~ 13"5 (plan~metr. naeh V. Roslc~:~). PlagioMase: And. P y r o x e n e - Diallag und Hypersthen. Fundort: Lu~nicetal in der westl. Umgebung yon Ts Anal.: J. Hx~uw I Bi- bliogr.: V. Rosrcx~, Rozpravy 6esk6 Akad. 24[ (1915) Nr. 4 (tseheeh.). Bull. ing. de l'Acad, des So. de Boh~me 1915 (franz. R6s.). /~

Page 13: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

428 _Alexander Orlov:

Hauptgesteinsart (yon etwas wechselnder Zusammensetzung) des zusammen- h~ngenden Komplexes am Sfidostrand des Plutons. Ausdehnung ca. 90 km 2.

31. ~Ira~. A m p h i b o l d i o r i t . Mittelk6rnig. Neben A_mphibol auch etwas Biotit e ltend. Plagioklase: And. bis Labr. Ortholdas akzessorisch. Fundort: Steinbruch ~.v[_ra5 n6rdl, yon Bene~ov. ~ a l . : V. V~SEL~'. Bibliogr.: J. KOUTEK, Sborn~ stat. geolog, fistavu ~SR. 5 (1925) 204 (tschech. m. franz. R~s.). Ira Gebiet des Ss und in der weiteren Umgeb~_g yon Bene~ov sehr ver- breiteter Typus. Ausdehnung fiber 400 kin 2.

32. Peeerady. A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . GleichmaBig mitte~6rndg. Mineral. Zus.: (planimetr. Anal. nach J. OCtVvffL): Amph. + Pyrox. (diopsid~ch) ~ 51, F e l d s p . - 49. Plagioklase: Labr. Orthoklas mxr sparlich. Fundo~: Steinbm]ch bei der ttaltestelle Pecerady, westl, yon PoHSi, an der Ss Anal.: J. ~PL~C]TAL. Bibliogr.: J. l~_a~rocn~L, Rozpravy 6esk~ Akad. 26 (1917) Nr. 36 (tschech.). Bull. int. de l'Acad, des Sc. de Boh6me 1917 (franz. R~s.). Bildet eine 3[asse (ca. 7 km 2) im Gebiet des Amphiboldiorits (Nr. 31).

33. Ratibo~ec. A m p h i b o l b i o t i t s y e n i t . Lamprophyrisch. ~fit zahlreichen tafeli- gen Einsprenglingen yon O~hoklas. Mineral. Zus.: O r t h . - 26"0; Ab. - - 16"5; An. -- 6"2; Amph. - - 18"2; Blot. - - 24"1; Qu. - - 5"2. Fundort: siidl, yon Ratibo~ec (nor&~-estl. yon Ratibo~, nSrdl, yon M~levsko)o Anal.: A. OF.LOV. Bibliogr.: A. OP.LOV, V~stnflk star. geolog, fistawa (~SR. 9 (1933) 143 (tschech. m. franz. R~.). Verbreitung ~de bei Nr. 26 ~ Zbonln.

34. Chr~gtany. A m p h i b o l d i o r i t . Mittelk6rnig. Neben Amphibol ~t in kleflnen Mengen auch Biotit vertreten. Plagioklase: �9 And. bis Labr. Akzesso~ch: Orthoklas und Quarz. Fundort: Wassermfihle bei Chrs (TaI des Tloskovsk$-baches) westl, yon ]3ene~ov. Anal.: V. VESEL~'. Bibhogr.: J. KOUTEK, Sbomik sts geolog, fistavu OSI~, ~ (1925) 203 (tschech. m. franz. R~s.). Petrographisch und geologisch demelbe T:~us wie bei Nr. 31 (~-~u6).

35. Ho~tiee. P y r o x e n b i o t i t n o r i t . MLueral. Zus. (planimetr. nach V. ROSICK~-): Pyrox. (+ Amph.) 63"5; Blot. ~30"8; Plg. (+ Qu.)~5"7. P~oxene: haupt- sachhch Bronzit. Plagioklase: Olig. Fundort: westl, yon Ho~tice (Eisenbahnemschnitt Ts zwischen Ts und ~vfiliS~)..~mal.: V. V~s~n~'. Bibhogr.: V. ROSICK~:, Spry p~frodov~d. fakulty i~[asaryk. Univ., Brno 1922, Nr. 10 (franz. R~s.). Kommt auBerhalb des Gebietes" des eigentlichen Plutons vor (ca. 7 km yon der Ostgrenze entfernt). Bfldet eLuen kleinen, gangf6rrnigen Stock im Gneisgebiet.

36. ~ampach. Amph ibo ld io r i t . Neben Amphibol finder sich in kleinen ~[engen Biotit. Die Plagioklase sind durch AndesLu vertreten. A]~essorisch linden sich Pyroxen, Orthoklas, Quarz, ~_rse (ira Amphibol ~xnd Biotit) und Apatit. Fundort: sfid6stl, der Miindung des Chotounsk2~baches bei ~ampach (siidl. yon Jilov~ [Eule]). Anal.: J. F:R~EDR~. Bibliogr.: V. Ros~cK~, VSstnlk krs 5esk~ spole6nosti nauk Nr. 30, 1901 (tschech.).

Page 14: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Ken~tpJs der Petrochemie des mittelb6hmischen Plutons. 429

Die ana rte Gesteinsart bfldet kleine, linsenfSrmige, magmatische Ausschei- dungen im Amphiboldiorit (ahnlich dem T ~ u s ~r. 31, 34).

37. 3Ira,. A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . FeinkSrnig. Reich an farbigen Gemengteilen (Biotit nur untergeordnet). Plagioklase: ~Amd. bis Labr. Fundort: Steinb~ach Mra5 (nSrdl. yon Bene~ov). Anal.: J. JEL~EK. Bibliogr.: J. Jn , Ro~ravy 5esk6 Akad. 44 (1934) 5~'r. 13 (tschech.). Bull. int. de l'Acad, des Sc. de Boh~me 1934 (ffanz. Rds.). Bildet magmatische Ausscheidungen im ):mphiboldiorit lqr. 31.

38. St~t)rn~ Skalice. A m p h i b o l g a b b r o . ~esentliche Gemengtefle: ~ n e r A m p h i - bol und Plagioklas (Byt.). In kleinen Mengen ~ d e n sich ~/roxen ~nd Biotit. Fundort: Hiigel 353 in der Umgebung yon StHbrns Skalice (Ss Anal.: K. REISI~GER. Bibliogr.: K. REm~GER, S b o ~ st~t. geolog, dstavu ~SR. 5 (1925) 298 (deutsch). Bfldet in den dioritischen Gestefl~mn des Ostrandes des Plutons Schlieren sehr wec~elnder :Natur.

39. Va~etice. A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . MittelkSrnig. Farbige Gemengtefle: Amphibol mit wenig Biotit und sparlichem Pyroxen. Plagioklase: haupts. Labr. Fundort: Steinbruch bei etice um~eit Babice (nordwestl. yon PoHSi a. d. Sazaza). Anal.: V. VESEL~. Biblio~.: V~stnik stht. geolog, dstawa ~SE. 6 (1928) 204 (nmr Amalyse). Kommt als !~leine Masse (2 km 2) im Gebiet des Amphiboldio~ts des Ss vor (Nr. 31, 34).

