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Oktober 2015 Ausgabe 02 Aktuelles aus der dwpbank LEISTUNGSSTARK dwpbank mit neuen Bereichen Der Countdown läuft Operative Anpassungen für MiFID II auf dem Weg STANDPUNKT | PERSPEKTIVE Digitalisierung Herausforderung für die Finanzbranche GESETZ | REGULATION TARGET2-Securities Vorbereitungen gut im Zeitplan PRODUKT | SERVICE Redesign Quellensteuerservice wird weiter ausgebaut

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Oktober 2015

Ausgabe 02

Aktuelles aus der dwpbank

LEISTUNGSSTARKdwpbank mit

neuen Bereichen

Der Countdown läuft

Operative Anpassungen für MiFID II auf dem Weg

STANDPUNKT | PERSPEKTIVE DigitalisierungHerausforderung für die Finanzbranche

GESETZ | REGULATIONTARGET2-SecuritiesVorbereitungen gut im Zeitplan

PRODUKT | SERVICERedesignQuellensteuerservice wird weiter ausgebaut

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2

INHALT

Oktober 2015 | 2

GESETZ | REGULATION

4 MiFID II dwpbank bereitet operative Anpassungen vor

STANDPUNKT | PERSPEKTIVE

6 dwpbank schafft MehrwertServicemanagement und Produkti-onssteuerung sind neue Bereiche

GESETZ | REGULATION

8 TARGET2-Securities Vorbereitungen im Zeitplan

8 12

PRODUKT| SERVICE

12 Richtlinie BCBS 239Risikosteuerung von Banken erklärtes Ziel

PROJEKT | FOKUS

13 Prüfungsergebnisse Neue Berichte liegen vor

STANDPUNKT | PERSPEKTIVE

14 DigitalisierungBankbranche steht vor großer Herausforderung

PROJEKT | FOKUS

15 Erweiterter Online-Servicedwpbank schließt gemeinsames Projekt mit Sydbank und Bank-Verlag erfolgreich ab

PRODUKT| SERVICE

16 WPDynamicZusatzfunktionen wurden erweitert

PORTRÄT

16 Kundengeschäft in der S-FinanzgruppeNORD/LB, seit Oktober 2011 Nutzer von WPOffering, stellt sich kurz und knapp vor

Größtes Infrastrukturprojekt der europäischen Kapital-märkte: TARGET2-Securities

Nachhaltige Verbesserung der Risikosteuerung von Banken durch BCBS 239

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| Oktober 2015 3

INHALT

PRODUKT| SERVICE

17 QuellensteuerserviceRedesign eröffnet Optimierungs-potenzial

GASTARTIKEL

18 Börse Hannover im PorträtFondsservice schließt Marktlücke

TRANSIT

20 Was der Sparer braucht Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, über die Bedarfe der Sparer

20Ob eine Plattform für die Abwicklung von Wertpapieren in der EU, eine Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente oder eine Richtlinie über Insider-Geschäfte und Marktmanipulation – die Herausforderungen, die sich unsere Branche gegenüber sieht werden nicht weniger. Vor allem nicht weniger komplex. Die dwpbank bereitet ihr Geschäft akribisch darauf vor und hat auch die aus den neuen Anforderungen entstehenden Kundenbedürf-nisse für eine gebündelte Umsetzung fest im Blick.

Lesen Sie in dieser Ausgabe, wo wir mit unseren Projekten zu MiFID II und TARGET2-Securities stehen, welche Vorbereitungen noch zu treffen sind und welche weiteren Themen auf uns zu-kommen.

Um unseren Weg zum standardgebenden Infrastrukturdienst-leister entschlossen weiter verfolgen zu können, war auch eine Veränderung unserer eigenen Steuerungsprozesse sowie der damit einhergehenden Aufbau- und Ablauforganisation notwen-dig. Dies ist im Juli 2015 geschehen. Auf den Seiten 6 und 7 möch-ten wir Ihnen zwei Bereiche – das Servicemanagement sowie die Produktionssteuerung – etwas genauer vorstellen.

Eine weitere Veränderung wird sich zu Jahresbeginn 2016 erge-ben: Unser Vorstandsteam wird durch einen neuen Vorstands-vorsitzenden erweitert. Wir freuen uns sehr, Dr. Heiko Beck begrüßen zu dürfen und sind davon überzeugt, so den Weg zum zentralen Infrastrukturdienstleister im Wertpapierservice noch konsequenter zu gestalten.

Weitere interessante Themen finden Sie in dieser Ausgabe der transact!on. Wir freuen uns auf Ihr Feedback und wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Thomas Klanten Dr. Christian Tonnesen

Der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe kommentiert die Sparpolitik in Deutschland

Thomas Klanten, Dr. Christian Tonnesen

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4 Oktober 2015 |

GESETZ | REGULATION

MiFID II ante portasDer Countdown läuft: Rund 15 Monate verbleiben bis zur Anwendung der überarbeiteten und mit weiteren Anforderungen einhergehenden EU- Finanzmarktrichtlinie MiFID II und deren Verord-nung MiFIR. Obwohl die Arbeiten an den techni-schen Durchführungsbestimmungen noch nicht abgeschlossen sind und sich zeitlich verzögern, soll die Anwendung der Regelungen zum 3. Januar 2017 erfolgen. Die dwpbank untersucht die stra-tegischen Auswirkungen und bereitet die not-wendigen operativen Anpassungen für die Um-setzung vor.

MiFID II/MiFIR beeinflusst die Geschäftsmodelle von Kreditinstituten, Handelsplätzen und Infra-strukturdienstleistern. Ein Schwerpunkt liegt da-bei auf den Produkt- und Vertriebsprozessen von Kreditinstituten. Zahlung und Empfang von Zu-wendungen bleiben nach derzeitiger Diskussions-lage weiter erlaubt, die Anforderungen an deren Zulässigkeit werden jedoch vor dem Hintergrund zu vermeidender Interessenkonflikte erhöht. Bei Vermögensverwaltungen werden ab 2017 Zuwen-dungseinbehalte nicht mehr möglich sein. Das führt zu strategischen Fragen bei Kreditinstituten bezüglich ihrer Vertriebsstrukturen und ihres An-gebots an Beratung im Wertpapiergeschäft. Eine unabhängige Anlageberatung auf Honorarbasis,

die bereits seit August 2014 in Deutschland mit dem Honoraranlageberatungsgesetz geregelt ist, stößt bislang aufgrund von Marktbeobachtungen auf nur geringes Interesse. MiFID II/MiFIR regelt auch, dass Institute, die in organisierter und sys-tematischer Weise und in erheblichem Umfang Kundenaufträge für eigene Rechnung außerhalb eines Handelsplatzes ausführen, grundsätzlich zum Systematischen Internalisierer (SI) werden. Nach bisherigem Informationsstand könnte ein Institut durch den Abverkauf von Offerten grund-sätzlich ein SI werden und damit u. a. den erwei-terten Pflichten zur Vor- und Nachhandels-transparenz unterliegen, sofern die relevanten Schwell wer te überschrit ten werden. Die dwpbank prüft derzeit, ob sie ihre Kunden mit geeigneten Lösungen unterstützen kann.

Neben den strategischen Aspekten bereitet sich die dwpbank aktiv auf die notwendigen system-technischen und prozessualen Anpassungen vor, soweit es der Stand und die Annahmen zu den technischen Durchführungsbestimmungen zulas-sen. Dabei orientiert sich die dwpbank mit ihrer Projektstruktur an den MiFID II/MiFIR-Themen „Best Execution und AlgoTrading“, „Anleger-schutz“, „Transaktionsmeldung und Reporting“ sowie „Markttransparenz und Marktinfrastruk-

TP 1Best Execution &

Algo Trading

TP 2Anlegerschutz

Projektleitung

TP Kommunikation

TP 3Transaktions-meldung & Reporting

TP 4Markt-

transparenz &Infrastruktur

TP 5Markt-

missbrauchs-richtlinie

MAR/MAD

Arbeitskreis MiFID IIVertreter aus Sparkassen-, Genossenschaftlichem und Privatbankensektor

sowie BVR und Sparkassenverbänden

Regelmäßiger Austausch

DWPBANK-PROJEKTORGANISATION MIFID II/MIFIR

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| Oktober 2015 5

GESETZ | REGULATION

tur“. Um gemeinschaftlich abgestimmte Lösun-gen für ihre Kunden zu erarbeiten und ihre Exper-tise in den Umsetzungsprozess einzubringen, ist die dwpbank in die Arbeitsgruppen der Verbände (VÖB, BVR, DSGV) eng eingebunden.

Neben den bestehenden Kundenarbeitskreisen hat die dwpbank den temporären Arbeitskreis „MiFID II“ eingerichtet. Dieser dient der Erörte-rung und Abstimmung fachlicher und regulatori-scher Fragen sowie der Formulierung von Empfehlungen zu einem standardisierten Servi-ceangebot. Die Teilnehmer des Arbeitskreises setzen sich aus den Kundengremien der dwpbank sowie den jeweiligen Verbänden zusammen.

Die dwpbank nimmt sich dabei insbesondere fol-genden Themen an:

■ Ex ante transaktionsbezogene Informationen und jährliches ex post Reporting an Kunden über Kosten und Gebühren sowie ggf. erhal-tenen Zuwendungen

■ Lösungen im Rahmen der erweiterten Ver-pflichtung durch Best Execution und der Ver-öffentlichung der TOP 5 Ausführungsplätze

■ Ablösung der § 9 WpHG-Meldung und Einfüh-rung der Art. 26 MiFIR-Meldung

■ Umsetzung des Interventionsregimes mit Ver-triebsbeschränkungen und Verkaufsverboten

■ Abgleiche bezogen auf die Zielmärkte, die Emittenten und vertreibende Stellen für ihre Produkte festlegen

Wie auch in anderen Regulierungsbereichen setzt die dwpbank im Interesse ihrer Kunden auf stra-tegische Entwicklungen antizipierende, gebün-delte und einheitliche Lösungen, um die notwen-digen Anpassungsaufwände so gering wie möglich zu halten und Standards zu setzen. Denn es gilt, das Wertpapiergeschäft nicht nur sicher und gesetzeskonform, sondern auch wirtschaft-lich weiterhin attraktiv zu gestalten.

