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Hochschullehre neu definiert

shift from teaching to learning

heinz.bachmann@phzh.ch

Überblick

• Gründe für Neudefinition

• Bologna Reform

• Kompetenzorientierung

• Unterschiedliche Lernkulturen

• Konsequenzen für die Lehre

• Menschenbild

Gründe für Neudefinition

• Wissensbasierte Wirtschaft

• Kurze Halbwertszeit des Spezialwissens

• Wissensexplosion

• Globalisierung

• Konkurrenz

• Komplexität

• Tempo

• Wertewandel

• Bologna (employability, lifelong learning, mobility)

• Lerntheoretischer Hintergrund

Globale Konkurrenz

• Japan : 130 Millionen

• Russland : 140 Millionen

• Brasililen : 200 Millionen

• USA : 310 Millionen

• Europa : 500 Millionen

• Indien : 1’200 Millionen

• China : 1’350 Milllionen

Tempo

• Innovationszyklen bei Konsumgütern (Folge von

gesättigten Märkten, Konkurrenz)

• Halbwertszeit des Wissens

• Multitasking

Bologna Reform

Vision: Wettbewerbsfähigster, wissenschaftsbasierter Wirtschaftsraum

• Schaffung eines europäischen Hochschulraumes

• Neustrukturierung der Studiengänge

• Vergleichbarkeit von Studiengängen

• Qualitätssicherung

Kompetenzorientierung

Kompetenztreppe nach North (2005)

Kompetenz - Arbeitsdefinition

Kompetenz

Kompetenzen sind Verbindungen von Wissen, Können und Erfahrung, mit denen komplexe Situationen bewältigt werden können. Auch motivationale Elemente sind von Bedeutung.

Standard

Mit Standard ist die Ausprägung einer Kompetenz auf einem bestimmten, massstabsorientierten Niveau gemeint.

Learning Outcomes / kompetenzorientierte Lernziele

Learning Outcomes sind Aussagen darüber, welche Kompetenzen die Studierenden in einem Modul erwerben sollen.

Dublin Descriptors

Die Dublin Deskriptoren sind breit akzeptiert und entsprechen dem

derzeitigen europäischen Konsens. Die Deskriptoren des nqf.ch-HS

beschreiben die Mindestanforderungen.

Die fachunabhängigen und generischen Deskriptoren definieren in 5

Kategorien die Lernergebnisse, die auf der entsprechenden Stufe zu

erreichen sind.

Die fünf Beschreibungskategorien für die Stufen 1–3 sowie für die

Weiterbildung lauten:

• "Wissen und Verstehen"

• "Anwendung von Wissen und Verstehen"

• "Urteilen"

• "Kommunikative Fertigkeiten"

• "Selbstlernfähigkeit"

Bloomsche Lernzieltaxonomie

Hoch

komplex

Mittelm.

komplex

Wenig

komplex

INHALT

PROZESS bzw.

VERHALTEN

•Outputorientierung (Fokus auf angestrebtem Endzustand)

•Fokus auf Inhalt UND Prozess bzw. Verhalten

Beispiel von Lernzielen

zu erwerbende Kompetenzen in Theorie I - Sozialarbeit Am Ende des Moduls sind die Studierenden in der Lage • zentrale Begriffe der Sozialarbeitstheorie zu definieren • zentrale Inhalte der theoretischen Diskussion der

Sozialen Arbeit zu benennen • eine fachgerechte Position zu den Inhalten zu

beschreiben • Fragen zum beruflichen Selbst- und

Handlungsverständnis zu diskutieren • sich mit der eigenen Berufsidentität

auseinanderzusetzen

Kompetenzbereiche und Handlungsdimensionen als

Grundlage zur Bestimmung von Lernzielen (nach Euler, 2004)

Curriculares Kontinuum (nach Ghisla, 2007)

Fachsystematik Situationen-systematik

Orientierung: • Wissenschaft und

tradiertes Wissen • Bildung als Selbstzweck • Kohärenz und logische Ordnung • Qualifikationen • Fächerstruktur

Orientierung: • Praxis &Verwendungskontext • Ansprüche des Lernprozesses • Kompetenzen • Modularisierung

Curriculares

Kontinuum

Unterschiedliche Lernkulturen

Shift from Teaching to Learning

• deep learning

• constructivsm

• self-directed learning

• problembased learning

• situated learning

• co-operative learning

Neue Lernkultur

• Lernen wird auf Erfahrungen und Vorwissen der

Studierenden abgestimmt.

