12. november 2015 dr. wolfgang pale & dr. wolfgang werner psz gmbh
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A n g s t & S u c h t
12. November 2015
Dr. Wolfgang Pale & Dr. Wolfgang Werner
PSZ GmbH
1.) zur Einstimmung …
2.) Angst
2.) Sucht
3.) Angst Sucht
A n g s t & S u c h t
Angst
„es droht Gefahr“ von außen, realitätsbezogen „Fluchtreflex“, „Totstellreflex“
unterschiedlich bei versch. Menschen (hängt ab von pers. Erfahrungen,
Situation, ...) es gibt auch „innere Gefahren“
(Auftritte, … Scham, Schuld, …) … und „irrationale“ Ängste (Phobien, …)
fließende Übergänge zw. „normal“ und „neurotisch“
A n g s t & S u c h t
Angst
„traumatisierende“ Angstüberschwemmt einen, man ist völlig hilflos ausgeliefert, körperliche Reaktionen, Reflexe, …
Signalangstwarnt vor traumatisierender Angst, erlaubt koordinierte Vorsichtsmaßnahmen, …Signal kann auch von unbewusster Gefahr ausgehen (Triebregung die in Konflikt zu Über-Ich steht)
A n g s t & S u c h t
Angst
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17 jährige Frau Opiat- und Benzodiazepinabhängigkeit, Gewalt- und Missbrauchserfahrungen in der Vorgeschichte, versucht Benzodiazepine abzusetzen, ohne Benzodiazepine kommt es zu Flashbacks, massiven Angstzuständen, Verkennungen, Abstinenz ist nicht auszuhalten
Fallbeispiel
Sucht
DEFINITIONEN
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Abhängigkeit: Zustand, auf jemand oder etwas angewiesen zu sein
Das Dasein des Menschen und das zwischenmenschliche Zusammenleben bedingt Abhängigkeit/en. Umso komplizierter, vielfältiger die Lebensumstände sind, desto mehr Abhängigkeiten können entstehen. Konzentriert sich die Abhängigkeit eines Menschen ausschließlich auf ein Ding, eine Substanz, eine Tätigkeit, ein Gefühl und bewirkt dies eine massive Einschränkung der persönlichen Flexibilität, des persönlichen Handlungsspielraumes, kann sich eine Abhängigkeit im pathologischen Sinn entwickeln.
Sucht
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KLASSIFIKATION PSYCHISCHER STÖRUNGEN (ICD 10)ABHÄNGIGKEITSSYNDROM (gekürzt)
Während des letzten Jahres mind. 3 d. folgenden Kriterien vorhanden:
• Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.• Verminderte Kontrollfähigkeit bezügl. d. Beginns, d. Beendigung und d. Menge des
Konsums.• Körperliche Entzugssymptome bei Beendigung oder Reduktion des Konsums.• Nachweis einer Toleranz • Fortschreitende Vernachlässigung anderer Interessen bzw. erhöhter Zeitaufwand für
die Substanzbeschaffung.• Anhaltender Substanzkonsum trotz Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen.
Quelle: Weltgesundheitsorganisation (1993): Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F). Bern: Huber
Sucht
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• Als wesentliches Charakteristikum des Abhängigkeitssyndrom gilt ein aktueller Konsum oder ein starker Wunsch nach der psychotropen Substanz
• Das Suchtmittel nimmt eine dauerhafte Funktion im emotionalen bzw. körperlichen Haushalt der Betroffenen ein; bestimmte Formen des Erlebens sind nur noch durch den Konsum des Suchtmittels möglich, bzw. werden bestimmte Gefühle und Zustände dadurch überhaupt erst ausgelöst und erlebbar.
• Es kommt zur Toleranzbildung, d.h. der Körper gewöhnt sich an die Substanz, die Dosis muss gesteigert werden, um den erwünschten Effekt zu erzielen.
• Gefühl von innerem Zwang zur Wiederholung
• Verlust der Kontrolle über den Umgang mit dem Suchtmittel.
Sucht
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Das Suchtmittel wird zum zentralen Lebensinhalt unter Vernachlässigung anderersozialer Bezüge und Interessen. Sucht ist die komplette Ausrichtung des Denkens, Fühlens und Wollens, also des gesamten Lebens auf das Suchtmitteloder das süchtige Verhalten.
Beim Absetzen des Suchtmittels oder dem Einstellen des Suchtverhaltens kommtes zu unangenehmen bis unerträglich empfundenen psychischenund/ oder physischen Entzugserscheinungen
Sucht
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.. eine weitere Definition
Eine Abhängigkeit/Sucht besteht dann, wenn die Bindung einerPerson an eine bestimmte Erfahrung (einen Geschehensablauf, einObjekt, eine andere Person) so stark ist, dass die Fähigkeit undBereitschaft der Person, sich mit anderen Dingen ihrer Umweltauseinanderzusetzen erheblich eingeschränkt wird.
