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& B22341 Ausgabe 170 1/2017 Februar bis April 2017 Noris Swingtett feiert 2017 ein Doppeljubiläum Sommerreise auf Luthers Spuren nach Halle Nachtspaziergang im Tiergarten Einladung zur Hauptversammlung stadtpark journal

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&

B22341Ausgabe 170

1/2017

Februar bis April 2017

Noris Swingtett feiert 2017 ein

Doppeljubiläum

Sommerreiseauf Luthers Spuren

nach Halle

Nachtspaziergangim Tiergarten

Einladung zurHauptversammlung

stadtparkjournal

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Rubriken:

TTeerrmmiinnee::

Editorial Seite 3

Reportage Seite 4

Veranstaltungen Seite 10

Reise Seite 18

Parks Seite 30

Mitglieder, Impressum Seite 31

16. Februar 2017 Unterirdische ZeitzeugenFührung in den Bunker unter dem Hauptbahnhof

18. Februar 2017 Frühlingsball mit Tango Seite 10Noris Swingtett spielt inmitten eines Frühlingsblumenmeeres

19. März 2017 Bachs Johannes-Passion Seite 12Philharmonischer Chor in der Meistersingerhalle

23. März 2017 Führung im Turm der Sinne Seite 14Das Gedächtnis als Hüter aller Dinge

25. April 2017 Rück- und Ausblick beim IKV Seite 16Jahreshauptversammlung beginnt um 19 Uhr

18. Mai 2017 Nicht nur die Nachteulen Seite 17Abendführung im Tiergarten

22. - 27. Juni 2017 Auf Luthers Spuren Seite 18Reise nach Halle, Wittenberg und Torgau

3. - 7. September 2017 Die Schuhe geschnürt Wanderfahrt ins Defereggental

Reportage: Ein Leben mit Musik Seite 4Roland Ott gründete vor 60 Jahren das Noris Swingtett

IKV-Jubilare geehrt Seite 27Blumen und Dank bei der Weihnachtsfeier

Industrie und Kulturverein, Berliner Platz 9, 90409 Nürnberg, Telefon: 0911 / 53 33 16, Telefax: 0911 / 53 06 722, web: www.ikv-nuernberg.de

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

ist Ihnen auch mulmig gewesen? Wie sollte man nach denKatastrophen des vergangenen Jahres einfach „gutenRutsch“ sagen und ungetrübt ein glückliches und gesundesneues Jahr wünschen?

Ja, wie? Und gleichzeitig waren solche guten Wünsche dochdie einzige Möglichkeit, die Hoffnung auf ein besseres undfriedliches 2017 in wenige Worte zu packen.

Vielleicht geht es ja genau darum: Nicht zu kapitulieren voreiner Welt, die unberechenbar ist und sich anscheinendimmer schneller dreht. In der der Schatten vieler Kriege unddes ungerechten Wirtschaftens auf unseren Wohlstand fällt.In der wir immer noch weitgehend – und verglichen mitanderen Regionen der Erde sogar unglaublich – sicher sind,aber uns nicht mehr sicher fühlen können.

Huch, das klingt fast schon wie der Anfang einer Predigt.Aber nichts liegt mir ferner als das Erklären von Richtig undFalsch. Viele von Ihnen haben selbst noch Krieg erlebt undharte Zeiten durchstanden, Sie haben vielleicht schlimmeKrankheiten überwunden und ganz sicher um liebeMenschen getrauert. Und Sie leben weiter, mit und trotzVerlust und Schmerz.

Wie das geht und wie Menschen mit schwierigen Situatio-nen klarkommen, ohne dauerhaft Schaden zu nehmen, daserforschen die Psychologen gerade. Resilienz heißt dasModewort dazu. Es bedeutet, Quellen der Stärke zu finden.In sich selbst, in anderen, in dem, was uns umgibt. Eine Freundin, die ein persönlich schweres Jahr hinter sichhat, berichtet, dass sie nachts vor die Tür geht. Der Himmelda oben, sagt sie, ist voller Sterne und Unendlichkeit. Wennsie das anschaue, würden ihre eigenen Probleme zwar nichtverschwinden und die Erfahrungen schmerzhaft bleiben –aber eingeordnet ins Universum seien sie vielleicht doch einwenig weniger bedeutend.

Für 2017 wünsche ich Ihnen, dass Sie ein solches Wunder-mittel, das Ängste und Sorgen relativiert, für sich finden.Und dass Sie die schönen Seiten des Lebens genießen unddie glücklichen Momente schätzen können. Auf ein Neues!

Mit tausend Grüßen

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RReeppoorrttaaggee

Rückblicke liegen Roland Ott fern. Viel lieberwidmet er sich dem Tag und seinen Aufga-

ben, bereitet die Zukunft und den nächsten Auf-tritt vor. Üben, ja freilich, müsste er jeden Tag…Aber die Zeiten, in denen das Noris Swingtett 80Einsätze im Jahr spielte und für die Winterbälleund in der Faschingszeit ausgebucht war, sindvorbei. Und Roland Ott und seine sechs Musikerplus Sängerin, die immerhin schon seit 20 Jahrenin gleicher Besetzung spielen, können sich beimÜben auf die Wochen vorm nächstenAuftritt konzentrieren.

Zeit, sich bei einer Tasse Cappuc-cino im Parks an alte Zeiten zu erin-nern und in Fotos zu stöbern. Da isteines aus der Frühzeit: Eine Bretterbudewar der Übungsraum, die Wände hattendie jungen Musiker mit Eierkartonsgespickt und sich dann selbst hineinge-

quetscht. Für Karlheinz Kuntze, den Mann am Kla-vier, Roland Ott am Schlagzeug und den BassistenNorbert Kuntze gab es noch Sitzgelegenheiten, dieBläser – Mike Spieß an der Trompete, ErwinDöllinger mit Klarinette – abermussten stehen und die Ell-bogen anziehen.

Das Noris Swingtett und sein Bandleader feiern heuer ein Doppeljubiläum.

LLeebbeenn iimm TTaakktt ddeess SSwwiinngg

Ein Leben ohne Musik, das ist für Roland Ott unvorstellbar. Der quirlige Bandleaderdes Noris Swingtetts, der 22 Jahre lang auch Geschäftsführer des IKV war, feiert 2017gleich zwei Jubiläen: 60 Jahre Noris Swingtett und im März seinen 80. Geburtstag.

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Reportage

Der Jubilar: Roland Ott

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Diese Chuzpe, wahrscheinlich schon damals sehrcharmant vorgetragen, hat Roland Ott viele Türengeöffnet. Der Lehrlingsband verhalf sie zu beacht-lichen Einnahmen: 3,50 D-Mark pro Mann pro Stun-de war der Tarif, als Auszubildender verdiente RolandOtt in den 1950er Jahren gerade 80 D-Mark imMonat!

Es dauerte eine Zeit lang, bis sich die Instrumentie-rung (mehr Blech!) und die Besetzung zurecht geruk-kelt hatten. 1959 war von den Musikern der erstenStunde nur Roland Ott geblieben. In neuer Besetzungbaute das Noris Swingtett seine Aktivitäten sogar nochaus und spielte bei Vereinsfeiern, Firmenfesten und imTanzcafé „Vier Jahreszeiten“. Ab 1962 traten dieMannen, inzwischen um eine Sängerin verstärkt, inamerikanischen Clubs auf.

Einen Auftritt im Erlanger Service Club schildertdie Broschüre zum 40-jährigen Bestehen des NorisSwingtetts: „Donna Herberger sang zum ersten Malmit und riss nicht nur wegen ihrer Stimme, sondernauch wegen ihres tief ausgeschnittenen Kleides die GIsaus ihren Kasernenträumen.“

Trotz aller Erfolge: Keiner der Musiker konnte sichvorstellen, ganz vom Noris Swingtett zu leben. „Wirhatten alle einen guten Beruf, das war etwas Sicheres“,sagt Roland Ott, der in der Stahlbranche gebliebenwar und in verschiedenen Firmen im Außendienstarbeitete. Ein stetiges Einkommen, das hörten dieMusiker des Swingtetts aus den Unterhaltungen mitProfi-Musikern heraus, mache das Leben sehr vieleinfacher.

Und der Musik tat es keinen Abbruch. Der eige-ne Anspruch immerhin war so ambitioniert wie dervon Profis: gute Tanzmusik zu machen. „Wann demNoris Swingtett der entscheidende Durchbruch zueinem der meistbeschäftigten Tanzorchester imfränkischen Raum gelang, lässt sich im Nachhineinnur sehr schwer sagen“, fasst die Jubiläumsschriftzum 40-Jährigen zusammen.

