andechser bergecho

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für alle mitarbeiter, gäste und freunde des klosters andechs und der abtei sankt bonifaz 2. ausgabe 2013 panorama Carl Orff-Festspiele 2013 klosterbrauerei Andechser Klosterbier auch in den USA kirche und kloster Wallfahrt zum Heiligen Berg

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Issue 2013 /2

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Page 1: Andechser Bergecho

für alle mitarbeiter, gäste und freunde des klosters andechs und der abtei sankt bonifaz

2. ausgabe 2013

panorama Carl Orff-Festspiele 2013

klosterbrauerei Andechser Klosterbier auch in den USA

kirche und kloster Wallfahrt zum Heiligen Berg

Page 2: Andechser Bergecho

Und Jesus lädt ohne aufdringliche Werbung, ohne Versprechungen und ohne jede Vorbedingung ein: »Kommt und seht!« (vgl. Joh 1,38–39) Wer gesehen, verglichen und eventuell geprüft hat, der kann sich entscheiden. Wir bedürfen immer wie­der der Deutung unseres Lebens, wir al­le suchen nach unserem Weg auf dieser Erde und nach unserem Platz im Leben, auf dass wir immer mehr unser Selbst er­kennen und Lebenssinn entdecken kön­nen. Mit dem »Kommt und seht« lädt Jesus die Jünger ein, ein wenig teilzunehmen an seinem Leben, um dann Perspektive für ihr Leben zu finden. Die Begegnung mit Jesus verändert, die Begegnung mit ihm mit Gott befreit zum Leben, lässt uns wachsen in unserer Berufung, wo immer wir auch leben und an welchen Platz wir hingestellt sind.

Sicherlich werden wir immer wieder mit weniger wichtigen Fragen zu tun ha­ben und dann wieder mit Fragen, die in die Tiefe gehen. Überall da, wo Menschen anderen Menschen in ihren Fragen richtig zuhören, wo Menschen andere Menschen mit ihren Visionen und Ansichten wirk­lich ansehen, da können wir die Geheim­nisse und Bestimmungen unseres Lebens besser erkennen.

Von Nelly Sachs stammen die Wor­te: »Alles beginnt mit der Sehnsucht!« So blei­ben wir bei allen Fragen immer Suchende und der hl. Benedikt gibt in seinem Vor­wort zur Regel den Mönchen mit auf den Weg, dass Gott das Heil der Menschen will, dass er den Menschen sucht, ihm Leben und Glück anbietet, ja, dass er ihn sucht als Mitarbeiter in seinem Heilswerk, in der Arbeit an der eigenen Person und im Dienst am anderen. Analog zum Psalm 34 zitiert dann die Regel die Frage: »Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?« (vgl. RB Prolog 14–15)

Wir Benediktiner von Andechs wün­schen Ihnen eine gesegnete Zeit und möchten die Einladung Christi aufrecht­halten: »Kommt und seht!«

p. valentin

W ie geht es auf dem Hl. Berg?« Die­se Frage bekomme ich immer wieder gestellt. Und nicht sel­

ten kommt als anschließende Frage: »Wie viele Mönche seid ihr in Andechs?« Hinter die­sen und manch anderen Fragen steckt ein Interesse an unserem Kloster, an diesen Ort mit seiner Wallfahrt, seinem wirt­schaftlichen und kulturellen Engagement.

Wenn ich mit Jugendlichen spreche, dann wird oft konkreter gefragt: »Warum sind sie ins Kloster gegangen?« und manchmal kommt die Frage: »Sind sie glücklich?« Da kann ich dann meistens nicht so einfach und nur sozusagen im Vorbeigehen ant­worten. Auch die Jünger Jesu haben immer wieder gefragt: »Meister, wo wohnst du? Was macht dich aus, wo liegt deine Identität bzw. wo bist du beheimatet, wie gestaltest du dein Leben, wo machst du dich fest auf dieser Welt?«

»

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Page 3: Andechser Bergecho

Ergriffen – Erfasst – BegeistertRückblick auf die Carl Orff-Festspiele

Andechs seite 44

Andechs® goes U.S.Andechser Klosterbiere jetzt auch in den

USA erhältlich seite 18

»Dann geht’s wieder auf«Wallfahrt zum Heiligen Berg seite 4

kirche und kloster 4 »Dann geht’s wieder auf« – Wallfahrt auf den Heiligen Berg 7 Rückblick auf die Fußwallfahrt von München nach Andechs 8 Seit über 100 Jahre auf dem Ammersee – der Schaufelraddampfer

»ANDECHS« 12 Wertvolle Darstellung der Heiligen Anna in Andechs 15 80. Geburtstag S.K.H. Herzog Franz von Bayern 16 Besinnungstage für Kommunionhelfer auf dem Heiligen Berg 17 500 Jahre verheiratet – Goldene Hochzeitsfeier in der Andechser

Wallfahrtskirche

klosterbrauerei 18 Andechs® goes U.S. – Klosterbiere auch in den USA erhältlich 20 Ein Blick in die Fass- und Flaschenfüllerei der Klosterbrauerei 24 »Flüssiges Brot« – Das Gesunde am Bier

gastlichkeit 26 Lechgarten – der traditionsreiche Biergarten in Landsberg27 Restaurant Golf Club Hochstatt 28 Zur Geschichte der Sommerresidenz Hochstatt30 Wirtsfamilie mit »Andechser Biergarten« ausgezeichnet 31 Andechser Bierspezialität auf der Bodensee-Halbinsel

Höri beim Kellhof

veranstalt ungen 32 Colloquium 34 Kulturkampf in Bayern – Sommerakademie Sankt Bonifaz 36 Tage für Trauernde im Kloster Andechs – Rückblick und Ausblick 38 Kunst und Bier am Heiligen Berg – vom 20. bis 27. August 40 9. Andechser Kinder- und Familientag am 3. Oktober 42 Tag des offenen Denkmals im Kloster Andechs am 8. September

panorama 44 Rückblick auf die Carl Orff-Festspiele Andechs 46 Langjährige Mitarbeiter geehrt 47 Ausstellung im Fürstentrakt 48 Eine Ära geht zu Ende – P. Coelestin Stöcker wird

Ehrenvorsitzender des Missionskreises Andechs e.V. 49 Clowns, Akrobaten, Zauberer und Fakire

Bräustüberl unterstützt Zirkusprojekt der Lebenshilfe Starnberg 50 Die »Dixies« zu Gast auf dem Heiligen Berg 51 Naturheilkundetage 2013 – Highlight für viele Therapeuten 52 Trailrunner in Andechs trotzen Wind und Wetter 53 1. eRUDA – elektrisch Rund um den Ammersee 54 Frühlingsfahrt des Freundeskreises in die Goldene Stadt Prag 55 Dozenten und Studenten am Runden Tisch 56 »Glut unter der Asche finden, damit die Liebe wieder brennt« –

Vortrag von Thomas von Mitschke-Collande über sein neues Buch 57 Orgelvigil zum Benediktsfest in der Basilika Sankt Bonifaz

58 presse

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Page 4: Andechser Bergecho

andechser bergecho 1959 kamen Sie zum ersten Mal auf den Heiligen Berg zur Wallfahrt. Was ist Ihnen von Ihrer ersten Wallfahrt noch besonders in Erinnerung geblieben?Johanna Sonnberger: »Ja, als ich 12 Jah­re alt war, bin ich zum ersten Mal mit meiner Mutter zum Heiligen Berg ge­pilgert. Von dieser ersten Wallfahrt ist mir besonders noch die Lichterprozessi­on in Erinnerung. Nach der feierlichen Mai andacht in der Wallfahrtskirche sind alle Pilger mit brennenden Kerzen und Marien liedern zur Lourdesgrotte gezogen. Dreimal sind meine Mutter und ich ge­meinsam nach Andechs gegangen. Dann erklärte sie mir: »Hanni, du hast es jetzt gelernt. Von nun an gehst du allein.« Da­mit war für mich die Sache klar.

Leider ist meine Mutti 1971 mit nur 59 Jahren viel zu früh gestorben. Ich war damals erst 23 Jahre alt. Aber das ist wohl mit der Grund, warum ich so an dieser Wallfahrt hänge.

Zudem ist unsere Wallfahrt eine be­sondere Wallfahrt, nämlich eine Bürger­wallfahrt. Die Wallfahrt wird also nicht von einer Pfarrgemeinde aus organisiert, sondern von den Bürgern von Friedberg. Früher war ein Komitee für die Organisa­tion zuständig. Hieraus hat sich Anfang

»Dann geht’swieder auf«

Seit 1959 ist Johanna Sonnberger schon fünfzigmal auf den

Heiligen Berg gepilgert.

Jahr für Jahr pilgert Johanna Sonnberger mit den Wallfahrern von Friedberg nach Andechs. Mal in brü-

tender Hitze, mal durchnässt bis auf die Haut. Mal in großer Gemeinde, mal in kleiner Gemein schaft.

Heuer nun zum fünfzigsten Mal. Die Wallfahrt ist ihr im Lauf der Jahre ans Herz gewachsen.

Stellvertretend für die vielen Menschen, die seit Jahrzehnten mit der Wallfahrt zum Heiligen Berg zur

Mutter gottes und zur Dreihostien monstranz ver-bunden sind, erzählt sie im Gespräch mit Martin

Glaab ihre ganz persön liche Geschich te.

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Page 5: Andechser Bergecho

Manche sagen, dass am Wallfahren das Auf­brechen und die ersten Schritte immer am schwersten sind. Was fällt Ihnen an der Wall­fahrt schwer?Johanna Sonnberger Für mich beginnt es immer wieder am Jahresanfang mit den Fragen: Komm ich heuer wieder nach Andechs? Werd ich soweit gesund sein? Werd ich die Fußstrecken gehen können? Da mein Mann und ich keine Laufsportler sind, fällt dann bald die Entscheidung: Jetzt müssen wir das Laufen wieder üben, mindestens jeden zweiten Tag eineinhalb Stunden! Der Beginn der Wallfahrt selber ist dann keine Schwierigkeit mehr.

Auf vielen Wallfahrten gibt es lustige, komische und tragische Momente, die einem über Jahre in Erinnerung bleiben. Möchten Sie von solchen Begebenheiten erzählen?Johanna Sonnberger »Das muss Ende der achtziger oder Anfang der neunziger Jahre gewesen sein. Wir übernachteten in Andechs in der Alten Apotheke in vier Doppelstockbetten. Im Raum stand da­mals auch ein Fernseher. Eine Frau, die mit uns unterwegs war, entdeckte ihn und meinte: »Ah, da ist ein Fernseher. Dann kann ich ja heut Nacht um drei Uhr den Boxkampf schauen.« Wir glaubten ihr nicht, bis um drei Uhr in der Früh der Fernseher tatsächlich anging. Für die Frühmesse um sechs Uhr dann aufzu­stehen, fiel uns dann natürlich noch ein Stück schwerer. →

sportlicher geworden. Der Schritt wird schnel­ler (oder ich älter ?), aber gleich geblie ben ist der Grundgedanke, die Gebets ordnung, das ge­

meinsame Rosenkranzbeten und das zu­sammen Singen und Schweigen.

Wallfahren ist ja so etwas wie Beten mit den Füßen. Was ist für Sie an der Wallfahrt so wich­tig, dass Sie so lange dabei geblieben sind?Johanna Sonnberger Die zwei Tage halfen mir einfach abzuschalten. Der Alltags stress von der Familie blieb zu Hause. Ich konnte mich durch die be­sondere Form des Gebetes unter Gleich­gesinnten ganz auf den Herrgott besin­nen und mit ihm verbunden sein. Durch das Gehen kam auch in mir etwas in Be wegung und das führte letztlich da­zu, dass wieder einiges in mir ins Gleich­gewicht kam.

Franz, mein Mann, akzeptierte diesen meinen Alleinurlaub lange Zeit. Anfang der achtziger Jahre kam er eines Tages von der Arbeit heim und verkündete: »So, heu­er geh ich auch mit nach Andechs. Und Urlaub hab ich auch schon genommen.« Und seither ist er dabei geblieben.

des 20. Jahrhunderts ein Verein entwickelt. Dem gehören mittlerweile über 500 Mitglieder an. In der Pestzeit haben unsere Vorfahren gelobt, alljährlich nach Andechs zu pilgern. Und dieses Versprechen erfüllen wir bis heute, auch wenn sich die Anliegen verändert ha­ben. Die Friedberger leben diese Wallfahrt. Ich selbst bin jedes Jahr mit ganz eigenen Bitt­ und Dankanliegen nach Andechs ge­gangen und in dieser Zeit war Andechs in ganz besonderer Weise der »Heilige Berg«.

In über 50 Jahren hat sich die Wallfahrt sicher verändert. Was ist geblieben? Was ist in den Jahren anders geworden?Johanna Sonnberger »Sicher hat sich in den Jahren viel verändert. Ende der fünf­ziger, Anfang der sechziger Jahre des vori­gen Jahrhunderts waren wir viel weniger Wallfahrer als heute. Bei den rund 60 Pil­gern waren es nur etwa 8 bis 10 Männer.

In den siebziger Jahren wurde dann die Schar der Männer durch Rinnentha­ler Pilger mehr als verdoppelt. Heute sind wir fast immer 300 Wallfahrer und mehr aus Friedberg und Umgebung. Legten wir früher eine Teilstrecke der Pilgerschaft mit dem Zug zurück, so nutzen wir heu­te etliche Busse. Selbstverständlich legen wir aber auch etliche Kilometer zu Fuß zurück. Das Gehen und die Kleidung sind

»Hanni, du hast es jetzt gelernt. Von nun an gehst du allein.« Damit war für mich die Sache klar.

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Einmal brach beim Heimweg ein starkes Gewitter herein. Wir waren gerade auf dem Ammerseedampfer auf der Fahrt von Herrsching nach Utting. Die Wellen gin­gen hoch, es donnerte und blitzte. Trotz dem himmlischen Segen von Andechs be­herrschte uns alle eine große Angst. Stand doch nun noch ein Fußmarsch von einer Stunde unter freiem Himmel an. Kurzer­hand wurde entschieden, dass die Fahrt bis Schondorf verlängert wurde, da man auf dem Schiff doch wenigstens trocken blieb.

1999 fand eine besondere Wallfahrt statt. Das Pestgelübde, die Grundlage un­serer Wallfahrt, wurde vor 400 Jahren ge­lobt. Eine besonders große Pilgerschar zog aus Friedberg nach Andechs. Das letzte Stück vom Parkplatz zur Wallfahrtskirche begleitete uns Bischof Viktor Dammertz, der dann auch die Maiandacht zelebrierte. Die beiden Wallfahrtstage waren für mich ein besonderes Highlight; vor allem weil ich sie miterleben durfte und konnte.

Nun kommen die Friedberger Wallfahrer ja schon über 400 Jahre nach Andechs. Wie sehen Sie die Zukunft der Wallfahrt?Johanna Sonnberger Mir ist um die Wallfahrt nicht bang, denn die Fried­berger haben über die Jahrhunderte mit vielen Wirrungen bewiesen, dass sie zu ihrem Gelübde stehen. Z.B. während des Zweiten Weltkrieges zogen einzelne Per­sonen unter schwierigen Bedingungen (Tieffliegerangriff, Verbot der Regierung etc.) auf den Heiligen Berg und melde­ten sich im Kloster als Friedberger Wall­fahrer. Auch wenn sich die Anliegen der Wallfahrt verändert haben und auch än­dern werden, verlasse ich mich auf den Glauben der Friedberger Bürger. Wir ha­ben viele Junge im Alter zwischen 30 bis 50 bei unserem Pilgerzug dabei. Drunter wird’s zwar altersbedingt etwas weniger, aber von der Jugend kommt doch einiges

h i n t e rg r u n d

geschichte der Friedberger Wallfahrt von Dr. Hubert Raab

Man schreibt das Jahr 1599: Ein neues Jahrhundert beginnt in wenigen Monaten. Zu all den Ängsten, die überall geschürt werden, kommt nun in Friedberg eine echte Bedrohung, der »Schwarze Tod«, die Pest. Und da hatte doch gerade die zweite Hälfte des fast vergangenen Jahrhunderts Fried-berg und seinen Bewohnern so viel Gutes gebracht: den Neubau des Schlosses, die glücklichen Jahre zwischen 1568 und 1575, in denen die Stadt durch die Anwesenheit von Herzogin Christine und den dadurch veranlassten oft längeren Aufenthalt von Herzog Albrecht V. und des Thronfolgers Wilhelm V. gleichsam zur dritten Residenz-stadt in Bayern geworden war, den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung und nicht zuletzt den Beginn des Ausbaus einer Jesuitenniederlassung in der Stadt. Und nun verabschiedete sich das Jahrhun-dert mit einer tödlichen Seuche, damit es den Menschen ja nie zu gut geht.

Natürlich hatte man schon zuvor Vorsichts-maßnahmen getroffen für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall, denn immer wieder war die vom Rattenfloh auf den Menschen übertragene Seuche nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa aufge-treten und hatte Tod und Not gebracht, so in Augsburg in den Jahren nach 1570, 1586 und 1591 bis 1593. Wichtigste Vorsichts-maßnahme war sogar eine vom bayerischen Herzog veranlasste Landessperre gewesen, daneben wurden die Bewohner zur Sauber-keit in der Stadt ermahnt, zur Entfernung allen Unrats aus den Straßen und Gassen. Eine schon seit Jahren getroffene Maßnah-me war auch die Bestellung von Totengrä-bern, Badern, Priestern und Helfern im Falle des Auftretens der Seuche. Trotz aller dieser Maßnahmen erfasste die Seuche in diesem Jahr Friedberg schlimmer als je zuvor und auch später. Kopfweh war das erste Anzei-chen, bald folgte hohes Fieber. Und dann zeigten sich die für die Krankheit typischen Beulen und schwarzen oder gelben Flecken am ganzen Körper. Heilung war nun kaum mehr möglich, meist starben die Infizier-ten in kurzer Zeit. Groß war die Angst vor einer Ansteckung. Deshalb wurden die Toten nicht im damals üblichen Friedhof bei St. Jakob, also inmitten der Stadt, begraben, sondern sie wurden in der Straßenmitte, damit man ja mit niemand in Kontakt kam, auf dem Pestkarren nach St. Stephan außer-halb der Stadt gebracht, wo ein Pestfriedhof ange legt worden war. Dreissig Totengrä-berinnen und Totengräber sollen Tag und Nacht damit beschäftigt gewesen sein, die Toten zum neuen Friedhof zu bringen und dort zu bestatten.

nach. Da ist zum Bei­spiel ein Mädel, das seit ihrer Erstkommunion dabei ist und mittlerwei­

le nun schon zum zehnten Mal. Sie hat irgendwann zwei Burschen mitgebracht und die sind auch »hängen geblieben«. Selbst wenn das Mädel längst nicht mehr zu Hause wohnt, zur Wallfahrt sehen wir uns immer wieder. Der Satz stimmt eben doch: Wer zwei Mal mitgegangen ist, der gehört der Wallfahrt. .

Der Schritt wird schneller, aber gleich geblie ben ist der Grundgedanke.

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»Sich auf den Weg machen«Rückblick auf die Fußwallfahrt von München nach Andechs

Pilgern, Marienverehrung und »sich auf den Weg machen«, ist mir von Kindesbeinen an ver-traut. Ich bin in Maria Thalheim, einem der ältesten Wallfahrts-orte Bayerns, aufgewachsen und lebe heute noch dort. Aber es war meine erste Fußwallfahrt von München nach Andechs am 15. Juni 2013.

F rüh morgens um sechs Uhr haben uns Schwester Rosa Maria und Abt Johan nes herzlich am Münchner

Marien platz begrüßt. Die spirituelle Reise und die Sehnsucht, Gott an heiligen Stät­ten nahe zu sein, begann.

Der Weg nach Andechs führte über den Waldfriedhof aus München heraus, durch die schattigen Forstwege bei Neuried, das Würmtal hinunter und am Starnberger See vorbei auf den Heiligen Berg.

Sich der Gemeinschaft vorstellen, beten, schweigen, Ruhe, Besinnung und der Genuss unserer wunderbaren Land­schaft bestimmten den Tag. Die letzten paar Kilo meter vor Andechs waren für mich ganz besonders und ein bisschen »wie im Himmel«. Über sanfte Hügel pilger ten wir durch grüne Wiesen, in denen bunte Blumen blühten, die Grillen mit ihrem Zirpen ein herrliches Konzert gaben und ein leichter Wind den sonnig­warmen Tag unvergessen machen.

Glücklich und selig erreichten wir am frühen Abend unser Ziel. Vergelt’s Gott liebe Schwester Rosa Maria und lieber Abt Johannes für diesen Weg! .ulrike scharf

Zur Zahl der Toten gibt es nur Schätzungen, die zwischen einem Drittel und der Hälf-te der Bevölkerung schwanken; zu hoch gegriffen dürfte die Angabe von 1.000 Toten sein. Es ist verständlich, dass sich die Menschen aus Angst vor der Seuche kaum mehr aus ihren Häusern trauten. Und doch gab es und gibt es immer wieder Menschen, die gerade in solchen Situationen über sich hinauswachsen, die nicht verzweifeln, son-dern ganz im Gegenteil Mut machen. Wir kennen die Namen derer nicht, die damals Mut und Hoffnung zugesprochen haben. Aber es gab sie: vielleicht war es der Stadt-pfarrer Rottbauer, der dazu aufgerufen hat, Gott zu bitten, dass er diese Seuche beende. Wir kennen das Ergebnis: die Bewohner der Stadt gelobten, der Patrona Bavariae eine Säule inmitten der Stadt neben dem Rathaus zu errichten, und sie zogen zur Madon na mit ihrem Kind auf den Heiligen Berg und gelobten, künftig in jedem Jahr nach Andechs zu pilgern. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang auch die am 18. Oktober 1599 vollzogene Grundstein-legung für eine Erweiterung der Wallfahrts-kirche Herrgottsruh zu sehen.

Über 400 Jahre sind seitdem vergangen – und die Friedberger haben ihre Versprechen gehalten. Nicht nur eine Säule steht heute neben dem Rathaus, sondern ein schöner Brunnen ist daraus geworden, ja der Platz wurde sogar in Marienplatz umbenannt, und die Friedberger gehen seit ihrem Ver-sprechen Jahr für Jahr nach Andechs, um Gott zu danken, aber auch um weiterhin Schutz für ihre Stadt zu erbitten. .

Johanna Sonnberger (2.v.l.) in der Wall-fahrtskirche in Andechs

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Von den Fischern, die von alters her die Verbindung zwischen dem Ost- und Westufer des Am-mersees gehalten haben, bis hin zu den modernen Fahrgastschif-fen unserer Tage reicht die Ge-schichte der Schifffahrt auf dem Ammersee. Wechselvoll und ereignisreich ist sie bis heute. Friedrike Hellerer, Archivarin der Gemeinde Herrsching, lässt die Geschichte der Ammersee-Schiff-fahrt am Beispiel des Schaufel-raddampfers Andechs leben dig werden.

