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BFW-AKTUELL – Wohnungseigentum 6/2005 – 131 11 AKTUELL BUNDESFACHVERBAND WOHNUNGS- UND IMMOBILIENVERWALTER E.V. Juni 2005 Bundesfachverband Wohnungs- und Immobilienverwalter e.V. | Geschäftsstelle | Schiffbauerdamm 8 | 10117 Berlin Telefon 0 30/30 87 29 17 | Fax 0 30/30 87 29 19 | E-Mail [email protected] | web www.wohnungsverwalter.de Nur die Freude bringt den Erfolg – kein schöneres Motto als diese zum Schillerjahr passende Botschaft von Pater Hermann- Josef Zoche könnte für den BFW-Kongress am 12. und 13. Mai in Berlin gelten. Mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilneh- mern aus ganz Deutschland und vielen, auch internationalen Gästen erreichte das Branchenereignis einen freudig registrier- ten Zugewinn an Kontakten und Wissen. Nahezu doppelt soviel Ausstellungs- und Konferenzfläche wie im Jahr zuvor musste das MARITIM proArte Hotel an der Berliner Friedrichstraße für den BFW-Kongress 2005 reservieren. 31 Firmen mit ihren Ständen, Mit einer Wertschöpfung von 250 Mrd. Euro trage die Immobilienwirtschaft 13 Prozent zum Bruttosozialprodukt bei, Verwalter seien wichtige Zielgruppe dieser Zukunfts- branche. Auch Walter Rasch, Vorsitzender des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungs- unternehmen, des Partner-BFW, cha- rakterisierte die Im- mobilienwirtschaft als großen Sektor der Volkswirtschaft. Freudiges Auslegen – die Juristen Der Wortlaut von Gesetzen ist nicht immer eindeutig. Gesetze und Vertragsklauseln müssen ausgelegt, was Partner wollen, muss Freude schöner Verwalterfunken BFW-Kongress 2005 mit Rekordbeteiligung und vielen freudigen Ereignissen zahlreiche BFW-Mitglieder und Gäste freu- ten sich auf ein Branchenereignis der Woh- nungswirtschaft, für dessen Qualität der Bundesfachverband steht. Bis zum Freitag- abend waren die Reihen zum Vortragspro- gramm dicht gefüllt. Der Zuspruch habe die kühnsten Erwartun- gen übertroffen, sagte BFW-Präsident Tho- mas Meier in seinen Begrüßungsworten. „Das zeigt, dass es uns gelingt, angenehm anders in der Verbändelandschaft zu sein.“ Deren Bedeutung entsprechend, sollten Ver- bände fachlich kooperieren und Forderun- gen gegenüber Regierung und Parlament geschlossen geltend machen. „Beide BFW sind auf gutem Wege, hier Vorbildcharak- ter zu erzielen.“ Geschlossenheit signalisiere auch die von führenden Immobilienverbän- den vollzogene Gründung der BAG. Ziel sei es, aus dieser Bundesarbeitsgemeinschaft einen politischen Dachverband zu machen. erforscht werden. Viele Fragen sind offen. Als Meister im Auslegen gilt Prof. Dr. Martin Häublein von der FU Berlin – diesmal zu Ak- tuellem bei Mieterwechsel und Schönheits- reparaturen. Erklärungs- und Kündigungs- fristen bei Mietverträgen können Fußan- geln sein. So setzt sich ein Zeitmietvertrag bei seinem Ende auf unbestimmte Zeit fort, wenn der Vermieter dem nicht innerhalb von zwei Wochen widersprochen hat. Dann kann er dem Mieter nur noch mit einem be- sonderen Grund kündigen. Empfehlung ist, Kündigungsgründe bereits beim Abschluss des Mietvertrages aufzunehmen. Ein Kün- digungsausschluss sollte nicht im Kleinge- druckten versteckt werden. Mieter können mit einer Frist von drei Monaten kündigen, ab Juni auch alte Mietverträge. Zu Schönheitsreparaturen sei bereits un- glaublich viel gesagt. Sie gelten als wun- dester Punkt im Mietrecht, der Gesetzgeber sei nicht in der Lage, hier etwas zu regeln. Thomas Meier und Walter Rasch (li.): „Auf gute Zusam- menarbeit, Herr Kollege!“ Immer diskussionsbereit: Martin Häublein (2. v. r.)

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Page 1: AKTUELL - wohnungsverwalter.de · Immer diskussionsbereit: Martin Häublein (2. v. r.) 12 BFW-AKTUELL – Wohnungseigentum 6/2005 – 132 „Jeder Problemfall gebiert zwei neue!“,

BFW-AKTUELL – Wohnungseigentum 6/2005 – 131 11

AKTUELLBUNDESFACHVERBAND WOHNUNGS- UND IMMOBILIENVERWALTER E.V. Juni 2005

Bundesfachverband Wohnungs- und Immobilienverwalter e.V. | Geschäftsstelle | Schiffbauerdamm 8 | 10117 Berlin Telefon 0 30/30 87 29 17 | Fax 0 30/30 87 29 19 | E-Mail [email protected] | web www.wohnungsverwalter.de

Nur die Freude bringt den Erfolg – kein schöneres Motto als diese zum Schillerjahr passende Botschaft von Pater Hermann-Josef Zoche könnte für den BFW-Kongress am 12. und 13. Mai in Berlin gelten. Mit rund 300 Teilnehmerinnen und Teilneh-mern aus ganz Deutschland und vielen, auch internationalen Gästen erreichte das Branchenereignis einen freudig registrier-ten Zugewinn an Kontakten und Wissen.