INDIKATIVER ZEITPLAN MIFID II/MIFIFR

Q III2014 2015 2016 2017

Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I

ESMA Regulatory Technical Standards (RTS)

ESMA Implementing Technical Standards (ITS)

ESMA Guidelines

Nationale Implementierung

Analysephase

Grobkonzept

Fachkonzept

DV-Konzept und Realisierung

Kundenkommunikation: MiFID II Arbeitskreis und regelmäßiger Newsletter

Projektaktivität

Gesetzgebungsaktivität

ANW

ENDU

NG

DURC

H IN

STIT

UTE

03.0

1.201

7

Test

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6 Oktober 2015 |

STANDPUNKT | PERSPEKTIVE

In den zurückliegenden Monaten hat die dwpbank weitere umfangreiche Aktivitäten für den Umbau hin zum standardgebenden Infra-strukturdienstleister angestoßen. Dabei hat sie Grundvoraussetzungen für die Umsetzung der fokussierten Strategie geschaffen und den Weg für die Ausgestaltung des neuen Geschäftsmodells geebnet. Soweit, so gut. Doch um das neue Ge-schäftsmodell vernünftig umsetzen zu können, musste sich auch die dwpbank neu organisieren. Die Konsequenz: Steuerungsprozesse und die da-mit einhergehenden Aufbau- und Ablauforgani-sation wurden angepasst. Diese Änderungen hat die dwpbank zum 1. Juli 2015 erfolgreich vollzogen.

Servicemanagement in der dwpbankIm Rahmen dieser Neuorganisation ist der Bereich „Servicemanagement“ unter der Leitung von Tor-ben Kelbch entstanden. Im Fokus steht die Aus-gestaltung und Weiterentwicklung des Service-portfolios. Somit trägt das Servicemanagement einen wesentlichen Teil zum Leistungsverspre-chen der dwpbank bei. Daneben werden in die-sem Bereich die Aufgaben des First- und Second-Level-Supports sowie des Schulungscenters zusammengefasst.

Das Servicemanagement gliedert sich in zwei Teams: KundenSupportCenter und Servicesteue-rung.

Im KundenSupportCenter (KSC) haben die An-sprechpartner aus der Marktunterstützung BOSC, der ServiceLine und dem Second-Level-Support ihr neues Zuhause gefunden, die im vergangenen Jahr über 200.000 Anrufe entgegengenommen und weit über 45.000 Kundentickets bearbeitet haben. Durch die Bündelung geht nun die kom-plette Verantwortung für die Eingangsbearbei-tung aller fachlichen Anfragen an das KSC über. Zusätzlich erstellt es über den WPInformer die operativen Informationen für das Tagesgeschäft

der dwpbank-Kunden. Aber nicht nur die Verant-wortung aller kundenspezifischen Eingangska-näle liegt künftig beim KSC, sondern auch das Know-how der langjährigen Mitarbeiter. Sie ste-hen für die Beantwortung aller fachlichen Kun-denanfragen, Reklamationen und Beschwerden sowohl am Telefon als auch in der Ticketbearbei-tung zur Verfügung. Ein Zusammenschluss, der sich lohnt: Die Lösungsquoten werden sich erhö-hen und die Ticket-Bearbeitungszeiten reduzieren.

Das Team Servicesteuerung verantwortet die Entwicklung und das Management des Service-portfolios. Es bildet die Nahtstelle zwischen den Services (Dienstleistungssicht), den Kunden und dem Markt (Anforderungssicht) sowie den Her-stellungsprozessen (Produktion). Die Servicesteu-erung unterstützt bei der konzeptionellen Neu-ausrichtung des Preisverzeichnisses für das gesamte Serviceportfolio, bei der Gremienarbeit sowie den Arbeitskreisen mit Kunden, beim Sich-ten von Kundenanforde rungen und ihrer Einglie-derung in das standardisierte Serviceportfolio sowie beim Serviceentwicklungsprozess, zu dem die Neu- und Weiterentwicklung von Services gehören. Außerdem finden sich hier die Experten des Schulungscenters wieder, sodass jetzt die Servicesteuerung Schulungen für die Kunden der dwpbank zu unterschied lichen Wertpapierthe-men anbietet. Auch koordiniert sie die Kundenin-formationen zu WPUpdate und dem WP2-Hand-buch und stellt diese in den bekannten Formaten zur Verfügung.

Produktionssteuerung in der dwpbankAuch der Bereich „Produktionssteuerung“ unter der Leitung von Jörg Oberheim wurde im Zusam-menhang der Neuorganisation geschaffen. Hier richtet sich der Blick hauptsächlich nach innen auf die Strukturen und Prozesse der Produktion. Al-lerdings unterstützt die Produktionssteuerung durch die feste Verlinkung zwischen den Prozes-

dwpbank mit neuen BereichenMehrwert für Bank und Kunde

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| Oktober 2015 7

Service-manage-

ment

KundenSupportCenter

SecondLevel

Support

Service-Line

Markt-unter-

stützung

Telefonische Kundenanfragen über ServiceLine

Anfragen, Reklamationen, Beschwerden über WPTicket

Anfragen der Berater über Marktunterstützung BOSC

Kundeninformationen über WPInformer

Service-steuerung

Schulungs-center

Produkt-manage-

ment

Steuerungsimpulse aus DB-Analyse Services

Steuerung des Kundenanforderungs-prozesses

Schulungen zu Wertpapierthemen

Release-informationen über WPUpdate

Anwendungsinfor-mationen über WP2-Handbücher

Preiskalkulation und Preismodell

Zentraler Ansprechpartner Service-Portfolio

Neu- und Weiterentwicklung von Services

Bereitstellung standardisierter Servicevereinbarungen

SERVICEMANAGEMENT IN DER DWPBANK

STANDPUNKT | PERSPEKTIVE

sichtigung der Unterschiede zwischen einer In-dustrie- und einer Dienstleistungsproduktion. Neue Funktionen oder eine geänderte Bearbei-tungsreihenfolge können nicht anhand einer „Blaupause“ auf Sekundenbasis berechnet und optimiert werden, sondern müssen praxisorien-tiert vorbereitet werden. Die Implementierung und stetige Optimierung der eingesetzten Me-thoden und Verfahren ist ein wichtiger Faktor in der Produktionssteuerung. Daneben ist es ge-nauso wichtig, nicht nur Vorgaben zu erstellen, sondern diese auch operativ zu verantworten.

Zusätzlich liegt die Verantwortung für die zent-rale Koordinierung des Releasemanagements bei der Produktionssteuerung ebenso wie die Sich-tung aller Tickets auf notwenige adhoc-Bearbei-tung sowie eine grundsätzliche Lösungsfindung. Hier wird auch der Ausgleich von Kapazitätsbe-darfen geplant sowie ein bedarfs- und aufsichts-rechtlich konformes Verfahren zur Vergabe von System-Berechtigungen sichergestellt und die generellen Abläufe sowie Strukturen kontinuier-lich verbessert.

Ein Ziel der dwpbank ist und bleibt unter anderem die Erhöhung der Effizienzen und die Senkung der Kosten, um das Geschäft rund um die Wertpa-pierabwicklung weiterhin attraktiv zu gestalten. Die beschriebene Bündelung und Strukturierung bestimmter Bereiche ist ein weiterer Schritt in diese Richtung, da die dwpbank nun noch schnel-ler und gezielter Kundenanfragen beantworten und sich verstärkt der Verschlankung sowie Ver-einheitlichung der Prozesse widmen kann.

sen und den angebotenen Services den Ausbau der dwpbank zu einem Anbieter von hochstan-dardisierten, kostengünstigen Services im Bereich der Wertpapierabwicklung.

Um die Aufgaben der Produktionssteuerung suk-zessive weiter auszubauen, analysiert und prüft die dwpbank branchenunabhängig gängige Ver-fahren und Methoden auf deren Eignung für die dwpbank. Das Ziel ist die technische Umsetzung und prozessuale Einführung dieser zusätzlichen Aufgaben bis 2017. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die dwpbank mit:

■ einer zentralen Bündelung relevanter Status-informationen für einen adhoc-Überblick und für längerfristige faktenorientierte Analysen in einem Dashboard (Performance-Manage-ment),

■ einer integrativen Sicht über die vorhandenen Kapazitäten, um Spitzenauslastungen besser steuern zu können und optimierter auf volatile Auf tragsmengen reagieren zu können (Kapazitäts manage ment),

■ dem Einsatz eines einheitlichen Verfahrens, wie Aufträge egal welcher Art standardisiert abgearbeitet werden können (Auftragssteue-rung)

■ und mit der Frage wie eingehende papierge-bundene Aufträge effizient in eine elektroni-sche Form überführt werden können (Digita-lisierung).

Gerade die branchenunabhängigen, aber für die dwpbank trotzdem interessanten Prozesse, bilden eine wesentliche Herausforderung bei der Um-setzung. Sie besteht in der genauen Berück-

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8 Oktober 2015 |

GESETZ | REGULATION

Einundzwanzig nationale Märkte haben sich ver-pflichtet, ihre Wertpapiergeschäfte – n ational wie grenzüberschreitend – künftig über eine zentrale IT-Plattform abzuwickeln: TARGET2-Securities (T2S) ist damit das größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte der europäischen Kapitalmärkte.