40. Peeerady. A m p h i b o l g a b b r o d i o r i t . ~fit h~ufigen po~hyrischen Einspreng- lingen yon Amphibol. Mineral. Zus. (planimetr. Anal. yon A. Ros~r Plag. ( A n d . ) - 30"0; A m p h . - 45"8; Pyrox. - - 23"4; Ti tan . - -0"5; Magnet.--0"8. Fundort: Pecerady westl, yon Po~ISi a. d. Ss Anal.: C. v. J o ~ . Biblio~.: A. Ros~A_~, Verb. k. k. geolog. Reichs-Anst. V/ien 1898. S. 174. Porp the Fazies desselben GabbrodioritkSrpers wie bei :Nr. 32.

41. KaiSm. A m p h i b o 1 g a b b r o d i o r i t. MAttelkSmig, porphyrartig. Neben Amphibol finder sich in kleinen Mengen auch Diopsid-]D~zoxen. Plagioklase: Labr. bis B ~ . Fundort: siidSstl, yon KaSin (nordOstl. yon ~ n bei Pffbram). Anal.: A. ORLOV. Biblio~.: J. ICe.~TOC~ u. A. O~LOV, Sborn~ sts geolog, fistawa ~SR. 9 (1930) 196 (tschech. m. franz. R~s.). Bildet unregelm~Bige Massen (zusammen ca. 30 km ~) ~ Gebiet des ]~iotitamp-]~- b-olgranodiorits (Nr. 13) und ist in der Eruptionsfolge ~Iter als d_ieser.

42. Kojetin. ~ornblendit. MittelkS~g. G~2ner bis brauner Amphibol ist der absolut vorhe~chende Gemengtefl. In kleinen Mengen Olivin, I)iopsid-l~roxen, Hypersthen. Auch etwas Plagioklas (Byl.) ist vorhanden. ~]ndort: Steinbmch 5stl. yon Kojetin (siidSstl. yon ). ~4mal.: J. H~a~. Bib~ogr.: V. Ros~cK~, Rozpravy 5esk6 Akad. 30 (1921) Nr. 9 (tschech.). Bull. int. de l'Acad, des So. de Boh~me 1921 (franz. R~s.). Wechselnde Zusammensetzung. Bildet eine kleine Masse im Gebiet der Grano- diorite in der Nachbarschaft des Gabbrodiorites (Sr~r. 41), mit dem er dutch ~j~oer- g~nge verbunden ist.

Page 15: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

430 _~Aexander Orlov:

43. Tu lSa . Olivingabbro. Neben bedeutenden Mengen yon Olivin ~den sich ~=roxene (Hypersthen und Diallag). Die Plagioklase sind du:rch Labrador mud By vertreten. ~lndort: T -Wald n6rdl, yon Bene$ov. Anal:: V. V~S~L~'. Bibliogr.: V. V~s~L~, V~stnlk sts geologo fista~l ~SR. 2 (1926) 86 (nur Analyse). Bildet eine l~leine Masse (1"5 km 2) im oldiorit (Analyse _Nr. 31, 34).

Aus der lj~Dersicht der chemischen Zusammensetzung der analy- sierten Gesteine ist auf den ersten Blick ersichtlich, dab g e w i s s e G e s t e i n e bei f a s t g l e i c h e m G e h a l t an SiO2 e i n e n g a n z v e r s c h i e d e n e n C h e m i s m u s a u f w e i s e n . _hAs Beispiele seien angeffihrt:

Nr. 3 Stru~a~ov und ~.Tr. 6 Mra6; Nr. 12 ~ernovka und Nr. 13 Dolni Hbity; Nr. 20 Lib6ice und Nr. 21 Vysok~ T Chlumec; Nr. 33 Ratibo~ec und Nr. 34 Chrs

Daraus ergibt sich, dab im mittelb6hmischen Pluton Gesteine auf- treten, die verschiedenen petrographischen Gesteinsserien angehoren.

Bei Beriicksichtigung der topographischen Lage der einzelnen Gesteinstypen innerhalb des rrdttelb6hmischen Plutons zeigt sich, dab die einzelnen Abschnitte des Plutons Lhren besonderen chemischen Charakter besitzen; mat anderen X, Vorten: zwischen dem Chemismus der Gesteine und der terTitorialen Gliederung des mittelbohmischen

ons besteht ein gewisser Zusamraenhang. Zur besseren Erfassung der Gesetzm~13igkeit in der petrochemischen St ~xr des mittel- b6hmischen Plutons mul~ a,~ eindge allgemeine Ergebnisse bezfiglich seines Baues MngevAesen werden.

Die ~uBere Umgrenzung des mittelb6hmischen Plutons hat un- gef~hr die Gestalt eines Dreiecks, dessen drei Seiten angen~hert die Richtungen SW, N-S und E-~V besitzen. Diese Richtungen sind zugleich sehr wiehtige tektonische Linien in den angrenzenden Ge- bieten, d. h. in_ dem im _N-W gelegenen Barrand_ien (Algon_Lfum und #Atpalaeozoikum) und im Gneisgebiet im Osten und Sfiden.

Schon J. KREj~i hat darauf hingewiesen (und sparer hat R. KETT- leS1) ~es gleiehfalls hervorgehoben), dab die NW-Grenze des mittel- b0hmischen Plutons einen tektopAschen Urspr~ng vorintr~]siven

1) ~ , R., ?3ber die Er~Jptionsfolge und die gebirgsbildenden Phasen. Jahrb. k. k. Geol. Reichs-Anst. Wien 67 (1917) 239-266.

Page 16: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelb6hmischen Plutons. 431

Alters hat. In letzter Zeit hat F. m~ x) gelegentlich e ~ h n t , d a b der ~oul3ere Rahmen des mittelb6hmischen ons seinen tek- tordschen Bau vor Beginn der Intrusionen besal3 und diese beei ~te.

Es ist aber noch zu betonen, da~ der tektonische Bau des on- mante]s also des im!eren Gebietes des heutigen Plutons - - s e h r kompliziert gewesen sein und im Laufe des Intrusionsaktes einen ~ o - Ben Ei auf die pet, rographische Gestaltung des P!utons aus- gefibt haben mul3.

In dieser Beziehung ist die sogenannte E u]er Zone (in der Kar te s arz eingezeichnet) yon grol3er Bede . Es ist eine tekto~Ssche, ira ]~orden , sfidJicher ~E streichende Zone stark metamo~her E~tivgesteine, die nach BAR mad ~TT~E~ ~!t, er sind als der Hauptintrusionsakt des Plutons. Die nordwest~ch der E~er Zone gelegene Region des Plutons warde verh~Jtmsm~13ig schwach yon tektonischen Prozessen beeinfluBt. _Neben der tektonischen Haupt- richtung )~E-SW ist hier noch die Richtung SE auffallend. I)agegen vwo~rde der ~st~che Abschnitt des Plutons (das Gebiet l~ngs seiner Ostgrenze) ungew~h~J~ch stark yon den tektonischen Vor- g~ngen betroffen. ~eben den beiden tektorfischen Richtungen, die ihm mit dem west!ichen Abschnitt gemeinsam sind, finden sich hier h~ufig tektomsche Richtungen, die ungef~hr der Ix~-S und auch der E'~/-Richtung entsprecheno Der sfidJiche Abschnjtt des ons, l~ngs seiner Sfidgrenze, nimmt hinsichtlich der intensit~t der tek- tonSschen Beanspruchung ~eine i~ttelstellung z~schen den beiden vorerwabnten Absch~jtten ein. Die vorherrschende Richtm~g ist bier -SW, daneben finder sich die E-~r und stellenweise auch die SE-Richtu~lg.

