nr. 13 i september 2016 nachhaltiginvestieren regionalität · ein wichtiges argument für die...
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nachhaltiginvestieren Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.
Nr. 13 I September 2016
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Liebe Leserinnen und Leser!
Knoblauch aus China und Erdäpfel aus Ägypten sind nur zwei Beispiele
aus dem täglichen Leben, die zeigen, wie stark vernetzt die
internationalen Warenströme in den letzten Jahrzehnten geworden sind –
auch was Lebensmittel betrifft. Die Idee dahinter: „Global Sourcing“ soll
Produkte billiger machen und die Herstellung optimieren.
Im Gegensatz dazu kann lokale Beschaffung eine Antwort auf die
übertriebene Komplexität der Lieferkette sein. Abhängig von der
jeweiligen Branche kann „Local Sourcing“ verschiedene Risiken
reduzieren helfen, auch wenn damit vielleicht zunächst höhere Kosten
verbunden sind. Die Sinnhaftigkeit lokaler Beschaffung ist wohl am
einfachsten erklärbar, wenn es um Nahrungsmittel geht.
Ein mit der lokalen Beschaffung verwandtes Thema ist die Saisonalität
von Lebensmitteln. Frisches Obst und Gemüse wird das ganze Jahr über
nachgefragt und konsumiert, unabhängig von der lokalen Ernte. Ein nicht
an die lokale Produktion angepasster Konsum kann – wie die globale
Beschaffung – zu erhöhten Umweltbelastungen durch die damit
verbundene Transportintensität führen.
Das Nachhaltigkeitsteam von Raiffeisen Capital Management* hat sich
die Branche Lebensmittelhandel genauer angesehen und den
Unternehmen Fragen zu den Themen Regionalität und lokale
Beschaffung gestellt.
Ihr Wolfgang Pinner
* Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.
Inhalt
Seite 2: Lokale Beschaffung Seite 5: Nachhaltigkeitsbewertung Seite 7: Unternehmen im Fokus – ICA Mag. Wolfgang Pinner ist seit November 2013 als Leiter SRI (Sustainable and Responsible Investment) bei Raiffeisen Capital Management tätig.
Regionalität
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Ein wichtiges Argument für die Globalisierung
der Warenströme ist die Erwartung, dass mehr
Handel und eine verstärkte Arbeitsteilung zu
Wohlstandsgewinnen führen könnten.
Arbeitsteiliges Wirtschaften und die – manchmal
sehr kurzfristig orientierte – Kostenoptimierung
der Prozesse haben aber nicht nur Vorteile. Es
gibt auch negative Aspekte der Globalisierung
wie die durch die Optimierung der Lieferkette
hervorgerufene Absiedelung von ganzen
Industrien oder Zulieferbetrieben und damit
verbundene Arbeitsplatzverluste. Ebenso sind
durch erhöhte Transportvolumina negative
Umwelteffekte zu erwarten.
Für den Konsumenten bedeutet das, dass man
ihm die Frage nach der tatsächlichen Herkunft
von in mehreren Schritten hergestellten Waren
kaum mehr beantworten kann. Rund um die
Globalisierung und die Optimierung des
Produktionsprozesses entstehen Phänomene
wie Auslagerungen von Produktionsschritten
oder der gesamten Herstellung und eine
zunehmende Unübersichtlichkeit der Produktion.
Zulieferer auf verschiedensten Ebenen erhöhen
die Komplexität der Beschaffung spürbar.
Auch was die Herstellung von Nahrungsmitteln
betrifft, ist eine zunehmende Komplexität der
Lieferkette zu beobachten. Vorfälle wie der
Pferdefleischskandal 2013 zeigen die
umfangreichen Verflechtungen in der
Beschaffungslogistik. Damals enthielten als
Rindfleisch deklarierte Produkte Beigaben von
Pferdefleisch. Das von einem französischen
Nahrungsmittelunternehmen bezogene gehackte
(vermeintliche) Rindfleisch wurde von einem
ebenfalls französischen Handelsunternehmen
erworben, welches das Fleisch von einem
zypriotischen Händler bezogen hatte, der
wiederum im Eigentum einer auf den British
Virgin Islands ansässigen Gesellschaft stand.