Nahezu doppelt soviel Ausstellungs- und Konferenzfläche wie im Jahr zuvor musste das MARITIM proArte Hotel an der Berliner Friedrichstraße für den BFW-Kongress 2005 reservieren. 31 Firmen mit ihren Ständen,

Mit einer Wertschöpfung von 250 Mrd. Euro trage die Immobilienwirtschaft 13 Prozent zum Bruttosozialprodukt bei, Verwalter seien wichtige Zielgruppe dieser Zukunfts-branche. Auch Walter Rasch, Vorsitzender des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungs-unternehmen, des Partner-BFW, cha-rakterisierte die Im-mobilienwirtschaft als großen Sektor der Volkswirtschaft.

Freudiges Auslegen – die JuristenDer Wortlaut von Gesetzen ist nicht immer eindeutig. Gesetze und Vertragsklauseln müssen ausgelegt, was Partner wollen, muss

Freude schöner VerwalterfunkenBFW-Kongress 2005 mit Rekordbeteiligung und vielen freudigen Ereignissen

zahlreiche BFW-Mitglieder und Gäste freu-ten sich auf ein Branchenereignis der Woh-nungswirtschaft, für dessen Qualität der Bundesfachverband steht. Bis zum Freitag-abend waren die Reihen zum Vortragspro-gramm dicht gefüllt. Der Zuspruch habe die kühnsten Erwartun-gen übertroffen, sagte BFW-Präsident Tho-mas Meier in seinen Begrüßungsworten. „Das zeigt, dass es uns gelingt, angenehm anders in der Verbändelandschaft zu sein.“

Deren Bedeutung entsprechend, sollten Ver-bände fachlich kooperieren und Forderun-gen gegenüber Regierung und Parlament geschlossen geltend machen. „Beide BFW sind auf gutem Wege, hier Vorbildcharak-ter zu erzielen.“ Geschlossenheit signalisiere auch die von führenden Immobilienverbän-den vollzogene Gründung der BAG. Ziel sei es, aus dieser Bundesarbeitsgemeinschaft einen politischen Dachverband zu machen.

erforscht werden. Viele Fragen sind offen. Als Meister im Auslegen gilt Prof. Dr. Martin Häublein von der FU Berlin – diesmal zu Ak-tuellem bei Mieterwechsel und Schönheits-reparaturen. Erklärungs- und Kündigungs-fristen bei Mietverträgen können Fußan-geln sein. So setzt sich ein Zeitmietvertrag bei seinem Ende auf unbestimmte Zeit fort, wenn der Vermieter dem nicht innerhalb von zwei Wochen widersprochen hat. Dann kann er dem Mieter nur noch mit einem be-sonderen Grund kündigen. Empfehlung ist, Kündigungsgründe bereits beim Abschluss des Mietvertrages aufzunehmen. Ein Kün-digungsausschluss sollte nicht im Kleinge-druckten versteckt werden. Mieter können mit einer Frist von drei Monaten kündigen, ab Juni auch alte Mietverträge.Zu Schönheitsreparaturen sei bereits un-glaublich viel gesagt. Sie gelten als wun-dester Punkt im Mietrecht, der Gesetzgeber sei nicht in der Lage, hier etwas zu regeln.

Thomas Meier und Walter Rasch (li.): „Auf gute Zusam-menarbeit, Herr Kollege!“

Immer diskussionsbereit: Martin Häublein (2. v. r.)

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„Jeder Problemfall gebiert zwei neue!“, so Häublein. Als Beispiele der Rechtsprechung nannte er, dass das Abschleifen eines Par-kettbodens bei Auszug nicht zu Schönheits-reparaturen zählt und dass Endrenovie-rungsklauseln zu einer unzulässigen Sum-mierung führen können. Starre Fristenpläne ließen tatsächlichen Renovierungsbedarf außer Acht. Renoviert werden müsse nach Erfordernis. Bei der Wohnungsabnahme empfiehlt sich, das Protokoll vom Mieter unterschreiben zu lassen – „er muss aber nicht“. Seine Unterschrift ist auslegbar: Be-stätigt sie den Zustand der Wohnung? Oder das, was er schuldet? Eine Vorabnahme soll-te das bereits klären.