Ira petrographischen Bau des mittelb6hmdschen Plutons kommt eine ge~sse l_~bereinstimmung mit ddeser Gliederung in verschiedene tektonische Abschnitte zum Ausdm]ck. Schematisch, unter Ver- nachl~ssigung der Details, lassen sich folgende drei Abschnitte vmter- scheiden: der nordwestliche, der 6stliche ~_d der siidliche.

Petrographisch stellt sich der nordwestliche Abschnitt des Plutons als eine ziemlich einfi~rmige Region dar. Die weitaus vorherrschende Geste insar t dieses Absch~Jtts sind Amphibolbiotitgranod_iorite yon mitt lerem SiO~-Gehalt.

~) U~xcH, F.~ Quelques remarques suzc la tecto~Jque de 1~ Boh~me Centrale. V~s t~ star. geolog, fistavu (~SR. 6 (1930) 232-251 (tschech. m. ffanz. R~s.).

Page 17: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

432 Alexander Orlov:

Im ganzen Gebiet zeigt sich auBer kleineren gabbroiden Massen (Ostlich yon MAlin) keine bedeutendere Differentiation. Die faziell abweichenden T3.Ten sind gro$tenteils durch allm~hliche ~Tberg~nge miteinander verbunden. Zwischen den gabbroiden Magmen und den granod_ioritischen Hauptmagmen fehtt ein ~OBeres Zeitintervall. Eine dynamische Beei~lussung der Gesteine ist kaum anzunehmen. Auch Paralleltextur finder sich nu~ selten. Einzig in der tekto- nischen Hauptlinie Ro~mdts (~:[W-SE) ist der Einflu$ der tektordschen Prozesse recht bedeutend.

Die petrochemische u r : d e r Haupt typen d_ieses Abschnitts l~$t sich durch folgende drei Analysen kennzeichnen:

13 - - Dolnl Hbity, 14 - - Lazsko und 19 ~ Blatns

Diese Granodiorite werden durch das Uberwiegen yon ~Ta i2ber K charakterisiert, wobei die Menge der An-Molekiile nur ungefhhr halb so gro$ ist wie die der Ab-Molekfile.

Die abweichenden Typen besitzen keine gro$e Ausdehrmng und kommen nux als umtergeordnete fazielle Bildungen vor, ~ e meistens durch allm~hliche ~berg~nge mit dem Haupttypus verbunden sind. Zu ihnen gehOren die Analysen:

23 Bezd~kov, 29 ~ Bohutin, 20 ~ LibSice.

23 ~ Bezd~kov steht noch dem Haupttypus nahe. Die beiden anderen sind aber dadurch gekennzeichnet, da~ sie eine dioritische Tendenz aufweisen, was haupts~chlich durch h~here c- und kleiner alk-Werte zum Ausd~ack kommt, im Vergleich mit dem Hauptt)Tus ist die Menge der An-Molekiile sehr bedeutend angestiegen, ~e der Or- Molekiile gesunken.

Die Analysen 4 ~ ]~epomuk und 7 ~ ]~q~6in stellen j~5ngere ]Nach- schiibe dar, die nur ganz geringe Ausdehnung besitzen.

Auch basische Gesteinsarten 41 ~ Ka~in und 42 Kojetin sind relativ wenig vertreten. Chemisch geh~ren sie derselben Reihe an wie der Haupttypus, nrdt dem sie auch petrographisch eng ver- bunden sind.

Der ~stliche Abschnitt des Plutons weist viele Merkmale auf, die dem westlichen ganz fremd sind. Fiir die ~stliche Region des Plutons ist h~chst charakteristisch, daf3 1. die petrographischen Gesteins- arten eine ganz besondere Man~Sgfaltigkeit aufweisen; 2. ~ e vor- kommenden Gesteinsarten den verschiedensten Gesteinsserien an- geh5ren (syenitischen, granod_ioritischen, plagioklasgrandtischen) ;

Page 18: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelb6hmischen Plutons. 433

3. z~schen der Verfestig-dng der einzelnen Gesteine an manchen Stellen ziemlich auffallende Intervalle feststellbar sind; 4. manche Gesteine wahrend der Intrusion und des Verfestigungsintervalls der Ei kum.g bedeutender d)mamischer Prozesse ausgesetzt waren. Sehr haufig finden sich hier stark gepre2te Gesteine mit Parallel- textur und oft auch betrachthch metamorphosiert durch die Ein- ~ r k u n g jfingerer ma~gmatischer Fraktionen.

lqach der Ansicht des Verfassersl), die er in einer friiheren ~rbeit dargelegt hat, stehen alle d/ese Merkmale im engsten Zusammenhang mit den besonderen tekto~Jschen Verh~ltnissen dieses Absch~Jttes, wodurch sich dieser yon den tektordsch we~Jger beeinfluBten west- lichen Teilen umterscheidet.

Am Aufbau des 0sthchen Abschnittes des mittelb0hn~schen Plu- tons sind Gesteine yon sehr verschiedenartigem petrographischen Charakter beteiligt- Diorite, Gesteine mit syenitischer Tendenz und echte Syenite, Granodiorite im engeren Sinne, plagio~asgranitische Gesteine und Granite. Nach ihrer Verbreitung fiberwiegen die beiden ersten Gesteinsgruppen fiber ~ e anderen.

Besonders verbreitet sind ~ e Gesteine yon syenitischem Cha- rakter. Sic bilden entweder raumhch gut begrenzte Komplexe (T~borer Syenit, Ri6aner Grardt und zum Teil auch der Sedl- 6aner syenitische Grano,~orit) oder sind ohne scharfe raumhche Begrenzung durch ~bergange mit Gesteinen anderen Charakters verkniipft (Milevsko-Petrovicer Komplex). Zur Charakterisierung ihrer chemischen l~Tatu:r k0nnen folgende Analysen dienen"

Nr. 30 Ts die den sfid0stlichen Aus- la~Her des Plutons bilden und petrographisch schon friiher yon V. RosIcK'2 (bei Analyse Nr. 30 zitierte Arbeit) und neuerdings yon V. ~ECH 2) charakterisiert vr

Nr. 33 Ratibo~ec ~ Lamprosyenit, ein sehr verbreiteter Typus im i~/h'!evsko-Petrovicer Komplex. Dieser Typus ist aber yon sehr un- bestan~gem Charakter und ~ r d durch ganz allmahhche ~bergange rrdt Gesteinen yon mehr granod/oritischer Natux verbunden. Einige �9 eser Granodiorite ~ wie Nr: 26 ~ Zbon~ ~ haben noch eine ge-

1) OP~LOV, A., Contribution ~ l'dtude pdtrographique du massif granitique de la Boh~me Centrale. V~stn~ sts geolog, fista~a ~SR. 9 (1933) 238 (tschech. m. ~anz. Rds.).

~) ~ECE, V., Petrografie ~ e l i n a k~r b~dhc v okol/T~bora. Spisy pHro- dov~d, fakulty Karlovy university. 1933. Nr. 123 (tschech.).