Lokale Beschaffung
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Neben derartigen Beispielen für kaum mehr
kontrollierbares Lieferketten-Management führen
Auslagerungen von Produktionsprozessen aber
auch zu weiteren Risiken. Denn die
Entscheidung der Unternehmen, verstärkt auf
die Alternative des Outsourcings zu setzen und
die eigene Fertigung zu reduzieren, basiert auf
der Annahme eines freien Warenverkehrs.
Handelseinschränkungen wie durch
Umweltkatastrophen – etwa den Vulkanausbruch
des Eyjafjallajökull in Island 2010 oder das
Tohoku-Erdbeben 2011 mit dem anschließenden
Tsunami vor der Küste Japans – bzw. die
aktuellen Diskussionen um Grenzkontrollen oder
Grenzschließungen zeigen die potenzielle
Verwundbarkeit des Systems.
Was frische Lebensmittel angeht, so treffen die
aufgezählten Argumente und Kritikpunkte rund
um die Länge und Ausgestaltung der
Lieferketten ebenfalls zu. Der Unterschied
besteht darin, dass eine direkte
Konkurrenzierung vorliegt und nur bei
verarbeiteten Lebensmitteln eine Lieferkette
samt diversen Produktionsentscheidungen
einzuhalten ist. Äpfel, Kartoffeln oder auch
Fleisch können also direkt auf Basis ihrer
Herkunft verglichen werden. Bereits vor einigen
Jahren entschlossen sich daher etwa britische
Supermärkte dazu, den CO2-Abdruck der
Produkte in ihren Regalen zu kennzeichnen.
Die Bedeutung des Themas für die
Nachhaltigkeitsdimensionen ESG:
E (Umwelt): Die Umweltdimension ist beim Thema Regionalität
besonders stark betroffen. Es geht um die Art und die
Örtlichkeit der Produktion – d. h., welche
Umweltbelastungen entstehen durch den Anbau (etwa
durch den Maschinenpark, Dünge- oder Spritzmittel),
welche durch den Transport zum Verbraucher?
S (Soziales): Durch eine Verlagerung der Produktion wird die
Wertschöpfung quasi exportiert, es kann Druck auf Teile
des Arbeitsmarkts entstehen. Die Qualität der
Lebensmittel und der Gesundheitsaspekt können negativ
beeinflusst werden.
G (Governance): Vom Standpunkt der Governance stellt sich die Frage
nach einer Berücksichtigung der Konsumentenwünsche –
als wesentliche Stakeholder – in Beschaffungsstrukturen
des Lebensmitteleinzelhandels.
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Lokale Beschaffung setzt im Gegensatz zu
Global Sourcing auf den bevorzugten Kauf bei
Lieferanten, die sich in geografischer Nähe des
Unternehmens befinden. Verschiedenste Studien
zeigen, dass Konsumenten, vor allem was
Frischwaren betrifft, eine regionale Herkunft der
Produkte vorziehen. Potenzielle Vorteile des
Local Sourcings ergeben sich aus einem
positiven Image-Effekt durch die Bevorzugung
lokaler Anbieter und die Sicherung von
Arbeitsplätzen mit den damit verbundenen
gesellschaftlichen Vorteilen. Dazu kommen eine
Risikoreduktion im Transport – wie im Fall einer
Einschränkung des freien Warenverkehrs –
sowie geringere Transportkosten. In vielen Fällen
kann aufgrund höherer Standards vor Ort von
einer im Vergleich zum Zukauf aus
Billiglohnländern ökologisch vorteilhaften
Herstellung ausgegangen werden. Auch die
Produktqualität und die Produktsicherheit
profitieren von lokal hohen Mindestlevels.
Aspekte wie eine unreife Ernte und Nachreife
während des Transports unter Zuhilfenahme von
Chemikalien können durch den Kauf lokaler
Produkte vermieden werden.
Das Thema der nachhaltigen Produktionsweise
hat zwar mit lokaler Beschaffung zunächst nichts
zu tun. Überdurchschnittlich strenge gesetzliche
Regelungen und Standards bezüglich
nachhaltiger Faktoren schaffen aber eine gute
Basis.
