bc ii nukleotidbiosynthese

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Biochemistry Sixth Edition Kap. 25 Copyright © 2007 by W. H. Freeman and Company Biochemie II Stephan Schwarzinger SS2008 Biosynthese der Nukleotide I Literatur: Berg • Tymoczko • Stryer

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Biochemie der NukleotidsyntheseBiochemistry of Nucleotide Synthesis

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Page 1: BC II Nukleotidbiosynthese

BiochemistrySixth Edition

Kap. 25Copyright © 2007 by W. H. Freeman and Company

Biochemie IIStephan Schwarzinger SS2008

Biosynthese der Nukleotide I

Literatur:Berg • Tymoczko • Stryer

Page 2: BC II Nukleotidbiosynthese

Grundpraktikum BIOCHEMIE Modul II für Biochemiker BSc

• 02510, 10 SWS• 02.06. – 06.06.2008: Seminarwoche• 09.06. – 13.06.2008: Kolloquiumswoche• 16.06. – 04.07.2008: Praktikumswochen

• ANMELDUNG am LS Biochemie (graues Regal) bis 23.05.2008!!!

• Vorbesprechung (TEILNAHMEPFLICHT!)26.05.2008 um 14:00 (s.t.), 1.2.U1.04 (Seminarraum im BioMedTec Gebäude)

• Skripten: ca. 4 Wochen vor Praktikumsbeginn im grauen Regal

Page 3: BC II Nukleotidbiosynthese

Nukleotide …

• Aktivierten Vorstufen der Nukleinsäuren• ATP universelle Energiewährung• GTP Energiequelle f. spezielle Prozesse• Nukleotidderivate sind an zB an Glykogen-

Biosynthese beteiligt (UDP-Glucose)• Signalübertragung: cAMP, cGMP• ATP ist Phosphatquelle für Kinasen

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aus LehningerKap. 8

51ABausteineder DNA

1

23

4

5

5’

1’

Wh: Schmid – Biochemie I

Page 5: BC II Nukleotidbiosynthese

= ACGTA5’ 3’

5’ 5’ 5’ 5’ 5’

3’3’ 3’ 3’ 3’

Primärstruktur der DNA

51B

aus LehningerKap. 8

Wh: Schmid – Biochemie I

Page 6: BC II Nukleotidbiosynthese

A-T Basenpaar

G-C Basenpaar

51D

aus LehningerKap. 8

Wh: Schmid – Biochemie I

Page 7: BC II Nukleotidbiosynthese

Präbiotische Synthese von Adenin

J. Oro (1960): NH3, HCN, H20 bei 70 °C, 14 Tage, Ausbeute < 1%Adenin ist formal ein Oligomer aus 5x HCN!HCN wurde im interstellaren Raum nachgewiesen!

Sehr harsche Bedingungen, sehr reaktive (giftige) Spezies!

Page 8: BC II Nukleotidbiosynthese
Page 9: BC II Nukleotidbiosynthese

Biosynthese kann auf zwei Wegen erfolgen

(Recycling-Pfad)

(5-Phosphoribosyl-1-pyrophosphat)

Page 10: BC II Nukleotidbiosynthese

de novo Synthese

• Pyrimidinbasen

– Synthese der Base– Anbindung an Ribose

• Purinbasen

– Ribose als Grundstruktur

– Base wird schrittweise auf die Riboseaufgebaut

Page 11: BC II Nukleotidbiosynthese

de novo Synthese des Pyrimidin-Rings:

aus: HydrogencarbonatGlutamin undAspartat

HCO3- wird durch ATP aktiviert

Glutamin liefert NH3

Page 12: BC II Nukleotidbiosynthese

Synthese der CARBAMINSÄURE …

Page 13: BC II Nukleotidbiosynthese

Phosophorylierung der CARBAMINSÄURE …

Reaktion muss enzymatisch katalysiert werden!

