alles klar mit bawo - schule der zukunft: schule der zukunft · 2016. 12. 20. · alles klar mit...
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ALLES KLAR MIT
Abfallvermeidung undAbfalltrennung – ein Leitfadenfür die Praxis in der Schule
BAWOBEZIRKLICHE ABFALLWIRTSCHAFTSOPTIMIERUNG
ALLES KLAR MIT
BAWOBEZIRKLICHE ABFALLWIRTSCHAFTSOPTIMIERUNG
Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule
Vorwort 4
1 Das BAWO-Projekt stellt sich vor 6
2 Die BAWO-Pilot-Schulen 9
3 Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung in den Schulen 12
4 Abfalltrennung in der Schule 15
4.1 Abfalltrennung kinderleicht – Das Farbleitsystem 16
4.2 Abfalltrennung im Schulgebäude 18
4.3 Abfalltrennung auf dem Schulhof 20
4.4 Abfalltrennung in Sportanlagen und in Turnhallen 22
4.5 Abfalllogistik: Lenkung der Abfallströme 23
4.6 Die Abfälle der Anderen 27
5 Abfallvermeidung 30
5.1 Das Standardprogramm: Trinkflaschen und Brotdosen 30
5.2 Getränkeversorgung 31
5.3 Die abfallarme Cafeteria / Mensa 35
5.4 Haltbare, umweltfreundliche Schulmaterialien 38
6 Kompostierung in der Schule 39
7 Die Motivation der Beteiligten 41
7.1 Schulartspezifische Unterschiede 41
7.2 Das Schulumfeld 42
7.3 Die Verwaltung 42
7.4 Die Reinigung 42
7.5 Die Schulleitung und die Lehrer 42
7.6 Die Hausmeister / Hauswarte / Hallenwarte 43
7.7 Die Schüler 43
7.8 Die Eltern 43
8 Pädagogische Einbindung 44
8.1 Anregungen für den Unterricht 44
8.2 Motivation ist möglich 46
8.3 Ideenkiste „Unterricht“ 47
8.4 Ideenkiste „Projekttage“ 48
8.5 Anregungen für Arbeitsgemeinschaften 50
9 Finanzielle Auswirkungen 52
9.1 Fifty-fifty 52
9.2 Das BSR-Prämiensystem 53
9.3 Die Kosten der Abfallentsorgung 55
Anhang 56
3
Inhalt
Es gibt Dinge, die sind heute in und
morgen schon wieder out. Tama-
gotschis und Gogos sind Beispiele
aus dieser Kategorie. Elefanten
gehören nicht dazu. Ob nun Jumbo,
Dumbo oder gar Benjamin Blüm-
chen – Elefanten sind offenbar zeit-
los „angesagt“.
Unser Elefant heißt BAWO – und
das nicht zufällig. Denn BAWO
steht für Bezirkliche AbfallWirt-
schaftsOptimierung. Sein Name ist
also Programm. Auch für das The-
ma Abfall gilt Ähnliches wie für Ele-
fanten: Es ist nicht neu – und es ist
keine „Eintagsfliege“. Gerade in be-
zirklichen Einrichtungen wie Kitas,
Schulen oder Verwaltungen steht
die Beschäftigung mit der Abfall-
vermeidung, und mehr noch mit
Versuchen zur Einführung der Ab-
falltrennung, seit Jahren mit wech-
selnder Intensität immer wieder auf
der Tagesordnung.
Und jetzt kommt auch noch BAWO?
Leider war die Konzeption dieses
Projektes absolut notwendig. Bei ei-
nem Besuch der bezirklichen Ein-
richtungen zeigt sich nämlich vieler-
orts, dass der Umgang mit Abfall
häufig noch nicht zufriedenstellend
organisiert ist. Aus den langjähri-
gen Erfahrungen in der Beschäfti-
gung mit Abfällen, die z. B. aus den
Schulen vorliegen, wird eines deut-
lich: Ein „vorbildhaftes“ Eintreten
für Abfallvermeidung, für die Verrin-
gerung von Schadstoffen in Abfäl-
4
Vorwort
len sowie für die hochwertige Ver-
wertung bzw. schadlose Beseitigung
nicht vermeidbarer Abfälle, wie der
Gesetzgeber sie fordert, kann nur
unter bestimmten Bedingungen ge-
währleistet werden. Es genügt je-
denfalls nicht, so die Erfahrung,
wenn die zuständige Verwaltung
auf die getrennte Sammlung der
Abfälle drängt und dafür Vorsortier-
behälter bereitstellt. Und es reicht
ebenfalls nicht aus, wenn die Berli-
ner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
jeder Berliner Schule ein „Umwelt-
paket für Schulen“ zustellen (1998),
in dem das Know-how für die ab-
fallarme Schule enthalten ist, oder
einen Workshop zu diesem Thema
organisieren (1999). Was neu ist an
BAWO und wie die zentralen Pro-
jektziele Rechtskonformität, Kosten-
entlastung sowie Umwelt- und Res-
sourcenschutz mit BAWO erreicht
werden sollen, das entnehmen Sie
bitte dem ersten Kapitel.
Diese Broschüre verfolgt zwei Ziele:
Sie dokumentiert einerseits die Akti-
vitäten, die von unseren Umweltbe-
ratern in die „BAWO-Pilot-Schulen“
getragen wurden, und stellt die da-
bei gemachten Erfahrungen, aber
auch die vorgefundenen Probleme
dar. In erster Linie jedoch möchten
wir hier Anregungen und Anleitun-
gen bei ganz konkreten Vorhaben
rund um das Thema Abfall in der
Schule geben und dafür aus den
von uns betreuten Schulen Referen-
zen anbieten. Es geht also um
Know-how-Transfer, um Realisie-
rungstipps aus der Praxis für die
Praxis.
Sowohl Lehrerinnen und Lehrer als
auch Schülerinnen und Schüler,
natürlich auch die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Bezirksämtern,
nicht zu vergessen die anderen Lese-
rinnen und Leser ... werden feststel-
len, dass wir häufig nur die männli-
che Geschlechtsform gewählt haben.
Auf diese Weise möchten wir sicher-
stellen, dass der Leitfaden lesbar
bleibt und die Inhalte nicht unter ei-
nem Wirrwarr von Begriffen begra-
ben werden.
5
BAWO steht für Bezirkliche Abfall-
WirtschaftsOptimierung und ist ein
Projekt der Berliner Stadtreinigungs-
betriebe (BSR). Es wurde in Abstim-
mung mit der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und mit den Be-
zirksverwaltungen konzipiert und
wendet sich an alle bezirklichen
Einrichtungen Berlins, insbesondere
an Kindertagesstätten (Kitas), Schu-
len (inklusive Berufsschulen) und
Verwaltungen. Das Projekt beinhal-
tet Elemente direkter Hilfestellung
für einzelne Einrichtungen wie auch
die Entwicklung von unterstützen-
den Medien und die Organisation
von Transfer-Veranstaltungen.
Ziele
� Reduzierung des Abfallaufkom-
mens
� Bessere Abfalltrennung
� Umwelt- und Ressourcenschutz
� Sensibilisierung für die Anforde-
rungen einer ökologischen Abfall-
wirtschaft
� Kostenentlastung der öffentli-
chen Hand (Landes- und Bezirks-
ebene)
� Unterstützung der öffentlichen
Hand in der Wahrnehmung ihrer
abfallwirtschaftlichen Vorbild-
funktion gemäß der landesgesetz-
lichen Regelungen
(§ 23 KrW-/AbfG Bln)
� Rechtskonformität
Module
BAWO ist in drei Module gegliedert,
welche in ganz Berlin angeboten
werden und jeweils auf etwa ein
halbes Jahr ausgelegt sind: „Schu-
le“, „Verwaltung“ und „Kita“. Dane-
ben werden in einem vierten Modul
„NGA“ exemplarisch Einrichtungen
des Naturschutz- und Grünflächen-
amtes Steglitz-Zehlendorf betreut.
Leistungen
Für Schulen, Verwaltungen und Ki-
tas wird ein Wettbewerb organisiert,
an dem pro Berliner Alt-Bezirk je ei-
ne Schule, eine Verwaltung und ei-
ne Kita als „BAWO-Pilot-Einrichtun-
gen“ teilnehmen dürfen. Gewinner
sind jeweils die Einrichtungen mit
dem geringsten spezifischen Abfall-
aufkommen (bezogen auf einen Ab-
fallerzeuger). Dabei wurden im Vor-
feld des Wettbewerbs die genauen
Bewertungskriterien festgelegt. So
wird Abfall zur Verwertung anders
beurteilt als Abfall zur Beseitigung.
Weitere Prämierungskriterien sind
die Trenngüte (Erfassungs- und
Störstoffquoten), besondere Abfall-
vermeidungsmaßnahmen, durchge-
führte Projekte oder dokumentierte
Unterrichtseinheiten.
Die am Wettbewerb teilnehmenden
Einrichtungen werden intensiv und
bedarfsgerecht durch die Umwelt-
6
[1] Das BAWO-Projektstellt sich vor
BSR-Profis für Ihr Abfallkonzept: Das BAWO-Projekt-Team
berater der BSR betreut (etwa 100
Stunden je Objekt). Ferner erhalten
sie in benötigter Stückzahl Vorsor-
tierbehälter (inklusive Aufkleber
und Plakate zur Abfalltrennung)
und Informationsmaterialien wie
Unterrichtshilfen und Ausstellun-
gen. Darüber hinaus werden in Ab-
stimmung mit den Einrichtungen
verschiedene Maßnahmen zur Ab-
fallvermeidung oder Abfallsamm-
lung entwickelt, von den BSR finan-
ziert und gemeinsam umgesetzt.
Nach Abschluss der Wettbewerbs-
phase und der berlinweiten Auswer-
tung der Ergebnisse wird für alle
Schulen beziehungsweise Kitas je-
des Bezirks je ein Workshop zum
bezirksweiten Transfer der Ergebnis-
se organisiert, für Verwaltungen
gibt es auf Berliner Ebene zwei
Workshops. Die gesamte inhaltlich-
konzeptionelle Planung und Gestal-
tung der Workshops übernehmen
die BSR. Die Bezirke stellen einen
geeigneten Raum zur Verfügung.
Zur Unterstützung des Ergebnis-
transfers und zur Dokumentation je-
des Moduls wird jeweils ein Leitfa-
den herausgegeben.
Für alle Schulen, bezirklichen Ver-
waltungsgebäude sowie landeseige-
nen Kitas legt das BAWO-Projekt-
Team ein differenziertes Angebot
für ihre umwelt- und bedarfsgerech-
te Entsorgung vor. Dafür werden al-
le Standorte besichtigt und Art und
Menge der Entsorgungsbehälter
(externe Entsorgungslogistik) für je-
de Einrichtung individuell berech-
net. Durch dieses aufwändige Ver-
fahren lassen sich Optimierungs-
möglichkeiten erkennen. Diese kön-
nen dann mit Hilfe der BSR für die
Bezirke kostensparend umgesetzt
werden.
Bezogen auf die bezirklichen Ge-
samtentsorgungskosten sind Spar-
potenziale von mindestens zehn
Prozent, in einzelnen Bezirken auch
erheblich mehr, auszuschöpfen.
Bei Realisierung des angebotenen
Konzepts zur externen Optimierung
sorgen die BSR jeweils auch für ei-
ne interne Optimierung der Abfall-
entsorgungslogistik. Dazu werden
allen bezirklichen Einrichtungen un-
entgeltlich Vorsortiergefäße überlas-
sen. Darüber hinaus werden auch
hier Abfallvermeidungs- und Ver-
wertungsmaßnahmen (z.B. Verwen-
dung von Mehrwegwindeln, Kom-
postierung) finanziert.
Um künftig die externe Logistik, al-
so die Zusammenstellung der Ent-
sorgungsbehälter, an die sinkenden
Abfallmengen bestmöglich anpas-
sen zu können, wird den Einrichtun-
gen ein spezielles System zur Moti-
vation der Zielgruppen (Verwaltung,
Kitas und Schulen) angeboten: Das
BSR-Prämiensystem ist in Kapitel 9
ausführlich erläutert.
Realisierung
BAWO unterscheidet sich schon
konzeptionell wesentlich von den
bisher von verschiedenen Seiten ge-
starteten Versuchen, den Umgang
mit den Abfällen der öffentlichen
Hand zu verbessern. Wesentliche
Kriterien hierfür sind
� Gemeinsames Vorgehen von
Bezirken, Senat und BSR
� Kombination aus direkter Hilfe,
Know-how-Transfer und „Hilfe zur
Selbsthilfe“
� Berlinweite Ausrichtung
� Umfangreiche Sachmittel-
unterstützung
� Hohe Qualität (erfahrene
Mitarbeiter, erprobte Konzepte)
Für den Erfolg von BAWO ist einer-
seits die vertrauensvolle Zusammen-
arbeit der Bezirke, der Senatsverwal-
tungen und der BSR notwendig. Ge-
nauso wichtig ist jedoch, dass die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je-
der einzelnen Einrichtung entspre-
chend ihrer Verantwortung und ih-
res Funktionsbereiches die BAWO-
Ziele engagiert unterstützen und
die einzelnen Maßnahmen konse-
quent umsetzen.
8
BAWO ist ein Projekt der BSR
und richtet sich an die bezirk-
lichen Einrichtungen Berlins.
Ziel ist, insbesondere in Kitas,
Schulen und Verwaltungen
den Umgang mit Abfällen zu
verbessern, die Rechtskonfor-
mität zu sichern sowie zur
Kostenentlastung und zum
Umweltschutz beizutragen.
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Die BSR sind nicht imstande, alle
rund 1.200 Berliner Schulen mit der
nötigen Intensität zu betreuen, die
zum Aufbau eines vorbildlichen Ab-
fallmanagements jeweils erforder-
lich wäre. Um es deutlich zu sagen:
Die Verantwortung für den Umgang
mit Abfall kann den Schulen nie-
mand abnehmen. Um unsere Unter-
stützung jedoch nicht nur auf Emp-
fehlungen und das Anbieten von
Konzepten zu beschränken, haben
wir einzelne Schulen – unsere
„BAWO-Pilot-Schulen“ – stellvertre-
tend für alle Berliner Schulen (von
November 2000 bis März 2001)
sehr intensiv betreut.
Auswahl der Schulen
Im Sommer 2000 haben wir das
BAWO-Projekt allen damals noch
23 Berliner Stadtbezirken vorge-
stellt und angeboten, je Bezirk bei-
spielhaft eine Schule durch unsere
Umweltberater zu betreuen. Die Be-
nennung dieser Schulen erfolgte
durch die bezirklichen Schulverwal-
tungen.
BAWO-Wettbewerb
Die Betreuung der „BAWO-Pilot-
Schulen“ wurde als Wettbewerb ge-
staltet. Dies sollte die Schulen anre-
gen, selbst ein hohes Maß an Moti-
vation und Initiative zu entwickeln,
andererseits aber zugleich auch die
Möglichkeit geben, Engagement zu
honorieren und die besten Schulen
zu prämieren. Als Hauptpreis lock-
ten 5.000,- DM.
Wettbewerbskriterien
Doch wie ermittelt man die beste
Schule? Zunächst haben wir festge-
legt, dass nicht die im Projektzeit-
raum erreichten Veränderungen für
die Entscheidung herangezogen
werden, sondern das erreichte Ab-
fall-Niveau am Ende des Wettbe-
werbs, unabhängig von den Start-
werten der einzelnen Schulen. Wich-
tigste Bewertungskriterien sollten
die tatsächlichen Abfallmengen so-
wie Umweltschutzmaßnahmen und
Aktionen, jeweils mit Bezug zum
Thema Abfall, sein.
Um die Abfallmengen unterschied-
lich großer Einrichtungen miteinan-
der vergleichen zu können, haben
wir sie auf die Anzahl der Abfaller-
zeuger, also die Schüler und das
Schulpersonal, bezogen (spezifi-
sches Abfallaufkommen) und in Li-
ter je Woche ausgedrückt. Dabei
wurde wegen der unterschiedlichen
Umweltrelevanz der verschiedenen
Abfälle der Restmüll (Graue Tonne)
im Verhältnis zu Papier (Blaue Ton-
ne) und Verpackungen (Gelbe Ton-
ne) dreimal so negativ gewertet. Je
[2] Die „BAWO-Pilot-Schulen“9
[2] Die „BAWO-Pilot-Schulen“
Tabelle 1: Verzeichnis der „BAWO-Pilot-Schulen“
Anzahl
Schüler
Schule Schultyp Bezirk Adresse PLZ Schulleitung Telefon 2001/02
Wilhelm-von-Siemens
Oberschule Gymnasium Marzahn-Hellersdorf Allee der Kosmonauten 134 12683 Frau Krumnow 549 7913 40 1099
George-Orwell
Oberschule Realschule Lichtenberg Rosenfelder Ring 39 10319 Herr Kulessa 512 50 27 593
OSZ-Banken und
Versicherungen Berufsfachschule Mitte Alt-Moabit 10 10557 Herr Romann 39 88 4110 2687
Dunant-Grundschule Grundschule Steglitz-Zehlendorf Gritzner Straße 19–23 12163 Herr Kaufhold 79 74 2160 503
Gymnasium Herr Dr. Lölke 425 04 47 650
Pasteur-Oberschule Abendgymnasium Pankow Pasteurstraße 7–11 10407 Herr Dr. Tenner 425 4218 400
Mendel-Grundschule
Pankow Grundschule Pankow Stiftsweg 3 13187 Frau Buckert 4760 7910 341
Carl-Philipp-Emanuel-
Bach-Oberschule Musikgymnasium Mitte Rheinsberger Straße 4–5 10115 Herr Szameitat 449 04 26 184
Helmholtz Oberschule Gesamtschule Neukölln Wutzkyallee 68 12353 Frau Rothaus 609 7170 631
Herr
Barnim Oberschule Gymnasium Lichtenberg Ahrensfelder Chaussee 41 13057 Schmidt-Ihnen 93 66 69-0 853
Grundschule am
Dielingsgrund Grundschule Tempelhof-Schöneberg Dielingsgrund 35 12305 N. N. 75 60 82 22 470
200 94 42 50
Wedding Grundschule Grundschule Mitte Antonstraße 10–11 13347 Frau Suhr 20 09 44 434
Richard Schirrmann
Grundschule Grundschule Mitte Plantagenstraße 16 13347 Herr Buss 258/9 294
Scharmützelsee-
Grundschule Grundschule Tempelhof-Schöneberg Hohenstaufenstraße 49 10779 Frau Vornberger 75 60 7162 364
Birger-Forell-
Grundschule Grundschule Charlottenburg-Wilmersdorf Koblenzer Straße 20 10715 Frau Winde 8 57 7180 500
Nehring Grundschule
Sonderpädagogisches
Förderzentrum Herr Axmann 902 92 43 00 367
Peter Jordan Schule Grundschule Charlottenburg-Wilmersdorf Nehringstraße 9–10 14059 N. N. 902 92 43 30 190
Bücherwurm-
Grundschule Grundschule Marzahn-Hellersdorf Tangermünder Straße 107 12627 Herr Erdmann 9918132 701
1. Realschule Realschule Treptow-Köpenick Kiefholzstraße 45 12435 Herr Fischer 53 63 39 50 488
Fanny Hensel
Grundschule Grundschule Friedrichshain-Kreuzberg Schöneberger Straße 23 10963 Frau Köppen 50 58 6812 339
Linus-Pauling-
Gymnasium Gymnasium Treptow-Köpenick Keplerstraße 10 12459 Herr Vinzelberg 535 03 32 613
Mark-Twain-
Grundschule Grundschule Reinickendorf Auguste-Viktoria-Allee 95 13403 Frau Thamm 4192 48 24 488
Schule im Schule für
Komponistenviertel Lernbehinderte Pankow Smetanastraße 27 13088 Frau Sommer 925 07 92 205
Pettenkofer
Grundschule Grundschule Friedrichshain-Kreuzberg Pettenkofer Straße 20–24 10247 Herr Hesse 426 87 07 243
John-F.-Kennedy Schule Gesamtschule Steglitz-Zehlendorf Teltower Damm 87–93 14167 Frau Wöpke 63 215710 1572
[2] Die „BAWO-Pilot-Schulen“11
vermüllter jedoch die „Wertstoff“-
Tonnen waren, desto negativer
schlugen sie zu Buche.
Positiv vermerkte Aktionen können
z.B. der Betrieb einer abfallarmen
Cafeteria oder ein in der Schulord-
nung verankertes und auch „geleb-
tes“ Verbot von Einweg-Getränke-
verpackungen sein. Schließlich ha-
ben wir bei unserer Bewertung auch
die in Abhängigkeit vom Schultyp
unterschiedlich erforderlichen An-
strengungen gewertet, die für das
Erreichen eines bestimmten Abfall-
Ziels jeweils erforderlich waren.
Die Steckbriefe der „Pilot-Schulen“
Die einzelnen „Pilot-Schulen“ sind
mit ihrer Charakteristik in der Tabel-
le 1 (links) zusammengestellt
Die Betreuung der „Pilot-Schulen“
Um wirkungsvoll in der Schule ar-
beiten und möglichst viele Maßnah-
men auch umsetzen zu können,
sind die Umweltberater auf eine en-
ge Kooperation mit vielen Funkti-
onsträgern innerhalb und außer-
halb der Schulen angewiesen. Dar-
um stand der Aufbau von eigenen
Kontakten und die Vernetzung der
verschiedenen Funktionsträger am
Beginn der Arbeit an den „Pilot-
Schulen“.
So konnten an mehreren Schulen,
beispielsweise am Oberstufenzent-
rum Banken und Versicherungen,
Steuerungsgruppen eingesetzt wer-
den, an denen Schul- oder Verwal-
tungsleiter ebenso beteiligt waren,
wie Vertreter des Lehrkörpers und
der Hausmeister. Von diesen Grup-
pen wurden Kontakte zu weiteren
abfallrelevanten Parteien (etwa Rei-
nigungsfirmen, Lieferanten, Eltern-
vertreter) hergestellt. Die Steue-
rungsgruppen nahmen über die
Laufzeit des Schulprojektes die Akti-
vitäten in die Hand. In einigen
Schulen gelang es aus unterschied-
lichen Gründen leider nicht, die für
die Verbesserung des Umgangs mit
Abfall wichtigen Personen zu einer
aktiven Gruppe zusammenzuführen.
Zur Bestandsaufnahme jeder „Pilot-
Schule“ gehörte eine differenzierte
Abfallanalyse (Kap. 3) sowie eine
Schwachstellenanalyse der gesam-
ten Einrichtung. Auf der Basis der
Bestandsaufnahme wurden jeweils
individuelle Optimierungskonzepte
entwickelt. Welche und wie viele
dieser Konzepte in der anschließen-
den Realisierungsphase tatsächlich
auch in die Tat umgesetzt werden
konnten, hing entscheidend von der
Intensität der Zusammenarbeit mit
der Schule und der Transparenz der
Aufgabenverteilung ab. Um dies in
ausreichendem Maße zu gewährleis-
ten, wurden Maßnahmenpläne auf-
gestellt, in denen festgelegt wurde,
wer, wann, was, wie zu machen hat-
te. Wie ein solcher Maßnahmenplan
für eine durchschnittliche Schule
aussehen sollte, zeigen wir Ihnen
anhand verschiedener Beispiele im
Anhang.
Als obligatorisches Minimalpro-
gramm wurde überall die Abfall-
trennung eingeführt beziehungswei-
se wesentlich verbessert (Kap. 4).
Die Maßnahmen zur Abfallvermei-
dung werden im Kapitel 5 beschrie-
ben. Nachdem die einzelnen Akti-
vitäten mehrere Wochen betreut
worden sind und sich neue Arbeits-
abläufe etablieren konnten, erfolgte
zur Prüfung des Betreuungserfolges
eine zweite Abfallanalyse. Die Er-
gebnisse aus der zweiten Abfallana-
lyse waren entscheidend für die Er-
mittlung des Wettbewerbssiegers.
Stellvertretend für alle Berliner
Schulen wurden 23 BAWO-
Pilot-Schulen von Umweltbera-
tern der BSR über etwa ein
halbes Jahr lang intensiv be-
treut. Gemeinsam mit Vertre-
tern dieser Schulen wurde
zunächst eine Bestandsauf-
nahme durchgeführt, die zu ei-
ner Schwachstellenanalyse
führte. Auf der Basis dieser
Analyse wurden Optimierungs-
konzepte entwickelt, Maßnah-
menpläne aufgestellt und
bestmöglich umgesetzt.
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Die Gesamtmenge der in einer
Schule erzeugten Abfälle sowie die
Verteilung dieser Abfälle auf die
einzelnen Abfallfraktionen (Papier,
Leichtverpackungen, Glas, Restab-
fall) sagen viel aus über das abfall-
relevante Verhalten der Schüler und
Lehrer. Gemeinsam mit der erreich-
ten Qualität der Abfalltrennung (Er-
fassungs- und Störstoffquoten) bie-
ten diese Zahlen eine belastbare
Grundlage zur Beurteilung des Ab-
fall-Niveaus einer Schule.
Diese Zahlen stammen aus differen-
zierten Abfallanalysen. Dabei wer-
den die gesamten Abfälle einer
Schule in die verschiedenen Abfall-
fraktionen sortiert.
Wenn die Entsorgungsbehälter für
die einzelnen Abfallfraktionen ein-
zeln analysiert werden, lässt sich
feststellen, wieviel Prozent jeder
Fraktion auch tatsächlich in die
richtigen Entsorgungsbehälter ent-
sorgt worden sind. Wir bezeichnen
dies als Erfassungsquote. Werden
beispielsweise in allen Entsorgungs-
behältern einer Schule in der Sum-
me 100 Liter Glasabfälle festge-
stellt, wovon sich 85 Liter in dem
Weiß- beziehungsweise Buntglas-
behälter fanden, so beträgt die Er-
fassungsquote für Glas in diesem
Fall 85 Prozent.