Page 19: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

434 ~exander Orlov:

wisse, wenn auch schwache syenitische Tendenz, andere j e d o c h - - wie Nr. 2 4 - DehetnLk - - haben ihren syenitischen Charakter v011ig verloren.

Nr. 21 - - Vysok~r Chlumec - - syenitischer Granod]0rit, der sich 0stlich yon Sed_lSany in west-0stlicher Richtung ausbreitet. Er besitzt ganz deutlich syenitischen Charakter mit auffallend niedrigem Gehalt an CaO ~nd mit T3berwiegen yon K fiber Na, wod:arch er sich wesent- !ich yon den Granodioriten des west!ichen Abschmttes des Plutons unterscheidet (z. B. Nr. 19--Blatn&).

]~r. 15 (12, 16) - - ~ernovka - - GrarJt, der am Nord:rand des Plutons einen selbstand~igen Komplex bfldet. Bei diesen Gra~dten ist das Tj~berwiegen yon K fiber l~Ta nicht sehr betr~chtlich, auf- fallend ist aber der rded~ge Gehalt an CaO. Dadurch unterscheiden sie sich sowohl yon den Grano~oriten des westSchen Abschnittes (Nr. 13 Dolni Hbity) a~s auch yon einigen Granod/oriten des 6stlichen Teiles ()Ir. 1 1 - Mra6, leukokrat).

Die dioritischen Gesteine des ~Jstlichen Abschnittes des Plutous linden sich hauptsachlich im Gebiet des Ss und in der weiteren Umgebung yon Bene~ov. Der am meisten verbreitete Typus dJeser Gesteine kann durch folgende Analysen charkterisiert werden"

]~r. 3 1 - - M r a 6 und ]:-~r. 34 Chrs Es handelt sich um richtige Diorite. Obzwar sich der petro-

graphische Charakter dieser Gesteine &arch eine gewisse Best~ndJgkeit auszeichnet, finden sich doch steHenweise und vor allem in der ~;[achbarschaft der yon andcren petrographischen T)Ten gebiIdeten Gebiete und K0rper recht betrs Ver~nderungen in der Zusammensetz~mg der Diorite, und zwar im Sinne einer Ann~herung an den Charakter der i~achbargesteine. Fiir diese faziellen i3ber- gangst~Ten der Diorite konnen folgende Analysen angef6J~rt werden"

]~-Tr. 27 ~ H~im6~dice, iqr. 3 6 - ~ampach, Nr. 39 ~ Vav~etice. Die Gesteine yon grano~oritischem Charakter erreichen ira 0st-

lichen Abschnitt des Plutons nicht eine derartige Ausdehnung wie die beiden ersten Gesteinsarten. -Uq~ter diesen Granodioriten lassen sich zwei verschiedene Gruppen unterscheiden, die auch r~,um~ch in ihrem Vorkommen getrennt sind. Der eine dieser Granodiorittypen wird du:rch folgende Analyse charakterisiert"

Nr. 18 T6chny6 mittel~;0rniges Gestein mit porphyrischen Einsprenglingen, das in der Mitre des Plutons sfidlich yon Kamj~k

Page 20: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zuz Kenntnis der Petrochemie des mittelb6hmAschen Plu4ons. 435

al~trit t . Im Vergleich mit Iqr. 21 Vysok:~ Chlumec �9 und Nr. 22 - - Dlo1~6 Pole ~ ist dieser Typus durch kleinere alk- und grOl3ere c-Werte charakterisiert. Dieser Typus zeigt ~usgesprochene Beziehungen zllr ~ori t ischen Serie und hat ungef~hr denselben Charal~ter ~de die

diorite, die im westHchen Abschnitt des l~lutons (bTr. 1 3 - - DolrA Hbity, Nr. 1 9 - Blatns vorherrschen.

Zu derselben Serie geh0rt auch ]~'~r. 17 ~ Mra6, welches Gestein die normalen Diorite d~chbr ich t und, wie die neueren petrogr - schen Untersuchu:ngen yon J~AI~K (bei se ]~-Tr. 11 zitierte Arbeit) festgestellt haben, mit dSesen in genetischer Verbindung steht.

Anderer ]~[atur sind die Grano~ori te schlechthin, ~ e am Ostrand des Plutons ~Jstlich yon Bene~ov und in der Umgebung yon Mar~ovice auftreten. Ihr Chemismu~ l ~ t sich d,~oh die Analyse _Nr. 2 2 - - Dlouh6 Pole ~ illustrieren. Sie zeigen eine ziemJich auffallende syeni- tisehe Tendenz u:ud weisen gewisse Analogien zu ]~;[r. 2 1 - Vysok:~

mec a uf. Charakteristisch fiir ~ese Gesteine sind h0here k- und aIk-~%erte bei relativ ~jedrigem c-~Werte. Diese Gesteine werden hier mxr deshalb provisorisch zur Kategorie der GranodSorite ge- ste]Jt, weft sie yon sehr wechselndem petrographischen Charakter sind und an vielen Stellen allrnihlich entweder in echte Granodiorite oder in sauere (EngadJnit-) Granite iibergehen. R~u~mHch ist dJeser

us sehr unbest immt begrenzt. Plagioklasgrar~tische Gesteine finden sich im ostlichen ~Abschnitt

des Plutons nu:r in einem kleinen Gebiet sfid0stlich yon Jflov6 (Eule). Sie werden durch die 3m.alysen 2-Tr. 8 und 9 Po~s charakterisiert. Gekennzeichnet werden sic duxch niedrigen k - u n d hohen c-~Vert. Analyse Nr. 3--Str~a_ha~ov repr~sent.iert einen T:~Tus, der r~um~fch und wahrscheknlich auch petrogenetisch eine I_Tbergomgsabart dar- stellt.

~Ale fibrigen Analysen aus dem Bereich des 0stlichen ~2oschnitts des Plutons beziehen sieh auf basische u:nd aplitische Gesteinsabarten, die zwar f ~ die Feststellung der genetischen Beziehungen sehr wichtig sind, aber bei einer Behandlung der chemischen 2;~atur des Plutons als Ganzen vernachlassigt werden k0nnen. Ihre raumliche Aus-

g ist sehr gering. Obwohl der 0stliehe Abschmtt des mittelb0hmischen Plutons

eine ganze geihe besonderer Eigenschaften ist, die dem nord- westlichen Tefle des Plutons fremd sind, k0nnen ~ese beiden Abschnitte doch nieht als voneinander unabhangig und selbstandig

ogische und Petrographi~ehe :~iitteilungen 46. 29

Page 21: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

436 Alexander Orlov:

betrachtet werden. Der granod5oritische Typus, der im Bau des nord- westlichen Abschnitts dei Hauptrolle spielt, finder sich auch im 0stlichen Abschnitt des Plutons (Nr. 18 ~ T~chny6, Nr. 17 ~ Mra6). Den n0rdlichen Tefl des nordwestHchen Abschnittes (Iq.- Slapy) bilden dioritische Gesteine, die mit den ira Ss retenden dioritischen Gesteinen eng veiuvandt sind. _A~ch ~ e Plagioklas- gesteine des 0st~chen Absch~dtts (Po~s Nr. 8, 9) haben ihre Ana- logien in eimgen T ~ e n des nor stlichen Teiles (Nr. 7 - _N~Sfi~). Der sildl~che AbschnAtt des ons ist yon den benachbarten nicht schaff getrennt. Petrogr sch besteht er aus Granodioriten, die den Dioriten nahe stehen. Die einze!nen Abarten ~eser ba- sischen Granodiorite sind durch ~hliche ~J~oerg~nge rmteinander verM~den, so dM3 sie keine selbst~ndigen Gebiete bilden.