So viele Veranstaltungen waren es, dass Roland Ottgar nicht alle aufzählen kann. 27 Jahre hintereinanderhat das Noris Swingtett den Silvesterball in der Mei-stersingerhalle gespielt, beim CSU-Ball sowieso undnatürlich war es beim Ball der Luftfahrt und dem Val-entinsball zu hören. Gala-Bälle der Tanzschulen, Auf-tritte beim BR und und und… Natürlich auch dieBälle des IKV und die Deutschen Meisterschaften, dieder Kulturverein regelmäßig mit dem TanzsportclubRot-Gold-Casino ausrichtet.

Reportage

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Reportage

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Einmal hat das Swingtett bei der Großveranstaltungeiner Versicherung gespielt. Als dort die besten Vertre-ter zu einer Kreuzfahrt eingeladen wurden, ergriffRoland Ott wieder die Initiative: „Habt ihr dennschon eine Kapelle an Bord?“ Man verhandelte inMünchen, 1992 dann flog die Band nach Nizza undder Bandbus mit dem Equipment reiste hinterher. DieVersicherung zahlte das alles, dafür spielte die Bandgratis für die 100 Passagiere und schipperte zehn Tageauf der „Starflyer“ übers Mittelmeer. „Das war doll“,erinnert sich Roland Ott.

Findig war er schon immer. Und kam so auch zumGeschäftsführer-Posten beim Industrie- und Kultur-verein. Dessen früherer Vorsitzender Karl Nigl hatteRoland Ott angesprochen: „Wir suchen einenGeschäftsführer. Sie kommen doch viel herum: Ken-nen Sie jemanden, der in Frage käme?“ Roland Ottmusste nicht lang überlegen. Er hatte schon Bälle fürden IKV gespielt und dachte „das wäre ein schönerArbeitsplatz“. Also bewarb er sich. 1980 übernahm erdann die Geschäfte und das kleine Büro hinter demStadtpark-Restaurant. Veranstaltungen organisieren,für die Vermietung der Wohnanlage verantwortlichzeichnen und das Restaurant mit den Pächternabstimmen, sagt Roland Ott, sei „immer gut gelau-fen“. Der Menschenfreund knüpfte und hielt 22 Jahrelang den Kontakt mit den Mitgliedern, zu den IKV-Vorsitzenden Karin Brunner und Wolf-Rüdiger Pechhatte er ein gutes Verhältnis. 2002 dann zog er sichzurück, Tochter Barbara wurde seine Nachfolgerin.

Die Musik lief neben dem Beruf weiter. Was dennauch sonst? Mit vielen großen Musikern ist das NorisSwingtett über die Jahrzehnte aufgetreten. Die schön-sten musikalischen Erlebnisse verbindet der Jubilar mitRoberto Blanko, Roy Black und Fred Bertelmann.Auf den Fotos sind Roland Ott und seine Mannenaber auch mit Bruce Low und mit Max Greger zusehen. Oft blieb nur die Stunde vor dem Auftritt fürdie Proben, der Druck war hoch. „Für die Profis warimmer wichtig, dass wir nach Noten spielen konnten,aber das können wir natürlich.“

Die Show-Größen waren „alle nette Leute“, lobtRoland Ott. „Den letzten Ball in der Meistersinger-halle haben wir mit Ambros Seelos gespielt, das warauch jenseits der Bühne immer ein Mordshallo.“ Undmit Jazz-Legende Hugo Strasser, der im vergangenenJahr gestorben ist, hat er 25 Jahre lang auf Bällen Musikgemacht, sie waren „per Du“ und als Musiker auchbefreundet.

RReeppoorrttaaggee

Der Jubilar: Roland Ott

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RReeppoorrttaaggee

Überhaupt: Lange Beziehungen liegen RolandOtt. Seit 55 Jahren schon ist er mit seiner Frau Moni-ka verheiratet, mit Hans Tuscher und Thomas Finkspielt er seit 50 Jahren zusammen, seit 42 und 41 Jah-ren mit Joachim Kreie und Winfried Biber. ClausRaumberger ist seit 34, Walter Friedl und AndreasKlier sind seit 32 Jahren dabei. Dagegen wirken InesFratoianni (12) und Gerhard Erben (10) fast wieKüken. Die zweite Sängerin Sylke Schreiber stieß vorzwei Jahren zum Noris Swingtett.

Wird das nicht langweilig? „Eigentlich nicht. Wirfreuen uns immer wieder, wenn wir spielen“, sagtRoland Ott. Aber die Zeiten haben sich geändert.Große Bälle sind nicht mehr en vogue, die Tanzschu-len legen – aus Kostengründen – auch bei Abschluss-bällen Musik aus der Konserve auf. Der Bandleadernimmt den Wandel des Publikumsgeschmacks gelas-sen. „Man kann’s nicht ändern.“

Die sieben Musiker – drei Saxophonisten, Trom-peter und Pianist, Bassist und Schlagzeuger – plusSängerin proben monatlich, wie gewohnt im Wei-denkeller-Zimmer des Parks. Wenn Fritz Men-sching ein neues Stück arrangiert hat, auch mal öfter.Roland Ott freilich ist viel häufiger im Industrie-und Kulturverein anzutreffen. „Ich helfe immernoch der Barbara“, sagt er. Dreimal die Woche istder Unruheständler vor Ort und kümmert sich bei-spielsweise um kleine Reparaturen, er kennt dasLokal wie seine Westentasche.

Und sonst: Liegt ein Segelboot auf dem Altmühl-see, dazu fahren die Otts dreimal im Jahr zum Segelnin die Adria. Der Skipper ist – wer sonst – Roland Ott:„Ich habe sämtliche Scheine fürs große Boot!“ Mögeer es weiter so sicher und beswingt steuern wie dasNoris Swingtett.

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VVeerraannssttaallttuunnggeenn

D en Frühling herbeitanzen, das wäre doch was!Gelegenheit dazu bietet der Frühlingsball des

IKV, der heuer am Samstag, 18. Februar 2017, statt-findet.

Wie immer wird der Sternensaal im Parks festlichgeschmückt sein: Frühlingsblüher sind die erstenBoten der schönen Jahreszeit. Und natürlich spieltauch das Noris Swingtett. Hinhören lohnt sich,denn die Dame und die Herren spielen nicht nurbeswingt, sondern sie sind durch die Musik auchjunggeblieben.

So feiert das Noris Swingtett als Band 2017 einrundes Jubiläum: 60 Jahre. Und Gründer RolandOtt wird im März 80 Jahre alt, die man weder sehennoch fühlen kann. (Siehe Reportage)

Auch für Abwechslung ist gesorgt. Marco undValeria Gonzáles treten auf. Sie tanzen den Tangoauf argentinische Art, denn sie stammen aus demNorden des südamerikanischen Landes. Schon mitfünf Jahren haben sie die ersten Schritte gelernt undals Jugendliche alles ausprobiert: Folklore, klassi-schen Tanz und Jazzdance. Später in Buenos Airesgehörten sie dem Ballets Folklórico Nacional an undließen sich im Tango ausbilden, bevor sie 2012 alsBotschafter der Kultur aus Formosa in der Weltnominiert wurden. Aktuell leiten sie die Schule„Los Morenos" für argentinischen Tango und Folk-lore und zeigen in Shows, was den Tango ausmacht:

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Frühlingsball mit demNoris Swingtett undTango-Vorführung

Sie verbinden Schwung und Eleganz:Marco und Valeria Gonzáles.

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Veranstaltungen

Diese weichere Form desTango wird mal sehr langsam,mal schwungvoll getanzt. Tanz-haltung und Schrittfolgen sindnicht starr festgelegt, sondernwerden von den Paaren eherimprovisiert. Dabei führt derHerr entschieden und die Damepasst sich gefühlvoll an.

So sollte es natürlich auch beiWiener Walzer, Rumba und allenanderen Tänzen sein, die Sie andiesem Ballabend tanzen werden.Viel Vergnügen!

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VVeerraannssttaallttuunnggeenn

Mit einem der großen Konzerte der Musikge-schichte geht der Philharmonische Chor ins

neue Jahr: Am 19. März singt er die Johannes-Pas-sion von Johann Sebastian Bach.

Gegliedert in fünf bewegende Akte berichtet diePassion von Verrat und Gefangennahme Jesu, vonder Verleugnung Jesu durch Petrus, den Verhörenund der Verurteilung Jesu, von Kreuzigung undTod. Schlussakt ist das Begräbnis.