• Wissen wird vernetzt.

• Wissen muss aktiv in einem Handlungskontext

erworben werden.

• Inhalte werden selber entdeckt und in Gruppen

besprochen.

• Authentische Problemstellungen erhöhen den

Transfer in die Berufspraxis.

• Eigenes Lernen wird thematisiert.

Konsequenzen für die Lehre

• Im Zentrum der Lehre steht der aktive Studierende, der

möglichst viel Zeit beim eigenständigen Lernen verbringt

(time on task).

• Die Lehrperson stellt Materialien und Methoden zur

Verfügung und versteht sich in erster Linie als Moderatorin

(challenge-based instruction).

• Um Eigenständigkeit der Studierenden zu fördern und

deren Heterogenität zu berücksichtigen, kommen neben

Präsenzveranstaltungen vermehrt auch neue Medien zum

Einsatz (blended learning scenarios)

Constructive Alignment

In Anlehnung an Biggs (2003)

Aktueller Paradigmawechsel

Wissens- vermittlung

Vermittlung strukturierten

Wissens

Übergang vom Lehr- zum Lernfokus

Erleichterung des Verständ-

nisses/ aktives Lernen

Entwicklung & Veränderung von Wissens-

strukturen

Student als passiver

Informations-empfänger

Student als rezeptiver

Informations-empfänger

Interaktion Dozent

Student

Student als aktiv Lernender

Student als unabhängig Lernender

► Bologna-Deklaration mit einer neuen Lehr-/Lernkultur

Dozentenzentrierte

Informationsvermittlung

S h i f t f r o m t e a c h i n g t o l e a r n i n g

Lehrauffassung & Umgang mit Studenten nach Rheinberg et al. (2001): Die Erziehenden und Lehrenden, In: Krapp et al.: Pädagogische Psychologie

Studentenzentrierte

Lernunterstützung

Methodisch-didaktischer Ansatz nach Bologna

Kontaktstudium Selbststudium

Begleitetes Selbststudium Unabhängiges Selbststudium

Veränderte Zielsetzungen

Im Selbststudium

• Reduktion des Präsenzunterrichts durch Bologna

• Die traditionelle frontalunterrichtliche Stoffvermittlung stösst an Grenzen, v.a. in Grossgruppen und Massenveranstaltungen

• Vermehrte Förderung von personalen Schlüsselqualifikationen und Lernkompetenzen auch als Aufgabe der (Fach-)Hochschulen

Lernpsychologische Ziele

• Verminderung der Kluft zwischen Wissen und Handeln; Nutzbarmachung des sogenannt ‚trägen Wissens‘

• Produktives Lernen als ein konstruktiver, selbstmotivierter und selbstgesteuerter Prozess

• Stoffdarsteller/in

• Planer/in

• Unterweiser/in

• Instruktionsperson

• Überwacher/in

• Beurteiler/in

• Lernhelfer/in

• Coach

• Lernberater/in

• Moderator/in

Modell der direkten Instruktion

Modell der indirekten Instruktion

Verändertes Rollenverständnis

Traditionelles

Rollenverständnis -

Lehrperson als:

Erweitertes

Rollenverständnis -

Lehrperson als:

Menschenbild ( Theorie X / Y – McGregor)

Fall YHandlungs-spielraum &

Selbstkontrolle

EngagementInitiative & Verantwortung

führt zu

führt zu

bestätigt

Unterschiedliche Menschenbilder und Lernverhalten (nach Ulich, 2001)

Zusammenfassung

• Paradigmawechsel

(shift from teaching to learning)

• Perspektivenwechsel

(vom Lehrenden zum Lernenden)

• Didaktikwechsel

(von der Instruktions- zur Ermöglichungsdidaktik)

• Rollenwechsel

(Dozierende: Vom Wissensvermittler zum facilitator Studierende: Vom Informationsempfänger zum aktiven, unabgängigen Lernenden)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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