Die chemische Natur der Gesteine, die in diesem Abschnitt die Hauptro!le spielen, l~J3t sich dutch folgende Analysen charakterisieren:

Nr. 25 ~ ~erven& und l~r. 28 - - Komu~in.

Das erste Gestein (Nr. 25) hat einen ganz ausgesprochen dSoritischen Charakter mit hohem c- und niedrigem k-Werte. Besonders auf- fallend ist die ~ch t ige Rolle des Auorthitmolekfils. Diese petro- ~raphischen Eigenschaft.en verbinden das besprochene Gestein rrdt ei~gen Granodioriten des west!ichen ~de auch des 0stHchen Ab- schnittes des Plutons. Dagegen besitzt die zweite AnMyse etwas sye- nitische (lamprophyrsyendtische) Tendenz, die im Zuriicktreten yon c und in der Zunahme yon k zum Ausdruck kommt. Es zeigt sich darin, dab der sfid~che Absch_nfitt des Plutons die fi~ das ganze Pluton gemMnsamen Merkma!e zeigt.

Die Gesteinsabart Nr. 10 ~ Podolsko spielt nach ihrer r~,um- lichen Ausbreit~mg keine bedeutende Rolle im A~Voau des Plutons. Dieser s bildet wahrscheinlich einen schmalen mit west- ostlicher Richt'~ng zwischen dem Gebiet dfioritischer Gesteine (ahn- !ich ]:--Tr. 25 ~erven&) ,and dem Gebiet granitischer Gesteine vom T ~ u s lXir. 2 ~ S e m i c e . ~-Tach seinem petrochemischen VerhMten geh0rt er z ~ Gruppe der Gesteine mit plagio]zJasgranitischer Zu- sammensetzung. Seine genetischen Beziehungen zu den fibrigen Gesteinen sind vorlaufig noch u:ngeldart. ]~ach .Amsicht des Autors hande-R es sich w a h r s c h e ~ c h um ein magmato-hybrides Produkt.

Der sfidliche Ausl~ufer des mi t te lb0h~schen ons (0stlich ,and sfid0stlich yon Pisek) besteht aus mittel- bis feigd~0rnigen Ge-

Page 22: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zu:r Kemutnis der Petrochemie des mittelbShmischen Plutons. 4~7

steinen ~anit ischer Natur. Die chemische Zusammensetzu~.g ver- anschau~cht die Analyse Nr. 2 Semice.

Die petrographische Natur dieser Gestein ist recht variabel. Derselbe T)~us zeigt sich auch am_ Sfidrand des ons in der Um- gebung yon Milevsko sowie an einigen Stellen ira Gebiet yon Sedl- ~a ar~o~ce, wo er wahrscheirdich mit T ~ u s Nr. 22 ~ Dlouh@ Pole in Verbindung steht.

Es ist interessant festzustellen, dab diese saueren grardtischen Abarten (ebenso wie Nr. 1 Po~s Nr. 3 ~ Struha~ov, Nr. 7 - - ]~;[~in und teilweise auch ]:qr. 4 Nepomuk) einen anderen Chemis- mus (wichtige Rolle des Ab-Molek~s) besitzen als die aplitischen Abarten (]~r. 5, 6 ~ Mra~), die der Zeitfolge nach unmittelbar an die gabbro-~oritische Serie (Nr. 37, 31, 17) an~uiipfen.

Aus dem hier besprochen Material geht hervor, da~ vor allem z~dschen dem nordwestlichen und ~stlichen Abschnitt a~lffallende Unterschiede im petrographischen Charakter bestehen. Der west!iche (langs der tekto~fischen Grenze des Plutons gegen das P A g o ~ u m gelegene) :~kbschndtt yard yon Granodioriten mittlerer Basizit~t aui- gebaut, in denen ]:';[a fiber K iiberwiegt. Eine recht wichtige Rolle spielt das AlbitmolekiJJ, aber auch das Anorthitmolekiil ist ziemlich stark vertreten. Irn ~stlichen, l~ngs der Grenze des Plutons gegen das ~is tal l~nikum gelegenen Abschnjtt spielen eine sehr wichtige Rolle Gesteine, in denen K fiber ~-la fiber~degto Gesteine yon ausgespro- chen syenitischem Charakter sind hier viel starker verbreitet, als man bis heute angenommen hat te; daneben besitzen auch solche dioritischen Charakters, an deren Aufloau das Anorthitmolekfil we- sentHch beteiligt ist, eine betrachtliche Verbrei t~g.

Es sei hervorgehoben, dab diese Einteilung des mittelbShmischen Plutons nach der petrochemischen ]~-~at~F der Gesteine im Ei~j~lang steht mit dem petrochemischen Charakter der benachbarten pluto- nischen Komplexe. Der Verfasser hat vor kurzer Zeit a~Smerksam ge- macht, dal~ zwei kleinere Massive, das St~novicer (siidJ~ch yon Pilsen) ~) und das ~ists die nordwestlich vom mit te lbOh~schen

1) ORnOV, A., Der ~t@novicer Granod~ioritstock und seine ltnisse zu den be- nachbarten Massiven. V~stn/k sts geolog, dstavu ~SR. 1O. 1934 (tschech. m. deutsch. R~s.).

~) ORLOV, A., Petrographische Verhaltn~se in dem ~ist&-Jec er GranAtmassiv. i~[fln. Petr. Mitt. 44 (1933) 205~-210~

29*

Page 23: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

438 Alexander Orlov:

Pluton gelegen sAnd, eine prinzipielle ~bereins t immung ~ mAt d e r der Granod~orite isen, die im westlichen Abschnitt des

tons verbreitet sAnd. Dagegen zeigen sie wesenttiche Unterschiede gegenfiber dem petrographischen Charakter des Ostlichen Absch~Jttes des Plutons. Dieser letztere Tefl zeigt dagegen ~ eine betr~chtliche i~bereinstimmung mAt dem Iglauer SyenAtmassiv im Osten des mittel- b6hmischen Plutons, worau~ schon _frfiher K. LET~ [Geolog. Rundschau 19 (1928) 138] und neuerd]ngs ~dederum K. cLm (zit. Arb. S. 317) hingewiesen haben.

Obwohl die Erforschung des ~tte!bOhmJschen P!utons als Ganzes heute noch fast in den Anf~ngen steht, t reten schon jetzt aim Grund der vorliegenden Daten die Hauptzfige seines inneren pet rograp~schen Baues recht deutlich hervor. Dagegen bleiben bis heute ~ e anderen ffir die Charakterisierung des mittelbOhmischen Plutons v.Mchtigen Fragen - - nach den genetischen Beziehungen zwischen den einzelnen Gesteinsarten und den petrographischen R e g i o n e n - - e b e n s o wie die Frage nach ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge noch recht ungekl~rt.