Erstmals aufgeführt wurde die Johannes Passionam Karfreitag 1724 in der Leipziger Nikolai-Kirche.Bach hatte den Bibeltext wortgetreu vertont, zusätz-lich Choräle, Arien und Instrumentalsoli kompo-niert. Schon im Jahr darauf präsentierte er eine neueFassung – insgesamt sind vier Versionen entstanden.Die heutzutage meist gespielte letzte Fassung istweitgehend identisch mit der Urfassung.

Von Schwierigkeitsgrad, Umfang und dramatur-gischer Gestaltung gilt die Partie des EvangelistenJohannes, die Martin Platz singen wird, als sehranspruchsvoll. Hörgenuss versprechen auch dieSolo-Auftritte von Marlene Mild (Sopran) undRuth Volpert (Alt), Florian Küppers als Christusund Jochen Kupfer in den Bass-Arien.

Aber auch dem Chor wird Höchstleistung abver-langt: Er schlüpft in die Rolle der Soldaten, die Jesusgefangen nehmen, verlangt als Pöbel die Kreuzigungund mimt die spottenden Häscher, die um die Klei-der des Sterbenden streiten. In schnellem Szenen-wechsel soll der Chor glaubhaft auch die Anteilnah-me der Christenheit am Leiden des Erlösers, die dieChoralsätze thematisieren, ausdrücken und um denToten trauern.

Unter Leitung von Gordian Teupke wird derPhilharmonische Chor Nürnberg diese Herausfor-derung sicher und stimmgewaltig meistern. FreuenSie sich darauf!

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VVeerraannssttaallttuunnggeenn

DDiiee WWeelltt iimm KKooppff

Führung zum menschlichen Gedächtnis im Turm der Sinne

Im Turm der Sinne können – und sollen – dieBesucher allerhand erleben. Das 2003 eröffnete Mit-machmuseum stellt alle Sinne vor und die eigeneWahrnehmung auf die Probe: Im Ames-Raum etwaerscheinen Menschen als Riesen oder Zwerge, jenach ihrem Standpunkt im Raum. Denn das Gehirnentscheidet sich fürs Gewohnte. Wenn ein Fenster sound so groß ist, denkt es, muss der Mensch danebenmindestens so und so groß sein. Eine Täuschung.

Genauso wie auch der Körper täuscht. Im Gehirnwird er repräsentiert. Dabei sind Hände, Gesicht undMund – also die empfindlichen und empfindsamenTeile – besonders groß abgebildet. Eine Nachbildung,Homunkulus genannt, veranschaulicht dieses Bild desGehirns vom Körper. Aber nicht nur über uns selbsttäuschen wir uns, auch die Umwelt täuscht. Vor einergestreiften Schiebewand beispielsweise ist es unmög-lich, das Gleichgewicht zu halten, und fürs räumlicheSehen braucht der Mensch zwei Augen.

Warum das so ist? Das Gehirn filtert aus einerUnmenge von äußeren Eindrücken die bedeutsamenheraus. Diese aktuellen Wahrnehmungen werden,wenn sie wichtig genug sind, vom Gedächtnis gespei-chert. Es legt sie an ganz unterschiedlichen Orten imGehirn ab und ruft sie, falls benötigt, wieder auf. Dasfunktioniert meist gut. Aber eben nicht immer: „Waswollte ich noch aus dem Keller holen?“, fragt man sicham Fuß der Treppe. Oder sucht – peinlich, peinlich –auf der Party nach dem Namen der Blondine, die auchim Tennisverein spielt und gerade auf einen zugeht.

D as „Gedächtnis ist der Schatzmeister undHüter aller Dinge“, hat Cicero gesagt. Es ist

der Zusammenhalt für Verstand und Gefühl, diegespeicherten Erinnerungen sind ein wesentlicherTeil des Selbst-Bewusstseins. Wo im Gehirn dasGedächtnis sitzt, wie es arbeitet und was das mitunseren Wahrnehmungen zu tun hat – das erklärteine Führung durch den Turm der Sinne am Don-nerstag, 23. März.

Groß oder klein? Im Ames-Raum ein Ratespiel.

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VVeerraannssttaallttuunnggeenn

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Meist fällt einem der Name ja ein, oft schon amnächsten Morgen. Wollen Sie wissen, woran das liegt?Wie man seinem Gedächtnis helfen kann oder essogar überlisten muss? Warum wir uns an Gerüchesehr gut erinnern können? Dann kommen Sie dochmit, melden Sie sich an.

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Wer ein Auge zuhält, hat Schwierigkeiten, in diesem Würfel als räumliches Gebilde zu erkennen.

So verschwommen? Da muss das Gehirn nicht ganz aufmerksam gewesen sein.

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Wenn Sie selbst einen Vorschlagmachen oder zu einem bestimmtenThema nachfragen wollen: Anträgekönnen bis Anfang April bei der IKV-Geschäftsstelle am Berliner Platz 9eingereicht werden.

Für interessierte Mitglieder liegtdort auch der detaillierte Jahresab-schluss für 2016 aus. Wenn Sie ihnanschauen möchten, bittet dieGeschäftsführerin Barbara Ott umvorherige Terminabsprache unterTelefon (0911) 53 33 16.

EEiinn JJaahhrr mmiitt ddeemm IIKKVVJahreshauptversammlung am 25. April verspricht Rück- und Ausblick des Vereins

Die Mitglieder des Industrie- und Kulturvereins sind herzlicheingeladen: Am Dienstag, den 25. April 2017, findet die Jahres-

hauptversammlung um 19 Uhr im Parks statt.

Dabei wird der Vorstand des IKV auf das zurückliegende Jahr blik-ken, die ordnungsgemäße Führung der Geschäfte offenlegen undeinen Ausblick auf 2017 geben. Der Vorstand und die Geschäftsfüh-rung des Industrie- und Kulturvereins bitten alle Mitglieder, zahl-reich zu erscheinen.

Auf der Tagesordnung stehen nach Begrüßung und Feststellungdes Stimmrechts folgende Punkte:

•Bericht des 1. Vorsitzenden Michael Schaffer•Bericht des 1. Schatzmeisters Günther Preißler•Bericht des Prüfungsausschusses•Entlastung•Verschiedenes

IKV intern

&

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Führung durch den Tiergarten bei Nachtam 18. Mai 2017

W ann schlafen eigentlich die Tiere? Immerwenn das Licht ausgeht oder, genauer, die

Sonne untergeht. Aber ganz so einfach ist es nicht. Beieinem abendlichen Besuch im Tiergarten am 18. Mai2017 erklären erfahrene Zoopädagogen, welcheÜberraschungen die Dämmerung bereithält.

Für die menschlichen Besucher ist die Dunkel-heit kein Problem: Die Taschenlampe weist notfallsden Weg und große Raubtiere, die sich gern einStückchen Menschenf leisch zum Abendessen gön-nen, sind in Deutschland ausgerottet.

Den wilden Tieren im Tiergarten aber ist – in derMehrzahl – die Nacht unheimlich. Sie sehen wenig,jeder knackende Zweig klingt laut wie ein krachen-der Ast und kalt wird es auch. Also ziehen sie sichzurück. Von Nachtruhe aber kann – im Tiergartenwie in der freien Wildbahn – keine Rede sein, dennin der Dämmerung werden die Räuber aktiv wieauch diejenigen Tiere, die aus Furcht vor Fressfein-den in der Dunkelheit leben. Um welche Tiere essich handelt, wie erfolgreich ihre Strategien sind,und ob sie sicher durch die Nacht kommen, erfahrendie Teilnehmer dieser besonderen Führung.

Interessiert? Dann sollten Sie nicht nur einegewisse Furchtlosigkeit mitbringen, sondern auchgut zu Fuß sein. Die Wege im Tiergarten sind relativweit und die Steigungen beträchtlich. Wer es aberwagt, wird in diesen zwei Stunden mit einer ganzbesonderen Atmosphäre belohnt. Und kann, bei-spielsweise, den Schneeleoparden mit seinembuschigen Schwanz durch die Nacht patrouillierensehen.