Die Erfassungsquote allein ist je-
doch nicht zur Beurteilung der Güte
der Abfalltrennung ausreichend.
Ebenso wichtig wie die Erfassungs-
quote ist die Störstoffquote. Wir ver-
stehen darunter die Summe der Ab-
fallanteile, die sich als Fehlwürfe in
einem Entsorgungsbehälter finden.
Ein Beispiel auch hierzu: Eine Gelbe
Tonne zur Entsorgung von Leichtver-
packungen ist mit 500 Liter Abfäl-
len gefüllt. Die Analyse ergibt, dass
300 Liter davon aus Leichtver-
packungen (etwa Trinkpäckchen
und Getränkedosen) bestehen, je-
doch 200 Liter aus verschiedensten
Störstoffen (etwa Glasflaschen,
Speisereste, Elektroschrott). Die
Störstoffquote beträgt in diesem
Beispiel 40 Prozent.
Eine derartige Störstoffquote ist bei
weitem zu hoch, um eine sinnvolle
Verwertung der gesammelten Abfäl-
le zu ermöglichen. Daraus ergibt
sich, dass selbst die vollständige Er-
fassung einer Abfallfraktion (Erfas-
sungsquote 100 Prozent) bei gleich-
zeitig hoher Störstoffquote (Vermül-
lung) wertlos ist.
Um die Ergebnisse der Abfallanaly-
sen verschiedener Schulen mitei-
nander vergleichen zu können, wur-
den die ermittelten Abfallmengen
auf die Anzahl der schulischen Ab-
fallerzeuger (AEZ) umgerechnet. Wir
sprechen hier von spezifischen Ab-
fallmengen. In den folgenden Dar-
stellungen haben wir nur die volu-
menbezogenen Abfallmengen dar-
[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung12
[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung in den Schulen
gestellt (spezifisches Abfallvolumen)
und auf eine Woche bezogen (Liter
pro Abfallerzeuger und Woche).
In jeder „Pilot-Schule” wurde zu Be-
ginn und am Ende der Betreuung je
eine Abfallanalyse durchgeführt.
Während die erste Analyse ein
wichtiger Teil der Bestandsaufnah-
me war, wurde durch die verglei-
chende zweite Analyse eine Eva-
luierung der im Rahmen des Mo-
duls „Schule” erreichten Verände-
rungen möglich.
Die Ergebnisse der ersten Abfall-
analyse lassen sich wie folgt zu-
sammenfassen:
� Das spezifische Abfallvolumen
schwankt zwischen kaum 4 und 11
Litern je Abfallerzeuger und Woche.
� Verpackungen und Papier bilden
im Durchschnitt der Schulen mit
über 75 Prozent am Gesamtabfall-
aufkommen die wichtigsten Abfall-
fraktionen.
� Das Restabfallaufkommen
schwankt zwischen weniger als ei-
nem halben Liter und drei Litern je
Abfallerzeuger und Woche.
� Während in einigen Schulen für
Verpackungen und Papier ein spezi-
fisches Abfallaufkommen von bis zu
5 Litern pro Woche erreicht wird,
können diese Werte durch konse-
quente Abfallvermeidung auf deut-
lich unter einen Liter reduziert wer-
den.
� Der Erfolg der Abfalltrennung
lässt sich durch Erfassungs- und
Störstoffquoten beschreiben. Da-
nach wird im Durchschnitt der
Schulen Papier besser getrennt und
sortenreiner gesammelt als Ver-
packungen. In rund der Hälfte der
Projektschulen sind die Störstoff-
quoten nicht akzeptabel.
� In der Mehrzahl der Projektschu-
len werden die Restabfallbehälter
zwischen 60 und über 80 Prozent
mit Abfällen gefüllt, die dort nicht
hineingehören. Diese Abfälle gehen
dem Recycling verloren und verursa-
chen unnötig hohe Kosten.
Aus der vergleichenden Betrach-
tung der ersten und zweiten Ab-
fallanalysen lassen sich die fol-
genden Erkenntnisse ableiten:
� Die durchschnittliche Abfallzu-
sammensetzung der BAWO-Schulen
hat sich nach den Optimierungs-
maßnahmen kaum verändert.
� Durch die Einführung bzw. Opti-
mierung der Abfalltrennung konn-
ten in 21 der 22 BAWO-Schulen die
Erfassungsquoten für Papier, Pappe
und Kartonagen (PPK) und für die
Leichtverpackungen (LVP) deutlich
gesteigert werden.
[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung13
Leichtverpackungen – LVP(42 %)
Weißglas(1 %)
Buntglas(1 %)
Bioabfall(2 %)
Restabfall(20 %)
Papier, Pappe, Kartonagen – PPK(34 %)
Abfall-zusammen-setzung derBAWO-Schulen
� Im Durchschnitt stieg durch die
Maßnahmen die Erfassungsquote
für PPK von 68 auf 81 Prozent, wo-
bei gleichzeitig ein Rückgang der
Störstoffquote in den Papiercontai-
nern von 10 auf 6,5 Prozent festge-
stellt wurde. In 14 der 22 BAWO-
� Bei den Leichtverpackungen wur-
den in 21 der 22 Schulen erhebli-
che Steigerungen der Erfassungs-
quoten erzielt. Im Durchschnitt
stieg die Erfassungsquote durch die
Optimierung der Abfalltrennung
von 45 auf 74 Prozent. Wie bei den
� Die guten Resultate spiegeln sich
auch in den Erfassungs- und Stör-
stoffquoten für den Restabfall wi-
der. Im Durchschnitt landet mit 84
Prozent mehr Restabfall im Restab-
fallcontainer als vorher (78%). Die
entscheidende Verbesserung konnte
hier bei dem Anteil der Störstoffe
im Restabfallcontainer erzielt wer-
den, der durchschnittlich von 66
auf 44 Prozent gesenkt wurde.
� Durch die guten Trennergebnisse
bei der Abfallsammlung konnten in
den BAWO-Schulen Kostensen-
kungen von durchschnittlich 14 Pro-
zent realisiert werden, bezogen auf
die Abfallentsorgungskosten vor Be-
ginn der Optimierungsmaßnahmen.
� Die spezifischen Abfallmengen
pro Abfallerzeuger und Woche san-
ken nur leicht von 6,9 auf 5,7 Liter.
Dies war auch nicht anders zu er-
warten, da die initiierten Abfallver-
meidungsmaßnahmen lange Vor-
laufzeiten haben und erst im Laufe
der Zeit greifen werden.
Im Anhang sind die wesentlichen
Ergebnisse in Diagrammform abge-
bildet.
[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung14
Das Abfallaufkommen, die Abfallzusammensetzung und die Güte der Abfalltrennung be-
schreiben das Abfall-Niveau auf dem sich eine Schule befindet. Die Umrechnung der
durch Abfallanalysen ermittelten absoluten Daten auf die Abfallerzeuger erlaubt die ver-
gleichende Betrachtung verschiedener Schulen. Die Abfallfraktionen Leichtverpackungen
und Papier dominieren mit einem Anteil von etwa 76 Prozent der Gesamtabfälle die Ab-
fallsituation in der Schule. Das Gesamtabfallaufkommen der „Pilot-Schulen” schwankte
zu Beginn des Moduls zwischen 4 und 11 Litern je Abfallerzeuger und Woche. Durch die
Betreuung der Umweltberater konnten die Gesamtabfallmengen auf durchschnittlich 5,7
Liter je Abfallerzeuger und Woche reduziert werden.
Parallel dazu konnten die Erfassungsquoten für Papier, Pappe und Kartonagen (81%),
Leichtverpackungen (74%) und Restabfall (84%) deutlich gesteigert und für alle drei
Abfallarten der Anteil der Störstoffe in den jeweiligen Entsorgungscontainern gesenkt
werden, bei PPK und den Leichtverpackungen im Durchschnitt auf unter 10 Prozent. Da-
mit konnten das Abfall-Niveau der BAWO-Pilot-Schulen erheblich verbessert und Kosten-
senkungen in einer Größenordnung von 14 Prozent bezogen auf die Abfallentsorgungs-
kosten vor den Maßnahmen realisiert werden.
Schulen wurden sehr hohe Erfas-
sungsquoten von über 83 Prozent
für PPK erreicht. In der Hälfte aller
BAWO-Schulen fielen die Störstoff-
anteile im Papiercontainer unter die
5-Prozent-Schwelle.
Papierabfällen konnte auch hier der
Anteil der Störstoffe im gelben LVP-
Container von 21 auf jetzt 10 Pro-
zent gesenkt werden, was eine Hal-
bierung der Störstoffanteile für
Leichtverpackungen bedeutet.
ZUSAMMENFASSUNG
15
Für eine erfolgreiche Einführung der
Abfalltrennung in der Schule ist die
Zusammenarbeit aller Beteiligten
unbedingt erforderlich. Nur wenn
die Belange und spezifischen Bedin-
gungen, denen sich jede der betei-
ligten Gruppen ausgesetzt sieht, bei
der Organisation der Abfalltren-
nung Berücksichtigung finden, wird
die Abfalltrennung auf lange Sicht
erfolgreich sein und Bestand haben.
Dabei ist der Erfolg abhängig von
der Zusammenarbeit und Abstim-
mung zwischen
� der Schulleitung,
� den Lehrerinnen und Lehrern,
� den Schülerinnen, Schülern und
der Schülervertretung,
� den Eltern und der Elternvertre-
tung,
� den Fremdnutzern, wie z.B.
Volkshochschulkursen, Musik-
schulen und Sportvereinen, die
Schulräume und andere Einrich-
tungen der Schule nutzen,
� dem Hausmeister,
� der Cateringfirma bzw. dem
Pächter der Cafeteria oder der
Mensa sowie
� der Reinigungsfirma bzw. den
Reinigungskräften.
Außerdem ist eine enge Zusammen-
arbeit mit den kommunalen Verwal-
[4] Abfalltrennung in der Schule
tungsstellen erforderlich. Hierzu
gehören insbesondere
� die Schulverwaltung des Bezirks
bzw. das zuständige Landes-
schulamt,
� die Immobilienverwaltung,
Grundstücksmanagement und
Rechnungsstellen des Bezirks-
amtes sowie
� die Vergabestelle für Turnhallen.
Alle, die in der Schule Abfälle er-
zeugen oder im Rahmen der Abfall-
entsorgung oder Reinigung damit
umgehen, müssen darüber infor-
miert sein, dass die Abfälle ge-
trennt in die dafür bestimmten Be-
hälter entsorgt werden. Hierzu ge-
hört auch zu wissen, welche Abfälle
in welche Behälter zu entsorgen
sind. Um den Schülern den Sinn der
Abfallvermeidung und Abfalltren-
nung verständlich zu machen und
damit dauerhaft ressourcenscho-
nendes Verhalten zu fördern, ist die
Integration des Themas in den Un-
terricht unerlässlich.
Die Logistik der Abfallentsorgung
muss in Absprache mit den Lehrern,
den Schülern, dem Hausmeister und
den Reinigungskräften geregelt
werden.
[4] Abfalltrennung in der Schule
Eine getrennte Entsorgung der Ab-
fälle ist natürlich nur möglich, wenn
entsprechende Abfallbehälter vor-
handen sind und alle wissen, wel-
che Abfälle in welche Behälter ge-
worfen werden sollen. Hierzu ist die
Einführung eines Farbleitsystems
notwendig.
Das Farbleitsystem weist jeder ge-
trennt zu sammelnden Abfallfrakti-
on eine bestimmte Farbe zu. Das er-
leichtert auch anderen Nutzern und
Besuchern die richtige Zuordnung
ihrer Abfälle zu den Abfallbehäl-
tern. Die Farben leiten sich jeweils
von den in Berlin für die Entsor-
gung der verschiedenen Abfallfrak-
tionen verwendeten Entsorgungs-
behälter ab.
Blau: Papier, Pappe, Kartonagen
Gelb: Leichtverpackungen aus
Kunststoff, Weißblech, Verbundma-
terialien
Dunkelgrau: Restabfall
Braun/Grau: BIOGUT
Braun: Speisereste
Grün: Buntglas
Weiß: Weißglas
In Schulen reichen im Allgemeinen
drei Farben aus: Blau für Papier und
Pappe, Gelb für Verpackungsmateri-
al und Grau für Restabfälle. Eine
weitere Erleichterung stellt die Mar-
kierung der Behälter mit Aufklebern
entsprechender Logos dar.
Damit das Farbleitsystem seinen
Zweck erfüllen kann, muss es auf
die gesamte in der Schule zum Ein-
satz kommende Sammellogistik, mit
der Abfälle gesammelt und trans-
portiert werden, übertragen werden.
Das heißt konkret, dass die zur
Kennzeichnung der einzelnen Ab-
fallfraktionen verwendeten Farben
sich nicht nur auf die Vorsortier-
behälter, sondern auch auf die
Mülltüten, die Abfallsammelsäcke
der Reinigungsfirma, die Abfall-
behälter auf dem Schulhof und die
Hofstandgefäße der Entsorgerfir-
men erstrecken müssen.
Vorsortierbehälter
Verfügt eine Einrichtung noch nicht
über geeignete Vorsortierbehälter
für die getrennte Sammlung der
wichtigsten Abfälle, so empfiehlt
sich der Kauf von preiswerten, offe-
nen Behältern, mit denen das Far-
bleitsystem leicht realisiert werden
kann. Voraussetzung ist allerdings,
dass die Vorsortierbehälter in den
geeigneten Farben erhältlich sind.
[4] Abfalltrennung in der Schule16
[4.1] Abfalltrennung kinderleicht – Das Farbleitsystem
Die nachträgliche Kennzeichnung
von Behältern, die nicht dem Farb-
leitsystem folgen, ist nicht zu emp-
fehlen, da dies im Normalfall nicht
zu einer soliden dauerhaften Lö-
sung führt.
Beutel für die Vorsortierbehälter
Um die Vorsortierbehälter vor Ver-
schmutzungen zu schützen, werden
in der Regel nach jeder Entleerung
frische Müllbeutel eingelegt. Dies
betrifft insbesondere die Vorsortier-
behälter für Restabfall und Leicht-
verpackungen.
Gelbe Müllbeutel zur Einlage in den
Sammelbehälter für Leichtver-
packungen können kostenfrei über
die DASS (Frau Seefeld, Tel.
56 56 56 – 175) bezogen werden.
Graue Müllbeutel werden in der Re-
gel von der Reinigungsfirma einge-
kauft und für die in der Schule auf-
gestellten Mülleimer verwendet.
Diese sollten dann nur noch in die
Restabfallsammler eingelegt wer-
den.
Die Papierkörbe (blau) benötigen
keine Müllbeutel, da Papierabfälle
nicht schmutzig sind.
Abfallsammelsäcke für die Entlee-
rung der Vorsortierbehälter
Die von den Reinigungsfirmen für
die Entleerung der Vorsortierbehäl-
ter verwendeten Sammelsäcke sind
in der Regel blau. Mit 120 Litern
Fassungsvermögen lassen sie sich
gut für die Entleerung der Papier-
körbe verwenden. Gelbe und graue
Sammelsäcke für die Leichtver-
packungen und den Restabfall sind
in gleichen Größen und Stärken im
Handel erhältlich. Allerdings liegen
die Anschaffungskosten deutlich
über denen der blauen Säcke. Den
Reinigungsfirmen können dadurch
Mehrkosten in Höhe von durch-
schnittlich 200 – 350 DM pro
Schule und Jahr entstehen
(Kap. 4.5).
Entsorgungscontainer
An manchen Standorten sind die
aufgestellten Restabfallcontainer
der BSR grün oder hellgrau anstatt
dunkelgrau gefärbt. Dies lässt sich
aber auf Anfrage bei dem für den
Standort zuständigen Entsorgungs-
hof der BSR leicht beheben. Zusätz-
lich können die Behälter durch
große Aufkleber gekennzeichnet
werden.
[4] Abfalltrennung in der Schule17
[4] Abfalltrennung in der Schule18
[4.2] Abfalltrennung im SchulgebäudeFarben und Größen der Vorsortier-
behälter
Der Grundsatz der Kreislaufwirt-
schaft heißt: Vermeidung vor Ver-
wertung vor Beseitigung. Die Abfäl-
le, die nicht vermieden werden kön-
nen, sollen also vorrangig verwertet
werden. Das lässt sich nur dann in
einer Schule realisieren, wenn ent-
sprechende Behältnisse zur Verfü-
gung stehen, mit denen eine ge-
trennte Erfassung der verschiede-
nen Abfallfraktionen möglich ist.
Im Allgemeinen lässt sich die Ab-
falltrennung sinnvoll bei den drei
Abfallfraktionen Papier und Pappe
(blau), Verpackungen (gelb) und
Restabfall (grau) praktizieren.
Die Vorsortierbehälter sollten nicht
zu groß gewählt werden. Sie benöti-
gen sonst nicht nur viel Platz, große
Behälter verführen auch dazu, mehr
Abfall als nötig zu produzieren. In
Klassen- und Kursräumen wurden
gute Erfahrungen mit folgenden
Behältergrößen gemacht: Papier-
behälter und Behälter für Ver-
packungsabfälle mit jeweils 18 Li-
tern und Restabfallbehälter mit 12
Litern Fassungsvermögen. In Abhän-
gigkeit von der Entsorgungshäufig-
keit und der Funktion der jeweiligen
Räume können im Einzelfall auch
größere Behälter (30 Liter) z.B. für
Papierabfälle in Kopierräumen sinn-
voll sein.
In die Abfallbehälter eingehängte
Tüten sollten nicht so groß sein,
dass sie die Beschriftung oder
große Teile des Behälters von außen
gänzlich verdecken. In den Behäl-
tern für Abfälle aus Papier und Pap-
pe machen sie ohnehin keinen Sinn.
Auswahl der Behälterfarben für
die unterschiedlichen Schulräume
Nicht in allen Schulräumen ist die
Aufstellung aller drei Behälterfar-
ben erforderlich. In Kopierräumen
reicht meist ein großer Papiereimer.
In Filmräumen fällt häufig gar kein
Abfall an, so dass dort ein Restab-
falleimer ausreicht. Auch in den Toi-
lettenräumen ist ein Restabfall-
behälter vollkommen ausreichend,
da Verpackungsabfälle kaum anfal-
len dürften und Papierhandtücher
ohnehin in die Restabfallbehälter
entsorgt werden sollen. In der Lehr-
küche kann dagegen die zusätzliche
Aufstellung eines braunen Bioab-
fallbehälters für kompostierbare Ab-
fälle sinnvoll sein. Denn ein schulei-
gener Komposter trägt nicht nur zur
Reduzierung der zu entsorgenden
Abfallmengen bei, er eignet sich
auch gut zur Darstellung biologi-
scher Kreisläufe im Unterricht und
kann auf diese Weise das Verständ-
nis für natürliche Prozesse fördern
(Kap. 6).
Auch im Lehrerzimmer kann ein
kleiner Bio-Eimer für Kaffeefilter,
Teebeutel oder andere kompostier-
bare Abfälle sinnvoll sein. Gibt es
an der Schule eine Cafeteria, entwe-
der in Eigenregie der Schule oder
durch einen Pächter betrieben, so
sind in den Räumen der Cafeteria
alle drei Abfallbehälter aufzustel-
len. Anzahl und Größe der Abfall-
behälter sollten hier dem Abfallauf-
kommen und der Größe des
Raumes angepasst werden.
Vorsortierbehälter zur Sammlung
von Altglas sind im Allgemeinen
nicht erforderlich – vor allem auch
deshalb, weil Glasabfälle vermieden
werden sollen. Dies gilt auch für
Cafeterien.
[4] Abfalltrennung in der Schule19
Betreiber von Mensen und anderen
gewerblichen Einrichtungen mit
Verköstigungsbetrieb sind gemäß
Tierkörperbeseitigungsgesetz dazu
verpflichtet, eigene Abfalltonnen
für Speisereste bereitzuhalten. Dort
müssen die in der Küche anfallen-
den Abfälle tierischen Ursprungs
(z.B. Fisch- und Fleischreste, Wurst,
Bouletten, Milch und Milchproduk-
te) eingefüllt und durch eine zuge-
lassene Tierkörperbeseitigungsan-
stalt fachgerecht entsorgt werden.
Ohne Information geht es nicht
Nur wenn alle, die in der Schule Ab-
fälle produzieren, wissen, in welche
Behälter diese einzuwerfen sind,
kann die korrekte Abfalltrennung
funktionieren. Daher bietet es sich
an, das Thema Abfalltrennung in
der Gesamtkonferenz oder im Rah-
men einer Dienstbesprechung zu
behandeln und das Thema auch im
Unterricht mit den Schülern zu be-
sprechen.
Auf keinen Fall darf vergessen wer-
den, die Reinigungskräfte zu infor-
mieren.
Brandschutz, Flucht-
und Rettungswege
In Klassenräumen, Lehrerzimmern
und Büroräumen eignet sich Kunst-
stoff gut als Behältermaterial. Da-
gegen stellen Kunststoffbehälter in
Fluren, Foyers, Aulen, Cafeterien
und Mensen Brandlasten dar. Sie
dürfen deshalb in diesen Räumlich-
keiten nicht aufgestellt werden.
Hier sind ausschließlich nicht
brennbare Behälter mit selbst-
schließendem Deckel (z.B. Metall)
zulässig. Kunststofftüten dürfen
nicht eingehängt sein.
Von Herstellern als „selbstlöschend“
bezeichnete Abfallbehälter werden
von den bezirklichen Bau- und Woh-
nungsaufsichtsämtern und von den
Feuerwehren in der Regel als nicht
ausreichend brandsicher eingestuft.
Wenn allerdings ein solcher Behäl-
tertyp im Rahmen der Prüfung für
die Vergabe des GS-Zeichens (Ge-
prüfte Sicherheit) durch einen Tech-
nischen Überwachungsverein (TÜV)
eine entsprechende Brandprüfung
bestanden hat, gilt er als brandsi-
cher und darf aufgestellt werden.
Im Zweifelsfall sollte immer ein
klärendes Gespräch mit dem zustän-
digen Brandschutzbeauftragten des
Bezirks geführt werden.
Die in vielen Schulgebäuden aufge-
stellten Abfalltonnen für Altbatte-
rien stellen eine Brandlast dar,
wenn sie aus Kunststoff bestehen.
Sie sollten daher entweder in ge-
schlossenen Räumen oder aber aus-
serhalb des Gebäudes aufgestellt
werden.
Häufig sind neben Getränkeauto-
maten mit Einwegkunststoffbechern
Abfallbehälter für die benutzten Be-
cher aufgestellt. Solche Getränkeau-
tomaten dürfen dann aus der Sicht
des Brandschutzes nur in geschlos-
senen Räumen, nicht aber auf Flu-
ren aufgestellt sein, denn die Ab-
fallbehälter stellen ebenfalls Brand-
lasten dar, sofern sie nicht aus Me-
tall und mit Deckel versehen sind.
In Berlin ist die Aufstellung von Ge-
tränkeautomaten mit Einwegbe-
chern in öffentlichen Einrichtungen
gemäß der Ausführungsvorschriften
für umweltfreundliche Beschaffun-
gen und Auftragsvergaben nach der
Verdingungsordnung für Leistungen
(AVUmVOL) ohnehin untersagt
(Kap. 5.2 und Anhang).
Flure sind Flucht- und Rettungswe-
ge. Die Breite von Rettungswegen
muss mindestens einen Meter je
150 darauf angewiesene Benutzer
betragen. Bestimmte Mindestbrei-
ten dürfen jedoch nicht unterschrit-
ten werden (Tabelle 2).
Die erforderlichen Flurbreiten dür-
fen durch die Aufstellung von Ab-
fallbehältern nicht eingeengt wer-
den.
Flure in Unterrichtsbereichen 2,00 m
Flure in Unterrichtsbereichen, auf die
weniger als 180 Benutzer angewiesen sind 1,25 m
Treppen in Unterrichtsbereichen 1,25 m
sonstige Rettungswege 1,00 m
Tabelle 2: Mindestbreiten von Rettungswegen
Ziel der Abfalltrennung ist das ge-
trennte Sammeln der verwertbaren
Abfallarten und die damit verbun-
dene Ressourcenschonung. Es
macht daher auch aus pädagogi-
schen Gründen keinen Sinn, dieses
erwünschte Verhalten auf das
Schulgebäude zu beschränken. Kon-
sequenterweise sollten die Abfälle
auch auf dem Schulhof getrennt
werden.
Sammelfraktionen
Papier fällt auf Schulhöfen in so ge-
ringen Mengen an, dass diese Ab-
fallfraktion zu vernachlässigen ist.
Hier reichen daher Behälter für Ver-
packungsabfälle und für Restabfall
aus. Das Farbleitsystem sollte auch
auf dem Schulhof eingehalten wer-
den.
Umrüstung vorhandener Behälter
Meist können die auf dem Schulhof
vorhandenen Abfallgefäße mit ein-
fachen Mitteln umgerüstet werden,
so dass die Anschaffung von neuen
Behältern häufig nicht erforderlich
ist.
In vielen Schulen findet man auf
dem Außengelände meist Standkör-
be aus Draht oder an Pfosten
gehängte Metallbehälter. Diese
können mit wenig Aufwand, z.B.
Umlackieren, dem Farbleitsystem
der Schule angepasst und so zu-
sammengruppiert werden, dass auf
dem Schulhof Sammelinseln für
Restabfall und die Leichtverpackun-
gen entstehen. Durch die Bildung
von Zweier-Inseln aus grauen und
gelben Behältern ist gewährleistet,
dass die Abfälle auch tatsächlich
getrennt werden und nicht in den
am schnellsten erreichbaren,
nächstbesten Behälter wandern.