Initiator und treibende Kraft des Vorhabens war und ist die Europäische Zentralbank (EZB), die T2S zusammen mit den nationalen Zentralbanken der Eurozone (gemeinschaftlich: das „Eurosystem“) betreibt. Die nationalen Zentralverwahrer (CSDs) lagern die Kernfunktionen ihrer technischen Ab-wicklungsprozesse an das Eurosystem aus. Hierzu zählen etwa die technische Bestandsführung der Wertpapierkonten der CSDs und die Verarbeitung der Abwicklungsinstruktionen. Nicht verändert wird also die rechtliche Stellung der CSDs als un-mittelbare Verwahrer der Wertpapierbestände und depotführende Vertragspartner der Institute. Ziel der T2S-Plattform ist vielmehr, eine gemein-same Infrastruktur zu schaffen, über die alle Wertpapiertransaktionen in Europa abgewickelt werden können, ganz gleich zwischen wem und in welchem Wertpapier. Der wertpapierbeglei-tende Zahlungsverkehr wird dabei über ein Konto des Instituts bei seiner heimischen Zentralbank abgewickelt, das ebenfalls technisch auf der T2S-Plattform geführt wird.

Die bisherigen Paradigmen von Inlands- und Aus-landsabwicklung verlieren in T2S ihre Bedeutung. T2S wird daher auch als die infrastrukturelle Vo-raussetzung für die Pläne der Europäischen Kom-mission zur Schaffung einer Kapitalmarktunion angesehen. So ist etwa die grenzüberschreitende Abrechnung von Wertpapiergeschäften an gere-gelten Märkten (Börsen) – wie in MiFID II vorge-sehen – ohne eine einheitliche Infrastruktur kaum vorstellbar. Ähnliches gilt für das Recht eines Emittenten nach der CSD-Verordnung, den CSD für seine Emission frei wählen zu können. Auch ein fairer Wettbewerb zwischen CSDs sowie zwi-schen CSDs und Custodian-Banken kann nur er-reicht werden, wenn die Wertpapierabwicklung zwischen Teilnehmern verschiedener Wettbewer-ber diskriminierungsfrei möglich ist.

Die finanziellen Vorleistungen aller Beteiligten in Hinblick auf T2S sind beträchtlich. Die reinen Ent-wicklungskosten des Eurosystems liegen bei etwa 400 Mio. Euro. Hinzu kommen jährliche Kosten für den Betrieb und erforderliche Weiterentwick-lungen in Höhe von etwa 65 Mio. Euro. Den bis-herigen finanziellen Aufwand der Finanzindustrie bezifferte die Börsen-Zeitung jüngst auf rund 1 Mrd. Euro. Auch für die dwpbank ist T2S mit hohen Investitionskosten verbunden, die auf-grund der Funktion der dwpbank als zentraler Dienstleister allerdings zum Nutzen aller Kunden eingesetzt werden. Die erforderlichen Anpassun-gen im WP2-System der dwpbank ziehen sich durch die gesamte Verarbeitungskette und be-rühren beinahe alle Sachgebiete: vom Order-datensatz und der Orderannahme über die neu zu implementierenden Instruktionstypen, die SWIFT-Kommunikation und den technischen Ta-gesablauf bis hin zur Kontenabstimmung, den Verwahrarten, Kapitalmaßnahmen und Erträgnis-zahlungen. Das Ziel der dwpbank ist, die Auswir-kungen der notwendigen Änderungen auf die Kunden so gering wie möglich zu halten.

So werden Institute, die über das Omnibus-Ver-fahren der dwpbank abwickeln, von den Anpas-sungen in der täglichen Praxis nur wenig mitbe-kommen. Eine Ausnahme stellt die Umstellung von SEPA auf das SWIFT-Format im Zahlungsver-kehr zwischen dwpbank und Kunde dar, die im Vorfeld der T2S-Einführung im kommenden Jahr vollzogen wird. Nur so kann zukünftig eine tag-genaue Geldverrechnung gewährleistet werden. Die Wholesale-Kunden der dwpbank wiederum sind eng in die Projektaktivitäten der dwpbank eingebunden: Workshops, regelmäßige Telefon-konferenzen und schriftliche Informationen sind Teil des Kommunikationskonzepts.

In Anbetracht der hohen Kosten stellt sich natür-lich die Frage nach dem wirtschaftlichen Nutzen bzw. wer in welchem Umfang von T2S profitieren wird. Obwohl die Kosten des grenzüberschreiten-den Settlements durch T2S massiv sinken werden, herrscht im Markt Einigkeit, dass der Investitions-aufwand für T2S sich durch Einsparmöglichkeiten

TARGET2-Securities: Welle 1 umgesetztVorbereitungen für den deutschen Markt voll im Plan

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| Oktober 2015 9

GriechenlandItalien (31.08.2015)MaltaRumänienSchweiz

DeutschlandÖsterreichUngarnDänemarkLuxemburg

FrankreichBelgienNiederlandePortugal

SlowakeiSpanienEstlandFinnlandSlowenienLitauenLettland

22.06.2015 12.09.201628.03.2016 06.02.2017 Migrationsstand Länder

TARGET2-Securities

GESETZ | REGULATION

bei den abwicklungsbezogenen Kosten allein kaum amortisieren kann. Hierzu bedürfte es schon einer enorm hohen Anzahl an grenzüber-schreitenden Geschäften. Zudem ist zu berück-sichtigen, dass die Konsolidierung aller Euro-märkte in T2S erst nach einem von Clearstream noch nicht näher präzisierten Übergangszeitraum möglich sein wird.

Der Mehrwert, den T2S der Finanzindustrie bieten kann, erschließt sich vor allem aus den besseren Steuerungsmöglichkeiten beim Einsatz von Wert-papieren und Liquidität. Transaktionen mit Ge-genparteien aus verschiedenen Märkten folgen in T2S abwicklungstechnisch einheitlichen Regeln. Risiken aus der Abwicklung von Back-to-back-Geschäften lassen sich so signifikant verringern. Die mit Transaktionen in verschiedenen Märkten verbundenen Zahlungsströme können auf einem Bundesbankkonto gebündelt werden. Für Aus-landsmärkte müssen daher nicht länger zusätzli-che Liquiditätsreserven vorgehalten werden. Col-lateral aus ganz Europa kann zentral verwaltet und eingesetzt werden. Liquidität und Collateral werden so freigesetzt. Es sind somit nicht zuletzt Aspekte des Risiko- und Eigenkapitalmanage-ments, die bei der Analyse der Potenziale von T2S berücksichtigt werden sollten. Die dwpbank kann ihren Kunden dabei helfen, die Potenziale zu er-kennen und technisch bestmöglich umzusetzen.

Wholesale-Kunden bieten sich also verschiedene Steuerungsmöglichkeiten, um das Beste aus T2S herauszuholen. Die dwpbank hat sich ent-schlossen, eine Direktanbindung für die Geldab-wicklung zur T2S-Plattform zu implementieren.

Ihre Whole sale-Kunden profitieren unmittelbar von dieser Anbindung, da die dwpbank hierüber unterstützende Dienstleistungen für die neue Geldabwicklung auf dem T2S-Geldabwicklungs-konto des Kunden anbieten kann, ohne dass der Kunde selbst eine entsprechende aufwendige direkte Anbindung umsetzen muss.

Ende August wurde die Migration der ersten Welle von teilnehmenden Märkten abgeschlos-sen. Damit nutzen die CSDs aus Rumänien, Grie-chenland, Malta, der Schweiz und Italien die neue Plattform. Über die dortigen Lagerstellen hat T2S für die dwpbank und ihre Kunden bereits begon-nen. Der deutsche CSD Clearstream Banking (CBF) wird als Teil der dritten Migrationswelle seine Wertpapierabwicklung zum 12. September 2016 auf die T2S-Plattform übertragen. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die dwpbank mit ihren Kunden über eigene Stückekonten bei CBF und Geldkon-ten bei der Bundesbank unmittelbar an T2S teil. Dementsprechend laufen die Projektaktivitäten der dwpbank zur Umsetzung der T2S-Anforde-rungen auf Hochtouren. „Wir haben mittlerweile zahlreiche Anforderungen umgesetzt und weitere Abnahmetestaktivitäten gestartet“, berichtet Andreas Zehnter, Projektleiter der dwpbank.

Weitere intensive Projektarbeit rund um T2S liegt noch mindestens bis ins Jahr 2017 vor der dwpbank. Die Kunden können sich darauf verlas-sen, dass mit der großen Projekterfahrung der dwpbank auch TARGET2-Securities pünktlich und erfolgreich umgesetzt wird.

TARGET2-SECURITIES IN EUROPA

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10 Oktober 2015 |

NOTIZEN NOTIZEN

8

8

/// Steuerliches Know-how stärker gebündelt ///

Mit Gründung des bereichsübergreifend agierenden „Kompetenzcenter Steuern“ im März 2014 (Bericht in der transact!on 01/2014) hat die dwpbank den Grundstein für eine Bün-delung von steuerlichen Themen gelegt. Dieser eingeschlagene Weg wird seit der Umset-zung der Neuorganisation zum 1. Juli 2015 noch konsequenter verfolgt. Die Neugründung des Teams „Kompetenzcenter WP-Steuern“ im Depotservice der dwpbank vereint die be-reichsübergreifenden Themen mit steuerlichen Spezialthemen des Tagesgeschäfts. Ab-geltungsteuer-Verarbeitung, Steuerbestand, US-Quellensteuer und FATCA inklusive Back-office-Dienstleistungen zum US-Steuerservice sind nun alle unter dem Dach des neuen Teams angesiedelt. Durch diese stärkere Vernetzung von Theorie und Praxis baut die dwpbank ihre Steuerkompetenz im Markt weiter aus und behandelt steuerliche Aufgaben in hoher Qualität und mit großer Expertise. Der nächste geplante Schritt ist, die Services in Zusammenhang mit dem Common Reporting Standard (CRS) ebenfalls im „Kompetenz-center WP-Steuern“ abzuwickeln.