Scheiden tut wehZum „Ring des Nibelungen“ führte Rechts-anwalt Rüdiger Fritsch aus Solingen. Die Wahl des Verwalters darf als „Rheingold“ gelten, „Walküre“ und „Siegfried“ als Kon-frontation mit dem Beirat und die „Götter-dämmerung“ als Abwahl. Die Trennung von Verwalter und Gemeinschaft birgt viele Tü-cken, wie Fritsch am Beispiel der WEG „Que-rulantenweg“ erläuterte. Rechtlich besser sei, sich abwählen zu lassen, anstatt selbst aufzugeben. „Sie werden nicht vertrags-brüchig“, mahnte Fritsch die Verwalter. Die Rechtsprechung verfahre mit Wohnungsei-gentümern großzügig, es könnte einfach ein

Der BFW dankt allen 31 Ausstellern für ihr Mitwirken am Gelingen des Kongresses. Besonderer Dank gilt zudem den Sponsoren Kabel Deutschland für die Übernahme der Kosten für Theateraufführung und Sektempfang, ista für den traditionellen Segelcup auf dem Wannsee, den Viessmann Werken für die anteilige Kostenüber-nahme der Karten für die BLUE MAN GROUP Show und dem Nichtmitglied Heckler und Koch, Jagd- und Sportwaffen GmbH – unter Beteiligung von Frankonia Jagd Hannover und Fördermitglied Sto AG - für die Ausrichtung des erstmalig statt-findenden Schützencups auf dem Schießplatz am Wannsee. Dank dabei auch an Rechtsanwältin Petra Tutschke, beratendes BFW-Mitglied, für die Organisation.

neuer Verwalter gewählt werden. Allerdings bedarf die Abwahl eines wichtigen Grundes. Bei Klauseln sollten Verwalter aufpassen. Eine Verlängerungsoption auf den Vertrag bedeute keine feste Laufzeit.

Als heißes Thema bezeichnete Amtsrichter Dr. Oliver Elzer aus Berlin die Verkehrs-pflichten in Wohnungseigentumsanlagen. Wer kann im Einzelfall verkehrssicherungs-pflichtig sein? Das OLG Düsseldorf habe da anders als der BGH entschieden. Die Frage, ob man mit dem Sondernutzungsrecht an einer Fläche auch die Verkehrspflicht über-

zug durch aktuelle – zum Teil nicht einmal in der Fachpresse veröffentlichte und pointiert von ihm interpretierte – WEG-Rechtspre-chung das Ausscheren von Partnern aus der Arbeit an der Novellierung des WEG. „Eini-ge Verbände wollen ihr eigenes Süppchen kochen.“ Deshalb sei die gemeinsame Stel-lungnahme gescheitert. Der Referentenent-wurf des BMJ wird kein Zentralgrundbuch bringen – hier warte man die spätere Ent-wicklung zum elektronischen Datenbank-Grundbuch ab, das frühestens 2011 geplant, dessen Realisierung aber eher vage sei. „So wird die Reform auf halbem Wege stecken bleiben“, befürchtet Riecke. „Ob wir große Verbesserungen kriegen, ist ungewiss.“

Freude als ErfolgsfaktorMit seinem Vortrag zu Freude und Ethik schuf Pater Dr. Dr. Hermann-Josef Zoche diesmal einen Leitgedanken für den Kon-gress. Warum zahlt sich Fairness auch in schweren Zeiten aus? fragte der redegewal-tige Augustiner aus Waldshut - durch zahl-reiche Publikationen zur Marktwirtschaft wie sein Buch „Die Jesus AG“ bekannt. Die Kirche war erster Global Player, hätte schon im Mittelalter eine Corporate Identity und die zehn Gebote als Firmenethik. Wissen-schaftlich lasse sich nachweisen, dass Un-ternehmen mit ethischen Prinzipien erfolg-reicher sind. Ethik bedeute vor allem Freu-de, Erfolg sei Nebenprodukt, nicht Ziel des Handelns. „Ohne Sinnerfüllung in der Arbeit gibt es keine Freude“, so Zoche. Ethisches Handeln sei demzufolge nicht erfolgs-, son-dern sinnorientiert. Das Aufstellen von allen akzeptierter Regeln für ein Unternehmen sollte nicht unterschätzt werden. Firmen-ethik sei dabei keine Schönheitsoperation, sondern die Auseinandersetzung mit Wer-ten. „Die eigene Wertebasis motiviert!“ In Zeiten der Globalisierung und Unsicherheit sei es oft schwierig, dem eigenen Leben Sinn abzuringen. Zoche gab mit den Worten sei-nes Ordensgründers Augustinus noch mehr Nachdenkliches auf den Weg: „Jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes, den Gott nur einmal denkt.“

Auf der Jahreshauptversammlung des BFW am 14. Mai wurde Doris Bleicher, Fröhling Grundbesitzverwaltung GmbH, die Ehrenmitgliedschaft verliehen. BFW-Präsident Thomas Meier dankte der Ver-walterin aus Wuppertal für ihre enga-gierte Arbeit als Rechnungsprüferin und ihre langjährige Verbundenheit mit dem Verband als Gründungsmitglied.

