arbeitsblatt • i care pflege 46.5.1 pflege von menschen ...€¦ · arbeitsblatt • i care...

1
Arbeitsblatt • I care Pflege 46.5.1 Atemunterstützende Maßnahmen 46 Überprüfen Sie Ihre Lösungen mit dem Buch I care Pflege. Georg Thieme Verlag, Stuttgart · I care Pflege · 2020 Bestimmte Krankheiten oder Umstände führen zu einer er- schwerten Atmung, zu einem erhöhten Atmungsbedarf oder einem erschwerten Abhusten von Bronchialsekret. Atemun- terstützende Maßnahmen können helfen, dass der Patient sich besser fühlt, dass er schneller genesen und das Krankenhaus wieder verlassen kann. Einen großen Stellenwert haben ate- munterstützende Maßnahmen bei der Pneumonieprophylaxe. Atemunterstützende Maßnahmen können in atemvertiefende und sekretmobilisierende Maßnahmen unterteilt werden: Atemvertiefende Maßnahmen • atemunterstützende Positionierungen • Lippenbremse • Kontaktatmung • atemstimulierende Einreibungen • Anwenden von Atemtrainern Sekretmobilisierende Maßnahmen • ausreichend trinken • Drainagelagerungen Huffing: fociertes Ausatmen • Inhalation • Perkussion und Vibration Atemwegssekret absaugen Wenn ein Patient nicht mehr in der Lage ist, Bronchialsekret abzuhusten, sollte er abgesaugt werden, um Atelektasen und Pneumonien vorzubeugen. Absaugen ist für den Patienten nicht nur äußerst unange- nehm, sondern kann auch zu Komplikationen führen. Unter- schieden wird in nasales, orales und endotracheales Absau- gen. Verordnung: Eine ärztliche Anordnung muss (außer in Not- fallsituationen) immer vorliegen! Indikationen: rasselndes Atemgeräusch, mangelhaftes Abhus- ten bei körperlicher Schwäche, Aspiration, Gewinnung von Tra- chealsekret zur Diagnostik Kontraindikation: starker Reizhusten und sehr zäher Schleim (hier schleimlösende Maßnahmen), keine Besserung trotz vor- heriger Absaugversuche, Schädel-Hirn-Trauma Komplikationen: Würgereiz/Erbrechen, Bradykardie durch Vagusreiz, Schleimhautverletzung, kurzfristiger Sauerstofman- gel, Keimverschleppung in die Lunge Häufigkeit: So oft wie nötig, aber so selten wie möglich ARBEITSAUFTRAG Nennen Sie allgemeine Ziele von atemunterstützenden Pflege- maßnahmen. Zählen Sie die 4 Hauptfaktoren auf, welche die Entstehung einer Pneumonie begünstigen. Informieren Sie sich über die verschiedenen atemvertiefenden Maßnahmen und deren Prinzipien. Was muss von pflegerischer Seite jeweils beachtet werden? Erläutern Sie das Prinzip der Drainagelagerungen. Was ist wichtig in der Vorbereitung? Welche Kontraindikationen gibt es? Erklären Sie den Begriff „Huffing“. Welche Patienten profitieren besonders davon? Inhalationen befeuchten die Schleimhäute und lösen Bronchial- sekret. a. Welche 2 Formen der Inhalation gibt es? b. Erläutern Sie jeweils das Prinzip und die Anwendung der Inhalation mit • Vernebler • Dosieraerosol (mit und ohne Spacer) • Pulverinhalator • atemzugesteuertem Inhalator 1 2 6 5 4 3 Einatmung Ausatmung Atemstimulierende Einreibung. Foto: A.Fischer, Thieme Pflege von Menschen mit Erkrankungen des Atmungssystems

Upload: others

Post on 25-Sep-2020

137 views

Category:

Documents


4 download

TRANSCRIPT

Page 1: Arbeitsblatt • I care Pflege 46.5.1 Pflege von Menschen ...€¦ · Arbeitsblatt • I care Pflege 46.5.1 Atemunterstützende Maßnahmen 46 Überprüfen Sie Ihre Lösungen mit dem

Arbeitsblatt • I care Pflege 46.5.1

Atemunterstützende Maßnahmen46

Überprüfen Sie Ihre Lösungen mit dem Buch I care Pflege.