Da sich auf vielen Schulaußen-
geländen auch Fremdnutzer aufhal-
ten, die mit dem Farbleitsystem
nicht vertraut sind, sollten die
Behälter zusätzlich beschriftet wer-
den.
Fest installierte Abfallbehälter kön-
nen z.B. mit einem Trennblech oder
mit Einsätzen versehen werden, um
sie in zwei Kammern aufzuteilen. In
diesen Fällen kann meist die Hälfte
der vorhandenen Abfallbehälter
entfallen und gegebenenfalls an-
dernorts eingesetzt werden.
Neubeschaffung von Abfall-
behältern für den Außenbereich
Ist die Umrüstung vorhandener
Behälter nicht möglich, müssen
neue angeschafft werden. Viele
Hersteller bieten gelbe und graue
Behälter mit dazugehörigen Auf-
schriften oder Piktogrammen stan-
dardmäßig an. Bei der Auswahl
sind einige grundlegenden Dinge
zu beachten:
� Die Behälter werden in der Regel
durch den Hausmeister geleert und
gesäubert. Es ist daher sinnvoll, die
Auswahl der Behälter gemeinsam
mit ihm vorzunehmen.
� Die Behälter sollten oben ge-
schlossen sein, damit Niederschläge
oder Laub nicht hineingelangen.
� Die Einfüllöffnungen sollten groß
genug sein für die einzufüllenden
Abfälle. Sie sollten aber klein genug
sein, um Vögeln möglichst wenig
Anreiz zu bieten, hineinzufliegen.
� Die Ränder der Einfüllöffnungen
dürfen nicht scharfkantig sein, da-
[4] Abfalltrennung in der Schule20
[4.3] Abfalltrennung auf dem Schulhof
mit keine Verletzungsgefahr be-
steht.
� Die Behälter sollten witterungs-
beständig sein. Pulverbeschichtete
Stahlbehälter oder auch Konstruk-
tionen aus glasfaserverstärktem
Kunststoff bieten sich daher an.
� Um die Inhalte leicht entsorgen
zu können, ist auf einfache Hand-
habung bei der Entleerung zu ach-
ten.
� Die Schließvorrichtungen sollten
nicht für jedermann zu öffnen sein.
Viele Hersteller bieten geeignete
Schließmechanismen an, die mit
Dreikantschlüsseln zu bedienen
sind.
� Zur Reduzierung der Kosten und
des Aufwandes können eventuell
vorhandene Befestigungsmöglich-
keiten (z.B. Pfosten, Laternenmas-
ten, Bäume, Zäune oder Mauern)
genutzt werden. In diesen Fällen ist
die Aufstellung der Behälter durch
den Hausmeister möglich.
� Sollen die Behälter an Pfosten
hängen, die mit Bodenankern zu
versehen sind, sollte dies mit dem
zuständigen Naturschutz- und
Grünflächenamt und gegebenen-
falls mit dem Tiefbauamt abge-
stimmt werden. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass es nicht zu Be-
schädigungen von Baumwurzeln,
Rohr- oder Stromleitungen kommt.
Außenbehälter im Test
Im Rahmen des BAWO-Projektes
werden durch die BSR in Kooperati-
on mit der Fachhochschule für Wirt-
schaft Berlin (FHW) verschiedene
Behältertypen einiger Hersteller ei-
nem Praxistest und Produktver-
gleich unterzogen. Dabei werden
die Behälter auf ihre technische
Eignung im Schulalltag und auf ih-
re Akzeptanz bei den Nutzern ge-
prüft. Insgesamt befinden sich zehn
Behältertypen von sieben Herstel-
lern im Test.
[4] Abfalltrennung in der Schule21
Es wäre nicht konsequent, würde
man die Abfälle zwar in der Schule,
nicht aber auch in den meist ange-
schlossenen Sportanlagen trennen.
Dort sollte die Abfalltrennung wie
auf Schulhöfen erfolgen. Als Auf-
stellorte für die Behälter eignen
sich insbesondere die Zugänge zu
den Anlagen, da sie dort den Sport-
betrieb nicht stören.
Sammelfraktionen
Da in Sportanlagen und in Turnhal-
len, die in Gebäuden untergebracht
sind, in der Regel so gut wie kein
Papier anfällt, sollten hier nur Ab-
fallbehälter für Verpackungsabfälle
und für Restabfall aufgestellt wer-
den.
Aufstellorte
Im Allgemeinen bietet sich die Auf-
stellung der Behälter ausschließlich
in den Umkleideräumen an. In der
Halle selbst ist die Aufstellung von
Abfallbehältern nicht zulässig . Die
Flure und Treppenhäuser dienen als
Flucht- und Rettungswege, deren
Mindestbreiten (Kap. 4.2) nicht
durch Abfallbehälter eingeengt wer-
den dürfen.
In den Toilettenräumen der Sport-
anlagen ist ebenfalls je ein Restab-
fallbehälter vollkommen ausrei-
chend, da Verpackungsabfälle kaum
anfallen dürften und Papierhand-
tücher ohnehin in die Restabfall-
behälter entsorgt werden sollen.
[4] Abfalltrennung in der Schule22
[4.4] Abfalltrennung in Sportanlagen und TurnhallenDas vollständige Verbannen der Ab-
fallbehälter aus den Umkleideräu-
men und deren Ersatz durch Abfall-
behälter vor dem Eingang der
Sporthalle, wie es im Rahmen des
BAWO-Projektes an einer Schule
versucht wurde, hat sich dort nicht
bewährt. Viele Abfälle verblieben in
den Umkleideräumen oder lagen in
den Fluren.
Wenn die Abfallerzeuger in der
Schule, also die Schüler, Lehrer und
Fremdnutzer, den Abfall in die ein-
zelnen Vorsortierbehälter eingewor-
fen haben, muss dafür gesorgt wer-
den, dass die Behälter regelmäßig
geleert werden. Dabei darf es
natürlich nicht zu einer Vermi-
schung der bereits in verschiedene
Fraktionen getrennten Abfälle kom-
men.
Entleerungs- und Transportlogistik
Es gibt prinzipiell zwei Möglichkei-
ten, die Entleerung der Vorsortier-
behälter und den Transport der Ab-
fälle in die Abfallcontainer (Hof-
standbehälter) der Schule zu orga-
nisieren:
1) Die Schüler oder Abfallerzeuger
entleeren selber die Vorsortierbehäl-
ter in die Hofstandbehälter.
2) Die Mitarbeiter der Reinigungs-
firma entleeren die Vorsortierbehäl-
ter in Sammelsäcke. Die Sammel-
säcke werden am Ende des Reini-
gungstages wiederum in die Hof-
standbehälter geworfen.
Für beide Varianten gelten diesel-
ben Anforderungen:
� Die Entleerung der Vorsortier-
behälter sollte für alle Räume der
Schule organisiert werden.
� Sie sollte regelmäßig, möglichst
täglich stattfinden.
� Bei der Entleerung sollten Ver-
wechslungen bzw. ein Vermischen
der bereits getrennt gesammelten
Abfälle ausgeschlossen werden
(Farbleitsystem).
� Die Handhabung der Entleerung
und der Transport zu den Sam-
melcontainern der Entsorger
muss für die Beauftragten prakti-
kabel sein.
Als sehr praktisch hat sich eine
Mischform aus beiden Varianten
herausgestellt: Die Reinigungsfirma
entsorgt flächendeckend nur den
Restabfall, und die Schüler bzw.
Lehrer entleeren regelmäßig und
flächendeckend die Vorsortierbehäl-
ter für die Wertstoffe Papier, Pappe
und Kartonagen und die Leichtver-
packungen. Die Vorteile liegen da-
rin, dass die Reinigungsfirma ihre
gewohnten Arbeitsabläufe nicht än-
dern muss und die Schüler und Leh-
rer gleichzeitig eine bessere Kontrol-
le über die Qualität ihrer Wertstoff-
sammlung haben.
Variante 1: Die Entleerung der Vor-
sortierbehälter durch die Schüler
bzw. Abfallerzeuger selber hat sich
in Grundschulen und in Hauptschu-
len oder Realschulen bewährt, da
Schüler und Lehrer sich noch gut
für das Thema motivieren lassen
und die Vergabe von wöchentlich
wechselnden Abfall-Ämtern (Papier-
tiger, Abfallhai, Verpackungsmons-
ter etc.) gut angenommen wird.
Bei fehlendem Farbleitsystem der
Beutel sollten die mit der Entlee-
rung beauftragten Personen den
Abfall zusammen mit den Vorsor-
tierbehältern zu den Hofstandcon-
tainern bringen. Auf diese Weise
lassen sich die Abfallfraktionen
leichter den jeweiligen Entsor-
gungscontainern zuordnen. Den Ab-
fall lediglich mit den Beuteln zu
transportieren, hätte bei fehlendem
Farbleitsystem sofort massive Fehl-
würfe zur Folge. Damit gewährleis-
[4] Abfalltrennung in der Schule23
[4.5] Abfalllogistik: Lenkung der Abfallströme
tet ist, dass die Vorsortierbehälter
nach ihrer Entleerung auch wieder
zurück in die Schule gebracht wer-
den, sollte daher die Entleerung der
Vorsortierbehälter möglichst zu fest-
gelegten Zeiten während des Schul-
tages geschehen, nicht erst nach
der letzten Unterrichtsstunde.
Der Hausmeister sollte während
dieses Zeitraumes die Stellplätze
der Hofstandbehälter für die
Schüler zugänglich halten. Zudem
empfiehlt es sich zur Erleichterung
für die kleineren Schüler, die Hof-
standgefäße zu öffnen. In einer
Schule (Fanny-Hensel-Grundschule
in Friedrichshain-Kreuzberg) wurden
sogar Rampen für die kleinen
Schüler angefertigt und als Hilfe
aufgestellt (Foto oben).
Vorteil dieser Variante: Der Erfolg
der Abfalltrennung liegt vollständig
in der Hand der Schule und lässt
sich daher einfacher steuern und
überwachen. Positiver Nebeneffekt:
Die Schüler und anderen Abfaller-
zeuger beschäftigen sich länger
und intensiver mit der Abfalltren-
nung und werden auch direkt mit
dem Trennergebnis ihrer Klasse bzw.
ihres Büros konfrontiert. Dies hat
zur Folge, dass sie ihren Mitschülern
und den übrigen Abfallerzeugern
Feedback geben können und so
langfristig einen positiven Einfluss
auf die Qualität der Abfalltrennung
ausüben können. Ein Anreizsystem
für die Klassen, beispielsweise Be-
lohnungen für gute Trennleistun-
gen, kann die Qualität der Tren-
nung positiv verstärken (Abfallfüh-
rerscheine, Müllmaus, Papiertiger-
punkte, Abfallwettbewerb etc.). Der
getrennt gesammelte Abfall der
übrigen Räume der Schule muss
entweder von den Lehrern und An-
gestellten selber entsorgt werden,
oder aber dies wird der Reinigungs-
firma überlassen (Mischform).
Variante 2: Die Entleerung aller
Vorsortierbehälter der Schule wird
vollständig der Reinigungsfirma
überantwortet. Dies ist meist bereits
vertraglich in den Reinigungsverträ-
gen geregelt, die zwischen der Im-
mobilienverwaltung des Bezirksam-
tes und den Reinigungsfirmen ab-
geschossen wurden.
Diese Variante ist für die Abfaller-
zeuger sehr komfortabel, denn sie
brauchen sich nur auf das richtige
Trennen oder Abwerfen der Abfälle
zu konzentrieren und haben mit der
Entleerung und dem Transport der
Abfälle zu den Entsorgungscontai-
nern nichts mehr zu tun. Dieser Vor-
teil kann aber leicht zum Nachteil
werden, denn die Schule überlässt
mit dem Entleeren und dem Trans-
port der Abfälle einen wichtigen Ar-
beitsschritt vollständig den wech-
selnden Arbeitskräften von Reini-
gungsfirmen. Da die Schulen nicht
in die Arbeitsabläufe der Reini-
gungsfirmen eingreifen können,
sondern über die Hausmeister le-
diglich Kontrollfunktionen ausüben,
gründet sich der Erfolg der Abfallt-
rennung an den Schulen letztlich
auf die schriftlichen Regelungen
der Reinigungsverträge und die
durch die Hausmeister ausgeübte
Kontrolle.
Reinigungsverträge
In den Standardverträgen sind die
Reinigungsfirmen zur getrennten
Sammlung der in der Schule ge-
trennt gesammelten Abfälle ver-
pflichtet. So weit so gut. Nur, wie
die Reinigungsfirmen dies zu tun
haben, ist in den Standardverträgen
nicht weiter geregelt.
Hier wird die Reinigungsfirma we-
der zur Verwendung von gefärbten
Abfallsäcken nach dem Farbleitsys-
tem der Abfallfraktionen noch zur
Verwendung von Reinigungswagen
verpflichtet, die zur Aufnahme von
drei Abfallsäcken geeignet sind.
[4] Abfalltrennung in der Schule24
Rampe, um kleineren Kinderndas Einwerfen zu erleichtern(Fanny-Hensel-Grundschule)
Gerade diese beiden Forderungen
bilden aber das Rückgrat bei der
Qualitätssicherung der Abfalltren-
nung in der Schule. Denn es ist
leicht vorstellbar, dass das getrenn-
te Einsammeln dreier verschiedener
Abfallfraktionen mit gleichfarbigen
Sammelsäcken die Mitarbeiter der
Reinigungsfirmen schnell überfor-
dern kann, zumal die zur Verfügung
stehende Zeit sehr knapp bemessen
ist.
Eine weitere systembedingte Fehler-
quelle ergibt sich beim Transport
der Sammelsäcke in die Hofstand-
gefäße: Es besteht bei fehlendem
Farbleitsystem die große Gefahr,
dass komplette Sackinhalte in die
falschen Sammelcontainer einge-
füllt werden. Denn der Inhalt der
Sammelsäcke ist ohne Farbleitsys-
tem nicht mehr so einfach dem je-
weils richtigen Abfallcontainer zu-
zuordnen, zumal die den Abfall ent-
sorgende Person meist die Entlee-
rung der Vorsortierbehälter nicht
selbst vorgenommen hat, also den
Inhalt der einzelnen Säcke nicht
kennt.
Diese Fehler haben sich in der Ver-
gangenheit oft sehr schnell kontra-
produktiv auf den Trenneifer der
Schüler und Lehrer und damit
durchschlagend negativ auf die
Qualität der Abfalltrennung ausge-
wirkt. So kann sehr schnell die ge-
samte Abfalltrennung in der Schule
zusammenbrechen. Alle Investitio-
nen und die geleistete Vorberei-
tungsarbeit wären dann vergeblich
gewesen.
schiedenfarbiger Sammelsäcke
Mehrkosten in Höhe von durch-
schnittlich 200 – 350 DM jährlich
pro Schule. Bei der angespannten
Ertragssituation vieler Reinigungs-
firmen wächst sich diese geringe zu-
sätzliche Kostenbelastung schnell
[4] Abfalltrennung in der Schule25
Das lückenlose Farbleitsystem aller
für die Abfalltrennung und den Ab-
falltransport verwendeten Behälter-
systeme macht die Arbeitsabläufe
transparent, sie sind leichter zu er-
klären und zu verstehen, auch ohne
dass man dazu ein besonders ge-
schulter Abfallexperte sein muss.
Allerdings entstehen den Reini-
gungsfirmen durch den Kauf ver-
zu einem Streitfall aus, wenn dies
nicht ausdrücklich im Reinigungsver-
trag geregelt ist.
Dort sollte nicht nur pauschal die Si-
cherstellung der Abfalltrennung durch
das Reinigungspersonal festgeschrie-
ben, sondern auch genauer auf das
„Wie” eingegangen werden. Man
sollte z. B. für die Entleerung der
Vorsortierbehälter die Verwendung
von gefärbten Sammelsäcken nach
dem Farbleitsystem der Schule
gleich fest vereinbaren: Grau für
den Restabfall, Gelb für die Leicht-
verpackungen und Blau für Papier,
Pappe und Kartonagen.
Ebenso wichtig ist es auch, die Ver-
wendung geeigneter Reinigungswa-
gen zur gleichzeitigen Aufnahme
von drei verschiedenen Abfallsam-
melsäcken für die Entleerung der
Vorsortierbehälter festzuschreiben.
Damit kann weitgehend sicherge-
stellt werden, dass die Mitarbeiter
der Reinigungsfirmen die Abfall-
trennung in der Schule auch konse-
quent und zuverlässig handhaben.
Erfolgskontrolle der
Abfalltrennung
Ein Blick in die einzelnen Entsor-
gungscontainer vermittelt schnell
eine grobe Übersicht in die aktuelle
Qualität der Abfalltrennung. Auch
lässt sich leicht feststellen, ob Fehl-
würfe den Mitarbeitern der Reini-
gungsfirma oder aber den Schülern
anzulasten sind. Die Frage, ob die
Reinigungsfirma das Farbleitsystem
einhält, ist ebenfalls leicht feststell-
bar. Einfacher ist dies aber bereits
während der Reinigungszeit. Diese
Kontrollfunktionen nimmt in der Re-
gel der Hausmeister der Schule
wahr. Wichtig ist, dass bei offen-
sichtlichen Mängeln die Schullei-
tung, bzw. die Vorarbeiter der Reini-
gungsfirma informiert werden. Blei-
ben dann Änderungen aus, sollte
das Bezirksamt über das vertrags-
widrige Verhalten in Kenntnis ge-
setzt werden.
Um festzustellen, wo es „Schwarze
Schafe“, so genannte „Abfallmuf-
fel“, an der Schule gibt, die der Ab-
falltrennung noch skeptisch ge-
genüberstehen oder sie gar boykot-
tieren, wird vom BAWO-Team drin-
gend die Bildung einer schulinter-
nen Kontrollgruppe empfohlen.
Hierzu kann ein wechselndes oder
festes Kontrollgremium ins Leben
gerufen werden, das sich dann bei-
spielsweise „Abfallpolizei“ nennt,
und das regelmäßig die Qualität
der Abfalltrennung entweder klas-
senweise oder aber im gesamten
Schulgebäude prüft. Bei Fehlern
kann dieses Kontrollgremium kolle-
giale Hilfestellung anbieten und
auch geben.
Diese Kontrolle ist ein wirksamer
Schritt, um die Abfalltrennung über
einen längeren Zeitraum im Be-
wusstsein der Schüler und Lehrer le-
bendig zu halten und gleichzeitig
für gute Trennergebnisse zu sorgen.
[4] Abfalltrennung in der Schule26
Berechtigte Nutzer
VHS – Gruppen / Abendschulen
Zum Thema Abfallvermeidung und
Abfalltrennung in Schulen gehören
auch Volkshochschul- (VHS-) und
Abendschulgruppen, die regelmäßig
die Gebäude nutzen.
In diesen Gruppen fällt innerhalb
der kurzen Zeit, die sie in der Schule
verbringen, wenig Abfall an. Den-
noch ist es wichtig, dass auch diese
Schulbesucher in geeigneter Weise
über den Schulstandard in Sachen
Abfallvermeidung und Abfalltren-
nung informiert werden.
Schulhofnutzer
Zu den berechtigten Schulhofnut-
zern gehören Schüler und Lehrer
(schulinterne Personen) während
der Pausenzeiten.
Viele Schulhöfe sind jedoch auch
nach dem Unterricht öffentlich zu-
gänglich. Darum ist es wichtig, dass
auch die schulfremden Personen,
die den Schulhof als Aufenthalts-
oder Spielplatz nutzen, über alle
Details der Abfallentsorgung infor-
miert werden. Da in der Regel diese
Nutzer des Schulhofes ständig
wechseln, hat die Schule auch nur
wenig Einflussmöglichkeiten auf sie.
Die Abfallbehälter auf dem Schul-
hof sollten daher für diese Gruppen
eine eindeutige Beschriftung (Auf-
kleber oder Schilder) tragen, mit der
die Zuordnung der Abfälle erleich-
tert wird.
Sportvereine
Die meisten schulischen Sportanla-
gen und Turnhallen werden zur bes-
seren Auslastung Sportvereinen zur
Nutzung nach Schulschluss und an
Wochenenden überlassen. Wird die
Abfalltrennung in den Sportanla-
gen eingeführt, müssen deshalb
auch die Verantwortlichen der be-
treffenden Sportvereine informiert
und gebeten werden, den übrigen
Sportlern die Regeln der Abfalltren-
nung nahe zu bringen. Sofern die
Ansprechpartner der Vereine dem
Hausmeister oder Hallenwart nicht
ohnehin bekannt sind, können sie
bei der Vergabestelle für Turnhallen
beim Sportamt des zuständigen Be-
zirksamtes erfragt werden.
Eine intensive Informations- und
Aufklärungsarbeit sowie eine gute
Zusammenarbeit aller Beteiligten ist
hier unbedingt erforderlich. Beson-
ders zu berücksichtigen ist, dass
auch Besucher von Sportveranstal-
tungen über die getrennte Entsor-
gung informiert werden müssen.
Dies kann durch Aushänge am Ein-
gang und im Gebäude unterstützt
werden. Entsprechende Plakate in
DIN-A1-Format stellen die BSR zur
Verfügung.
Da die Hallen und Umkleideräume
fast immer von mehreren Vereinen
parallel und nacheinander genutzt
werden, ist häufig die Ermittlung
derjenigen, die ihre Abfälle nicht
nach Abfallfraktionen getrennt in
die dafür vorgesehenen Behälter
entsorgen, schwierig. Hier fällt dem
Hausmeister bzw. dem Hallenwart
als direkter Kontaktperson eine
große Verantwortung zu. Aber auch
Lehrer und Schüler können sich hier
einbringen. Am wirkungsvollsten ist
es nämlich, wenn Vertreter der
Schule (z.B. Schulleiter, Lehrer oder
Schüler) oder schulische „Abfallbe-
auftragte“ das persönliche Ge-
spräch mit den Sportlern suchen.
Schüler der Bücherwurm–Grund-
schule in Hellersdorf schrieben bei-
spielsweise einen Brief, mit dem sie
beim Vereinsvorstand des TuS Hel-
lersdorf Werbung für die Abfallver-
meidung und Abfalltrennung an ih-
rer Schule machten. Der Brief wurde
[4] Abfalltrennung in der Schule27
[4.6] Die Abfälle der Anderen
auch persönlich abgegeben und be-
kam dadurch mehr Gewicht.
Große Einflussmöglichkeiten auf
das Verhalten der Sportler bestehen
über die Gestaltung der Nutzungs-
verträge mit den Sportvereinen.
Diese werden meist für die Dauer
eines Jahres geschlossen. Die Ver-
pflichtung, die Räumlichkeiten be-
senrein zu hinterlassen, stellt in den
Nutzungsverträgen bisher meist die
einzige Regelung bezüglich der Ab-
fallentsorgung dar.
Nach § 3 Absatz 4 des Berliner
Kreislaufwirtschafts- und Abfallge-
setzes (KrW-/AbfG Bln) müssen Ab-
fälle getrennt erfasst werden. § 1
Absatz 3 KrW-/AbfG Bln schreibt
außerdem vor, dass jeder Einzelne
durch sein Verhalten dazu beizutra-
gen muss, dass die Abfallmengen
reduziert und die verwertbaren Ab-
fälle getrennt entsorgt werden kön-
nen. Sportvereine und andere Nut-
zer von Sportanlagen sind daher
ebenfalls an das Gebot zur Abfall-
vermeidung und -trennung gebun-
den. Um ihnen diese Pflicht be-
wusst zu machen, sollten entspre-
chende Formulierungen in die Nut-
zungsverträge aufgenommen wer-
den. Bei Nichtbeachtung des Abfall-
vermeidungs- und Trenngebotes
kann die Nutzungsberechtigung
entzogen werden.
Durch die Aufnahme der Abfalltren-
nung in die Nutzungsverträge wer-
den die Sportvereine für das Thema
Abfall sensibilisiert. Die Nutzung
kann verbunden werden mit der
Verpflichtung, sowohl die Sportler
als auch die Zuschauer bei Sportver-
anstaltungen auf ein entsprechen-
des Verhalten und die richtige Zu-
ordnung der Abfälle aufmerksam zu
machen.
Auch Verträge für die Durchführung
von einmaligen Veranstaltungen
könnten mit der Verpflichtung zur
Abfalltrennung mit der Benennung
einer verantwortlichen Person verse-
hen werden. Bei Veranstaltungen ist
zudem die Kontrolle und die Zuord-
nung von Fehlverhalten zu dem ver-
antwortlichen Veranstalter leicht
möglich.
Das Problem der
Fremdbefüllungen
Die Standorte der Abfallcontainer
sind an manchen Schulen für Pas-
santen nicht nur gut einzusehen
[4] Abfalltrennung in der Schule28
Fremdbefüllungen: ein häufiges, aber vermeidbares Problem
sondern auch leicht zugänglich. So
kommt es an solchen Standorten
immer wieder zu Fremdbefüllungen
der Abfallcontainer. Diese so ent-
sorgten Abfälle der Fremdpersonen,
seien es nur Reklamewurfsendun-
gen oder auch Sperrmüll, sind nicht
nur für die Schulen sehr ärgerlich,
sie erfüllen auch den Straftatbe-
stand der illegalen Abfallbeseiti-
gung.
Hier ist es sinnvoll, den Entsor-
gungsstandort so zu verändern,
dass eine Fremdbefüllung erschwert
oder unmöglich gemacht wird. Oft
reicht es aus, den Abfallcontainer
so zu stellen, dass er von außen
nicht mehr einsehbar ist. Der Stand-
ort sollte allerdings nicht weiter von
der Straße entfernt sein, um keine
Mehrkosten zu verursachen. Auch
sollte hierüber der Entsorger infor-
miert werden.
Eine weitere sinnvolle Gegenmaß-
nahme wäre es, den Standplatz
oder die Entsorgungsbehälter routi-
nemäßig über Nacht und während
der Wochenenden zu verschließen.