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RReeiissee

AAuuff LLuutthheerrss SSppuurreenn

Sommerfahrt im Juni nach Halle,Eisleben und Mansfeld, Wettin,Torgau und Wittenberg

V or 500 Jahren begann die Refor-mation: Martin Luther schlug

seine 95 Thesen an die Schlosskirchevon Wittenberg und setzte damit einenUmbruch in Gang, der den Begriff vonGlauben veränderte und ganz Europaerschütterte. Auf den Spuren desReformators reist der Industrie- undKulturverein vom 22. bis 27. Juni nachSachsen-Anhalt. Neben den Städtenund Stätten seines Lebens und Wir-kens machen die MitreisendenBekanntschaft mit dem KomponistenGeorg Friedrich Händel und dem Für-stengeschlecht der Wettiner.

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RReeiisseeVVoorrggeesseehheenneess PPrrooggrraammmm

DDoonnnneerrssttaagg,, 2222.. 66.. 22001177AAnnrreeiissee uunndd BBaauueerrnnkkrriieeggss--PPaannoorraammaaDie diesjährige Sommer-Reise beginnt früh, denn

es gibt viel zu sehen und zu erleben. Nach der Abfahrtum 7 Uhr und einer Rast auf dem Hirschberg beginntdas Besichtigungsprogramm schon um 11.30 Uhr inBad Frankenhausen. Das kleine Städtchen am Südhangdes Kyffhäusers wäre vielleicht gar nichts Besonderes,besäße es nicht das Panorama Museum. In dem eigenserrichteten Rundbau von 44 Metern Durchmesserbefindet sich ein monumentales Gemälde, das derKunstprofessor Werner Tübke eigens schuf: Er porträ-tierte nicht nur den Bauernkrieg, sondern schuf eingewaltiges Gesellschaftspanorama einer bewegten Zeit.

Nach und durch die Reformation kam es in Süd-deutschland ab 1524 zu Aufständen der Bauern, diegewaltsam niedergeschlagen wurden. Eine der letztenSchlachten fand bei Frankenhausen statt, dabei wurdeder rebellische Prediger Thomas Müntzer gefangen,später gefoltert und hingerichtet.

Aber nicht nur dieses Ereignis wollte WernerTübke, der zu den bedeutendsten Malern der DDRgehörte und dessen Stil dem magischen Realismuszugerechnet wird, darstellen. Als er 1976 den Auftragerhielt, recherchierte er zunächst drei Jahre lang diehistorischen Hintergründe und die Renaissancezeitund fertigte dann ein 1:10 Modell des Panoramas.1978 wurde die Leinwand geliefert und montiert, siemisst 123 Meter und ist 14 Meter hoch. 1982 begannTübke zu malen. Fünf weitere Maler waren eigens inseiner Technik ausgebildet worden. Ab 1983 arbeite-ten sie in Schichten und auch am Wochenende, sodass das Monumentalbild 1987 fertiggestellt werdenkonnte. 3000 Figuren sind darauf versammelt, diegrößten mehr als drei Meter hoch.

Die Diskussion um das Gemälde hält an. Ist es eineParabel auf menschliche Irrungen und Wirrungen,unabhängig vom politischen System, oder doch der„Abschied vom Ideal der Revolution“, wie der Histo-riker Heinz Dieter Kittsteiner urteilte?

Nach der Führung ist die Mittagspause wohlver-dient, um 14.30 Uhr geht es weiter nach Halle. Gegen16 Uhr ist Ankunft im Vier-Sterne-Haus DormeroHotel Rotes Ross. Das Design-Hotel ist in histori-schen Gemäuern, einem ehemaligen Ausspannhof,angesiedelt. Jedes Zimmer ist individuell eingerichtet,im Wellness-Bereich können Sauna, Solarium undWhirlpool genossen und die Fitness verbessert wer-den. Die Bar schmückt ein großes Salzwasser-Aqua-rium, im zugehörigen Restaurant nehmen die Teil-nehmer das Abendessen ein. Danach ist Zeit zurfreien Verfügung: Das Dormero liegt mitten in Halle,gleich neben dem Kulturzentrum und nahe an derEinkaufsstraße.

FFrreeiittaagg,, 2233.. 66.. 22001177GGrrooßßee SSttaaddttrruunnddffaahhrrtt dduurrcchh HHaalllleeHätten Sie das gedacht? Halle ist eine Großstadt

und mit fast 240.000 Einwohnern die größte in Sach-sen-Anhalt. Der Händel-Stadt, die unser Quartier fürdie Reisezeit sein wird, gilt heute die ganze Aufmerk-samkeit. Um 8.30 Uhr ist Abfahrt vor dem Hotel,tagsüber wechseln sich Führungen und Besichtigun-gen ab. Dabei lernen die Reisenden aus Nürnbergvormittags die Marktkirche, den Dom, die Residenzund die Moritzburg kennen.

Die Marktkirche Unserer lieben Frauen ist eineder bedeutendsten Kirchenbauten der Spätgotik.Kurios: Für den prächtigen Bau wurden zwei ältereKirchen, St. Gertrud und St. Marien, abgetragen.

Das Panorama-Museum am Schlachtenberg. Der Marktplatz von Halle.

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Bildung werden. Der Innenhof wird seit 2009 jährlichin eine Gartenlandschaft verwandelt, auch währendunseres Besuchs steht er offen.

Das Schloss Moritzburg war die Residenz der Mag-deburger Erzbischöfe. Seine Existenz verdankt es denaufsässigen Bürgern von Halle: Sie waren durch denSalzhandel reich geworden und hatten sich einige frei-heitliche Rechte erkämpft. Dem Landesherren gefieldas wenig. Er marschierte – unterstützt von der Opposi-tion in Halle – ein und ließ dringlich ein Schloss errich-ten „um die Stadt besser in Gehorsam, Unterwürfigkeitund Ruhe zu halten.“ Der Moritzburg ist ihr wehrhaf-ter Charakter noch heute anzusehen: BeeindruckendeBruchsteinmauern, der Zwinger auf der Westseite undein breiter Graben auf drei Seiten zeugen davon. Infriedlicheren Zeiten, genauer 1904, dann wurde dasSchloss zum Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt.Zur Sammlung gehören heute 2800 Gemälde mitSchwerpunkt Expressionismus, sozialkritische Kunstund Kunst der DDR, ein grafisches Kabinett und 700Skulpturen – unter anderem von Ernst Barlach, Wolf-gang Mattheuer und Wilhelm Lehmbruck.

Nach der Mittagspause und ausreichend Zeit zumVerschnaufen folgt um 13.30 Uhr der zweite Teil derStadtführung mit der Besichtigung des Stadtgottesak-kers und der Franckeschen Stiftungen.

Der Stadtgottesacker wurde aus der Not geboren:Die Friedhöfe um die innerstädtischen Kirchen reich-ten nicht mehr aus. Also errichtete Halle 1557 einenneuen Friedhof, damals noch vor den Toren der Stadt.Schon seit 1350 war das Gelände genutzt worden, umdie vielen Toten der Pest zu bestatten. Nun aber ent-stand ein Meisterwerk der Renaissance: Arkaden bil-den die Innenseite der langen Mauer, die als Teil der

Ihre Türme jedoch blieben stehen und wurden durchdie Marktkirche verbunden. Hier wurde Luther aufseinem Leichenzug von Eisleben nach Wittenbergaufgebahrt, seine Totenmaske ist hier verwahrt.

Der Hallesche Dom ist das älteste noch vorhande-ne Kirchengebäude der Stadt. Vom Bettelorden derDominikaner gegründet und zwischen 1271 und1330 erbaut, hat er weder Turm noch Querhaus.1523 wurde der Dom zur Stiftskirche des Magdebur-ger Erzbistums erwählt und neu gestaltet. Der sam-melwütige Kardinal Albrecht von Brandenburg, der20.000 Reliquien besessen haben soll, ließ bedeuten-de Künstler seiner Zeit für sich arbeiten. Lukas Cra-nach der Ältere und Matthias Grünewald schufen 16Altäre mit 140 Bildern. Eine bewegliche Habe, diewährend der Reformation nach Aschaffenburggebracht wurde… Eine weitere Besonderheit ist, dassGeorg Friedrich Händel im Dom – der 1702 von denEvangelisch Reformierten genutzt wurde – ein Jahrals Organist auf Probe angestellt war.