Geor

g Th

iem

e Ve

rlag,

Stu

ttga

rt ·

I car

e Pfl

ege

· 202

0

Bestimmte Krankheiten oder Umstände führen zu einer er-schwerten Atmung, zu einem erhöhten Atmungsbedarf oder einem erschwerten Abhusten von Bronchialsekret. Atemun-terstützende Maßnahmen können helfen, dass der Patient sich besser fühlt, dass er schneller genesen und das Krankenhaus wieder verlassen kann. Einen großen Stellenwert haben ate-munterstützende Maßnahmen bei der Pneumonieprophylaxe.Atemunterstützende Maßnahmen können in atemvertiefende und sekretmobilisierende Maßnahmen unterteilt werden:

Atemvertiefende Maßnahmen• atemunterstützende Positionierungen• Lippenbremse• Kontaktatmung• atemstimulierende Einreibungen• Anwenden von Atemtrainern

Sekretmobilisierende Maßnahmen• ausreichend trinken• Drainagelagerungen• Huffing: fociertes Ausatmen• Inhalation• Perkussion und Vibration

Atemwegssekret absaugenWenn ein Patient nicht mehr in der Lage ist, Bronchialsekret abzuhusten, sollte er abgesaugt werden, um Atelektasen und Pneumonien vorzubeugen. Absaugen ist für den Patienten nicht nur äußerst unange-nehm, sondern kann auch zu Komplikationen führen. Unter-schieden wird in nasales, orales und endotracheales Absau-gen.Verordnung: Eine ärztliche Anordnung muss (außer in Not-fallsituationen) immer vorliegen! Indikationen: rasselndes Atemgeräusch, mangelhaftes Abhus-ten bei körperlicher Schwäche, Aspiration, Gewinnung von Tra-chealsekret zur DiagnostikKontraindikation: starker Reizhusten und sehr zäher Schleim (hier schleimlösende Maßnahmen), keine Besserung trotz vor-heriger Absaugversuche, Schädel-Hirn-Trauma Komplikationen: Würgereiz/Erbrechen, Bradykardie durch Vagusreiz, Schleimhautverletzung, kurzfristiger Sauerstofman-gel, Keimverschleppung in die LungeHäufigkeit: So oft wie nötig, aber so selten wie möglich

ARBEITSAUFTRAG

Nennen Sie allgemeine Ziele von atemunterstützenden Pflege-maßnahmen.

Zählen Sie die 4 Hauptfaktoren auf, welche die Entstehung einer Pneumonie begünstigen.

Informieren Sie sich über die verschiedenen atemvertiefenden Maßnahmen und deren Prinzipien. Was muss von pflegerischer Seite jeweils beachtet werden?

Erläutern Sie das Prinzip der Drainagelagerungen. Was ist wichtig in der Vorbereitung? Welche Kontraindikationen gibt es?

Erklären Sie den Begriff „Huffing“. Welche Patienten profitieren besonders davon?

Inhalationen befeuchten die Schleimhäute und lösen Bronchial-sekret. a. Welche 2 Formen der Inhalation gibt es?b. Erläutern Sie jeweils das Prinzip und die Anwendung der

Inhalation mit• Vernebler• Dosieraerosol (mit und ohne Spacer)• Pulverinhalator• atemzugesteuertem Inhalator

1

2

6

5

4

3

Einatmung

Ausatmung

Atemstimulierende Einreibung.

Foto: A.Fischer, Thieme

Pflege von Menschen mit Erkrankungen des Atmungssystems