Oliver Elzer kämpft sich durch die „diffu-sen“ Bereiche

nimmt, sei Thema einer Doktorarbeit. Es ist und bleibt Gemeinschaftseigentum und die sei verantwortlich, meint Elzer. Verwalter könnten das allerdings vertraglich überneh-men. Insgesamt bleibe die Frage, wann je-mand verkehrssicherungspflichtig wird, ein diffuser Bereich. „Gemeinschaftliche Flä-chen und Wege - schauen Sie als Verwalter auf alles“, empfahl Elzer.

Amtsrichter Dr. Olaf Riecke aus Hamburg bedauerte vor seinem traditionellen Streif-

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Zwei Fragen… an Thomas Meier, BFW-Präsident:

Wie sieht die neue Qualität des Zusam-mengehens mit dem Kooperationspartner BFW aus?Meier: Auf der Jahres-hauptversammlung unseres Verbandes am 14. Mai wurde bekannt gegeben, dass wir Mitglied im Bundesverband Freier Immobi-lien- und Wohnungsunternehmen werden. Das heißt klare Bündelung der Interessen und gemeinsamen Aktivitäten in der Immo-bilienbranche. Wichtig ist dabei, dass wir un-sere historisch gewachsenen Strukturen und Kompetenzen erhalten und in den Partner-verband einbringen. Durch die Größe unseres Partners und seinen Einfluss auf politischer Ebene werden wir hinzugewinnen. Gemein-sam werden wir an Schlagkraft zulegen.

Wie haben die Mitglieder diesen Schritt aufgenommen?Meier: Sehr positiv, das Votum unserer Mit-gliedschaft war einhellig. Gerade in den letz-ten vier Jahren hat sich unser Verband kon-tinuierlich weiterentwickelt. Die konsequent strategische Ausrichtung zeitigt ihre Früchte, sowohl für die Verwalter als auch die Förder-mitglieder. Diese Kooperation zeugt davon, dass wir als Partner in der Immobilienwirt-

schaft Vertrauen genießen, in der Öffentlich-keit mit unserer Fachkompetenz wahrgenom-men werden. Die Chemie mit dem Partner-BFW stimmt. Eindeutige Linie ist von beiden Seiten die Betonung der Eigenständigkeit und damit der Vielfalt.

… an Walter Rasch, BFW-Vorsitzender:

Wie sehen Sie die neue Stufe der Kooperation beider BFW?Rasch: Der Bundesfach-verband Wohnungs- und Immobilienverwalter wird als Koopera-tionspartner Mitglied in unserem BFW wie ein Landesverband werden, aber sein Profil erhal-ten. Er wird im erweiterten Bundesvorstand, den Gremien und Arbeitskreisen mitarbeiten. Umgekehrt sind wir zu solcher Mitarbeit ge-nauso bereit. Wir versprechen uns von dieser Optimierung eine Ausweitung der fachlichen Kompetenz, die wir auch auf die politische Schiene lenken wollen. Die Kräfte der Immo-bilienwirtschaft müssen konzentriert werden. Auf unserem Verbandstag im Juni werden wir darüber sprechen und unsere Satzung dem-entsprechend ändern. An eine Verschmelzung beider BFW ist aber nicht gedacht. Sonst gin-ge zuviel Tradition verloren.

Was bringt der Fachverband als kleinerer Partner ein?Rasch: Der spezielle Sachverstand der WEG-Verwaltung ist für unsere Verbandsmitglieder

sehr wertvoll. Wir sind daran interessiert, dass ein Netz entsteht, denn auch in unserem BFW sind Verwalter organisiert. Wie sehr wir von-einander partizipieren können, zeigt dieser Kongress. Zu unserem Verbandstag im Juni gilt die Gegeneinladung.

… an Gérard Durr, FNAIM, Vizepräsident der Caisse de Garantie:

Wie ist Ihr Modell der Rücklagensicherung der Hausgelder hier angenommen worden? Durr: Nur wenige Ver-walter haben bislang die Caisse abgeschlos-sen. Es ist schwierig, weil jeder WEG-Verwalter in Deutschland fünfmal mehr Geld betreut als in Frankreich. Da sind die Caisse-Kosten na-türlich höher. Erst wenn solche Sicherheiten zum Wettbewerbsfaktor werden, könnte ein Durchbruch geschafft werden. Ein größerer Unterschlagungsfall in der Branche sollte aber nicht Auslöser sein.

Wie bewerten Sie die Professionalisierung des Verwalterberufs?Durr: Ich hoffe, dass über die EU etwas kommt. Zum Verwalterberuf müssen ein Di-plom oder langjährige Praxis gehören. Ver-bände sollten das kontrollieren. Wie Qualität aussehen kann, sieht man an Ihrem interes-santen Kongress.