Die Neue Residenz ist ein langgestrecktes Gebäudean der Saale. 1531 bis 1538 errichtet, gilt sie als einesder bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance inDeutschland. Lange Zeit war sie der Sitz der Erzbi-schöfe und der wettinischen Administratoren, spätertraditionelle Spielstätte der ersten deutschen Oper imFrühbarock. Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie zurKeimzelle der Friedrichs Universität, in der bald dieJurisprudenz, Medizin, Theologie und Philosophieuntergebracht waren. Im Lauf der Jahrhunderte wardie Neue Residenz auch Entbindungsanstalt, späterInstitut der Geografen und Geiseltalmuseum. Derzeitwird sie umgestaltet, soll Heimstatt von Kultur und

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Wehranlagen sogar mit Schießscharten ausgestattet ist.In den Schwibbögen befinden sich Grüfte, in denendie Särge zunächst frei standen und erst später mit Erdebedeckt wurden. Der Stadtgottesacker entwickeltesich zum Lieblingsfriedhof der bürgerlichen Ober-schicht, die Grabmale sind prunkvoll ausgestattet.

Die Franckeschen Stiftungen gehen auf den Pfarrerund Pädagogen August Hermann Francke zurück,den die Not armer Kinder zur Tat gerufen hatte. 1698gründete er eine Armenschule, die sich bald weiter-entwickelte. Ein Waisenhaus kam dazu, eine Latein-schule, Unterkünfte für Studenten, die die Kinderunterrichteten und so weiter. Ein Prospekt zeigtdaneben Apotheke, Buchladen, Druckerei und Natu-raliensaal, Brau- und Backhaus. Das wohltätigeUnternehmen prosperierte, auch dank erfolgreicherProduktion günstiger Bibeln.

Das Waisenhaus ist als hervorragendes Beispielsozialer und pädagogischer Zweckarchitektur in dieVorschlagsliste des UNESCO-Weltkulturerbes auf-genommen und kann besichtigt werden. Auch ande-re historische Gebäude wurden seit 1991 saniert, sodass die Kunst- und Naturalienkammer und diehistorische Bibliothek der Stiftung zugänglich sind.Aktuell sind darüber hinaus 50 verschiedene Einrich-tungen auf dem Gelände angesiedelt, darunter vierSchulen, Teile der Martin-Luther-Universität unddas Deutsche Jugendinstitut.

So viel Wissensdurst muss belohnt werden: DenNachmittag schließt ein Besuch des Halloren-Schoko-ladenmuseums ab, zünftig mit Kaffee und Kuchen imzugehörigen Galerie-Café. Halloren ist die ältestedeutsche Schokoladenfabrik. Im hauseigenenMuseum wird nicht nur die über 200-jährige Firmen-

geschichte aufgerollt, sondern auch – in Kurzfilmen –über die Herkunft des Kakaos und die Herstellungvon Schokolade und Pralinen aufgeklärt. Darüber hin-aus gewährt ein Panorama-Schaugang einen Blick indie Produktionshalle und im Schokoladezimmer, dasmit 1,4 Tonnen Schokolade und 300 Kilo Marzipanausgekleidet ist, kann man sich wirklich sattsehen.

Das Abendessen wird im Hotel serviert, derAbend steht zur freien Verfügung.

SSaammssttaagg,, 2244.. 66.. 22001177LLuutthheerr iinn EEiisslleebbeenn uunndd MMaannssffeelldd –– GGeesscchhiicchhttee ddeerr WWeettttiinneerrDas kleine Städtchen Eisleben liegt 30 Kilometer

westlich von Halle, der Bus holt uns um 8.30 Uhr amHotel ab. Seit 1996 darf sich Eisleben Lutherstadtnennen. Mit gutem Grund: Der Reformator wurdeam 10. November 1483 hier geboren und er kehrte1546 in die Stadt zurück, um einen Streit unter denMansfelder Grafen zu schlichten. Nach Unterzeich-nung des Vertrages starb er am 18. Februar im Hausam Andreaskirchplatz. Zwei Stadtführungen und derBesichtigung der Häuser gilt der Vormittag.

Eisleben wurde als Stadt erstmals 1180 erwähnt,nach der Entdeckung von Kupfervorkommen nahmes durch den Kupferschieferbergbau wirtschaftlichenAufschwung. Auch Martin Luthers Vater, HansLuder, war im Bergbau tätig. Das schlichte Fachwerk-haus, in dem der älteste Sohn geboren wurde, fieldem großen Stadtbrand von 1698 zum Opfer. Aberdie Stadt Eisleben ließ an seiner Stelle eine Armen-schule erbauen und richtete schon damals eineLuthergedenkstätte ein. Sie existiert noch heute und

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Das Kleinstädtchen Wettin schmiegt sich um dieBurg. Mit der Nikolaikirche besitzt es die größte undälteste Bürgerkirche, die im 12. Jahrhundert erbautund 1990 frisch renoviert wurde. Ganz in der Nähefindet sich die Templerkapelle, die einzig noch erhalte-ne Kapelle des Templerordens. Ihr Grundriss misstgerade sechs mal 14 Meter, erbaut wurde sie von 1260bis 1280 und ist sehr schlicht eingerichtet – ein blei-bender Zeuge einer vergangenen Zeit und Kultur.

Nach ihrer Besichtigung kehren wir ins Hotelzurück und essen dort zu Abend, danach Freizeit.

SSoonnnnttaagg,, 2255.. 66.. 22001177HHäännddeellhhaauuss mmiitt KKoonnzzeerrtt –– SScchhiiffffffaahhrrtt aauuff ddeerr SSaaaallee Der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel ist

der berühmteste Sohn der Stadt Halle, die sich auchHändelstadt nennt. Am 5. März 1685 wurde Händel hierim Haus „Am Schlamm“ geboren – als Sohn des herzo-glichen Kammerdieners und Leibchirurgen Georg Hän-del. Während der Vater eine juristische Karriere vorgese-hen hatte, förderte die Mutter das musikalische Talentvon Georg Friedrich. Als der 8-Jährige den Herzog vonSachsen-Weißenfels mit seinem Orgelspiel begeisterte,lenkte der Vater ein: Der Sohn wurde vom Musikdirek-tor der Stadtkirche Unserer Lieben Frauen ausgebildetund kam schon in frühen Jahren mit bedeutenden Musi-kern und Komponisten seiner Zeit zusammen. SeinLebenswerk umfasst 42 Opern und 25 Oratorien.

Das Elternhaus – der Vater des Komponisten starbbereits 1697, Händel verließ Halle 1703 in RichtungHamburg – blieb im Besitz der Familie. Ein Großneffenahm 1771 die Sanierung des renovierungsbedürftigenHauses in Angriff, um einen Denkmalort zu schaffen.Doch er scheiterte. Das heutige Händel-Haus geriet inden Besitz von Kaufleuten, war Destille, Tabakfabrikund auch eine Möbelhandlung, bevor es 1937 an dieStadt Halle fiel. Die richtete ein Musikmuseum ein.

wurde 2007 durch einen Neubau und ein Besucher-zentrum ergänzt. Die Dauerausstellung erzählt vonder Herkunft des Vaters und dem Leben im Mittelal-ter, sie zeigt die einfache Einrichtung der Stube mitStuhl, Hocker und Tisch, darauf irdenes Geschirr.Auch der Taufstein ist vorhanden.

Luthers wirkliches Sterbehaus, das weiß manheute, war ein anderes. Doch als die Wissenschaft diesfeststellte, war das Haus am Andreaskirchplatz längstals Gedenkstätte etabliert. Diese wurde 2013 umfas-send saniert, die Ausstellung erzählt von der letztenZeit des Reformators und von seiner Haltung zu Todund Sterben und dem Einfluss, den sie auf die Kulturgenommen hat.

In Mansfeld ist Luther aufgewachsen. Die Familiezog mit dem Kleinkind 1484 um, sie wuchs undgedieh in Mansfeld. Hans Luder war Hütten- undBergwerksbesitzer, wurde später zum Viehherrn derGemeinde ernannt. Sohn Martin lebte hier, bis er derweiteren schulischen Ausbildung wegen in andereStädte ging. Sein Elternhaus ist als musealer Ortwiedereröffnet, die Ausstellung „Ich bin ein Mansfel-disch Kind“ berichtet vom Alltag der Familie Luther.

Nach der Mittagspause fahren wir um 14 Uhr wei-ter nach Wettin. Die Wettiner blicken auf 900 JahreGeschichte zurück und sind unter den ältesten Für-stenhäusern der Welt. Sie stellten Markgrafen, Kur-fürsten und Könige in Sachsen, Großbritannien, Bel-gien, Bulgarien und Polen.

1089 tauchen sie – nach der Belehnung der MarkMeißen – erstmals auf, 1423 erhielten die Wettiner dieKurfürstenwürde. Sie häuften so viel Macht und Ein-fluss an, dass die Wettiner einen Kurfürsten in das Kol-legium entsandte, das den deutschen Kaiser wählte.

