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Gliederung
› Ausgangssituation
› Zielstellung
› Der Weg
› Umsetzung › Grundlagen
› Vorbereitungsphase
› Themen für die Zukunftswerkstatt
› Die Zukunftswerkstatt wird durchgeführt
› Strategie festlegen
› Dokumentation
› Organigramm
› Ergebnisse › Übergeordnetes
› Arbeitsgruppe Gewerbe
› Arbeitsgruppe Image
› Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum
› Arbeitsgruppe Kinder/Jugend
› Arbeitsgruppe Wohnen
› Fazit
GEWOBAG | Seite 2
Ausgangssituation
Der Mehringplatz liegt im Herzen Berlins, in Kreuzberg, nahe der
belebten Friedrichstraße. Er ist ein soziales Brennpunktgebiet
mit rund 5.500 BewohnerInnen.
› 2010 belegte das Gebiet im Monitoring Soziale Stadt trotz der Umsetzung
soziokultureller Projekte durch das aktive Quartiersmanagement den Rang
431 von 434.
› 55 % der BewohnerInnen allgemein und 75 % der unter 15-Jährigen
beziehen staatliche Transferleistungen. 71 % der BewohnerInnen haben
einen Migrationshintergrund.
› Zunehmende Verwahrlosung des öffentlichen Raums, Kriminalität und Drogen. Einkommensstarke Familien ziehen vermehrt weg.
› Vom Charme des einst wunderschönen Platzes im Herzen Berlins ist nicht mehr viel zu spüren.
› Unter den BewohnerInnen und lokalen Akteuren wird der Ruf nach Veränderung laut. Der Abwärtstrend soll aufgehalten und umgekehrt werden.
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Zielstellung
Vision:
› Der Mehringplatz ist ein lebendiger, attraktiver,
sauberer und friedlicher Ort zum Wohnen,
zum Arbeiten und zum Erholen.
› Die Nachbarschaft ist stabil, achtet einander.
› Besucher des Platzes schätzen diesen Ort
und verweilen gerne.
› Das geographische Potenzial wird genutzt und
der Platz ist an angrenzende ökonomische und
kulturelle Zentren Berlins angeschlossen und geschätzt.
› Das Image des Platzes hat sich mit Hilfe einer aktiven Bewohnerschaft und
engagierter AkteurInnen gewandelt. Es ist eine geschätzte, bekannte
Adresse in Berlin.
GEWOBAG | Seite 4
Den runden Mehringplatz säumen mehr-
geschossige Wohnhäuser – seinerzeit von
international bekannten Architekten geplant.
Der Weg 1/2
› Im Dezember 2010 entsteht in der Kiezrunde des Quartiersmanagements
die Idee zur Durchführung einer Zukunftswerkstatt.
› Februar 2011 – Quartiersmanagement, Senat, Bezirk und die
Wohnungsunternehmen GEWOBAG und EUCAL entscheiden sich für eine
gemeinsame Unterstützung des Vorhabens
› Die Zukunftswerkstatt ist ein kreatives, zielgerichtetes, ergebnisoffenes
Instrument der Bürgerbeteiligung. Das Verfahren nach dem Modell von
Jungk/Müllert beinhaltet eine Kritik-, Phantasie- und Umsetzungsphase.
› In dem Verfahren ist das Ziel, bestehende Probleme zu erkennen und zu
benennen, um im Anschluss kreative Lösungen zu finden und diese
schließlich auf Machbarkeit zu prüfen.
› Durchführung der Zukunftswerkstatt am 28./29.05.2011 unter Beteiligung
von mehr als 150 BewohnerInnen und AkteurInnen
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Der Weg 2/2
› Entscheidung über Umsetzung der Lösungsansätze in einem
Strategieworkshop im Juni 2011 mit den Entscheidern/Finanziers
› Bildung eines Forums mit 5 Arbeitsgruppen, Lenkungsausschuss mit
Koordinierungsrat (beigefügtes Organigramm siehe Seite 13)
GEWOBAG | Seite 6
Umsetzung (1/6)
1. Grundlagen
› Durchführung und Finanzierung
der Zukunftswerkstatt wird beschlossen
› Mittel in Höhe von 18.981 EUR werden durch das Programm Soziale Stadt
bereitgestellt.