Ablesen leicht gemacht? Wie wirkt sich der ab 2006 gesetzlich vorgeschriebene Energiepass auf ordnungsgemäße Verwaltung aus? Die von BFW-Vorstandsmitglied Dr. Klaus Nah-lenz moderierte Podiumsdiskussion fand kei-nen Königsweg zu dem, was Praxispartner am Markt erwarten.Felicitas Kraus von der dena erläuterte den von der Energieagentur vorgenommenen bundesweiten Feldversuch zu einem bedarfs-orientierten Pass, der 2003 mit 33 Partnern und dem Fraunhofer Institut gestartet wurde. Um die EU-Richtlinie durchzusetzen, liefen in allen EU-Ländern ähnliche Untersuchungen. Der Druck auf die Betriebskosten sei groß, En-ergieeffizienz bestimme den Marktwert des Gebäudes zunehmend mit. Die im Feldversuch erstellten Energiepässe seien erstaunlich kos-tengünstig, lägen für Ein- bis Zweifamilien-häuser unter 200 Euro. Auch für Mehrfamili-enhäuser koste das Kurzverfahren weniger als 300 Euro. Der Referentenentwurf wird im Ju-ni erwartet, Übergangsfristen wird es geben.

„Alle, die am Markt damit arbeiten, müssen sich 2005 fit machen“, appellierte Kraus.Peter Gerhardt von techem vermisste die Berücksichtigung des verbrauchsabhängigen Passes in der Evaluierung. Sinnvoll, einfach und kostengünstiger sei, sich am tatsäch-

Noch wenig Freude auf den Energiepass

lichen Verbrauch zu orientieren. Verbrauch und Wohnflächen seien bekannt, dagegen sei im Bestand Mauerwerk etc. schwer zu bewer-ten. Gerhardt plädierte für den Einsatz beider Verfahren: bedarfsabhängig im Neubau und bei Modernisierung, verbrauchsabhängig im Bestand.

Energieexperten mit Nahlenz im Disput

Norbert Schulze von ista bedauerte, dass nach einem Jahr Diskussion noch immer nicht klar sei, wohin es geht. Sein Unternehmen stünde in den Startlöchern, um einen ver-brauchsorientierten Pass zu erstellen. Wenn die Rahmenbedingungen schnell klar würden, ließe sich viel Vorlauf schaffen.Christian Wetzel von CalCon Software mein-te, dass gerade die von der EU erwünschte Transparenz eine Schwachstelle sei. An Ver-brauchsdaten käme man schneller heran als an Daten über den gesamten Bestand. Des-halb sei der verbrauchsorientierte Pass günsti-ger. Doch auch der bedarfsorientierte Pass sei nützlich, deshalb müssten beide Verfahren zu moderaten Kosten zugelassen werden. Thomas Schauerte von mesa plädierte da-für, je nach Zielgruppe zu entscheiden. Große Unternehmen verfolgten andere Interessen als WEG-Verwalter. Ein bedarfsorientierter Pass erfordere viel Aufwand an Fachpersonal. Noch habe sein Unternehmen die Program-mierung der Software nicht angefangen. Bei klarer Weichenstellung könne mesa rasch ver-brauchsorientierte Energiepässe ausstellen.

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Jedes Unternehmen braucht ein GesichtWas ist die Eigenvermarktung des Verwal-ters wert? Gegenüber dem Wohnungseigen-tümer sei das eine schwierige Sache, meinte Jörg Winterlich von der FlowFact AG in seiner Präsentation. „Jedes Unternehmen braucht ein Gesicht.“ Wer kein Profil habe, sei von anderen nicht zu unterscheiden. Hilfreich ist ein Unternehmensleitbild, das von Mitarbeitern und Geschäftsführung gemeinsam erarbeitet wird und für ver-trauensvolle Kundenbindung wesentlich ist. Spezielle Software sorgt dafür, dass Kom-munikation und Controlling unabhängig davon stattfinden kann, ob der betreffende Mitarbeiter da ist oder nicht. Mit FlowFact lässt sich die gesamte Wohnungsvermark-tung komplett abwickeln, für Kunden sind Prozesse nachvollziehbar. Die Verlinkung zu ImmoScout24 erhöht die Marktwirkung.Thomas Heinrich von ImmobilienScout24 bestätigt die zunehmende Wohnungsver-marktung übers Internet. Eine immer größe-re Zahl von Menschen sei online unterwegs, allein 1,4 Mio User würden monatlich bei Immoscout24 gezählt. Hier präsent zu sein, verbessere das Betriebsergebnis. 16 000 ge-werbliche Anbieter, 530 000 Angebote ins-gesamt seien bei Immoscout verzeichnet, 90 % der Abschlüsse würden inzwischen so getätigt. Viele Mieter würden so viel schnel-ler gefunden. Untersuchungen zeigten, dass Wohnungen in der Regel einen Monat schneller wieder vermietet würden, einem größeren Unternehmen hätte das 300 000 Euro zusätzlichen Jahresumsatz gebracht.