Die BSR bieten hierfür einen Schlüs-
selservice an.
[4] Abfalltrennung in der Schule29
Die Einführung der Abfalltren-
nung in der Schule erfordert
ein gleichgerichtetes Handeln
aller Abfallerzeuger, der Ver-
waltung und der Reinigungsfir-
ma sowie die Einbeziehung der
Fremdnutzer. Zur erfolgreichen
Abfalltrennung ist darüber hi-
naus die lückenlose Einführung
eines Farbleitsystems für alle
Behältnisse, mit denen Abfälle
gesammelt und transportiert
werden, zwingend nötig. Die
Abfalltrennung sollte sich
flächendeckend auf alle Berei-
che der Schule erstrecken, von
den Klassenräumen über die
Lehrerzimmer, Büroräume, Auf-
enthaltsräume, Cafeterien, Um-
kleideräume der Sporthallen
bis hin zu den Schulhöfen. Als
weiterer Erfolgsbaustein muss
die Entleerung der aufgestell-
ten Abfallbehälter zuverlässig
organisiert sein. Dies können
entweder die Abfallerzeuger
selber tun, oder aber man über-
trägt diese Arbeit den Mitar-
beitern der Reinigungsfirmen.
Auch schulfremde Personen-
gruppen (VHS-Gruppen, Sport-
vereine etc.) müssen bestmög-
lich über die Bemühungen der
Schule zur Abfalltrennung in-
formiert und zur Beteiligung
motiviert werden.
ZUSA
MM
ENFA
SSU
NG
Bunt, ansprechend und beständig,
inzwischen ist für jeden etwas in
dem vielfältigen Sortiment der Her-
steller dabei. Aus der Vielzahl der
Angebote kann sich jeder individu-
ell seine Mehrweg-Schulbegleiter
auswählen. Und meist sind sie auch
noch im Einsatz, wenn die Schulzeit
längst vorbei ist. Dabei wird deut-
lich, welche Abfallberge sich ein-
sparen lassen, und es ist ganz klar:
„Ohne Mehrweg läuft nichts mehr.“
Die Schulen sollten die Verwendung
von Mehrwegpausenbrot- und
-trinkbehältern bei den Eltern und
Schülern möglichst nicht nur anre-
gen, sondern das Mitführen der
Behältnisse zur Pflicht erklären und
in der Schulordnung verankern. Für
Erstklässler empfiehlt es sich, be-
reits auf dem Elternabend vor der
Einschulung auf diese benötigte
Grundausstattung hinzuweisen und
sie als Klassensatz zu bestellen. Ein
solches brauchbares Mehrweg-Set
könnte man auch gleich mit in die
Schultüte packen, damit die Kinder
gut gerüstet ihren Schulstart antre-
ten können. Einige Schulen organi-
sieren auch einen Verkauf dieser
Behälter an der Schule, z. B. über
die Cafeteria.
Das sollten Sie bei der Verwen-
dung von Mehrwegtrinkflaschen
und Mehrwegbrotdosen berück-
sichtigen:
� Die Brotdosen sollten bruchfest
und leicht sein (z.B. Polypropylen
oder Polystyrol). Selbstverständlich
sollten die Brotdosen nur unver-
packte Pausenbrote, Obst oder an-
dere Lebensmittel enthalten. Folien
und andere Verpackungen haben
darin nichts zu suchen. Ein gemein-
sames Pausenfrühstück im Klassen-
raum bietet die Gelegenheit, einen
abfallfreien Klassenstandard zu
festigen.
� Zum Mitführen von Saft oder Tee
eignen sich besonders Trinkflaschen
aus Leichtmetall (z.B. Aluminium).
Diese sind zwar etwas teurer als an-
dere Mehrwegtrinkflaschen, aber in
der Regel leicht, dicht, unzerbrech-
lich und geschmacksneutral,
während bei einigen Kunststofffla-
schen Geschmacksveränderungen
auftreten können. Mehrweg-Glasfla-
schen erfüllen natürlich auch Ihren
Zweck, sie können aber leichter zer-
brechen. Mittlerweile bieten ver-
schiedene Hersteller auch Isolier-
und Schutzhüllen für ihre Produkte
an. Sie halten die Getränke auch
bei extremen Temperaturen viele
Stunden lang warm oder kühl. Vor-
sicht ist geboten bei kohlensäure-
haltigen Mineralwassern oder Limo-
naden. Nicht alle Trinkflaschen sind
dafür geeignet.
Die Firma Emsa bietet in Kooperati-
on mit den BSR für bestimmte Ge-
tränkeflaschen und Brotdosen bei
Sammelbestellunen von Schulen
Sonderkonditionen an.
[5] Abfallvermeidung30
[5] AbfallvermeidungAbfälle zu vermeiden, das muss am Anfang aller Überlegungen stehen. Abfall, der nicht ent-
steht, verursacht auch keine Umweltbelastungen bei der Herstellung und bei der Entsor-
gung. Zusätzlich können durch Abfallvermeidung Entsorgungskosten gespart werden. Es
gibt vielfältige Möglichkeiten der Abfallvermeidung. Viele Schulen entwickeln sehr gute
Ideen, um die Abfallmengen zu vermindern.
[5.1] Trinkflaschen und Brotdosen
Firma Emsa
Frau Balzar,
Telefon: (03322) 50 11 10.
KONTAKT
„Unsere Schule ist eine dosenfreie
Zone, und auch Getränkepäckchen
haben hier nichts zu suchen!“
Dies ist das Motto abfallarmer
Schulen, das auch vom BAWO-Pro-
jekt mit seinen Aktivitäten ange-
strebt wurde. Die Schule kann ein
Verbot aussprechen, Getränkedo-
sen/-päckchen und andere Lebens-
mittel in Einwegverpackungen mit
in die Schule zu bringen. Auch dies
muss an die Eltern herangetragen
werden und lässt sich in der Schul-
ordnung verankern. Zudem können
sich entsprechende Appelle über
Hinweisplakate an alle Schulbesu-
cher richten. So werden auch
Fremdnutzer und Gäste aufgefor-
dert, derartige Verpackungen nicht
in die Schule zu tragen.
Selbstversorgung
Leitungs- und Mineralwasser sind
gute Durstlöscher und gesünder als
zuckerhaltige Limonaden. In einigen
Schulen werden daher für die
Schüler Getränke im Klassenraum
bereitgestellt. Jeder Schüler hat
dafür einen Becher von zu Hause
mitgebracht, der in der Schule
bleibt. Nach der Benutzung wird er
von den Kindern selbst gespült. Das
Mineralwasser wird in Mehrwegfla-
schen bereitgestellt. Den Austausch
der leeren Kästen übernehmen da-
bei oft engagierte Eltern. Manche
Klassen verfügen auch über einen
Soda-Wasserbereiter. Leitungswasser
wird dabei mit Kohlendioxid ver-
setzt. Hier muss aber der Austausch
der Patronen organisiert werden.
In einigen Schulen wurde an zentra-
ler Stelle ein sogenannter Aqua-Au-
tomat aufgestellt. Die Anschaffung
eines solchen Automaten ist aber
teuer, und nicht immer gelingt die
Finanzierung etwa über den Förder-
verein der Schule. Aber Achtung!
Das Berliner Trinkwasser hat zwar
allgemein eine gute Qualität und
kann ohne Bedenken getrunken
werden, trotzdem sollte vorab ge-
prüft werden, ob sich im Schulge-
bäude evtl. noch alte Bleileitungen
befinden. In der Regel kann hierü-
ber die zuständige Gebäudeverwal-
tung Auskunft geben. In Zweifels-
fällen kann eine Wasseranalyse
Klarheit verschaffen.
Getränkeversorgung über
einen Automaten
Getränkeautomaten werden über-
wiegend entweder in ganztägig be-
triebenen Schulen oder aber in
Oberschulen aufgestellt, die nicht
über eine mensa- oder cafeteria-
gesteuerte Essens- und Getränkever-
sorgung für die Schüler verfügen.
Werden die Getränke in Einweg-
Kunststoffbechern abgegeben, so
können diese spürbar zum Abfall-
aufkommen der Schule beitragen.
Die gebrauchten Becher werden in
Behältern in der Nähe der aufge-
stellten Automaten gesammelt und
dann zusammen mit den übrigen
Leichtverpackungen der Schule
(Gelbe Tonne) entsorgt.
In den Berliner Schulen sind über-
wiegend Getränkeautomaten im
Einsatz, die mit Einwegbehältern
bestückt sind. Diese Praxis steht im
krassen Gegensatz zu den für die
öffentliche Hand in Berlin gelten-
den Ausführungsvorschriften für
umweltfreundliche Beschaffungen
und Auftragsvergaben nach der
[5] Abfallvermeidung31
[5.2] Getränkeversorgung
Verdingungsordnung für Leistun-
gen, kurz AVUmVOL (Anhang). Dort
ist geregelt, dass bei Verträgen mit
Kantinenpächtern sowie Essens-
und Getränkelieferanten folgende
Auflagen einzuhalten sind: „Die
Verwendung von Einweggeschirr
einschließlich Trinkbechern ist nicht
zulässig. Die Verwendung von
Mehrwegverpackungen – insbeson-
dere bei Getränkeverpackungen –
ist sicherzustellen. Dies gilt auch für
Getränkeautomaten.“
Dieser Widerspruch zwischen der
gesetzlichen Forderung nach Ver-
wendung von Mehrwegsystemen
und der von uns vorgefundenen
Realität an den Berliner Schulen
hat im Wesentlichen zwei Gründe.
Zum einen gibt es mit der Fa. CURO
(Tel. 030/345 21 88) nur einen
einzigen Automatenbetreiber, der
eine funktionierende, professionell
organisierte Logistik für Rücknah-
me, Spülen, Trocknen und den Wie-
dereinsatz von Mehrwegbehältern
für seine Getränkeautomaten auf-
gebaut hat. Und zum anderen ist
die Aufstellung von Pfandrücknah-
meautomaten für Mehrwegbecher
an einen monatlichen Mindest-
umsatz von 1000,- DM gekoppelt.
An vielen kleineren Schulen wird
diese Umsatzschwelle wohl nicht er-
reicht. So erklärt sich auch die recht
überschaubare Anzahl von Refe-
renzobjekten (laut Angabe des Au-
tomatenaufstellers 16 Einrichtun-
gen in Berlin) mit Mehrwegbechern
in Getränkeautomaten. Dort wird
über ein Pfand von 20 – 30 Pfenni-
gen je Behälter ein nahezu hundert-
prozentiger Rücklauf der eingesetz-
ten Mehrwegbecher aus Polypropy-
len (PP) erreicht.
Schulen, an denen Pfandautomaten
aufgestellt sind:
1. Max-Beckmann-Oberschule,
Berlin-Reinickendorf,
Auguste-Viktoria-Allee 37,
13403 Berlin
2. Oberstufen-Zentrum Büro-
wirtschaft und Dienstleistungen,
Zweigstelle Berlin-Mitte,
Niederwallstrasse 7, 10117 Berlin
Ist wegen zu geringen Umsatzes in
der Schule ein Einsatz von Mehr-
wegbechern nicht möglich, bietet
sich noch die Möglichkeit an, die
Logistik selber aufzubauen. Das
heißt, die Rückgabe, Reinigung und
der Wiedereinsatz der Mehrweg-
behälter in den Automaten wird
von der Schule selber organisiert
und betreut. Die Schule sollte aller-
dings über eine Küche mit Spülein-
richtung für die Mehrwegbecher
und über verantwortliche Personen
verfügen, die sich der Organisation
des Behälterkreislaufes dauerhaft
annehmen. Dazu gehört, dass die
Behälter täglich gespült werden
und an jedem Morgen wieder ein-
satzbereit in ausreichender Zahl am
Getränkeautomaten für die Nutzer
bereitstehen. Die frischen und die
benutzten Behälter können bei-
spielsweise auf zwei bereitstehen-
den Tabletts oder Servierwagen di-
rekt am Automaten aufgestellt wer-
den. Die Mehrwegbehälter müssten
allerdings von der Schule ange-
[5] Abfallvermeidung32
Getränke- und Rücknahmeautomat(Foto: CURO)
schafft und bei Beschädigung oder
Diebstahl ersetzt werden. Es kann
sich um Becher aus Polypropylen
(PP) oder aber auch aus Porzellan
oder Steingut handeln.
Die Getränkeautomaten müssen mit
einer so genannten Becherstorno-
taste ausgerüstet sein, die den Aus-
wurf von Einwegbehältern unter-
drückt und vor Abgabe des gewähl-
ten Produktes prüft, ob bereits ein
anderer Behälter in den Automaten
eingestellt ist. Die meisten Automa-
tenbetreiber verfügen über Geräte,
die mit einer solchen Taste, gekop-
pelt mit einem Lichtsensor, ausge-
stattet sind.
Lässt sich auch dieser Weg zur Ab-
fallvermeidung an einer Schule
nicht realisieren, so bleibt noch eine
letzte Möglichkeit: Die Nutzer brin-
gen ihre eigenen Mehrwegbehälter
in die Schule mit. Dies setzt aller-
dings den persönlichen Einsatz vor-
aus, denn der Nutzer muss ja das
Gefäß mitbringen, wieder nach
Hause nehmen und dort schließlich
auch noch reinigen. Darüber hinaus
macht die Benutzung der Becher-
stornotaste nur dann langfristig
Sinn, wenn der Automat gleichzeitig
über einen Lichtsensor verfügt. Auf
diese Weise werden Fehlfunktionen
bei der Verwendung der Becherstor-
notaste verhindert.
Schulmilch
Milch ist sehr wichtig für die körper-
liche Entwicklung der Schüler, ins-
besondere für die Osteoporose-Vor-
sorge. Besonders an Grundschulen
wird häufig Milch angeboten. Da-
mit die Abfallberge nicht noch wei-
ter wachsen, verpflichtet die
AVUmVOL die landeseigenen Schu-
len zur ausschließlichen Verwen-
dung von Mehrwegverpackungen.
Dies gilt natürlich auch für die
Schulmilch.
Lieferanten und
Herkunft der Milch
Eine Liste aller für Berlin zugelasse-
nen Schulmilchlieferanten kann bei
der Landesvereinigung der Milch-
wirtschaft Brandenburg-Berlin e.V.,
Kaiserdamm 95, 14057 Berlin, oder
über die Senatsverwaltung für Wirt-
schaft und Technologie, Martin-Lu-
ther-Straße 105, 10825 Berlin, an-
gefordert werden. Zu bevorzugen
sind natürlich solche Produzenten,
die Schulmilch in Mehrwegbehäl-
tern anbieten.
Dabei sollten statt Glasflaschen
Mehrwegverpackungen aus Kunst-
stoff gewählt werden. Glasflaschen
sind schwerer und schneiden in der
Ökobilanz daher schlechter ab.
Außerdem sind Mehrweg-Kunst-
[5] Abfallvermeidung33
stoffverpackungen bruchsicher und
deshalb im Schulbereich ohnehin
besser geeignet.
Schulmilch in Mehrwegbehältern
wird zur Zeit angeboten von der Fa.
Tuffi-Campina, ehemals EMZETT,
Berlin, die Schulmilch in verschiede-
nen Geschmacksrichtungen in Glas-
flaschen anbietet, von der Berlum-
Qualitätsmilch-Erzeugergemein-
schaft in Schmachtenhagen, die ih-
re Schulmilch abfallfrei in Dispen-
sern anbietet und von der Schul-
milchversorgung Nord GmbH aus
Neustrelitz, die sterile Schulmilch
verschiedener Geschmacksrichtun-
gen in Schraubflaschen offeriert.
Ein weiteres Auswahlkriterium sollte
die Herkunft der Milch sein. Gerade
bei Mehrwegsystemen lässt sich der
ökologische Wert noch steigern,
wenn für den Transport der Milch
und der Leergebinde nicht so weite
Wege erforderlich sind. Die Milch
sollte daher möglichst aus der Regi-
on kommen, z.B. von der Firma Ber-
lum in Schmachtenhagen.
Auswahl der Verpackungsart
Die oben genannten Produzenten
bieten ihre Produkte in Glasflaschen
oder aber abfallfrei in so genannten
Dispensern an. Das heißt, die Milch
wird in Mehrwegbehältern mit 5 –
10 Litern Fassungsvermögen gelie-
fert und in gekühlten Zapfautoma-
ten, so genannten Dispensern, an
die Nutzer abgegeben. Dieses Sys-
tem ist, obwohl es vollkommen ab-
fallfrei ist, aufwändig zu handha-
ben, denn die Hygiene darf bei die-
ser Art der Verteilung nicht ver-
nachlässigt werden. Andere Mehr-
wegverpackungen werden für Berli-
ner Schulmilch zur Zeit nicht ange-
boten. Die von EMZETT vor einigen
Jahren eingeführte Polycarbonatfla-
sche ist aus Kostengründen wieder
vom Markt genommen und durch
Pfandflaschen aus Glas ersetzt wor-
den.
Organisation der Verteilung
und der Rücknahme
Die Organisation der Schulmilchver-
sorgung im Mehrweg-Verfahren er-
fordert neben dem geregelten Ein-
kauf, der Einsammlung von Milch-
geld und dem Verteilen des Produk-
tes die Organisation des Rücklaufes
der Pfandflaschen und des Pfand-
geldes. An diesem Punkt ist das
Mehrwegsystem den auch angebo-
tenen Einwegverpackungen für
Schulmilch unterlegen. Denn mit
der Rückgabe der Pfandflaschen
und der Auszahlung von Pfandgeld
ist ein höherer organisatorischer
Aufwand zu leisten.
Die Tatsache, dass nur acht Prozent
der BAWO-Schulen eine solche ab-
fallarme Schulmilchversorgung or-
ganisiert haben, ist deutlicher Beleg
für diesen Nachteil. Ist erst einmal
eine verantwortliche und engagier-
te Person (Lehrer, Eltern) gefunden,
die sich der reibungslosen Organisa-
tion der Schulmilch widmet, steht
einem Angebot von Schulmilch in
abfallarmen Mehrwegbehältern
nichts mehr im Weg. Das Verfahren
zur Rückgabe des Pfandgeldes soll-
te möglichst einfach gestaltet wer-
den.
Damit die Kinder nicht ständig
Geld mit sich herumtragen müssen,
bieten viele Schulen Wertmarken
an, die von den Eltern oder
Schülern in größerer Stückzahl ge-
kauft werden können. Um zu garan-
tieren, dass die Flaschen auch wie-
der zurückgebracht werden, emp-
fiehlt sich die Ausgabe von Pfand-
marken.
Stehen in der Schule keine ausrei-
chenden Kühlkapazitäten zur Verfü-
gung, so bieten die meisten Produ-
zenten oder auch Lieferanten kos-
tenlose Kühlmöglichkeiten an.
[5] Abfallvermeidung34
35
Gesundheitsförderung betreiben
und dadurch gleichzeitig Abfälle re-
duzieren! Das lässt sich verwirkli-
chen in Verbindung mit einer Schul-
cafeteria oder mit Kioskprojekten,
die mittlerweile schon an vielen
Berliner Schulen zur Dauereinrich-
tung geworden sind.
Viele Schüler kommen heutzutage
in die Schule, ohne zu Hause ge-
frühstückt zu haben. Sie bringen
auch kein Pausenbrot mit, sondern
Snacks oder süße Sachen, deren
ständiger Konsum ungesund ist. Zu-
dem befinden sich diese Pausen-
snacks meist auch noch in Ein-
wegverpackungen, die über
die Schule entsorgt werden
müssen. Es gehört aber
zu den Aufgaben der
Schule, aufklärend im
Bereich der Gesund-
heitsförderung zu wir-
ken sowie das Bewusst-
sein der Schüler für die
Folgen falscher Ernährung
zu schärfen und auf eine
gesunde Ernährung hinzuwir-
ken. Dabei soll auch den Umwelt-
belangen Rechnung getragen wer-
den.
Die AV-Ernährung (Ausführungsvor-
schriften über die Gesundheitserzie-
hung im Zusammenhang mit
Ernährungsfragen vom 28. März
1994, Anhang) greifen dieses The-
ma auf und versuchen, gegen Feh-
lernährung und Fehlverhalten vor-
zugehen. Sie konkretisieren
Ernährungsfragen, machen Vorga-
ben zum Lebensmittelangebot in
den Schulen, schreiben vor, Ver-
packungsmüll zu vermeiden, und
sprechen in ihrer Anlage Empfeh-
lungen zum Warenangebot aus.
Mit der Einrichtung einer entspre-
chenden Cafeteria oder eines Schul-
boten und dabei auch das Abfall-
vermeidungsbestreben der Schule
unterstützt werden.
Zudem tragen derartige Einrichtun-
gen zur Verbesserung des Gemein-
schaftslebens inner-
halb der Schule
bei. Team-
geist, Krea-
tivität,
Kooperati-
ons- und Ent-
scheidungsfähig-
keit sowie die Bereit-
schaft zur Übernahme
von Verantwortung können
außerdem bei selbstverwalteten
Kiosken oder Schulcafeterien
entwickelt und gefördert
werden. Und Spaß macht
es meistens auch; dies
vermitteln jedenfalls die
Flyer, mit denen erfolg-
reiche Schulcafés ihre
langjährigen Erfahrungen
öffentlich machen.
„Special Events“ oder gezielte Nut-
zungen der Cafeteria durch einzelne
Klassen oder Lerngruppen bieten
die Möglichkeit, in gemütlicher At-
mosphäre zu frühstücken und sich
dabei mit dem Thema gesunde
Ernährung, Schulfrühstück und Ab-
[5] Abfallvermeidung
[5.3] Die abfallarme Cafeteria / Mensa
kiosks kann den Anforderungen der
AV-Ernährung Genüge getan wer-
den. Dort kann den Schülern ein
gesundes Pausenfrühstück (z.B. mit
belegten Brotscheiben, Obst, Jog-
hurt, Rohkost und Getränken) ange-
fallvermeidung auseinander zu set-
zen. An diesem Lernort kann also
interdisziplinär und fächerübergrei-
fend gelernt werden wobei auch so-
ziales und lebenspraktisches Lernen
stattfindet.
Wie wäre es mit Aufbau und Be-
trieb einer selbstbewirtschafteten
Cafeteria oder eines Schulkiosks?
Für alle, die sich näher mit der Ein-
richtung einer Cafeteria oder eines
Schulkiosks befassen möchten, ge-
hen wir an dieser Stelle noch ein
wenig intensiver auf das Thema ein.
Ein Schulkiosk kann beispielsweise
als Arbeitsgemeinschaft unter der
Organisation einer Lehrkraft zu-
nächst für einen befristeten Zeit-
raum betrieben werden. Elternmitar-
beit ist meist erwünscht, auch bei
der Entwicklung eines allgemeinen
Konzeptes für den Kiosk. Darin
könnte verankert werden, wer das
Projekt praktisch umsetzt (z.B. alle
3. und 4. Klassen unter aktiver Be-
teiligung von Eltern), wie viele Per-
sonen im Kioskbetrieb eingebunden
werden und wie durch die Auswahl
und den Umgang mit Nahrungsmit-
teln auf Abfallvermeidung hinge-
wirkt werden kann. Die Lehrer über-
nehmen parallel dazu die Projektbe-
gleitung im Unterricht. Über die
Schulkonferenz könnte der Kiosk of-
fiziell im Unterrichtsplan der Schule
verankert werden, so dass die Kin-
der davon langfristig profitieren.
Es bietet sich an, eine Cafeteria als
Dauereinrichtung zu gestalten. Das
Konzept hierfür könnte in einer Ar-
beitsgruppe aus engagierten Schü-
lern, Eltern und Lehrern gemeinsam
unter gesundheitsfördernden und
ökologischen Gesichtspunkten ent-
wickelt werden.
Wie beim Schulkiosk sind auch hier
vorbereitend die personelle Beset-
zung zu klären und organisatorische
Regelungen zu treffen. Einiges da-
von ist in der Folge kurz angeführt:
� Im Rahmen der Aktivitäten zur
Selbstverwaltung müssten die schu-
lischen Gremien (Schulkonferenz,
Schüler- und Gesamtelternversamm-
lung u.a.) zustimmen. Dann könnte
ein Cafeteria-Verein gegründet wer-
den. Die Betriebserlaubnis ist vom
zuständigen Bezirksamt einzuholen.
Ein entsprechender Pachtvertrag
und Haftungsregelungen in Bezug
auf Räumlichkeit und Ausstattung
werden mit dem Amt vereinbart.
� Die Gründung und Einführung ei-
ner selbstverwalteten Cafeteria
könnte im Rahmen einer Aktion, ei-
nes Studientages, eines Projektta-
ges oder einer Projektwoche erfol-
gen.
� Zusätzlich zum vorhandenen In-
ventar müssen oft Einrichtungsge-
genstände angeschafft werden, de-
ren Finanzierung (z.B. zinsloses
Darlehen vom Förderverein) vorab
zu klären ist. Dies betrifft auch die
notwendige Grundausstattung (Ge-
schirr, Küchengeräte etc.) der Cafe-
teria.
� Es muss geklärt werden, wer wel-
che täglich anfallenden Arbeiten
(Zubereitung der Speisen, Müllent-
36
sorgung, Kassenführung etc.) über-
nimmt und inwieweit Schüler in den
Pausenverkauf eingebunden werden
könnten.
� Das Angebot an Speisen und Ge-
tränken sollte nicht nur die Prinzipi-
en der Vollwertkost berücksichtigen,
sondern vielseitig, attraktiv und
schmackhaft sein. Das BAWO-Team
hat sich umgesehen und eine kleine
Auswahl an Speisen und Getränken
zusammengetragen (Anhang).