In den letzten zehn Jahren wurde ira Gebiet des mAttelbOhmischen Plutons durch ~ e einzelnen, racist geologischen, Arbeiten und Kar ten- au_fnahmen -~el geleistet~ In erster Linie sAnd bier die Arbeiten Prof. R. TTNERS I) und seiner Sch0/er, D. ANDRUSOV, V. (~ECH, L. 0EPEK, J. KOUTEK, J. SVOBODA, K. URBAN und J. VACHTL ZU nennen (genauere Literaturangaben finden sich in den bei den ein- zelnen Analysen zitierten Arbeiten). Aber abgesehen davon, dab der sfidwestliche TeAl des Plutons keiner neuerlichen geologischen Kartierumg muterworden ~J:rde, macht sich vor ahem ein Mangel an petrographischen Detailuntersuch-o_ngen ffihlbar. Ferner ist das ]:-~'etz der chemischen Analysen D/cht dicht genug, um die Amplitude der Osz~ationen in der Zu~sammensetzmug der einzelnen Gesteins- ty~en feststeHen zu k6nnen. Infolgedessen kann vorls keine ge- nauere Charakterisierung des inneren petrographischen Baues des Plutons und vor ahem der petrogenetischen Beziehungen z~schen den einzelnen Gesteinen und AbschDJtten gegeben werden. ~Ebenso w~re es schwer, eine petrographische Defimtion der einzelnen Ge-

o 1) KETT~r R., Sur la position des ~lots m4tamorphis4s de la r4gion du mass~ granitique de la Boh~me centrale. Sborn~ st&t. geolog, fistavu (~SR. 10 (1930) 301--368 (tschech. mat franz. R4s.). t~fit t:Ibersichtskarte des gr6Bten Te~ des mittelb6hm. Plutons.

Page 24: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelb6hmischen s. 439

steine zu:geben, ~ e im mittelb6hmischen P!uton ~e Rolle yon Grundtypen spie len, lqichtsdestoweniger lassen sich aus den Er- gebnissen der bisherigen Untersuchungen bereits einige Erkenntrdsse ableiten, die f/~ die weitere Erforschu_ng des Plutons yon ~ t z e n sein kOnnen u~nd die vo g tei!weise das Fehlen einer allgemeLuen petrograp~schen Charakterisierung des Plutons als Ganzen ersetzen k6nnen. :

Um den ~e r gegebenen petrochemischen 7~berbHck wen~gstens teilweise auch in genetischer Beziehu_ag zu beleuchten, w ~ der Autor seine Inte~reta t ion der Petrogenese des mJttelbSh~Aschen Plutons als vorl~ufiges Resultat eigener TexAn- und Laboratoriumsstu~en vorlegen.:

Zur Beurteilung der petrochemischen Ver-h~ltnisse im mittel- b6hmischen Pluton sind einig e Umst/inde allgemeinen Char ers yon Wichtigkeit:

Obw0hl wit irr~ mdttelb6hmischen Pluton Gesteine sehr wechselnder N a t ~ antreffen, gibt es doch zwischen den einzelnen en Gesteine yon T3bergangscharakter und auch in den verschiedenen, im iibrigen petrographisch voneinander abweichenden Regionen kommen stets noch so ~dele gemeinsame Merkmale zum _Amsdruck, dab aHe Gesteine unzweifehhaft als einem gemeinsamen magmatischen Komplex an- geh6rig betrachtet werden mfissen. ]:qach den bisherigen Kenntnissen f~llt die Entstehung dieses Komplexes in die Zeit des variszischen Orogens, und zwar wahrscheip~ch in die Zeit yore oberen Devon bis zm:a Beginn des Karbons.

In allen F~.llen, wo auf d gfinstiger _Ajlfschlfisse im Terrain die genaue Fesstellung des Sulr~.zessionsf01ge der einze!nen Gesteine m6glich war, geh6ren die ~lteren Gesteine zu den basischeren Gliedern und die jiingeren sind d_~ch Gesteine yon sauxerem Char~kter ver- t reten. Der Autor ist der icht, dal~ diese Sukzessionsfolge in groben Ztigen allgemein fi~ das ganze mittelb6hmische Pluton grit. In den meisten F~llen ist das ZeitintervaH zwischen den/~lteren, basischeren Gesteinen und den jfingeren, saueren n,~ ein Kris ta~- sationsintervall. An vielen SteHen und vor allem im 6stHchen Ab- sch~Jtt des Plutons kam es aber doch zu einer St6mmg des normalen K~istallisationsvorgangs des eindringenden Magmas und die jfi_ngeren Gesteine durchbraehen die /~lteren schon fast nach Abschlul] ihrer ~\erfestiglmg. In allen bisher be~annten F/~Hen, in denen der petro- graphische Charakter der stfkzessive aufeinanderfolgenden Gesteins-

Page 25: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

440 Alexander Orlov:

t ~ e n untersucht wurde, handelt es sich um chemisch und petro- grap~sch verwandte Gesteine, die derselben Entwicklungsserie an- geh~ren. (Vgl. ~e Arbeit yon J. JE~NEK fiber die Steinbrfiche yon MraS, Zitat bei :~-lalyse :Nr. 17).

Die Gesteine yon syenAtischem u:nd bis zu einem gev~ssen Grade auch die yon plagio~asgranfitischem TsTus sind im wesentSchen auf bestimmte Partien des ons beschr~r~t. In einAgen F~llen bilden sie selbst~nd_ige, abgeschlossene Regionen (RiSaner Granit, Ts Sye~At), in anderen F~llen sind sie aber yon den benach- barren Partien des Plutons mat anderem petrographischen Charakter nScht schaff abgegrenzt (]~evsko-Petro~.dcer Komplex). Dabei ist der Komplex der Plagiokflasgranite yon Po~s deutlich jfinger als die benachbarten Diorite. Auch dem RiSaner GranAt (]~;~r. 15) ~,Ard eine in der Suksessionsfolge jfingere Stellung zugesc~ieben. Aber fiber die Stellung der anderen syenitischen Regionen des Plutons in der Sukzessionsfolge 15lBt sich heute schwer etwas Bestimmtes aussagen. Ira Milevsko-Petrovicer Komplex ~Tr. 33~Rat ibo~ec) linden sich ganz allm~hliche 13berg~nge yon den rein syenitischen Gesteinen zu Gesteinen yon granodAoritischera Typ (Nr. 24). In der Umgebung yon Pisek beobachtete der Autor l)bergangst~Ten zwischen den Gesteinen vom Charakter syenitischer Granodiorite zu Eng~,- dAnetgraniten. In den Steinbrfichen der Umgebung yon Po~s (Po~s Kamenn~ Ujezd) l~Bt sich eine ganze Serie sehr verschieden- artiger f:Tbergangst~en yon den piagio~asgranitischen zu den ~ori- tischen konstatieren. SchSeBHch finden Sich in anderen Teilen des Plutons Gesteinsabarten, welche die Merkmale yon hybriden f_Yber- gangsgesteinen aufweisen (z. B. ~Tr. 3 - Struha~ov).

Daraus ergibt sich, dab auch diese Partien mit besonderem chemi- schen Chara)~ter nicht als selbst~nd_ige, zeitlich yon den anderen getrennte Intr~sionen betrachtet werden konnen, sondern auch ihnen eine gleichzeitige Entstehung (natiirlich ira weitesten Sinne des Wortes) zuzuschreiben ist. Mit Rficksicht darauf jedoch, dab es sich ~er ura Gesteine yon allzu abweichendem Chemismus (l-Tr. 33

Ratibo~ec und ]~-Tr. 31 ~ MraS) handelt und ihr Auftreten auf be- stimmte Partien des Plutons beschr~nkt ist, l~Bt sich die Entstehung

dieser Gesteine nicht durch einfache Differenzierung im Laufe des Intrusionsakt, es erkl~ren. ~mscheinend rnuJB man hier ein Eingreifen

yon Produkten einer Tiefendifferentiation annehmen, die sich vor

dem Hauptm_t~]sionsakt abspielte.