Keine Angst vor der EigentümerversammlungTorsten Woldenga, Hannover, und Peter Waßmann, Celle, holten aus dem Schatz-kästlein des Verwalterwissens ihre individu-ellen Tipps für erfolgreiche Eigentümerver-sammlungen. Woldenga sieht ein zu entfa-chendes Feuerwerk, von dem die Beteiligten gefesselt werden. Eine gründliche Analyse der Ausgangslage, der Technik-Check vorab und der humorvolle Umgang mit den Eigen-tümern gehören für ihn zum Erfolgsrezept.Waßmann räumt ein, früher auch mit ge-wissen Bauchschmerzen in diese Versamm-lungen gegangen zu sein, vor allem, wenn Beschlüsse nicht umgesetzt waren oder Probleme nicht gelöst. Mit Vorbereitung zu allen Punkten der Tagesordnung, einer über-zeugenden Power-Point-Präsentation, die

Teilnehmern das Blättern in den Unterlagen erspart, sei ein Teil des Erfolges erzielt.

stimmliche Ausdruck zu 35 % und der Rest sei Körpersprache. Voraussetzung für gelun-gene Moderation – was im Wortsinn Ruhe, Mäßigung heißt – sei Selbstsicherheit. Da-bei sei eine Gratwanderung zwischen Ent-scheidungssteuerung und Zurückhaltung zu bewältigen. „Machen Sie Ihre Eigentümer schlau“, riet Vetter. Gleicher Wissenstand erleichtere die Kommunikation. Und: „Tun sie das, was Sie tun, mit Freude und strahlen Sie diese aus.“ Auf gemeinsame Problemlösung zielte auch der Praxisfall um einen hartnäckigen Gar-ten-Grillmeister im Vortrag zum Beschwer-demanagement. Stefan Stanjek, Unterneh-menskommunikation Hamburg, sieht Be-schwerden als Chance zur Verbesserung. „Es geht darum, einen Modus vivendi zu finden.“ Dabei muss die Meinung aller Streitparteien eingeholt werden. Bemüht man sich um eine Konfliktlösung, sollte man immer drei Spiel-züge voraus denken.

Freude am Job – die Praktiker

Wichtig sei auch der Erfahrungsaustausch danach. Dabei darf es auch mal um Privates gehen. „Die Eigentümerversammlung ist die Plattform, sich den Kunden zu präsentie-ren“, erinnerte Waßmann. „Sagen Sie sich: Ich habe Spaß daran, ich freu mich drauf!“ Als Bühne des Verwalters unter dem Ge-sichtspunkt der Moderationstechniken sieht auch Coach Martina Vetter aus Düsseldorf die Eigentümerversammlung. „Das ist meine

Chance, die muss ich nutzen.“ Denken und Entscheiden im Dialog, davor hätten noch zu viele Verwalter Angst. Bei der Wahr-nehmung dessen, was man vermitteln will, zählten nur zu 7 % sachliche Inhalte, der

Freudig am Rande notiertAmtsrichter Oliver Elzer: „Was der BGH meint, lese ich mal vor. Sie müssen das nicht glauben, ich lese es trotzdem. Sie müssen das nicht ernst nehmen, sie sollten es aber.“

Rechtsanwalt Rüdiger Fritsch. „Ich arbeite nach dem Seminarprinzip, laufe beim Vor-trag herum, damit die hinteren Reihen wach bleiben.“

Martin Häublein: „Ich weiß, dass Sie jedes Mal zittern, ob der Häublein pünktlich ist. Für mich ist es jetzt das Hase und Igel Gefühl – ich bin allhier.“

Pater Hermann-Josef Zoche: „Wie in der Kirche kann jeder zu spät kommen oder früher gehen. Nur zur Kollekte müssen alle da sein.“

Eine Mülltonne voller kleiner Sektflaschen hatte Aussteller mesa anlässlich seines 30. Geburtstages dabei. Über 100 Mal wurde mit den Gästen am Stand angestoßen.

Waßmann ohne Bauchschmerzen

Vetter mit klarer Körpersprache

Woldenga mit Feuerwerk

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Michael Görg, Vertriebsverantwortlicher von VATRO, Olpe: Unser Unternehmen bie-tet die Komplettsanierung von Brand- und Wasserschäden – vom Einfamilienhaus bis zu größeren Gebäuden. Unser Unternehmen mit Sitz im Sauerland ist bundesweit mit 20 Niederlassungen aufgestellt. Dem BFW wol-len wir als Kooperationspartner und Förder-mitglied zur Verfügung stehen. Das Interes-se an unserem Angebot ist da, die Stimmung am Stand positiv.

Stephan Wahle, Mitglied der Geschäfts-führung bei e-con24, Paderborn: Wir wol-len hier Kontakte knüpfen, unsere Dienst-leistung bekannt machen. Wir offerieren Wärmecontracting, kostengünstige und wirtschaftliche Lösungen, die für Verwalter interessant sind. Der BFW-Kongress bietet eine gute Plattform für unser Anliegen, wir finden ein offenes Publikum.

Andreas Meyer, Geschäftsführer des IfEC Institut für Energie Contracting, Iserlohn: Wir sind am intensiven Ausbau unseres Fachpartnernetzes interessiert und wollen dabei die Synergien des Kongresses nutzen. Mit einigen, auch hier vertretenen großen Anbietern arbeiten wir bereits eng zusam-men. Als privates Hochschulinstitut stehen wir mit Beratung zur Seite. Die Tagungs-atmosphäre ist angenehm, die Vorträge in-teressant.