Page 14: BC II Nukleotidbiosynthese

CSP:Carbamoylphosphat-Synthase

Besteht aus 2 homologenDomänen, von denen jede einen ATP-abhängigenSchritt katalysiert.

ATP-grasp fold: bindet (umgibt)ATP in der richtigen Orientierungfür einen nukleophilen AngriffAn der γ-Phorphorylgruppe.

Page 15: BC II Nukleotidbiosynthese

CSP:Carbamoylphosphat-Synthase

Glutaminseitenkette wird zurGewinnung von NH3 hydrolisiert:es entstehen Glutamat und NH3.Reaktion wird von einer katalytischen Dyade katalysiert, die aus einem Cystein und einem Histidinrest besteht (vgl. Cysteinproteasen). Auch in Amidotransferasen zu finden, wie CTP- und GMP-Synthase.

Page 16: BC II Nukleotidbiosynthese

ZWISCHENPRODUKTE„TUNNELN“ ZU DEN AKTIVEN ZENTREN

… und diffundieren so gerichtetzum Reaktionszentrum und sind des Weiteren vorvor Hydrolyse geschützt(Carbaminsäure ist nur 1 Sek.bei pH 7 stabil!).

Page 17: BC II Nukleotidbiosynthese

Aspartat-Transcarbamoylase katalysiert Reaktion zu

Oxidation mit NAD+ zu OROTAT

Page 18: BC II Nukleotidbiosynthese

Pyrimidin-Phosphoribosyltransferase:

Katalysiert Reaktion einer aktiviertenRiboseeinheit (PRPP) mit OROTAT.

Das gebildete OROTIDYLAT wird weiter zu URIDINYLAT (UMP)decarboxyliert.

Page 19: BC II Nukleotidbiosynthese

OROTIDYLAT-DECARBOXYLASE

… beschleunigt die Reaktion ca. 1017-fach!!! Ohne Enzym nur ca. alle 78 Mio. Jahre, mit Enzym ~ 1 s-1.

Page 20: BC II Nukleotidbiosynthese

Zur Synthese von CYTIDIN muss zuerst UTP vorliegen

Mono-, di-, und tri- sind ineinander umwandelbar:UMP zu UDP via UMP-Kinase (spezifische Nucleosid-MP-Kinase)UDP zu UTP via (unspezifische) Nucleosid-DP-Kinase

Page 21: BC II Nukleotidbiosynthese

CTP: aus Aminierung von UTP

Glutamin ist wieder Quelle für die Aminogruppe (vgl. Carbamoylphos.)ein ATP wird benötigt: O-4 wird phosphoryliert (Aktivierung), Phosphorylgruppe wird durch NH3 substituiert.

Page 22: BC II Nukleotidbiosynthese

Biosynthese der Purine:

Herkunft der Atome im Purin-Ring bei der de novoSynthese.

Inosinat (Inosin-MP)

Page 23: BC II Nukleotidbiosynthese

Recycling von Purin-Basen spart Energie

… z.B. katalysiert Adenin-Phosphoribosyltransferase die Bindung von Adenin und PRPP zu Adenylat und PPi

während Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase sowohl die Bildung von Guanylat als auch von Inosinat katalysiert:

Inosinat (Inosinmono-phosphat, IMP) ist eine Vorstufe von Guanylatund Adenylat!

Page 24: BC II Nukleotidbiosynthese

Die Purin-de novoSynthese wird am Ribosephosphat begonnen

1. Schritt ist der Austausch derPyrophosphatgruppe gegen eineAminfunktion. Es handelt sich hier um eine Schrittmacherreaktion.

Die Aminogruppe hat eine β-Konfiguration!

Page 25: BC II Nukleotidbiosynthese

Der Purin-Ring Aufbau verläuft über aufeinander folgende Phosphorylierungen mit anschließenden Substitutionen

Die Phosophorylierung wirkt dabei immer als Aktivierung!