Ihre Stammburg ist die Burg Wettin, die auchSchloss Wettin genannt wird. Die Höhenburg liegthoch über der Saale an einem geografisch bedeuten-den Punkt: Hier stießen der germanische Raum undder slawische Raum aneinander. Erstmals erwähntwurde die Burg Wettin 961, um 1100 ist die Ring-mauer errichtet und nachfolgend die Oberburgerbaut worden. Wechselhafte Zeiten, fehlende Mittelund Machtverlust führten dazu, dass die Burg im19. Jahrhundert vor dem Ruin stand. Man trug diePetrikirche und den Bergfried ab, baute Wirtschafts-gebäude neu. Unter den Nationalsozialisten war dieBurg Gauführerschule, ab 1950 Finanzwirtschafts-schule und in den 1960ern richtete die DDR hiereine Fachschule für Pflanzenschutz ein. Seit 1991 istdas Burg Gymnasium Wettin ansässig.

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Im Händelhaus wird das Leben und Wirken Hän-dels anhand von Grafiken, Gemälden, Handschriftenund Musikinstrumenten erzählt. Klangbilder verset-zen die Besucher in die Zeit und Gedankenwelt desBarock. Nach der Besichtigung des Hauses erwartetdie IKV-Mitglieder ein besonderer Genuss: ein Kon-zert im Händelhaus. Natürlich mit Händels Musik.

Nach der Mittagspause steigen wir um 15 Uhr aufsSchiff um und können die Stadt und die nahe Umge-bung aus anderer Perspektive sehen. Die Saale bietetwunderbare Gelegenheit dazu. Mit 413 KilometernLänge ist sie der zweitlängste Nebenfluss der Elbe. Sieentspringt bei Zell im Fichtelgebirge, f ließt durch Bay-ern, Thüringen und Sachsen-Anhalt und überwindetdabei 678 Höhenmeter. Ein wichtiger Radweg führtan der Saale entlang, ihre hoch aufragenden Hänge sind

ideal für den Weinbau im Saale-Unstrut-Gebiet.Gleich bei Halle übrigens liegt der Saale-Durchbruchund bezaubert mit wildromantischer Natur.

Im Anschluss an den Ausflug kehren wir ins Hotelzurück, essen dort und können den Abend nach eige-ner Fasson gestalten.

MMoonnttaagg,, 2266.. 66.. 22001177LLuutthheerrss SSppuurreenn iinn TToorrggaauu uunndd WWiitttteennbbeerrggDas Sprichwort sagt: Wittenberg ist die Mutter,

Torgau die Amme der Reformation. Beide Städte ler-nen wir heute kennen. Abfahrt ist, wie gewohnt, um8.30 Uhr am Hotel. Zunächst steht Torgau auf demProgramm, das sich seit 2015 „ReformationsstadtEuropas“ nennen darf. Mehr als 1000 Jahre ist dieStadt alt, liegt zwischen Wittenberg und Meißen ander Elbe und ist umgeben von Heidegebieten undden weitläufigen Elbauen. Schloss Hartenfels galt alsdas politische Zentrum Europas, denn es war Haupt-sitz der ernestinischen Linie der Wettiner und diesächsischen Kurfürsten regierten von hier aus. Insbe-sondere Johann Friedrich der Großmütige, der – wiesein Vater und sein Onkel – Luther und die Reforma-tion sehr unterstützte.

1544 wurde die Schlosskapelle als erster protestan-tischer Kirchenneubau überhaupt eingerichtet, in derMarienkirche liegt Katharina von Bora – Luthers Frau– begraben. 1552 f loh die Witwe aus Wittenberg vorder Pest nach Torgau. Auf dem Weg erlitt sie beieinem Kutschenunfall schwere Verletzungen undstarb am 20. Dezember des Jahres in Torgau. Im Ster-behaus befindet sich heute ein Museum.

Ansicht des Händel-Hauses.

Grabplatte Katharina von Bora (hinten).

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Weitere Sehenswürdigkeiten in Torgau, das alsBegegnungsort amerikanischer und russischer Trup-pen im zweiten Weltkrieg internationale Bedeutungerlangte, sind das Bürgermeister-Ringenhain-Haus,ein Bürgerhaus der Renaissance, historische Hand-werkerhäuser, der Spielwarenladen Loebner als älte-stes Spielwarengeschäft in Deutschland, der Haus-mannsturm von Schloss Hartenfels, den der HofnarrClaus bewohnte, und das Braumuseum.

Nach einer zeitigen Mittagspause fährt der Bus um13.30 Uhr nach Wittenberg, das mit Luther und demHumanisten Philipp Melanchthon vielfältig verbun-den ist und auch den Maler Lucas Cranach zu seinenBürgern zählte.

Eine Führung bringt uns die Stadt näher, dieLuther 1508 als Augustinermönch betrat und die 35Jahre lang seine wichtigste Wirkungsstätte war. Hiernagelte er seine 95 Thesen an die Kirchentür. DieSchlosskirche beeindruckt heute noch mit ihrem 88Meter hohen Turm, der von den Worten „Ein festeBurg ist unser Gott“ umschlossen wird. Das Haupt-portal war zu Zeiten, als Luther als Theologieprofes-sor an der Universität lehrte, quasi eine Pinnwand.Hier soll der Reformator die 95 Thesen wider denAblass-Handel angebracht haben.

1760 brannte die Kirche aus, 1858 wurde im Geden-ken an Luther eine „Thesentür“ aus Bronze gestiftetund die Schlosskirche Ende des 19. Jahrhunderts nachhistorischen Vorbildern neu ausgestaltet. Zum 500.Geburtstag Luthers wurden 1983 zwölf Glasfenster mitden Porträts wichtiger Charaktere der Reformationeingefügt. An der Schlosskirche war von 1978 bis 1992übrigens Friedrich Schorlemmer als Pfarrer tätig.

Am anderen Ende der Stadt f indet sich dasLutherhaus. Ursprünglich war es das Kloster derAugustiner, in dem Luther schon während des Stu-diums wohnte. 1524 wurde es dem Reformator undseiner Familie als Wohnstätte überlassen, hier lebte

er mit seiner Frau Katharina von Bora und den sechsKindern, mit Verwandten und seinen Studenten.1564 verkauften die Erben das Haus, das nach diver-sen Umbauten Lazarett war und Kornspeicher, Pre-digerseminar und Armenschule und später dannreformationsgeschichtliches Museum.

Im Vorbau, dem Augusteum, ist die nationaleSonderausstellung „Luther! 95 Schätze – 95 Men-schen“ zu sehen, die Luther auf seinem Weg zurReformation begleitet und ihre Auswirkungen bis indie Gegenwart beleuchtet. Ausgestellt sind nicht nur95 Exponate vom Thesen-Plakat über Luthers Bibelbis zu seinem Testament, sondern es werden auch 95Menschen aus fünf Jahrhunderten porträtiert, die einebesondere Beziehung zu Luther hatten. Menschen,die ihn bekämpften und bewunderten, Menschen,die sich von ihm inspirieren oder provozieren ließen,Menschen, die er berührt hat oder die sich von ihmabgestoßen fühlten.

Auf dem Weg zwischen Schlosskirche und Luther-haus passieren Spaziergänger das Melanchthonhaus.1518 wurde Philipp Melanchthon (1497 – 1560) inWittenberg zum Professor berufen, schon zwei Jahrespäter heiratete der Philosoph und Theologe auf Drän-gen Luthers und zog mit seiner Frau in eine kleine„Bude“. Als der Humanist 1536 mit seinem Weggangdrohte, ließ ihm der Kurfürst ein dreigeschossiges Hausbauen: das Melanchthon-Haus. Schon 1810 wurdenZimmer hergerichtet und Besichtigungen durchge-führt, seit 1954 ist es Heimatmuseum. Melanchthonhat auch eine Beziehung zu Nürnberg: Mit WillibaldPirckheimer stand er in engem Briefkontakt, er besuch-te die Stadt insgesamt drei Mal und war an der Grün-dung des Melanchthon-Gymnasiums beteiligt – demersten städtischen Gymnasium überhaupt.

In der Stadtkirche von Wittenberg wurde dieMesse erstmals in deutscher Sprache gehalten, eingroßer Einschnitt nach dem katholischen Ritus mit

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lateinischer Sprache, und beim Abendmahl wurdennach protestantischem Brauch Brot und Weingereicht. In ihr befindet sich auch ein Cranach-Altar,der von Vater und Sohn gemeinsam gestaltet wurde.Lucas Cranach der Ältere konzipierte und malte dieSchauseite, sein Sohn übernahm die Rückseite. Dabeiporträtierte er auch Melanchthon und Martin Luther.