› Wohnungswirtschaft: GEWOBAG und EUCAL tragen das Vorhaben mit –
Finanzierung von 15.344 EUR.
› Den Zuschlag über ein Ausschreibungsverfahren mit Prequalifizierung der
BewerberInnen erhält das Team Zukunftswerkstatt Köln und SOCIUS
Organisationsberatung.
GEWOBAG | Seite 7
Intensive Diskussionen während der
Zukunftswerkstatt
Umsetzung (2/6)
2. Vorbereitungsphase
› ExpertInneninterviews mit VertreterInnen der Stadt, Bezirks- und
Wohnungsverwaltung
› Mobiles Eck wird aktiv, um die BewohnerInnen nach ihrer Meinung zu
fragen. Stimmungsbild zur aktuellen Situation im Gebiet wird aufgenommen.
› In einem Planungsworkshop gründet sich ein Planungsteam aus 15
Personen (BürgerInnen, VertreterInnen der Stadt und der
Wohnungsgesellschaften).
› Planungsteam unterstützt bei der Vorbereitung der Zukunftswerkstatt und
leistet in hohem Maße Kommunikationsarbeit.
› Planungsteam initiiert und koordiniert eine aktive Pressearbeit .
› Eine Kunstaktion „KOPF oder ZAHL“ mobilisiert die
BewohnerInnen für die Zukunftswerkstatt.
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Umsetzung (3/6)
3. Themen für die Zukunftswerkstatt
• Attraktivitätssteigerung und Imageförderung für den Platz
• Sicherheit im Kiez
• bezahlbaren Wohnraum schaffen
• Stärkung des Gewerbes
• Initiativen und Engagement im Kiez
• Selbstbestimmtes Leben von Kindern
• Förderung der Vielfalt von Kulturen
• Verbesserung der Kommunikation
und Zufriedenheit der BewohnerInnen
• Identität und Geschichte des Platzes
GEWOBAG | Seite 9
BewohnerInnen im Dialog mit VertreterInnen der Verwaltung
und der Wohnungswirtschaft.
Umsetzung (4/6)
4. Die Zukunftswerkstatt wird durchgeführt
› 150 BewohnerInnen, VertreterInnen der Wohnungsbaugesellschaften,
zivilgesellschaftliche Akteure aus dem Kiez sowie politische
EntscheidungsträgerInnen kommen zur zweitägigen Zukunftswerkstatt am
28./29.05.2011 zusammen.
› AOK leistet einen Beitrag und stellt die Räume für beide Tage zur Verfügung
› 11 Themen werden von den Beteiligten bearbeitet
› Lösungsvorschläge werden erarbeitet
› Eine Vision wird entwickelt: „Zurück zu einem der schönsten Plätze Berlins“.
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Umsetzung (5/6)
5. Strategie festlegen
› Gründung eines Forums mit 5 Arbeitsgruppen
(siehe Organigramm Seite 13)
- AG Öffentlicher Raum (mit Unter-AG Bauzaungestaltung und Unter-AG
mittelfristige Platzgestaltung), AG Gewerbe, AG Wohnen, AG Bildung für Kinder
und Jugendliche, AG Image
› Festlegung der Zusammenarbeit (Entscheidungswege etc.)
› Wohnungsgesellschaften GEWOBAG und EUCAL, die Stadt sowie die AOK
haben Budgets zur Umsetzung von Maßnahmen festgelegt/vereinbart
› Vision als Leitgedanken für den Prozess verankert
› aktive Pressearbeit ist vereinbart und Verantwortung geklärt
GEWOBAG | Seite 11
Während der Zukunftswerkstatt
Umsetzung (6/6)
6. Dokumentation
› Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden in einer 6-seitigen Broschüre
dokumentiert. Ein Ergebnistelegramm wird per Hauswurfsendung an die
BewohnerInnen im Kiez verteilt. Zusätzlich wurde eine 157-seitige
Gesamtdokumentation durch den Träger erstellt, die auf der Homepage des
Quartiersmanagements veröffentlicht ist.