Page 26: BC II Nukleotidbiosynthese

1) Phosphorylierung der Carboxyl-gruppe eines Glycinrestes,Verknüpfung mit dem Phospho-ribosylamin Entstehung einer neuen Amidbindung, Amin desGlycins frei (nucleophiler Rest)

Page 27: BC II Nukleotidbiosynthese

2) Anfügen eines aktiviertenFormiats von N10-Formyl-THF.Enzymatische Reaktion: Formiatwird zum Formylphosphataktiviert.

Page 28: BC II Nukleotidbiosynthese

3) Aktivierung der inneren Amid-funktion. Umwandlung in ein Amidin mit Aminogruppe ausGlutamin.

Page 29: BC II Nukleotidbiosynthese

4) Produkt zyklisiert 5-Ring.ATP wird verbraucht um die Reaktion (wahrscheinlich ohnehinthermodynamisch begünstigt) irreversibel zu machen.

Page 30: BC II Nukleotidbiosynthese

5) Aktivierung von Hydrogen-carbonat. Angriff durch die exo-zyclische Aminogruppe. Es folgteine Umlagerung: Carboxylatwird auf den Imidazolringübertragen.

Page 31: BC II Nukleotidbiosynthese

6) Aktivierung der Carboxylgruppe.Substitution von Pidurch die Aminogruppeeines Aspartates.

Page 32: BC II Nukleotidbiosynthese

Fumarat wird abgespalten, das N-Atom von Asp bleibt am Imidazol-ring gebunden. Auf das Amin wird eine Formyl-Gruppe übertragen. Es folgt der Ringschluss zur Inosinat-Bildung.

Page 33: BC II Nukleotidbiosynthese

Adenylat: C´-O Atom Nr. 6 wird gegen Aminogruppe getauscht. Adenylosuccinat-Synthase: GTP kein ATP-grasp fold!

Gyanylat: Oxidation von Inosinat zu Xanthylat (XMP) und Einfügeneiner Aminogruppe am C-2.

Synthese von AMP und GMPausgehend von Inosinat

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aus LehningerKap. 8

51ABausteineder DNA

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4

5

5’

1’

Wh: Schmid – Biochemie I

Page 36: BC II Nukleotidbiosynthese

Desoxyribonukleotide werden durch Ribonukleotid-Reduktase erzeugt:obwohl sehr unterschiedlich in versch. Organismen – gleicher Mechanismus

Page 37: BC II Nukleotidbiosynthese

Ribonukleotid Reduktase aus E. coli:

87 kDa

43 kDa

Page 38: BC II Nukleotidbiosynthese

Das Tyrosylradikal wird durch ein benachbartes Eisenzentrum erzeugt:

Ferri-Ionen(Fe3+)

Page 39: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Strukturen der R2-Untereinheiten:zu sehen ist der Tyrosin-Rest unddas Di-Eisen-Zentrum.

Page 40: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Das Tyrosyl-Radikal ist zu weit entfernt vom reaktiven Zentrum –das Radikal wird daher auf eine andere Aminosäure übertragen, In diesem Fall auf ein Cystein. So entsteht ein extrem reaktives Cysteinthiyl-Radikal.

Page 41: BC II Nukleotidbiosynthese
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Transfer eines Elektrons zum ungepaarten e- (Radikal) am Tyrosines resultiert ein CYSTEINTHIYL-Radikalhochreaktive Spezies

Page 43: BC II Nukleotidbiosynthese

Cysteinthiyl-Radikal zieht ein Proton vom C-3´ der Ribose abes entsteht ein Kohlenstoff-Radikal am Zucker

Page 44: BC II Nukleotidbiosynthese

Das C-3´ Radikal führt zur Ab-spaltung der Hydroxylgruppeam C-2´ Kohlenstoff.Das Radikal wandert auf C-2´.Die OH- Gruppe verlässt mit dem Proton eines Cysteinrestes dieReaktion als Wassermolekül.