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Wegen der zunehmenden Konzentration im
Einzelhandel wächst die Bedeutung der großen
Konzerne für das Thema Beschaffung immer
mehr. Eine Orientierung maßgeblicher Player im
Einzelhandel in Richtung Regionalität und lokale
Beschaffung kann dem Thema weitere
Unterstützung verleihen und helfen, Strukturen
zu verändern.
Im Zusammenhang mit dem Thema Lieferkette
und lokale Beschaffung zielt der
Unternehmensdialog des Nachhaltigkeitsteams
von Raiffeisen Capital Management daher auf
die großen Einzelhandelskonzerne ab.
Wie wichtig sind für Ihr Unternehmen die
Themen Regionalität und lokale Beschaffung?
Bevorzugen Sie bei der Lieferantenauswahl gezielt regionale Anbieter?
Haben Sie für verschiedene Produktkategorien Lieferanten wegen der langen Beschaffungswege ausgeschlossen?
Geht Ihre Strategie bei frischen Lebensmitteln in Richtung eines saisonal orientierten Produktangebots oder wird bewusst die gesamte Produktpalette zu jeder Jahreszeit angeboten?
Fragen Kunden verstärkt Produkte aus regionaler Produktion nach, gibt es Kundenreaktionen bei Änderungen des Herkunftslandes?
Kritisieren Kunden verstärkt ein Sourcing aus offensichtlich nicht nachhaltigen Quellen (Knoblauch aus China etc.)?
Kennzeichnen Sie für den Kunden den ökologischen Fußabdruck, die CO2-Intensität der angebotenen Waren und Ähnliches?
Nachhaltigkeitsbewertung
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Von den während unseres Engagement-Prozesses kontaktierten Emittenten haben uns mehr als
die Hälfte Feedback gegeben.
Generell werden die Themen Regionalität und
lokale Beschaffung vor allem von den
europäischen Unternehmen als wichtig
eingestuft. Metro gibt etwa an, dass bei einer
Befragung 80 % der Kunden Regionalität als
wichtig eingestuft haben. Die Bedeutung ist
dabei allerdings von Produktkategorien
abhängig. Die Nachfrage konzentriert sich auf
Bereiche wie Obst, Gemüse, Fleisch, Wein, Bier
oder Feinkost. Außerdem gilt, dass je
preiswerter und schwerer das Produkt ist, desto
wichtiger auch das Sourcing aus der Region
genommen wird.
Die Einzelhandelskonzerne wälzen die
Verantwortung für Themen wie Regionalität und
lokale Beschaffung zum Teil auf ihre Lieferanten,
etwa multinationale Konzerne, ab. Leider ist eine
wirkliche Priorisierung von lokalen Lieferanten,
beispielsweise im Fall von etwas höheren
Einkaufspreisen, für Einzelhändler bisher kaum
ein Thema. Auch der Ausschluss von Lieferanten
wegen überlanger Transportwege wurde bis jetzt
von keinem der befragten Unternehmen in
Betracht gezogen. Einen interessanten Ansatz
hat der britische Einzelhandelskonzern Tesco
gewählt und einen so genannten „F-Plan“
entwickelt. Hinter diesem steht das Ziel kürzerer
Transportwege („fewer miles“), geringerer
Leerstandsraten („fuller containers, fuller
pallets“) und eines reduzierten
Kraftstoffverbrauchs („fuel economy“).
Generell besteht rund um das Thema der lokalen
Beschaffung das Problem einer gewissen
Unschärfe, da der Begriff der Regionalität nicht
klar definiert ist. Der deutsche
Einzelhandelskonzern Metro etwa zieht das Land
als Basis heran und nicht die Region. Auch der
australische Retailer Woolworth sieht die
nationale Ebene im Vergleich zur regionalen als
wichtiger an. Tesco markiert alle Produkte
deutlich mit dem Herkunftsland.