Aktualisierung des Sanierungsplans in vollem Gange

Ende 2014 hat die dwpbank erstmalig einen Sanierungsplan bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Deutschen Bundesbank eingereicht (siehe transact!on Ausgabe 02/2014). Vorausgegangen waren neun Monate Projektarbeit, in der die Inhalte des Plans erarbeitet und mit Gremien sowie Anteilseignern erörtert wurden.

Die Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan) sehen eine jährliche, gegebenenfalls auch anlassbezogene Aktualisierung vor, die derzeit bei der dwpbank unter Leitung des Bereichs Risikomanagement und Finanzen vorgenommen wird. Die Schwerpunkte liegen in der Aktualisierung stichtagsbezogener Finanzdaten, der Dar-stellung einer veränderten Aufbauorganisation sowie die Berücksichtigung aktueller An-forderungen der European Banking Authority. Hinweise der BaFin aus dem Review des Ende 2014 eingereichten Plans fließen ebenfalls mit in die Überarbeitung ein.

Der aktualisierte Sanierungsplan wird in der Sitzung des Aufsichtsrats der dwpbank am 25. November 2015 erörtert und in der Folge der Aufsicht zugeleitet.

RegioTreffs 2016

Die Termine für die vier regionalen Kun-denveranstaltungen der dwpbank im kommenden Jahr stehen fest. Eine offizi-elle Ankündigung sowie die Einladung werden rechtzeitig verschickt. Dennoch merken Sie sich bitte schon heute fol-gende Termine vor:

10./11. März 2016 RegioTreff West14./15. April 2016 RegioTreff Ost2./3. Juni 2016 RegioTreff Mitte23./24. Juni 2016 RegioTreff Süd

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| Oktober 2015 11

NOTIZEN NOTIZEN

8

Providerkonsolidierung: Change of Control am 1. Oktober 2015 erfolgt

Ende Juli 2015 war es soweit – Thomas Klanten, Vorstandsmitglied der dwpbank, und Dr. Walter Kirchmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der FI-TS, unterschrieben als Grundlage für die zukünftige erweiterte Zusammenarbeit der beiden Häuser den Rahmenvertrag zu IT-Serviceleistungen.

Vor der Umsetzung der Providerkonsolidierung hat die dwpbank fristgerecht ihre Gremien und Kunden über das Gesamtvorhaben sowie den Change of Control infor-miert. Parallel hat FI-TS federführend das Migrations- und Transitionsprojekt „TransIT“ aufgesetzt. Wegen der terminlichen Relevanz wurden hier zunächst die Vorbereitun-gen des Change of Control und der RZ-Migration Deutsche Börse AG (DBAG) voran-getrieben, etwas später kamen die Aktivitäten für die Migration der Freudenberg IT (FIT) und der eigentliche Überleitungsprozess hinzu. Wichtig ist und bleibt die Pro-duktionsstabilität. Sie genießt weiterhin Priorität. Der Change of Control wurde am 1. Oktober 2015 erfolgreich vollzogen.

Xitaro – neues Börsensystem der Börse Stuttgart

Die Börse Stuttgart wechselte am 25. September 2015 auf das neue Börsensystem Xitaro und nimmt seitdem Preisermittlung, Handel und Settlement nicht mehr über Xontro vor. Xitaro basiert auf einem etablierten und welt-weit erprobten System des Anbieters NASDAQ OMX. Als Early-Member hat die dwpbank die Börse Stuttgart in intensiver Zusammenarbeit begleitet. Neben dem Test des neuen online-basierten Frontends, der angepassten Schnittstellen für das Routing und dem Schlussnotenemp-fang, fanden auch umfangreiche nicht funktionale Massen- sowie Failover-Tests statt. Ebenfalls wurde ge-prüft, dass die Prozesse zur Verarbeitung der Transaktio-nen vom Ordermanagement über das Meldewesen bis hin zur Geschäftsabstimmung weiterhin in gewohnt hoher Qualität gesichert sind.

/// dwpbank ergänzt Vorstand ///

Dr. Heiko Beck, seit 2011 Mitglied der Geschäftsführung und Chief Operating Officer bei der Union Investment Real Estate GmbH, komplettiert zum 1. Januar 2016 als Vorsitzender das Vorstandsteam der dwpbank. Mit dieser Ernennung kommt die dwpbank den aufsichtsrechtlichen Anforderungen nach, die sich aus der Einstufung als systemrelevantes Institut ergeben. Das nachhaltige Unternehmensziel, ihren Kunden Leistungseffizienz bei hoher Qualität, operationeller Sicherheit und reduzierter Komplexität anzubieten, wird natürlich unverändert weiter umgesetzt.

Dazu Wilfried Groos, Aufsichtsratsvorsitzender der dwpbank: „Dank der langjährigen und spezifischen Erfahrung von Dr. Heiko Beck in Instituten mit unterschiedlichen Geschäfts-modellen stärkt die dwpbank zugleich ihre Position als Markt-führer und einziger sektorübergreifender Anbieter für Wertpa-pierabwicklung im deutschen Markt.“

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12 Oktober 2015 |

In den Jahren der Finanzkrise mussten Poli-tik und Bankenaufsicht feststellen, dass die Banken nur unzureichende Kapazitäten zur Risikosteuerung aufwiesen. Dies betraf insbesondere die Aggregation und Bericht-erstattung von Risikodaten. Hierdurch ent-standen weltweit ein massiver volkswirt-schaftlicher Schaden sowie Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems. Aufgrund dieser Erfahrung wurde im Frühjahr 2009 im Rahmen des G20-Gipfels und in Zusam-menarbeit mit dem Financial Stability Board ein Maßnahmenplan zur Stabilisierung der Finanzmärkte entwickelt. Da rauf aufbau-end hat das Basel Committee on Banking Supervision (BCBS) im Januar 2013 mit „BCBS 239“ eine Richtlinie verfasst, um zu-künftig eine nachhaltige Verbesserung der Risikosteuerung von Banken sicherzustellen. Zielgruppe dieser aufsichtsrechtlichen An-forderung sind primär die systemrelevanten Banken und lokalen Bankenaufsichten welt-weit. Die Umsetzung von BCBS 239 erfolgt für die deutschen Banken durch den auf-sichtsrechtlichen Rahmen der EZB bzw. der natio nalen Aufsicht (BaFin/Deutsche Bun-desbank).

Was heißt das für deutsche Banken?BCBS 239 beinhaltet 14 einzelne Grund-sätze. Die ersten elf sind direkt für Banken relevant, die letzten drei Grundsätze gelten für die nationale Bankenaufsicht. Die Vorgaben für Banken befassen sich mit Themen rund um Verantwortlichkeiten, Dateninfrastruktur und -qualität sowie den Prozessen der Risikodatenaggregation und der -berichterstattung.

Derzeit wird für die deutschen Banken dis-kutiert, ob die Anforderungen aus BCBS 239 in die MaRisk übernommen werden. Die MaRisk soll hierbei in 2016 durch eine Ver-ordnung des Bundesministeriums für Finan-zen umgesetzt werden. Gleichzeitig be-ginnt die Aufsicht mit ihrer Planung zu den ersten Prüfungen.

Wie geht die dwpbank damit um?Aufgrund der Einstufung als national systemrelevante Bank hat die dwpbank im Sommer 2015 das „BCBS 239 Vorprojekt“ gestartet, das sowohl die jeweilige Betrof-

fenheit der dwpbank in den elf Grundsät-zen prüft, als auch Lücken und die daraus resultierenden Maßnahmen ermittelt. Hierfür wurde ein vierstufiges und auf die dwpbank zugeschnittenes Vorgehen ge-wählt.

Die vier Phasen umfassen das Scoping, den Status Quo & Gap-Analyse, die Ableitung von Maßnahmen und Erstellung einer Road-map. Auf Basis dieser Roadmap kann die dwpbank das weitere Vorgehen individuell planen und nahtlos in die Umsetzung zur Sicherstellung der Compliance übergehen.

Immer im Fokus stehen auch mögliche zu-künftige Kundenanforderungen, die im Rah-men von BCBS 239 auf die dwpbank zusätz-lich zukommen können. Die dwpbank steht jederzeit für einen engen Austausch zur Verfügung, um den Bedarf der Kunden an-gemessen zu berücksichtigen.

Mit BCBS 239 stehen der dwpbank positive Veränderungen und eine weitere Standar-disierung der Wertschöpfung bevor. Wir werden über die konkrete Umsetzung der Anforderungen und den weiteren Fort-schritt berichten.