Page 45: BC II Nukleotidbiosynthese

Ein Hydridion (H-) wird zur vollständigen Reduktion an C-2´ benötigt:Es wird vom 3. Cysteinrest auf das C-2´ übertragenDabei bildet sich eine Disulfidbrücke aus. Das Radikal wandert wieder auf das C-3´ Atom.

Page 46: BC II Nukleotidbiosynthese

Das Radikal am C-3´ fängt das gleiche Proton ein, das ursprünglichin Schritt 1 durch den 1. Cysteinrest vom C-3´ abgespalten wurde.

Somit ist das Desoxyribonukleotid fertig und kann das Enzym verlassen!

Page 47: BC II Nukleotidbiosynthese

Regeneration des Enzyms:

Die R2-Untereinheit stellt ein Elektronzur Reduktion des Cysteinthiyl-radikals zur Verfügung.

Die Disulfidbrücke zwischen dem 2. und 3. Cysteinrest wird durch ein anderes disulfidhaltiges, spezfischesEnzym, z.B. Thioredoxin, reduziert.

Thioredoxin muss auch regeneriert werden:NADPH abhängige Reaktion, die durch Thioredoxin-Reduktase katalysiert wird.

Page 48: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Elektronen werden entlang der blauenPfeile von letztendlich NADPH aufdas Enzym übertragen. Die Übertragungkann entweder via Thioredoxin oder via Glutarredoxin erfolgen.

GSH = GlutathionGSSG = oxidiertes Glutathion

Page 49: BC II Nukleotidbiosynthese

Konservierung der Ribonukleotid-Reduktasen

• Ribonukleotid-Reduktion ist eine sehr schwierige Reaktion, die einen sehr effizienten Katalysator erfordert!

• Andere Radikalquellen in anderern Organismen, z.B. Adenosylcobalamin

• Gemeinsamer Mechanismus über Cysteinthiyl-Radikale, die sehr reaktiv sind

• Offenbar gibt es einen gemeinsamen Vorläufer für diese Enzyme

• Hinweis für die Beteiligung von Proteinen an der RNA-Welt, bevor DNA als genetische Speicherform sich etabliert hat

Page 50: BC II Nukleotidbiosynthese

Thymidyliat entsteht durch Methylierung von Desoxyurdilylat

… katalysiert von der Thymidylat-Synthase. CH3 Gruppe kommt von N5,N10-Methylene-THF

Page 51: BC II Nukleotidbiosynthese

Dihydrofolat-Reduktasen (DHFR) katalysiert THF-Regeneration

THF agiert als Überträger von C1-Einheiten (Formyl, Methyl)!NADPH dient wieder als Reduktionsmittel Hydridion wird aufden Pteridin-Ring von DHF übertragen.

Page 52: BC II Nukleotidbiosynthese

Exkurs: THF und DHFR(nicht Prüfungsstoff)

Page 53: BC II Nukleotidbiosynthese

DHFR katalysiert die Reduktion von DHF zu THF mittels NADPH

N

N

N

NN

NO H

H HH

H H

H

O

NOH

O

OHOH

O

N

N

N

NN

NO H

H H

H

HH

H H

H

O

NOH

O

OHOH

O

NN

NN

N

OO

O PiO

PiO Pi

OO

OO

N

ON

HH

NN

NN

N

OO

O PiO

PiO Pi

OO

OO

N+

ON

H

DHFR ist ein ca. 18 kDa großes Protein. Es muss zwei relativ große Kofaktoren aufnehmen,d.h. sie in entsprechendem Abstand in die richtigeOrientierung zueinander bringen.

