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Wir sind besser als wir glauben. Aber das muss nicht so bleiben.

Professor Dr. Peter Bofinger

Universität WürzburgSachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Angela küsst Deutschland wach

Aber: 1,5 % Wachstum sind nicht genug

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1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Zuwachsrate des realen BIP

Ursache:Stagnierende Binnennachfrage

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Privater VerbrauchStaatsverbrauchAusrüstungenBautenExporte

Grundproblem: Globalisierung wird als Bedrohung gesehen Miegel: Globalisierung gefährdet

Wohlstand und Arbeitsplätze Sinn: Lohnkürzung um 10 % bis 30 % Nationalstaat verliert

Gestaltungsspielräume Was bleibt: „Kunst des stilvollen

Verarmens“

Effekt: Angst in Deutschland auf Rekordhoch

Private Haushalte: Angst-Sparen und Angst vor Immobilienerwerb

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1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2004

Geld-Sparen

Immobilien-Sparen

(in % des Verfügbaren Einkommens)

Auch der Mut zu Kindern fehlt

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Lebendgeborene je 1000 Einwohner

Unternehmen: Immer stärkere Lohnzurückhaltung

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Tariflöhne

Effektivlöhne

Öffentliche Hand: Auf dem Weg zum Magerstaat

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1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Staatsquote D

Einnahmenquote D

Globalisierung bringt Wohlstand

Globalisierung aus theoretischer Sicht Adam Smith (1723-1790) und David

Ricardo(1772-1823): Internationale Arbeitsteilung erhöht den

Wohlstand

Empirie: Handel macht alle Länder reicher

Veränderung des realen Pro-Kopf-Einkommens gegenüber1970

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198019902005

Deutschland als Exportweltmeister

(Anteil an den Weltexporten in %)

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1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

0

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Quelle für Grundzahlen: IWF1) Export von Wahren (Spezialhandel. - 2) Gemessen an der Warenausfuhr und in US-Dollar.

Japan

Vereinigte Staaten

Deutschland

Frankreich

Vereinigtes Königreich

China

Arbeitsplatzverluste vor allem binnenwirtschaftlich bedingt

7%

25%

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1%

1%

15% Land- und Forstwirtschaft

Bergbau und VerarbeitendesGewerbe

Energie und Wasser

Baugewerbe

Handel- und Gastgewerbe

Verkehr und Nachrichten

Kredit- und Versicherung

Öffentliche Verwaltung

Anteil am Rückgang in den Jahren 1996-2004

Anteil der Industriebeschäftigten an den Erwerbstätigen geht weltweit zurück

Fazit

Globalisierung überwiegend eine Chance und keine Bedrohung

Defensive Reaktion ist die falsche Antwort

Globalisierung:Kein Grund für Lohnsenkung

Stagnierende Nominaleinkommen sind

die falsche Lösung

Durchschnittlicher Anstieg der Nominallöhne (2001-2006) je Beschäftigten

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Quelle: Europäsiche Kommission

Denn sie führen zu stagnierender Inlandsnachfrage

Durchschnittliche Veränderung der Inlandsnachfrage 2001-06

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2

2.5

3

3.5

4

Implikationen einer anhaltenden Lohnzurückhaltung Wachstum zu gering für mehr Beschäftigung Rentenreformen kommen nicht zum Tragen Überdurchschnittlich hohe Realzinsen Schwache Immobilienmärkte Instabilität der Europäischen Währungsunion Staatsverschuldung wächst zu stark

Pfad der Staatsverschuldung bei 2 % Defizit

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2 % nominelles BIP

4 % nominelles BIP

Lösungsansatz von Ludwig Erhard

„Wer meine Auffassung kennt, weiß dass zu dieser Konzeption als wesentliches Element eine freizügige Lohnentwicklung gehört. Zu wiederholten Malen habe ich darum erklärt, dass der oft geübte Widerstand der Arbeitgeber gegenüber Lohnerhöhungen (…) nicht in das System der Marktwirtschaft passt.“

Eine Milchmädchen-Rechnung

Globalisierung:Kein Grund, die Zukunft

zu vernachlässigen

Staatsquote in Deutschland und im übrigen Euroraum

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1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Staatsquote D

Staatsquote Euro ohne D

Folge: Zu geringe öffentliche Investitionen

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Quelle: O ECDÖ ffentliche Investionen (im Jahr 2005 in % des B IP)

…und geringe öffentliche Bildungsinvestitionen

Öffentliche Bildungsinvestitionen in % des BIP

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Niedriger Anteil an Universitätsabsolventen

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Anteil der Studenten mit Hochschulabschluss an vergleichbarer Altersgruppe (2002)

Deutschlands Sonderweg bei den öffentlichen Einnahmen

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1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Einnahmenquote D

Einnahmenquote Euro ohne D

Die wettbewerbsfähigsten Standorte in der Weltwirtschaft (Rangliste des World Competitiveness Report)

1. Finnland 2. USA 3. Schweden 4. Dänemark

15. Deutschland

Staatsausgaben und –einnahmen bei den Spitzenreitern

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USA Deutschland Dänemark Finnland Schweden

Staatsquote

Einnahmenquote

Was in Deutschland möglich wäre, wenn das skandinavische Modell verfolgt würde

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Deutschland ist D bei finnischemNiveau

D beischwedischem

Niveau

D bei dänischemNiveau

InfrastrukturÖffentliche Bildungsausgaben

„Wir sind Deutschland“

Wie soll das „Hotel Deutschland“ in zehn Jahren positioniert werden?

Wie sind unsere Wettbewerber aufgestellt?

Welche Mittel sind erforderlich, um die angestrebte Position zu erreichen?

Das Rezept von Ludwig Erhard

„Der Erfolg unserer Wirtschaftspolitik bestand immer darin, dass wir vor Spannungen niemals zurückgewichen sind, sondern die Lösung immer im dynamischen Durchbruch nach vorne, d.h. in der Expansion gesucht und gefunden haben.“

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