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Post on 19-Oct-2020

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Beesten (EL) – Kommen Pferdeangaloppiert, nehmen sieängstlich Reißaus und suchenunter den Weidezaun hin-durch eine geschütztere Wei-dehälfte. Dass die Rinder desBeesteners Ludger Föcke ohneProbleme unter die Begren-zung hindurch passen, hat ei-nen besonderen Grund. Eshandelt sich um Dahomey-Zwergrinder, die kleinstenRinder der Welt. An diesemWochenende findet das Ver-bandstreffen der Züchter undFreunde des Europäischen Da-homey-Zwergrindes im Ems-land statt.

Aus Österreich, der Schweizund Deutschland kamen sieam Freitag zur Föckschen Da-homeyzucht nach Beesten.Einmal im Jahr findet ein sol-ches Treffen der Verbandsmit-glieder statt. Dass es in diesemJahr im Emsland stattfindensollte, war auch für Züchter Fö-cke überraschend. „Immerhinbin ich noch gar nicht so langedabei“, erzählt er. Vor einigenJahren entdeckte Föcke auf ei-ner Reise in der Nähe von Han-nover eine Gruppe auffälligkleiner Rinder. Er konnte nichtanders, hielt an und nahmKontakt zu den Besitzern derTiere auf. Es stellte sich heraus,dass es sich um eine besondereRasse handelte, nämlich derDahomey-Zwergrinder. „Miteiner Körpergröße von 80 bis

90 Zentimeter bei einem Ge-wicht vom etwa 230 kg für eineausgewachsene Kuh bzw. 90bis 105 Zentimeter und 300 kgbei Bullen ist das Dahomey-Zwergrind die kleinste Rinder-rasse der Welt“, erzählt derHobbyzüchter. Die Tiere ent-sprechen aber in ihren Propor-tionen den europäischen Rin-derrassen und haben keinenFettbuckel, wie er sonst häufigbei außereuropäischen Rin-dern vorkommt.

„Im Gegensatz zu anderenkleinen Rinderrassen (z. B.Dexter), die ihre geringe Kör-pergröße durch Kreuzung undAuslese erhielten, handelt essich beim Dahomey-Zwerg-rind um eine ursprünglicheZwergrasse aus Afrika“, weißFöcke. Anfang des letzten Jahr-hunderts seien die ersten Da-homeyrinder über das König-reich Dahomey (heute Benin)in den Zoo von Antwerpen ge-langt, von wo aus die Verbrei-tung in Europa nach und nacherfolgte und jetzt auch ihrenWeg nach Beesten fand. Dortmüssen sich die Rinder aberdie Weide mit einigen Pferdenteilen. „Die großen Pferde ma-chen den vier kleinen Rinderndoch zu schaffen“, sagt Föcke.Deshalb hat er die Zäune soangelegt, dass es genügendRückzugsmöglichkeiten für

die Rinder gibt. „Kommen diePferde zu nahe, schlüpfen sieeinfach unter die Zäune hin-durch auf andere Teile derWeide, in die die Pferde nichtkommen können.“ So lebenbeide Tierarten nebeneinanderher, und Föcke kann sowohlPferde als auch Rinder züch-ten. Die Zucht der Dahomey-rinder ist indes nicht weit ver-breitet. So zählt allein der Ver-band der Züchter und Freundedes Europäischen Dahomey-Zwergrindes lediglich 44 Mit-glieder.

Die Hauptaufgabe der Ver-einigung liegt dabei in der Er-haltung, Vermehrung undzüchterischen Bearbeitung dervom Aussterben bedrohtenRasse und deren Eigenschaf-ten. Durch den Verband be-steht die Möglichkeit, dieZuchten der Mitglieder bera-tend zu unterstützen undZuchttiere gezielt zu vermit-teln. Außerdem erhalten alleneugeborenen Tiere einen ver-bandsinternen Abstammungs-nachweis (allerdings keineherkömmlichen Herdbuchpa-piere), sofern die Züchter Be-sitzer eines im Verein ge-schützten Hofnamens sind.Der ist jedoch in Beesten nochnicht gefunden. So trägt dervon Hobbyzüchter Focke er-worbene Bulle den wohlklin-

genden Namen „Hans ausdem Randertal vom Eschenba-cher Hof“.

Für dessen Nachkommenjedoch hat Föcke noch keinenNamen gefunden. „Da wir hierviele Weideflächen haben,sollte der Name etwas damitzu tun haben“, meint er. Zucht-kollegen würden ihre Tiere et-wa „Hannes vom Wiesen-hang“ nennen oder „Lotta vomalten Feld“. Aber auch mit derHistorie der Ortschaft Beestenmöchte sich Föcke befassen.„Vielleicht lässt sich auch danoch ein besonderer Name ab-leiten.“

Wichtig ist Föcke jedoch,dass das Kalb einen Namen er-hält. „Denn die schönen Tierehaben es verdient“, wie ermeint. Jedoch wolle er zu-nächst auch abwarten, was sei-ne Verbandskollegen an die-sem Wochenende meinen.

Neben der Namensgebungwerden auch Viruserkrankun-gen erörtert. Der Tierarzt Dr.Hermann Grove aus Fürstenauwird dazu einen Fachvortraghalten. Derweil grasen die un-benannten Kälber weiter aufder Weide, oder suchenSchutz vor den riesigen Unge-tümen namens Pferd. Info zuden Zwergrindern aufwww.dahomey-zwer-grind.com.

Beestener Ludger Föcke züchtet kleinste Rinder der Welt – Verbandstreffen

Ein „vom“ soll es schon seinVon Matthias Engelken

Für das jüngste Kalb seiner Zucht ist Ludger Föcke derzeit auf Namenssuche. Engelken-Fotos

Zäune sind kein Problem.

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