Page 54: BC II Nukleotidbiosynthese

E = Enzym

Der Reaktionszyklus von DHFR ist sehrkomplex: zuerst liegt DHFR mit NADPHbeladen vor. DHF bindet – es bildet sich derMichaelis-Komplex aus, die Reduktion von DHF zu THF findet statt. Danach liegt dasEnzym mit NADP+ und THF gebunden vor. NADP+ dissoziiert aus dem Protein ab, THFbleibt alleine gebunden. Es erhöht dieAffinität für NADPH, das nun wieder an das Enzym bindet. Dadurch wird die Affinität für THF erniedrigt und es dissoziiertab. Neues DHF kann aufgenommen werden.

Page 55: BC II Nukleotidbiosynthese

DHFR-Ansicht von „oben“ und „unten“: Es sind spezifische Bindungstaschen für die Kofaktoren zu erkennen. Die reagierenden Teile ragen in eine Art „Tunnel“und stehen so für die Reaktion gegenüber.

Page 56: BC II Nukleotidbiosynthese

Gekoppelte Beweglichkeit?

DHFR ist eines der am besten Untersuchten Enzyme betreffend seinen molekularen Mechanismus. Für die Bindung und dasEntlassen der Substrate / Produkte, wie auch für den katalytischen Schritt ist es erforderlich, dass die Proteine sich bewegen können – sie sind keine starren Einheiten! Kleine Konformationsänderungen sind z.B. wichtig, um die Affinität in Bindungs.taschen zu modulieren. In den letzten Jahren zeigten Untersuchungen mittels magnetischer Kernresonanzspektroskopie, das viele Enzyme auch in Abwesenheit von Substraten kleine interne Bewegungen durchführen, die charakteristisch fürdie Geschwindigkeit des katalytischen Umsatzes sind! Das bedeutet, das möglicherweise die interne Beweglichkeit von Enzymen ein wichtiger Faktor für ihre reaktionsbeschleunigende Wirkung ist.

Page 57: BC II Nukleotidbiosynthese

ENDE EXKURS!

Page 58: BC II Nukleotidbiosynthese

Nukleotid-Biosynthese ist …

• … wichtig für den Erhalt der genetischen Information

• … essentiell für die Biosynthese der Proteine und von Cofaktoren

• … ein wichtiger Angriffspunkt für Therapien, z.B. bei Krebs

Page 59: BC II Nukleotidbiosynthese

Wirkstoffe, die in dieNukleotid-Biosyntheseeingreifen:

FluoruracilAminopterinMethotraxat

Page 60: BC II Nukleotidbiosynthese

Fluoruracil wird im Körper in Fluordesoxyuridinylat umgewandelthemmt die Thymidylat-Synthase irreversibel! Dieser Synthese-

schritt hat eine Abspaltung eines Protons erfordert – das nun jedoch durch F ersetzt ist. Fluor kann nicht abgespalten werden, die Reaktionstoppt mit dem kovalenten Komplex aus F-dUMP und Methylen-THF.Beispiel für eine Suizidhemmung.

Page 61: BC II Nukleotidbiosynthese

Die Mechanismen im Detail und im Vergleich zueinander:

Page 62: BC II Nukleotidbiosynthese

… sind hochwirksame Inhibitoren (< 1 nM) von DHFR: M ist wirksam gegen schnell wachsende Tumore (akute Leukämie, Chorionkarzinom aus Plazentazellen). Kann aber nicht zwischen gut /böse unterscheiden starke Nebenwirkungen z.B. auf Knochenmark-Stammzellen (BMSC), Epithelzellen des Intestinaltraktes und Haar-folikel …

Page 63: BC II Nukleotidbiosynthese

Zellen in Gegenwart von Methotrexat (DHFR-Hemmer) reagierenmit Vervielfachung des entsprechenden Gens.

Page 64: BC II Nukleotidbiosynthese

… ist ein Theapeutikum im Kampf gegen Bakterien und Protzoen:Folat-Analogon: bindet 105-fach schwächer an Säuger-DHFR als an die von Mirkoorganismen.