BCBS 239 Vorprojekt Ermittlung des Handlungsbedarfs gestartet

PRODUKT | SERVICE

Ansprechpartner für BCBS 239:

Guido Niechziol/Christoph Martin (Projektleiter BCBS 239 Vorprojekt) Tel. 069 5099-3096 bzw. -7113

Susanne Viebach (Leiterin des Risikomanagement/Finanzen) Tel. 069 5099 2234

II Risikodatenaggre gationskapazitätenIII Risikobericht erstattung

(Quelle: PwC, 07/2015)

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BCBS 239Grundsätze

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BCBS GRUNDSÄTZE IM ÜBERBLICK

I Gesamtunternehmensführung und Infrastruktur

IV Aufsichtliche Überprüfungen, Instrumente und Zusammenarbeit

ÜberprüfungKorrektur- und AufsichtsmaßnahmenGrenzüberschreitende Zusammenarbeit

(Anforderungen an die Aufsicht)

Verbreitung zeitnahe, vertrauliche Verteilung an alle AdressatenHäufigkeitregelmäßige Festlegung für normale und Krisen situ a tionen, abhängig von Risikoart, Berichtszweck und AdressatenKlarheit und Nutzen Formulierung der Anforderungen und regelmäßiges Feedback; Balance zwischen quantitativen und qualitativen Elementen; RisikodateninventarUmfassender CharakterAbdeckung; wesentliche Inhalte eines Risikomanage-mentberichts; zukunftsorientierte Ausrichtung; Hand-lungsempfehlungen; Umsetzungsstand beschlossener MaßnahmenGenauigkeit Abgleiche; Änderungs- und Plausibilitätsprüfungen; Ausnahmeberichte; Umgang mit Näherungswerten; Formulierung und Begründung von Genauigkeits-anforderungen

Genauigkeit und Integrität Automatisierung und Kontrolle individueller Prozesse; Abgleiche und Überleitbarkeit; maßgebliche Quellen;

Methodenglossar; Überwachung der Datengenauigkeit

VollständigkeitErfassung und Aggregation aller wesentlichen

Risikodaten in geeigneten Kategorien; Überwachung der WesentlichkeitAktualität angemessener Zeitrahmen, abhängig von Risikoart, Volatilität und Beitrag zum Gesamtrisikoprofil; zeitnahe Berichte zu kritischen Risiken in Krisen-situationenAnpassungsfähigkeitflexible Risikodatenaggregation zur Bearbeitung von Ad-hoc-Anfragen

Governance Verantwortlichkeiten des Vorstands und Aufsichtsrats; Festlegungen im Gesamtrisikomanagement; Prozess-dokumentation und -validierung; Berücksichtigung bei Veränderungen; KonzernstrukturneutralitätDatenarchitektur und IT-InfrastrukturKrisensituationen; Datentaxonomien inkl. Metadaten;

Kennzeichnungen; fachliche und technische Verantwortung

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Ergebnis der Prüfung nach § 36 WpHG veröffentlicht Im Ergebnis der jährlichen Pflichtprüfung der Meldepflichten und Verhaltensregeln gem. § 36 WpHG sowie des Depotgeschäfts im Sinne des § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 DepotG hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) festge-stellt, dass die dwpbank das Wertpapier-(neben-)dienstleistungsgeschäft im Zeit-raum April 2014 bis März 2015 insgesamt ordnungsgemäß betrieben sowie den ge-setzlichen Vorschriften und Anforderungen der Aufsichtsbehörden entsprochen hat. Das zusammenfassende Prüfungsergebnis steht im Revisionsportal allen Kunden zur Verfügung.

Besondere Prüfungsschwerpunkte hat die Aufsicht im Gegensatz zum Vorjahr nicht aufgegeben. Die dwpbank nimmt allerdings weiterhin eine erhöhte Aufmerksamkeit der Aufsicht für die Anforderungen im Depot-geschäft wahr.

Die Revision der dwpbank hat wie üblich die Prüfungsergebnisse, bei denen Handlungs-bedarf besteht, in ihr Follow-up aufgenom-men:

1. In zwei von 16 Fällen wurden beantragte Berechtigungsänderungen nicht zeitnah in WP2 umgesetzt. Die dwpbank sieht die Produktivsetzung von Änderungen an Berechtigungsprofilen nur im Rah-men von Releases vor. Künftig erfolgt eine Prüfung der Kritikalität solcher Än-derungen, die dann ggf. außerhalb eines Releases produktiv gesetzt werden.

2. Im Beschwerdemanagement sind zwei Organisationsrichtlinien anzupassen und bei einem Tickettyp wurde der vor-gesehene Prozess nicht eingehalten. Dies wird kurzfristig verbessert.

3. Bei Kapitalmaßnahmen wird grundsätz-lich rechtzeitig und sachgerecht infor-miert. In Einzelfällen ergaben sich Bean-standungen, die bereits behoben sind.

Darüber hinaus sind folgende Aussagen hervorzuheben:

■ Mit Ausnahme der in früheren Berichten der Internen Revision genannten und zum Zeitpunkt der Prüfung planmäßig noch nicht vollständig bereinigten Be-anstandungen werden die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung beim Einsatz von Informationstechnologie gemäß IDW RS FAIT 1 beachtet.

■ Die dwpbank hat ihre Meldepflicht nach § 9 WpHG grundsätzlich eingehalten. Es wurden angemessene Maßnahmen er-griffen, um die im Einflussbereich der dwpbank liegenden systematischen Ur-sachen der von der BaFin bei den Kun-den reklamierten Fristverstöße zu besei-tigen.

■ Nicht vorliegende oder nicht vollum-fänglich den Vorgaben entsprechende Drei-Punkte-Erklärungen ausländischer Lagerstellen werden angemessen einge-fordert. Die Kunden werden über das Custody-Portal oder individuell auf Nachfrage über fehlende Drei-Punkte-Erklärungen informiert.

■ Im Belieferungsprozess gewährleistet die dwpbank eine ordnungsgemäße Ge-schäftsabwicklung. In Sonderfällen kön-nen Verfügungen über Bestände Dritter bei Auslandsgeschäften nicht ganz aus-geschlossen werden. Hierzu werden weitere Maßnahmen abgestimmt und umgesetzt.

Auch aus Sicht des Risiko- und Prüfungsaus-schusses der dwpbank ist das Prüfungs-ergebnis zusammenfassend als gut zu wer-ten.

BOSC-Prüfung durchgeführt – Berichtsbesprechung steht aus Die jährliche Prüfung der BOSC-Dienstleis-tung der dwpbank durch PwC ist zwischen-zeitlich erfolgt. Der Bericht war bei Redak-tionsschluss abschließend besprochen, die Berichtsauslieferung stand jedoch noch aus. Die Prüfung im Jahr 2015 betraf insbe-sondere die Dienstleistungen rund um Transaktionen. Daneben wurden Prozesse zur Complianceunterstützung geprüft.

Die PwC-Prüfung ergab einige Mängel. Des-halb hat die Interne Revision eine Nach-

schauprüfung durchgeführt um festzustel-len, ob

■ die beanstandeten Fälle ordnungsge-mäß nachbearbeitet wurden

■ und die beanstandeten Kontrollen nun-mehr ohne Mängel durchgeführt wer-den.

Diese Nachschauprüfung ergab keine Bean-standungen. Beide Berichte werden kurz-fristig im Revisionsportal veröffentlicht.

Interne Revision der dwpbank hat sich Quality Assessment gestellt Die Revision der dwpbank hat sich einer externen Überprüfung ihrer Tätigkeit im Hinblick auf die Erfüllung der berufsständi-gen Vorgaben unterzogen. Das Quality As-sessment auf Basis des Revisionsstandards Nr. 3 des Deutschen Instituts für Interne Revision e.V. „Qualitätsmanagement in der Internen Revision“ wurde im Mai und Juni 2015 durch die Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft Ernst & Young (EY) durchgeführt.

Das Ergebnis bestätigte, dass die Interne Revision der dwpbank den berufsständigen Anforderungen aus dem Revisionsstandard Nr. 3 sowie dem ergänzenden DIIR-Leitfa-den entspricht. Alle elf Betrachtungsfelder beurteilt der Wirtschaftsprüfer mit „ange-messen/erfüllt“. Dieses Ergebnis betrifft die Interne Revision der dwpbank im Rah-men ihrer Aufgabenerfüllung sowohl für die dwpbank als auch als Mehrmandanten-dienstleister für ihre Kunden.

Es ergaben sich neun Empfehlungen für einzelne Sachaspekte (jeweils leichter Ver-besserungsbedarf), die die Revision der dwpbank nun geeignet aufgreift und ent-sprechend der erhaltenen Hinweise bear-beitet.

Das Gesamtergebnis zum Umsetzungsgrad der DIIR-Anforderungen wurde mit einem Wert von knapp 96 % festgestellt.

Der vollständige Bericht von EY steht für die Kunden der dwpbank im Revisionsportal bereit.

Neue Prüfungsergebnisse

PROJEKT | FOKUS

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14 Oktober 2015 |

STANDPUNKT | PERSPEKTIVESTANDPUNKT | PERSPEKTIVE

Buschtrommeln und Rauchzeichen waren früher beliebte Kommunikationsmittel, um weite Strecken zu überbrücken. Ersetzt wur-den sie durch den reitenden Boten, die Post-kutsche, die Brieftaube. Immer schneller wollten sich die Menschen miteinander austauschen und so begann der Siegeszug des Festnetztelefons, des Telegramms, des Fax und schlussendlich auch der des Com-puters sowie des Mobiltelefons bzw. Smart-phones.

Eine Umfrage im Auftrag des deutschen Digitalverbands Bitkom von März 2015 er-gab, dass 63 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren ein Smartphone nutzen. Das sind rund 44 Millionen Menschen und zwei Mil-lionen mehr als noch ein halbes Jahr zuvor im September 2014. Ein Trend, der sich ver-stärkt fortsetzt. Ein Trend, der alle Lebens-bereiche immer mehr beeinflusst. Ein Trend, dem sich auch die Banken nicht verschlie-ßen können. Schon heute nutzt knapp die Hälfte aller Deutschen Online-Banking – auch über Smartphone-Apps. In Großbri-tannien werden nach einer Studie des bri-

tischen Bankenverbands BBA 2015 sogar erstmals mehr Bankgeschäfte über das Smartphone erledigt als in den Bankfilialen des Landes. Und die Banken versuchen da-rauf zu reagieren und einzugehen. Laut der Bitkom-Erhebung beschäftigen sich 86 Pro-zent der befragten Banken in Deutschland mit ihrer Digitalisierungsstrategie und de-ren Umsetzung. Bis spätestens 2020 beab-sichtigen rund zwei Drittel der befragten deutschen Banken mit einem Digitalpaket aufwarten zu können, elf Prozent sind nach eigener Aussage schon heute soweit und nur knapp vier Prozent gehen nicht auf den digitalen Trend ein.