Gegen 17 Uhr ist Rückfahrt nach Halle, dasAbendessen nehmen wir wie gewohnt im Hotel einund lassen den Abend ausklingen.

DDiieennssttaagg,, 2277.. 66.. 22001177BBeessuucchh ddeerr WWaarrttbbuurrgg –– HHeeiimmffaahhrrttFürs Frühstück und das Kofferpacken ist eine extra

Stunde eingerechnet: Ab 9.15 können die Koffer ein-geladen werden, um 9.30 Uhr fährt der Bus aus Hallein Richtung Heimat ab. Etwa um 12 Uhr trifft dieReisegruppe auf der Wartburg ein und machtzunächst Mittagspause. Das gemütliche Lokal serviertThüringer Klöße und andere landestypische Spezia-litäten. Danach ist eine Führung vorgesehen, bei derdie prächtig ausgestaltete Burg besichtigt wird. Bal-kendecken, Tapisserien, Kronleuchter undgeschmackvoll bemalte Wände – der Palas lässt es annichts fehlen. Dagegen wirkt die Lutherstube sehrspartanisch: Ein Tisch, ein massiver Stuhl, derKachelofen und ein Schrank zwischen rohe Wändegepresst, mehr gab es nicht. In den Jahren 1521 und1522 verbrachte der Reformator, der wegen seinesGlaubens geächtet worden war, zehn Monate auf derWartburg. Als „Junker Jörg“ getarnt übersetzte er dasNeue Testament in die deutsche Sprache.

Von der Wartburg, die hoch über der Eisenachthront und seit dem 12. Jahrhundert Stammsitz derLudowinger war, ist nur wenig Ursprüngliches erhal-ten. Der Zahn der Zeit hatte ihr zugesetzt, denWiederaufbau im 19. Jahrhundert machten dann imzweiten Weltkrieg schwere Schäden zunichte. Vonvier Abschnitten sind heute nur noch Vor- undHauptburg erhalten, wobei Kemenate und Torhalleund Dirnitz und das spätromanische Palas durchausbeeindrucken können.

Auch die Wartburg stellt sich auf das Reforma-tionsjahr ein. Von Mai bis November beleuchtet eineSonderausstellung „Luther und die Deutschen“.Wenn also noch Zeit bleibt… Weiterfahrt ist gegen16 Uhr, zwei Stunden später kehren wir in Bad Staf-felstein ein und erreichen laut Plan Nürnberg und dieMeistersingerhalle etwa um 20.30 Uhr.

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RReeiisseeDer Marktplatz von Witten-berg, im Hintergrund dieStadtkirche. Hier fand dererste Gottesdienst in deut-scher Sprache statt.

DDiiee WWaarrttbbuurrgg..

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Reise

Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seineThesen – wahrscheinlich – an die Kirchentür derSchlosskirche in Wittenberg. Ganz sicher hat er Briefean die Obrigkeit und an Freunde geschrieben, die die95 Sätze dann in Umlauf brachten. Luthers Thesenrichteten sich gegen die Ablassbriefe, mit denen diekatholische Kirche schwunghaften Handel trieb undden Käufern Heil versprachen, und auch gegen denPapst.

Wie kam es dazu? Luther wurde 1483 in Eislebengeboren, als erstes oder zweites von zehn Kinderneines Bergwerkbesitzers. Er wuchs in Mansfeld aufund besuchte 1497 die Domschule in Magdeburg,danach die Pfarrschule in Eisenach und begann 1501sein Studium in Erfurt. 1505 studierte der Magisterweiter Jura, geriet aber in ein schweres Gewitter undschwor, Mönch zu werden. Noch im selben Jahr trater bei den Augustinern in Erfurt ein, wurde 1507zum Priester geweiht. 1511 unternahm er eine Rom-reise und siedelte danach nach Wittenberg um. 1512wurde er Doktor der Theologie und zum Professorfür Bibelauslegung ernannt.

Wann ihm Zweifel an der katholischen Lehregekommen waren, ist umstritten. Es könnte 1511gewesen sein oder erst 1518. Er selbst legte die Bibelso aus, dass „allein Gottes Gnade“ darüber bestimmt,wer in den Himmel kommt.

Seine 95 Thesen, die sich durch den erst vor kur-zem erfundenen Buchdruck in Windeseile über ganzEuropa verbreiteten, brachten ihm zunächst einenKetzerei-Vorwurf ein. 1520 wurde ihm der Bannangedroht und 1521 exkommunizierte ihn der Papst.Im Reichstag zu Worms hatte er mutig an seinerÜberzeugung festgehalten: „Hier stehe ich, ich kannnicht anders.“

Luther fiel unter die Reichsacht und war damit„vogelfrei“. Um ihn zu schützen, ließ ihn KurfürstFriedrich der Weise heimlich entführen. Unter demTarnnamen „Junker Jörg“ lebte Luther in einer spar-tanischen Stube auf der Wartburg und übersetzte inzehn Monaten das Neue Testament auf Deutsch. Derwortgewaltige Theologe legte damit die Grundlageeiner gemeinsamen neuhochdeutschen Schriftspra-che und prägte das Deutsche bis heute.

1522 kehrte er zurück nach Wittenberg, überzeug-te die Bevölkerung von maßvollen Reformen undtrieb damit die Reformation voran. Vor allem in Süd-deutschland kam es zu Bauernaufständen. Mit seinerSchrift „wider die mordischen und reubischenBawren“ fiel Luther den Bauern, die auch soziale

Veränderungen wollten, in den Rücken. Die Refor-mation wurde zur Sache der Fürsten.

1525 heiratete Luther die ehemalige NonneKatharina von Bora, er bekam mit ihr sechs Kinder.1530 wurden die Protestanten beim Reichstag inAugsburg offiziell anerkannt. Luther wirkte von nunan vornehmlich als Seelsorger und Theologie-Profes-sor. Er starb 1546 in Eisleben.

Bekannt ist der Reformator nicht nur als Theologeund sprachmächtiger Bibel-Übersetzer, sondern auchals lebensfroher Mensch. Der Spruch „Warum rülpsetund furzet ihr nicht, hat es euch nicht geschmacket?“wird ihm zugeschrieben. Aber er war, aus heutigerSicht, kein moderner Mensch: In seinen „Juden-schriften“ griff er alle Stereotype auf und fordert dieprotestantischen Herrscher zur Vertreibung der Judenauf. Behinderte waren für ihn Teufelsgeschöpfe undHexen, an deren Existenz er glaubte, sollten für Scha-denszauber mit dem Tod bestraft werden.

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Kräftige Züge, starker Mann: Martin Luther.

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Mit Sträußen aus Rosen und Gerbera bedankte sich derIndustrie- und Kulturverein bei den Jubilaren unter seinenMitgliedern. Auf dem Foto sind – von links nach rechts –zu sehen: hinten: Anton Haag, Wolf-Rüdiger Pech, Gertrud Tröger,der 1. Vorsitzende des IKV Michael Schaffer, HerbertTröger, die Geschäftsführerin Barbara Ott, der 2. Vorsit-zende Hans Heidötting,vorne: Ursula Amberger, Erna Schaller, Inge Gemeinhard.

D ie stimmungsvolle Weihnachtsfeier desIndustrie- und Kulturvereins ist der pas-

sende Rahmen, um die langjährigen Mitglie-der zu würdigen und ihnen für ihre Treue zudanken.

Seit 2255 Jahren gehören AAnnttoonn HHaaaagg,, GGeerrttrruuddund HHeerrbbeerrtt TTrrööggeerr dem Industrie- und Kul-turverein an.

Auf 3300 Jahre Mitgliedschaft können CChhrriissttaaKKlliieerr,, BBeettttii LLaanngg und UUrrssuullaa SSeeiiffeerrtt stolz sein.

Für 4400 Jahre Treue wurden UUrrssuullaa AAmmbbeerrggeerr,,IIrrmmggaarrdd BBeeyyeerr,, IInnggee GGeemmeeiinnhhaarrdd und GGeerr--ttrraauudd MMuunnkkeerr geehrt.

Schon auf ein ganzes halbes Jahrhundert imund mit dem IKV blicken WWoollff--RRüüddiiggeerr PPeecchh,der den Verein von 2000 bis 2016 als 1. Vorsit-zender führte, BBeerrnnhhaarrdd SSeeiiffeerrtt und HHaannssSSttööcckkeerr.