Page 65: BC II Nukleotidbiosynthese

Wie wird die Nukleotidsynthese reguliert?

… wichtige Schritte werden über einen Rückkopplungs-mechanismus reguliert (gehemmt).

Aspartat-Transcarbamoylase reguliert die Pyrimidinbiosynthese:Aktivierung durch ATPHemmung durch CTP (= Endprodukt der Pyrimidinbiosynthese)

Auch die Carbamoylphosphat-Synthase kann reguliert werden.

Page 66: BC II Nukleotidbiosynthese

Regulation der Purinbiosynthese erfolgt an mehreren Stellen:

Hemmung der Schrittmacherreaktion (Glutamin-PRPP-Amidotransferase)durch Purinribonukleatide (AMP und GMP wirken hier synergistisch)

Hemmung der vom Inosinat ausgehenden Reaktionen: AMP hemmt Umwandlung von Inosinat in AdenylsuccinatGMP hemmt Umwandlung von Inosinat in Xanthylat

Verhältnis von AMP/GMP: GTP ist Substrat bei der AMP SyntheseATP ist Substrat bei der GMP Synthese

direkte Vorstufen

Page 67: BC II Nukleotidbiosynthese

Desoxyribonukleotid-Reduktase wird allosterisch reguliert:

Jede R1-Untereinheit hat 2 allosterische Zentren

Kontrolle der GesamtreaktivitätBindung von dATP Hemmung(Überschuss von dNTPs)ATP-Bindung Aktivierung

Kontrolle der SubstratspezifitätBindung von dATP/ATP:begünstigt Reduktion vonUDP und CDPBindung von TTP: Reduktionvon GDP, ansteigende dGTP-Konzentration stimuliertdATP Synthese.

Page 68: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Noch einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel:

Page 69: BC II Nukleotidbiosynthese
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Krankheiten als Folge von Störungendes Nukleotidstoffwechsels

Severe combined immunedeficiency: Verlust der T-ZellenSchwächung der Immunabwehr („bubble boy disease“)

- ausgelöst durch Fehler im Abbau von Adenosin (A-Desaminase)

Abbau von Xanthin zu Urat: Hoher Urat-Spiegel im Serum löst Gicht aus.

Page 71: BC II Nukleotidbiosynthese

NatriumuratkristalleschädigenNieren und Gelenke.

… Xanthin-Analogon, zuerst Substrat, dann Inhibitor derXanthin-Oxidase …

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Weitere pathologische Konditionen:

Lesch-Nyhan-Syndrom:

Folge von Mutationen an Hypoxanthin-GuaninPhosphoribosyltransferase

geistige Behinderung, Selbstzerstörungszwang

Folsäuremangel fördert Geburtsdefekte:

fehlende oder unvollständige Ausbildung des Neuralrohres kann durch Gabe von Folsäureim 1. Schwangerschaftsdrittel reduziert werden.

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aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

… und nochmals der Mechanismus der Ribonukleotid-Reduktase:

Page 74: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Page 75: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Page 76: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Page 77: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Page 78: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

Page 79: BC II Nukleotidbiosynthese

aus: Lehninger – Principles of Biochemistry, 4th edition, 2005 W.H. Freeman and Company, Kaptiel 22

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Lernhinweise:• Arbeiten Sie das Kapitel im Stryer durch.• Beantworten Sie die Fragen nach dem Kapitel!• Zeichnen Sie sich die chemischen Strukturen der Verbindungen auf.

Achten Sie auf die Stereochemie!• Versuchen Sie sich als „Elektronenschieber“ bei Reaktionen (wo

möglich)!• Nutzen Sie die Webseite mit zusätzlichen Aufgaben zum Stryer:

http://bcs.whfreeman.com/biochem6/default.asp?s=&n=&i=&v=&o=&ns=0&uid=0&rau=0

• Bilden Sie Lernpartnerschaften – gemeinsam Nachdenkenhilft!