Bis heute liebevoll gepflegt

Seit über 100 Jahre auf dem Ammersee – der Schaufelraddampfer »ANDECHS«

Dampfschiff Andechs 1917

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Page 9: Andechser Bergecho

MaFFei überniMMt die aMMerseeschiFFFahrtNach herben Verlusten, bedingt durch einen verlorenen Wiedergutmachungs­prozess, wurde die Aktien­Gesellschaft 1885 aufgelöst. Der Industrielle Hugo Rit­

ter und Edler von Maffei (1836–1921) übernahm die Schiff­fahrt auf dem Am­mersee und der Am­per. Als Inhaber der Firma »Maffei Mün­chen« – führend auf

dem Gebiet des Lokomotiven­ und Ma­schinenbaus – brachte er das nötige Kapi­tal und Know How mit, um aus der müde dahin siechenden Ammersee­Dampfschiff­fahrt ein florierendes Unternehmen zu →

die diessener daMpFschiFF­Fahrtsgesell schaF t1875 hatten sich in Dießen zwölf Bürger zu einer Dampfschifffahrtsgesellschaft zusam mengeschlossen. Die im Volks­mund »Zwölf Apostel« genannten Anteils­eigner kauften einen Flussdampfer, der unter dem Namen omnibus 1877 ers­te Probefahrten auf dem See unternahm. Da er für die Seen­schifffahrt leider völ­lig ungeeignet war, wurde er im folgenden Jahr durch den Raddampfer marie ersetzt, der immerhin bis 1908 seinen Dienst tat. Die Ausflüglerzahlen wuchsen ständig, weshalb der Schiffsbetrieb Ausmaße an­nahm, denen die »Zwölf Apostel« finanzi­ell und verwaltungstechnisch nicht mehr gewach sen waren. Eine Aktiengesellschaft mit dem Kloster Andechs als Hauptaktio­när wurde ins Leben gerufen.

Auf dem Ammersee vermitteln mehre re Dampfer, Motorboote und viele Kähne den Verkehr. Eine volle

Rundfahrt auf dem See nimmt einschließ­lich der Aufenthalte etwa drei Stunden Zeit in Anspruch und gewährt entzücken­de Ausblicke auf die lieblichen Ufer und die prächtige Alpenkette.«

Als ein »Führer für Kloster Andechs und Herrsching« in den 1920er Jahren die­ses Loblied auf die Ammersee­Schifffahrt schrieb, waren bereits mehrere Dampf­schiffe auf dem See in Betrieb. Einst hat­ten die Fischer die Verbindung zwischen dem Ost­ und dem Westufer unterhalten, während die Klöster Dießen und Andechs eigene Klosterschiffe besaßen.

»

»Eine volle Rundfahrt auf dem See nimmt etwa drei Stunden Zeit in Anspruch und gewährt entzückende Ausblicke auf die lieblichen Ufer und die prächtige Alpenkette.«

Die Ausflüglerzahlen wuchsen ständig und nahm Ausmaße an, denen die »Zwölf Apostel« nicht mehr gewach sen waren.

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machen. Der Raddampfer maximilian, der Halb salondampfer gisela (nach der Revolution von 1918 in augsburg umge­tauft) und die andechs machten aus dem ehemaligen Flussdampfer eine veritable Flotte.

der schauFelr addaMpFer andechsDer Schaufelraddampfer andechs lief am 25. Juli 1907 in Stegen vom Stapel. Das von der Firma Maffei erbaute Schiff war 38 Me­ter lang, 10,15 Meter breit und konnte 400 Personen aufnehmen, seine Maschinen­leistung betrug 230 PS. Schaufelradampfer wurden hauptsächlich im ausgehenden

Stephan Widler aus Riederau stellte uns freundlicherweise interessante Motive mit der ANDECHS aus seiner umfangreichen Postkartensammlung zur Verfügung.

Die Andechs war 38 Meter lang, 10,15 Meter breit und konnte

400 Personen aufnehmen, ihre Maschinenleistung betrug 230 PS

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die andechs lebt noch heuteReichsrat Maffei hatte 1906 seine Konzes­sion nicht mehr erneuert und dem Baye­rischen Staat die Werftanlagen und den Schiffspark verkauft. Die beiden Welt­kriege hatte die andechs unversehrt über­

standen, nur in der unmittelbaren Nach­kriegszeit 1945 wurde sie sehr mitgenommen: Durch ein Leck sank sie auf den Grund des Sees, ihre Armaturen wurden

dabei demoliert. Nach Wiederherstellung tat sie bis 1956 weiter Dienst. Jetzt liegt die andechs immer noch am Ammersee. Außer Dienst gestellt und unter Denkmal­schutz findet sie am Westufer des Ammer­sees als Clubheim des Uttinger Segler­clubs Verwendung. Dort wird sie von den Vereins mitgliedern bis heute liebevoll ge­pflegt. .

19. und beginnenden 20. Jahrhundert ge­baut. Sie waren damals der Stand der Technik im Schiffbau. Die langsam lau­fenden Dampfmaschinen eigneten sich besonders gut zum Antrieb der Schaufel­räder, die mit bis zu mehreren Metern im Durchmesser er­hebliche Größen errei­chen konnten. Obwohl der Wirkungsgrad der Schaufel bei ruhiger See besser ist als der eines Propellers, setzte sich der Propellerantrieb wegen der besseren Manövrierfähigkeit schließlich durch.

Schon ein Jahr nach Inbetriebnah­me der andechs folgte das fast bauglei­che Schwesterschiff diessen. Als 1903 die Bahnlinie Pasing­Herrsching eröffnet worden war, strömten besonders an den Wochenenden immer mehr Erholungs­suchende an den Ammersee.

Die ANDECHS am Westufer des Ammersees in ihrer heutigen Funktion als Clubheim der Bayerischen Segler-vereinigung e.V.

Schon ein Jahr nach Inbe­triebnahme der andechs folgte das fast baugleiche Schwesterschiff diessen

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Heilige Anna Selbdritt im Kloster Andechs

»Wir loben dich,heilige mutter anna !« Auch in Andechs wird eine wertvolle Darstellung der Heiligen Anna aufbewahrt.

»Sankt Anna voll der Gnade, du Bild der Herrlichkeit, gepriesen sei dein Name jetzt und in Ewigkeit!«

Mit diesen Worten beginnt eines der Anna-Lieder, die es im deutschsprachigen Raum gibt. Viele Zeichen der

Verehrung und Wallfahrten gibt es zur heiligen Anna, die der Überlieferung nach die Mutter Marias war und

damit Großmutter von Jesus Christus. P. Valentin Ziegler zeichnet ein Bild dieser besonderen Heiligen.

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hoch in Ehren und die Vertriebenen haben die Anna­Verehrung in die neue Heimat mitgenommen und treffen sich jährlich am Anna­Tag, dem 26. Juli, an verschiede­nen Wallfahrtsorten.

Der Überlieferung nach soll Anna nach 20­jähriger kinderloser Ehe mit Joachim die Mutter Christi geboren haben und die­se Empfängnis Mariens geschah nach der Lehre der Kirche unbefleckt, d.h., sie wur­de auf natürliche Weise von ihrem Vater gezeugt und von Anna empfangen, aber eben in einem Akt göttlicher Gnade vor der Erbsünde bewahrt. Schon früh verbreite­te sich die Anna­Verehrung und es wurde im Jahre 550 ihr zu Ehren in Konstanti­nopel eine Kirche errichtet. 1142 entstand neben dem Bethesda­Teich in Jerusalem die Sankt­Anna­Kirche, weil man dort den Wohnort der Familie von Maria vermutet hat. Einen schwunghaften Anstieg der Verehrung gab es seit dem 13. Jahrhun­dert, die im 15. und 16. Jahrhundert einen Höhe punkt erreichte.

Die Mutter Mariens ist Patronin von Florenz, Innsbruck, Neapel und der Breta­gne und sie wird für eine glückliche Hei­rat, für Kindersegen und eine glückliche Geburt angerufen. So hat die heilige Anna gerade als große mütterliche Gestalt und mütterlicher Mensch seit früher Zeit gro­ße Verehrung erfahren, so wird sie heute angerufen in Krankheit und Sorge und so kann sie zur Versöhnung beitragen zwi­schen Ost und West, zwischen Polen und Deutschland. In einem weiteren Anna­Lied rufen wir sie in einer Strophe an: »Bitte, dass uns Gottes Gnad‘ leite auf der Tugend Pfad,(…) Bringe Trost in Traurigkeit, hilf uns tra­gen Kreuz und Leid, heilige Mutter Anna!« .

mit dem Jesuskind in einer Mandorla, zur Linken Elisabeth mit dem Knaben Johan­nes und zur Rechten die heilige Anna mit ihrer Tochter Maria. Dies war dann spä­

ter auch eine bekannte Darstellung, die sozu­sagen die Vorläufer Jesu Christi zusammen bild­lich fasst. Ein besonders bekanntes Gemälde ist

eine Darstellung Leonardo da Vincis, die zwischen 1500 und 1510 während seines Aufenthaltes in Florenz entstanden ist. Insgesamt sind sehr viele Skulpturen, Ge­mälde und Altarbilder der heiligen Anna Selbdritt in den Kirchen Europas erhal­ten. Das Motiv ist ebenfalls auf diversen Münzen und Siegeln zu finden, die Stadt Annaberg­Buchholz im Erzgebirge trägt eine Anna Selbdritt im Wappen. In ganz West­, Mittel­ und Osteuropa gibt es An­na­Patrozinien und nicht selten spiegeln die angebrachten Ex­Voto­Tafeln an den Anna­Altären die große Volksfrömmigkeit wider, die die heilige Anna seit jeher er­fahren hat.

Eine angebliche Kopf­Reliquie der hl. Anna, das Annahaupt, befindet sich in Düren, wo ihr zu Ehren jedes Jahr ein großes Volksfest stattfindet. Anna­Berge gibt es bei Haltern in Westfalen und bei Burrweiler in der Pfalz. Dort ist die Wall­fahrt zur heiligen Anna eine der größten Wallfahrten. In Schlesien ist der Sankt­Anna­Berg seit Jahrhunderten ein zentra­ler Wallfahrtsort. In der NS­Zeit fanden dort große Demonstrationen des Glaubens statt, nach dem Krieg wurde der Ort zum Symbol für die verlorene Heimat, aber auch ein Platz, von dem Versöhnung aus­geht. Die heutigen Schlesier halten ihn

V oll Mitleid und Erbarmen warst du für Jedermann« – so heißt es in dem ein­gangs zitierten Anna­Lied. Und

so wurde die heilige Mutter Anna immer wieder angerufen in den verschiedensten Nöten der Menschen. Sie wurde und wird angerufen als große Trösterin, so dien­ten die Andachtsbilder der heiligen Anna nicht selten als Anregung und ausdrück­liche Aufforderung des Mitleidens und Mitfühlens. Vielleicht hat der Anna­Kult gerade auch deswegen so eine rasante Ent­wicklung genommen, weil die Begegnung mit der Mutter für jeden Menschen ja tief und prägend ist, weil wir durch die Mut­ter Grundlegendes erfahren wie Zunei­gung, Vertrauen und Glauben. Von ihr se­hen wir, was es heißt: Sorgen, Dasein, Die­nen, Verantwortung. Ohne großes und gelehrtes Wissen handeln die Mütter, zei­gen sie Verständnis und Einfühlungsver­mögen, kann der Mensch lernen, was es heißt, gütig und umsorgend zu sein. Mi­chel Quoist, der französische Literat und Priester, sagte einmal: »Meine schönste Erfahrung, sagt Gott, ist meine Mutter!«

So wird in der christlichen Kunst die heilige Anna mit ihrer Tochter Maria und dem Jesusknaben nicht selten sehr innig dargestellt. Dieser Bildtyp wird seit dem späten Mittelalter als »Anna Selbdritt« be­zeichnet, was so viel heißt: »Als Teil einer Dreiergruppe oder auch zu dritt«. Auch in Andechs ist so eine wertvolle und wunder­schöne Anna Selbdritt­Darstellung zu fin­den, eines der ältesten Bildnisse am Heili­gen Berg, welches schon die Benediktiner von Tegernsee bei der Klostergründung mitgebracht haben sollen. Nicht selten ist auch eine sogenannte Heilige Sippe als Darstellung zu finden, wo dann die größe­re Verwandtschaft Jesu Christi eingearbei­tet wurde.

Als ältestes bekanntes Bild der Mut­ter Mariens ist die Wandmalerei in der so genannten Drei­Mütter­Nische aus dem 8. Jahrhundert in der Kirche Santa Maria Antiqua auf dem Forum Romanum in Rom erhalten. Dargestellt ist die Gottesmutter

»

St.-Anna-Kapelle bei Burrweiler in der Pfalz

Klosterkirche auf dem St. Annaberg in Oberschlesien

»Meine schönste Erfahrung, sagt Gott, ist meine Mutter!« Michel QuoiSt

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Eine bayerische Brotzeit beginnt mit einem Andechser dunkelaus der Hofpfisterei

GENUSS & NATÜRLICHKEIT

www.hofpfisterei.de

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80. Geburtstag s.k.h. Herzog Franz von BayernAm 14. Juli 2013 feierte der Chef des Hauses Wittelsbach seinen 80. Geburtstag

Unserer Abtei Sankt Bonifaz in München und Andechs ist Herzog Franz von Bayern als Oberhaupt der Stifterfami-lie und auch Schirmherr des Freundeskreises Sankt Bonifaz verbunden. 2001 war er maß-geblich daran beteiligt, dass die sterblichen Überreste von Königin Therese aus der Gruft unter dem Grabmal ihres Ge-mahls Ludwigs I., des Stifters von Sankt Bonifaz, zu Häupten seines Sarkophags in der Au-ßenwand der Grabkapelle bei-gesetzt wurden. Der Konvent von Sankt Bonifaz in München und Andechs und alle Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter wünschen Herzog Franz zu sei-nem Geburtstag von Herzen Gottes Segen, Gesundheit und noch viele erfüllte Jahre.

Ausgleichsfonds. Sie sind heute in der Pinako thek der Moderne und in der Staat­lichen Graphischen Sammlung in Mün­chen der Öffentlichkeit zugänglich. Die umfangreiche Privatbibliothek zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts überließ er 2009 als Schenkung dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.

Nicht nur den Museen in München ist er seit langem aufrichtig verbunden, son­dern auch vielen weiteren wie z. B. dem Germanischen Nationalmuseum in Nürn­berg. Seine Beziehung zum Museum of Modern Art in New York entwickelte sich schon in jungen Jahren, er ist noch heute Mitglied des International Council. Früh und sehr engagiert setzte sich Herzog Franz für die 2002 vom Freistaat Bayern er­öffnete Pinakothek der Moderne in Mün­chen ein. Hierzu gründete er mit Gleichge­sinnten 1965 den Galerie­Verein München, der zu PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne wurde und seit 2013 unter dem Dach des Kuratoriums der Freunde der Pinako thek weiterlebt.

Herzog Franz übt viele weitere Funkti­onen in zahlreichen Organisationen aus, die Kunst und Kultur fördern, wie dem Verein zur Förderung der Alten und Neuen Pinakothek München, der Katholischen Akademie in Bayern oder dem Comitée Cuvilliés, um nur einige zu nennen. Er ist Schirmherr und Mitglied von mehr als 150 Vereinen und Gremien.

Im Bewusstsein der Tradition seines Hauses übt er außerdem das Amt des Or­densgroßmeisters des Kgl. Bayer. Hausrit­terordens vom Hl. Georg aus. .

Herzog Franz von Bayern wurde am 14. Juli 1933 in München geboren. Seine Eltern waren Herzog Alb­

recht von Bayern und Marie Herzogin von Bayern, geb. Gräfin Draskovich von Tra­kostjan. Als ältester Sohn von Herzog Al­brecht ist er ihm 1996 nach dessen Tod als Chef des Hauses Wittelsbach nachgefolgt. Er ist Urenkel des letzten bayerischen Kö­nigs Ludwig III. und zugleich Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben.

Seine frühe Kindheit verbrachte er zu­sammen mit seinen Zwillingsschwestern Marie­Charlotte (Fürstin von Quadt) und Marie­Gabrielle (Fürstin von Waldburg­Zeil) und seinem Bruder (Herzog Max in Bayern) in Kreuth und später im Exil in Ungarn. Die Familie wurde 1944 inhaftiert und ins Konzentrationslager verschleppt. Nach Kriegsende besuchte er das Huma­nistische Gymnasium in Kloster Ettal und studierte nach dem Abitur Betriebswirt­schaft. Er schloss seine Studien als Dip­lomkaufmann ab. Im Jahr 2009 verlieh ihm die Ludwig­Maximilians­Universität in München die Ehrendoktorwürde.

Bereits als Student begann er in den 1950er Jahren zeitgenössische Kunst zu sammeln. Einen Großteil seiner Sammlungen übergab Herzog Franz be­reits 1984 in die Stiftung Wittelsbacher

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in der Wallfahrtskirche, an der auch eine größere Pilgergruppe teilnahm.

An dieser Stelle darf ein Wort des Dan­kes nicht fehlen. Abt Odilo hat uns durch seine Liebenswürdigkeit, sein großes Wis­sen, seine Spiritualität, seinen feinen Hu­mor und seine Vitalität (er ist immerhin 82 Jahre alt) sehr beeindruckt. Alle Teil­nehmer fühlten sich durch seine geistli­che Begleitung außerordentlich bereichert. Dieses Besinnungswochenende wäre aber so letztlich nicht möglich gewesen, hät­te nicht Herr Ludger Bräuer die Kontakte geknüpft und die Organisation übernom­men. Dafür gebührt ihm ein herzliches Vergelt’s Gott. .

das rechte Maß zu wahren. Dies bedarf ei­ner bestimmten Ordnung und Einteilung, wobei auch das Zur­Ruhe­kommen sehr wichtig ist.

Weitere Stationen des Tages waren die Teilnahme an der Mittagshore und der Vesper mit den Mönchen, eine bewe­gende Eucharistiefeier in der Chorkapel­le, zelebriert von Abt Odilo und Pfarrer Wolfsteiner, die Erörterung praktischer Fragen zum Kommunionhelferdienst, ei­ne Wanderung in die Umgebung des Klos­ters, sehr interessante Führungen durch das Kloster und die wunderschöne Wall­fahrtskirche durch Abt Odilo, und schließ­lich das gemütliche Beisammensein im Bräustüberl. So kam die Labung mit dem würzigen Gebräu – nach getaner Arbeit – doch nicht zu kurz.

Unser Abreisetag begann mit der Teil­nahme an den Laudes in der Chorkapel­le. Nach dem Frühstück trafen wir uns zu einer Abschlussrunde, um erste Rück­meldungen und Beurteilungen zu diesem Besinnungswochenende zu geben. Den Schlusspunkt bildete dann die Hl. Messe

Geistliche Begleitung – eine BereicherungBesinnungstage im April 2013 für Kommunionhelfer auf dem Heiligen Berg

Nach problemloser Anreise und dem Bezug der Zimmer im Kloster gebäude gesellte sich

beim Abendessen der geistliche Begleiter für diese Tage, Altabt Odilo Lechner, zu unserer Runde.

Der nächste Tag begann mit der Teil­nahme am Stundengebet der Mönche in der Chorkapelle. Nach dem Frühstück setzte Abt Odilo den ersten geistlichen Im­puls mit einer Bildbetrachtung. Von der dargestellten Verkündigungsszene aus­gehend führte sein roter Faden über den Glauben Marias zum Jahr des Glaubens, zur Bedeutung des Glaubens für unseren Alltag und weiter zur Spürbarkeit und Er­fahrbarkeit der Nähe Gottes. Maria hat auf die Worte des Engels gehört. Diese Bereit­schaft zum Hören (und Gehorchen) wird auch im Prolog der Benediktsregel gefor­dert: »Höre, mein Sohn …« Die Grundhal­tung des Benedikt von Nursia ist, immer

Beim Besinnungswochenen-de der acht Kommunionhelfer aus Reichelsdorf und Wolkers-dorf, die von Pfarrer Edmund Wolfsteiner begleitet wurden, standen das Jahr des Glaubens, seine Bedeutung für den Alltag und die Erfahrbarkeit der Nähe Gottes im Mittelpunkt. Wolf-gang Krammer blickt auf das Wochenende zurück.

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bei der Hochzeit zu Kana über Jesus ge­dacht hätten. Antwort von Maxl: »Den laden wir auch ein«.Jedes der Jubelpaare habe vor 50 Jahren auf ganz eigene Weise Jesus eingeladen, den gemeinsamen Weg der Ehe mitzugehen. »Für alles, was in diesen 50 Jahren gelungen ist, steht der Wein als Zeichen der Fülle und des Festes. Mit Durststrecken und Leere aber, die es in jeder Beziehung gibt, haben viele im­mer wieder zu kämpfen«, so Abt Johan­nes. Umso wichtiger sei es, den Einen zu kennen, der das Wasser des Alltags in der Rückschau in kostbaren Wein gewandelt hat. »Goldene Hochzeit zu feiern ist damit die Einladung an den Herrn, den gemein­samen Weg weiter zu begleiten. Dafür wünsche ich Ihnen viel Segen und noch viele gemeinsame und gute Jahre«. .

500 Jahre verheiratetGoldene Hochzeitsfeier in der Andechser Wallfahrtskirche im April 2013

Maria Drischberger aus Erling hatte die Idee, die Ehepaare, die 1963 getraut wurden, heu­

er also alle Goldene Hochzeit feiern dür­fen, zu einem gemeinsamen Gottesdienst einzu laden. Einige von ihnen sind mit Andechs über die Hochzeit hinaus ver­bunden geblieben und haben teilweise über Jahre hinweg in den Wirtschafts­betrie ben des Klosters gearbeitet. Zehn Paare sind schließlich dem Ruf gefolgt, und Abt Johan nes und Pater Valentin ze­lebrierten mit den Jubilaren einen festli­chen Dankgottesdienst mit großartiger Musikbe gleitung.

Abt Johannes predigte über die Hoch­zeit zu Kana, natürlich nicht ohne einen Witz einzubinden. So habe der Pfarrer in der Schule gefragt, was wohl die Leute

(v.l.n.r.) P. Valentin, Carola und Heribert Bögl, Adele und Franz Nigl, Hilde und Eduard Plank, Carola und Eduard Binder, Elfriede und Hermann Schölderle, Theresa Neumeier, Elke und Herbert Lautenbacher, Gertraud und Rudolf Schreiber, Maria und Adolf Drischberger, Hans Neumeier sowie Ingrid und Günter Vogel und Abt Johannes Eckert

Pater Stephan Dorner auf dem Kirchentag in Hamburg

Als Benediktiner auf dem 34. Deut­schen Evangelischen Kirchentag immer den richtigen Ton getrof­

fen: Pater Stephan Dorner, Stiftsbiblio­thekar der Abtei Sankt Bonifaz, im Mai 2013 in Hamburg. .