› In einer Bauzaunausstellung unter Federführung des QM und der AG
Bauzaun mit Beteiligung von GEWOBAG, AOK und Seniorenamt
Friedrichshain-Kreuzberg sowie der BVG werden die Ergebnisse im
November 2011 öffentlich präsentiert.
› Auf der jährlichen Bürgerversammlung (zuletzt am 30.11.2011) wird über die
Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen berichtet.
› Protokollierung und kontinuierliche Veröffentlichung der Ergebnisse aus den
Arbeitsgruppen durch das QM im Internet, durch E-Mail-Newsletter und
zweimonatige Informationsblätter sowie monatliche Gremien
GEWOBAG | Seite 12
Ergebnisse (1/7)
Übergeordnetes
Der Dialog zwischen allen Beteiligten
ist erfolgreich in Gang gesetzt –
es gibt bis heute einen regen Austausch
zur Zukunft des Platzes.
BewohnerInnen und VertreterInnen der GEWOBAG, des Senats und
Bezirks, lokaler Institutionen arbeiten regelmäßig und außerordentlich
aktiv in den fünf Arbeitsgruppen weiter.
Lösungsansätze konnten gemeinsam erfolgreich umgesetzt werden.
GEWOBAG | Seite 14
Sich gemeinsam für den Kiez engagieren heißt auch Spaß
haben.
Ergebnisse (2/7)
Arbeitsgruppe Gewerbe
› Die Ergebnisse der Konzeptstudie ‚Kreative Raumpioniere‘ zur Umsetzung
des Gewerbemixes im Gebiet liegen vor.
› GEWOBAG hat einen Bauantrag gestellt, um ein erstes neues Gewerbe
am Platz zu errichten und damit ein Ergebnis der Konzeptstudie
umzusetzen – Ansiedlung von „Kreativen“ am Platz
› Gewerbestammtisch kommt regelmäßig zusammen
› gemeinsame Weihnachtsbaumaktion in 12/2011- UnternehmerInnen
kooperieren mit Schule und setzen ein Zeichen für den Gewerbestandort
Mehringplatz
› Entwicklung einer Kundenkarte ist in Arbeit
GEWOBAG | Seite 15
Ergebnisse (3/7)
Arbeitsgruppe Image
› Ein Markenmodell und die Bildmarke
für das Quartier sind entwickelt –
der Markenkern ist „Schönheit“.
› Stetige Pressearbeit hat berlinweit zu
einer Umkehr in der Berichterstattung geführt – regelmäßig erscheinen
positive Nachrichten.
› Lenkungsausschuss hat 10.000 EUR finanziert zur Entwicklung eines
corporate designs für den Platz inkl. eigenem Logo und Claim.
› Ein Marktbearbeitungsplan zur Verstetigung der Vision und der Marke ist
erarbeitet. Freigabe durch den Lenkungsausschuss steht an.
Mit der Kunstaktion „Kopf oder Zahl“ wurde die Zukunfts-
werkstatt eröffnet: Teilnehmer warfen Münzen in den
Mehrinplatz-Brunnen und verwandelten ihn in einen
öffentlichen Raum für Wünsche, Chancen und Perspektiven
für das Quartier.
GEWOBAG | Seite 16
Ergebnisse (4/7)
Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum 1/2
› Eine Bauzaunausstellung wurde am 29.09.2011
eröffnet und informiert während der Bauarbeiten
über die Geschichte des Platzes und die
Ergebnisse aus der Zukunftswerkstatt.
› Am Mehringplatz hat am 01.05.2012 ein Platzgärtner seine Arbeit
aufgenommen:
- Der Platzgärtner kümmert sich um die Pflege und Sauberkeit im öffentlichen
Raum rund um den Mehringplatz.