� Es müssen Bedingungen für die
sachgemäße Lagerung der Lebens-
mittel geschaffen werden. Die An-
forderungen an die Hygiene (z.B.
das tägliche Wischen der Verkaufs-
räume) sind zu erfüllen. In Bezug
auf Letzteres benötigen sämtliche
Mitarbeiter der Cafeteria einen Ge-
sundheitspass, der vom Gesund-
heitsamt gegen eine geringe Ge-
bühr ausgestellt wird. Welche sons-
tigen Hygienevorschriften zu beach-
ten sind, entnehmen Sie bitte dem
Anhang.
� Den rechtlichen Anforderungen
der AV-Ernährung und der AVUm-
VOL muss nachgekommen werden.
Den Gesichtspunkten der Abfallver-
meidung und -verwertung ist dabei
eine hohe Bedeutung beizumessen.
Verpackungsmüll ist zu vermeiden,
Einwegverpackungen, Einwegge-
schirr- und -besteck sind nicht zuläs-
sig. Die Verwendung von Mehrweg-
verpackungen muss sichergestellt
sein.
� Möglichkeiten der Abfallverwer-
tung sollten geprüft werden. Unge-
kochte organische Abfälle, die bei
der Speisenzubereitung anfallen
und nicht tierischen Ursprungs sind,
könnten direkt an der Schule kom-
postiert oder als BIOGUT entsorgt
werden.
Der Cafeteria- oder Mensabetrieb
durch einen privaten Pächter
Das Waren- und Lebensmittelange-
bot von Cafeterien- oder Kantinen-
pächtern ist oft kein gutes Beispiel
für eine gesunde Ernährung, denn
häufig werden Süßigkeiten, Pom-
mes frites, Getränke mit hohem
Zuckergehalt etc. angeboten, die
noch dazu durch Einwegverpackun-
gen viel Müll hinterlassen. Hier soll-
te in Verhandlungen mit dem priva-
ten Pächter und den beteiligten
Schulgremien eine Veränderung des
Verkaufsangebotes bewirkt werden.
Denn selbstverständlich sind auch
für eine Pachtcafeteria oder -kanti-
ne die AV-Ernährung maßgebend,
und deren Einhaltung sollte in den
Pachtverträgen fixiert sein.
Eine Arbeitsgruppe könnte zur Re-
form der Schul-Cafeteria eingerich-
tet werden.
Fordern Sie beim Pächter ein ver-
stärktes Angebot an Frischkost, Voll-
kornbrötchen und saisonalem Obst,
den weitgehenden Verzicht auf
Süßigkeiten, den Verkauf von selbst-
zubereiteten Joghurt- und Quark-
speisen, den Verkauf von unver-
packten Lebensmitteln und Pau-
sensnacks sowie die Umstellung
von Einweg- auf Mehrwegver-
packungen. Lassen Sie sich dabei
von Gegenargumenten des Pächters
nicht verunsichern.
Manche Pächter versuchen, die ge-
wünschten Änderungen mit Argu-
menten wie „Obst ist zu teuer“, „die
Schüler möchten auf Süßigkeiten
nicht verzichten“ oder dem Hinweis
darauf, dass die gewünschten Än-
derungen seinen Verdienst reduzie-
ren würden, einfach abzuwehren.
Die lange Praxis erfolgreich wirt-
schaftender Vollwert-Cafeterien
kann aber die Bedenken der Päch-
ter widerlegen.
[5] Abfallvermeidung37
Verweisen Sie in Verhandlungen mit
dem Pächter zwecks Umstellung
des Verkaufsangebotes auch auf die
rechtlichen Vorgaben (AV-Ernäh-
rung, AVUmVOL) und fordern Sie
deren Einhaltung. Die Vorgaben
gelten auch für Mahlzeiten, die von
einer Großküche angeliefert werden.
Hier sind Mehrwegtransportver-
packungen zu bevorzugen.
In einigen Fällen, etwa bei alten
Pachtverträgen, ist es notwendig,
vertragliche Veränderungen zur Ver-
ankerung der vorgeschriebenen Ge-
sundheits- und Abfallbelange über
die zuständige Verwaltungsbehörde
zu bewirken.
Ein Süßwarenautomat hat an ei-
ner Schule nichts zu suchen!
Hier werden in der Regel nur ver-
packte Waren angeboten, die noch
dazu im Widerspruch zu einer ge-
sunden Ernährung stehen.
Auf die Anschaffung abfallarmer
Schulmaterialien sollte bereits bei
der Vorveranstaltung zur Einschu-
lung hingewiesen werden. Auch
hier empfiehlt es sich, diese Mate-
rialien einheitlich für die Kinder als
Klassensätze einzukaufen oder die
benötigte, umweltfreundliche
Grundausstattung gleich mit in die
Schultüte zu packen.
Zum Thema umweltfreundliche
Schulmaterialien haben die BSR, in
Kooperation mit der Stiftung Natur-
schutz Berlin, einen Ratgeber für El-
tern und Lehrer herausgegeben
(Bild links oben). Dieser wird jähr-
lich an alle Berliner Grundschulen
zur Weitergabe an die Eltern bei der
Anmeldung der Erstklässler ge-
sandt. Der anschauliche, umfassen-
de Ratgeber, der alles rund um das
Thema beleuchtet, Empfehlungen
ausspricht und auch einige Tipps
und Informationen zur Verkehrser-
ziehung und zum Schulfrühstück
gibt, ist sehr zu empfehlen.
38
[5.4] Haltbare, umweltfreundliche Schulmaterialien
Abfallvermeidung sollte in viel-
fältiger Hinsicht betrieben wer-
den. Ob im regulären Schulbe-
trieb oder auf Schulfesten –
überall können Schüler und
Lehrer den Abfallbergen krea-
tiv entgegen wirken, etwa
durch die Verwendung von
Mehrweg-Pausenbrot und
-Trinkbehältern, den Verzicht
auf Dosen und Getränke-
päckchen sowie die Bereitstel-
lung von Getränken in der
Schule (z.B. Schulmilchversor-
gung, Mineralwasser im Klas-
senraum). Auch mit gut durch-
dachten Konzepten für das Be-
treiben einer abfallarmen Cafe-
teria, abfallarmen Mensa oder
eines abfallarmen Schulkiosks
lässt sich das Abfallaufkom-
men reduzieren und gleichzei-
tig aktive Gesundheitsförde-
rung betreiben.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Kompostierung ist prinzipiell
nicht nur hervorragend geeignet, ei-
nen Teil der in der Schule entste-
henden Abfälle kostensparend zu
verwerten und dabei gleichzeitig ei-
nen nützlichen Bodenverbesserer,
eben den Kompost, für den Schul-
garten zu produzieren. Die Kompos-
tierung eignet sich ebenso als le-
bendiges Anschauungsobjekt im
Unterricht. Hier können natürliche
Kreisläufe beispielhaft untersucht
werden. Sofern ein Schulgarten zur
Verfügung steht, bietet sich die
Kompostierung der Schulgartenab-
fälle natürlich an; sie ist geradezu
Pflicht.
Anforderungen an
das Kompostgut
Was darf kompostiert werden und
worauf ist bei der Beschickung des
Komposters zu achten? Es können
alle Abfälle pflanzlichen Ursprungs
kompostiert werden. Material mit
sichtbaren Bakterien-, Virus- oder
Pilzerkrankungen sind jedoch besser
zu vernichten oder, sofern vorhan-
den, über die BIOGUT-Tonne zu ent-
sorgen. Es gilt der Grundsatz, dass
der Kompostierungsprozess umso
besser ablaufen kann, je stärker zer-
kleinert das Kompostgut und je
vollkommener seine Mischung ist.
Ideal eignet sich ein Gemenge aus
grünen und braunen Abfällen, also
beispielsweise aus Herbst-
laub und Rasenschnitt.
Auch das gemeinsame Abla-
gern von Garten- und Küchenabfäl-
len verspricht einen guten Kompo-
stierungsfortschritt. Schließlich ist
darauf zu achten, dass auch
strukturarmes (etwa Grasschnitt)
und strukturreiches Material (etwa
Häckselgut) gemischt werden.
Sammlung, Sortenreinheit
Die Beschickung des Komposters
mit geeignetem Material dürfte im
Schulgarten keine Probleme berei-
ten. Hier hat man es auch mit sor-
tenreinem, d.h. durchweg pflanzli-
chem Material zu tun. Anders ist
dies im schulischen Alltag. Sowohl
in den Klassenräumen, als auch auf
dem Schulhof fallen die kompostier-
baren Abfälle (Obst- und Gemüse-
reste aus der Pausenverpflegung) in
der Regel nicht sortenrein und kon-
zentriert an. Abfallanalysen in Schu-
len zeigen, dass es sich rein men-
genmäßig durchaus lohnen würde,
die im schulischen Normalbetrieb
anfallenden kompostierbaren Abfäl-
le auch tatsächlich zu kompostie-
ren. Es gibt jedoch zwei Aspekte,
die in der großen Mehrzahl der
Schulen gegen die Kompostierung
der pflanzlichen Pausenabfälle spre-
chen.
Einerseits ist die nötige Sor-
tenreinheit des Kompostgut-
es im Schulalltag nur sehr schwer
zu gewährleisten. Fehlwürfe aus
Trinkpäckchen, Dosen und anderen
nicht verrottbaren Abfällen würden
sich infolge des bei der Kompostie-
rung stattfindenden Volumenverlu-
stes im Kompost anreichern und
diesen wertlos machen. Auch kann
niemandem zugemutet werden, im
Vorfeld die Vorsortierbehälter für
das Kompostgut zu durchsuchen.
Der zweite Aspekt, der aus unserer
Sicht gegen die Kompostierung der
Pausenabfälle spricht, betrifft den
logistischen Aufwand, der für die
getrennte Erfassung der kompostier-
baren Abfälle zu leisten wäre. Die
[6] Kompostierung in der Schule39
[6] Kompostierung in der Schule
Sammelbehälter dafür müssten re-
gelmäßig entsorgt und auch gerei-
nigt werden. Besonders in den Som-
mermonaten ist mit weiteren Prob-
lemen zu rechnen (Fruchtfliegen,
üble Gerüche, Wespen etc.).
Anders ist die Kompostierung zu be-
urteilen, wenn erhebliche Mengen
kompostierfähigen Materials in kon-
zentrierter Form, so etwa Putz- und
Schälreste in einer Schulküche, an-
fallen. Hier kann die zu fordernde
Sortenreinheit gewährleistet wer-
den, und der logistische Aufwand
zur getrennten Sammlung des Kom-
postgutes ist vertretbar.
Geeignete Komposter
Wenn der Kompost in unmittelbarer
Schulnähe angelegt werden soll,
empfiehlt es sich, ein geschlossenes
System zu verwenden. Auch wenn
darauf geachtet wird, dass aus-
schließlich pflanzliche Materialien
kompostiert werden, so kann doch
nicht vollständig ausgeschlossen
werden, dass sich zeitweilig Nage-
tiere in der Nähe des Kompostplat-
zes aufhalten. Der Handel bietet
nagersichere geschlossene Kompo-
ster an, in denen der Rotteprozess
auch in den Wintermonaten mit
fast unveränderter Intensität ab-
läuft. Der richtige Platz zur Aufstel-
lung eines Komposters liegt im
Schatten oder Halbschatten und ist
vor Wind geschützt. Der Komposter
sollte niemals austrocknen, aber
auch vor Staunässe geschützt wer-
den.
Betreuung
Offene Systeme machen recht we-
nig Arbeit und verzeihen leichter ei-
ne nicht optimale Pflege. Anders ist
es bei geschlossenen Systemen, die
ihre beeindruckenden Kompostie-
rungsergebnisse nur bei kontinuier-
licher Betreuung und vor allem rich-
tiger Beschickung erbringen kön-
nen. Vor allem kommt es bei ge-
schlossenen Kompostern darauf an,
dass in ausreichendem Maße Struk-
turmaterial (z.B. Häckselgut,
Heckenschnitt) im Kompostgut ent-
halten ist. Dieses Strukturmaterial
sorgt dafür, dass überall genügend
Luft zirkulieren kann und keine sau-
erstofffreien (anaeroben) Bereiche
entstehen, die das ganze System
zum „Umkippen“ bringen würden –
und mit unangenehmen Gerüchen
verbunden wären.
Bevor eine Schule an die Kompos-
tierung denkt – zumal in einem ge-
schlossenen System – sollte sicher-
gestellt sein, dass mindestens zwei
zuverlässige und kompetente Be-
treuer die Verantwortung für die
Kompostierung übernehmen und
die erforderlichen Arbeiten erledi-
gen. Ist dies nicht der Fall, so sollte
man von der Eigenkompostierung
besser Abstand nehmen und das
Engagement anderen Zielen der Ab-
falloptimierung zuwenden.
[6] Kompostierung in der Schule40
Die Kompostierung der pflanz-
lichen Abfälle aus dem Schul-
garten ist eine Selbstverständ-
lichkeit. Was allerdings die
pflanzlichen Reste der Pausen-
mahlzeiten betrifft, die im Nor-
malbetrieb jeder Schule in
größeren Mengen dezentral an-
fallen, so ist Vorsicht geboten.
Denn die Kompostierung dieser
Abfälle setzt ihre sortenreine
Sammlung voraus und erfor-
dert einen erheblichen logisti-
schen Aufwand (Aufstellung,
Entsorgung und Wartung ent-
sprechender Vorsortierbehäl-
ter). Einfacher realisierbar ist
die Kompostierung von Putz-
und Schälresten, die in konzen-
trierter Form, etwa in einer
Mensa oder Cafeteria, anfallen.
In jedem Fall gibt es bei der
Kompostierung vieles zu be-
denken und einiges zu tun. Um
eine auch auf lange Sicht zu-
verlässige Betreuung der Kom-
postierung sicherzustellen,
müssen vor Beginn des Vorha-
bens unbedingt die Zuständig-
und Verantwortlichkeiten ver-
bindlich festgelegt werden.
ZUSA
MM
ENFA
SSU
NG
Grundschulen
Der Lerneifer und das Bestreben, al-
les richtig zu machen, ist gerade bei
den jüngeren Schülern sehr hoch.
Und „richtig“ ist prinzipiell (fast) al-
les, was die Erwachsenen sagen
oder tun. Dies gilt im besonderen
Maße für Lehrer. Jüngere Schüler
von der Notwendigkeit, möglichst
wenig Abfall zu machen und Abfäl-
le richtig zu trennen, zu überzeu-
gen, ist daher meist einfacher als in
der Oberstufe. Es wirkt sich in je-
dem Fall positiv aus, wenn die Be-
wusstseinsbildung möglichst früh-
zeitig beginnt, denn die Sensibilisie-
rung für das Thema Abfall wird mit
zunehmendem Alter schwieriger.
Der Rahmenplan für das Fach Sach-
kunde hat unter anderem das The-
ma „Umgang mit dem Müll“ zum
Inhalt. Die Begeisterungsfähigkeit
und Verspieltheit der „Kleinen“ bie-
tet beste Voraussetzungen, den rich-
tigen Umgang mit Abfällen spiele-
risch zu erlernen. Vorschläge für Un-
terrichtseinheiten und Aktionen
rund um das Thema Abfall finden
Sie in Kapitel 8.
Oberschulen (ab Klassenstufe 7)
In Oberschulen kommen gleich
mehrere „schwierige“ Punkte zusam-
men:
� Zu berücksichtigen ist, dass es in
Gesamtschulen oder gymnasialen
Oberstufen ein Kurssystem gibt. An
einigen Schulen ist auch schon das
Fachraum-Prinzip verbreitet. Das be-
deutet, die Schüler haben keine
Klassenräume mehr, mit deren „Ord-
nung“ sie sich identifizieren können.
� Ein weiterer Faktor ist, dass die
Oberschüler schon sehr „vollge-
packt“ mit Unterrichtsstoff und Un-
terrichtsstunden sind. Wer in einer
Arbeitsgemeinschaft Umwelt mit-
machen will, müsste seine freie Zeit
dafür opfern.
� Hinzu kommt das Bestreben vie-
ler Schüler, das Verhalten von Er-
wachsenen in Frage zu stellen.
Um das Thema Abfallvermeidung
und Abfalltrennung in die Ober-
schulen zu bringen, eignen sich
aber dennoch Projekttage oder die
Bildung von Arbeitsgemeinschaften
am besten. Gerade die kritische
Auseinandersetzung mit dem Ver-
halten mancher Erwachsener be-
wegt Jugendliche häufig, nach Al-
ternativen zu suchen.
[7] Die Motivation der Beteiligten41
[7] Die Motivation der Beteiligten
Der Sparzwang der öffentlichen
Einrichtungen ist allgegenwärtig.
Aber kaum ein Verantwortlicher
kann alleine die Probleme der Ab-
fallvermeidung und Abfalltren-
nung bewältigen. Um ein gleich-
gerichtetes Handeln aller Abfaller-
zeuger zu erreichen, sind nicht nur
umfangreiche Informationen
nötig, entscheidend ist im beson-
deren Maße auch die Motivation
aller Akteure.
[7.1] Schulartspezifische Unterschiede
Je näher eine Einkaufsmöglichkeit
im Umfeld der Schule liegt, desto
höher ist meistens auch das Auf-
kommen an Wegwerfverpackungen.
Eine von der Schule selbst verwalte-
te abfallarme Cafeteria könnte hier
Abhilfe schaffen (Kap. 5).
[7] Die Motivation der Beteiligten42
[7.2] Das Schulumfeld
In den Aufgabenbereich der Verwal-
tung fällt sowohl die Organisation
der Abfallentsorgung als auch die
vertragliche Verankerung von Reini-
gung und Cafeteria. Die Verwal-
tung steuert die Schulen in allen
Bewirtschaftungsfragen, z. B. auch
Fremdnutzer (Sportvereine).
Im engen Kontakt und Austausch
mit den Schulen können Einsparpo-
tenziale erkannt und umgesetzt
werden.
[7.3] Die Verwaltung
Die Schulleiter sollten sich mit ihrer
Kompetenz und Weisungsbefugnis
für die Ziele der Abfallvermeidung
und Abfalltrennung einsetzen und
somit die diesbezüglichen Vorgaben
der Verwaltung umsetzen. Schullei-
tung und Lehrer haben die Möglich-
keit, diese Ziele über Dienstbespre-
chungen, Gesamtkonferenzen oder
auch durch Zusätze zur Schulord-
nung in ihrer Schule zu verankern.
Zudem können auch die Eltern mit
eingebunden werden. Schulleiter
und Lehrer haben Vorbildfunktion
und sollten diese auch bewusst
wahrnehmen.
[7.5] Die Schulleiter und Lehrer
Reinigungsfirmen sind ebenfalls ein
wichtiger Faktor. In der Regel erhal-
ten sie ihre Verträge von den Be-
zirksverwaltungen. Was jedoch in
diesen Verträgen steht und welche
gesetzlichen Vorgaben dahinter ste-
hen, wissen die wenigsten Mitarbei-
ter dieser Firmen.
Haben sich jedoch erst einmal das
Farbleitsystem und die getrennte
Abfallsammlung in ihrer gesamten
Konsequenz in der Schule durchge-
setzt, staunen auch die Mitarbeiter
der Reinigungsfirmen. Ihre Arbeit
ist nicht schwieriger als vorher
(Kap. 4.5).
[7.4] Die Reinigung
Um die Abfallvermeidung und
die Abfalltrennung in den Griff
zu bekommen, müssen nicht
nur alle Beteiligten innerhalb
der Schule, sondern auch
außerhalb der Schule (Eltern-
vertretung, Reinigungsfirma,
Cafeteriapächter und die be-
zirklichen Verwaltungen) mit-
einander harmonieren. Dazu
hat jede Gruppe ihre eigenen
Möglich- und Verantwortlich-
keiten.
ZUSAMMENFASSUNG
[7] Die Motivation der Beteiligten43
Die Eltern sind ein wesentlicher
Faktor. Sie müssen und wollen auch
informiert sein, wenn sich an der
Schule ihrer Kinder etwas verändert.
In Gesamtkonferenzen und mit en-
gagierten Elternvertretern kann
man Beschlüsse fassen, die die Ver-
packungsflut eindämmen. Einmal
eine Brotdose und Trinkflasche kau-
[7.8] Die Eltern
Die wichtigste Gruppe – weil
Hauptabfallerzeuger – sind die
Schüler. Heute, wo ein gemeinsa-
mes Frühstück zu Hause leider nicht
in allen Familien möglich ist oder
die Pausenbrote nicht immer den
Geschmack der Schüler treffen, sind
Schokoriegel und Pausengetränke in
Dosen oder Trinkpäckchen aus dem
Supermarkt oder vom Schulkiosk
weitaus attraktiver. Das Konsum-
Verhalten der Schüler lässt sich nur
schwer beeinflussen. Viele interes-
siert der von ihnen produzierte Müll
nicht, sofern er nicht an das eigene
Taschengeld geht. Zudem sind Ein-
wegprodukte bequem – in der
Schule gibt es ja Mülleimer. „Ex und
Hopp“, das ist leider bei vielen Ju-
gendlichen ein allseits respektiertes
Wegwerf-Verhalten, das mit den
gängigen Modevorstellungen ein-
hergeht.
Hier sind echte Alternativen ge-
fragt, die „voll angesagt“ sind und
[7.7] Die Schüler Schülerinnen und Schüler zum akti-
ven Handeln bewegen. Eine von
den Jugendlichen betreute abfallar-
me Cafeteria würde z.B. auch die
Übernahme von Verantwortung be-
deuten. Denkbar wäre auch, dass
die Schüler eine Trinkflasche mit
dem Logo ihrer Schule entwerfen
und herstellen lassen. Mehr über
gute Ideen, die motivieren, können
Sie in Kapitel 5 nachlesen.
Die Widerstände sind manchmal
sehr groß. Einige Hausmeister sa-
gen: „Alle Probleme werden immer
bei mir abgeladen“ oder „Die Lehrer
sollten einmal ein bisschen für Ord-
nung sorgen“ und „Die Schüler
kümmern sich einfach nicht darum,
wo sie ihren Müll hinschmeißen,
und wenn keiner für Ordnung sorgt,
warum soll ich mich damit belasten,
ich habe Wichtigeres zu tun.“ Diese
oder ähnliche Aussagen hört man
oft. Aus ihnen spricht eine gewisse
Resignation. Natürlich ist der Haus-
meister nicht die erste oder einzige
Person, die das Abfallproblem in
die Hand nehmen muss. Alle sind
Abfallerzeuger und sollten gemein-
sam an einem Strang ziehen. Der
[7.6] Die Hausmeister / Hauswarte / HallenwarteHausmeister ist dabei allerdings ei-
ne wichtige Schnittstelle mit Kon-
trollfunktion gegenüber den Reini-
gungskräften und Fremdnutzern,
wie Sportvereinen und VHS-Kursen.
Er kann durch ein paar Hilfestellun-
gen, die nicht sehr zeitaufwändig
sein müssen, einen wichtigen Bei-
trag leisten.
fen, das ist zudem preiswerter als
einhundertmal „Einweg-Ver-
packungsmüll“ zu produzieren.
Vor Beginn der Unterrichtseinheiten
„Abfallvermeidung und Abfalltren-
nung an Schulen“ fanden im Rah-
men des BAWO-Projektes zuerst Ge-
spräche mit den Klassenlehrern
statt, um die Lerninhalte den jewei-
ligen Klassen individuell anzupas-
sen. Weiterhin wurde vorher geklärt,
ob Abfallvermeidung und Abfall-
trennung als Unterrichtseinheit in
der Klasse oder als Projekt für die
ganze Schule angelegt werden sol-
len. Für die Behandlung des The-
mas auf Klassenebene empfehlen
wir Ihnen die folgende Unterrichts-
planung. Sie beruht auf unseren
Projekterfahrungen und wurde in
vielen Klassen der „BAWO-Pilot-
Schulen“ erfolgreich umgesetzt.
Die Schüler gewinnen dabei die
Einsicht, dass Vermeidung vor Ver-
wertung steht und sie selbst einen
Beitrag dazu leisten können. Sie er-
fahren, dass es für die Abfallverwer-
tung und Abfallbeseitigung gesetz-
liche Vorgaben gibt und werden
darüber informiert, welche Bedeu-
tung der „Grüne Punkt“ hat. Daten
über das Abfallaufkommen der
Schule und der Stadt veranschauli-
chen die wachsenden Müllberge.
Besonders eindrucksvoll werden Ab-
fallmengen, wenn man sie visuali-
sieren kann (z.B. Güterzug mit einer
Länge von Berlin nach Köln).
Wenn das Thema in der ganzen
Schule behandelt werden soll, be-
steht die Möglichkeit, Schüler einer
Klasse als Multiplikatoren auszubil-
den. Alle weiteren Klassen einer
Schule können von den Multiplika-
toren über die Abfallvermeidung
und -trennung an ihrer Schule infor-
miert werden. Es bietet sich für die
Multiplikatoren an, den Erfolg ihrer
Arbeit durch eine stichprobenartige
Sichtung der Abfallmengen sowie
der Abfalltrennung zu prüfen.
Vorgehensweise:
� Multiplikatorenschulung (Alles
Wissenswerte über Abfall vermit-
teln)
� Bereitstellung der benötigten Ma-
terialien (Vorsortierbehälter für die
Abfallfraktionen, die an der Schule
gesammelt werden, entsprechend
dem Farbleitsystem)
� Demonstration der Abfalltren-
nung für die anderen Klassen vor-
bereiten
� Terminvereinbarung mit den Leh-
rern der zu beratenden Klassen
� Demonstration der Abfallvermei-
dung und -trennung in den Klassen
� Protokollführung mit Abfalltrenn-
kontrolle (z.B. einmal pro Woche die
Abfallbehälter der entsprechenden
Klasse kontrollieren)
� Auszeichnen der Klassen, die ihre
Abfälle besonders gut getrennt ha-
ben
Unterstützung durch die Lehrer ist
empfehlenswert. Wir haben dieses
Modell an Grundschulen mit gutem
Erfolg umgesetzt.