Es gibt aber auch Faktoren, welche die
Möglichkeit für den Einzelhandel, regional
zuzukaufen, einschränken. Dazu zählt etwa die
Problematik, dass kleine regionale Lieferanten
die erforderlichen Qualitätssicherungsstandards
zum Teil nicht erfüllen. Für die Auswahl der
Zulieferer sind außerdem Liefersicherheit und die
logistischen Voraussetzungen wichtige Themen.
Was die Nachfrageseite betrifft, erwarten nicht
alle Kunden, dass die komplette Produktpalette
über das gesamte Jahr hindurch angeboten
wird. Gemäß Metro schwächt sich
beispielsweise die Nachfrage nach Erdbeeren
durch die Endkunden in den Wintermonaten
deutlich ab. Die Gastronomie und viele
Restaurantbetreiber hingegen ändern ihr
Angebot zumeist nicht und fragen auch
„exotische“ Produkte das gesamte Jahr über
nach.
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Die ICA-Gruppe mit Sitz in Stockholm ist im Wesentlichen auf den schwedischen Markt fokussiert und betreibt im Bereich Einzelhandelsunternehmen 1.300 Geschäfte, was aktuell einen Marktanteil von 36 % bedeutet. Daneben ist ICA auch im Einzelhandel in den drei baltischen Staaten aktiv und verfügt über Tochtergesellschaften in den Sparten Immobilien (ICA Real Estate) und Finanzdienstleistungen (ICA Bank) sowie über Aktivitäten im Heimtextilienmarkt und im Pharmavertrieb.
Regionaler Fokus Im zweiten Quartal 2016 hat ICA beschlossen, für seine Eigenmarken in den Bereichen Milchprodukte und Hartkäse in Zukunft vor allem auf inländische Milch, also Milch aus Schweden, zu setzen. Außerdem unterstützt das Unternehmen aktiv das im April 2016 branchenweit aufgesetzte neue Label „Fran Sverige“ („aus Schweden“) für inländische Produkte. „Fran Sverige“ kann für Nahrungsmittel, aber auch andere Produktgruppen wie Pflanzen verwendet werden.
Unternehmen im Fokus ICA
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Bioprodukte Das Wachstum für Bioprodukte bei ICA lag im Jahresvergleich zuletzt bei 25 %. Dabei erreichte der Anteil am Gesamtumsatz im ICA-Lebensmittelsegment 5,7 %. Zur Unterstützung des Trends auf Einzelproduktebene wurden neue Spezialitäten eingeführt, etwa „ICA I love eco fresh hamburgers“. Nachhaltigkeitsziele Zu den Nachhaltigkeitszielen von ICA zählt das Erreichen einer hundertprozentigen Klimaneutralität bis zum Jahr 2020. Dabei ist das Unternehmen auf einem guten Weg: Von Mitte 2015 bis Mitte 2016 sanken die Emissionen an Treibhausgasen um 27 %. Außerdem strebt ICA ein vollumfängliches Sozialaudit, also die Kontrolle von sozialen Leistungsindikatoren, von Lieferanten für Eigenmarken aus Risikoländern an. Der aktuelle Wert liegt bereits bei 97 % der Lieferkette.
Produktpalette Im Jahr 2014 wurde die neue Produktlinie „ICA Good Life“ ins Leben gerufen. Die Produkte enthalten weniger Zucker, Salz und Fett. Außerdem hat ICA mit einer glutenfreien Produktpalette gestartet, etwa für Pasta und Brot. Die Verwendung einiger Nahrungsergänzungsmittel wie der umstrittenen Azofarbstoffe wurde für die gesamte Produktpalette zur Gänze gestrichen. Für seine Eigenprodukte – Private Labels – verlangt ICA von seinen Zulieferern eine Zertifizierung von durch die GFSI (Global Food Safety Initiative) genehmigten Produktsicherheitsstandards. Diese umfassen auch HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points – Gefahrenanalyse kritischer Lenkungspunkte) und Best-Practice-Modelle für die Herstellungsprozesse. Lieferanten & zertifizierte Vorprodukte ICA bietet vor allem MSC-zertifizierten Fisch und Meeresfrüchte an, im Bereich Aquakultur liegt der Fokus auf vom WWF Finnland als „grün“ markierte Produkte. ICA ist Mitglied des RSPO (Roundtable on Sustainable Palmoil) und verwendet für seine Eigenprodukte vor allem durch den RSPO zertifiziertes Palmöl.