- Er steht allen Passanten für Fragen zum Kiez zur Verfügung
- Der Platzgärtner wird finanziert durch GEWOBAG, Bezirk und AOK – eine
einmalige Kooperation ist zustande gekommen.
› Die Blumenkübel-Allee wird neben dem Platzgärtner auch ehrenamtlich
durch BewohnerInnen versorgt.
› Der Etat für die städtische Reinigung des Platzes wird aufgestockt. GEWOBAG | Seite 17
Auf großformatigen Fotos skizziert die
Bauzaunausstellung Historisches und Zukünftiges.
Ergebnisse (5/7)
Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum 1/2
› Geplante bauliche Veränderungen:
- Die BVG verlegt nach Arbeiten am
U-Bahnschacht Rollrasen.
- Der Bezirk baut Brunnen und Engel auf
und nimmt den Brunnen in Betrieb.
- GEWOBAG bepflanzt die Fläche.
- Vorstellungen der BewohnerInnen zur Aufwertung der Baumscheiben wurden
in einem Workshop erarbeitet und im Spätsommer 2012 umgesetzt.
Platzgärtner Heinrich Fust kümmert sich nicht nur
um die Pflanzen am Mehringplatz. Auch
interessierte TouristInnen und MieterInnen
bekommen seine Aufmerksamkeit, wenn sie sich
an ihn wenden.
GEWOBAG | Seite 18
Ergebnisse (6/7)
Arbeitsgruppe Kinder/Jugend
› Eine Lernwerkstatt für Kinder und Jugendliche ist eingerichtet, in der
Kinder anhand alternativer Lernkonzepte die Welt erforschen.
› Berufsperspektivische Beratung von Jugendlichen
› Bereitstellung von Büchern für die Bibliothek der Galilei-Grundschule.
› Ein Kinder- und Jugendrat ist eingerichtet.
› Die Fassade des KMA-Jugendtreff wurde unter Beteiligung der
Jugendlichen neu gestaltet.
› Ein reger Austausch zu den Themen Elternaktivierung und -arbeit sowie
zum Übergang KITA-Grundschule findet statt.
GEWOBAG | Seite 19
Ergebnisse (7/7)
Arbeitsgruppe Wohnen
› Ein Mieterbeirat der GEWOBAG wurde als Sprachrohr
der BewohnerInnen gewählt.
› Ein Interkultureller Garten und Mehrgenerationentreff
als nachbarschaftliche Begegnungsstätte wurde an
die BewohnerInnen übergeben.
› Für die MieterInnen der EUCAL gibt es einmal pro
Woche einen Ansprechpartner in einem Vorortbüro.
› GEWOBAG und EUCAL schließen eine Kooperation zur Verbesserung des
Sicherheitsgefühls vor Ort.
› Es finden regelmäßig Sperrmüll-Aktionstage statt.
› GEWOBAG hat ihre Vermietungsstrategie auf Bedürfnisse des Quartiers
angepasst und beteiligt die Mieter bei der Suche „IHRES“ Nachbarn.
› Nachbarschaftsfeste finden unter Einbindung aller BewohnerInnen und
AkteurInnen statt. GEWOBAG | Seite 20
Blick in den interkulturellen
Garten.
Fazit
Durch die Zukunftswerkstatt Mehringplatz wurden
viele Kräfte im Quartier mobilisiert,
bürgerschaftliches Engagement gestärkt, der
Austausch zwischen den BewohnerInnen
untereinander und zu den Institutionen gefördert,
Kooperationen geschlossen und nachhaltige
Entwicklungen angestoßen, die sich positiv im
Quartier auswirken.
Es wurde damit ein dynamischer, weitreichender
Bürgerbeteiligungsprozess in Gang gesetzt, eine
Vision entwickelt und sichtbare Maßnahmen zur
Entwicklung des Standortes eingeleitet.
GEWOBAG | Seite 21