Vor dem Altar der Andechser Wallfahrtskirche stehen sie: zehn Ehepaare, die vor 50 Jahren in Andechs und Erling geheiratet haben. Gemeinsam sind sie 500 Jahre verheiratet. Fast so lange, wie das Benediktinerkloster in Andechs selbst schon existiert, Anlass für einen besonderen Dankgottesdienst.

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Auch die beiden US-Importeure, S&H Independent Premium Brands und St. Kil-lian Importing Co.Inc, sehen die Entwick-lung positiv. Andreas Hausner, Vice Presi-dent von S & H Independent: »Wir haben sehr hohe Erwartungen für Andechs in den USA. Das Image des Biers liegt auch hier auf dem höchstem Niveau, und es ist erstaunlich, wie die Kunden sich schon drängen die Ersten zu sein, um es dem Endverbraucher anbieten zu können.« Lars Dahlhaus, Specialty Import Mana-ger bei St. Killian Importing, sieht dies ähnlich: »Andechs Biere sind auch in den USA schon sehr bekannt und unsere Kun-den freuen sich, nun diese echte Bier-spezialität auch dort genießen können.«

An zwei Abenden Ende Juni 2013 wur-den Andechser Vollbier Hell, Doppelbock Dunkel, Weißbier Hell und Weißbier Dunkel in Manhattan und Montauk zum ersten Mal aus dem Fass ausgeschenkt. Jeweils weit über hundert Gäste waren gekommen, um die Andechser Kloster-biere zum ersten Mal direkt in den USA zu verkosten. Die Resonanz hat Betriebslei-ter Alexander Reiss überrascht: »Ich bin für die Brau- und Gastronomiebranche ja schon häufiger im Ausland gewesen, aber eine solche Zustimmung habe ich selten erlebt.«

Seit Jahren führt P. Valentin den Ver-trieb der Klosterbrauerei. In diesen Tagen freut er sich besonders über

den gelungenen Einstand in den USA: »Wir hatten eine lange Wegstrecke zu ge-hen, um mit unseren Klosterbieren in den USA anzukommen. Aber wir sehen jetzt: Es hat sich gelohnt und es tut gut zu wis-sen, dass unse re klösterlichen Biere in den USA schon nach wenigen Wochen viele neue Freunde gefunden haben.«

Für Sylvester Schneider, der im New Yorker Stadtteil Manhattan und in Mon-tauk auf Long Island zwei renommierte Gaststätten betreibt, geht ein Wunsch-traum in Erfüllung: »Ich stamme aus Weßling und bin also im Schatten des Heili gen Berges groß geworden. Meine El-tern leben noch heute dort und ich habe meine Wurzeln nie vergessen. Und jetzt endlich kommt mit den Andechsern ein Stück unmittelbare Heimat zu uns nach New York. Wunderbar und großartig.«

Es war ein langer Weg. Doch am 20. Juni war es endlich soweit: Alexander Reiss, Betriebsleiter der Klosterbrauerei, begleitete in New York den ersten Fassanstich des Andechser Klosterbiers in den USA. In der traditionsreichen Gaststätte »Zum Schneider« im New Yorker Stadtteil Manhattan feierten Wirt Sylvester Schnei-der und mehrere hundert Gäste die Ankunft des Klosterbiers vom Heiligen Berg Bayerns.

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In Manhattan wie auch in Montauk war das Urteil über die Andechser Biere einhellig: »sehr ausgewogen«, »mild ge-hopft«, bis hin zu »rund« und »süffig«. Und immer wieder: »Endlich bekommen wir das Klosterbier auch bei uns in den USA.« Überzeugt haben Alexander Reiss vor allem Bierpflege und Professionalität der Gastronomen: »Da sind die Bierlei-tungen blitzsauber und jede Biermarke hat ihr eigenes Glas. Der Service spricht nicht nur deutsch, sondern ist genau über die klösterliche Tradition in Andechs, den Geschmack und das Brauverfahren unse-rer Biere informiert.« Und einen kleinen Traum hat sich Alexander Reiss an diesem Abend dann auch noch erfüllt: »Seit lan-gem habe ich wieder einmal in einer Band Schlagzeug gespielt«. .

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W enn die erste Flasche mit An­dechser Klosterbier die Füllerei in Richtung Lagerhalle verlässt,

haben Jakob Riede, Andreas Reisner, Vin­zenzo Castronovo und Matthias Kiefer schon eine Menge Arbeit hinter sich. Von außen betrachtet gleichen sich die Hand­griffe immer wieder. »Aber«, so Jakob Rie­de, der seit über zehn Jahren den Füller, das Herzstück in der Füllerei, »fährt«: »Du musst immer achtgeben.« Flink und ohne viele Worte bedient der gelernte Mechani­ker den Füller. Routiniert legt er Etiketten nach, schaut, dass der Füller genauso vie­le Flaschen füllt, wie aus der Flaschenrei­nigungsmaschine über das Transportband mit leisem Klirren herüberwandern. Dann prüft er hier schnell den Füllstand des Etikettenleimes, und springt dann auch noch kurz ein, wenn ein paar gefüllte Fla­schen sich mal ausnahmsweise nicht vom auto matischen Einpacker in die Biertragel setzen lassen wollen. Es scheint, als ob Ja­kob Riede mit dem Füller und den vielen Transportbändern, die seinen Arbeitsplatz umgeben, verbunden ist. Er ist Teil der Füllerei, mit der Technik verwachsen. Und doch sorgt er mit viel Übersicht, seinen Kollegen und den Staplerfahrern dafür, dass pro Schicht bis zu 160.000 Flaschen Andechser Klosterbier transportfertig ih­ren Weg in die Lagerhalle der Klosterbrau­erei finden. Da heißt es früh aufstehen.

Montag um 6.45 Uhr ist es mit der Ru­he in der Füllerei vorbei. Minutiös wird das Programm zur Qualitätssicherung vor Inbetriebnahme abgearbeitet. Zunächst wird der Bottle­Inspektor gestartet. Er

Qualität am laufenden BandEin Blick in die Fass- und Flaschenfüllerei der Klosterbrauerei

Die Fass- und Flaschenfüllerei der Klosterbrauerei bildet einen ganz eigenen und vielschichtigen Organismus. Hohe Qualität und der typisch malzaromatische Geschmack der Andechser Klosterbiere werden hier »reisefertig« gemacht. Alexander Reiss und Jürgen Scholz berichten über einen Arbeitstag von fünf Kollegen, 800 Fässern und bis zu 160.000 Flaschen, der viel Koordination und Kommu-nikation oder einfach »Miteinander reden« verlangt.

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andere Qualitätsmerkmale einwandfrei, kann das Bier abgefüllt werden. Durch­schnittlich wird an drei Tagen in der Wo­che gefüllt. Dabei kann die Füllerei bis zu 20.000 Flaschen pro Stunde verarbeiten.

Wenn Andreas Reisner die Flaschen­reinigungsmaschine mit Flaschen befüllt, wurde schon Stunden vorher – angestoßen durch eine Zeitschaltuhr – die Waschlauge soweit aufgeheizt, dass direkt ab 6.45 Uhr die ersten Flaschen gewaschen werden können. Die passenden Flaschen liefert die automatische Flaschensortierung. Sie sortiert diejenigen Flaschen aus, die nach Farbe, Form und Größe nicht dem »An­dechser Format« entsprechen. Auf einem gesonderten Band werden diese schon vor der Flaschenreinigungsanlage ausgelei­tet und von zwei Mitarbeitern in Bierkäs­ten einsortiert. Da manchmal Leergut mit sehr unterschiedlichen Flaschensorten an­geliefert wird, braucht die Mannschaft in der Füllerei großes organisatorisches Ge­schick, um Flaschenreinigung, Füller und Etikettierer ausreichend Flaschen für eine durchgehende Abfüllung zur Verfügung zu stellen.

Spätestens gegen 16.30 Uhr endet die Füllzeit. Aus der Flaschenwaschmaschine wird nach jedem Fülltag das Wasser aus der so genannten Vorweiche herausgelas­sen. Die abgewaschenen Etiketten werden entsorgt und die Waschmaschine gründ­lich gewaschen und gespült. Auch der Füller wird intensiv gespült, die nicht ge­brauchten Etiketten entnommen und der Druckkopf wieder durch Spiritus vor Ein­trocknen geschützt. →

prüft, ob das Flaschenglas keine noch so feinen Haarrisse hat und sich in den Fla­schen keine Flüssigkeitsrückstände be­finden. Zwei spezielle Analyseflaschen werden durch den Inspektor geschickt, die ihrerseits prüfen, ob der Inspektor ein­wandfrei arbeitet. Es folgen sechs weitere Kontrollflaschen, die so präpariert sind, dass der Bottle­Inspektor sie als fehler­hafte Flaschen erkennen muss und aus dem Transportband aussortiert. Da ge­nügt dann ein kleiner präziser Schubs und die fehlerhafte Flasche landet »auf dem Abstellgleis«. Dieses Verfahren wird al­le 10.000 Flaschen wiederholt, also rund zweimal pro Stunde.

Dann stellt Jakob Riede den Füller von Sterilisations­ auf Füllbetrieb um. Wieder eine Menge Handgriffe, die perfekt sit­zen müssen, unter anderem desinfiziert er sorgfältig alle Stellen, wo die Flaschen mit einem der 50 Füllstutzen des Füllers in Berührung kommen. Am Etikettierer ent­fernt er den Spiritus, der übers Wochen­ende die Druckerdüse sauber gehalten hat. Parallel dazu fahren die Kollegen Andreas Reisner, Vinzenzo Castronovo und Matthi­as Kiefer die anderen Anlagenteile hoch: Auspacker, Auspackerkontrolle, Kasten­wascher, Bänder, Einpacker, Palettenab­ und ­auflader.

Zur gleichen Zeit wird vom Filterkeller aus schon Bier in den Puffertank gefüllt und das Bier dann weiter zum Füller ge­leitet. Am Füller lässt Jakob Riede »vor­schießen«, d.h. er lässt das Wasser und Wasser/Bier­Gemisch herausströmen. Der Braumeister misst vor dem Füller den Sau­erstoff­ und CO2­Gehalt. Sind diese und

linke seiteVizenzo Castronovo, Matthias Kiefer, Boris Gams, Franz Gressierer und Andreas Reisner (nicht im Bild: Jakob Riede).

rechts »Blue Bertl« bei der Arbeit zuzuschauen, ist schon ein kleines

technisches Schau-spiel für sich.

da s t e a M

Vinzenzo castronovo arbeitet seit 1971 im Gär- und Lagerkeller sowie in der Fülle-rei der Klosterbrauerei. Den Umzug in die neue Brauerei 1974 hat er direkt miterlebt. Seit über 30 Jahren sorgt er nun mit dafür, dass die Andechser Klosterbiere in die Flaschen und damit den Weg zum Kunden finden.

Matthias Kiefer kam direkt nach dem Abschluss der Braumeisterschule im April 2003 zu uns, war zunächst sieben Jahre im Gär- und Lagerkeller tätig. Im dritten Jahr arbeitet er nun in der Füllerei.

Jakob riede ist seit über zehn Jahren »Füllerfahrer« der Klosterbrauerei Andechs. Zuvor war er als Mechaniker tätig.

andreas reisner arbeitet seit seinem Schulabschluss 2009 in der Klosterbrauerei Andechs. Er sorgt an der Flaschenreini-gungsmaschine für mehrere tausend saube-re Flaschen am Tag.

boris gams ist seit September 1996 dabei. Er kam von der Paulaner-Brauerei in Mün-chen und hat bei uns seine Lehre als Brauer und Mälzer abgeschlossen. Seither arbeitet er hauptsächlich in der Fassfüllerei der Kloster brauerei.

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innen gereinigt, wobei Sensoren die Tem­peraturen der Reinigungsmittel messen. Liegt ein Wert außerhalb der eng vorge­gebenen Grenzen wird das entsprechende Fass am Ende der Anlage »ausgeschleust«. Die anschließende Dampfspülung drückt den Sauerstoff aus dem Fass. So kommt das Fass komplett rein zur eigentlichen Befüllung. Danach nimmt »Blue Bertl« das Fass wieder auf und führt es unter dem so genannten »Schnüffler« durch. Der prüft, dass aus dem Fass kein CO2 ent­weicht und es somit dicht ist. Entweicht CO2 oder ist das Fass nicht komplett ge­füllt, wird es beiseite gestellt. Anschlie­ßend hält »Blue Bertl« das Fass unter den Verkapper, der den Verschluss aufsetzt. In Druckgeschwindigkeit geht es mit dem Fass weiter unter dem Tintenstrahldrucker hindurch, wo die entsprechenden Daten aufgedruckt werden. Während des laufen­den Betriebs stellt Boris Gams die Paletten mit den vollen Fässern ins Lager. Die Leer­gutpaletten und die leeren Fässer stellt der Staplerfahrer aus der Flaschenhalle auf.

Zum Ende der Füllzeit wird die Anlage »leergefahren« und vom letzten Fass ei­ne Probe ins Labor gebracht. Dann schal­tet Boris Gams Roboter und Kappendru­

cker ab, Druckluft und Frischwasserzufuhr zum Mischwasserbehälter werden geschlossen und der Bierfilter kalt und warm gespült. Am Ende der Produktionswoche wird die Anlage zusätz­lich mit Reinigungs­

und Desinfektionsmitteln eingeschäumt und nach Einwirkungszeit abgespritzt.

Schon rund zehn Jahre ist »Blue Bertl« in der Brauerei im Einsatz und Boris Gams erinnert sich noch gut an die Zeit, bevor der Roboter zum Einsatz kam: »Da musste man körperlich schon echt fit sein, um die bis 75 kg schweren Fässer von Hand herum zu wuchten«. Da in den letzten Jahren die Nachfrage nach Andechser Klosterbieren vom Fass immer weiter gestiegen ist, ha­ben die Mönche an dieser Stelle auch in­vestiert. »Bis zu 90 Fässer pro Stunde zu füllen, da hilft uns der »Blue Bertl« schon sehr«, lächelt Boris Gams kurz und verab­schiedet sich dann in den wohlverdienten Feierabend. .

Füllstutzen das Bier vorschießen, flamm­biert den Probenehmer ab, um ihn steril zu machen, und hängt die Probeflasche an. Dann startet er die Fassfüllanlage und den Roboter, der – schon aufgrund seiner blauen Farbe – unter den Kollegen nur un­ter »Blue­Bertl« bekannt ist.

Inzwischen kontrolliert Boris Gams beim ersten Fass das Datum und nimmt eine Probe für das Labor. Wenn die Fass­füllerei dann kontinuierlich läuft, schickt der Füllerfahrer ein Test­Fass aus Glas durch die Anlage. Bei diesem speziellen

Fass kann Boris Gams an den einzelnen Statio­nen in der Anlage über­prüfen, ob und wie die

Reinigungsmittel sich im Fass verteilen und wirken. Das Fass selbst ist noch zu­sätzlich mit Thermometer und Manome­ter versehen. So können die Temperaturen und Drücke mit den Angaben verglichen werden, die die Anlage zeigt. Auch wäh­rend des laufenden Betriebes nimmt Boris Gams immer wieder Proben aus den Fäs­sern für die Prüfung im Labor.

Im Durchschnitt vier Tagen in der Woche »fährt« Boris Gams die Fassfülle­rei, pro Tag mit bis zu zwei verschiedenen Biersorten. Gefüllt wer­den die 10­, 15­, 20­, 30­ und 50­Liter Fässer über einen Zapfkopf. Mit dem gleichen Zapfkopf wer­den sie beim Wirt ent­leert. Im Fass befindet sich dazu ein so genann­tes »Steigrohr«, das bis knapp auf den Fassboden hinunterreicht. Und damit die Dichtungen auch recht­zeitig erneuert werden, sind die Fässer mit farbigen Nieten gekennzeichnet. Die zeigen an, in welchem Kalenderjahr die Dichtungen gewechselt werden müssen.

»Blue Bertl« bei der Arbeit zuzuschau­en, ist schon ein kleines technisches Schauspiel für sich. Flink nimmt er zuerst das leere Fass mit seinen beiden kräftigen Greifbacken von der Palette auf, wendet es elegant, schwenkt dabei herum und setzt es millimetergenau kopfüber auf den Ver­schrauber. Der prüft, ob der Zapfkopf fest verschraubt ist. Danach stellt »Blue Bertl« das Fass vorsichtig auf das Förderband, von wo es den Weg in die Waschanlage an­tritt. In mehreren Phasen wird das Fass

Sauberkeit ist auch in der Füllerei oberstes Gebot. Füller und Etikettierer werden täglich nach Ende der Füllzeit aus­giebig ausgespritzt, wobei die Mitarbeiter genau darauf achten, welche Teile sie aus­spritzen. Finden sie zum Beispiel abgeris­sene Schraubenköpfe oder Teile eines Rie­mens, dann heißt es so bald als möglich ein entsprechendes Ersatzteil einbauen, bevor größere Schäden auftreten. Für den nächsten Arbeitstag wird dann der Füller noch sterilisiert und die Etiketten für die nächste Füllcharge vorbereitet.

Ständig werden die Flaschen daraufhin ge­prüft, ob sie ausreichend mit Bier gefüllt sind. Um bei allen Füllorganen die Mindestfüllmen­ge sicherzustellen, werden die zugehö­rigen Anpressgummis und Dichtungen regelmäßig geprüft und falls nötig ausge­tauscht.

Zur Vorbereitung der CIP­Reinigung am Freitag (CIP steht für »cleaning in place« und beschreibt ein integriertes Rohr­ und Tankreinigungssystem) wird der Füller mit speziellen Reinigungs­ und Desinfektionsmittel abgebürstet, einge­schäumt und nach einer bestimmten Ein­wirkungszeit abgespritzt. Dann werden die Ventile entlang des Rohrleitungsweges geöffnet und das Reinigungsprogramm gestartet. Bei der Reinigung des Etiket­tierers wird darauf geachtet, dass keine Leimreste mehr zurückbleiben.

FassabFüllungDie Arbeit in der Fassfüllerei beginnt eben­falls schon Stunden bevor das erste gefüll­te Fass mit Andechser Klosterbier auf eine Holzpalette gesetzt werden kann. Schon um 3.30 Uhr in der Früh schalten die Kol­legen aus dem Filterkeller die Druckluft an, machen die technischen Anlagen ste­ril, fahren Roboter und Kappendrucker hoch, füllen die Verschlusskappen nach und öffnen die Frischwasserleitung am Mischwasserbehälter. Zum Abschluss der Sterilisation wird die Bierleitung mit CO2 leergedrückt. Gegen 6 Uhr werden die Rei­nigungsmittel erhitzt, mit denen die Fäs­ser gründlich gesäubert werden.

Wenn Boris Gams dann um 6.30 Uhr in die Fassabfüllung kommt, haben seine Kollegen schon ein gutes Stück vorgear­beitet. Mit geübtem Griff lässt er vor dem

Sauberkeit ist auch in der Füllerei oberstes Gebot.

Boris Gams erinnert sich noch gut an die Zeit, bevor der Roboter zum Einsatz kam: »Da musste man kör­perlich schon echt fit sein.«

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»Flüssiges Brot« Das Gesunde am Bier Von Altabt Odilo Lechner

VerWandlung des WassersDass in der heiligen Schrift der Wein im­mer wieder als köstliche Gottesgabe gelobt wird und dass Jesus selber den Wein zum sakramentalen Zeichen seiner Hingabe erhebt, ja, dass er auch noch für das Him­melreich das Weintrinken verheißt, ist manchem bayerischen Bierliebhaber et­was unheimlich, so etwa dem bayerischen Schriftsteller Georg Lohmeyer. Immerhin ist es ja tröstlich, dass das erste Wunder­zeichen Jesu nach Johannes die Wandlung von Wasser in Wein gewesen ist. Der Bier­brauer nimmt ja auch ein gutes Wasser und mit Gerste, Hopfen und Hefe wird aus dem Wasser ein köstliches Getränk. Man­che Etymologen führen das mittelhoch­deutsche bier zurück auf das spätlateini­sche biber, den Trank, der sich von bibe­re (trinken) herleitet. Und dies, weil das Brauen wie auch der Hopfenanbau zuerst in den frühmittelalterlichen Klöstern be­trieben wurde.

ehrFurcht Vor deM gerstensaF tBier freilich kannten schon die Sume­rer und die Babylonier. Was da aus Gers­te, Weizen und vielleicht noch anderen Getreidearten gebraut wurde, war also aus demselben Rohstoff gewonnen wie das Brot – es war »flüssiges Brot«. Auch für die alten Ägypter waren Brot und Bier

Mit freundlicher Genehmigung des Verlags Abdruck aus: Themenheft einfach leben »Gesundheit aus Klöstern« (Verlag Herder, Freiburg 2013): www.einfachlebenbrief.de

Schon die heilige Hildegard hatte die gesundheits fördernde Wirkung des Bieres gelobt. Und noch heute schwören viele darauf, dass maßvoller und regelmäßiger Bierkon sum die Lebenserwartung steigert.

gleichermaßen Grundnahrungsmittel. Darum gab man auch den Toten Brot und Bier mit ins Grab und wünschte ihnen »tausende von Broten, tausende von Krü­gen Bier«.