Page 26: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Z~xr Kenntnis der Petrochemie des mittelb6h~rJ~chen Plutons. 441

Die von P~. KETTNER 1) ausgesprochene Vermutung eines zungen- f0~migen Baues des mittelb6hmischen Plutons gestattet keine hin- reichende Erkl~rung aller KompHkationen in seinem petrographi- schen Baue, in dem die einzehaen Regionen ihren besonderen Charakter besitzen. Jedenfal]s scheint der westliche, du:rch ~e Euler Zone abgetrennte Abschnitt des ons nicht die Eigenschaften einer

zel dieser vermuteten ge zu besitzen. Ira ~Widerspruch zu einer solchen Voraussetzung steht auch der Umstand, dal3 ~e west- ~che Region des Plutons (vermutete ~Wurzel) vor~.~egend yon inter- med/~ren Grano~oriten ebaut ist, w~hrend in der Ostlichen Region (vermutete Spitze) Lamprosyenite u~d echte Diorite eine sehr wichtige Rolle spielen. Der petrograp~sche Charkter des ost- lichen Absch~_itts, der im ganzen basischeren Charakter besitzt, spricht dafiJr, dal3 wires bier mit einer tieferen Zone des Massivs zu tun haben, und da~ sich hier Prozesse yon viel mehr einschneidender Be ung abgespielt haben a!s in dem verh~ltnism~il3ig ruhigen und einformigeren westlichen/~2osc t.

Das nfittelb~jhmische Pluton ist, obzwar es einen eir~eitSchen Komplex darstellt, in seinem inneren Bau in verschiedene, mehr oder werdger selbst~ndige Abschnitte geteilt. Sein petrograp~scher Cha- rakter steht in Zusammenhang mit dem tektonischen Bau (und dem petrographischen Charakter) des ursprfinglichen Mantels, der den Charakter der dynamischen Prozesse im Verlauf des Intr~asionsaktes beeinflul3te und pr~sponier te . In den einzelnen Absch~itten des heutigen Plutons haben sich wahrend des Intrusionsa'ktes tektonJsche Prozesse verschiedener Intensitat und Natur abgespie!t. Die Be- din en ffir die Intrusion des Magmas-and ffir seine Erstarrung mul3ten yon Ort zu Ort wechseln. Diese Unterschiede waren sowohl zei'~.licher (die ~nderungen folgten in einer gewissen Reihenfolge nacheinander) a!s auch rein ortScher lXTatux (sic waren gleichzeitig in verschiedenen Gebieten versc~eden).

Die Frage, ~ e sich dieser Prozel3 im ganzen auswirkte und in welcher Sukzessionsphase er sich dJfferenzierte, bildet nJcht den Gegenstand der vorliegenden )~rbeit. Mit der geologischen Beantwor- tung dieser Frage besch~ftigten sich in letzter Zeit R. KETTLES, O. KODYr~I, L. ZELEI-;[KA U. a. Einen kritischen ijTberblick fiber die bis-

1) KETTNER, R. O tvarech palezoickdho vulkall~mu ve st~ednlch ~ech~ch. V~da pb~odnl. RoS. 11 (1930) 15 u. 18 (tschech.).

Page 27: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

442 Alexander Orlov:

herigen Ergebrdsse in bezug auf dieses Problem gab u_rd~ngst F. UL- l~ICa (zit. :A2beit. tiler siehe auch weitere Literatl~angaben). Dem Autor der vorliegenden Studie handelt es sich nur darum, nach- zuweisen, dal3 bei der BehandJlung der petrogenetischen Verh~lt- nisse irmerhalb des mittelb~hmischen Plutons die tektonJschen Prozesse entsprechend zu berficksichtigen sind, ~e sich im Verlauf des Intrusionsaktes abspielten.

An sehr zah]reichen Stellen des mittelb0hmischen Plutons stol3en ~dr ~uf Tatsachen, ~e dara~_ff hindeuten, dab der Druck einer der ~jch- tigsten Differentiationsfaktoren gewesen ist. Die Gebiete, die stir- keren umd mannigfaltigeren Druc ngen ausgesetzt waren, sind zugleich Gebiete einer weitgehenden Differenzierung, die yon hiu- figen Unterbrechungen und ~nderungen des Kristallisationsprozesses beg!eitet war. Dagegen zeigen die Gebiete relativer tektonischer Ru~e eine verh~ltn_ism~Big schwache Differenzierung. In einigen Steinbrfichen des Ss (Kamenn3~ Ujezd) hat der Autor Merkma!e einer Filtrationsddfferentiation (Abpressung) mit a- ~scher Einwirkung auf ~ltere Krista~sationsfraktion beobachteto

Zahlreiche Erscheinungen ira mittelb0hmischen Pluton zwingen zur Annahme einer durch Druck bedingten Wanderung ge~.Msser magmatischer Fraktionen, die an den neuen Stellen andere Magma- partien in verschiedenen Erstarrungsstadien antrafen. ]~{ach der chemischen Natur und den physikalischen Bedingungen des ange- troffenen und importierten Magmas entstanden entweder m e ~ oder weniger selbst~,ndige St0cke und Einschfibe oder das Gestein erhielt einen schlierigen Charakter oder es kamen ride Gesteine zur Ausbildung.

In Gebieten, die einer tekto_n_ischen Beanspruchung ausgesetzt waren, entstanden Gesteine mit gerichteter bis Paralleltextur, w~hrend dasselbe Magma in r ~ g e r e n Abschnitten yon dAesen Einflfissen nAcht beI~lhrt v~rde. In_ Zonen, ~e einem besonders intensiven I)m.ick ausgesetzt waren, mm3hten die Gesteine eine sehr starke Proto- klase durch und, wenn ~ese yon der Z~lfuhr jtingerer magmatischer Fraktionen begleitet war, entstanden bier stark zusammengeprel3te Gesteine yon metamorphem Habitus. iXTach Ansicht des Autors linden sich derartige Beispiele besonders hiufig im 0stlichen Abschnitt des Plutons. Hier k0mn_en vie!e Gesteine trotz ihres Habitus yon metamorphen Gesteinen gleichaltrig mit den sie umgebenden nicht

Page 28: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zux Kenntnis der Petrochemie des mittePo6hmischen P~mtons. ~4~3

metamor~hosierten, ja sogar jtinger als diese sein und rmr das Ergebr, is besonderer lokaler VerhSoltrAsse in diesem Teil des Plutons darstellen. V Term in einer gegebenen Zone der Druck a uch nach v6Higem Ab- schlul3 der Erstarrungsprozesse welter Mrkte, erhielten solche Gesteine einen noch starker metamorphen Habitus, vor allem, we=an sie den jfingsten, hydzrothermalen Prozessen ausgesetzt waren.

