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Post on 20-Feb-2021
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Schulische Integrationsprozesse Umgang mit Heterogenität
Unterricht gemeinsam machen
Überlegungen zur „Architektur“des Unterstützungssystems
Prof. Dr. Dieter Katzenbach
Fachbereich ErziehungswissenschaftenInstitut für Sonderpädagogik
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1
Überblick
1. Umgang mit Heterogenität:Einführende Überlegungen
2. Zur Organisation eines Unterstützungssystem:Bedarfe auf drei Ebenen
3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit:Delegation oder Kooperation
4. Versuch eines Fazits
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Internationale Vergleiche:Unterschiedliche Schulkulturen?
Zum Einstieg:Eine Beobachtung aus einer kanadischen Schule
• „What‘s about my boots?“• Und die Reaktion des Schulleiters:
„Der Junge hat heute den ganzen Tag nichts gelernt, und er wird morgen nichts lernen, und übermorgen auch nichts, wenn wir das Problem nicht aus der Welt schaffen. Also, was sollen wir denn tun?“
Und ein Auszug aus dem finnischen „Peresopetus“(Rahmenlehrpläne und Standards für den grundbildenden Unterricht an finnischen Schulen)
„Schülerfürsorge: Ziel ist es, eine gesunde und sichere Lern- und Schulumgebung zu schaffen, die Psyche zu schützen, einer Ausgrenzung vorzubeugen und das Wohlbefinden der Schulgemeinschaft zu steigern“
Inklusion als „heart of the educational system“
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3
Heterogenität, Inklusion...
Jedem Kind in seiner Individualität gerecht werden!?
Ein übertriebener, vielleicht sogar totalitärer Anspruch?
Oder bescheidener:Schülerinnen und Schülern in ihren Lernbedürfnissen und ihrer spezifischen Bedürftigkeit entgegen kommen?
Noch ein Beispiel:„Lass die Schultern nicht hängen“
Die Notwendigkeit eines Unterstützungssystems und......die Notwendigkeit der Bereitschaft, Unterstützung a nzunehmen!
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4
Umgang mit Heterogenität
Zu klären:• Welche Heterogenität?
• Auf welcher Ebene?– Konzepte– Programme– Pädagogische Interaktion
Noch‘n Beispiel:„Nächste Woche spielen wir wieder!“
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Überblick
1. Umgang mit Heterogenität:Einführende Überlegungen
2. Zur Organisation eines Unterstützungssystem:Bedarfe auf drei Ebenen
3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit:Delegation oder Kooperation
4. Versuch eines Fazits
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Lern- und Entwicklungshindernisse
Vorschlag für eine Sortierhilfe
Fehlende Passung zwischen Lernvoraussetzung und Lernangebot: Verständnisprobleme
Fehlende subjektive Sinnhaftigkeit des Lernangebots:Motivationsprobleme
Störung erfüllt eine subjektive Funktion:Offener oder verdeckter Widerstand
Interpretatoinsaufwand
Sparsam
keit!
Visibilität
Visibilität
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7
Unterschiedliche Anlässe,unterschiedliche Formen der Unterstützung
Intervision/
Supervision
Fallbesprechung
Fachberatung
Form der Reflexion
Wahrhaftigkeit
Richtigkeit
Wahrheit
Formaler Geltungsanspruch
Interaktions-/ Beziehungsdynamiken
Schule als Teil der Lebenswelt von
Schülern
Sachstruktur und (typische)
Aneignungsprobleme
Gegenstand der Reflexion
Subjektive Funktion der „Störung“
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Verstehen
Fehlende subjektive Sinnhaftigkeit
-Verhandeln
Fehlende Passung-
Vermitteln
Problembereich Handlungsmodus
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„Architektur“ des Unterstützungssystems
Drei Bereiche• Fehlende Passung• Fehlende Sinnhaftigkeit• Störung Funktion der „Störung“
Drei Formen• Der Expertise• Der organisatorischen Rahmen• Des Modus der Unterstützung
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Bereich Passung
Expertise• Fachdidaktik in zentralen Lernbereichen
– Grundschule: Mathe und (Schrift-) Sprache
• Behinderungsspezifische Kenntnisse
Organisatorischer Rahmen• Bereitstellung von Zeit, Raum und Material
Modus• Expertenberatung für KollegInnen• Direkte Förderangebote
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Bereich Sinnhaftigkeit
Expertise• Kenntnisse von und Offenheit für unterschiedliche
Lebenswelten
Organisatorischer Rahmen• Institutionalisierte, regelmäßige Treffen eines „Support-
Teams“
Modus • Fallbesprechung
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Bereich „Widerstände“
Expertise• Beratungskompetenz als Expertise des „Nicht-Wissens“
Organisatorischer Rahmen• Sicherung der Zugänglichkeit von
Reflexionsmöglichkeiten
Modus• Supervision
(im Unterschied zur Fallbesprechung)
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Überblick
1. Umgang mit Heterogenität:Einführende Überlegungen
2. Zur Organisation eines Unterstützungssystem:Bedarfe auf drei Ebenen
3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit:Delegation oder Kooperation
4. Versuch eines Fazits
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(Interdisziplinäre) Zusammenarbeit
Kooperation oder Delegation?