Froh, dabei zu sein: neue Aussteller und TeilnehmerGeld für eine eigene neue Energieversor-gung nicht mehr da. Die Resonanz wächst peu á peu. Im Wohnimmobilienbereich sind wir bereits einer der größten Anbieter, wei-ten unsere Leistungen auch nach Ungarn, Tschechien, Luxemburg aus.

Frank Korsmeier, Regionalleiter Proenergy Contracting, München: Seit Januar sind wir Fördermitglied des BFW, Verwalter sind ein angenehmes aufgeschlossenes Publikum. Wir agieren als Contractor, bauen in frem-de Immobilien neue Wärmeanlagen ein und betreiben sie. Bei Eigentümern ist oft das

Mitglieder gibt es Sonderkonditionen. Das Interesse an unserem Benchmarking, dem bundesweiten Vergleich mit Bestwer-ten im Immobilienbereich, ist da. Mit ei-ner Schnellanalyse lassen sich über unser Programm beispielsweise Betriebskosten

Siegbert Huhn, Otis, Berlin: Ich betreue in Berlin Wohnungsunternehmen in puncto Aufzüge. Wie meine Gespräche hier zeigen, haben die Verwalter großes Interesse an die-sen Fragen. Diese Kontakte sind sehr wert-voll. Besonders interessant ist für mich die juristische Seite des Kongresses. Das Buch

von Pater Zoche zu Jesus und der Markt-wirtschaft werde ich mir wohl zulegen.

Christa Grundig, immobench, Mannheim: Gerade haben wir einen Rahmenvertrag mit dem BFW unterzeichnet, eine För-dermitgliedschaft wird geprüft. Für BFW-

vergleichen und damit der eigene Stand einschätzen.

Peter Schäfer, Geschäftsführer Energie und Medien Contracting, Kirchheim un-ter Teck: Als Nicht-Verwalter und nahezu fachfremder Besucher fand ich die Vorträge hochinteressant. Es wird viel geboten, das begeistert. Dieses Mal ist mein Unterneh-men noch nicht mit einem Stand vertreten, obwohl wir bereits BFW-Fördermitglied ge-worden sind. Doch ich freue mich schon auf nächste Veranstaltungen des Verbandes.

Patrick Terhorst, WVG Dipl. Kaufm. S. Leh-mann GmbH, Laazen: Ich bin zum ersten Mal dabei. Da ich viel mit WEG-Verwaltung zu tun habe, interessiert mich vor allem die Rechtsprechung und bei den Ausstellern neue Abrechnungssysteme und Balkonsa-nierung.

Dirk Schaber, AV Areal GmbH, Berlin: Also, das Buffet ist in Ordnung. Bei einigen Bei-trägen war die Zeit zu knapp – und beim Energiepass nicht klar, worüber wir reden, was kommen wird.

Monika und Günter Dehlen, Stadtgrund, Essen: Was wir hier erfahren, werden wir an unsere Kollegen weitergeben. Besonders Pater Zoche war klasse. Alles ist hier sehr aufgelockert, das finden wir toll.

Kommunikatives Zentrum: die Fachausstellung mit vielen Neuheiten

Karl Weigl, Fa. Schwarz: „So funktioniert das Mandantensystem für Sie!“

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ImpressumHerausgeber: BFW Bundesfachverband Wohnungs- und Immobilienverwalter e.V. Schiffbauerdamm 8 · 10117 Berlin · Tel.: 0 30/30 87 29 17Verlag: Hammonia-Verlag GmbH Tangstedter Landstraße 83 · 22415 Hamburg Postfach 62 02 28 · 22402 HamburgRedaktionelle Betreuung: Bettina Erdmann Pressebüro transit berlin.pro media Torstraße 177 · 10115 Berlin · Tel.: 0 30/61 30 96 63 www.pressebuero-transit.deBildnachweis: Fotos BFW, FirmenarchiveDruck: v. Stern’sche Druckerei GmbH & Co KG Zeppelinstraße 24 · 21337 LüneburgVorbehalt: Alle Berichte und Informationen sind nach bes-tem journalistischen Fachwissen zusammengetragen und recherchiert worden, eine Garantie für die Richtigkeit und eine Haftung kann nicht übernommen werden.

Was bleibt hängen von drei ereignisreichen Tagen? Lästermäuler meinen: nur das nette Drumherum. Davon war reichlich da.

