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Zur sozialen und rechtlichen Situation der Beschäftigten in der (allgemeinen, politischen, kulturellen und beruflichen) Weiterbildung Beitrag für die Fachtagung der Bundestagsfraktion Die LINKE „Die Situation der Beschäftigten in der Weiterbildung“ 6.09.2006 Berlin

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Page 1: Zur sozialen und rechtlichen Situation der Beschäftigten in der (allgemeinen, politischen, kulturellen und beruflichen) Weiterbildung Beitrag für die Fachtagung

Zur sozialen und rechtlichen Situation der Beschäftigten in der (allgemeinen,

politischen, kulturellen und beruflichen)

Weiterbildung

Beitrag für die Fachtagung der Bundestagsfraktion Die LINKE

„Die Situation der Beschäftigten in der Weiterbildung“

6.09.2006 Berlin

Dr. Roman Jaich

Page 2: Zur sozialen und rechtlichen Situation der Beschäftigten in der (allgemeinen, politischen, kulturellen und beruflichen) Weiterbildung Beitrag für die Fachtagung

Hintergrund für das Thema

• Mit der Neuregelung des SGB III kam es zu einem massiven Abbau von WB-Maßnahmen durch die BA seit 2003.

• Schätzungen gehen von einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der WB seitdem in Höhe von

• Ca. 40.000 (Ballauf, H. In prekär 15/2006)• Ca. 30.000 bis 50.000 (Endres, FR 23.11.2004)

aus.• Zudem erheblich Absenkung der Löhne bis auf 8 €

Stundenlohn

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Quelle: Hans-Jürgen Sattler, ver.di

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Datengrundlage

• Berichtssystem Weiterbildung mit allen drei Jahren erscheinenden Berichten (aktueller Bericht: Berichtssystem WB IX, 2006)

• Der Berufsbildungsbericht, der auch Aussagen zur WB enthält, z.B. zur Inanspruchnahme des AFBG.

• Betriebs- und Unternehmensbefragung wie z.B. Erhebungen des IW, die europäische Weiterbildungserhebungen CVTS I und II oder das IAB Betriebspanel.

• Diese Datenquellen nehmen aber nicht die Beschäftigten in de WB in den Blick

• Partielle Datensätze bestehen aber, die Beschäftigte mit in den Blick nehmen z.B. VHS-Statistik oder Verbund WB-Statisktik

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Studie: Berufliche und soziale Lage

von Lehrenden in der Weiterbildung • Erstellt von WSF Wirtschafts- und

Sozialforschung, 2005 im Auftrag des BMBF

• Vorstudie wurde von Infratest Sozialforschung, 2004 ebenfalls im Auftrag des BMBF erstellt

• Alle folgenden Zahlen, sofern nicht anders angegeben aus: WSF Wirtschafts- und Sozialforschung: Berufliche und soziale Lage von Lehrenden in der Weiterbildung 2005

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Anlage der Studie

• Befragt wurden 20.000 Träger/Einrichtungen in der WB, Rücklauf 5.109, entspricht 25,6 %, davon haben 71 % angegeben, WB durchzuführen

• 20.000 Fragebögen für Lehrende an 1.531 Träger versandt, Rücklauf 4.847 Fragebögen

• Berücksichtigt wurden allen WB Einrichtungen, außer Weiterbildung an Hochschulen, Weiterbildungseinrichtungen in Betrieben und „Freiberufler“ die allein am Markt tätig sind.

• Repräsentativität der Studie wurde nicht ausgewiesen.

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WB-Definition• Weiterbildung im weiten Sinne: Umschulungen,

Meisterkurse, Sprachunterricht, Nachholen von Schulabschlüssen, berufsorientierte- und freizeitorientierte Bildungsangebote: alles Lernen nach Abschluss der Bildungsphase in der Jugend.

• Weiterbildung im engeren Sinne, wie oben aber ohne: Umschulung, außerbetriebliche Berufsausbildung, Berufsvorbereitung, Eingliederung in den Arbeitsmarkt, Beratung von Existenzgründern usw.

• Sehr allgemeine Definition, die nicht hinreichend präzise ausdrückt, wer alles in die Unteruschung einbezogen wurde.