Ein Zitat zur Erwartung an sonderpädagogische Beratungs- und Förderzentren:„Die Beauftragten vom BFZ [sollten] die Kompetenzen besitzen, mir sagen zu können: ‚Okay da und da liegen die Schwierigkeiten, und entweder man kann was machen und dann macht das und das, oder man kann nichts im Regelschulbereich machen und jetzt musst du die und die Schritte machen’ – das erwarte ich eigentlich“
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Kooperationsprobleme
Wieder mal `ne Geschichte:„Ja, das muss ein Lehrer machen“
Schule und Sozialarbeit – ein schwieriges Verhältnis:Mögliche Ursachen
• Unterschiede hinsichtlich– Ausbildung
– Bezahlung
– Arbeitszeit– Dienstherr
– Sanktionsgewalt
– Interne Hierarchie
Ein Schulsozialarbeiter: „Manchmal habe ich das Gefühl, wir reden unterschiedliche Sprachen“
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Unterschiedliche Sprachen...
...oder unterschiedliche Geltungsansprüche?
Achtung Exkurs:• Jürgen Habermas und die Universalpragmatik:• Glaube an die Vernunft basiert auf der Fähigkeit zur Verständigung• Verständigung basiert auf Sprache• Strukturmerkmal sprachlicher Verständigung:
Erheben von vier Geltungsansprüchen– Verständlichkeit
– Wahrheit– Richtigkeit– Wahrhaftigkeit
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Unterschiedliche Anlässe,unterschiedliche Formen der Unterstützung
Intervision/
Supervision
Fallbesprechung
Fachberatung
Form der Reflexion
Wahrhaftigkeit
Richtigkeit
Wahrheit
Formaler Geltungsanspruch
Interaktions-/ Beziehungsdynamiken
Schule als Teil der Lebenswelt von
Schülern
Sachstruktur und (typische)
Aneignungsprobleme
Gegenstand der Reflexion
Subjektive Funktion der „Störung“
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Verstehen
Fehlende subjektive Sinnhaftigkeit
-Verhandeln
Fehlende Passung-
Vermitteln
Problembereich Handlungsmodus
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Kooperationsprobleme
Die Angehörigen unterschiedlicher pädagogischer Profess ionen (i.e. Lehrer und Sozialpädagogen) sprechen durchaus di e gleiche Sprache,...
...sie beziehen sich aber oftmals auf einen anderen Geltungsanspruch!
Folgen: Häufige Missverständnisse und wechselseitige Entwertung
Konsequenz: Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Sch ule • ist unverzichtbar,• ist kompliziert, • bleibt kompliziert,• ...und das ist gut so!
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Überblick
1. Umgang mit Heterogenität:Einführende Überlegungen
2. Zur Organisation eines Unterstützungssystem:Bedarfe auf drei Ebenen
3. Interdisziplinäre Zusammenarbeit:Delegation oder Kooperation
4. Versuch eines Fazits
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Versuch eines Fazits
Umgang mit Heterogenität ist anspruchsvoll und kann v on den Lehrer/innen alleine nicht geleistet werden
Es braucht ein interdisziplinäres System der Unterstützu ng in der Einzelschule vor Ort - ergänzt durch regionale und überreg ionale Kompetenzzentren
Unterschiedliche Problemlagen brauchen unterschiedliche institutionell verankerte Unterstützungsangebote auf
• ...der Ebene der (Fach-) Didaktik• ...der Ebene der Lebenswelt bzw. lebensweltlicher Differenz• ...der Ebene biographisch bedingter Lernwiderstände
Umgang mit der Differenz der Schüler/innen verlangt die Fähigkeit und die Bereitschaft, auch mit der Differenz unter den Professionellen umzugehen.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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