In unserem Lande war das Bierbrau­en zunächst durchaus eine häusliche und von Frauen betriebene Arbeit. Aber gerade in Klöstern begann das Biersieden in grö­ßerem Stil. Die Ehrfurcht vor dem Gers­tensaft spiegelt sich in einer Legende des heiligen Kolumban (+ 615). Als der Keller­bruder in einen großen Krug aus dem Fass Bier für die Brüder laufen ließ, wurde er zum Abt gerufen. In unverzüglichem Ge­horsam eilte er zu ihm, vergaß aber das Fass zu schließen. Als er voll Schrecken zu­rückkam, türmte sich das Bier über dem großen Krug, so dass kein Tropfen zu Bo­den fiel.

grundnahrung und erWerbsquelleDas Bier war auch für die Mönche Grund­nahrungsmittel. Es wurde freilich auch eine Erwerbsquelle. So erhielten etwa 1306 die sehr armen Klarissen am Anger in München vom Herzog die Braubefugnis zum eigenen Hausgebrauch und auch zum Bierverkauf. Im 18. Jahrhundert wurden in Bayern um die 300 Klosterbrauereien gezählt. Im Mittelalter wurden oft dem Bier zur besseren Haltbarkeit und Süffig­keit verschiedenste Kräuter, Weidenblät­ter und verschiedenes anderes beigegeben. Das Reinheitsgebot von Herzog Wilhelm IV. von 1516 bestimmte für das damalige Bayern, dass nur Gerste, Hopfen, Malz und Wasser für das Bier verwendet wer­den dürfe. Gerade dadurch hat sich auch das bayerische Bier als gesund erwiesen. Schon die Hl. Hildegard lobte das Bier, das gesunde Gesichtsfarbe schenke, verlorene

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Herkunft und politischer Einstellung zu­sammen, sitzen an einem Tisch und kön­nen fröhlich Gegensätze überwinden. Von unserem Frater Jakob ist auch überliefert, was er einmal dem Prinz Ludwig, dem späteren König Ludwig III. von Bayern sagte, als dieser mit seiner Gattin unange­kündigt an einem Feiertag nach Andechs kam. Im Bräustüberl und im Garten war jeder Stuhl besetzt. Der Prinz schickte nach Frater Jakob, der am Bierbanzen in voller Tätigkeit des Ausschenkens war. Der sagte nur: »Die Hoheiten sollen sich halt ins Gras setzen wie die anderen. Auch ein Prinz und eine Prinzessin sind nichts an­deres wie ein Mensch.«

das rechte MassWas der Heilige Benedikt vom rechten Maß des Weintrinkens sagt, gilt natürlich auch vom Bier. Er weiß um die Verschie­denheit der Menschen, aber auch um die Verpflichtung, gemeinsam immer wieder nach dem rechten Maß zu suchen. .

Braumeistern und schenkten auch das Bier den Gästen aus.

Von der guten WirKung einer KlosterschänKeBerühmt war unser Frater Jakob Neubau­er, den Eduard von Grützner malte und den auch der liberale Minister Johann von Lutz gerne besuchte. Er stand mit ihm auf Du und Du. Als sich im sogenannten Kulturkampf die in Preußen betriebene Vertreibung der Ordensleute auch auf Bay­ern auszudehnen drohte, machte er den Minister im Andechser Bräustüberl darauf aufmerksam: »Das weißt du schon, mein Lieber: Wenn du die Klöster verschwin­den lässt, dann hast du auch keinen Fra­ter Jakob mehr in Andechs.« Vielleicht war das ein Grund warum die bayerische Kul­tur­ und Kirchenpolitik maßvoller war als anderswo. Das ist vielleicht auch eine der guten Wirkungen einer Klosterschänke, wie wir sie bis heute in Andechs erleben. Da kommen Menschen ganz verschiedener

Säfte und Kräfte wiedergebe und Depres­sionen nehme. Bier kann als Heilmittel wirken. Auch unser Kloster Andechs, das 1455 auf der alten Burganlage der Grafen von Andechs­Meranien und zur Pflege der Wallfahrt zu den von ihnen gesammelten Reliquien gegründet wurde, hat sicher von Anfang an auch Bier gebraut. Es sollte nicht nur die Mönche, sondern auch die vielen Wallfahrer stärken. Wie alle Klös­ter in Bayern fiel es 1803 der Säkularisation zum Opfer. König Ludwig I. versuchte die großen kulturellen Schäden dieser Maß­nahme wieder gut zu machen und ließ ei­nige Klöster und Ordensgemeinschaften wieder oder neu erstehen. So gründete er auch in seiner Residenzstadt die Benedik­tinerabtei zum Hl. Bonifatius, dem Apos­tel der Deutschen. Um ihr eine wirtschaft­liche Grundlage zu geben, erwarb er das, was vom alten Kloster Andechs in privater Hand noch übrig war. Darum kam auch die kleine Brauerei wieder in klösterliche Hände. So wurden Andechser Brüder zu

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Neben den Klosterbieren vom Heiligen Berg Bayerns (Andechser Vollbier Hell, An­dechser Export Dunkel sowie den hellen und dunklen Weißbieren) und den An­dechser alkoholfreien Getränken und wer­den typische Biergartenschmankerl und deftige Brotzeiten sowie saisonale Spezia­litäten angeboten. .

Der Biergarten an der Lechmauer bei der 1951 erbauten Karolinen­brücke bietet rund 250 Gästen Platz.

Er ist der einzige Biergarten in Landsberg, der als Biergarten im Sinne der Bayeri­schen Biergartenverordnung gilt. Danach gibt es die Möglichkeit, auch die mitge­brachte Brotzeit zu verzehren. Eingebettet zwischen der zauberhaften Altstadtkulisse der Häuserrückseiten am Klösterl und dem Lechufer, überragt vom Jungfernsprung, handelt es sich um eine der schönsten Freizeitflächen, die Landsberg zu bieten hat.

Auf der eigens errichteten Bühne fin­den in unregelmäßigen Abständen Kon­zerte statt. Aktuelle Informationen über aktuelle Angebote und Veranstaltungen findet man auf der Facebook­Seite des Lechgartens.

Lechgarten – der traditionsreiche Biergarten in Landsberg am LechAnfang Mai 2013 hat die neue Betreiberin Theresa Wagner den Lechgarten eröffnet.

Der LECHGARTEN – ein Treff-punkt für ein geselliges Beisam-mensein aller Landsberger und aller Gäste, die dieses einzig-artige Ambiente und ein gutes Andechser Klosterbier zu schät-zen wissen.

Ko n ta K t

lechgarten – der biergarten in landsberg.Inhaberin: Theresa Wagner Hubert-von-Herkomer-Straße 73 86899 Landsberg Tel.: 08191/4017394 [email protected], www.lechgarten.de www.facebook.de/Lechgarten

Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 16.00–23.00 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertage: 10.00-23.00 Uhr jeweils bei Biergartenwetter

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Ein Ausflugsziel, das entdeckt werden will, ist der Golf­Club Hochstatt. Er befindet sich nur 20 km von Heiden­

heim, Aalen und Nördlingen. Vor über 30 Jahren gegründet, hat sich der Golf­Club in dieser Zeit zu einem lohnenswerten Ziel nicht nur für Golffreunde entwickelt. Der Golf­Club besticht durch eine sehr gepfleg­te Anlage. Vielfältige Möglichkeiten so­wie sportliche Herausforderungen begeis­tern Jung und Alt sowie Spieler sämtlicher Spielstärken immer wieder aufs Neue.

Restaurant Golf Club Hochstatt

Ko n ta K t

golfclub­hochstatt e.V. Hofgut Hochstatt, 73450 Neresheim Tel.: 07326/5649, Fax: 07326/50232 [email protected] www.golfclub-hochstatt.de

Öffnungszeitenwährend der Golfsaison April bis Ende Oktober: Montag 14.00–22.00 Uhr; Dienstag bis Sonntag 11.00–22.00 Uhr

Matthias Klauser und seine Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter erwarten ihre Gäste nicht nur nach einer Golfrunde. Wer Wert auf gepflegte Gastlichkeit legt, fin­det sie in den Clubräumen mit einer fei­nen Küche und angenehmem Ambiente. Frisches Andechser Vollbier Hell vom Fass oder ein Andechser Export Dunkel aus der Flasche runden den Genuss ab.

Bei schönem Wetter lädt die große Ter­rasse ein und lässt eine herrliche Aussicht auf die Übungsanlage und die schöne Um­gebung genießen. Und bei einem Drink an der Golf­Bar kann der Tag mit Freunden dann stimmungsvoll ausklingen. .

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neue nutZung nach der säKul arisationMit der Übernahme durch das Fürsten­haus von Thurn und Taxis wurde Hoch­statt und sein Sommerpalais nur noch für die Land­ und Forstwirtschaft genutzt. Man degradierte das Barockgebäude zum »Bauhof­Wohngebäude«. Hochstatt ver­lor seinen herausragenden Ruf. Das ers­te Barockhaus des Härtsfelds kommt im Standardwerk zur Baugeschichte der Ab­tei Neresheim nicht mehr vor. Und selbst der Ortsbürgermeister meint noch, dass in Hochstatt nur ein Gehöft stehe. Dem­entsprechend findet man das architekto­nische Kleinod bis heute in keinem Nach­schlagwerk über die Kulturdenkmale der Ostalb. Die Fürsten von Thurn und Taxis reduzierten ab den 1980er Jahren die haus­intern übergroße Sparte ihrer Land­ und Forstwirtschaft. Dies war ein Glücksfall für den 1981 in Bopfingen gegründeten Golfclub.

die golFerDurch den Vertragsschluss der Golfer mit dem fürstlichen Hause eröffnete sich wie­der eine gute Perspektive für das Hochpla­teau und seine Sommer­Residenz. Ganz im Sinne des Golfvorstands gelang es dem Golfarchitekten Donald Harradine die fließende Topographie der Härtsfeldland­schaft aufzugreifen und einen ausgewoge­nen Golfplatz zu kreieren.

Ab 1982 gaben die Golfer der einstigen Residenz ihr originales Aussehen zurück. Zum 300­jährigen Jubiläum der Sommer­Residenz im Jahre 1984 wurde die Golfan­lage mit einer ökumenischen Feldmesse eingeweiht und eröffnet. 1994 erfolgte die

soMMer­residenZ Für neresheiMDen bedeutendsten Wandel erfuhr das imposante Hochplateau durch Abt Sim­pert Niggl, der dort bis 1684 eine Som­mer­Residenz im Barock­Stil für die Ab­tei errichten ließ. Obwohl das Bauwerk in der Abgeschiedenheit von Hochstatt entstand, schuf man ein schlossartiges Barockgebäude mit abgestuftem Man­sardwalmdach, imposantem Volutengie­bel und der Wappenplatte des Abtes im Mittelrisalit. Im Innern war das mit ei­nem Grundmaß von 33 x 18 Metern große Bauwerk so angelegt, dass es den Abläu­fen des benediktinischen Alltags gerecht wurde. So verfügte es über eine nach Os­ten ausgerichtete Hauskapelle mit Sakris­tei, einen Empfangsraum, Refektorium, Rekre ationsraum sowie Gästezimmer und Mönchszellen.

Die barocke Sommer­Residenz ist älter als die erst ab 1694 barockisierten Konvent­gebäude des Klosters. Die Grundsteinle­gung der Abteikirche fand 1750 statt. Sie ist ein Spätwerk von Balthasar Neumann. Die Äbte von Neresheim waren inzwi­schen souveräne Landesherrn im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gewor­den. Für die entsprechende Repräsentati­on stand dem Abt die stattliche Abtei und der Hochstatter Sommersitz zur Verfü­gung. So erreichte das Kloster im 18. Jahr­hundert den Höhepunkt seiner wirtschaft­lichen und politischen Macht. Doch nur zehn Jahre nach der Weihe von Balthasar Neumanns Meisterwerk kam es 1802/03 zur Aufhebung des Klosters.

Alles begann mit einer Schenkung an die BenediktinerZur Geschichte der Sommerresidenz Hochstatt

Die Geschichte Hochstatts lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zu-rückverfolgen. Sie ist eng mit der Christianisierung Germaniens und dem Hl. Bonifatius verbun-den. Im Zug seiner Missionser-folge kam es zu vielen Stiftungen, vor allem für das Benediktiner-kloster Fulda. Im Codex Eberhar-di des Klosters ist Hochstatt als Schenkung des Aristokraten Wol-folt verzeichnet. Wir dokumen-tieren die Geschichte von Hoch-statt anhand von Auszügen eines Beitrages von Dr. Konrad Scheu-ermann.

Der über 250 Kilometer von Fulda entfernte Besitz war für die Bene­diktiner schlecht zu kontrollieren

und so kam das Hochplateau in das Ei­gentum des auf dem Ulrichsberg und in Sichtweite befindlichen Benediktinerklos­ters Neresheim. Seinem Abt Friedrich von Zyplingen wurde dies am 13. Januar 1298 mit einer Urkunde von Papst Bonifatius VIII. ausdrücklich bestätigt. Die Benedik­tiner nutzten das weitläufige Areal für Land­ und Forstwirtschaft.

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Erweiterung zur 18­Loch­Meisterschafts­anlage.

2004, also etwa 1.200 Jahre nach der Schenkung an die Reichsabtei Fulda, er­warben die Golfer das 100 Hektar große Hochplateau. Seine immer noch unbe­rührte Landschaft kann man hier in ihrer ganzen Schönheit erleben: Über die Wäl­der hinweg entdeckt der Betrachter nur die Abtei, die Stauferburg Katzenstein und den Härtsfeldsee. Gelegentlich drehen

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Weitere Informationen zur Hochstatter Geschichte und zumGolfclub Hochstatt unter: www.hochstatter-geschichte.de

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Wir machen den Weg frei.

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Segelflieger ihre Runden, aber ansonsten hört und sieht der Mensch allein die Na­tur im Wechsel der Jahreszeiten. Mit der bislang einzigen Meisterschaftsanlage auf der Ostalb erreichte Hochstatt wiederum überregionale Bedeutung. Unabhängig da­von ist der großzügige Par 72 Platz bei Jung und Alt deshalb beliebt, weil er geringe Höhenunterschiede aufweist. Vollkom­men wird der Ausflug auch für Nicht­Gol­fer durch das Restaurant im ehemaligen

Refektorium der Sommer­Residenz. Hier verwöhnt Küchenmeister Matthias Klau­ser seine Gäste mit feinen Spezialitäten aus Küche und Keller. Im Übrigen gibt es neben den Benediktinern eine weitere Ge­meinsamkeit: Auf Hochstatt genießt man das gleich gute Bier wie im Biergarten von Andechs. Bewährtes verbindet und somit ist Hochstatt also nicht nur ein lohnender Ausflug, sondern ein wahrer Geheimtipp für Golf & Kultur. .

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jeweiligen Jahreszeit wird die bayerische Küche glaubwürdig und bekommt ein Ge­sicht«. so Staatsminister Brunner in Mün­chen. »Land­und Gastwirtschaft müssen Hand in Hand gehen, diese Zusammen­arbeit zu stärken, ist mein erklärtes Ziel«. Durch diese Kooperation soll der gute Ruf der bayerischen Küche künftig noch besser genutzt und erfolgreich präsentiert wer­den. .

Wirtsfamilie mit »Andechser Biergarten«

Preisverleihung in der Münchner Residenz

Den »Andechser Biergarten« betreibt die Familie Ostermünchner schon seit 1996. Und noch viel länger –

nämlich seit 1657 – ist das Lebzelter bereits in Familienbesitz. Über 15 Jahre schenkt das Lebzelter in seinem Andechser Bier­garten Klosterbiere vom Heiligen Berg aus. Zur Zeit sind dies das Andechser Vollbier Hell und Andechser Export Dunkel vom Fass sowie aus der Flasche das Andechser Weißbier Hell und der kräftige Andechser Doppelbock Dunkel.

Mit der gemeinsamen Initiative des Landwirtschaftsministeriums und des Bayerischen Hotel­ und Gaststättenver­bandes DEHOGA Bayern soll die Verbin­dung zwischen Land­ und Gastwirten wei­ter gestärkt werden. »Das hervorragende Image unserer Spezialitäten und unserer Küche wird maßgeblich auch durch die bayerischen Wirte geprägt. Durch Ver­wendung heimischer Produkte aus der

Freuen sich über die aus­zeichnung: Ingrid Lehner (2.v.l.), Maria Ostermünchner (3.v.l.) und Irmi Ostermünchner (2.v.r) zusammen mit Ulrich Brandl, Präsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, (1.v.l.) und Helmut Brunner, Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (1.v.r.)

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cafe­restaurant lebzelterIrmi Ostermünchner und Ingrid Lehner Sparkassenstr. 6, 94086 Bad Griesbach Tel.: 08532/96220, Fax: 08532/9622-16 [email protected] www.altstadthotel-griesbach.de

öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10.00–23.00 Uhr Mittwoch geschlossen

»Regional – Saisonal – Origi-nal« – unter diesem Mot-to zeichnete am 11. Juni 2013 Helmut Brunner, bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, zusam men mit DEHOGA Bay-ern-Präsident Ulrich N. Brandl 20 Gastronomiebetriebe aus allen Regierungsbezirken Bay-erns mit der neuen Klassifizie-rung »Ausgezeichnete baye-rische Küche« aus. Unter den Preis trägern war auch die Fa-milie Ostermünchner vom Ca-fe-Restaurant Lebzelter mit ih-rem »Andechser Biergarten« in Bad Griesbach. Wir gratulieren herzlich.

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Das Archäologiemuseum Pfahlbauten Unteruhldingen ist mit 23 rekonstruier­ten Häusern eines der größten Freilicht­museen in Europa. Bei einem Rundgang durch die Dörfer erfahren die Besucher al­les Wichtige zum Alltag der Menschen vor 3.000 und vor 5.000 Jahren.

Der namhafte Maler Otto Dix wirkte neben Hesse ebenfalls auf dem »Höri« und hinterließ einige Werke in seiner früheren »Werkstatt«, dem heutigen Otto­Dix­Haus in Hemmenhofen. Nach einer Renovie­rung wurde es 2013 wiedereröffnet. .

seinen Stammplatz auf der Getränkekarte hat. Auch andere Köstlichkeiten machen einen Restaurant­Besuch im Kellhof zum Ereignis: vom entspannten Frühstücks­buffet bis zum ausgezeichneten Dinner­buffet. Nicht ohne Grund hat der Kellhof im Michelin Bip Gourmand, Schlemmer­atlas und im Varta Führer eine ganze Rei­he von Auszeichnungen erhalten.

Viele Ausflugsziele und Sehenswür­digkeiten am Bodensee sind vom Kellhof bequem erreichbar. Auf der Blumen insel Mainau lädt üppige Blütenpracht das gan­ze Jahr über zu einem Besuch ein. Der Park mit einem über 150 Jahre alten Baum­bestand, der barocke Glanz von Schloss­anlage und Kirche, dazu der mediterrane Charme ziehen viele Besucher an.

Dramatischer geht’s beim Rheinfall bei Neuhausen in der Schweiz zu. Ein ide­aler Tagesausflug zum größten Wasserfall Europas. Aussichtsplattformen sind auf befestigten Wegen gut zu erreichen und garantieren eine atemberaubende Sicht auf den Fall. Bis zu tausend Kubik meter Wasser pro Sekunde stürzen hier eine 25 Meter hohe Felswand hinab.

Dem Heiligen Berg seit 15 Jahren verbundenAndechser Bierspezialität auf der Bodensee-Halbinsel Höri beim Kellhof

Das 3­Sterne­Hotel und Restaurant Kellhof bietet ein gepflegtes Am­biente mit 14 geräumigen Suiten,

Doppel­ und Einzelzimmern. Die Hotel­zimmer sind im Landhausstil komfortabel ausgestattet und verfügen über Dusche/WC, digitales SAT­TV, Radiowecker, Tele­fon, Minibar, Safe, Kosmetikspiegel und Fön. Ein WLAN Internetzugang steht ebenfalls zur Verfügung. Kinderbett und Babyphon erhält man auf Wunsch sogar gratis. Jeder Morgen beginnt mit einem reich haltigen Bio­Frühstücksbuffet.

Im Restaurant sorgt Mario Antonitsch mit seinem Team für das leibliches Wohl seiner Gäste. Das Restaurant direkt am Boden see verwendet nur erstklassige Pro­dukte aus der näheren Umgebung, sorgfäl­tig zubereitet und ehrlich im Geschmack. Fangfrischer Fisch aus dem Bodensee ge­hört ebenso dazu wie Fleisch aus der Regi­on und Wild vom nahegelegenen Schien­erberg, der höchsten Erhebung von Höri. Eine Auswahl von edlen Tropfen von um­liegenden Weinbergen runden das Essen ab. Oder eben auch ein frisches Andech­ser Export Dunkel, das nun seit 15 Jahren

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landgasthof KellhofHauptstr. 318 78343 Gaienhofen-Hemmenhofen Tel.: 07735/2035, Fax: 07735/938738 [email protected]

Öffnungszeitentäglich (April bis Oktober) 11.30–14.00 Uhr und 17.30–23.00 Uhr

Direkt am Bodensee auf der Halbinsel Höri gelegen, ist der Kellhof für Kulturentdecker rund um den Bodensee ebenso ein idealer Ausgangspunkt wie für Gourmet- und Wellness freunde.

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▪ Meditationstage – »Das Herz ist von Natur aus ruhig«Samstag, 21. September und 16. November 2013, jeweils 9.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 UhrLeitung: Oskar Brandner, Tel.: 089/3243120, Gebühr pro Kurs: € 25,–

▪ Qi-Gong – »Ruhe in der Bewegung – Bewegung in der Ruhe«Montag, 16. September bis 16. Dezember 2013, 20.00 bis 21.00 Uhr (13 Treffen)Leitung: Oskar Brandner, Tel.: 089/3243120, Gebühr pro Kurs: € 104,–

Weitere Ver anstaltungen

▪ Lombardei – Landschaften und StädtebilderMittwoch, 18. September 2013, 20.00 UhrDie Lombardei, viertgrößte Region Ita­liens, erstreckt sich als ein vielfältiges Landschaftsrelief vom Südrand der Alpen mit seinem Panorama natürlicher Seen bis in die weit sich erstreckende Poebe­ne. Plätze, Kirchen, Paläste, Kastelle und Denkmäler erinnern noch heute an die be­wegte geschichtliche, aber mehr noch an die bedeutende kulturelle Vergangenheit dieser Region.Referent: Richard K. Blasy

▪ Östliche Emilia-Romagna – zwischen Imola und CesenaMittwoch, 16. Oktober 2013, 20.00 UhrDie Emilia­Romagna – schon im Altertum ein Zentrum römischer Kultur – gehörte durch ihre geografische Lage zu den Re­gionen Italiens, in denen seit dem Mittel­alter eine neue Blüte städtischer Kultur begann, die sich in den folgenden Jahr­hunderten fortsetzte. Die verschiedenen Stadt ensembles vergegenwärtigen dabei mit ihren Plätzen, Straßenzügen, Sakral­ und Profan bauten einen sehenswerten As­pekt italienischer Architektur und Stadt­baukunst.Referent: Richard K. Blasy

▪ Giovanni Lorenzo Bernini – Bildhauer und ArchitektMittwoch, 13. November 2013, 20.00 UhrGiovanni Lorenzo Bernini war im Dienste von Päpsten und König Ludwig XIV. zum berühmtesten Künstler seiner Zeit auf­gestiegen. Als Bildhauer der »neue Miche­langelo«, als Architekt der Baukunst neue Wege weisend. Referent: Richard K. Blasy

▪ Gott begegnen im KindSonntag, 22. Dezember 2013, 15.00 – 18.00 UhrVorweihnachtlicher Besinnungstag am 4. Adventsonntag 2013Leitung: Altabt Dr. Odilo Lechner OSB

colloquiuM benedic tinuM®

▪ Wie heute von Gott sprechen – im Angesicht der ArmutDer neu gewählte Papst, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, hat mit seiner Namenswahl Franzis­kus viele überrascht. »Er möchte eine arme Kirche und eine Kirche, die sich den Armen zuwendet«, so erklärte Papst Franziskus die Namenswahl. Er steht damit ganz in der Tradition des II. Vati­kanischen Konzils, das eine klare Option für die Armen von der Kirche fordert. Als wir uns ent­schieden hatten, das Colloquium Benedictinum® im November 2013 unter die Thematik »Wie heute von Gott sprechen – im Angesicht der Armut« zu stellen und die Referenten einzuladen, war der neue Papst noch nicht gewählt. Umso mehr freut es uns, dass sich drei Referenten aus unterschied­lichen Perspektiven und mit ihren persönlichen Erfahrungen dieser Thematik widmen. Zu diesen drei Abenden laden wir Sie herzlich ein.