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Ergebnisse Träger I

• 18.000 WB-Einrichtungen (WB i.w.S.)• 1,6 Mio. Beschäftigungs- bzw.

Tätigkeitsverhältnisse (WB i.w.S.)• 1,35 Mio. Beschäftigungs- bzw.

Tätigkeitsverhältnisse von Lehrenden (WB i.w.S.)• 1,046 Mio. Beschäftigungs- bzw.

Tätigkeitsverhältnisse von Lehrenden (WB i.e.S.)• 500.000 lehrende Personen in der WB i.e.S.• 650.000 lehrende Personen in der WB i.w.S.

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Ergebnisse Träger IIUmsatzverteilung

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Ergebnisse Träger IIIUmsatz nach Trägern

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Ergebnisse Träger IVGröße der Einrichtungen

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Ergebnisse Beschäftigte IBeschäftigungs- und Tätigkeitsverhältnisse nach Trägern

Zum Teil werden andere Zahlen präsentiert, so VHS z.B. auch 229.000 Beschäftigungs- und Tätigkeitsverhältnisse.Die Zahlen stimmen nicht mit anderen Datenwuellen überein, z.B. VHS-Statistik

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Ergebnisse Beschäftigte IIBeschäftigte in der WB

• Ca. 650.000 Beschäftigte Lehrende in der WB i.w.S.

• Davon ca. 240.000 (37 %) der Lehrenden hauptberuflich beschäftigt

• Ca. 400.000 (62 %) der Lehrenden nebenberuflich beschäftigt.

• Honorarkräfte die ausschließlich von ihrer Lehrtätigkeit leben ca. 150.000 Lehrende

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Ergebnisse Beschäftigte IIIStatus der nebenberuflich in der WB Lehrenden

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Ergebnis Beschäftigte IVBedeutung der Einkünfte aus WB-Tätigkeit

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Ergebnis Beschäftigte VFinanzielle Situation der Lehrenden

Ungewöhnlich ist die Zusammenfassung der Kategorien gut und Sehr gut sowie schlecht und sehr schlecht zu jeweils einer Kategorie, obwohl diese im Fragebogen getrennt erhoben worden sind.

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Ergebnis Beschäftigte VIHaushaltseinkommen von Lehrenden und Beschäftigten

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Ergebnis Beschäftigte VIIEntwicklung des Tätigkeitsumfangs

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Generelle Anmerkungen I• Hervorzuheben ist, dass mit der Untersuchung eine erste

systematische Analyse der Situation der Beschäftigten in der WB besteht.

• Es handelt sich aber um eine statische Analyse, die wenig zu Verändeurngen aussagt

• Einige wünschenswerte Aspekte sind nicht dabei, z.B. Stellenabbau der letzten Jahre. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen hätte vielleicht im Unternehmensfragebogen abgefragt werden können.

• Einige wünschwerte Aspekte wurden ausgeblendet, warum auch immer. Fast ausschließlich Aussagen zu Beschäftigungsverhältnissen und nicht zu Personen, obwohl dies mit der Personenbefragung möglich gewesen wäre.

• Hauptberufliche Honorarkräfte wurden nur wenig explizit betrachtet.

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Generelle Anmerkungen II• An manchen Stellen wären differenziertere Informationen

wünschenswert, z.B. bei Haushaltseinkommen• An manchen Stellen ist nicht klar, warum die Informationen, die

erhoben wurden, nicht vollständig in die Auswertung eingegangen sind, z.B. bei Finanzielle Situation und Haushaltseinkommen.

• Die erhobenen Daten zur Entwicklung des Tätigkeitsumfangs werden nur teilweise präsentiert, die Darstellung der Gründe nicht nach Beschäftigtensituation differenziert, wie dies teilweise im Text erfolgte.

• Zum Teil widersprüchliche Aussagen, z.B. Beschäftigungs- und Tätigkeitsverhältnisse an VHS auf S. 39: 229.000 und auf S. 42 261.330

• Interessante Aspekte werden nicht systematisch ausgearbeitet sondern finden sich verstreut im Text, so z,B. dass von den hauptberuflichen Honorarkräften 55 % sich als Hauptverdiener bezeichnen, oder dass kanpp ein viertel der hauptberuflichen Honorarkräfte mit ihrem Honorar kaum über die Runden kommen.