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Wolfgang Pinner,
Leiter SRI
Der regionale Trend
Nachhaltig investieren bedeutet bekanntermaßen Geld
anzulegen und dabei über den Tellerrand zu blicken.
Man denkt nicht nur kurzfristig und fokussiert nicht nur
auf das bloße Zahlenwerk, sondern bezieht darüber
hinaus auch soziale Faktoren und Umweltfaktoren in die
Bewertung mit ein.
Genau diese beiden zusätzlichen, durch Nachhaltigkeit
geprägten Gesichtspunkte bieten für unsere Teller –
nämlich im Sinne unserer täglichen Ernährung – auch
einen zweiten interessanten Ansatzpunkt. Woher kommt
überhaupt unser Essen und wie wird es produziert? Der
Konsument scheint in diesem Zusammenhang
zunehmend kritischer zu werden. Man könnte meinen,
dass die Zeiten, in denen immer exotischere
Lebensmittel nachgefragt wurden und der Konsument
damit ein spezielles, persönliches Luxuserlebnis
verband, vorbei sind. Die x-te neue Frucht im Obstsalat
macht regional geprägten Esspräferenzen Platz.
Andererseits gelangen aber auch „klassische
Lebensmittel“ manchmal nur über unvermutete und
ausgedehnte Wege auf unsere Teller und der Kunde
muss letztlich für sich selbst entscheiden, ob
Grundnahrungsmittel, die um die halbe Welt gekarrt
werden, wirklich erstrebens- und damit kaufenswert sind.
Silvia Schmidt,
Bankenbetreuung Nachhaltigkeit
Regional einkaufen und veranlagen – wie geht das?
Bei Lebensmitteln fällt es mir als Konsumentin leicht, regional einzukaufen. Wenn ich Produzenten und (Bauern-)Märkte einmal ausfindig gemacht habe, ist es für mich auch ein Erlebnis zu sehen, wo mein Essen wächst. Bei Kleidung und Spielwaren ist es schon deutlich schwieriger und bei Mobiltelefon, Haushalts- und Elektronikgeräten fast unmöglich, regionale Anbieter zu finden. Da ist es mir persönlich wichtig, dass die Produkte möglichst fair und umweltfreundlich produziert wurden. Bei der Geldanlage ist es ähnlich. Eine regionale Raiffeisenbank nimmt Kundengelder in Form von Sparbüchern herein und gibt sie als Kredite an ortsansässige Unternehmen und Privatpersonen weiter. Ein sehr nachhaltiges Geschäftsmodell, das für alle Beteiligten Mehrwert stiftet. Die Möglichkeiten, in Anleihen und Aktien von Unternehmen der Region zu investieren, sind meist begrenzt. Bei Investitionen in Wertpapiere gilt es, den Regionalitätsbegriff weiter zu fassen. In den Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds sind einige österreichische, aber keine regionalen Unternehmen enthalten. Dennoch weiß ich als Anlegerin, wo mein Geld investiert wird. Regelmäßige Publikationen informieren, wie das Geld angelegt wird. Strenge Zertifizierungen stellen sicher, dass die Unternehmen sozial und ökologisch verantwortungsvoll handeln. So kann ich gemäß dem Motto „think global, act local“ mit gutem Gefühl investieren.
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Anlegern, die in nachhaltige Wertpapierfonds
investieren möchten, stehen ein
sicherheitsorientierter Anleihefonds im kurzen
Laufzeitenbereich, zwei ertragsorientierte
gemischte Fonds aus Renten- und
Aktienveranlagung sowie ein
wachstumsorientierter globaler Aktienfonds zur
Verfügung:
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien
Die Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds investieren
nur in Titel, die nach sozialen, ökologischen und
ethischen Kriterien als nachhaltig eingestuft
sind. Gleichzeitig wird in bestimmte Branchen
wie Rüstung oder grüne/pflanzliche Gentechnik
sowie in Unternehmen, die gegen Arbeits- und
Menschenrechte verstoßen, nicht veranlagt.