[8] Pädagogische Einbindung44
[8] Pädagogische Einbindung
Als öffentliche Einrichtungen ha-
ben die Schulen neben ihrem Bil-
dungs- und Erziehungsauftrag
auch die Aufgabe, sich selbst in
ihrer Gesamtheit mit ihren Auswir-
kungen (Ressourcenverbrauch) auf
die Umwelt zu verstehen. Schulen
sind zwar gesetzlich verpflichtet,
zur Vermeidung bzw. Verwertung
von Abfällen beizutragen, doch
das tatsächliche Abfallaufkom-
men steht dazu oft im Gegensatz.
Es ist erforderlich, dass Lernpro-
zesse in Gang gesetzt werden, in
denen an den Eigenerfahrungen
der Schüler und Lehrer ange-
knüpft wird. Dies ist die wichtigs-
te Voraussetzung, um ein Ver-
ständnis für die ökologischen
Wechselbeziehungen zwischen
Mensch und Umwelt zu ent-
wickeln. Die Arbeitsansätze für die
Themenbereiche Abfallvermeidung
und -reduzierung im Unterricht
sind stets so zu gestalten, dass sie
weder mit Zukunftsängsten, noch
mit Problemverdrängungen enden,
sondern das Ziel haben, gemein-
sam mit den Schülern und Lehrern
umweltverträgliche Lösungsansät-
ze zu erarbeiten, umzusetzen und
ökologische Zukunftsperspektiven
zu entwickeln.
[8.1] Anregungen für den Unterricht
1. Unterrichtsstunde
Phase/Zeit Lehreraktivität Erwartetes Sozial-/ Medien Intentionen Alternativen
Schülerverhalten Aktionsform Ziele
Einführung Welche Abfälle fallen in Meinung äußern Gespräch Tafel Vorkenntnisse
5' Schulen an? Ergebnisse Vermutungen
Papier, Restmüll, Verpackungen
Vertiefung Wie werden die Abfälle ent- Schüler ordnen die Abfälle Gespräch Tafel Vorkenntnisse
10' sorgt?, Mülldeponie, -verbren- der jeweiligen Entsorgung zu Poster Was passiert
nung und Recycling mit dem Müll?
Informieren Video, Sendung mit der Maus, Schüler werden über die Information Video
20' Thema: Müll. Was ist Abfall- Abfallentsorgung und über
vermeidung und Recycling? das Duale System informiert
Bearbeiten Wie trennen wir unsere Abfälle mit den Schülern gemeinsam Kleingruppen Vorsortier- an Eigener- Abfall-
10' richtig? Gespräch über die mitgebrachte Abfälle trennen 2-3 Schüler behälter fahrungen trennung
Sendung mit der Maus anknüpfen üben
Abschluss alle gemeinsam
2. Unterrichtsstunde
Phase/Zeit Lehreraktivität Erwartetes Sozial-/ Medien Intentionen Alternativen
Schülerverhalten Aktionsform Ziele
Einführung Thema Müllvermeidung Meinung äußern Gespräch Tafel Vorkenntnisse
5' Fragen zum Video Vermutungen
und zur Abfallvermeidung
Vertiefung Welche Gefahren gehen von Schüler erzählen, welche Gespräch Tafel Vorkenntnisse
10' der Mülldeponie, -verbren- Gefahren entstehen Mülltrennung
nung und Recycling aus? (Luft-, Wasser- und lohnt sich
Bodenverunreinigungen)
Erarbeiten Wie können wir Abfälle ver- Schüler nennen Stoffe, die Gespräch Ideen, Müll-
15' meiden? Was Ist Recycling nicht recycelt werden können vermeidung
und Abfallvermeidung? und nennen Gegenstände, ist die beste
die Alternativen bieten Alternative
Bearbeiten Fragebogen Abfall-TÜV von den Schülern ausfüllen Kleingruppen- Müllthema
10' „Checkt eure Schule“ lassen in Kleingruppen arbeit, 3-4 bereits
Schüler bearbeitet?
Problemati- Wie können wir an unserer Schüler machen Vorschläge Einstiegs-
sierung Schule eine Mülltrennung zur geplanten Mülltrennung thema für die
5' einführen? nächste Stunde
Hausaufgabe
Tabelle 3: Zwei Unterrichtsstunden zum Thema Abfälle vermeiden, verwerten oder umweltgerecht entsorgen
Um die Aktivitäten (besonders nach
Ferienzeiten) zu erhalten und zu
stärken, hat es sich häufig bewährt,
ein Lied mit den Kindern zu singen
sowie Abfalltrennübungen und
-spiele in den Klassen anzubieten.
Dabei können verschiedene Spiele
und Materialien, z.B. die Ökotain-
ment-CD-Rom „AB & ZU-Abenteu-
er“, das Abfall-Memory der BSR
oder andere Zuordnungsspiele ge-
nutzt werden.
Vorbildliche Klassen könnten einen
„Abfallführerschein/Trennübungs-
nachweis“ bekommen, der in der
Klasse/Schule ausgehängt wird.
Nach einiger Zeit könnte eine Über-
prüfung der Trennreinheit erfolgen.
Wird nicht mehr richtig getrennt,
kann der Klasse der Führerschein
entzogen werden.
An berufsbildenden Schulen werden
oft Projektarbeiten von vier bis
sechs Wochen Dauer vergeben. Die-
se Arbeiten können auch einen
Schwerpunkt im Themenfeld Abfall
haben. An einer Berufsschule wurde
eine Projektarbeit an Werbefach-
kaufleute mit dem Thema „Wie he-
be ich die Vorzüge eines Abfall-
behälters hervor?“ vergeben. Ihre
Aufgabe war es, einen optimalen
Abfallbehälter zur Abfalltrennung
herzustellen und für diesen eine
Werbekampagne zu gestalten. Die
Schüler hatten zunächst einige Pro-
bleme, das Thema Abfall einzugren-
zen. Mit etwas Hilfe schafften sie es
schließlich, ein Produkt aus recycel-
tem Material (Aluminiumdosen) mit
allen Vorzügen (Aufnahme mehrerer
Abfallfraktionen in einem Behälter,
leichte Reinigung, Brandsicherheit,
schönes Design u.a.) herzustellen.
Sie präsentierten ihr neues Produkt
vor einer Prüfungskommission mit
Erfolg und erhielten gute Noten.
[8] Pädagogische Einbindung46
[8.2] Motivation ist möglich
Zur Behandlung unseres Themas
bieten sich beispielsweise die fol-
genden Möglichkeiten und fachspe-
zifischen Anknüpfungspunkte im
Unterricht an.
Fächerübergreifend
Unterrichtseinheiten:
� Was ist denn eigentlich Abfall? –
Auswirkungen der Abfallprodukti-
on auf die Umwelt (von der Pro-
duktion bis zur Entsorgung), Res-
sourcenschonung, Schließen von
Kreisläufen, Möglichkeiten der
Abfallvermeidung und Abfallver-
wertung
� Papier schöpfen
� Abfallarmes Frühstück
organisieren
� Abfalltrennübungen nach dem
Frühstück im Klassenraum
Geschichte
Geschichte des Abfalls, Entwicklung
des Umgangs mit Abfall
Erdkunde
Unterschiedlicher Umgang mit Ab-
fall in verschiedenen Ländern und
Kontinenten, Beispiel Indien: „Le-
ben im Abfall“
Biologie
� Biogene Abfälle, Kompostierbar-
keit verschiedener Materialien
� Phasen des Abbaus (Rotte),
notwendige Bedingungen bei der
Kompostierung, Reifeuntersu-
chungen durch Keimungsversu-
che (z.B. mit Kresse)
Musik
Ein fetziges Anti-Abfall-Lied dichten
und begleiten mit Musik auf Gegen-
ständen, die andere weggeworfen
haben (Lenor-Gitarre, unterschied-
lich voll gefüllte Flaschen etc.)
Kunst
� Bilder, Zeichnungen, Collagen
herstellen, die für Abfallvermei-
dung oder Mehrwegmöglichkei-
ten werben, anschließend in der
Schule veröffentlichen
� Raumgestaltung: z.B. Mülleimer
auskippen, mit Kordel „umzäu-
nen“ und mit Texttafel versehen
� Wandgestaltung mit Alltagsmüll
PopArt
Verfremdung von alltäglichen Din-
gen durch hintergründige Zusam-
menstellung, ungewöhnliche Umge-
bung, Aufhebung der Funktions-
fähigkeit, Verformung (z.B. bei
Kunststoffbehältern durch Hitze)
oder Materialaustausch
Dada
� Käfig mit zerkleinertem Müll und
Vogelkäfigzubehör
� Bemalen/Besprühen von Müll
� Rahmen bauen und verschiede-
nen Müll damit einrahmen (wert-
voll machen)
Surrealismus
� Verpacken von Müll in Geschenk-
folie mit Schleife
� Verpacken von Müll in Plastikfolie
mit Verschluss aus Stacheldraht
(Besitzergreifung, Entzug, Verber-
gung)
� Verbinden von Müll mit
Mullbinden und Pflastern
Mathematik
Abfallkosten und Abfallaufkommen
der Schule berechnen, Dezimale,
Bruchrechnen, Prozente, Abfallvolu-
men, Abfallgewicht, Kreisdiagram-
me, ...
Chemie
Wasserlöslichkeit von Schlacken aus
Müllverbrennungsanlagen, Chlor-
nachweis in Kunststoffen, chemi-
sche Vorgänge in Deponien
Computer-AG
Bildschirmschoner zum Thema Ab-
fallvermeidung, Aufnahme der Ak-
tionen und Maßnahmen zur Abfall-
vermeidung in die Internetseite
An Realschulen ist es möglich, das
Thema Abfall im Wahlpflichtunter-
richt zu verankern. In jeder Klas-
senstufe (7 – 10) können verschie-
dene Schwerpunkte gesetzt werden.
[8] Pädagogische Einbindung47
[8.3] Ideenkiste „Unterricht“
Abfallsammel-Aktion
Gemeinsam mit den Schülern Ab-
fall, der um die Schule herum oder
in einem benachbarten Park liegt,
sammeln (mit Arbeitshandschuhen,
in Plastiktüten) und anschließend
zusammen mit kleinen Texten und
Plakaten zur Müllvermeidung in der
Schule ausstellen
Abfalltrenn-Aktion
Abfallsortierübung im Rahmen von
Unterrichtsprojekten, an Projektta-
gen zum Thema Abfall oder als
Spiel bei Schulfesten. Als Beloh-
nung könnte den Schülern ein Or-
den oder ein Abfallführerschein
überreicht werden. Anschließend
Möglichkeiten zur Abfallvermeidung
aufzeigen.
Tipps zum Selbermachen
� Kalender oder Faltblatt mit Ab-
fallvermeidungs-Tipps herstellen
und an alle Schüler und neuen
Jahrgänge verteilen
� Ausstellungen mit selbst herge-
stellten Bildern, Fotos, Collagen,
Abfallskulpturen, Videospots,
Straßeninterviews
� Abfallaufkommen der Schule be-
rechnen im Verhältnis zum Abfall-
aufkommen der Stadt oder des Lan-
des
� Abfall-Rallye (Fotoapparat,
Schreibmaterial): die Abfallsituation
in der eigenen Schule oder im Kiez
dokumentieren
� Tauschbasar an der Schule, bietet
sich besonders gut auf Schulfesten
an
� Rollenspiele, Sketche oder ein
Theaterstück entwickeln und auf-
führen (z.B. ein Tribunal: „Ver-
schwender und Verschmutzer vor
Gericht“), Aufführung mit Fotos do-
kumentieren und in der Schule aus-
hängen
� Hörspiel entwickeln, Brettspiele,
Erzählungen, z.B.:
– Eine alte Lackdose erzählt: „Mein
Leidensweg durch die Müllver-
brennungsanlage“
– Papalagi: „Ein Südseehäuptling
erzählt von seinen Beobachtun-
gen zum Müllaufkommen in
Deutschland“
– Ein Tag aus dem Leben der Fami-
lie XY aus der Sicht ihres Müllei-
mers
� Werbeslogans für
Abfallvermeidung
� Papierrecycling
� Müllmonster herstellen
� Abfallarme Cafeteria, Untersu-
chung durch die Schüler, welche
Produkte in der schuleigenen Cafe-
teria vertrieben werden
� Schulhofgestaltung, altes Spiel-
zeug wird auf dem Schulhof in eine
Betonfläche eingelassen
� Modenschau mit Kleidung aus
Müll, Schneiderpuppen oder sich
selbst mit Müllperücken und -sa-
chen, z.B. aus Zitronennetzen, Pa-
pier- und Plastiktütenstreifen, Stoff-
und Fellresten verkleiden
[8] Pädagogische Einbindung48
[8.4] Ideenkiste „Projekttage“
� Klassenraumgestaltung mit ge-
brauchten Materialien (alte Stoffe
zu Gardinen oder Sitzkissen umar-
beiten, Wanddekoration etc.)
Schulinterner Wettbewerb /
Aktionstage oder -wochen
(Überprüfung des Wissensstandes)
� Ideenwettbewerb Abfallvermei-
dung, die besten Ideen, Konzepte
oder Techniken sollten auch gleich
praktisch umgesetzt werden
� Aktionswoche, in der die Schüler
verschiedene Aktionen und Kunst-
objekte entwickeln (siehe Tipps zum
Selbermachen), die dann am Ende
der Woche allen anderen Schülern,
Lehrern und Eltern feierlich präsen-
tiert werden. Denkbar ist ein großer
Abschluss mit anschließender Prä-
mierung
� Ähnliches ist auch als Müllakti-
onstag, evtl. verbunden mit einem
Tag der offenen Tür, möglich
� Zukunftswerkstatt: „Die Null-
Müll-Schule“
Ausstellungen für die
Schule ordern
Der Wissenschaftsladen Hannover
e.V. betreibt die Ausstellungsagen-
tur Umwelt und kann auf Anfrage
Ausstellungen vermitteln. Kontakt:
Wissenschaftsladen Hannover e.V.
(Ausstellungsagentur Umwelt, Nie-
schlagstr. 26, 30449 Hannover; Te-
lefon: 0511/210 87 10; Email: Aus-
stellungsagentur@wissenschaftsla-
den-hannover.de).
Kaufhaus-Besuch
Der Besuch eines Kaufhauses bringt
die Einkaufssituation nahe und er-
möglicht die anschauliche Diskussi-
on über Ware, Nutzen, Verpak-
kungsvolumen und -material und
Umweltrelevanz späterer Abfälle.
Auf diese Weise kann umweltbe-
wusster Einkauf vermittelt werden.
MIPS Für Kids
ist eine Unterrichtseinheit des Wup-
pertal Instituts für Klima, Umwelt
und Energie. Umwelt und Lebens-
welt: Wie Kinder gestalten und ge-
brauchen, z.B. Lebensweg einer Ge-
tränkedose, ökologisches Einkaufs-
spiel.
Untersuchung der mitgebrachten
Schulmaterialien
Schüler packen ihre Schultaschen
aus. An Beispielen wird geklärt,
welche Dinge schadstoffarm, abfall-
vermeidend und für den Schulbe-
such notwendig sind. Anschließend
sollte über den Kaufverzicht von
schädlichen, umweltbelastenden
oder überflüssigen Gegenständen
diskutiert werden (BSR-Broschüre
über umweltfreundliche Schulmate-
rialien, Seite 38).
[8] Pädagogische Einbindung49
zu MIPS für Kids:
Wuppertal Institut für Klima,
Umwelt und Energie GmbH,
Frau Welfens,
Döppersbaerg 19,
42004 Wuppertal,
Tel. 02020-2492-139/179
INFOS
Eine Arbeitsgemeinschaft (AG)
könnte beispielsweise die Abfallsi-
tuation der Schule überprüfen oder
den Schulkompost betreuen (Kom-
postprojekt). Die Zusammenarbeit
mit anderen Umwelt-AGs oder mit
Umweltverbänden (Ideen und Er-
fahrungen austauschen, Netzwerke
bilden) ist sinnvoll.
Die Umwelt- oder Abfall-Arbeitsge-
meinschaft könnte eine Sonderaus-
gabe der Schülerzeitung gestalten.
Dabei sollte über Erfolge und Prob-
leme der Abfallvermeidungsaktivitä-
ten und Sachverhalte zur Abfallthe-
matik informiert werden (z.B. Anga-
ben über das reduzierte Restmüll-
behältervolumen). In der Schülerzei-
tung könnte das Thema Abfall als
Serie erscheinen.
Anregung für außerschulische
Lernorte
Zur Unterstützung der Umweltbil-
dung im Abfallbereich bieten sich
besonders Recyclinghöfe der Umge-
bung an. Aber auch eine Mülldepo-
nie oder eine Müllverbrennungsan-
lage hat so manchen Besucher
nachhaltig beeindruckt.
Eine Übersicht bietet die Broschüre
„außerschulische Lernorte“ der Stif-
tung Naturschutz Berlin.
Besichtigungen
Recyclinghof der BSR
(ab der 1. Klasse)
etwa einstündige Führung zu den
Themen Abfallvermeidung, Abfall-
sammlung und Abfallverwertung
Deponiebesichtigung
(ab der 9. Klasse)
Müllverbrennungsanlage
(ab der 9. Klasse)
Abfallwirtschaft und Müllvermei-
dung stehen im Mittelpunkt einer
etwa zweistündigen Veranstaltung
mit Einführungsvideo, Führung und
anschließender Diskussion. Die
Schüler erhalten einen Einblick in
die Abfallbeseitigung und die da-
mit verbundenen Probleme.
Wertstoffsortieranlage
(AWU Hultschiner Damm), längere
Wartefristen, Besichtigung rechtzei-
tig planen
Glasrecycling-Anlage
(AWU Velten)
[8] Pädagogische Einbindung50
[8.5] Anregungen für Arbeitsgemeinschaften
Anmeldung zur Besichtigung
der BSR-Anlagen:
Ansprechpartner Herr Rank,
Tel. 75 92 – 23 50
Das „grüne Klassenzimmer“ auf
der Bundesgartenschau Potsdam
für Schüler der 1. bis 13. Klasse vom
21. April bis 07. Oktober 2001, im
Rahmen der Unterrichtszeiten, Un-
terrichtsbeginn 9.00 und 11.00 Uhr,
zu dem Thema „Alles Müll oder
was?“ wird Wissenswertes rund um
Abfall und Müll präsentiert, vier
verschiedene Unterrichtseinheiten
stehen zur Auswahl:
– für die Klassen 1 bis 4:
„ Wir gehen dem Müllmonster an
den Kragen“,
– für die Klassen 1 bis 6:
„Müll“ in allen Tönen,
[8] Pädagogische Einbindung51
Die pädagogische Einbindung der Abfallthematik in den Unterricht
ist eine wichtige Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Ver-
ankerung von Abfallvermeidung und Abfalltrennung im Schulalltag.
Im Rahmen von BAWO haben wir gezielt das Thema Abfall in den
Unterricht getragen. Dafür verwendeten wir Unterrichtseinheiten,
die speziell für Klassengemeinschaften konzipiert wurden. Darüber
hinaus setzten wir einzelne Schülergruppen als schulweite Multipli-
katoren ein. Abfallvermeidung und Abfalltrennung sollten immer
wieder in der Schule zum Thema gemacht werden. Die Integration
in die Unterrichtsroutine bietet sich dazu ebenso an, wie die Orga-
nisation von Projekttagen und der Besuch außerschulischer Lernor-
te.
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– für die Klassen 7 bis 13
(Sekundarstufe I und II):
Organisation der Abfallentsor-
gung in Potsdam,
– für die Klassen 9 bis 13
(Sekundarstufe I und II):
Abfallvermeidung – „Haben wir
die Verpackungsflut im Griff?“
Eintritt pro Schüler und Unterrichts-
einheit 4,00 DM,
Telefon (0331)2001-199,
Fax (0331)2001-111
Anfang bis Mitte der neunziger Jah-
re hatte man erkannt, dass es für
die Verringerung der verhaltensbe-
dingten Kosten förderlich ist, die
einzelnen Einrichtungen der öffent-
lichen Hand direkt an den Bewirt-
schaftungskosten beziehungsweise
den Einsparungen zu beteiligen.
Der erste Schritt dazu wurde von
Hamburg getan. Unter dem Namen
Fifty-fifty beteiligte man dort die
Schulen – getreu dem Verursacher-
prinzip – an den von ihnen einge-
sparten Bewirtschaftungskosten.
Endlich lohnte es sich auch für die
einzelne Schule, mit Heiz- und Elek-
troenergie sparsam umzugehen und
Abfälle zu vermeiden oder zu tren-
nen. Fünfzig Prozent der so einge-
sparten Gelder wurden der Schule
zur freien Verfügung gutgeschrie-
ben, während die andere Hälfte als
echte Einsparung der Schulverwal-
tung wirksam wurde.
Dieses sehr einfache Verfahren, zwi-
schen Verwaltung und Schule buch-
stäblich „fifty-fifty“ zu machen, setz-
te sich in den Folgejahren in vielen
Kommunen in ganz Deutschland
durch und wurde auch von den
meisten Berliner Bezirken mit unter-
schiedlicher Intensität und in ver-
schiedenen Spielarten übernom-
men.
[9] Finanzielle Auswirkungen52
[9] Finanzielle Auswirkungen
[9.1] Fifty-fifty
Fifty-fifty-Problematik: Während Schule 1 ihre spezifischen Abfall-
entsorgungskosten ohne große Mühen um die Hälfte reduzieren
kann und dabei mit der Verwaltung „fifty-fifty“ macht, war Schule 2
schon immer umwelt- und kostenbewusst. Sie kann nicht weiter re-
duzieren und geht bei Fifty-fifty leer aus.
vorher nachher vorher nachher
Die Einrichtung optimiert ih-re Abfallentsorgung und ver-fügt über die Hälfte der ein-gesparten Gelder (blau).
Diese Einrichtung kann nichtweiter optimieren. Deshalbgeht sie bei Fifty-fifty leeraus.
Schule 1 Schule 2
Die Verwertung beziehungsweise
Beseitigung unserer Abfälle verur-
sacht hohe Kosten. So wenden die
Bezirke Berlins sowie das Landes-
schulamt (Berufsbildende Schu-
len) jährlich einen Millionenbetrag
für die Abfallentsorgung der Schu-
len auf. Traditionell liegt die Be-
wirtschaftung der allgemeinbil-
denden Schulen sowie anderer öf-
fentlicher Einrichtungen in der
Verantwortung der Bezirksverwal-
tungen. Dies hatte in der Vergan-
genheit häufig zur Folge, dass die
Kosten für die Ver- und Entsor-
gung einer Schule bei Mitarbei-
tern und Schülern unbekannt wa-
ren. So konnte kaum Problem- und
Kostenbewusstsein entstehen. Die
Folge waren teilweise sehr hohe
verhaltensbedingte Bewirtschaf-
tungskosten sowie auffällige Un-
terschiede in den spezifischen
Aufwendungen von Einrichtung zu
Einrichtung.
Fifty-fifty-Problematik
Obwohl der Ansatz von Fifty-fifty
grundsätzlich zu begrüßen ist, erge-
ben sich bei der Umsetzung auch
Ungerechtigkeiten. So liegt ein
Hauptproblem in der Festlegung
der Start- oder Ausgangsbedingun-
gen, also in der Ermittlung der Be-
zugsgrößen für künftige Verbrauchs-
betrachtungen. Eine große Unge-
rechtigkeit besteht darin, dass Ein-
richtungen mit sehr hohen Ver-
brauchsdaten beziehungsweise Ab-
fallentsorgungskosten der letzten
Jahre durch Fifty-fifty sehr viel Geld
erhalten können, während andere
Schulen, die schon bisher sehr spar-
sam mit Ressourcen umgegangen
sind, leer ausgehen (Grafik S. 52).
Ein fehlendes Element im Fifty-fifty-
Konzept ist somit die spezifische
Kostenbetrachtung, also die Berech-
nung der Bewirtschaftungskosten
pro Kopf. Bezüglich der Energieko-
sten muss ein spezifischer Ansatz je-
doch ebenfalls problematisch er-
scheinen, da hier der Gebäudezu-
stand und die Beschaffenheit der
Heizungstechnik einen mindestens
ebenso großen Einfluss auf die Ver-
brauchshöhe haben wie das Nutzer-
verhalten. Anders ist es mit den Ab-
fallentsorgungskosten. Hier hat es
jede Schule selbst in der Hand, sehr
hohe oder auch sehr geringe Kosten
zu verursachen.
Ziele
Grundsätzlich obliegt es allein den
Trägern der bezirklichen Einrichtun-
gen, über die Verwendung einge-
sparter Betriebskosten (hier Abfall-
entsorgungsgebühren und -entgel-
te) unter Anwendung haushalts-
rechtlicher Vorschriften zu befinden.
Das hier vorgestellte BSR-Prämien-
� Maximale Kostenentlastung der
öffentlichen Hand
� Förderung von Motivation und
Engagement in den Schulen,
möglichst wenig Abfälle zu
erzeugen
� Herstellung von „Entsorgungs-
gerechtigkeit“
[9] Finanzielle Auswirkungen53
[9.2] Das BSR-Prämiensystem
system ist insoweit als Anregung zu
verstehen. Es soll Fifty-fifty mit sei-
nen Problemen und Ungerechtigkei-
ten ersetzen. Aus den bereits ge-
nannten Gründen empfehlen wir,
unser Prämiensystem nur auf die
Abfallentsorgungskosten zu bezie-
hen. Die Ziele des BSR-Prämiensys-
tems sind:
Ablauf
Das BSR-Prämiensystem besteht
aus zwei Stufen:
Stufe I: Externe Optimierung
nach BSR-Vorgaben
Die BSR setzen für jede einzelne
Schule eines Bezirks eine Optimie-
rung der externen Entsorgungslogi-
stik, d.h. eine bestmögliche Anpas-
sung der verschiedenen Entsor-
gungsbehälter an die Mengen der
einzelnen Abfallfraktionen, um. Die-
se Optimierung erfolgt auf der Ba-
sis von Standort-Begehungen sowie
Kennzahlen-Berechnungen und
geht von spezifischen Abfallmengen
und Entsorgungskosten aus, die
sich von den Schulen mit nur gerin-
gem Aufwand realisieren lassen
(Sockel-Optimierung). Sie führt im
Wesentlichen zu einem Abbau
eventuell noch vorhandener Über-
kapazitäten sowie in vielen Fällen
zu einer Erweiterung der Kapazitä-
ten für Abfälle zur Verwertung (Pa-
pier, Verpackungen).
