zur psychologie der emotionen ii begriff, theorien. eine Übersicht
TRANSCRIPT
Zur Psychologie der Emotionen II
Begriff, Theorien.
Eine Übersicht
Wilhelm Wundt (1832 – 1920)
„Empfindung“, „Gefühl“, „Vorstellung“ etc. sind Begriffe, keine real existierenden Entitäten.
Emotion
Gefühl, Gemütsbewegung, seelische Erregung
Fremdwort, aus dem gleichbed. frz. émotion entlehnt;
das frz. Wort gehört zu émouvoir („bewegen“, „erregen“);
geht auf lat. emovere („herausbewegen“, „emporwühlen“) zurück
„Arbeitsdefinition“
Emotionen sind zeitlich datierte, einzelne Vorkommnisse von zum Beispiel Freude Traurigkeit, Ärger, Angst, Eifersucht, Stolz, Überraschung, Mitleid, Scham, Schuld, Neid, Enttäuschung, Erleichterung sowie weiterer Arten von psychischen Zuständen, die den genannten genügend ähnlich sind.
Merkmale
• aktuelle psychische Zustände
• bestimmte Qualität und Intensität
• objektgerichtet
• charakteristisches Erleben, bestimmte physiologische Veränderungen, bestimmte Verhaltensweisen
emotionale Disposition
„Neigung“ oder Bereitschaft, in bestimmten Situationen emotional zu reagieren
Franz Brentano (1838 – 1917)
Konzept der „Intentionalität“
„Jedes psychische Phänomen [...] enthält etwas als Objekt in sich, obwohl nicht
jedes in gleicher Weise. In der Vorstellung ist etwas vorgestellt, in dem Urteile etwas anerkannt oder verworfen,
in der Liebe geliebt, in dem Hasse gehasst, in dem Begehren begehrt usw.“
(Psychologie vom empirischen
Standpunkte, 1874)
phänomenologische Psychologie
Analyse-Ebenen werden zu Merkmalen von Emotionen
stilisiert
Analyseebenen
• Erlebnisaspekt
• physiologischer Aspekt
• Verhaltensaspekt (Ausdrucksaspekt)
„Gefühl“
emotionales Erleben
Affekt
Stimmung
Emotionstheorien
Klassifikation
• behavioristische Theorien
• evolutionsbiologische Theorien
• physiologisch-kognitive Theorien
• kognitive Bewertungstheorien
• neurophysiologische Theorien
• phänomenologische Theorien
klassisch-behavioristische Theorie
John B. Watson (1878-1858)
Psychology as the
Behaviorist Views It (1913)
Emotionen:reflexartiges Reaktionsmuster,
das objektiv beobachtbare Veränderungen des körperlichen
Mechanismus umfasst
Schockzustand
angeborene Basisemotionen:Furcht, Wut, Liebe
UCS UCR
plötzlich auftretende laute Geräusche, Verlust von Halt
Furcht Anhalten des Atems, „Auffahren“ des ganzen Körpers, Schreien etc.
Behinderung von Körperbewegungen
Wut Steifwerden des ganzen Körpers, zeitweiliges Aussetzen der Atmung, Rötung des Gesichts etc.
Streicheln der Haut, insbes. der erogenen Zonen, Schaukeln, etc.
Liebe Gurgeln, Glucksen, Erektion des Penis, andere unbestimmte Reaktionen
„Little Albert–Experiment“
John B. Watson & Rosalie Rayner Conditioned emotional reactions
(1920)
Mary Cover Jones 1896-1987
A laboratory study of fear: The case of Peter (1924)
„Methode des direkten Konditionierens“
Joseph Wolpe
„systematische Desensibilisierung“
angeborene Reaktionsbereitschaften
Abgrenzung von emotionalen Reaktionen von anderen
Verhaltensweisen
Rekurs auf einen „inneren“ Zustand als notwendige
Bedingung für das Auftreten von emotionalen Reaktionen