Nachhaltige Fonds
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide
Anleihefonds Gemischter Fonds
Für sicherheitsorientierte Anleger Für sicherheitsorientierte Anleger
Empfohlener Anlagehorizont: 3 Jahre Empfohlener Anlagehorizont: 5 Jahre
Anlageziel: regelmäßige Erträge Anlageziel: moderates Kapitalwachstum
Der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien weist eine erhöhte Volatilität auf, d. h., die Anteilswerte sind auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt. Im Rahmen der Anlagestrategie des Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix kann überwiegend (bezogen auf das damit verbundene Risiko) in Derivate investiert werden. Marktbedingte geringe oder sogar negative Renditen von Geldmarktinstrumenten und Anleihen können den Nettoinventarwert des Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm negativ beeinflussen bzw. nicht ausreichend sein, um die laufenden Kosten zu decken.
Die veröffentlichten Prospekte sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen) der Nachhaltigkeitsfonds der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH stehen unter www.rcm.at in deutscher Sprache zur Verfügung.
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien
Gemischter Fonds Aktienfonds
Für ertragsorientierte Anleger Für wachstums- und risikoorientierte Anleger
Empfohlener Anlagehorizont: 8 Jahre Empfohlener Anlagehorizont: 10 Jahre
Anlageziel: moderates Kapitalwachstum Anlageziel: langfristiges Kapitalwachstum unter
Inkaufnahme höherer Risiken
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Der Raiffeisen-ESG-Score ist ein
Bewertungsmaßstab für die
Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens bzw.
eines Investmentfonds. Es werden dabei für jedes
Unternehmen die Dimensionen „Umwelt“,
„Gesellschaft“ und „Unternehmensführung“
anhand zahlreicher Kriterien bewertet und zum
Raiffeisen-ESG-Score hochaggregiert. ESG steht
als Abkürzung für die Begriffe Environment, Social
und Governance, also die englische Übersetzung
der drei bewerteten Dimensionen.
Um den Raiffeisen ESG-Score für einen Fonds zu
berechnen, werden die Bewertungen der
investierten Unternehmen mit dem Anteil des
Unternehmens am Fondsvermögen zum
jeweiligen Stichtag gewichtet. Die Bandbreite
reicht von 0 bis 100, wobei gilt: Je höher die
erreichte Punktezahl ausfällt, desto höher wird die
Nachhaltigkeitsleistung eingeschätzt.
Raiffeisen-ESG-Score
Raiffeisen-ESG-Score
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-ShortTerm 69,4
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide 69,7
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix 70,0
Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien 70,0
Stand per 31. August 2016
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Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Information wurde erstellt und gestaltet von der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m. b. H., Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen KAG“). Die darin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Zusammenhang mit dieser Unterlage, insbesondere betreffend Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit, ist ausgeschlossen. Ebenso stellen allfällige Prognosen bzw. Simulationen einer früheren Wertentwicklung in dieser Information keinen verlässlichen Indikator für künftige Wertentwicklungen dar. Die Inhalte dieser Unterlage stellen weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlage- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse an einem konkreten Produkt haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen vor einem allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG zur Information zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach einem Beratungsgespräch und der Besprechung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG erfolgen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in sich bergen und die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissen abhängt und künftigen Änderungen unterworfen sein kann. Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial aus dieser Unterlage, bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.
Impressum Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung, 1030 Wien, Am Stadtpark 9 Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien Grundlegende inhaltliche Richtung: Informationen zu den Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte und Veranlagung; zusätzliche Angaben nach dem österreichischen Mediengesetz entnehmen Sie bitte dem Impressum auf www.rcm.at. Projektkoordination: Mag. (FH) Sabine Sedlacek Autor: Mag. Wolfgang Pinner Fotos: Mag. Sabine Schneider, iStockphoto Redaktionsschluss: 12. September 2016 Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Raiffeisen Capital Management ist die Dachmarke der Unternehmen: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage GmbH Raiffeisen Salzburg Invest Kapitalanlage GmbH
Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie drucken.
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