Diese externe Optimierung nach
BSR-Vorgaben wird zentral von den
Bezirksverwaltungen umgesetzt. Da
die einzelnen Kitas und Schulen als
Abfallerzeuger an dieser externen
Optimierung in keiner Weise betei-
ligt sind, sollen die zu realisieren-
den Einsparungen auch vollständig
in den Bezirksverwaltungen verblei-
ben, also nicht den Schulen und
Abfallerzeugern zugute kommen.
Die Stufe I motiviert die unter Spar-
zwängen stehenden Bezirksverwal-
tungen, der Optimierung der Abfall-
entsorgung besondere Beachtung
zu schenken. Gleichwohl gefährdet
sie das in vielen Bezirken angelau-
fene Fifty-fifty-Projekt. Die Folge
davon wäre eine Demotivierung der
einzelnen Einrichtungen, sich aktiv
bei der Umsetzung von Abfallver-
meidung und Abfalltrennung zu be-
teiligen. Um dem entgegenzuwir-
ken, wurde die Stufe II entwickelt.
Stufe II: Externe Optimierung
durch besonderes Engagement der
Einrichtungen
Die Stufe II sieht vor, dass finanziel-
le Einsparungen, die auf Reduzie-
rungen der externen Entsorgungska-
pazität unter die Optimierungen der
Stufe I hinausgehen und damit ein
hohes Maß an Engagement und Ini-
tiative von den Schulen erfordern,
überwiegend bei den Schulen ver-
bleiben. Die folgende Staffelung
wird vorgeschlagen:
� Im ersten Jahr
nach der Reduzierung: 100 %
� Im zweiten Jahr
nach der Reduzierung: 100 %
� Im dritten Jahr
nach der Reduzierung: 80 %
� Im vierten Jahr
nach der Reduzierung: 60 %
� Ab dem fünften Jahr
nach der Reduzierung: 50 %
Die Stufe II führt zu einer nachhalti-
gen Motivation der einzelnen Schu-
len, Ihre Entsorgungskosten so nied-
rig wie möglich zu halten. Gleichzei-
tig profitiert mittelfristig auch der
Einrichtungsträger von den beson-
deren Anstrengungen der einzelnen
Schulen.
[9] Finanzielle Auswirkungen54
Die mit der Umsetzung der Sockel-Optimierung verbunde-
nen Einsparungen (weiß) verbleiben beim Bezirk. Reduziert
die Schule selbst ihre Abfallentsorgungskosten unter das
Sockel-Niveau, so verbleiben diese Einsparungen zunächst
vollständig bei der Schule (blau).
vorher nachher
Sockel-Optimierung
Das BSR-Prämiensystem
Während die Ver- und Entsorgungs-
kosten in den letzten Jahren im All-
gemeinen überwiegend drastisch
gestiegen sind, konnten die BSR
durch Maßnahmen zur Effizienzstei-
gerung und zur Kostendämpfung
die Entgelte senken. So wurden die
tarifgebundenen Entgelte für die
Entsorgung von Restabfall und BIO-
GUT bereits zum 1. April 1999 um
durchschnittlich 27 Prozent gesenkt.
Zum 1. April 2001 trat nun neuer-
lich eine Tarifsenkung in Kraft, dies-
mal im Durchschnitt um 5,6 Pro-
zent.
Die aktuell gültigen Tarife sind im
Amtsblatt für Berlin, Nr. 17 vom
30. 03. 2001 veröffentlicht worden.
Um ganz konkret aufzuzeigen, wel-
che Gelder zum Beispiel mit dem
Abzug eines Entsorgungsbehälters
eingespart werden können und um
in den Schulen die Entwicklung von
weiterem Kostenbewusstsein zu för-
dern, haben wir in der Tabelle 4 die
gängigsten Behälter mit den jewei-
ligen Entgelten aufgeführt.
Die Entsorgung von Abfällen zur
Verwertung ist nicht tarifgebunden.
In der Regel ist sie entweder deut-
lich preiswerter (z.B. Papier) oder
aber vollständig entgeltfrei (z.B.
Leichtverpackungen). Die BSR un-
terbreiten den Schulträgern gern
ein Komplett-Entsorgungsangebot,
welches weitere Leistungen, etwa
die Bereitstellung von Vorsortier-
behältern für Klassenräume oder
aber die Unterstützung von Abfall-
vermeidung und Getrenntsammlung
durch geeignete Medien ein-
schließen kann.
[9.3] Die Kosten der Abfallentsorgung
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Die Abfallentsorgungskosten lassen sich am besten minimieren,
wenn die Abfallerzeuger, d.h. die einzelnen Schulen, in die An-
strengungen zur Vermeidung und zur Trennung von Abfällen
engagiert einbezogen sind. Am nachhaltigsten gelingt dies,
wenn man sie an den erreichten Kostenentlastungen finanziell
beteiligt. Ein einfaches Modell, das dies erlaubt, teilt die Ein-
sparungen zwischen Verwaltung und Schule auf und heißt Fif-
ty-fifty. Dieses Modell hat die entscheidende Schwäche, dass
einzelne Schulen, die sich bisher wenig kosten- und ressourcen-
bewusst verhielten, finanzielle Zuwendungen erhalten, während
andere Schulen, die auch in der Vergangenheit diesbezüglich
vorbildlich waren, leer ausgehen. Das BSR-Prämiensystem hebt
diese Ungerechtigkeiten auf und schafft anhaltende Anreize für
die Abfallerzeuger, die Entsorgung ihrer Einrichtung möglichst
kostenbewusst zu organisieren. Davon profitieren mittel- und
langfristig neben den Schulen auch die zuständigen Verwaltun-
gen. Die neuerlichen Tarifsenkungen der BSR zum 1. April 2001
sowie die Kooperation zwischen den Berliner Bezirken und den
BSR zur Optimierung der Abfallvermeidung und Abfalltrennung
in den Schulen werden zu weiteren Entlastungen der Bezirke
auf der Kostenseite führen.
Tabelle 4: Aktuelle BSR-Tarife (Auszug aus dem Amtsblatt für
Berlin, Nr. 17 vom 30. März 2001)
Quartalsentgelt für die regelmäßige Entsorgung der in Schulen
üblichen Behältergrößen bei einer wöchentlichen einmaligen
Entleerung im Standardtarif
60 l-BehälterBIOGUT:
67,70 DM (34,61 €)
120 l-BehälterBIOGUT:
71,40 DM (36,51 €)
240 l-BehälterBIOGUT:
80,70 DM (41,26 €)
120 l-Behälter127,10 DM (64,99 €)
240 l-Behälter189,10 DM (96,69 €)
660 l-Behälter396,40 DM (202,68 €)
1.100 l-Behälter491,50 DM (251,30 €)
Aufgrund des § 2 Abs. 2 des Gesetzes über
die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen
in Berlin (Landesabfallgesetz – LAbfG) vom
21.12.1993 (GVBl. S. 651) wird bestimmt:
Vorbemerkung:
Vorsorgende Umweltpolitik zur Erhaltung un-
serer natürlichen Lebensgrundlagen zielt da-
rauf ab, schädliche Umwelteinwirkungen
weitgehend zu vermeiden oder zumindestens
zu verringern. Die öffentliche Verwaltung
kann bei der Auftragsvergabe und bei Be-
schaffungen einen erheblichen Beitrag für
den Umweltschutz leisten, indem konsequent
umweltfreundliche Produkte und Materialien
sowie umweltschonende Verfahren bei der Er-
füllung von Leistungen bevorzugt werden.
Dem Gesichtspunkt der Abfallvermeidung
und Abfallverwertung ist ebenfalls eine hohe
Bedeutung beizumessen. Verpackungsmate-
rialien sollen nur in dem unbedingt erforderli-
chen Umfang verwendet werden; dabei sind
umweltschonende Verpackungsmaterialien zu
bevorzugen.
I. Bevorzugung umweltfreundlicher Produkte
und Verfahren
1. Grundsätzlich sollen nur Produkte erwor-
ben werden, die im Vergleich zu konkurrieren-
den Erzeugnissen bei der Herstellung, dem
Gebrauch sowie der Entsorgung/Verwertung
die Umwelt so gering wie möglich belasten,
langlebig, wartungsarm und reparaturfreund-
lich sowie wiederverwertbar bzw. kostengün-
stig zu entsorgen sind. Erzeugnisse, die ganz
oder teilweise aus Reststoffen oder Rückstän-
den hergestellt wurden (Recycling-Produkte),
sollen gegenüber Erzeugnissen vorgezogen
werden, die aus erstmalig eingesetzten Mate-
rialien und Wertstoffen bestehen, sofern sie
gleichartige Funktions- und Gebrauchseigen-
schaften aufweisen. Leistungen müssen wei-
testgehend unter Verwendung umweltfreund-
licher und umweltverträglicher Produkte nach
umweltschonenden Verfahren erbracht wer-
den.
2. Umweltfreundlich sind grundsätzlich Pro-
dukte, die mit dem anerkannten Umweltzei-
chen „Blauer Engel“ gekennzeichnet sind. Es
können jedoch auch Erzeugnisse ohne dieses
Umweltzeichen umweltfreundlich sein, wie
z.B. naturbelassene Produkte aus Holz, das
aus ordnungsgemäßer Forstwirtschaft
stammt.
3. Im Zweifelsfall ist der Anbieter über die
Umweltfreundlichkeit der Produkte zu befra-
gen oder ein Nachweis über die Umweltei-
genschaften zu verlangen.
II. Leistungsbeschreibung
1. Bei Beschaffungen ist die Umweltfreund-
lichkeit der Leistung als Kriterium in der Leis-
tungsbeschreibung (§ 8 Verdingungsordnung
für Leistungen – ausgenommen Bauleistun-
gen – (VOL/A) vorzugeben, soweit dies der
Charakter der geforderten Leistung zulässt.
Bei jeder Ausschreibung sollte durch die ge-
nerelle Zulassung von Nebenangeboten und
Änderungsvorschlägen (§ 17 Nr. 3 Abs. 5
VOL/A) eine vorzeitige Festlegung auf be-
stimmte Verfahren und Produkte vermieden
werden. Sofern nicht schon in der Leistungs-
beschreibung das Kriterium der Umweltver-
träglichkeit vorgegeben ist, soll die Möglich-
keit, eine umweltfreundliche Leistung in ei-
nem Nebenangebot oder als Änderungsvor-
schlag anzubieten, besonders hervorgehoben
werden.
2. Vor beschränkten Ausschreibungen und
freihändigen Vergaben von Lieferungen und
Leistungen ist eine Erkundung des Marktes
darüber anzustellen, welche innovatorischen
und umweltverträglichen Lösungen angebo-
ten werden.
3. Die Bieter sind bereits in den Vergabeun-
terlagen darauf hinzuweisen, dass die Um-
weltgesichtspunkte ein besonders wichtiges
Zuschlagskriterium darstellen.
4. In allen geeigneten und möglichen Fällen
ist darauf hinzuweisen, dass die Anlieferung
von Produkten ohne, oder aber in wiederver-
wendbaren Verpackungen bevorzugt wird.
5. Bei Beschaffung von Hardwarekomponen-
ten der Informationstechnik hat der Lieferant
verbindlich zu erklären, ob er oder der Her-
steller zu einer Rücknahme und umwelt-
freundlichen Entsorgung der Altgeräte bereit
ist.
III. Wertung der Angebote
1. Bei der Bewertung der Angebote ist zu
prüfen, ob das angebotene Produkt oder die
gewünschte Leistung die geforderten Um-
welteigenschaften besitzt. Falls ein Mehrpreis
gegenüber herkömmlichen Produkten be-
steht, ist die Wirtschaftlichkeit gem. § 25 Nr.
3 VOL/A unter Berücksichtigung aller auf-
tragsbezogenen Kriterien zu prüfen. Eine um-
weltfreundlich angebotene Leistung kann
durch volkswirtschaftliche Kosteneinsparung
bei der Herstellung, dem Gebrauch oder der
Wiederverwertung/Entsorgung einen Mehr-
preis rechtfertigen. In welcher Höhe ein
Mehrpreis vertretbar ist, liegt im pflicht-
gemäßen Ermessen der Auftragsvergabestel-
le. Gegebenenfalls ist bei schwierigen Einzel-
fallentscheidungen bei den entsprechenden
Fachbehörden um Entscheidungshilfe zu bit-
ten.
2. Bei Produkten oder Leistungen, die in der
Anlage aufgeführt sind, entfällt eine Mehr-
preisprüfung unter Umweltgesichtspunkten,
da alle dort aufgeführten Produkte umwelt-
freundlich sind.
IV. Anforderungen und Auflagen, Inkrafttreten
1. Die im Anhang genannten Produktanfor-
derungen und Vertragsauflagen sind bei den
Auftragsvergaben zu beachten und anzuwen-
den.
2. Diese Verwaltungsvorschriften treten am
01.05.1995 in Kraft. Sie treten mit Ablauf
des 31.04.2005 außer Kraft. Gleichzeitig tritt
die Allgemeine Anweisung über die Beschaf-
fung umweltfreundlicher Produkte und Mate-
rialien (AllAUm) vom 10.03.1987 außer
Kraft.
Anhang
I. Produktanforderungen
1. Verwendung von Recycling- und Umwelt-
schutzpapier
Graphische Papiere (z.B. Schreibmaschinenpa-
pier, Kopierpapier, EDV-Papier, Offsetpapier,
Schreibblöcke, Notizblöcke, Ordner-Trennblät-
ter, Briefumschläge, Karteikarten, Etiketten,
Vordrucke) sowie Ordnungshilfsmittel (z.B.
Ordner und Heftstreifen) sollen ausschließlich
aus Recyclingpapier hergestellt sein.
Die Produkte müssen aus 100 % Altpapier
am Faserstoffeinsatz bestehen (Toleranz von
5 %). Hefterkarton muß mindestens 30 %,
sonstige Papiere mindestens 51 % Altpapier
der unteren, mittleren und krafthaltigen Alt-
papiersorten (Gruppen I, II, IV - ausgenom-
men die Einzelsorten W 13 und W 41 - und
V) enthalten.
Erfolgt kein Kontakt des Papiers mit Büroma-
schinen (wie z.B. bei Schreib- und Notiz-
blöcken, Briefumschlägen etc.), ist ausschließ-
lich Umweltschutzpapier zu beschaffen. Sicht-
fenster für Briefumschläge müssen aus Cellu-
lan bestehen. Haftnotizen sind nicht zu be-
schaffen.
Hygienepapier muß aus 100 % Altpapier be-
stehen. Toilettenpapiere und Papier-
handtücher müssen ausschließlich aus unte-
ren und mittleren Altpapiersorten (Gruppe I,
Anhang56
AnhangAusführungsvorschriften für umweltfreundliche Beschaffungen und Auftragsvergaben nach der Verdingungs-
ordnung für Leistungen – ausgenommen Bauleistungen – (AVUmVOL) vom 31. März 1995
Anhang57
II und IV) bestehen und dürfen nicht gefärbt
sein. Bei der Aufbereitung der Altpapiere
muss auf halogenierte Bleichchemikalien und
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) vollstän-
dig verzichtet worden sein.
2. Nutzung umweltfreundlicher
Büromaschinen
Bei Neukauf oder Leasing von Büromaschi-
nen sind folgende Anforderungen zu beach-
ten:
Büromaschinen (u.a. Telefaxgeräte, Fotoko-
pierer und Tintenstrahldrucker) müssen mit
Recyclingpapier beschrieben werden. Fotoko-
pierer müssen auf benutzerfreundliche Art
das beidseitige Kopieren ermöglichen.
Am Gerät sind Bedienungshinweise anzubrin-
gen, wie beidseitig kopiert werden kann.
Ebenso ist an jedem Kopierer auf den Vor-
rang des beidseitigen Kopierens hinzuweisen.
Einzusetzende IT-Komponenten müssen den
Anforderungen des Umweltschutzes durch ge-
eignete technische Maßnahmen entsprechen.
Die Art und Weise der Maßnahmen richtet
sich nach dem jeweiligen Stand der Technik.
3. Verwendung umweltfreundlicher
Schreibgeräte
Es sind ausschließlich Kugelschreiber mit aus-
wechselbarer Mine zu beschaffen. Das
Gehäuse muß aus Recycling-Kunststoff, Holz
oder Recycling-Pappe bestehen. Es sind keine
Textmarker zu beschaffen. Fineliner, Filz- und
Faserstifte sind für den allgemeinen Bürobe-
darf nicht anzuschaffen.
4. Verwendung lösungsmittelfreier Büro-
klebestoffe aus wiederbefüllbaren Fla-
schen
Es sind ausschließlich lösemittel- und formal-
dehydfreie Büroklebestoffe in wiederbefüllba-
ren Flaschen zu beschaffen.
5. Ersatz von Korrekturflüssigkeiten
Es sind ausschließlich Korrekturbänder, Kor-
rekturstreifen oder Korrekturroller zu verwen-
den.
6. Einsatz von Mehrweggeschirr, -besteck
und -getränkeverpackungen
In Getränkeautomaten sowie im gesamten
Bereich der öffentlichen Hand sind aus-
schließlich Mehrweggeschirr und -besteck so-
wie -getränkeverpackungen einzusetzen.
7. Beschaffung umweltfreundlicher
Büromöbel
Es sind ausschließlich PVC-freie und unver-
chromte Büromöbel zu beschaffen. Schaum-
stoffe dürfen nicht mit FCKW oder HFCKW
aufgeschäumt sein. Der Hersteller hat nach-
zuweisen, dass die für die Herstellung der
Möbel eingesetzten Holzwerkstoffe den An-
forderungen des RAL-Umweltzeichens 38 ent-
sprechen. Bei der Anlieferung von Möbeln
sind wiederverwendbare Transportverpackun-
gen zu benutzen.
8. Vermeidung von Batterienbetrieb
Büromaschinen sind als batteriefreie Netz-
oder Solargeräte zu beschaffen. Wo ein Netz-
betrieb nicht möglich ist, sind Solargeräte
(z.B. Taschenrechner) zu verwenden, soweit
sie für den jeweiligen Zweck erhältlich sind.
9. Beschaffung FCKW-freier Kühl- und
Gefriergeräte
In neu zu beschaffenden Kühl- und Gefrier-
geräten dürfen keine Kältemittel, Schmiermit-
tel für den Kältemittelverdichter oder Wärme-
dämmungen enthalten sein, die halogenorga-
nische Stoffen enthalten. Ausgenommene
Kältemittelbestandteile sind die Stoffe
1, 1, 1, 2 - Tetrafluorethan (R 134 a) und
1, 1 - Difluorethan (R 152 a), soweit für den
jeweiligen Zweck keine HFCKW-freien Geräte
erhältlich sind.
10. Beschaffung von Energiesparlampen
Für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen sind
Energiesparlampen zu bevorzugen.
II. Auflagen bei Reinigungsverträgen
1. Die in öffentlichen Dienstgebäuden ver-
wendeten Reinigungsmittel dürfen folgende
Inhaltsstoffe nicht enthalten:
Alkylphenolethoxylate (APEO), Nitrilotriacetat
(NTA), Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW),
p-Dichlorbenzol, Salzsäure, Phosphorsäure,
Salpetersäure, aromatische und aliphatische
Lösungsmittel, Ethylendiamintetraacetat
(EDTA), Phosphate, Desinfektionsmittel,
Formaldehyd. Die Reinigungsfirma hat eine
entsprechende Bescheinigung des Herstellers
oder Vertreibers einzuholen und auf Verlan-
gen vorzulegen.
2. Soweit für den jeweiligen Reinigungszweck
erhältlich, sind Reinigungsmittel in Mehrweg-
kanistern zu beschaffen. Sind Mehrwegkanis-
ter nicht erhältlich, ist Nachfüllpackungen der
Vorzug zu geben. Reinigungsmittel dürfen
nicht in PVC oder Spraydosen verpackt sein.
3. Allzweckreiniger, flüssige Sanitärreiniger
und Fußbodenreiniger sind als Konzentrate zu
beschaffen.
4. Reinigungsmittel müssen mit Dosierhilfen
versehen sein.
5. Eine tägliche Desinfektion der Naßräume
kann nur in Kindertagesstätten, Krankenhäu-
sern und Altenheimen erfolgen.
6. Sicherheitsdatenblätter für Reinigungsmit-
tel müssen aufbewahrt und auf Verlangen
vorgelegt werden.
7. Verstopfungen sind mit mechanischen
Rohrreinigern (z.B. Saugglocken, Rohrreini-
gungsspiralen) zu beseitigen.
8. WC-Beckensteine sind nicht zu verwenden.
9. Reinigungsmittelreste sind Sonderabfall
und als solcher zu entsorgen. Nicht vermeid-
bare Verpackungsabfälle sind der Wertstoff-
sammlung zuzuführen.
10. Altpapier, Altglas, Pappe/Papier sowie
Leichtverpackungen („Grüner Punkt“) sind ge-
trennt zu sammeln und den Wertstoffcontai-
nern zuzuführen.
11. Es sind ungefärbte Abfallsäcke aus Recyc-
ling-Kunststoff zu verwenden.
III. Auflagen bei Verträgen mit Kantinenpäch-
tern, Essen- und Getränkelieferanten
Bei Vertragsabschlüssen sind u.a. folgende
Auflagen zu erteilen:
1. Wertstoffe (Küchenabfälle, Weißglas,
Grünglas, Braunglas, Pappe, Papier, Grüne-
Punkt-Ware) sind gesondert zu erfassen.
2. Die Verwendung von Einweggeschirr
einschließlich Trinkbechern ist nicht zulässig.
Die Verwendung von Mehrwegverpackungen
– insbsondere bei Getränkeverpackungen –
ist sicherzustellen. Dies gilt auch für Geträn-
keautomaten.
3. Kantinen, die sich in öffentlichen Gebäu-
den befinden, dürfen Zucker, Senf, Salz, Ket-
chup und Gewürze nicht in Portionsver-
packungen anbieten.
4. Es sind waschbare Stoffservietten oder Ser-
vietten aus Recyclingpapier anzubieten.
5. Bei der Lieferung von Waren sind Mehr-
wegtransportverpackungen zu bevorzugen.
IV. Auflagen bei Genehmigungen für
Großveranstaltungen
1. Getränke sind ausschließlich in Mehrweg-
verpackungen, -gläsern oder -tassen, Speisen
ausschließlich auf Mehrweggeschirr mit
Mehrwegbesteck anzubieten.
2. Zucker, Salz, Senf, Mayonnaise, Ketchup
etc. dürfen nicht in Portionsverpackungen an-
geboten werden.
3. Küchenabfälle, Altglas, Pappe/Papier und
Leichtverpackungen („Grüner Punkt“) sind der
Wertstoffsammlung zuzuführen.
58Anhang
Auf Grund des § 59 Satz 1 des Schulgesetzes
für Berlin (SchulG) in der Fassung vom
20. August 1980 (GVBl. S. 2103), zuletzt
geändert durch Gesetz vom 26. Januar 1993
(GVBl. S. 40) wird bestimmt:
1. Allgemeines
(1) Es gehört zu den Aufgaben der Schule,
aufklärend im Bereich der Gesundheitsförde-
rung zu wirken sowie das Bewusstsein der
Schüler für die Folgen falscher Ernährung zu
schärfen und auf eine gesunde Ernährung
hinzuwirken. Falsche Ernährung, die ein we-
sentlicher Faktor für viele Erkrankungen sein
kann, und die Aufklärung der Öffentlichkeit
über die Zusammenhänge zwischen ungesun-
der Ernährung und Erkrankungen haben zwar
bereits einen Wandel im Ernährungsbewusst-
sein eingeleitet, jedoch muss dies weiter ge-
fördert und unterstützt werden. Es sollen des-
halb in der Schule vorwiegend Lebensmittel
angeboten werden, die eine ausgewogene
Ernährung ermöglichen.
(2) Eine sinnvolle Ergänzung der gesunden
Ernährung muß die regelmäßige Bewegung
sein – auch außerhalb der Sportstunden.
2. Ernährungsfragen in der Schule
Fragen der Ernährung gehören auch zu den
Lerninhalten der Schule. Zur Unterstützung
der Unterrichts- und Erziehungsarbeit sollen
solche Fragen auch in Elternversammlungen
angesprochen werden. Die Hinzuziehung von
Referenten im Rahmen der AV-Vorträge kann
sich im Einzelfall empfehlen. Ein gemeinsa-
mes Frühstück von Lehrkräften und Schülern
– auch während der Unterrichtszeit – kann in
Grund- und Sonderschulen sinnvoll sein; dies
gilt entsprechend für das Mittagessen in
Grund- und Sonderschulen mit Ganztagsbe-
trieb.
3. Lebensmittelangebot in den Schulen
(1) Da eine gesunde Ernährung mit der Art
und Weise der Produktion der Lebensmittel
unmittelbar verbunden ist, sollen bevorzugt
biologisch angebaute Produkte für Schulspei-
sen verwendet werden. Die Verpackung der
Esswaren und Getränke muss hygienischen
und umweltgerechten Aspekten Rechnung
tragen. Verpackungsmüll ist zu vermeiden.
Einwegverpackungen, Einweggeschirr und
-besteck dürfen deshalb nicht verwendet wer-
den.