EErrnnaa SScchhaalllleerr ist sogar schon 6600 Jahre „dabei“.

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RRüücckkbblliicckk

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ZZuumm 8800.. GGeebbuurrttssttaagg::Herrn Herbert Antoni10. März 2017

Herrn Roland Ott15. März 2017

ZZuumm 7755.. GGeebbuurrttssttaagg::Frau Helene Wolf-Lammers19. Februar 2017

Herrn Hans Stöcker21. Februar 2017

Frau Gerda Bittermann10. März 2017

Frau Herta Reif25. März 2016

ZZuumm 9955.. GGeebbuurrttssttaagg::Frau Irmgard Nölke2. Februar 2017

ZZuumm 8855.. GGeebbuurrttssttaagg::Herrn Antonio Gagliardi27. Februar 2017

Frau Gisela Förderer27. März 2017

HHeerrzzlliicchheennGGllüücckkwwuunnsscchh!!

GGeebbuurrttssttaaggee

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Geburtstage

IImm FFeebbrruuaarr

Elisabeth WachElke UhlmannChrista GöddeUrsula AmbergerKarlheinz WagnerDr. Dieter HümmerBrigitte ZitzmannDagmar SchneiderChristina GstaltmeyrRuth EllingerWaltraud HofmannBetti LangIngrid PschererGertraud SauerbreyLutz SchneiderUrsula Hügelschäffer

IImm MMäärrzz

Peter GreinerErika IrionChrista SchatzDirk FischerHildegard HeldWalter WolfrumHans SchmidtHelga WünscheKurt KellnerHerbert ZitzmannStefan KolbHelmut KurtzMadilda FischerDr. Aita Gerhard-SommerfeldUrsula DeffnerRenate SprafkeFriedrich HermannManfred HofmannGünter SchwarzWolfgang MüllerPaul EcksteinHorst TannenbergerSabine TümenaRainer OstermeyerFelicitas WittkoppUrsula Dietzel

VViieell GGllüücckk uunnddvviieell SSeeggeenn!!

IImm AApprriill

Helga StefkoWerner GemeinhardErich HeidrichHelga EcksteinChrista RothGerda KurtzUrsula RiedelMonika ZeitlerUrsula SeifertDr. Gerlinde MarcusRoland HirschmannEdith BärJutta ZinnerWilli MoestelHerbert CoerperSusanne Gerhard

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Sonntag, 12. Februar 2017 Humanistischer Salon im Weiden-zimmer des PARKS Nürnberg

Thema: Bauplan der Freiheit – EuropasWerte und ihre Verankerung | Vortrag undDiskussion mit Anton Potoschnik

Zeit: 11-14 UhrEintritt: 7 Euro / 5 Euro ermäßigt fürStudierende. Nur Tageskasse, keine Voran-meldung. Die Zahl der Plätze ist begrenzt,Einlass in der Reihenfolge des Erscheinens.

Der Humanistische Salon ist ein Treffpunkt füraufgeschlossene Menschen, die kreativeIdeen und klare Worte schätzen und gerneüber den Tag hinausdenken. Ähnlich wie inden Salons der Aufklärung werden hier dieFortschritte der Wissenschaften und dieArgumente der Philosophie präsentiert unddiskutiert. Jede/r kann teilnehmen. Klavier-musik umrahmt das Programm.

Sonntag, 12. Februar 2017Blickpunkt Erde | Chile – Land derKontraste | von Heiko Beyer

Zeit: 16 Uhr, Eintritt: 13 Euro

„Chile ist das Land meines Herzens, all meineWurzeln liegen hier. Wenn ich über Chileschreibe, dann brauche ich nicht nachzuden-ken, es fließt einfach.“ (Isabel Allende).

Was die berühmte chilenische Autorin IsabelAllende in Worte fasst, kann der FotojournalistHeiko Beyer nach langen Jahren des Reisensnur bestätigen: Chile ist einzigartig, grandiosund voller Kontraste.

Demnächst im Parks:

Veranstaltungen im Parks

Sonntag, 19. Februar 2017Kinderfasching präsentiert von derBretonia Faschingsgesellschaft &PARKS Nürnberg

Zeit: 13:45 Uhr (Einlass), 14:30 Uhr (Beginn)

Eintritt: 4 Euro (Kartenvorverkauf im PARKS)

Sonntag, 12. März 2017 undSonntag, 9. April 2017Tanztee mit DJ Reinhard

Zeit: 15 – 19 UhrEintritt: frei

Sonntag, 26. März 2017„Endstation! Alle umsteigen“-TanzTheater von Susa Riesingerand the Hearts-Company

Zeit: 18 Uhr (Einlass), 18:30 Uhr (Beginn)Eintritt: Tickets gibt es im VVK über das

Portal Reservix.

Das Stück „Endstation! Alle umsteigen“bietet ein unterhaltsames Abendprogramm,Tanz und Schauspiel in Kombination mitLive-Gesang ergeben eine neue Inter-pretation von TanzTheater! Die Geschichte spielt in einer Bahnhofs-wartehalle, in der sich unterschiedlicheMenschen begegnen. Jeder trägt etwas mitsich, ist noch nicht am Ziel angekommen,sucht nach dem richtigen Weg...Ein Stück das die Zuschauer zum Lachenund Schmunzeln bringen wird, dasErstaunen und überraschen wird aber auchnachdenklich werden lässt

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Impressum:email: [email protected]

Neue Mitglieder:

Marianne Lehmeier

Wir trauern um:Frau Dorette Buschendorfverstorben im Oktober 2016

Frau Buschendorf hat sich von 1994 bis zuihrem Umzug nach Baden-Baden im Jahr2005 im Veranstaltungsausschuss engagiert,dem IKV gehörte sie seit 1978 an.

Anschrift: 90409 Nürnberg, Berliner Platz 9

Geschäftsführerin: Barbara Ott

Telefon: 0911 / 53 33 16Telefax: 0911 / 53 06 722

Konten: Postbank NürnbergKonto: 17356 858BLZ: 760 100 85

IBAN: DE32 7601 0085 0017 3568 58

Sparkasse NürnbergKonto: 12 10 459BLZ: 760 501 01

IBAN: DE56 7605 0101 0001 2104 59

HypoVereinsbank NürnbergKonto: 1 563 293 027BLZ: 760 200 70

IBAN: DE63 7602 0070 1563 2930 27

PARKS 0911 / 80 19 14 49Stadtparkrestaurant: www.parks-nuernberg.de

Der Vorstand: Michael Schaffer, 1. Vorsitzender

Hans Heidötting, 2. Vorsitzender

Günther Preißler, 1. Schatzmeister

Ursula Amberger, 2. Schatzmeister

Simon Lehner, 1. Schriftführer

Ursula Meyberg-Ostermeyer,

2. Schriftführer

Auzug aus der „Der Industrie- und KulturvereinSatzung: Nürnberg e.V. bezweckt die

Förderung der Kultur, der Wissen-schaft und des gesellschaftlichen Lebens von sich aus oder in Zusammen-arbeit mit anderen Vereinen der gleichen Zielsetzung (§2).“

Herausgeber: Industrie- und Kulturverein Nürnberg e.V, 90409 Nürnberg, Berliner Platz 9 – im Stadtpark –Tel. 0911/53 33 16

Der Bezugspreis für das stadtpark journal ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Redaktion Gabriele Koenig

Layout, ZED-Design, Wolfgang Zeilinger, Bildredaktion: Zoe Jungmann, Königswarterstr. 72,

90762 Fürth

Druck: osterchrist druck und MedienGmbH, Lübener Str. 6,90471 Nürnberg

Bildnachweis: Cover und Reportage S 4 - 9: Roland Ott und Gabriele Koenig; Editorial S 3: Wolfgang Zeilinger; Frühlingsball S 10: Marco und Valeria Gonzáles; Philharmonischer Chor S 12/13: Wikipedia; Turm der Sinne S 14/15: Stadt Nürnberg; Tiergarten S 17: StadtNürnberg; Sommerfahrt S 18-26: S 18und S 19 links: Wikipedia, S 19 rechts, 20/21 und S 23 mitte: © Stadt Halle (Saale) Pressestelle, S 22: David Meisel,S 23/S 24 li. Torgau-Informations-Center, S 24 re.WittenbergKultur e.V. / Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg, S 25/S 26 Wartburg Stiftung Eisenach; Jubilare S 27: Ursula Kratzer; Geburtstage und Impressum:Wolfgang Zeilinger.

Textnachweis: Originalbeiträge von Gabriele Koenig.

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