Durch die L~_terscMede in der IntensitS~t und dem Charakter der tektogischen Prozesse in verschiedenen Teilen des Plutons l~13t sich auch erk!~ren, warum die Partien yon petrographisch abweichendem Char er an gew~'sse selbst~ndige Regionen ge pft sind. ~[enn die Entstehung ~ gevAsser petrographisch besonderer T:@en (~de oben gesagt ~arde) d ~ c h die Beteiligung yon Pro en einer ~lteren Tiefen- -Differentiation erM~rt werden soil, dann dfi.rfte auch ihre Einbeziehung in den Intrusionsakt als ein Resultat eigenartiger tektonischer Bedingungen in dem Gebiet, in dem sie auftreten, zu be- trachten sein.

Sc~eBlich sei bei der Besprechung der Petrochemie des mittel- b6hmischen Plutons noch eine weitere Frage berficksichtigt, die nach der mittleren petrographischen iga~tur des Ma.ssivs als Ganzen. In der Literat~xr wird da.s mittelb6hmische Pluton gewohnlich a.ls ro_ittel- b~h~sches Gra~Atmassiv oder Gra~Atstock bezeichnet. Die Bezeich- hung Granitmassiv gibt eine ganz unrichtige Vorstellung yon seinem petrochemischen Charakter. Aus dem vorliegenden l~]Jberblick geht deutlich die groBe Mannigfaltigkeit des petrographische~. Baues des Gesamtgebietes hervor. Gesteine granitischen Charakters spielen in ihm bei weitem ~Acht die Hauptrolle. Im Bereich des mittelbi3hmischen Plutons betrS~gt die r~umliche Verbreitung der tiefrnagmatischen Ge- steine rumd 3200 km 2. Wenn v ~ die Gesteine der Typen 2qr. 2 (Se- mic), _Nr. 4 ()Tepomuk), ]:qr. 12, 15 (2ernovka) und alle ihnen ver- wandten Variet~ten berficksichtigen, sehe~, wix, dab ihre r~umliche Verbreitung noch nicht 700 km ~ erreicht. Den Rest (rund 2 500 km~) bflden vor ahem Granodiorite (1100), Diorite (800), und sye~Atische Gesteine (600). Gesteine gragAtischen Charkters bauen also nicht

al ein Viertel des ganzen ~dttelbOhmischen P~t.ons auf. Um eine ~ i c h t i g e petrographische Ch erisie in der Benenmung selbslb des magmatisohen Komplexes zu vermeiden, schl~gt der Autor die ne~srale Bezeichnung ,,mittelbOhmisches Pluton" vor, die er in d_ieser Abhandlung anwendet.

Page 29: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

4 4 4 _AAexander Orlov:

E

i

r,,-~ o ~

r ~

~ | ~..~ ~

Page 30: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

Zur Ke der Petrochemie des rnittelbSh~chen Plutons. 445

Zusammenfassung und Ergebnisse. 1. &in Aufbau des mittelb0hmischen Plutons sind Gesteine yon

mugew0hnlich mannigfaltigem Charakter beteiligt. Die r~umliche reitmng der Gesteine mit syenitischer Ten ist weir ausge-

dehnter, als bisher angenomn~len w~xrde. Gesteine gramtischen Cha- ra&ters bauen nicht einmal ein Viertel der Gesarntausdehnung des Plutons ~uf. Die bisherige Bezeichnung ,,mittelb0hmisches Gramt- massiv" entspricht nicht dem wahren petrographischen Charakter des mittelb0hmischen ons.

2. Z-~schen der r~urnHchen Verbreitung ge~dsser petrographischer T:/~en u_nd dem tektor5schen Bau des Plutons zeigt sich ein ge~sser Zusammenhang.

3. in grogen Zfigen k0nnen folgende petrographische H t- abschnitte unterschieden werden-

a) Der V/est- und Sfi strand des Plutons (entlang der zumeist tekto~dschen Grenze gegen das AAgonkium) ist petrographisch ver- h~ltnismaNg einf0rmig. Der vorherrschende Gesteinstypus sind

. o

hier Granodiorite mittlerer Basizit~t rrdt einem gewissen Uber- gewicht yon Na fiber K.

b) Der 0stliche Abschnitt des Plutons (der sich an das Gneisgebiet anlehnt) zeichnet sich d-~ch eine besondere Mannigfaltigkeit und Kompliziertheit des petrographischen Baues aus. Gerade hier sind Gesteine syenitischen Charakters mdt auffallendem l_Tber- gevAcht yon K fiber Na besonders haufig vertreten. Neben ihnen finden sich in betrichtlicher Menge Gesteine yon dioritischem Charakter mit relativ hohem Ca-Gehalt. Dieser Abschrdtt wurde sehr intensiv yon tektonischen Vorg~mgen betroffen.

c) Der siidliche Abschnitt des Plutons wird yon basischeren Grano- �9 oriten gebfldet, in deren Charakter die Eigenschaften der beiden anderen A bschnitte zum Ausdruck kommen. Die einzelnen Ab- sch~_itte sind in keiner Hinsicht selbst~ndig.

4. Die Annahme eines zungenf0rmdgen Baues des mittelb(Shmischen Plutons gestattet keine hinreiehende Erkl~rung seines ko ierten petro pb5schen Baues. Das mittelb6hmische Pluton stellt zwar in geologischer und petrographiseher ~ns i ch t einen eir~eitlichen Komplex dar, besteht aber in seinem Inneren aus z eichen Einzelregionen. In d_iesen Einzelregionen hat sich der Intrusionsakt nicht nacheinander, sonderT~ ungef~hr gleichzeitig wihrend eines ein-

Page 31: Zur Kenntnis der Petrochemie des mittelböhmischen Plutons

446 Alexander Orlov: Zur Kermtnis der Petroche~e des mitte!bSh~chen P!utons.

heitlichen orogenetische Prozesses abgespielt. Die petrogenetische Su~essionsfolge hatte im al]gemeinen eine Tendenz yon basischen (~lteren) zu saueren (jfimgeren) Gesteinen. ::

5. Die GHederung in einzelne _A:oscb_itte hat ihre Ursache im tektonischen Bau des ~J~sprfingHchen Mantels des Plutons. In jedem seiner einzelnen ~2oschnitte herrschten besondere Be~ngungen f ~ die intrusion, Erstarruzag und Dffferentiation des Magmas.

6. In eimgen Abschnitten hatte der Druck ~e Bedeutung eines Hauptfaktors der Differenzierung. Seiner ~/irkung ist auch die Ent- stehung hybrider Gesteine zuzuschreiben. Ei~Jge stark metamorphe und gepre~te Gesteine des 0stlichen Abschnittes sind das Ergebms eines besonderen tektonischen Regimes zuzr Zeit der Verfesti g und nach Abschlul~ derselben (d. h. sie sind zeitlich mcht ~Iter als ~e vom Druck nicht betroffenen Gesteine).

7. Zuzr Erkl~rung des petrographischen Charakters einzelner Abscbmtte ist neben der Differentiation in situ auch die Beteilig~ug eines, einer ~Jteren TiefendJfferentiation entstammenden Magmas anzunehmen.

Aufrichtigsten Dank schu]det der Autor den Herren V. A~BP.o~, Dr. j . JELi~EK und vor allem Herrn Dr. V. VESEL~, die ibm mit dem gr0Bten Entgegenkommen ihre ur~er0ffentlichten Analysen z ~ VerfiJgung gestellt haben.

Mineralogisches und petrographisches Institut der Karls-Universitat in Prag.