Letztlich wird der Betroffene von dieser Erfahrung als einzige Quellepositiven Erlebens vollständig abhängig.
nach S. Peele (1975)
Sucht in Österreich
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• ca. 330.000 Alkoholkranke
• ca. 110.000 Medikamentensüchtige
• ca. 30.000-60.000 pathologische SpielerInnen
• ca. 30.000 Menschen mit problematischem Opiatkonsum
Sucht
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Klaviermodell
Sucht
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▪ Probierer:Motive: Neugier, sozialer Gruppendruck, u.ä.Frequenz: sporadischRisiko für Abhängigkeit: gering
▪ Experimentierer:Motive: Neugier, Sensationslust, höhere innere
BereitschaftFrequenz: sporadischRisiko für Abhängigkeit: gering
▪ problematische Konsumenten:Motive: Drogen gebraucht um innere Spannungen
abzubauen, Problemen oder Konflikten damit zu begegnen, …Frequenz: häufig Risiko: hoch, fließende Übergänge zur
Abhängigkeit
Gebrauchsmuster
Sucht
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problematischer Konsum
Neugier, Lust am Risiko
ProbierkonsumExperimentierkonsum
Grenzerfahrungen, Bewusstseinserweiterung
Risikofaktoren
Risikofaktoren
Schutzfaktoren
Schutzfaktoren
Abhängigkeit
Sucht
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Konsum
Missbrauch
Gewöhnung
Sucht
Genuss
Sucht
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stimulierend
KokainAmphetamine
Ecstasy
halluzinogen
LSD PilzeCannabis
CannabisMescalin
beruhigend
Benzodiazepine
OpioideCannabis
Kaffeemeditieren
Rauchenspielen
lachen
spielenTrance
singen
lachensingen
Sex
singenSex
lachen
Sucht
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Sucht
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Sucht
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ca. 5000 v.Chr.: Sumerer benutzen Opium (Ideogramm HUL)
ca. 3500 v.Chr.: ägyptischer Papyrus beschreibt Brauerei ca. 2000 v.Chr.: erste überlieferte prohibitionistische Lehre ca. 450 a.D.: babylonischer Talmud: „Wein ist die beste aller
Arzneien; wo es keinen Wein gibt gebraucht man Drogen“ 1493: Kolumbus bringt Tabak aus Amerika 17. Jhdt.: Zar Michael Fjodorowitsch lässt jeden hinrichten, in
dessen Besitz Tabak gefunden wird 1690: Das „Gesetz zur Förderung der Destillation von
Branntwein und Schnaps aus Getreide“ tritt in England in Kraft
Blick in die Geschichte
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Gin StreetWilliam Hogarth1751
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Beer StreetWilliam Hogarth1751
Angst Sucht
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Angst Sucht
Jeder Mensch erlebt in bestimmten Situationen Angst
wir können so damit umgehen, dass sie weniger wird oder so, dass sie sich vermehrt
wenn sie weniger wird , gibt es gelungene Lösungen oder verfehlte
Gelungen sind solche Lösungen, die in der gleichen Situation größeren Handlungsspielraumermöglichen
verfehlt sind die Lösungen die mich einengen, Angst wird nicht mehr als Signal erkannt,sondern als Gefahr krampfhaft vermieden
Angst Sucht
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Alle abhängig machende Substanzen sind auch angstmindernd. Viele substanzabhängige Menschen haben in ihrer Vorgeschichte traumatisierende Erlebnisse, die zu massiven wiederkehrenden oder ständig vorhandenen existentiellen Angstgefühlen führen.Diese Menschen erleben beim erstmaligen Substanzgebrauch oft erstmals einenZustand der Angstfreiheit. Dies führt relativ leicht zum Gebrauch der Substanz undin der Folge zu einer Abhängigkeit.
Weitere häufige Ängste die zu Substanzgebrauch führen sind Angst nicht „dazuzugehören“ (Gruppendruck), soziale Ängste (oft bei Jugendlichen) und Versagensängste (Leistungsdruck)
Je nach persönlichen Ressourcen kann der Gebrauch der Substanz im weiteren Verlauf zu einer Abhängigkeit führen.
Angst Sucht
Angst Sucht
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Angst vor der Sucht
vernünftig aber: Kind nicht mit dem Bade ausschütten
- es ist normal Erfahrungen mit Substanzen zu sammeln- man kann sie als Genussmittel ohne Gesundheitsrisiko verwenden
aber: man sollte gut informiert sein, es gibt Dinge die man wissen sollte (z.B.: Alkohol in der Schwangerschaft)
unvernünftig (Angst vor Kontrollverlust, Lustangst, Triebangst, Zwangskrankheit, …)
Angst Sucht
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Ängste während Suchtphase
Menschen in der Abhängigkeit haben durch den Mechanismus der Suchtverschiedenste Ängste
• praktisch alle abhängigen Menschen haben Angst vor dem „Verlust“ der Substanz, Angst vor einem „Versorgugsengpass“• Angst vor dem Entzug (hohe Ambivalenz)• Angst durch ihre Abhängigkeit im Leben zu Versagen• oftmals Angst als Süchtige stimatisiert zu werden; dies führt zum Verheimlichen des Substanzgebrauchs • Ängste durch Substanzwirkung wie Panikattacken bei THC, paranoide Ängste bei diversen Substanzen
Angst Sucht
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Angst vor dem Beenden
tiefgreifende Veränderung
wenn‘s klappen soll müssen sich auch andere Dinge geändert haben
- innerlich: andere Lustquellen erschlossen („Klaviermodell“)- äußerlich: Lebenssituation (Beziehungen, beruflich, Freizeit, Justiz, Führerschein, …)
Angst Sucht
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Ängste nach Suchtphase
• Angst vor Ausgrenzung wenn man nicht mitmacht (vor allem bei Alkohol) als Süchtiger durchschaut zu werden• Angst vor Rückfall, „es nicht zu schaffen“ (Selbstwert)• Angst vor der Substanz (Substanz wird als übermächtig erlebt, Ohnmachtsgefühle)
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Dankefür Ihre
Aufmerksamkeit!