Dienstag, 29. Oktober 2013, 20.00 UhrProvinzialminister der Deutschen Franzis­kanerprovinz P. Dr. Cornelius Bohl OFM Franziskanerkloster St. Anna, München

Dienstag, 5. November 2013, 20.00 Uhr P. Georg Sporschill SJ, Concordia Sozialprojekte, Wien

Montag, 11. November 2013, 20.00 UhrSr. Dr. Dr. h.c. Lea Ackermann, »Missions schwester der lieben Frau von Afrika«, Gründerin und Vorsitzende von SOLWODI (Solidarity with Woman in Distress)

▪ Christliche Lebenskunst – Impulse aus der Benediktinischen Tradition

Dienstag, 8. Oktober 2013, 19.30 UhrSehnsucht nach dem Ursprung – Heimweh nach der Urkirche

Dienstag, 15. Oktober 2013, 19.30 UhrDie Suche nach dem rechten Maß in unserem Leben

Dienstag, 22. Oktober 2013, 19.30 UhrBilder aus dem Leben des hl. Benedikt – Bilder der Hoffnung Leitung: Altabt Dr. Odilo Lechner OSB

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Alle Veranstaltungen, wenn nicht anders angegeben, finden im Zentrum Sankt Bonifaz, Karlstr. 34, statt. Der Eintritt ist frei, sofern keine Angaben gemacht werden.

anmeldungBenediktinerabtei Sankt BonifazKarlstr. 34, 80333 MünchenTelefon: 089/55171-112Fax: 089/[email protected]

ColloquiumAuszug aus dem aktuellen Programm bis Dezember 2013

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Andechser Bibelabendemit Pfarrer Richard Tyroller

TERMINE10. September 2013, 19.00 Uhr Kloster Andechs – Fürstentrakt

8. Oktober 2013, 19.00 Uhr Kloster Andechs – Fürstentrakt

12. November 2013, 19.00 Uhr Kloster Andechs – Fürstentrakt

10. Dezember 2013, 19.00 Uhr Kloster Andechs – Fürstentrakt

Freundeskreis Kloster AndechsVERANSTALTUNGEN

▪ Die Klosterbibliothek von Andechs25. September, 19.00 Uhr, Fürstentrakt Kloster AndechsVor der Veranstaltung besteht um 18.00 Uhr Gelegenheit zum Besuch des Abendgottesdienstes in der Wallfahrtskirche. Vortrag von Prof. Alois Schmid, Experte für Bayerische Landesgeschichte

▪ Arbeit als Missionsbene diktiner, die Botschaft und der Blick von außen auf den »alten« Kontinent11. Oktober 2013, 18.00 Uhr, Fürstentrakt Kloster AndechsVortrag von Jeremias Schröder, Abtpräses der Missionsbenediktiner von St. Ottilien

Alle Konzerte finden in der Wallfahrtskirche Andechs statt. Karten - verkauf an der Konzertkasse eine halbe Stunde vor Konzertbeginn.

Orgelfest 15 € Schüler / Studenten 10 €Orgelkonzerte 10 € Schüler / Studenten 5 €

Veranstalter: Kloster Andechs Kulturelle Veranstaltungen Florian-Stadl, Bergstrasse 2, 82346 Andechs

Dreihostienfest am 28. September 2013

Z um Dreihostienfest am 28. Sep­tember 2013 kommt der Augsbur­ger Bischof Dr. Konrad Zdarsa

nach Andechs. Das Dreihostienfest zählt zu den ältesten Wallfahrtsfesten auf dem Hl. Berg. Seit Generationen wird hier Christus im Sakrament der Eucharistie verehrt. Auf diese verwei­sen die »Drei Bluthostien« der Dreihos­tienmonstranz. Der Festgottes dienst beginnt um 10 Uhr. Die Prozession mit der Dreihostienmonstranz schließt sich an. Die Vesper um 15 Uhr been­det den Festtag. Der bisherige Ter­min des Dreihostienfestes (4. Sonntag nach Pfingsten) war aus verschiedenen Gründen ungünstig. Einmal befindet er sich zu dicht an der Bittwoche, in der die meisten Wallfahrtsgemeinden auf den Hl. Berg kommen und des­halb für diese ein erneuter Besuch zum Dreihostienfest zu zeitnah ist. Zum anderen sind die Sonntage zwischen den Pfingst­ und Sommerferien in den Pfarrgemeinden in der Regel mit Fes­ten belegt. Auch sind die Seelsorger am Sonntag an die Dienste in der Pfarr­gemeinde gebunden, so dass sie an die­sem Fest nicht teilnehmen konnten. Daher hat sich das Kloster entschlos­sen, das Dreihostienfest probeweise auf das alte Andechser Kirchweihfest Ende September zu verschieben. .

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Weiteren Konfliktstoff lieferte die Fra­ge nach der »Platzierung der Konzilsbe­schlüsse«. Das bayerische Religionsedikt von 1818 schrieb die Einholung der königli­chen Genehmigung für solche kirchlichen Verlautbarungen vor. Im Konkordat von 1817 war aber der Verzicht auf eben diese staatliche Genehmigung vereinbart wor­den. Ein Widerspruch, bei dem es bis 1918 blieb. Lutz, der von der Staatsgefährlich­keit des Unfehlbarkeitsdogmas ausging, stellte sich auf den Standpunkt, dass auch diejenigen Katholiken, die das Dogma ablehnten (Altkatholiken), nach wie vor, weil das Dogma eben nicht genehmigt worden sei, aus Sicht des Staates immer noch als zur katholischen Kirche gehörig zu betrachten seien.

Wegen der patriotischen Kammer­mehrheit konnte Lutz in Bayern keine Kul­turkampf­Gesetze auf den Weg bringen. Er wählte im Einvernehmen mit Bismarck deshalb – etwa beim Kanzelparagraph, der Geistlichen verbot, staatliche Angelegen­heit »in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise« zu behandeln – den Weg über die Reichsgesetzgebung.

Zu einem vordergründigen Ende kam der bayerische Kulturkampf, als das Mi­nisterium schließlich nachgab und Lutz 1890 den Rücktritt von seinem Minister­amt erklärte. .proF. eM . dr . hans ­Michael KÖrner : »DAS BAYERISCHE STA ATSKIRCHENTUM VON SEINEN ANFÄNGEN BIS ZUM ENDE DER MONARCHIE . TENDENZEN, POSITIONEN UND KONFLIK TE« ; 2. Juli 2013

Das bayerische Staatskirchentum darf als ein besonders signifikantes Spezifikum der bayerischen Geschichte gelten. Wur­zelnd in der Tradition der sog. »praxis Bavariae« des ausgehenden Mittelalters versteht man darunter einen Komplex von staatlich­regierungsseitigen Ein­ und Zugriffsmöglichkeiten auf die Kirche;

Tatsächlich erfährt dadurch die Frontstel­lung der katholischen Kirche gegen die moderne Welt wie auch die Autorität des Papstes eine wesentliche Steigerung. Au­ßerhalb der Kirche wurde dieses Dogma als Kampfansage an die moderne Welt ver­standen, auf die es zu reagieren galt.

Will man die Auseinandersetzung um dieses Dogma im bayerischen Land­tag richtig einordnen, muss man auf die konstitutionellen Grundlagen des König­reichs Bayern schauen. Laut Verfassung von 1818 war der König bei der Bildung der Regierung unabhängig von den Mehr­heitsverhältnissen im Landtag. So konnte in Bayern ein weltanschaulich liberales Ministerium jahrzehntelang gegen die katholisch­patriotische Landtags­Mehr­heit regieren und sich – angesichts der no­torischen Schwäche der monarchischen Staatsspitze – eine Art Ministerregierung herausbilden.

Zentrale Figur dieser Konstellation war der Vorsitzende des Ministerrats, Johann von Lutz. Er konnte König Ludwig II. da­von überzeugen, dass das Unfehlbarkeits­dogma eine Bedrohung der königlichen Machtvollkommenheit sei und führte den Kampf gegen den politischen Katholizis­mus mit den Instrumenten des traditi­onellen bayerischen Staatskirchentums, wie z.B. in der Schulpolitik, wo er auf dem Verordnungsweg eine neue, nicht mehr an den Pfarrgrenzen orientierte, Schul­sprengeleinteilung durchsetzte.

Der Konflikt wurde dadurch noch wei­ter verschärft, dass Liberale und Patrioten in der Frage der Reichsgründung radikal gegeneinander standen. Mehr noch: Das Ideal eines patriarchalischen Agrarstaats, dem die Patrioten anhingen, geriet in kla­ren Widerspruch zu den Ambitionen des liberalen, häufig städtischen Bürgertums. So zeigt der bayerische Kulturkampf eine Vermischung unterschiedlicher Einzelkon­flikte: In der Kirchen­, Verfassungs­, Wirt­schafts­, Sozial­ und Nationalpolitik stan­den sich das liberale Ministerium und die patriotische Kammermehrheit unversöhn­lich gegenüber.

»Kulturkampf in Bayern« war Thema der dritten Sommer-akademie Sankt Bonifaz, die die Benediktiner in der Münchner Karlstraße und der Verein der Freunde von Sankt Bonifaz bis Ende Juli 2013 veranstaltet ha-ben. Von den insgesamt sechs Vorträgen dokumentieren wir hier die ersten drei in einer kur-zen Zusammenfassung. Die ande-ren drei Vorträge folgen in der Ausgabe 3-2013.

dr. Johann Kirchinger: »WIE DIE POLITIK KATHOLISCH WURDE: KULTURKAMPF IM BAYERISCHEN LAND-TAG«; 25. Juni 2013

Der Begriff »Kulturkampf« ist problema­tisch und deutungsbedürftig. Man kann ihn verwenden zur Charakterisierung des Beziehungsgeflechts von Staat und Kir­che während des gesamten 19. Jahrhun­derts in ganz Europa. Man kann ihn aber auch in einer sinnvollen Engführung auf die deutschen Verhältnisse in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts beziehen.

Als Ausgangspunkt für diesen enger gefassten »Kulturkampf« wird oft auf das vom I. Vatikanischen Konzil 1870 definier­te Unfehlbarkeitsdogma zurückgegriffen.

Kulturkampf in BayernSommerakademie Sankt Bonifaz 2013

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Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann Döllinger historisch­kritische Studien zu betreiben, geleitet von dem Bemühen, Theologie und Kirchengeschichte auch weiterhin innerhalb der universitären Wissenschaften einen gleichberechtigten Platz einzuräumen. Ein Bestreben, das im Hinblick auf die rasch und auf hohem Niveau fortschreitende Entwicklung der deutschen universitären Wissenschaften sinnvoll und notwendig war.

Die zunehmenden Indizierungen von Theologen bereiteten dem Münchner Ge­lehrten große Sorgen, so dass er sich 1863 auf der Münchner Gelehrtenversammlung in St. Bonifaz wortgewaltig gegen eine Beschränkung der Wissenschaft durch rö­mische Einflussnahme wandte. Deutlich bezog er gegen das überkommene scho­lastische Lehrsystem und damit gegen die römische Linie der theologischen Wissen­schaft Stellung. Rom beantwortete Döllin­gers Rede mit dem Breve »Tuas libenter«, wies der Scholastik den unbedingten Vor­rang zu und verlangte die Unterwerfung der theologischen Wissenschaft unter das ordentliche kirchliche Lehramt. »Tuas li­benter« wie der ein Jahr später veröffent­lichte »Syllabus errorum« wandten sich gegen jeden Dialog mit den Anfragen der modernen Welt und gegen die liberalen Strömungen der Zeit. Zugleich waren sie Ausdruck des Zentralismus, dessen Gipfel man mit der Dogmatisierung der päpstli­chen Unfehlbarkeit schon erwartete und der dann 1870 auch eintrat.

Im Vorfeld des Konzils hatte Döllinger wiederholt und in nicht selten polemi­scher Weise deutlich Stellung gegen dieses Dogma bezogen, dabei jedoch seine sonsti­ge wissenschaftliche Präzision vermissen lassen. Döllingers Position führte letzt­lich zu seiner Exkommunikation, an de­ren Vorschriften er sich bis zu seinem Tod fast 20 Jahre später stets hielt. Auch als die altkatholische Bewegung, deren spi­ritus rector er anfangs gewesen war, dazu überging, eine eigene Kirchenhierarchie zu gründen und somit aus dem Stadium der »Nothilfe« und des Protests heraustrat und den Weg des Schismas ging, beendete er seine Zusammenarbeit mit dieser Be­wegung. So blieb er auch als Exkommuni­zierter seiner Kirche stets treu, auch wenn er deren Erneuerungen des Lehrsystems ablehnte. .

Religionsedikt von 1818, das als zweite Verfassungs­Beilage publiziert wird, wie­der etabliert. Dieser Widerspruch bleibt bis zu Ende der Monarchie ungelöst. Fak­tisch führt er dazu, dass die Maßgaben des Staatskirchentums in der Regierungspra­xis eher kirchenfreundlich (bei Ludwig I., bei Abel und Ludwig III.) oder eher kir­chenfeindlich (bei Montgelas und im bay­erischen Kulturkampf unter Lutz) gehand­habt werden konnten.

Wenn man dies berücksichtigt, dann stellt sich ernsthaft die Frage, ob die Ver­wendung des Begriffs Kulturkampf im Blick auf die bayerischen Verhältnisse tat­sächlich angebracht ist: Lutz konnte bei seinem Kampf gegen die Kirche die Rege­lungen des bestehenden Staatskirchen­tums antikirchlich aufladen; Bismarck benötigte eigene Kulturkampfgesetze, die angesichts der Mehrheitsverhältnisse in der bayerischen Abgeordnetenkammer nicht durchsetzbar gewesen wären. .

dipl .­theol . Florian heinritZi : Z WISCHEN REBELLION UND KIRCHENTREUE: IGNA Z VON DöLLINGER UND DIE PÄPSTLICHE UNFEHLBARKEIT; 9. Juli 2013

Ignaz von Döllinger war einer der bedeu­tendsten und profiliertesten Gelehrten sei­ner Zeit. Für seine Gelehrsamkeit wurde er im In­ und Ausland von Befürwortern wie Gegnern stets geachtet und respektiert. Die ersten Jahrzehnte seines Lebens galt Döllinger als unzweifelhaft romtreu, ja als »Ajax des Ultramontanismus« wie der spä­tere Bischof von Rottenburg Karl Joseph von Hefele ihn bezeichnete.

hierher gehören z. B. Klostervisitationen ebenso wie die Besteuerung der kirchli­chen Güter, das Plazet wie das Beschwer­derecht von Klerikern und Konventualen beim Landesherrn.

Schon im konfessionellen Zeitalter er­wies dieses Staatskirchentum seine zent­rale Bedeutung, erlaubte es doch den bay­erischen Herrschern, bei der alten Lehre zu verbleiben, während andere Territo­rialfürsten erst durch ihren Übertritt zur evangelischen Lehre sich einen vergleich­baren Einfluss auf die kirchlichen Verhält­nisse sichern konnten.

Voll ausgebaut wurde dieses System in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun­derts – im Zeichen der Aufklärung und des aufgeklärten Absolutismus; von Montge­las wurde es dann – gleichsam dankbar – übernommen, weil er davon überzeugt war, nur mittels dieses Instrumentariums den Umbruch vom 18. auf das 19. Jahrhun­dert, soweit davon kirchliche Angelegen­heiten betroffen waren, erfolgreich be­wältigen zu können. Und in der Tat waren die Umwälzungen im kirchlichen Bereich einschneidend: die Erwerbung protestan­tischer Territorien, die eine paritätische Ordnung unabweisbar machten; die Säku­larisation, die das System der ständischen Ordnung kollabieren ließ; die Mediatisie­rung mit dem Ende der alten Reichskirche und dem Zwang, die episkopale Struktur völlig neu zu ordnen.

Der Spannungsreichtum des 19. Jahr­hunderts ergibt sich dann daraus, dass der bayerische Staat im Konkordat von 1817 ei­nerseits auf den diese staatlichen Kirchen­hoheitsrechte in aller Form – allein um das staatliche Bischofsernennungsrecht zu sichern – verzichtet, er diese indes im

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Trübe Tage – ein Lichtblick für meine TrauerTage für Trauernde im Kloster Andechs – Rückblick und Ausblick 2013

Und Sie wissen, wo der Schalter ist ?!« werden wir am Empfang im Kloster Andechs von einer Teil­

nehmerin begrüßt. Gemeint ist der Schal­ter, der die Trauer kleiner macht, weniger schmerzhaft, schneller vorbei gehen lässt. Die Impulse, zum Trauerseminar nach Andechs zu fahren, sind vielfältig. Ge­meinsam ist den Teilnehmerinnen und Teil nehmern, dass sie einen lieben Men­schen verloren haben und sich einen Ort wünschen, an dem die Stimmungen und Gefühle rund um ihre Trauer Platz haben.

Die beiden Begleiterinnen geben Im­pulse zum Aussprechen des Schweren und des Schönen, zum Nachdenken und Er­innern. Meditative Übungen lassen die wohltuende Erfahrung der Stille spüren. Ebenso erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Trauerspaziergang, wie die Begegnung mit der Natur, ihren Geräuschen, Gerüchen, Wärme, Kälte, Regen und Trockenheit helfen kann, im Hier und Jetzt zu sein und im übertrage­nen Sinn die Trauerzeit als Weg zu sehen, und nicht als »Zustand, der nie zu Ende geht«.

»

Nach einem sehr gut besuchten Trauer-seminar im Frühjahr 2013 wird das Kloster Andechs auch im November wieder Tage

für Trauernde anbieten. Sigrid Kaindl-Pohl, eine der Leiterinnen, gibt einen Einblick

in die Dynamik dieser intensiven Tage auf dem Heiligen Berg.

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Gut tut, dass die anderen in der Grup­pe aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Verständnis haben: hier kann man zeigen, was im Alltag oft schwer fällt, was dort tabu scheint: Hoffnungslosigkeit, Schuld­gefühle, Allein­Sein wollen, Verzweiflung, Ohnmacht, Erschöpfung, Einsamkeit, Wut und unbeantwortete Fragen. Und man hört, dass es anderen genau so geht. Und: wie es andere bewältigen und ihre Schritte gehen – langsam oder schneller – in der Trauerzeit, die immer auch eine Wandlungszeit ist.

Wichtig ist, sich Zeit zu lassen und Vertrauen zu haben in den Weg, den Pro­zess der Trauer: Manches wird leichter, in dunkle Zeiten kommt Licht, unsichere Schritte finden Trittsteine, die Halt geben. Sich bewusst zu machen, was auch schon wieder da ist, was Kraft gibt – auch dies gehört zum Seminar dazu. Als hilfreiches Bild dient das Labyrinth, das ein Symbol ist für den inneren Weg: hin und her, Kur­ven, unruhig, oft weit entfernt von der Mitte, aber es geht immer vorwärts – auch wenn man das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten. Das Ziel ist die Mitte, in der sich der Weg wieder wendet und der Blick wie­der mehr zum Leben geht.

i n F o r M at i o n

leitung Renate Ilg, Diplom-Theologin, Pastoral referentin, Krankenhausseel- sorgerin, Super visorin, Traumaberaterin

Sigrid Kaindl-Pohl, Diplom-Theologin, Krankenhausseelsorgerin, Super - visorin DGSv, Gestalttherapeutin (Psychotherapie HPG)

termin

Freitag, 22. November 2013, 18.00 Uhr, bis Samstag, 23. November 2013, 17.00 Uhr. Verlängerung des Aufenthaltes gegen Aufpreis i. H. v. Euro 30,– (Übernachtung und Frühstück) bis Sonntagmorgen 24. November, 11.00 Uhr möglich.

treffpunkt Freitag 22. November, 17.30 Uhr an der Klosterpforte Andechs

leistungen

Seminar u. Übernachtung mit Vollpension

anmeldung

bis spätestens 15. November 2013 Anmeldungen werden berücksichtigt in der Reihenfolge Ihres Eingangs unter Nikolaus-Kolleg im Kloster Andechs Bergstraße 2, 82346 Andechs Fax: +49(0)8152/376-267 [email protected]

teilnehmerzahl zwischen 8 und 12 Personen

Schriftliche Teilnahmebestätigung erhalten die Teilnehmer nach verbindlicher Anmel-dung und Eingang der Teilnehmergebühr auf dem Konto des Nikolauskollegs

teilnehmergebühr 85 Euro pro Person. Bitte überweisen auf Konto: Kloster Andechs – Nikolauskolleg Kto.-Nr.: 102 724 82; BLZ 702 501 50 Bank: Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg

veranstalter

Nikolaus-Kolleg im Kloster Andechs Bergstraße 2 82346 Andechs

Am Ende, im Abschlussgottesdienst in der Hedwigskapelle, haben der Schmerz, die Trauer, die Hoffnung, all das, was auch unausgeprochen bleibt, vor Gott noch einmal Platz. Um Beistand und Trost für die schwere Zeit beten wir gemeinsam.

Der Rahmen des Klosters mit seiner herzlichen Gastfreundschaft wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschätzt. Ein Ort, der der Seele und dem Leib in einer schweren Zeit gut tut.

So auch im Herbst, vom 22. bis 23. Novem ber 2013, von 18.00 Uhr am Freitag­abend, bis 17.00 Uhr am Samstag. »Trübe Tage – ein Lichtblick für meine Trauer«, so heißt unser nächstes Seminar, zu dem wir Sie herzlich einladen. (Wer möchte, kann auch noch eine weitere Nacht im Kloster bleiben.)

Auch hier wollen wir der Trauer um den verlorenen Menschen Raum geben. Es geht darum, ein Stück Weg der Trauer gemein sam zu gehen, sich die Kraftquel­len bewusst machen, die es schon gibt oder geben könnte, und im Austausch mit anderen Anregungen für den eigenen Weg zu finden. Am Ende feiern wir Gottes­dienst in der Hedwigskapelle der Andech­ser Wallfahrtskirche. .