(2) Aussagen zu gesunder Ernährung werden
immer dann unglaubwürdig, wenn in den
Schulen und Schullandheimen Lebensmittel
und Mahlzeiten angeboten werden, die im
Widerspruch dazu stehen. Um die gesund-
heitsbezogenen Lerninhalte des Unterrichts
mit dem Lebensmittelangebot in den Schulen
in Übereinstimmung zu bringen und die Ess-
gewohnheiten der Schülerinnen und Schüler
im Sinne einer gesunden Ernährung zu beein-
flussen, wird das Lebensmittelangebot ent-
sprechend der Anlage begrenzt. Die Auswahl
des Lebensmittelangebots aus den zulässigen
Esswaren und Getränken erfolgt durch die
Schulkonferenz nach Anhörung der Gesamt-
konferenz, der Gesamtschüler- und der Ge-
samtelternvertretung. Bei der Begrenzung des
Angebots sind in erster Linie Gesichtspunkte
einer altersgemäßen Ernährung zu berück-
sichtigen.
(3) Die Bestimmungen des Absatzes 1 gelten
auch beim Verkauf über Warenautomaten.
Bei der Aufstellung von Warenautomaten ist
sicherzustellen, dass
a) keine Werbung betrieben wird
b) der Schulbetrieb dadurch nicht beeinträch-
tigt wird
c) der Automatenaufsteller zuvor auf eventu-
elle Schadensersatzansprüche gegen das
Land Berlin und seine Bediensteten verzichtet
hat.
4. Inkrafttreten
(1) Diese Ausführungsvorschriften treten am
1. Mai 1994 in Kraft.
Sie treten mit Ablauf des 30. April 2004
außer Kraft.
(2) Sollten bestehende Verträge die Umset-
zung dieser Vorschriften nicht zulassen, sind
sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu än-
dern. Bis dahin gilt für die betreffenden Schu-
len die Nummer 3 nicht.
Anlage
AV-Ernährung
Warenangebot
I. Empfehlenswertes Angebot
1. Brot, Brötchen und Backwaren, die aus
Vollkorngetreide hergestellt sind,
2. ungesüßte Vollkornprodukte (z.B. Getreide-
flocken oder Müsli),
3. fettarme Käse- und Wurstsorten als Belag,
4. frisches Obst und Gemüse,
5. Milch (pasteurisierte Vollmilch) und Milch-
erzeugnisse wie Kakaomilch, Fruchtmilch oder
Joghurt, möglichst ungesüßt oder nur
schwach gesüßt,
6. Obstsäfte (unverdünnt oder mit Mineral-
wasser/Quellwasser/Tafelwasser verdünnt)
und Gemüsesäfte (möglichst ungesüßt) sowie
Mineralwasser, Quellwasser, Tafelwasser,
Früchte- bzw. Kräutertee.
7. Nüsse, Studentenfutter, Sonnenblumenker-
ne,
II. Nicht empfehlenswertes Angebot
1. Süßwaren aller Art, auch Backwaren mit
hohem Zuckergehalt,
2. Fette mit hohem Anteil gesättigter
Fettsäuren, insbesondere tierische Fette, so-
wie Produkte mit einem zu hohen Salz-
und/oder Fettgehalt (z.B. Kartoffelchips),
3. Getränke, die anregende Stoffe enthalten
und/oder einen hohen Gehalt an Zucker oder
anderen Zuckerarten aufweisen (sämtliche
Brausen, Cola-Getränke, Fruchtsaftgetränke)
sowie Instantprodukte; in Schulen der Se-
kundarstufe II gehören Tee und Kaffee nicht
zum nicht empfehlenswerten Warenangebot.
III. Tabakwaren und alkoholische Getränke
dürfen nicht verkauft werden.
Ausführungsvorschriften über die Gesundheitserziehung im Zusammenhang mit Ernährungsfragen (AV-Ernährung) vom 28. März 1994
aus Metall, Kunststoff oderVerbundst. (ohne Inhalt!)
Verpackungen Papier/Pappe/Karton
Speisereste Restmüll
Glas BIOGUT
Getränkekartons, Kunststoffflaschenoder -becher (Einweg), Joghurtbecher,Konserven- und Getränkedosen (ausWeißblech oder Aluminium), Schalenund Becher aus Styropor, Verpackungenvon Schoko-, Müsliriegeln und Pausen-snacks, Bonbonpapier, Verpackungenvon Süßigkeiten, Einweggeschirr undEinwegbesteck aus Kunststoff
alle Verpackungen mit dem GrünenPunkt (außer Glas, Papier und Pappe),Plastiktüten, Aluminiumdeckel, -folienund -schalen, Verschlüsse und Glä-serdeckel, saubere, beschichtete Papp-becher und -teller, Trinkhalme ausKunststoff
außerdem dürfeneingeworfen werden:
Das gehört nicht hinein:
Glas (Glastonne)Papier, Pappe (Papiertonne)Produkte, z.B. Videokassetten (Restmüll)Obst- und Gemüsekisten (Rest- oderSperrmüll)
saubere Papier- und Pappverpackungen,Zeitungen und Zeitschriften,Schachteln und Kartons (flachzusammendrücken oder zerreißen)Bücher, Hefte
Kataloge, ProspekteSchreib-, Bastel- und ComputerpapierSchmierpapier, LöschpapierPackpapier
Das gehört hinein:
PapierhandtücherPapiertaschentücherServiettenButterbrotpapierBinden, Tampons und WindelnFegereste, verschmutztePappbecher und -tellerstark verschmutztes Papier
Etiketten und HaftnotizzettelReste von BüromaterialienObst, Gemüse- und Brotreste (wenn keinBIOGUT vorhanden ist)Kleintierstreukaputtes Geschirr oder SpielzeugAschenbecherinhalteDisketten und Kassetten
Das gehört hinein:
Reste von gekochten und ungekochtenLebensmitteln (z.B. Wurst, Fleisch, Fisch,Milchprodukte)alles, was auch in BIOGUT darf
Das gehört hinein:
Schalen und Reste von Obst und GemüseKaffeesatz samt FilterTee und TeebeutelEierschalenBlumenGartenabfälle (auch Rasenschnitt)Einwickelpapier von BIOGUTHaushalts- und Knüllpapier
Das gehört hinein:
alle Einwegflaschen (z.B. Saft-, Wein-,Essigflaschen)alle Einweggläser (z.B. Konserven-,Marmeladengläser)
Das gehört hinein:
Das gehört nicht hinein:
Papierhandtücher (Restmüll)Papiertaschentücher (Restmüll)Servietten (Restmüll)Papier und Pappe mit starkenVerunreinigungen (Restmüll)Kohle- und Durchschlagpapier (Restmüll)
Butterbrotpapier (Restmüll)Pergament-, Öl- und Wachspapier(Restmüll)Tapetenreste (Restmüll)Fotopapier (Restmüll)Getränkekartons (Verpackungen)
Batterien, Akkus (Batterietonne)Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen(Sonderabfall)Chemikalien (Sonderabfall)Glas (Glastonne)
sauberes Papier, Pappe und Kartonagen(Papiertonne)Verpackungen aus Metall, Kunststoffoder Verbundstoffen mit oder ohneGrünen Punkt (Verpackungen)
Das gehört nicht hinein:Das gehört nicht hinein:
Asche (Restmüll)Textilien (Restmüll)Leder (Restmüll)verarbeitetes Holz (Restmüll)Windeln, Binden (Restmüll)
Kleintierstreu (Restmüll)tote Haustiere (Tierkörperbeseitigungs-anstalt)
Asche (Restmüll)Textilien (Restmüll)Leder (Restmüll)verarbeitetes Holz (Restmüll)Windeln, Binden (Restmüll)
Kleintierstreu (Restmüll)Lebensmittelreste tierischen Ursprungs(Restmüll)
Das gehört nicht hinein:Das gehört nicht hinein:
Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen(Sonderabfall)Glühbirnen (Restmüll)Drahtglas (Restmüll)Spiegel (Restmüll)Auto- oder Fensterscheiben (Restmüll)
feuerfestes Glas, z.B. Laborglas, JenaerGlas (Restmüll)Steingutflaschen und -töpfe (Restmüll)Porzellan, Keramik- oder Tongeschirr(Restmüll)
Maßnahmenplan „Einführung der Abfalltrennung im Schulgebäude“
Was Wer Wann Wie Beispiele
Maßnahmenplan „Abfallvermeidungsmaßnahmen: Brotdosen und Trinkflaschen“
Was Wer Wann Wie Beispiele
Handlungsbedarf ermit-teln, Motivation vermitteln
Abfallvermeidungs-maßnahmen beschließen
Produktangebot anBrotdosen undTrinkflaschen sichten
Sonderpreise aushandeln
Schulweite Sammel-bestellung von Brotdosenund Trinkflaschen organi-sieren
Kauf der Brotdosen undTrinkflaschen
Verteilung der Produkte
1. Umwelt-, Abfall-AG2. Schulleitung
KlassenlehrerSchüler
3. Klassenlehrer FachlehrerSchüler
SchulleitungLehrerElternvertreter
SchulleitungVerantwortliche LehrerUmwelt-Arbeitsgruppe
Verantwortliche LehrerSchulleitung
SchulleitungVerantwortliche Lehrer
SchulleitungVerantwortliche Lehrer
Verantwortliche LehrerKlassenlehrer
1. Sichtung des Abfalls,eventuell Abfallanalysedurchführen2. Fragebogenaktion star-ten3. mitgebrachteVerpflegung untersuchenlassen
Ziele, Vorgehensweise fest-legen, Zeitrahmenabstecken, verantwortlichePersonen bestimmen
Kataloge des Großhandelsanfordern,Musterkollektionen anfor-dern,externe Fachleute fragen
Bestehende Angebote nut-zen, schriftliche Angeboteeinholen, mit denFirmenvertretern verhan-deln
1. Produkte vorstellen,2. Bestelllisten anferti-
gen und austeilen,3. Geld einsammeln
Schriftliche Bestellung
Übergabe der Produkte andie Schüler
1. Trinkpäckchen zählen, Abfallaufkommen proSchüler und Woche ermitteln, klassenweise oderfür die gesamte Schule2. Wer verwendet schon Trinkflaschen u.Brotdosen? Macht die Schule zuviel Abfall? Solltedie Schule umweltbewusster werden?3. Abfallarmes Klassenfrühstück organisieren
Gesamtkonferenz,SchulkonferenzVersammlung der Elternvertreter
Hersteller sind z.B.: Fa. EMSA, Fa. TUPPERWARE,Fa. SIGG, EMIL VERTRIEBS-GMBHDie BSR-Umweltberater verleihenMusterkollektionen (Trinkflaschen und Brotdosen)zur Ansicht an interessierte Schulen
Fa. Emsa bietet allen BAWO-Schulen einen 50%-igen Rabatt auf bestimmte Produkte an
Die Musterkollektionen von Trinkflaschen undBrotdosen auf Elternversammlungen zeigen,Notwendigkeit der Maßnahme erklären, inElternbriefen den Schülern Bestelllisten mitgeben,Sammelkasse für den Kauf einrichten
Die verantwortliche Person veranlasst den Kaufder gewünschten Produkte und führt dieBestellliste.
Die Brotdosen und Trinkflaschen werden klassen-weise nach der Bestellliste an die Schüler aus-gehändigt.
Jederzeit,möglichst nach denSommerferien
Jederzeit,möglichst nach denSommerferien
Jederzeit
Vor der Bestellung
1 Monat vor der geplantenBestellung
Nach dem Rücklauf derSammelbestellungen aus denKlassen
Nach der Lieferung
AuswahlVorsortierbehälter:Typ, Form, Farbe, Größen
Auswahl Behälter
Finanzierung derVorsortierbehälter klären(10-16 DM/Satz)
Kauf
Info-Kampagne fürMultplikatoren
Info-Kampagne für Nutzer
Aufstellung derVorsortierbehälter
SchulleitungVerantwortlicher LehrerAbfall-AG
Verantwortlicher LehrerHausmeister
SchulleitungVerantwortlicher LehrerBezirksamt
BezirksamtSchulleitung
SchulleitungVerantwortlicher Lehrer
LehrerAbfall-AG
Verantwortlicher LehrerHausmeisterAbfall-AG
3 Monate vor Einführung
3 Monate vor Einführung
3 Monate vor Einführung
2 Monate vor Einführung
1 Monat vor Einführung
2 Wochen vor Einführung
idealerweise nach Ferien undwährend des Unterrichts
Farben: Farbleitsystem ein-halten, Größen entspre-chend der Raumnutzung(Klassenr., Kopierraum, ...)
Anzahl festlegen
Finanzierung durch BSR,Schulbudget, Bezirksamt,Förderverein, Sponsoren
Angebote über Großhandeleinholen und vergleichen
Schriftl. und mündl. Inform.der Lehrer, der Schülervertr.und des Hausmeisters
Schriftl. Inform. über Ab-falltrennung an alle Nutzer,praktische Anleitungen füralle Schüler
Evtl. Kennzeichnung derBehälter,zentrale Ausgabe,Verteilung
Blau: Papier, Gelb: Verpackungen, Grau:Restabfall, Klassenräume: offene rundeKunststoffbehälter für Restabfall 12 Liter,Verpackungen und Papier 18 Liter
Raumpläne nutzen, vorhandene Behälter berück-sichtigen,Klassenräume: 3 Behälter (blau, gelb, grau)Kopierraum: 1 Papierbehälter 30 LiterToiletten: je 1 RestabfallbehälterKüche: geschlossene Behälter(Erläuterung rechts)
BSR-Angebot, Verwenden eigener Einnahmen ausFlohmarkt, Weihnachtsmarkt oder Einnahmendurch Schulfest
Fa. Palm, Fa. Gebrüder Wichmann
Gesamtkonferenz,Dienstbesprechungen,Schülerkonferenz
Infoblätter, Wandzeitungen, Plakate,Schülerzeitung,Unterrichtseinheiten (Abfalltrennübungen)
Hausmeister und Abfall-AG bekleben die Behältermit Aufklebern der BSR,festgelegte Abholzeiten und Ausgabeort (Aus-tausch alter Behälter), bei Ausgabe gleichzeitigeUnterrichtung in korrekter Abfalltrennung,Abfall-AG tauscht die vorhandenen Behälterwährend des Unterrichts aus und unterrichtetüber richtige Abfalltrennung,Büros, Fachräume: Austausch durch Hausmeisteroder Abfall-AG
Matrix „Behälterauswahl“
Berücksichtigung derReinigungsverträge
Entscheidung: Wer entleertdie Vorsortierbehälter?
Informationsaustauschüber Organisation derAbfallentsorgung imSchulgebäude
Umrüstung der Reini-gungswagen (wenn Reinigungsfirmaaußer Restabfall auchnoch andere Abfallfrak-tionen sammelt)
Anpassung der Säcke andas Farbleitsystem (wennReinigungsfirma außerRestabfall auch nochandere Abfallfraktionensammelt)
Verwendung vonMüllbeuteln für dieVorsortierbehälter
Kontrolle der Entleerung
Schulleitung,Bezirksamt
1. Schüler, Lehrer
2. Reinigungsfirma
3. sowohl Schüler undLehrer als auchReinigungsfirma(Mischform)
Schulleitung,Lehrer,Eltern,Reinigungsfirma,Bezirksamt
Reinigungsfirma
Reinigungsfirma
Sekretariat,Hausmeister
Lehrer,Hausmeister,Abfall-Beauftragte (Schüler)
Mündlich und schriftlichzwischen Schulleitung undBezirksamt
Schüler und Lehrer entlee-ren alle Vorsortierbeh. indie Abfallcontainer
Reinigungskräfte entleerenalle Vorsortierbehälter inverschiedene Säcke(Farbleitsystem) und entlee-ren die Sammelsäcke in dieentsprechenden Abfallcont.
Klassenräume: Schüler ent-leeren ihre Abfälle in dieHof-Container, SonstigeRäume: Reinigungskräfteentsorgen wie oben
Gespräche zwischen allenBeteiligten (Lehrer, Schüler,Reinigungsfirma, Eltern),schriftliche Information
Kauf und Montage vonZubehör zur Aufnahme vonSammelsäcken,Kauf neuerReinigungswagen
Blau: Papier, Pappe,KartonagenGelb: Verpackungen außerGlas und PappeGrau: Restabfall
Klassenlehrer holen dieMüllbeutel beimHausmeister oder imSekretariat abSchüler holen dieMüllbeutel beimHausmeister oder imSekretariat ab
Sichtkontrolle– Einhaltung des
Farbleitsystems– Fehlwürfe– Entleerung
Altpapier, Pappe/Papier sowie Leichtver-packungen („Grüner Punkt“) sind von derReinigungsfirma getrennt zu sammeln undWertstoffcontainern zuzuführen
Schüler bringen Di und Fr in der 1. großen Pausedie blauen und gelben Behälter in die Abfallcont.und bringen sie dann zurück in die Klassenräume
Reinigungsfirma entsorgt die restlichen Abfälle(Restabfall aus den Klassenräumen, alle Abfälleaus den sonstigen Räumen getrennt nachAbfallfraktion)
Elternbrief,Gesamtkonferenz, Schulkonferenz,Gespräche mit der Reinigungsfirma(Geschäftsleitung, Vorarbeiter)
Vorhandene Wagen werden mit zusätzlichenHalterungen zur Aufnahme von insgesamt je dreiAbfallsammelsäcken versehen
drei verschiedenfarbige Säcke (Farbleitsystem)werden in die Reinigungswagen eingehängt
Lehrer holen bei Bedarf Müllbeutel fürVerpackungsabfälle (gelb) und Restabfall (grau)im Sekretariat ab,Gelbe Säcke (30 Liter) gibt es kostenlos bei derDASS (Tel.: 56 56 56 175)
Hausmeister kontrolliert die Einhaltung desFarbleitsystems durch die Reinigungskräfte,Lehrer und Abfall-Beauftragte kontrollieren dieQualität der Abfalltrennung durch die Schüler unddie regelmäßige Entleerung der Vorsortierbehälter
Vor der Entscheidung darü-ber, wie die Entleerung derAbfallbehälter organisiertwerden soll
regelmäßig, möglichst täglich
2 Monate vor Einführung derGetrenntsammlung vonAbfällen, bei Veränderung derZuständigkeiten bei derAbfallentsorgung
bei Einführung derAbfalltrennung
bei Einführung derAbfalltrennung
nach Bedarf
regelmäßig
Raum / Funktion Behälterfarbe Bemerkungen
Papier Verpackungen Restabfall Kompostierbaresblau gelb grau braun
Klassenzimmer X X X –Lehrerzimmer X X X – große PapierbehälterSchulleitung X X X –Teeküche X X X (X) BIOGUT-Sammlung oder eigene KompostierungSekretariat X X X – große PapierbehälterLehrküche X X X (X) BIOGUT-Sammlung oder eigene KompostierungKopierraum X – – – große PapierbehälterComputerraum X – X –Erste-Hilfe-Raum X X X –Hausmeisterbüro X X X –Schulstation X X X –Sprachlabor X X X –Toiletten – – X –Aula X X X – nicht brennbare Behälter mit DeckelWerkraum X X X –Filmraum – – X –Turnhalle (Umkleideräume) – X X –
Maßnahmenplan „Entleerung der Vorsortierbehälter (Entsorgungslogistik)“
Was Wer Wann Wie Beispiele
Hygienevorschriften Berlin, § 11
Lebensmittelhygiene-Verordnung
vom 23.08.1977(GVBI. S. 1858)
zuletzt geändert durch die Verord-
nung vom 24. Mai 1988 (GVBI.
1988, S. 851).
� Nach dieser Verordnung über die
hygienische Behandlung von Le-
bensmitteln darf keine nachteilige
Beeinflussung der Lebensmittel von
Personen ausgehen, z.B. durch Un-
sauberkeit oder Hautkrankheiten.
� Rauchen, Schnupfen und Tabak-
kauen, auch das so genannte Kalt-
rauchen, sind während des Herstel-
lens, Inverkehrbringens oder Be-
handelns von unverpackten Lebens-
mitteln verboten.
Hygienebestimmungen des Lan-
des Berlin: „Allgemeine hygieni-
sche Vorschriften" (§ 3)
� Danach sind Lebensmittel so her-
zustellen, in den Verkehr zu bringen
oder zu behandeln, dass sie keiner
nachteiligen Beeinflussung, insbe-
sondere durch Krankheitserreger,
Schimmelpilze usw. ausgesetzt sind.
� Lebensmittel und Nichtlebensmit-
tel, die sich nachteilig beeinflussen
können, dürfen nur dort hergestellt
werden, wo eine gegenseitige Be-
einflussung ausgeschlossen ist. Ent-
sprechende Vorkehrungen müssen
also vorab getroffen werden.
� In den Cafeteriaräumen dürfen
keine lebenden Tiere gehalten oder
geduldet werden.
� Hygienisch einwandfreie Wasch-
gelegenheiten (getrennte Becken
zum Abwaschen und Händewa-
schen) müssen vorhanden sein.
Zustand und Reinigung der Cafe-
teriaräume
Die Cafeteria muss in hygienisch
einwandfreiem Zustand gehalten
werden. Bei der Zubereitung und
Gewinnung sowie bei der Aufbe-
wahrung von Lebensmitteln sind
die Gesetze und Hygiene-Verord-
nungen genauestens zu beachten.
Der Raum hinter dem Verkaufstre-
sen muss von den Cafeteriabetrei-
bern gereinigt werden. Der Vorraum
ist vom beauftragten Reinigungsin-
stitut zu säubern.
Dafür gelten folgende Bestimmun-
gen:
In den Räumen muss eine nachteili-
ge Beeinflussung von Lebensmitteln
ausgeschlossen sein.
Des Weiteren müssen Räume, in de-
nen Lebensmittel hergestellt, be-
handelt und in den Verkehr ge-
bracht werden, entsprechend dem
jeweiligen Grad der Verschmutzung
mindestens täglich einmal gesäu-
bert werden.
Anhang62
Hygiene – ganz wichtig für den Cafeteria-Betrieb
Für den großen Appetit
� Nudelsalat mit Gemüse
� diverse Suppen
� gefüllte Blätterteigtaschen
� Lauch-Schinken-Quiche
� Pizza vom Blech
� Ofenkartoffeln mit Kräuterquark
� Kartoffelgratin
Für den kleinen Hunger
� diverse Schnittchen mit
Käse, Wurst, Ei
� Vollkornbrötchen, -brot mit
oder ohne Belag
� Müsli mit frischem Obst
oder Joghurt
� Würstchen (mögl. Ökoqualität)
� Überbackener Toast
� Tsatsiki mit Gemüse oder Brot
� Dips mit Gemüsestreifen
(Gurken,Möhren)
Leckere Süßspeisen
� Waffeln frisch aus dem Eisen
� Rote Grütze mit Vanillesoße
� Eisverkauf im Sommer
� Milchreis mit Zimt und Zucker
� Quarkcreme u.a. Desserts
� Pfannkuchen mit Apfelmus
� Kuchen, Törtchen
� Obstsalat
� Joghurt
China- oder Thai-Küche
� Bratreis aus dem Wok
� Frühlingsrollen
Mexikanische Küche
� Chili con carne
Coole Snacks!
� Müsliriegel
� Popkorn
� Nüsse
Warme und kalte Getränke
� Milch
� Kakao, heiße Schokolade
� diverse ungesüßte Säfte
� Apfelschorle
� Mineralwasser
� Tee, Kaffee
Angebotsvorschläge für Cafeteria oder Schulkiosk
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BAWO: davor und danach – ausgewählte Kennzahlen
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30
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70
Störstoffquoten (in Prozent)
Papier, Pappe, Kartonagen Leichtverpackungen Restabfall
vorher nachher vorher nachher vorher nachher
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1
2
3
4
5
6
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9
10
Spezifische Abfallmengen (in Liter pro Abfallerzeugerund Woche)
vor BAWO nach BAWO
Restabfall
Papier / Pappe / Karton
Verpackungen
Buntglas
Weißglas
BIOGUT
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Erfassungsquoten (in Prozent)
vorher nachher vorher nachher vorher nachher
Papier, Pappe, Kartonagen Leichtverpackungen Restabfall
AV-Ernährung Ausführungsvorschriften über die Gesundheitserziehung im Zusammenhang mit Ernährungsfragen (28. März 1994)
AVUmVOL Ausführungsvorschriften für umweltfreundliche Beschaffungen und Auftragsvergaben nach der Verdingungsordnung für Leistungen – ausgenommen Bauleistungen (31. März 1995)
BAWO Bezirkliche AbfallWirtschaftsOptimierung
DASS Die Andere Systementsorgungs-Gesellschaft mbH
KrW-/AbfG Bln Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen in Berlin (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Berlin) vom 21.7.1999 (GVBl. S. 413)
l/AEZ•Wo spezifisches Abfallaufkommen in Liter pro Abfallerzeuger und Woche
LVP Leichtverpackungen
PPK Papier, Pappe, Kartonagen
SPAN Ausführungsvorschriften über die Nutzung öffentlicher Sportanlagen Berlins für die Vermietung und Verpachtung landeseigener Grundstücke an Sportorganisationen (Sportanlagen-Nutzungsvorschriften), 28. April 1998
Konzept und BAWO-Team:Texte Dr. Kersten Erdelbrock (Projektleiter)
Manuela BischoffBarbara BudichJürgen FlanzDr. Gudrun Hain-EhrlerSabina Ramadani
Telefon 75 92 - 24 03
Herausgeber Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)Ringbahnstraße 96 • 12103 Berlinwww. BSR-online.de
Gestaltung Steffen Siegmund
Fotos Camera 4, BSR-Archiv, BAWO-Team, privat
Druck Druckerei Hermann Schlesener KGgedruckt auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel (RAL-UZ 14)
Drucklegung 2. Auflage, September 2002
Copyright BSR
Abkürzungen und Kürzel
Impressum
E 1041 / 0902 / 1000