Die dwpbank versucht ihrer Rolle als Dienst-leister und dem wachsenden Wunsch ihrer Kunden nach Digitalisierung gerecht zu werden. Ein hierzu von der dwpbank ange-stoßenes Projekt ist die Verbindung von Daten aus verschiedenen Bereichen – unter anderem Daten aus der Wertpapierabwick-lung aus WP2 mit den Geldumsatzinforma-tionen aus T2S des Eurosystems. Ziel ist hier, die vom Eurosystem gelieferten Um-sätze mit den Daten aus WP2 so zu ver-knüpfen, dass am Ende die Umsätze auto-matisch abgeglichen werden können. Aufgrund der wachsenden regulatorischen Anforderungen an die Kunden wäre dies

Digitalisierung – eine zentrale Herausforderung für die Finanzbranche

von großem Mehrwert. Generell möchte die dwpbank aus zusätzlich gewonnenen digitalen sowie aus den bisher weitgehend ungenutzten Daten, Zusatznutzen für ihre Kunden generieren.

Zurück zur Studie des deutschen Digitalver-bands Bitkom. Die zentrale Botschaft: Der Endkunde ist Treiber der Digitalisierung der Finanzbranche. Der enge, persönliche Aus-tausch mit einem Bankberater steht nicht mehr bei allen Themen zwingend im Vor-dergrund. Er wird verstärkt ersetzt durch

den Wunsch nach einer möglichen Rund-um-die-Uhr-Betreuung, einer ständigen Erreichbarkeit per Mail, per App, per Video-Chat. Wo früher das Produkt im Fokus stand, haben bei den Instituten mittler-weile Kundenzufriedenheit und -bindung oberste Priorität. Bei oberflächlicher Be-trachtung vielleicht eine Selbstverständ-lichkeit, aber für unsere Branche eine kleine Revolution: Die Banken sind dabei umzu-denken. Wo es früher vor allem um ertrag-reiche Produkte ging, rücken jetzt Kunden-bedürfnisse in den Mittelpunkt. Es sind also

86% der Banken in Deutschland beschäftigen sich mit ihrer Digitalisierungsstrategie

63% der Deutschen ab 14 Jahren nutzen ein Smartphone

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ck44 Millionen Deutsche nutzen ein Smartphone Kunde wünscht

Rund-um-die-Uhr-Betreuung

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PROJEKT | FOKUS

Jetzt sind auch kleinere Kreditinstitute in der Lage, Wertpapiergeschäfte mit standardi-sierten Komponenten online anzubieten. Warum? Die Brokerage-Lösung der Bank-Verlag GmbH in Verbindung mit WP2 über den WPIntegrator Online der dwpbank ma-chen es möglich. Über diese Verbindung lassen sich jetzt auch online die verschie-densten Funktionalitäten von Depotabfra-gen über Orderfunktionalitäten bis hin zum Orderbuch nutzen. Eine große Erleichterung für die tägliche Nutzung und ein großer Schritt im digitalen Wettbewerb für den ers-ten Kunden dieses Projekts: die Sydbank A/S. Im Herbst 2014 starteten die dwpbank, die Sydbank sowie der Bank-Verlag dieses ge-meinsame Projekt, das im Juli 2015 erfolg-reich abgeschlossen wurde.

Mehr zum ProjekthintergrundMit ihrer deutschen Tochter in Flensburg sowie Niederlassungen in Kiel und Hamburg ist die Sydbank als eine der größten Banken Dänemarks auf die kompetente Beratung deutscher und dänischer Firmen-, Invest-ment- und Private-Banking-Kunden spezia-lisiert. Mit der Erweiterung ihres Onlinean-gebots um das Wertpapiergeschäft wird die Sydbank dem wachsenden Digitalisierungs-trend gerecht und bietet ihren Kunden ne-ben der persönlichen Beratung jetzt auch Wertpapierservices via Internet an. „In Ko-operation mit unseren beiden bewährten Partnern haben wir eine zuverlässige Online-

Sydbank erweitert Online-Service um Brokerage-Funktionen

nicht mehr nur die verschärfte Regulierung, das anhaltend niedrige Zinsniveau und der auch daraus resultierende Kostendruck, die uns beschäftigen. Die Frage, wie man die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisie-rung nutzen kann, um das eigene Ge-schäftsmodell zu optimieren, tritt immer mehr in den Vordergrund. Eine App hier, ein interaktives Angebot dort oder eine Vertre-tung auf einem Social-Media-Kanal sind allerdings weder ausreichend noch zielfüh-rend. Es geht im Retail-Banking um die Überwindung der noch bestehenden Gren-zen zwischen Online- und Offline-Welt, denn Bankkunden unterscheiden im digita-len Zeitalter nicht mehr zwischen Filiale,

Online- und Mobile-Banking oder der Prä-senz ihres Instituts in sozialen Netzwerken. Sie möchten Komfort und Mehrwert – und das zu jeder Zeit und überall. Durch die Schnelllebigkeit im digitalen Zeitalter wächst die Erwartungshaltung, dass pas-sende Leistungen in jeder Situation schnell gefunden und Fragen umgehend beant-wortet werden. Digitale Technologien allein bilden also keinen Wettbewerbsvorteil, sondern sie müssen mit maßgeschneider-ten Serviceleistungen kombiniert werden, um Kunden anzulocken, zufriedenzustellen und an sich zu binden. Aber auch bei den bankinternen Abläufen sollte die Digitali-sierung nicht Halt machen. Hier spielen die wachsenden Ansprüche der Regulierung eine treibende Rolle: Die Bank, deren IT be-stimmte regulatorische Anforderungen nicht sofort erfüllen kann, wird sich großen Schwierigkeiten gegenüber sehen.

Banken sollten die modernen Rauchzeichen durchaus ernst nehmen und das Thema Digitalisierung in ihre Strategie einbauen. Denn nur innerhalb einer Gesamtstrategie kann sich eine zukunftsfähige, digitale Bank entwickeln, die transparent ist, ihr Ge-schäftsmodell ständig anpasst, über eine hohe Innovationsgeschwindigkeit verfügt und die ihren Fokus bei konstanter und hochwertiger Qualität auf den Kunden legt.

Die Kunden möchten Komfort und Mehrwert – zu jeder Zeit und überall.

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Banking-Lösung entwickelt. Mit ihr ermög-lichen wir unseren Kunden, weltweit die Chancen der Wertpapiermärkte zu nutzen“, erklärt Annette Kuus, Backoffice-Leiterin der Sydbank, die Zusammenarbeit mit dem Bank-Verlag und der dwpbank. Und ihre Kollegin, Wertpapierspezialistin Brigitte Bluhme, ergänzt: „Mit dem um das Broke-rage erweiterten Service können wir unseren Kunden im Wettbewerb um das Online-Banking nun auch für das Wertpapierge-schäft eine neue, zeitgemäße Anwendung zur Verfügung stellen“. Als Frontend-Lösung für das Home-Banking nutzte die Sydbank bereits erfolgreich das Online-Banking-Por-tal des Bank-Verlags, der als hundertprozen-tige Tochtergesellschaft des Bundesverban-des deutscher Banken schon seit 1961 in den Marktsegmenten eBanking, Cards sowie in bestimmten regulatorisch induzierten Pro-jekten aktiv ist. Um den Kunden der Sydbank auch Informationen zu den in WP2 geführ-ten Depots bereitzustellen und sämtliche Kauf- und Verkaufstransaktionen zu ermög-lichen, wurde das Frontend des Bank-Verlags um die vollumfänglichen Funktionalitäten des Brokerage erweitert. „Wir freuen uns, in Zusammenarbeit mit der Sydbank und der dwpbank den Funktionsumfang unseres Sys-tems im Wertpapierbereich erweitern und diesen Mehrwert künftig auch anderen Ban-ken zur Verfügung stellen zu können“, erläu-tert Armin Müller, produktverantwortlich für den Bereich eBanking beim Bank-Verlag.

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Seit mehr als zehn Jahren bietet die NORD/LB im Retailgeschäft eine breite Palette an strukturierten Anlageprodukten in den Asset-Klassen Aktie und Zins an. Der Fokus liegt auf der kontinuierlichen Entwicklung von Produktfamilien sowie der individuellen Produktaus-gestaltung. Die verfolgten Strategien des Instituts wur-den unter anderem bei den Zertifikate Awards 2014 in der Kategorie „Zertifikat des Jahres“ mit dem 3. Platz ausgezeichnet. Zudem ist die NORD/LB ein starker Part-ner im Rentengeschäft. Mit dem NORD/LB Offerten-system und dem telefonischen Direkthandel bieten sich

Die NORD/LB – starker Partner für das Kundengeschäft in der S-Finanzgruppe

Kontakt: Christian SchneiderTelefon: +49 511 361 9402E-Mail: [email protected]: www.nordlb.de

gleich zwei Wege, um komfortabel den Rentenhandel im Kundensegment zu optimieren. Die Verknüpfung dieser Handelswege mit Research gestützten Anlageempfeh-lungen bietet darüber hinaus einen koordinierten und rechtskonformen Beratungsansatz.