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Kunst und Bier am Heiligen BergSymposium »Kunst und Bier« vom 20. bis 27. August 2013

Das Kloster Andechs, die Georg Zentgraf-Stiftung und die Gemeinde Andechs veranstalten vom 20. bis 27. August 2013 das Symposium »Kunst und Bier« auf dem Hl. Berg. Dabei werden neue Interpretationen zum Thema »Kunst und Bier« entstehen. Die drei von einer Jury ausgewählten Künstler erstellen ihre Arbeiten am Maibaumplatz unterhalb des Bräustüberls. Besucher des Heiligen Berges können dabei den Preisträgern ab dem 20. August bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Im Rahmen des Ferien programms der Gemein de Andechs arbeiten die Künstler am 22. August zwischen 9 und 12 Uhr mit Kindern von 7 bis 11 Jahren und leiten sie beim künstlerischen Gestalten an.

Johannes Rößle während der Arbeit beim Symposium 2012

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so dass man durch das Stammholz hin­durch blicken kann. Um die weichen For­men noch zu unterstreichen, wird das Holz zum Schluss mit einer wasserblauen Lasur überzogen.

lothar seruset1956 in Ulm geboren, wurde er 1988 zum Meisterschüler an der Hochschule der Künste in Berlin ernannt. Viele Stipendi­en und Ausstellungen führten ihn inzwi­schen durch ganz Europa. Lothar Seruset arbeitet vorzugsweise als Holzbildhau­er und sägt, schnitzt, schneidet und er­schafft so eine ganz eigene Welt. Seine Skulptur »Auto, Mann und Tier« thema­tisiert provokant das Verhältnis des Men­schen zu seiner Umgebung. Bier als Ge­nussmittel und Kulturgut gehört zu dieser Umwelt dazu. Lothar Seruset über seine Arbeit: »Zum einen ist Bier ein wunder­bares Getränk, um zu entspannen, frei zu haben, zu feiern und gesellig zusammen sein zu können. Als Rauschmittel kann es aber auch zu Zuständen führen, die nicht gewollt und erfreu­lich sind. Auto darf ich nicht fahren, wenn ich Alkohol ge­trunken habe. Und zum Tier kann ich werden, wenn ich zu viel getrunken habe. Es geht dar­um, die Balance zu finden. Genau das zeigt die Anordnung meiner Skulptur. Der Mensch hat Verant­wortung. Nicht alles ist Spaß und Spiel. Und: Feiern will ge­lernt sein. Deutlich macht das für mich auch der örtliche Be­zug zum Kloster An­dechs, wo es ja ne­ben dem geselligen Zusammenkommen auch um ein existen­zielles Zu­sich­kom­men geht.« .

Die Künstler und Bildhauer Sabine Boczkowski­Sigges aus Nordersta­pel bei Husum in Schleswig­Hol­

stein, Peter Frisch aus München und Lo­thar Seruset aus Lentzke bei Oranienburg nördlich von Berlin bestreiten heuer das Symposium. Nicht einfach war es für die Jury bei ihrer Sitzung am 12. April 2013 im Kloster Andechs aus rund 30 Einsendun­gen die Teilnehmer für das Symposium auszuwählen.

sabine boc ZKoWsKi­siggesDie Künstlerin und Stylistin hat seit über 25 Jahren ein eigenes Atelier. Sie lebt in Norderstapel und arbeitet deutschland­weit zu Themen über Japan, Indien, Israel, Las Vegas und Kampfkunst. Beim Sympo­sium »Kunst und Bier« wird sie japanische Schriftzeichen in drei alte Holzfässer ein­arbeiten und die Fässer mit traditionellem japanischem Papier verpacken. Mit Bier verbindet Sabine Boczkowski­Sigges eine eigene Geschichte: »In Japan und durch meinen verehrten Lehrer Fritz Nöpel lern­te ich das traditionelle Karate kennen. Nach hartem Training in Japan gibt es am Abend aus Gastfreundschaft ein schönes Bier, da die Japaner wissen, dass wir Deut­schen gerne dieses köstliche Getränk zu uns nehmen. Mein Werk, das im Rahmen des Symposiums in Andechs entsteht, soll daher an ein friedliches Miteinander in der Welt erinnern.«

peter FrischGeboren in Waldshut, ist seit 1986 frei­schaffender Holzbildhauer. Er lebt und ar­beitet in München. Wasser als wichtigstes Gut des Lebens hat ihn zu seiner ›Tropfens­tele‹ inspiriert: »Ohne Wasser geht gar nix und Bier brauen scho glei gar ned«, weiß der Wahl­Münchner. »Die Tropfenform mit ihrem weichen und runden Charakter hat mich zu dieser Arbeit geführt.« Seine Entwürfe zeigen einzelne Tropfen, die wie »Perlen« miteinander verbunden sind. Aus einem Stamm gearbeitet, wird aber auch die Kraft der vielen einzelnen Tropfen deutlich. Angeregt durch den Bierschaum und seine Transparenz, wird die Stele run­de Durchbrüche und Höhlungen erhalten,

h i n t e rg r u n d

symposium Kunst und bierDen Wettbewerb für Künstlerinnen und Künstler gibt es seit 2002. Eingeladen wer-den Künstler, die sich am öffentlichen Wett-bewerb beteiligen und von der Jury ausge-wählt werden. Die Gewinner werden nach Andechs eingeladen und fertigen auf dem Maibaum-Platz unterhalb des Klosters ihre Kunstwerke. Die entstandenen Kunstwerke sind Eigentum des Künstlers. Diese stellen die Kunstwerke für einen Zeitraum bis zu drei Jahren für die Ausstellung im Kloster- und Gemeindegebiet zur Verfügung.

Seit einigen Jahren veranstalten die Künst-ler an einem Tag ein Ferienprogramm mit Kindern im Alter zwischen 7 und 11 Jahren. Für die Gestaltung erstellen sie ein erlebnis-pädagogisches Konzept. 2013 ist der Heilige Berg zum elften Mal Austragungsort des Symposiums »Kunst und Bier«.

Die Besucherinnen und Besucher des Hl. Berges können dann bis zum 27. August 2013 den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen und so die Entstehung der Kunstwerke verfolgen.

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Im Florian­Stadl haben Kinder­Trach­tengruppen aus der Region ihren Auftritt und zeigen, dass Singen und Tanzen eine Menge Freude bereitet. Vor dem Florian­Stadl ist wieder Platz für die Heuhupfer. Und gleich ein Stück weiter zeigen die Hopfenzupfer, was man aus Hopfen alles fertigen kann. Richtig austoben und sei­ne Geschicklichkeit unter Beweis stellen kann man beim Kübelspritzen, Tragelklet­tern, Tragelrutschen und bei den Machtl­finger Bogenschützen. Wer es etwas ruhi­ger möchte, der sollte mit der Kutsche und einem Paar stattlicher Shire Horses (Kalt­blutpferde) einen kleinen Ausflug in die Umgebung machen.

Die Klostermetzgerei sorgt mit Grill­Spezialitäten fürs leibliche Wohl. An­dechs® Klosterbiere und die Andechser Al­koholfreien fehlen ebenso wenig wie die Blaskapelle Erling­Andechs. Zugunsten

der Obdachlosenarbeit der Abtei Sankt Bonifaz verkaufen Frater Emmanuel und seine Helfer

wieder Pommes frites. Für Kaffee und Kuchen sorgen

die Andechser Land­frauen im Pferdestall. Auch der Büchermarkt an der Alten Apotheke

gegenüber der Wall­fahrtskirche hat geöffnet.

Sein Erlös geht an Projekte der Missionsbenediktinerinnen

von Tutzing. .

Auch 2013 wird Marcus Everding, Künstlerischer Leiter der Carl Orff­Fest­spiele Andechs, unter dem Motto »Auf die Bühne bitte« in den Florian­Stadl einla­den. Kinder und Erwachsene in Carl Orffs Musiktheater–Welt mitzunehmen, das ist seine Leidenschaft. Dabei wird er erklären, wie ein Theater funktioniert und was auf und besonders hinter der Bühne während der Vorführung möglichst geräuschlos passieren muss.

Wiederum zu Gast auf dem Kinder­ und Familientag wird die Rettungshun­destaffel aus Starnberg sein. Bei mehreren Vorführungen werden sie zeigen, zu welch besonderen Leistungen Rettungshunde in der Lage sind. Schon im letzten Jahr hat es mancher, der sonst die felligen Gefährten lieber aus der Entfernung sieht, gewagt, die Bordercollies dann doch zu streicheln.

Abt Johannes wird mit Kindern und Jugendlichen in der Wallfahrtskirche auf Entdeckungsreise gehen. Auch der Kräu­tergarten steht an diesem Tag offen. Die Malteser sind in diesem Jahr wieder mit einem Rettungswagen dabei und bringen viel Zeit für alle Fragen rund um das Ret­tungswesen mit.

Am und im Florian­Stadl werden Bier­filze in Kunstwerke verwandelt. Hier wird auch wieder die Schminkstation einge­richtet sein und Fabel­ und Fantasiewe­sen auf Kindergesichter zaubern. Am Klosterweiher können sich Jungen und Mädchen unter Anleitung von Jakob Schetterer im Angeln üben. Partner des Klosters und seiner Wirtschaftsbetrie­be beteiligen sich wieder mit Glücks­rädern und – ab der Mittagszeit – mit einer Hüpfburg am Familientag. Und nicht zu vergessen: das Zaubern vor dem Klostergasthof.

Mit Schwung über den Heiligen Berg9. Andechser Kinder- und Familientag am 3. Oktober 2013 im Kloster Andechs

Die mobile Seilbahn kommt 2013 wieder. Ohne Unterbrechung war sie 2012 sieben Stunden lang im Einsatz. So können auch heuer kleine und etwas größere Besucher des Familientages am 3. Okto ber wieder schwungvoll und gut gesichert rund 150 Me-ter über den Heiligen Berg sau-sen. Abwechslungsreich bleibt das Programm, zu dem die Mön-che des Klosters am Donners-tag, den 3. Oktober, ab 10.00 Uhr einladen. Der Familiengottes-dienst um 17.00 Uhr in der An-dechser Wallfahrtskirche rundet den gemeinsamen Tag wieder ab.

Abt Johannes Eckert beschreibt, was die Mönche beim Kinder­ und Fa­milientag motiviert: »Andechs ist

beliebt bei vielen Familien. Wir erleben das über das ganze Jahr hinweg bei Wall­fahrten, Ausflügen und Feiern. Mit die­sem Tag aber stellen wir Familien bewusst ins Zentrum. Einfach viel Schönes zu erle­ben und miteinander Spaß zu haben, dazu laden wir ein.«

Zu einem anderen Blick auf das Kloster verhilft auch wiederum der Teleskop­Kran, der bei guter Witterung in 60 Meter Hö­he einen seltenen Ausblick auf das Kloster und seine Umgebung bieten wird.

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Blasmusik im Bräustüberl Jeweils von 12.00 bis 14.30 Uhr auf der Bräustüberl­Terrasse, nur bei Biergarten­Wetter

11. 08. Sonntag, Musikverein Kirchheim

15. 08. Maria Himmelfahrt, Blasmusik Entraching

18. 08. Sonntag, Blasmusikfreunde Utting

25. 08. Sonntag, Blaskapelle Oberrieden

01. 09. Sonntag, Die Hofgassler08. 09. Sonntag,

Blaskapelle Erling­Andechs15. 09. Sonntag, Da Blechhauffa22. 09. Sonntag, Die Högl Buam03. 10. Tag der deutschen Einheit,

Blaskapelle Andechs­Erling06. 10. Sonntag,

Hochberghauser Blasmusik13. 10. Sonntag, Blaskapelle Frieding20. 10. Sonntag, Musikkapelle Seefeld27. 10. Sonntag, Die Musikvagabunden

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Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale ?8. September 2013 – Tag des offenen Denkmals im Kloster Andechs

Auch 2013 öffnet das Kloster Andechs zum europaweiten Tag des offenen Denkmals, dem 8. September 2013, von 10 bis 17 Uhr einige der Tü-ren und Tore am Heiligen Berg, die sonst nicht frei zugänglich sind. Zum Thema »Jenseits des Guten und Schönen: Un-bequeme Denkmale?« bietet der Heilige Berg interessante Anknüpfungspunkte, vor al-lem im Blick auf die wechsel-volle Geschichte des Klos-ters Andechs. Das Thema des Denkmaltages greift auch Fra-ter Stephan Janker, Leiter des Andech ser Klosterladens, auf. Er wird um 14.00 Uhr im Fürs-tentrakt des Klosters aus dem Tagebuch des Andechser Ab-tes Maurus Friesenegger (Abt von 1640 bis 1655) lesen. Jen-seits des Guten und Schönen mahnen die Aufzeichnungen seiner erschütternden Erleb-nisse während des Dreißig-jährigen Krieges zu Frieden und Verstän digung.

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die Fürsten räume des Klosters, die ehema­ligen Repräsentationsräume der Wittels­bacher, frei zu besichtigen.

Führungen durch die Klosterbrauerei und das alte Sudhaus informieren über Ge­schichte und Gegenwart benediktinischer Braukunst am Heiligen Berg. Im Mittel­punkt dieser Brauereiführungen steht die benediktinische Brautradition, die heute noch mit Hilfe hochmoderner Brautechno­logie gepflegt wird.

Aufgrund der Erfolge in den letzten Jahren bietet die Klosterbrennerei auch heuer durchgehend Informationen und Verkostungen an. Auch der Andechser Kräutergarten ist geöffnet. In und vor der Alten Apotheke gegenüber der Wallfahrts­kirche findet zudem ein Büchermarkt zu­gunsten eines Projektes der Missionsbene­diktinerinnen in Tutzing statt, die sich in Bra silien besonders für Kinder einsetzen.

Alle Führungen sind kostenfrei. Detail informationen zu den einzelnen Führungen und den Treffpunkten sind auf der homepage des Klosters unter www.andechs.de zu finden. .

wo nicht ein, und andere darniederlagen. Es war auch kein Wunder; denn alle, alle Wohnungen, und Ställe waren so voll von Menschen angefüllt, daß oft ein, und 200 über einander kauerten, ohne sitzen, viel weniger liegen zu können. Man stelle sich dabei das Elend, das Schreien der Kinder, das Jammern der Eltern, den Hunger, das Gestank vor.« Friesenegger berichtet ungeschminkt von abscheulichen Greueltaten der Solda­teska, von Brand­ und anderen Naturka­tastrophen, heute unvorstellbaren Zerstö­rungen, Hungersnöten, Pest, Ruhr und Plagen durch Mäuse und Wölfe. Vor dem Hintergrund des Leitthemas werden alle Führungen am Heiligen Berg das »Unbe­queme« und »Widerständige« des »Denk­mals« Heiliger Berg in den Blick nehmen.

Dabei weckt die Führung durch die Andechser Wallfahrtskirche ein Gefühl für den Ursprung und den geistlichen Kern des Heiligen Berges als ältestem Wallfahrtsort Bayerns. Ein Gang über den Wittelsbacher Friedhof unterhalb des Heili gen Berges auf dem Weg zum Kiental bringt den Besuchern die Stifterfamilie des Klosters Andechs näher. Ebenso sind

Das Kloster Andechs – ein unbeque­mes Denkmal ? Auch wenn sich die ser Kerngedanke nicht sofort

im Blick auf das Kloster Andechs er­schließt, bietet das Kloster zum Tag des offenen Denkmals 2013 eine Fülle von Be­sichtigungs­ und Besuchsmöglichkeiten.

Die aus dem Kloster Andechs stam­mende Handschrift des Abtes Maurus Friesenegger ist eines der erschütternd­stes Dokumente über den Dreißigjähri­gen Krieg in Oberbayern. Zum Beispiel schreibt Maurus Friesenegger über den Beginn des Jahres 1634: »Um diese Zeit gab es sehr viele Kranke, und starben auch manche, und es war fast kein Zimmer im Kloster, und kein Stall,

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e rg r i f f e n e r fa s s tb e g e i s t e rtRückblick auf die Carl Orff-Festspiele Andechs 2013

»…mecum omnes plangite – alle klagt mit mir«. Die letzten drei Worte der »Carmina Burana« sind verklungen, die Lichtpro jek-tionen erloschen, der Applaus ist verklungen. Zum Klagen al-lerdings gibt es nach Ende der 16. Saison der Carl Orff-Festspie-le keinen Anlass. Wieder kamen viele tausend Besucher an den Fuß des Heiligen Berges in das Festspielhaus nach Andechs. Der Applaus, die Reaktionen, die Ge-spräche, all das hat gezeigt, dass eine weitere erfolgreiche Saison über die Bühne des Florian-Stadls ging. Marcus Everding, Künstleri-scher Leiter der Festspiele blickt zurück.

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»Wohin soll ich diesen Sommer gehen? Bayreuth oder Salzburg?«. Antwort:« We­der noch. Wenn Sie gute Festspiele sehen wollen, gehen Sie nach Andechs.« Das er­freut. In diesem Sinne hoffen wir auf viele Besucher 2014, zu einer neuen, spannen­den Saison bei den Carl Orff­Festspielen Andechs. .

Hochschullandschaft gemacht hat. Bei Gründung der Akademie gehofft, doch überraschend erfreulich, wie schnell es ging.

neu in der saison 2013 : die soiréenNeu in der Saison 2013 waren die Soiréen zur »Bernauerin« und zur »Carmina Bu­rana«. Ziel dieser Zu­satzveranstaltungen ist es, den Zuschauer in die Welt des Werkes auf andere Weise einzufüh­ren, als es ein Lexikon täte. Sinnliche Eindrü­cke, neue Informationen, neugierig Machendes und Anregendes vertieft den Zugang zum Werk. Die überwältigend positi­ven Reaktionen wie auch die Kartennachfrage ha­ben zeigen können, dass solche Veranstaltungen gewünscht werden und daher jetzt schon fest in die Planung 2014 integ­riert sind.

Eine tatsächliche Anekdote: Unterhalten sich zwei Menschen auf einem Empfang in Mün­chen. Der eine war Besu­cher unserer Festspiele, der andere nicht. Fragt letzterer den ersteren:

Die Wiederaufnahme der »Bernaue­rin«, ORFF & JAZZ mit dem Münch­ner Rundfunkorchester, und der

diesjährige Höhepunkt, die »Carmina Bu­rana« in magischen Bildern, haben das Publikum ergriffen, erfasst, gerührt, be­geistert. Und der Eindruck, dass die Zu­schauer etwas mitgenommen haben, jen­seits eines Spektakels, täuscht nicht. Das jedoch ist Sinn und Aufgabe von Kunst, ein bloßes »schön war’s« wäre ein Armuts­zeugnis und gegen jegliche Intention Carl Orffs, dessen Werk sich die Festspiele ver­pflichtet haben. Eine Verpflichtung, der diese mit Neigung nachkommen.

andechser orFF®­aK adeMie des Münchner rundFunK­orchestersDoch nicht nur im Festspielhaus selber, sondern auch im Fürstentrakt und in der Wallfahrtskirche wurden Veranstaltungen angeboten, gut besuchte. Das Kammer­konzert der Andechser ORFF®­Akademie des Münchner Rundfunkorchesters – in diesem Jahr wurde es wegen des großen Erfolges 2012 an zwei Tagen gegeben – ist ein Kernstück der Arbeit mit unserer Aka­demie. Hier können die jungen Musiker auf eine ganz andere Art ihr Können zei­gen, intim und innig musizieren. Die Akademie hat schon ihr viertes Jahr ge­schafft, und die Nachfrage für Stellen in dieser beweisen eindrücklich, dass diese von den Festspielen und dem Bay­erischen Rundfunk ins Leben gerufene Kooperation ihren Weg in die deutsche

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Artikel sie für Abt Odilo in Reinschrift ge­schrieben und Termine arrangiert hat. Abt Johannes dankte auch ihr mit sehr persön­lichen Worten.

günther WildMannAls waschechter Münchner begann er im Andechser Bräustüberl Mitte April 1988 zu arbeiten. Was zunächst mit dem Abräu­men von Krügen und als Spüler begann, fand seine Fortsetzung Anfang der 90er Jahre beim Ausschank an der Schenke. Beson ders in den Sommermonaten, wenn die Zahl der Durstigen an der Schenke nicht abzureißen scheint, sind es Men­schen wie Günther Wildmann und seine Kollegen, die der Andechser Gastfreund­schaft ein Gesicht geben. .

per a petKoVic Sie gehört zu den Menschen, die nicht auffallen möchten und die nichts so sehr meiden, wie öffentliche Aufmerksamkeit. Seit Ende 1972, also seit mehr als 40 Jahren, arbeitet sie im Kiosk des Bräustüberls als Küchenhilfe. Anlass genug für Abt Johan­nes, auch wenn Frau Petkovic bei der Feier in Sankt Bonifaz nicht dabei sein konnte, ausdrücklich für diesen langen und aus­dauernden Dienst an der Andechser Gast­freundschaft zu danken.

sieglinde auMannSeit über 25 Jahren führt sie das Sekretari­at von Abt Odilo in Sankt Bonifaz. Im No­vember 1987 trat sie ihren Dienst an. Nur schwer lässt sich ermessen, für wie viele Publikationen von Abt Odilo sie im Hinter­grund treue und diskrete Dienste geleis­tet hat, wie viele Briefe, Protokolle und

Langjährige Mitarbeiter geehrtMönche von Sankt Bonifaz in München und Andechs danken langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

In seiner kurzen Ansprache dankte Abt Johannes – auch im Namen aller Mön­che in Sankt Bonifaz und Andechs –

herzlich für die langjährige und treue Mit­arbeit und Verbundenheit der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter mit dem Kloster und seinen Wirtschaftsbetrieben. Beson­ders hob er das vielfältige Engagement in den einzelnen klösterlichen Betrieben her­vor. »Als klösterliche Gemeinschaft sind wir sehr dankbar für dieses gute Mitein­ander mit den über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern «, so Abt Johannes.

helga lenggerWie alle Jubilare an diesem Abend ehrte Abt Johannes mit Präsentkorb und Urkun­de Helga Lengger, die nach über 40­jäh­riger Tätigkeit in Andechs Ende April in Ruhestand gegangen war. Nach ihrer Aus­bildung trat sie 1971 als Kontoristin in die Brauerei ein. Zwischenzeitlich arbeitete sie auch bei Frater Stephan im Klosterla­den als Aushilfe. Den Umzug von der alten in die neue Brauerei am Fuß des Hl. Ber­ges hat Helga Lengger noch direkt miter­lebt. Als »Gute Seele« der Expedition hat man sie immer bei bester Laune erlebt.

Abt Johannes, Altabt Odilo und Fr. Leonhard ehren langjährige verdiente Mitarbeiter innen und Mitarbeiter der Abtei: Günther Wildmann (25 Jahre Andechser Bräutüberl; 2.v.l.); Sieglinde Aumann (25 Jahre Sekretariat Abt Odilo; 3.v.l.) und Helga Lengger (über 40 Jahre Klosterbrauerei Andechs; 2.v.r.). Nicht auf dem Bild: Pera Petko vic (40 Jahre Andechser Bräustüberl).