Peter Patt kommentiert

Rechtsdienstleistungen durch Verwalter

Zum BFW-Kongress in Berlin wurde es wieder deutlich: Verwalter sind Kaufleute und Buchhalter, Finanz- und Steuerberater, Psychologen und Seel-sorger, Handwerker und Architekten ... und

Rechtsdienstleister. Bei rechtlichen Themen kann jeder Anekdoten erzählen, spritzig vor-getragene Urteile von praktizierenden An-wälten genießen hohe Aufmerksamkeit.Die Bundesregierung hat dem BFW jetzt ih-ren Entwurf zur Neuregelung des Rechtsbera-tungsgesetzes zur Stellungnahme übersandt. Danach sollen eigenständige Rechtsdienstleis-tungen zukünftig auch in Kooperationen von Anwälten mit Angehörigen anderer Berufe gemeinsam erbracht werden können. Sofern es sich um juristische Nebenleistungen im Rahmen anderer beruflicher Tätigkeiten han-delt, können Rechtsdienstleistungen auch von Nicht-Juristen erledigt werden. Einschrän-kungen sind: i.d.R. nur außergerichtliche Tä-tigkeit, nicht als Schwerpunkt und rekursiv zum Tätigkeitshauptfeld, bei entsprechender Fachkunde und ausgestattetem Betrieb. Die Anbieter von Rechtsdienstleistungen werden in einem besonderen Register geführt.Haus- und Wohnungsverwaltung gelten als erlaubte Nebenleistung. Verwalter von Miet-wohnungen und Verwalter nach WEG zählen künftig nicht mehr zu den gerichtlich oder behördlich bestellten Personen (BGH-Urteil 1993), sondern bieten eine genehmigte Ne-benleistung in Zusammenhang mit der Im-mobilienverwaltung an. Abgerechnet werden dürfen und müssen solche Leistungen nach dem RVG (Nachfolger der BRaGO).Berufs- und Interessenverbände können im Rahmen ihrer Satzungszwecke, auch über Tochterbetriebe, für ihre Mitglieder Rechts-dienstleistungen erbringen, wenn sie perso-nell (Fachjuristen) und von der (finanziellen) Ausstattung her dazu qualifiziert sind.Ein Zeichen für die rechtliche Durchdringung aller Lebensbereiche. Nicht immer zum Wohle der Wirtschaft und Gesellschaft. „Wie geht`s? - Och, ich kann klagen ...“. Wenn Anwälte aus der Praxis berichten, meinen sie immer noch ihre Kanzlei - nicht zu verwechseln mit unse-rer praktischen Erfahrung. Die Besinnung auf die Tugenden eines Ehrbaren Kaufmanns’, die juristischen Streit oftmals überflüssig ma-chen, wünscht Ihnen [email protected]

Fröhliche Freizeit, fröhliche Gästefanden sich hinterm Zielfernrohr beim Ge-wehrschießen und in James-Bond-Haltung mit Pistole bei der Jagd auf Treffer wieder. Erstaunlich, dass auch die, die zum ersten Mal solch militärisches Gerät in Händen hielten, nicht schlecht abschnitten. Gehol-fen hat die sorgfältige Einweisung und Be-treuung durch die einzelnen Sportwarte.

Zum Partnerschaftsabend gab es vorzügli-chen „Fisch zu Viert“ im umgebauten Konfe-renzsaal. Das Menü mit Hummermedaillons und Seeteufelfilet überstanden alle unbe-schadet, die parallel auf der Bühne agieren-den Mimen im gleichnamigen Kammerstück raffte es jedoch dahin. Die Damen Maria Mallé, Gerlinde Kempendorf und Brigitte Ei-senfeld als die „Fräulein“ Charlotte, Clemen-tine und Cäcilie und ihr Diener Rudolf Heinz Behrends durchbrachen beim Sommerauf-enthalt in Neuruppin eine zwanzig Jahre lang aufrecht erhaltene Fassade. Natürlich ging es um Liebe, betrogene Erwartungen – jede der Damen glaubte sich alleinig vom Domestiken umworben – und Geld. Als die Wahrheit endlich zutage tritt, machten Missverständnisse und giftige Substanzen im Essen der Farce ein Ende. Klar, dass nur die Liebe Schuld am Unglück war.Der ista-Segelcup in der Segelschule He-ring auf dem Wannsee gehört zur Tradition – diesmal bei straffem Wind, der die Boote schnittig ins Wasser legte. Vordere Plätze haben die Teams belegt, die sie immer bele-gen, aber gewonnen haben alle.Zum ersten Mal wurde auf Initiative der amtierenden Europameisterin im IPSC-Schießen Petra Tutschke – im Hauptberuf Rechtsanwältin und beratendes BFW-Mit-glied – ein Schützencup auf dem Schieß-platz am Wannsee veranstaltet. 25 Mutige

Ohne sportliche Trophäen, aber mit Infor-mationen zur Wannseekonferenz und Maler Liebermanns Wirken in Berlin kehrten die Exkursionsteilnehmer vom Haus der Wann-

seekonferenz und dem Max-Liebermann-Haus zurück, dessen Neugestaltung der BFW mit Spenden unterstützt hat.Bei einer abschließenden Grillparty wurden Sieger geehrt, Würste verzehrt und Becher geleert. Bis zum nächsten Mal!

Texte des Konferenz-Specials: Bettina Erdmann

Der Diener und seine Damen

Gewonnen haben alle!

Zusammenrücken unterm Regendach

Ins Schwarze getroffen! Andreas Schnase, Sponsor Sto AG, und Petra Tutschke