Kerndaten: ■ Bilanzsumme*: 202.910 Mio. Euro■ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter*: 4.390■ Nutzer von WPOffering: seit Oktober 2011*Stand Mai 2015

WPOFFERING-NUTZER IM PORTRÄT

16 Oktober 2015 |

PRODUKT | SERVICE

Die WPDynamic Zusatzfunktionen haben Zuwachs bekommen. Die dwpbank stellt das Modul „GDPdU Z3 Datenabruf “ seit dem WP2-Release von April 2014 als eine erweiterte Leistung innerhalb der WPDynamic Zusatzfunktionen (APV-Nr. 04 02 03 010) ihren Kunden zur Verfügung. Es ermöglicht bei Bedarf, Daten der folgenden Sachgebiete für einen ausgewählten Zeit-raum zu beziehen:■ AGS – Abgeltungsteuer■ Finanzumsätze■ WPBilanz

Warum hat die dwpbank dieses Modul eingerichtet? Die dwpbank möchte ihre Kunden auch bei Anforderungen der Finanzbehörden best-möglich unterstützen. Seit 2001 regeln die „Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen“ (kurz: GDPdU), welche sich seit Beginn des Jahres 2015 in der GoBD wiederfinden, unter an-derem die Aufbewahrung dieser Unterla-gen sowie die Mitwirkungspflicht der Steu-

erpflichtigen bei Betriebsprüfungen. Eine Betriebsprüfung untersucht im Bereich des Steuerrechts alle steuerlich relevanten Sachverhalte und ist von der Finanzbehörde im Außendienst vorzunehmen. 2002 traten zusätzlich die Änderungen der Abgaben-ordnung (AO) in Kraft. Seitdem ist es den Finanzbehörden erlaubt, auf alle steuer-relevanten, originär digitalen Daten aus Anlagen-, Lohn- und Finanzbuchhaltung und sonstigen Systemen mit EDV-Mitteln zuzugreifen (Z1, Z2-Zugriff) oder diese in elektronisch auswertbarer Form für eigene Auswertungen (Z3-Zugriff) zu verlangen.

Allerdings gibt es keine allgemeingültige Definition der „steuerlich relevanten Da-ten“. Während bei dem einen Steuerpflich-tigen bestimmte Daten von Bedeutung sein können, sind sie es bei einem anderen nicht.

Erweiterung der WPDynamic Zusatzfunktionen

Deshalb gibt es keine abschließende Fest-legung allgemeiner Art. Aus Sicht der steu-erpflichtigen Kunden, bei denen gegebe-nenfalls eine Steuerprüfung ansteht, ist das Wertpapiergeschäft ein Teilbereich des ei-genen Geschäfts. Daraus ergibt sich, dass Kunden die steuerrelevanten Daten jeweils aus ihrer Sicht definieren müssen. Die dwpbank wird als Dienstleister im Wertpa-piergeschäft für ihre Kunden künftig über ein Standardangebot Hilfe anbieten.

Die seitens der dwpbank bereitgestellten Daten müssen durch den Kunden gegebe-nenfalls mit Daten aus anderen Systemen verknüpft werden. Die Übertragung auf einen Datenträger sowie die Übergabe an den Prüfer, obliegt der Verantwortung des Kunden.

Kunden, die bereits WPDynamic Zusatz-funktionen nutzen, müssen die jeweiligen User im Berechtigungssystem Identity Ma-nager freischalten. Dies erfolgt, indem das korrespondierende Recht X4DYM029 für das Modul „GDPdU Z3 Datenabruf lesend“ dem jeweiligen Nutzer zugeordnet wird.

Für eine Buchung der WPDynamic Zusatz-funk tionen steht Ihnen Ihr Kundenbetreuer gerne zur Verfügung.

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PRODUKT | SERVICE

Redesign QuellensteuerserviceStufe 2 bringt Neues auf den Weg

Wer kennt es nicht? Hat der Fiskus erst ein-mal eine Steuer vereinnahmt, ist es oft kompliziert und auf jeden Fall zeitaufwen-dig, zu viel gezahltes Geld wieder zurück zu bekommen. Sitzen die Steuerbehörden im Ausland wird es noch schwieriger. Die dwpbank bietet ihren Kunden zwei Services an, die sich beide den ausländischen Quel-lensteuern widmen. Während der Service „Quellensteuerrückerstattung“ mit hohem Aufwand das zu viel gezahlte Geld für den Kunden zurückholt, verhindert der Service „Quellensteuervorabbefreiung“ von vorne herein den Steuerabzug ganz oder teilweise. Die Neuausrichtung der dwpbank zum standardgebenden Infrastrukturdienstleis-ter macht deutlich: Ein Redesign der Quel-lensteuerservices eröffnet vielfältiges Optimierungspotenzial. Um die komplexen Zusammenhänge und er forderlichen Umsetzungen zu strukturieren, hat die dwpbank ein Stufenmodell ausgearbeitet, bei dem die Weiterentwicklungen und Standardisierungen sinnvoll aufeinander aufbauen.

In der ersten, bereits umgesetzten Stufe, stand die Verlagerung weg von der aufwen-digen Rückerstattung, hin zur kunden-freundlichen Vorabbefreiung im Mittel-punk t. Die Kunden wurden von der dwpbank mit Informationen über die Depot kunden, bei denen theoretisch eine Vorabbefreiung in Frage käme, jedoch bis-her nur die Rückerstattung genutzt wurde, unterstützt.

Für die Depotkunden liegt der Vorteil einer Quellensteuervorabbefreiung klar auf der Hand, oder besser gesagt auf dem Konto:

Eine Steuer, die nicht abgezogen wird, muss auch nicht mühsam wieder zurückgeholt werden (was in manchen Ländern bis zu zwölf Jahren dauern kann). Die Liquidität bleibt beim Kunden und kann, natürlich unter Beachtung der inländischen Steuer-pflicht, für die Wiederanlage genutzt wer-den. Im Service der dwpbank ist hierbei akribisches Vorgehen gefragt, denn die Behörden achten genau auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in den An-trägen. Zudem sind die Befreiungsanträge nicht unbegrenzt gültig und müssen recht-zeitig erneuert werden, was zusätzliche Überwachung verlangt. Dennoch reduziert sich das operative Risiko und der Aufwand für alle Beteiligten. Dem stetig wachsenden Antragsvolumen im Quellensteuerservice kann so entgegengesteuert werden.

Frei nach dem Motto „Stillstand ist Rück-schritt“ befindet sich nun die 2. Stufe in Umsetzung. Eine stärkere Automatisierung der Vorabbefreiung bringt weitere Vorteile für Kunden sowie Depotkunden und die Servicequalität sowie Flexibilität der dwpbank erhöhen sich in Hinblick auf ver-änderte oder neue Marktanforderungen. Die Schlagwörter der Weiterentwicklung: voll automatisiertes Monitoring ablaufen-der Dokumente, bereits mit Basisdaten aus-gefüllte Anträge und proaktiv, länderspezi-fisch gestaltete Kundeninformation über die Möglichkeiten der Vorabbefreiung. Ne-ben den bekannten Liquiditätsvorteilen für die Depotkunden entsteht dadurch eine verbesserte Transparenz über die verschie-denen Servicekomponenten und in Zukunft eine aufwands- und verursachergerechte Preisgestaltung für unsere Kunden.

Die Stufen 3 und 4 des Redesigns werden in den nächsten Jahren ein modulares, er-weiterbares Serviceportfolio schaffen und sowohl die Kundenfreundlichkeit, als auch die Automatisierung weiter vorantreiben. Ein Blick in den Aufgabenkatalog lässt er-kennen, dass es so schnell keinen Stillstand in Sachen Quellensteuerservice geben wird. Die Weiterentwicklung des in Stufe 2 be-reits begonnenen automatisierten Direkt-versands, ein Service zur aktiven Informa-tion der Depotkunden über mögliche Quellensteuervorabbefreiungen und die Integration eines Fakturierungsprozesses finden sich dort ebenso, wie eine Online-Druckoption individuell ausgefüllter Doku-mente. Mit ihrem Service einer modernen und komfortablen Quellensteuervorabbe-freiung möchte die dwpbank zur Kunden-zufriedenheit beitragen und die Transpa-renz sowie Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden unterstützen.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass es einige Länder gibt, die eine Vorabbefrei-ung gar nicht oder nur teilweise erlauben. So wird auch in Zukunft der Rückerstat-tungsservice fester Bestandteil des Leis-tungskatalogs der dwpbank bleiben. Auf die optimale Verzahnung beider Services wird es künftig ankommen – für die Kunden wie auch die dwpbank.

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GASTARTIKEL

18 Oktober 2015 |

Um ihre Position im Wettbewerb ausbauen zu können, sind Handelsplätze heutzutage mehr denn je darauf angewiesen, beste Qualität im Handel mit Aktien und Anleihen zu liefern sowie innovativ zu sein und neue Geschäftsfelder inner-halb und außerhalb des traditionellen Wertpa-pierhandels zu etablieren. Mit der Einführung des börslichen Handels von Investmentfonds im Jahr 2002 ist dies der Schwesterbörse in Hamburg nachhaltig und vor allem erfolgreich gelungen (vgl. Ausgabe Mai 2015).

Fondsservice HannoverDas Pendant zum Fondshandel Hamburg ist der Fondsservice Hannover, der im Jahr 2011 von der Börse Hannover (www.boersenag.de) initiiert wurde. Hier werden Kaufaufträge nach dem glei-chen Prinzip abgewickelt wie bei Banken oder Kapitalverwaltungsgesellschaften. Anleger kön-nen aus rund 1.000 Investmentfonds wählen und erhalten ihre Fondsanteile zum jeweils offiziellen Rücknahmepreis der Fondsgesellschaft – damit entfällt der Ausgabeaufschlag. Der Fondsservice Hannover macht mit einer Börsenpauschale von 15 Euro, unabhängig vom Investitionsvolumen, die Kosten sehr günstig.