Teilweise über 40 Jahre haben sie in der Verwaltung der Abtei oder in den Wirtschaftsbetrieben von Andechs gearbeitet: Helga Leng-ger, Pera Petkovic, Sieglinde Au-mann und Günther Wildmann wurden bei einem Mitarbeiter-abend Ende Juni im Garten von Sankt Bonifaz von Mönchen und Mitarbeitern des Klosters geehrt.

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Ausstellung im Fürstentrakt

Seit 5. Juli 2013 zeigen wir im Fürsten­trakt Bilder von zwei Künstlern aus Kempten. Die gebürtige Stuttgarte­

rin Sylvia Kubecka ist seit 1989 Mitglied beim Berufsverband Bildender Künstler und hatte bereits zahlreiche Einzel­ und Gruppenausstellungen im In­ und Aus­land. Sylvia Kubecka lässt die Farben auf der Leinwand gleichsam tanzen. Sie ver­sucht mit ihren Bildern Botschaften zu vermitteln, ob es sich nun um frühlings­hafte Interpretationen aus Italien oder kal­te, aber sonnige Wintertage im Allgäu in düsteren Graunuancen handelt.

Prof. Dr. Georg Köpf, Hochschul­lehrer für Betriebswirtschaft, stammt aus Heidelberg. Er hat mit seinem

i n o F o r M at i o n

anmeldungDie Ausstellung ist nur nach telefo-nischer Anmeldung zu besichtigen. Informationen an der Klosterpforte: 08152/376-0

sylvia KubeckaTel.: 0831/87492 oder 5809244

prof. georg KöpfTel.: 0176/40407513

rechtsProf. Georg Köpf

linksSylvia Kubecka

autodidaktischen Studium für Aquarell­ und Acrylmalerei erst 2009 begonnen und arbeitet sowohl mit abstrakten Motiven als auch gegenständlich. In seinen Bildern verarbeitet der Künstler unter anderem Materialien wie Holz, Metall, Kunststoff, Textilien, Sand, Montageschaum, Kräuter, Gewürze und Bier. Die Ergebnisse seiner Arbeiten pendeln zwischen reinem Zufall und bewusster Gestaltung. Georg Köpf zeigte seine Arbeiten ebenfalls schon in mehreren Ausstellungen. .

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Gabriele Eberl, die neu gewählte Vor­sitzende des Missionskreises, dankte im Namen der Vereinsmitglieder Pater Coelestin für seinen langjährigen uner­müdlichen Einsatz. Pater Coelestin wird, zukünftig als Ehrenvorsitzender des Ver­eins, auch weiterhin in die Tätigkeit des Vorstandes mit eingebunden und erklärte sich dazu bereit, auch künftig seine Erfah­rungen und Verbindungen einzubringen.

Manfred Gebhardt (Schriftführer) und Dieter Obermeier (Kassierer), die sich bei­de ebenfalls nicht mehr zur Wahl stellten, sei an dieser Stelle ebenfalls herzlich ge­dankt für ihre Tätigkeit in der Vorstand­schaft.

Der Rechenschaftsbericht von Frau Eberl mit Bildern und Film lag mit be­sonderem Schwerpunkt auf ihrer letzten Reise nach Bolivien im August/September 2012. Bei einem Vortrag im Fürstensaal des Klosters Andechs im April berichtete sie vor einem interessierten Publikum nicht nur ausführlich von den besuchten Projek­ten, sondern auch anschaulich über Land und Leute. Bilder und Filmausschnitte werden demnächst auf der Homepage des Missions kreises Andechs zu sehen sein. .

Eine Ära geht zu EndeP. Coelestin Stöcker wird Ehrenvorsitzender des Missionskreises Andechs e.V.

Mitte März fand die jährliche Jahreshauptversammlung des Missionskreises Andechs e.V. statt, bei der unter anderem ein neuer Vorstand gewählt wur-de. Pater Coelestin kandidierte aus Altersgründen nicht mehr für den Vorstand, was mit großem Bedauern zur Kenntnis genom-men wurde. Mit dem Verzicht auf seine Wiederwahl ging eine Ära zu Ende.

P ater Coelestin hatte vor mehr als 40 Jahren zunächst die Bolivienhilfe gegründet, aus der dann 1986 der

Missionskreis Andechs als eingetragener Verein für Entwicklungshilfeverein in Latein amerika hervorging. In diesem Zu­sammenhang unternahm er zahlreiche Reisen vor allem nach Bolivien, zuletzt im Jahr 1999. Sein Name ist in Bolivien ein Begriff und ihm wird dort auch heute noch viel Liebe und Verehrung entgegen­gebracht. Für die Mitglieder und Freunde des Vereins hier war und ist sein Name, mit dem Kloster Andechs, ein feststehen­der Begriff.

der neue Vorstand des Missionskreises (v.l.n.r.) Armin Steinhauser (stv. Vorsitzender), Gabi Hörer (Schriftführerin), P. Coelestin Stöcker (Ehrenvorsitzender), Eva Beckers (Schatzmeisterin), Gabriele Eberl (Vorsitzende)

i n F o r M at i o n

Der Missionskreis Andechs e.V. ist ein Entwick lungshilfeverein für Lateinamerika. Das Hauptziel ist die Förderung überschau-barer Selbsthilfeprojekte. Die Schwerpunkte liegen im Bereich Aus- und Weiterbildung, Hygiene und Gesundheit. Das Hauptpro-jektgebiet ist derzeit Bolivien. Zu den aktu-ellen Projekten zählen:

independencia: Schule, Internat, Erste-Hilfe-Stationen. Im Schulzentrum erhalten die Kinder eine umfassende Ausbildung. Es werden zusätzlich Fächer wie Schneidern, Computer, Elektrotechnik und Schnitzen angeboten.

oruro: Altenheim – Renovierung der Gebäu de und Unterstützung der alten Menschen. Im Heim leben zurzeit 170 Senio ren, nur 5 können die Heimkosten bezahlen. Die meisten sind an Demenz erkrankt.

la paz: Schule und Internat mit 4.700 Schüler/-innen. In die Schule werden Kinder unabhängig von Religion, Rasse oder finanzieller Leistungsfähigkeit der Eltern aufgenommen.

KontaktMissionskreis Andechs e.V. Gabriele Eberl (Vorsitzende) Bergstr. 2, 82346 Andechs [email protected] www.missionskreis-andechs.de Kontonr.: 512 15 31, BLZ 700 932 00 VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg

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des Kinderhauses Breitbrunn waren als Publikum geladen. Anschließend gab es noch ein gemeinsames Abendessen, dann begann das Umziehen und Schminken.

Schon eine dreiviertel Stunde vor Be­ginn der Aufführung bildete sich eine lange Schlange von Zuschauern. Das Zelt war voll besetzt – so konnte die zweiein­halbstündige Vorstellung beginnen. Die Clowns, Bodenakrobaten, Trapez­, Verti­kalseil­ und Strapatenkünstler, Zauberer, Fakire, Seiltänzer und viele andere Aktio­nen begeisterten und berührten das Publi­kum. Es gab tosenden Applaus.

Im Nachhinein erhielten wir immer wieder äußerst positive Rückmeldungen: die vier Tage haben den Kindern extrem gut gefallen. Sie würden sich eine Wieder­holung bald wünschen. »Unsere« Kinder und auch die Einrichtung sind in Breit­brunn jetzt wesentlich präsenter. Die El­tern kennen uns, die Kinder kennen sich gegenseitig, sie treffen sich draußen beim gemeinsamen Spiel – ohne Vorbehalte und ohne Scheu. Das gemeinsame Tun, Ler­nen, Entwickeln und Erleben, aber vor al­lem der große Spaß und das Lachen haben alle miteinander verbunden. .astrid finger

Übungseinheiten, einem gemeinsam überstandenen heftigen Gewitter – alle eng nebeneinander in der Mitte des Zeltes hockend – und der stärkenden Kuchen­runde verwischten sich die Grenzen.

Nach eineinhalb Übungstagen, in denen jedes Kind alle Materialien aus­probieren konnte, entschieden sich die Kinder, welche der angebotenen Aktionen sie durchführen wollten. Nun ging es da­ran, in jeder Gruppe die Choreographie festzulegen und zu üben, sich einen Na­men zu geben und passende Musik auszu­suchen. Auch Kostüme mussten besorgt und zusammengestellt werden.

So wie die einzelnen Zirkusnummern zunehmend Gestalt annahmen, wuchs auch das Zirkuszelt: waren am ersten Tag noch keine Wände vorhanden, so existier­ten diese am zweiten Tag schon, es folg­te zunehmend die Beleuchtung und zum Schluss die Bestuhlung. Mit fortschrei­tendem Aufbau des Zeltes wuchs auch bei allen das Gefühl, dem gemeinsamen Ziel immer näher zu kommen, Teil einer gro­ßen Zirkusaufführung zu sein.

Freitag, am Tag der großen Aufführung war die Aufregung allen deutlich anzu­merken. Die Generalprobe wurde am frü­hen Nachmittag durchgeführt – die Kinder

Clowns, Akrobaten, Zauberer und FakireAndechser Bräustüberl unterstützt ein viertägiges Zirkusprojekt der Lebenshilfe Starnberg

Wie man Zirkuskunststücke vor Publikum vorführt, das konnten Grundschulkinder aus Herrsching und Breitbrunn gemeinsam mit den Kindern der Heilpädago-gischen Horte Breitbrunn und Söcking in den Pfingstferien ler-nen. Im Rahmen seines 20-jäh-rigen Jubiläums bot der Heilpä-dagogische Hort Breitbrunn der Lebenshilfe Starnberg in Koope-ration mit dem Zirkus »Rober-to« einen viertägigen Workshop vom 21. bis zum 24. Mai an. Hö-hepunkt war eine gemeinsame Zirkusvorstellung vor Publikum, bei der die Kinder zeigen konn-ten, was sie gelernt haben. Für die Veranstaltung war ein echtes Zirkuszelt mit 400 Sitzplätzen auf dem Bolzplatz in der Schulstraße in Breitbrunn aufgebaut. Astrid Finger hat die Tage in Breitbrunn begleitet.

Insgesamt nahmen 80 Kinder im Al­ter von 6 bis 13 Jahren am Projekt teil. Der Morgen begann zunächst mit

der Anmeldung und dem Erhalt des Na­mensschildchens, bevor die Kinder das Zirkuszelt betraten. Immer wenn eine bestimm te Musik ertönte, leitete Rene, der Zirkusdirektor, die Eingangs­ und Be­sprechungsrunden, in denen die Vorhaben erklärt, Fragen beantwortet und Abspra­chen getroffen wurden – und ganz wich­tig: unser gemeinsamer Zirkusspruch auf­gesagt wurde (die Kinder lernten ihn recht schnell – die Erwachsenen weniger!)

Am ersten Tag stand bereits das Zelt, doch die Seitenwände fehlten noch. An­fänglich beäugten sich die Kinder aus den unterschiedlichen Einrichtungen noch neugierig, doch nach den ersten

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Nach einer ausführlichen Führung im und um das Kloster mit Verköstigung im Mäl­zerstüberl (leider nicht auf der Ostterras­se) wurden dann unter dem Vordach des Stadls einige Spiele nachgeholt, die am Freitag wegen des Regens nicht möglich waren.

Gebaut wurden die Dixies in Eisenach, ab 1929 unter der Regie von BMW und als erstes Auto von BMW mit der Bezeichnung »3/15 PS DA2«. Drei Jahre später baute BMW davon eine erste Eigenkonstruktion, die es als Limousinen und als zwei­ und vier­sitzige Cabrios gab.

Einen herzlichen Dank an Elke Zeitler, Karin Ranz und Swaantje di Pietro vom Kloster Andechs, die uns tatkräftig bei der Organisation unterstützt haben. .

Ziel der 27. Jahresausfahrt des »Münchner Dixi­Clubs« war Holz­hausen am Ammersee, organisiert

von Michael Bayer, Georg Boeshenz und engagierten Helfern sowie Familienmit­gliedern. Jedes Mitglied des Clubs sollte mal eine Ausfahrt organisieren, so war jetzt das Grünwalder­Team an der Reihe. Die durchaus schon etwas älteren Teil­nehmer kamen von Hamburg über Berlin und aus allen Ecken der Republik. Die Be­sitzer, die ihre Fahrzeuge schon teilweise 30 bis 40 Jahre nutzen, konnten durch das schlechte Wetter nicht abgeschreckt wer­den. Es waren etliche dabei, die ihr Ver­deck nicht einmal dabei hatten.

Am Freitag ging es in den Pfaffenwin­kel Richtung Schongau. Samstag wurde Andechs angesteuert. Vor dem Florian­Stadl konnten die auf Hochglanz polierten Fahrzeuge repräsentativ geparkt werden.

Insgesamt gibt es in Deutschland noch circa 200 Stück, die im Ein-satz sind. 37 davon trafen sich an Fronleichnam am Heiligen Berg Bayerns. Mit dabei auch der lang-jährige Beleuchtungsmeister der Carl Orff-Festspiele Andechs, Georg Boeshenz. Er blickt auf das Wochenende zurück.

Die »Dixies« zu Gast auf dem Heiligen BergAm Fronleichnams-Wochenende trafen sich 37 Dixi-Oldtimer der Baujahre 1927–1932.

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Naturheilkundetage 2013 – Highlight für viele Therapeuten

Steierl-Pharma aus Herrsching hat Therapeuten aus ganz Deutschland auf den Heiligen Berg eingeladen

Zum Abschluss des ersten Tages gab es noch ein kulturelles Schmankerl im Flori­an­Stadel. Am Vorabend der Premiere der diesjährigen Orff­Festspiele öffnete deren Künstlerischer Leiter, Marcus Everding, sein Nähkästchen, um den aufmerksamen Zuhörern Einblick in das Lebenswerk Carl Orffs, die geschichtlichen Hintergründe der »Bernauerin« und in die künstlerische Umsetzung bei der Aufführung zu gewäh­ren.

Wie persönlichen Äußerungen ganz vieler TeilnehmerInnen sowie den bisher vorliegenden Bewertungsbögen zu entneh­men war, haben sich alle Besucher wäh­rend den beiden Tagen sehr, sehr wohl auf dem Heiligen Berg gefühlt. Aus Sicht des Veranstalters ist abschließend festzu­stellen, dass die Organisation seitens aller Beteiligten des Klosters und Bräustüberls (Elke Zeitler, Swaantje di Pietro, Josef Eckl und KollegInnen) und die Abstimmung hervorragend waren. .

Fertilitätsstörungen, Aromatherapie, Hautprobleme, Borreliose, hormonelle Störungen, Atemwegserkrankungen über Osteoporose, Gelenkserkrankungen bis hin zu Herzproblemen.

Die Veranstaltung begann am Sams­tagmorgen und endete am Sonntagmittag mit Verabschiedung der Teilnehmer. Die­se machten sich – gestärkt mit einem von der Steierl­Pharma zusammengestellten Lunch paket mit Bioprodukten – in alle Himmelsrichtungen auf, um ihre teilweise weit entfernten Heimatorte anzusteuern.

Verköstigt wurden die Gäste am Sams­tagmittag bei schönstem Wetter auf der Terrasse des Bräustüberls mit einer Aus­wahl verschiedener deftiger (z. B. »Obatz­da«, Radi, Haxn) und vegetarischer Ge­richte – begleitet von bayrischer Volks­musik. In den Pausen der Vorträge im Fürstentrakt brauchte dank des perfekten Service der MitarbeiterInnen von Elke Zeit­ler vom Tagungsmanagement des Klosters keiner der Besucher dürsten oder hungern.

Groß war die Erwartung wie auch die Vorfreude unter den über 300 Besuchern (darunter auch viele

»Wiederholungstäter«) aus ganz Deutsch­land. Diese sprachen unsere KollegInnen vom Steierl­Messestand während des letz­ten Jahres immer wieder darauf an, wann es denn nun wieder soweit sei.

Nach Auswahl und Festlegung eines geeigneten Termins wurden Referenten für 14 interessante Themen gewonnen. Aus dieser Auswahl konnte sich jeder An­melder für acht individuelle Vorträge ent­scheiden, woraufhin für ihn ein »maßge­schneiderter« Stundenplan erstellt wurde.

Veranstaltungsort für elf der Vorträ­ge waren die Räume im historisch ein­ma ligen Fürstentrakt (Alte Bibliothek, Fürsten saal, Nikolaussaal), drei Angebo­te liefen außerhalb ab (Führung durch das Kloster; Botanische Exkursion rund um den Heiligen Berg; Führung durch den Kräutergarten). Bei den Seminaren im Fürstentrakt ging es um Themen wie

Anfang Juni 2013 fanden zum dritten Mal nach 2009 und 2011 die Naturheilkun-detage im Kloster Andechs statt. Der Heilige Berg Bay-erns hat auch für Angehöri-ge der medizinischen Berufe eine große Anziehungskraft. Sich an geschichtsträchtigen, wunderschönen Orten in ma-lerischer Umgebung weiter-zubilden, ist verständlicher Weise für viele Fortbildungs-willige sehr einladend. Eugen Eschen loher war bei der Ta-gung dabei.

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erFrischende getr änKe der Klosterbr auerei al s belohnungNachdem die Läufer glücklich und durch­nässt das Ziel erreicht hatten, war die Freude über die Erfrischungsgetränke der Klosterbrauerei, das eine oder andere Andechser Bier und das üppige Obst buffet groß.

In den Gesichtern der Teilnehmer war sichtlich die Freude über die Veranstal­tung mit dem heutzutage nicht mehr häu­fig anzutreffenden familiären Ambiente zu sehen.

Abgerundet wurde das Laufevent durch eine urige Siegerehrung im Gewöl­be des Bräustüberls bei einer anständigen Brotzeit. Alle waren sich danach einig: »Nächstes Jahr bin ich wieder dabei und schlechter kann das Wetter nicht werden«.

treue sponsorenAuch diesmal blieben die Sponsoren dem Andechs Trail treu und machten dieses Ereignis erst möglich. Das Organisations­team Andi Hirschberger, Stefan Pater­noster und Peter Cabell möchten sich ganz herzlich bei der Klosterbrauerei Andechs, Salomon, TQ Systems, VR Bank, Xenofit und Feinkost Kahn bedanken. .peter cabell

Auch dieses Mal hatten sich einige deutsche und bayerische Spitzenläufer auf den Weg nach Andechs gemacht. Beim dieses Jahr noch anspruchsvolleren »Ex­pert Trail« konnte Sebastian Hallmann (LG Stadtwerke München) einen Sieg vor Korbinian Schönberger vom Team Salo­mon feiern. Schon früh konnte sich der mehrfache deutsche Meister absetzen und kam mit einer Zeit von 54:48 h und einem Vorsprung von über einer Minute vor dem Bayerischen Meister im Berglauf ins Ziel. Marcus Mallebre (Team Globetrotter) kom­plettierte das Stockerl mit einem starken dritten Rang.

Bei den Damen setzte sich Karin Lut­zenberger (MRRC München) schon früh von der Zweitplatzierten Jutta Buschmann (SCLT Breitenbach) und der am Ende als dritte einlaufenden Ulrike Meyer­Tancic vom TV Planegg­Krailling ab und konnte mit einer souveränen Leistung überlegen den Sieg einfahren.

Den »Beginner Trail« gewann bei den Männern, ebenfalls sehr überlegen, Christoph Meißner vom TSV Gräfelfing vor Frank Orthofer (Radsport Buhler) und dem Spanier David Garcia Malagon. Bei den Da­men setzte sich die Polizistin Barbara Kol­ler (RC Abschnitt Mitte) vor Katja Kann­gießer­Wagner (TV Planegg­Krailling) und Sabine Luidl (Team Xenofit) durch.

Trailrunner in Andechs trotzen Wind und WetterAuch zweite Auflage des Andechser Querfeldeinlaufes ein voller Erfolg

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr veranstaltete der TSV Erling­Andechs mit großer

Unterstützung des Klosters Andechs am Samstag, den 20. April 2012, den zweiten Andechs Trail. Dieses Jahr zeigten sich die Laufstrecken in der schönen Moränen­landschaft rund um das Kloster von ihrer matschigen Seite. Perfekte Bedingungen für die Profis, eine Herausforderung für die Trailrunning Neulinge.

Nach dem Start bei 4° C und Dauer­regen ging es für die Sportler ausgehend vom Parkplatz des Klosters auf Wander­wegen und schmalen Pfaden auf zwei verschiedene Runden zurück zum Klos­terberg. Zu absolvieren war entweder der »Beginner Trail« mit 8,4 Kilometern, oder der »Expert Trail« mit 15 Kilometern. Be­sonders die anspruchsvolle Streckenfüh­rung, gepaart mit dem von Zuschauern gesäumten Schlussanstieg zum Kloster sorgte für Spannung und ließen den Wett­kampf zu einem echten Erlebnis werden.

Früh ausgebucht – top­l äuFer aM startSchon eineinhalb Monate nach der Eröff­nung des Meldeportals Ende Dezember musste das Organisationsteam die ersten Anmeldungen abweisen, da die 400 Start­plätze vergeben waren. Ein Beleg für die große Begeisterung rund um diesen Lauf und das Laufen im Gelände insgesamt. Am Ende kamen »nur« 315 Starter, da sich doch einige Sportler vom schlechten Wet­ter abhalten ließen.

Über 300 Teilnehmer ließen sich bei der diesjährigen zweiten Auf-lage des Andechs Trails nicht vom unwirtlichen Wetter abschrecken und die ausgewählten Strecken rund um den Heiligen Berg sorg-ten für eine Menge Spaß.

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nachhaltige MobilitätDie Transformation hin zu einer nach­haltigen Mobilität ist bereits im vollen Gange. Vorreiter sind die Pedelecs, von denen bereits eine Million Fahrzeuge in Deutschland genutzt werden. Sie begin­nen den gewohnten Verkehr vor allem in den Großstädten und im Tourismus zu verändern. Nachhaltige Mobilität bedeu­tet nicht automatisch den eigenen PKW zu nutzen, sondern aus einer Vielzahl von Möglichkeiten zu wählen. Diese reichen vom Gehen und Radfahren sowie öffentli­chem Verkehr und Carsharing bis zur Elek­tromobilität.

Für eine zukunftsfähige Elektromobi­lität ist die Herkunft des Stroms aus de­zentralen erneuerbaren Quellen eine Vor­aussetzung. Viele der Teilnehmer speisen auch im Alltag ihre Fahrzeuge mit Strom aus eigenen Solarstromanlagen. Der ge­samte Strom für die 1. eRUDA stammte zu 100% aus erneubaren Quellen. .

und Renault stellten unter spannenden Wettbewerbsbedingungen ihre eFahrzeu­ge vor. Zum international besetzten Teil­nehmerfeld gehörten auch Starter aus Öster reich, der Schweiz und Tschechien.

Alle Besucher erhielten über der Veran­staltung der eRUDA im Fünfseenland eine deutschlandweit einzigartige Gelegenheit, mehr über die Wirklichkeit und die Viel­falt des Einsatzes von eMobilen für den eigenen Alltag zu erfahren. An den Zwi­schenhalten Dießen, Landsberg, Andechs und Starnberg wurden von den Teilneh­mern Probefahrten angeboten. Und wer den Fahrspaß im Wettbewerb testen woll­te, hatte während der eRUDA eine beson­dere Gelegenheit: Die Besucher können als Beifahrer für einzelne Teilstrecken mehre­re Fahrzeuge testen. Wer sich momentan kein eigenes eFahrzeug kaufen möchte oder kann, dem bietet der eVerleih und das Carsharing, eine sinnvolle Ergänzung bzw. Alternative für den eigenen Fuhrpark.

1. eRUDA – elektrisch Rund um den AmmerseeIm Juni 2013 machte die mit über 100 Fahrzeugen größte eMobil-Fahrt Deutschlands am Kloster Andechs Station

Bei der ersten eRUDA konnte man Elektromobilität abseits der Hoch­glanzbroschüren auf der Straße

praxis nah erleben. Die Fahrzeughalter stellten vor Ort ganz praktisch unter Be­weis, wo die eMobile im Alltag Vorteile ge­genüber den Benzinern bringen. Anhand der Gemeinde­Inning­Sonderprüfung­Alltagstauglichkeit und Sparkasse­Lands­berg­Diessen­Sonderprüfung­Reichweite bewiesen die Fahrer dem Publikum, was ihre Mobile können: Eine Jury hat beim Etappenhalt am Kloster Andechs das all­tagstauglicheste Fahrzeug bewertet. Für die Prüfung »Reichweite« hatten die Fahr­zeuge den Ammersee ohne Zwischenla­dung (jeweils 46,4 km) umrundet. Die Spitzenfahrzeuge konnten dabei mehr als 400 km zurücklegen.

Mit ihren vielfältigen Fahrzeugen brachten Hersteller, Vereine und private Einzelnutzer die ganze Bandbreite der Elektromobilität ins Fünfseenland. Die Palette der Fahrzeuge reichte von Pede lecs und eScootern über PKWs bis zu LKWs. Derzeit führende Hersteller wie TWIKE, Mitsubishi, Nissan, Smart, Tesla

(V.l.n.r.) Frau Hille-brand-Hansen, P. Valentin, Ulla Schürenberg, Klimaschutzmana-gerin des Land-kreises Starnberg

Die 1. eRUDA war mit über 100 teilnehmenden eMobilen die größte Rundfahrt in Deutschland. Das hohe Interesse zeigt: Erstens hat ein nachhaltiges Denken in der Bevölkerung längst einge-setzt. Zweitens beweisen sich eMobile und eAutos inzwischen als überraschend alltagstauglich. Organisator Werner Hillebrand-Hansen berichtet.

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»Prag lässt einen nicht los«Frühlingsfahrt des Freundeskreises Kloster Andechs in die Goldene Stadt Prag

gotische Baufragmente unter dem heuti­gen Chorraum der Kirche künden von der Gründung des Benediktinerklosters. Die kunsthistorisch bedeutsame Barockan­lage entstand 1708 bis 1740. Architekten waren Christoph und Kilian Dientzenho­fer. Die Deckengemälde der Kirche schuf Petr Brandl, die Gemälde im kaiserlichen Trakt des Konvents, hier Theresiensaal, sind von Cosmas Damian und Egid Qui­rin Asam. Die Mönche waren von 993 bis 1950 im Stift, dann wurden sie ver­trieben, verurteilt und verhaftet. Eini­ge konnten im nahen Ausland in andere Ordens gemeinschaften fliehen. Erst 1990 kehrten sie zurück und führen jetzt ihre offenes monastisches »bete und arbeite« fort. Verbunden ist Kloster Břevnov auch mit der Wallfahrtskirche Maria de Vikto­ria am Weißen Berg – Bila Hora, die das Kloster zur Restitution erhielt. Etwa 80 Jahre nach der Schlacht am Weißen Berg 1620, bei dem das katholische Habsburg gegen die protestantischen Bürgerstän­de siegte, entstand die barocke Anlage mit Wallfahrtskirche; sie wurde von den Künstlern ausgestattet, die auch im Klos­ter Břevnov tätig waren. In den Umgän­gen, Eckkapellen, Arkaden um das Pilger­haus und die Kirche sind an den Wänden

astronomischen Ziffernblätter sowie das Kalenderziffernblatt mit jeweiliger Verbin­dung nach innen zum Werk, und sie ar­beiten zeitgenau. Vom Turm des Rathau­ses oben erschließt sich jedem bei klarer Weitsicht die unendliche Dachlandschaft mit Türmen, Grünanlagen, beschaulichen Gassen, renovierten Häuserzeilen, die Pra­ger Burg, der Verlauf der Moldau, die Brü­cken, eindrucksvoll.

Wieder zurück auf dem Steinpflaster auf dem Weg zur Moldau­Brücke Mane­suv most sind die weitläufig üppig ange­legten Gärten derer von Wallenstein und Fürstenberg das nächste Ziel. Gestaltet im 16. Jahrhundert mit Blumenrabatten, Weinbergterrassen, dazwischen Statuen, führen Treppen und Wege hinauf zur Pra­ger Burg. Und wieder werden neue Ausbli­cke der Stadt frei, bis hin zu der figurenge­säumten Karlsbrücke. Auch sie ließ König und Kaiser (ab 1355) Karl IV. errichten. Die abendliche Schifffahrt auf der Moldau er­laubte es auch – neben dem Genuss böhmi­scher Gerichte und Getränke – die Moldau als Handelsweg zu erahnen und erinnerte am Ende auch an Smetana und seine Kom­position »Die Moldau«.

Zurück in die Zeit von 993 n. Chr. führ­te nun der Besuch zur Benediktiner­Erzab­tei der heiligen Margarethe und des hei­ligen Adalbert­Vojtech: Stift Břevnov im Westen der Stadt Prag. Romanische und

Alle Zeichen des Frühlings präsen tierten sich auf der Fahrt des Freundeskreises Kloster Andechs nach Prag – Praha. Blühen de Kastanien, Apfel- und Birnbäume in vollem Weiß, duften de Fliedersträucher stimm-ten die Freunde des Klosters An-dechs auf ihrer Fahrt nach Prag vom 28. April bis 1. Mai 2013 ein. Ameli Erhard war mit dabei.

Nahe dem Moldau­Ufer gilt un­ser erster Besuch dem St.­Agnes­Kloster aus dem 13. Jahrhundert.

St. Agnes war Äbtissin dort und Schwester des Königs Wenzel I. Der renovierte Klos­terkomplex mit der Salvatori­Kirche und der Kirche St. Simon und Juda gegenüber beherbergt sehenswerte mittelalterliche sowie Kunstwerke der Renaissance aus der Prager Nationalgalerie. Feine bemerkens­werte Marienbilder und Marien­Skulptu­ren sind in der Ausstellung zu betrachten.

So ist das Buch der Geschichte aufge­schlagen und findet Fortsetzung in der Besichtigung der von Karl IV., König von Böhmen seit 1347, gegründeten Karls­Uni­versität. Sie war damals die erste Univer­sität nördlich der Alpen und östlich von Paris, ihre Professoren Jan Hus bis Albert Einstein. Heute zählt sie fast 50.000 Stu­dierende, im Kaisersaal zeugen Wandma­lereien von den knapp 700 Jahren Univer­sität Karolina. Die weitere Attraktivität am Altstädter Ring in der Altstadt, die 1410 entstandene astronomische Uhr an der Süd­Mauer des Rathausturmes, ar­beitet seit damals, ein technisch präzises und hochentwickeltes Räderwerk. Am Turm außen angebracht sind die beiden

Kirche Maria de Victoria

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Freskengemälde von Wallfahrtsorten wie Altötting, Mariaschein, Tschenstochau und Montserrat zu sehen. Die Benedikti­nerinnen der Kommunität Venio OSB in München erhielten 2007 diesen Ort, auch durch Unterstützung von Abtpräses Not­ker Wolf. Gemeinsam mit Menschen ande­rer kultureller Herkunft und aus anderen christlichen Traditionen wollen sie diesen Ort gestalten in der Hoffnung, dass davon Frieden ausgehen kann. Die Schwestern wollen Versöhnung und Neuanfang an einem geschichtsträchtigen Ort mitein­ander anbieten. Der Freundeskreis Klos­ter Andechs war tief beeindruckt von den Ausführungen der Benediktinerinnen und will sie künftig unterstützen, »um das Gu­te zu tun und dem Frieden nachzujagen«, wie in deren Flyer zu lesen ist.

Eine Station bei der Rückfahrt nimmt Bezug zum Heiligen Berg Bayerns als Auf­bewahrungsort des Heilthumschatzes: Die Burg Karlstein, von Kaiser Karl IV. 1348 bis 1357 errichtet, 30 km südwestlich von Prag für die gesicherte Aufbewahrung der böhmischen Krönungsinsignien und Re­liquien. Der Dombaumeister Matthias von Arras, der auch den Prager St.­Veit­Dom baute, plante diese Burg. Neben den kai­serlich genutzten Burggebäuden steht der Marienturm; darin ist in mehreren Stock­werken verteilt die Kapitelkirche der Hei­ligen Maria, die kleine Katharinen kapelle, die nur dem Kaiser vorbehalten war. Auf dem höchsten Punkt des Burgfelsens steht ein 37 Meter hoher Turm. Dort ist die Kreuzkapelle, deren Gewölbe vollständig vergoldet und mit venezianischen Gold­sternen eingelassen ist; 127 Tafelgemälde von Meister Theoderich sind an den Wän­den; in sicheren mächtigen Holzbehältern waren die Insignien verschlossen, jetzt sind diese in der Wiener Hofburg und in Kronkammern des St.­Veit­Doms Prag. .

Am 4. Juni veranstaltete das Multi­plikatoren­Team der Katholisch­Theologischen Fakultät – bestehend

aus vier Dozenten und acht studentischen Hilfskräften – einen Workshop, in dem mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre erarbeitet wurden. Dabei wur­de der Fokus vor allem auf die Evaluation, also die Bewertung von Lehrveranstaltun­gen gelegt.

Nach welchen Kriterien werden Lehr­veranstaltungen ausgewertet? Wie kann man Rückmeldung geben und motivieren? Wie gut ist unser bisheriger Fragebogen zur Auswertung von Lehrveranstaltun­gen? Und was ist überhaupt »gute Lehre«? Diese Fragen, die das Multiplikatoren­Team bereits im Vorfeld wissenschaftlich untersucht hatte, wurden im Verlauf des Nachmittags in vier Arbeitsgruppen disku­tiert. Studenten, wissenschaftliche Mitar­beiter und Professoren mischten sich und suchten gemeinsam nach Antworten und Lösungen, wobei sie von Spezialisten der LMU für Lehre und Evaluation kompetent unterstützt wurden.

Dozenten und Studenten am Runden TischGute Rahmenbedingungen für Engagement und Qualität von Fortbildungsprozessen

Das Kloster Andechs hat unlängst einen Workshop zur Verbesserung der Lehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig Maximilians- Universität München (LMU) unterstützt. Johan-na Bär und Jochen Ost-heimer berichten von dieser ungewöhn lichen Veranstaltung an der LMU.

Auch für das leibliche Wohl war ge­sorgt. Nachmittags gab es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, am Abend ein kleines Buffet. Denn gute Rahmenbe­dingungen sind stets förderlich für das Engagement und die Qualität derartiger Fortbildungsprozesse. Außerdem sind die informellen Gespräche, die zwanglos am Buffet aufkommen, oftmals von unschätz­barem Wert. An dieser Stelle möchten wir ein herzliches »Vergelt’s Gott« für die Bier­Spende der Klosterbrauerei Andechs sagen: Zum Ausklang des Workshops saß die ge­samte Fakultät bei kühlem Andechser Bier zusammen und ließ den arbeitsreichen Tag gemütlich und typisch bayrisch aus­klingen. Auch dies kann ein Beitrag zur Verbesserung des Kontakts zwischen Stu­dierenden und Lehrenden und damit auch zur Verbesserung der Lehre an einer Uni­versität sein – und vermutlich sogar der angenehmste. .

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»Glut unter der Asche finden,damit die Liebe wieder brennt«Thomas von Mitschke-Collande stellt beim Freundeskreis sein neues Buch vor

Thomas von Mitschke­Collande hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Sein Weg als gläubiger

engagierter Katholik führte ihn, verbun­den mit seiner langen Berufserfahrung als Berater, dazu, sich nicht zu scheuen, ein­deutige, wenn auch unbequeme Aussagen zu treffen, mit dem Ziel dazu beizutragen, dass sich Denkweisen und Mentalitäten der Kirche verändern können.

Vor mehr als zehn Jahren war er als Unternehmensberater mit der Erarbeitung von Bestandsaufnahmen und Struktur­analysen für verschiedene kirchliche Orga­nisationen beauftragt. Die Ergebnisse ver­stärkten sein fortdauerndes Engagement, selbst scheinbar Unveränderbares kritisch zu hinterfragen.

Von 1990 bis 2011 ist – seinen Angaben zufolge – die Zahl der Katholiken in der Bundesrepublik Deutschland um über 3,7 Mio. zurückgegangen. Die Einnahmen aus dem Kirchensteueraufkommen hätten sich real in der Zeit von 1960 bis 2011 ver­vierfacht, um jeweils 1,3 Millionen Euro jährlich. Im Vergleich steht die Katholi­sche Kirche hierzulande also personell und finanziell gut da. Trotzdem schwindet die

Zustimmung zur Kirche. Der Bindungs­ und Vertrauensverlust der Katholiken zu ihrer Kirche habe – so von Mitschke­Collande – dramatisch zugenommen. Das zieht eine Krise des Glaubens, des Ver­trauens in die Kirche und ihre lehramt­lichen Aussagen, letztlich ihre Autorität nach sich und bedingt sie zugleich.

Der Autor bleibt bei seinem Vortrag aber nicht bei der kritischen Analyse ste­hen, sondern er sucht mutig und diskus­sionsfreudig zugleich Perspektiven. Beim Hören bleibt ein Abschnitt des Vorwortes zu diesem Buch von Karl Kardinal Leh­mann im Gedächtnis. Der Mainzer Bischof und langjährige Vorsitzende der Deut­schen Bischofskonferenz schreibt: »Man muss sich notwendigerweise an manchen Aussagen reiben. Aber der Autor will die Situation der Kirche gründlich und unver­stellt verstehen. Wer diesen Weg mitgeht, gewinnt aus dem Buch Einsichten, selbst wenn man manchen Befunden einiges entgegenhalten kann.«

Man spürt Thomas von Mitschke­Collande an, dass er aufrichtig um einen gangbaren Weg der Kirche in die Zukunft ringt. Sie müsse ihre spirituelle Kraft und Ausstrahlung neu beleben, dem Bedürfnis nach Orientierung und Lebenssinn begeg­nen, auf die Menschen zugehen, zuhören, die Zeitfragen beantworten und sich ih­nen stellen. Nur so könne die Kirche die Zukunft dem Evangelium gemäß gestal­ten. Die Kirche solle im besten Sinne ka­tholischer, d. h. universeller werden. Sie solle Lebensfreude ausstrahlen, eine Viel­falt im Glaubensvollzug ermöglichen und die Ortskirchen stärken. In der Kürze der Zeit konnte es beim Vortrag von Thomas von Mitschke nur bei Schlaglichtern blei­ben: Die Kirche solle einen integrativen, angstfreien, dialogfähigen Umgang mit ihren Gläubigen fördern, der auch kons­truktive Kritik zulässt.

Ausdrücklich verweist der Autor auf den 2012 verstorbenen Mailänder Erzbi­schof Carlo Maria Kardinal Martini und dessen Vision. Es gehe darum die »Glut un­ter der Asche zu finden, so dass die Liebe wieder zu brennen beginnt – die Liebe, die Neues wagt, die vertraut und begeistert, die barmherzig und treu sein bedingt. Die faire Auseinandersetzung mit Menschen, die brennen, damit der Geist wehen kann, ist notwendig.« Vor allem Klostergemein­schaften könnten im Rahmen ihrer Mög­lichkeiten in ihrem Umfeld ein Netzwerk von spirituellen Zentren bilden und zu ei­nem neuen Aufbruch beitragen. Die Bewäl­tigung der Krisen fordere die Anstrengung aller Gläubigen. Die Kirche der Zukunft werde – so von Mitschke – eine Kirche unter vielfältiger Teilhabe der Laien sein.

Eine rege Diskussion und ein ange­regter Austausch schlossen sich an den enga gierten Vortrag von Thomas von Mitschke­Collande an. .

Das neue Buch von Thomas von Mitschke-Collande »Schafft sich die Katholische Kirche ab ?« hat zu regen Diskus sionen geführt. Im Juni 2013 stellte er sein Buch bei einer Veran staltung des Freundes kreises des Klosters vor. Ameli Erhard hat ihre Eindrücke des Abends festgehalten.

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Vier Stunden dauerte die Orgel-vigil am Abend des 12. Juli 2013 in der Münchner Basilika Sankt Bonifaz. Über 150 Besucher nutz-ten die Zeit, um die Tiefen be-nediktinischer Spiritualität ein-mal mit allen Sinnen zu erleben. Medi tatives Orgelspiel, farbin-tensive Lichtinstallationen, Le-sungen aus der Benediktsre-gel und Choral gesang prägten die einzelnen Abschnitte dieser beson deren Nachtwache. In den Pausen zwischen den vier Ab-schnitten stand den Besuchern der Klostergarten offen. Der laue Sommerabend zog viele an, um zu verweilen, ins Gespräch zu kommen und sich bei Andechser Klosterbier und Brezn zu stärken.

Mit der Orgelvigil ließen die Mön­che von Sankt Bonifaz den Fest­tag des Heiligen Benedikt am

11. Juli nachklingen. Abt Johannes sieht die besonderen Möglichkeiten der Orgel­vigil: »Die Mönchsregel des Heiligen Be­nedikt bietet eine Fülle von Anregungen für eine bodenständige Spiritualität des Alltags. Diesen geistlichen Schatz möch­ten wir auf eine nicht ganz alltägliche Art und Weise nahe bringen. In der Erfahrung von Raum, Licht und Ton soll der ganze Mensch mit seinen Sinnen für die durch­aus aktuellen Facetten der Benediktsregel angesprochen werden«.

Jeweils einen besonderen Aspekt bene­diktinischer Spiritualität verdeutlichten in den einzelnen Abschnitten der Vigil un­terschiedliche Lichtinstallationen, Orgel­meditationen, Lesungen aus der Bene­diktsregel und Choralgesänge. In diesem Jahr standen die Kapitel der Regel über die Aufnahme der Gäste (Kap. 53), über die

Einberufung der Brüder zum Rat (Kap. 3), über die Ordnung für Handarbeit und Lesung (Kap. 48) und das Kapitel über die Nachtruhe der Mönche (Kap. 22) im Vorde rgrund.

An der Orgel waren Martin Flecken­stein, Klaus Geitner, Michael Hartmann und Tobias Skuban zu hören. Gesungen hat die Choralschola der Abtei Sankt Boni­faz. Wie in den Jahren zuvor hat Birgitta Klemenz, Stiftsarchivarin der Abtei Sankt Bonifaz, die Konzeption für die Licht­installation zusammen mit der Firma magic events erarbeitet.

Seit dem Münchner Stadtjubiläum 2008 gehört die Orgelvigil in der Basili­ka Sankt Bonifaz zum festen Jahrespro­gramm der Abtei und lockt immer wieder Hunderte von Besuchern an. .

Benediktinische Spiritualität mit allen Sinnen erlebtOrgelvigil zum Benediktsfest in der Münchner Basilika Sankt Bonifaz lockt über 150 Besucher an

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Die Tagespost, 16. April 2013

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Allgäuer Zeitung, 1. Juni 2013

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Starnberger Merkur, 25. Juni 2013

Augsburger Allgemeine, 24. Mai 2013

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Page 61: Andechser Bergecho

Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2013

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Donaukurier, 18. Mai 2013

Münchner Kirchenzeitung, 12. Mai 2013

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Neue Westfälische, 23. März 2013

Augsburger Allgemeine, 14. Juni 2013

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impressumV.i.S.d.P.: P. Valentin Ziegler Bergstraße 2, 82346 Andechs Tel.: 08152/376­0, Fax: 08152/376­267 www.andechs.de redaktion Christian Bolley, Martin Glaab, Birgitta Klemenz verantwortlich für anzeigen Martin Glaabgestaltung Mellon Design druck Agentur Beckenbauer, Weidmannstr. 5, 80997 MünchenGedruckt auf umweltfreundlichem Papier

bildnachweis Titelbild: Martin Gebhardt; Alle Fotoaufnahmen durch Benedik­tinerabtei Sankt Bonifaz in München und Andechs, außer: Argum/Thomas Ein berger (S. 42); Bräuer Ludger (S. 16); Burkhard Thomas (S. 49); Eberl Gabriele (S. 48); Emons Heike (S. 17); Erhard Amelie (S. 54); Eschenloher Eugen (S. 51); Fotolia.com (S. 24); Frei Lisa (S. 41); Köpf Georg (S. 47); Kösel Verlag (S. 56); Kubecka Sylvia (S. 47); Huber Hubert (S. 38); McPhail Jona­than www.jbmphoto.net (S. 3, 18, 19); Müller Wolfgang (S. 31); Ostheimer Jochen (S. 55); Foto Baumgart/StMELF (S. 30); Rieder Doris (S. 27); Rüter Josef (S. 52); Scharf Ulrike (S. 7); Scheuer­mann Kon rad (S. 27, 28, 29); Schuh­bauer­von Jena Stefan (S. 3, 44, 45); Seyerlein Johannes (S. 15); Sonnber­ger Franz (S. 3, 4, 5, 6, 7); Steffen 962, Wikimedia Commons (S. 13); Schmid Thomas (S. 33); Steinrötter Bernd (S. 64); Trauner Roland (S. 17); Touris­musverband Starnberger Fünfseen­land (S. 53); Treybal Georgine (S. 11); Verlag Herder (S. 24); Werner Gerhard (S. 36); Widler Stephan (S. 8, 9, 10); Xxkazik, Wikimedia Commons (S. 13); Zeiller Martin (S. 26).

Das nächste Andechser Bergechoerscheint anfang dezember 2013

Es war, als hätt der Himmeldie Erde still geküsst,

dass sie im Blütenschimmervon ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht,

es rauschten leis’ die Wälder,so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannteweit ihre Flügel aus,

flog durch die stillen Lande,als flöge sie nach Haus.

joseph von eichendorff (1788 – 1857)

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