Interessant ist dieses Angebot für Banken und Kunden auch deshalb, weil der Anleger kein neues Wertpapierdepot eröffnen muss. Die Orderauf-gabe erfolgt so, wie es Anleger auch von anderen Wertpapierorders über die Börse kennen. Die stei-genden Umsatzzahlen zeigen, dass immer mehr Anleger diese Vorteile für sich nutzen. Die Börse

Die Börse Hannover: nachhaltig erfolgreichSeit über 15 Jahren stellen sich die Börse Hannover und die Börse Hamburg gemeinsam ihren vielfältigen Herausforderungen. Im Rahmen der 1999 ge-starteten Partnerschaft konnten sich die norddeutschen Handelsplätze im Wettbewerb sehr gut behaupten. Die Verbindung aus bewährten Handels-segmenten, der Erschließung neuer Handelsmöglichkeiten sowie die Ent-wicklung alternativer Anlageprodukte hat sich als wichtiger Teil der Strategie bewährt.

Hannover schließt mit dem Fondsservice Hanno-ver eine Marktlücke im Fondsbereich und schafft mit dem Angebot eine interessante Alternative für kostenbewusste Anleger, das in Deutschland bislang einzigartig ist.

Ein Nachhaltigkeitsindex mit höchster TransparenzDoch auch neben dem klassischen Wertpapier-handel kann die Börse Hannover mit interessan-ten Innovationen aufwarten. So widmet sie sich seit mehr als sieben Jahren konsequent und sehr erfolgreich dem Thema Nachhaltigkeit – mit dem Global Challenges Index (GCX). Dieser setzt sich aktiv mit sieben globalen Herausforderungen die-ses Jahrtausends – wie der Bekämpfung der Ar-mut, dem Erhalt der Artenvielfalt oder der Sicher-stellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser – auseinander, denen sich Politik, Gesellschaft und Wirtschaft stellen müssen.

Der GCX umfasst 50 Unternehmen, die diese Ver-antwortung aktiv übernehmen und in ihrem Kerngeschäft substanzielle und richtungwei-sende Beiträge zur Bewältigung der globalen He-rausforderungen leisten. Zusätzlich müssen sie den definierten Mindestanforderungen an das Nachhaltigkeitsmanagement genügen und dür-fen nicht gegen festgelegte Ausschlusskriterien verstoßen. Ein unabhängiger Beirat, dem Vertre-ter der katholischen und evangelischen Kirche, des Bundesverbands Deutscher Stiftungen, der International Labour Organization (ILO), der Na-turschutzorganisation WWF sowie des Rates für

Dr. Sandra Reich ist seit dem 1. März 2009 Geschäfts-führerin der Börse Hamburg und der Börse Hannover. Gleichzeitig wurde sie Vorstandsmitglied der BÖAG Börsen AG. Die Diplom-Wirt-schaftsjuristin (38) verfügt über langjährige Erfahrung im Banken- und Börsenwesen. Sie kam 2004 zur BÖAG Börsen AG, der gemeinsamen Trägergesellschaft der beiden Bör-sen Hamburg und Hannover. An der Börse Hannover übernahm sie bereits ein Jahr später die Leitung der Handels überwachungsstelle und wurde 2007 stellvertretende Geschäftsführerin.2013 ist Frau Dr. Reich zudem als Mitglied des Aufsichtsrates der Hamburger Aurubis AG berufen worden.

Börsenplätze IN DEUTSCHLAND

Serie:

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19 | Oktober2015

GASTARTIKEL

Nachhaltige Entwicklung angehören, begleitet die Börse Hannover hierbei aktiv.

Alle im Global Challenges Index gelisteten Unter-nehmen werden unter www.gc-index.com por-trätiert. Auf der Website werden ihre sozialen und umweltbezogenen Stärken, aber auch Schwächen dargestellt und somit die Gründe für ihre Auswahl in den Index offen kommuniziert. Transparenz und umfassende Information stehen beim GCX an erster Stelle – ein Merkmal, das ihn von den meisten anderen Indizes unterscheidet. Die er-folgreiche Performance des Index belegt zudem, dass Nachhaltigkeit und Rendite sich nicht aus-schließen, sondern sogar einander bedingen kön-nen. So legte der GCX seit seiner Auflage bis Ende Juli 2015 um rund 90 Prozent zu. Immer mehr Investoren erkennen die Vorzüge einer nachhal-tigen Kapitalanlage und so stieg das auf Basis der GCX-Auswahl investierte Vermögen in den ver-schiedenen Produkten der NORD/LB Asset Ma-nagement AG, der PRIMA Fonds Service GmbH und der Bankhaus Schellhammer & Schattera KAG mittlerweile auf über 300 Millionen Euro an.

Der Global Challenges Index setzt so schon heute Maßstäbe bei der Umsetzung zahlreicher zu-kunftsweisender Themen im Anlageuniversum und ermöglicht nachhaltig orientierten Anlegern gleichzeitig, an diesem Vorgang zu partizipieren.

Erweitertes AngebotIm April 2015 baute die Börse Hannover mit dem GERMAN GENDER INDEX ihr Angebot aus. Der neue Index dient privaten und institutionellen Anlegern als Orientierungshilfe, die beim Inves-tieren in Unternehmen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften in Vorstand und Aufsichtsrat Wert legen.

Der Index umfasst 50 Aktien deutscher Unterneh-men, die dieses Kriterium erfüllen. Damit bildet er börsentäglich aktuell die Wertentwicklung bedeutender Aktien von Unternehmen ab, die das Leitbild einer hohen Gender Diversität verfolgen. So bietet er allen Marktteilnehmern eine direkte Investitionsmöglichkeit oder aber einen prakti-schen Wegweiser zur Anlage in Aktien solcher Unternehmen, die sich aktiv um die Besetzung von Frauen in der obersten Führungsebene be-mühen.

Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Leis-tungsspektrums und der Einführung neuer Ange-bote hat die Börse Hannover in den vergangenen Jahren ihre Position nicht nur regional gesichert. Die Börse Hannover ist für die Zukunft gut auf-gestellt und Anleger können weiter auf eine starke Börse zurückgreifen.

In der nächsten Ausgabe der transact!on gewinnen Sie Einblick in die Frankfurter Wertpapierbörse

Page 20: Aktuelles aus der dwpbank Der Countdown läufton/dwpbank_transaction_02_201… · Oktober 2015 Ausgabe 02 Aktuelles aus der dwpbank ... Größtes Infrastrukturprojekt der europäischen

Impressum

Herausgeber: Deutsche WertpapierService Bank AG Wildunger Straße 14 60487 Frankfurt am Main [email protected]

Redaktion: Katja Ansmann (verantwortlich), Silke Tschorn

Layout: LinusContent

Druck: Druckerei Michael Spiegler, Bad Vilbel

Mitwirkung: Kristian Benthien, Matthias Bernhard, Petra Bingel, Nils Christopeit, Rainer Eckart, Frank Elbe, Marco Gerusel, Mark Hoßdorf, Torben Kelbch, Sven Kubisch, Christoph Martin, Nina Müller, Jörg Oberheim, Andreas Poremba, Marc Reimers, Volker Stienen, Hilmar Schwarz, Benjamin Tobisch, Susanne Viebach, Ünal Usar-Wollandt, Andreas Zehnter

Auflage: 3.100

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TRANSIT

Die Zinsen in Europa sind auf einem historischen Tiefststand. Viele europäische Sparer beklagen die mangelnden Erträge und finden die Schuldige in der EZB. Die ist für die noch so verständliche Enttäuschung aber der falsche Adressat.

Die Geldpolitik der EZB hat ein Ziel: knapp 2% Inflation. Davon sind wir seit Langem weit entfernt. Die kurzfristigen nominalen Zinsen sind niedrig, weil wir Überkapazitäten haben, die europäischen Unternehmen also froh sind, überhaupt Geschäft zu machen und ihre Preise nicht anheben, die europäischen Arbeitnehmer im Licht der hohen Arbeitslosigkeit kaum Lohnforderungen stellen und der schwache Euro für hohe Exportmargen bei sta-bilen Preisen sorgt.

Für den Sparer relevant sind die langfristigen realen Zinsen. Auch die sind viel zu niedrig. Ändern müssen das aber die Wirtschaftspolitik und die Unternehmen. In Deutschland

bilden derzeit alle volkswirtschaftlichen Sektoren – private Haushalte, Unternehmen und Staat – (netto) Geldvermögen, fragen also Sparprodukte nach oder bauen Schulden ab. Das senkt die langfristigen Zinsen. Zusätz-licher Druck kommt aus der Realwirtschaft: Der Verzicht auf die Erneuerung von Infrastruktur, die nur halbherzige Verbesserung von Bildung und In-novation, die ungenügende Modernisierung und Ausweitung des privaten Realkapitalstocks sowie der einsetzende demografische Wandel schmälern die langfristigen realen Zinsen genauso wie die Unsicherheit in Europa.

Was der Sparer braucht, sind Investitionen und Innovationen im Unternehmenssektor, Infrastrukturinvestitionen, bessere Bildung und eine kontinuierliche Überprüfung, wie effizient wir eigentlich unsere Wirtschaft organisiert haben. Je eher wir dies in Angriff nehmen, desto schneller kann die EZB zu einer normalen Geldpolitik zurückkehren.

> Dr. Jörg Zeuner ist seit 2012 Chefvolks-wirt der KfW und leitet die volkswirt-schaftliche Abteilung der Bankengruppe. Er setzt Themen und Impulse in der wirtschaftspolitischen Diskussion und in der KfW und treibt die nachhaltige Entwicklung der Volkswirtschaften Deutschlands, Europas und der Welt voran.

Renditen werden von der Politik und den Unternehmen gemacht Ein Kommentar von Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe

Der Sparer braucht Inves -titionen und Inno vationen im Unternehmenssektor[ ]

Anmerkung: Die Beiträge unter den Rubriken GASTARTIKEL, PORTRÄT und TRANSIT geben die Meinungen des je-weiligen Autors wieder und stimmen nicht notwendigerweise mit denen der dwpbank überein.

Diese Broschüre wurde klimaneutral gedruckt mit First Climate.