berichte

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58 Berid~te ZerstiJrung yon Kahelhiillen durdl Nagetiere. In den Tro- pen kommt als besonderes Problem nodz tier Sd~ut5 gegen Termiten hinzu. Um im vorliegenden Falle zu den mitgcteihen Beobad~- tungen Stellung nehmen zu klJnnen, mul~ man auf die Zusarnmensets~mg der in der Kabehedmik benutsten Kunst- stoffe niiher eingehen. Den Grimdstoff fiir diese Kunst- stoffe bildet iiblidaerweise das Polyvinylddorid (PVC), das iiber 500/0 CI enthiilt, an sieh also als bestlindig gegen tie- risd~e Angriffe gelten kann und aud~ kaum Anreiz zum Benagen bietet. Dieses reine PVC ist ein relativ harter, in der K~ilte sogar spriider KiJrper. Um es iil~erhaupt ver- arheiten zu klinnen und om ihm die in technisehen An- wendungen erforderlid~e Gesdm~eidigkeit zu verleihen, wird es mit etwa 25""500/0 Weidm~achern (,,Plastikato- ten") verselst. Als Weiehmad~er dienen hier vorzugsweise Fettsiiure-Ester, z.B. Buttersiiure-, Phtalsiiurc-Ester oder ~ihnlid,es. Wenn man beriicksid~tigt, dab fast alle Duft- und Aromastoffe Ester sind, so ist es erkl~irlich, daft der immerhin recht erheblid~e Zusa B von soldaen Stoffen die Grundeigensd~aften des PVC stark ~indern bzw. iiberdecken kann. Wir haben es also insbesondere bei stark weid~- gemachten PVC-Misdmngen mit Substanzen zu tun, die It. U. tierische Angriffe direkt herausfordern k~innen. Went~ dem Kabelhersteller diese Gefiihrdungsmiiglidt- keitert bekanntgegeben werden, so wird er zun:,idist mi~g- lid~st weid~mad~erarme Misdmngen verwenden bzw. nidn- aromatisd~ wirkende Weid~macher einset3en. Als sehr wirk- samen SdmB gegen Nagetiere gibt es ferner eine gauze Reihe konstruktiver Mi~glidtkeiten, so z.B. eine leidne Bewehrung durd~ sida {iberlappende dlinnc Stahllfiinder. Th. Wasserburger Die Erbsengallmiicke, ein Sdfiidling im Erhsenanbau yon O. D i e h 1, Liibe~ Der trockene Vorsommer dcs Jahres 1956 halte die Ent- wickhmg vicler Sd~adinsekten so hegiinstigt, dab durch ihr Massenauftreten teilweise erheblid~e Verluste entstanden sind. Hierzu gehiirt auch die Erbsengalhniivke, Contarinia pisi, ein Sch'adling, der in normalen Jahren keine grebe Bedeutung hat, aber in trockenen Vorsommern, wie dies z.B. 1947 und auda 1956 gebietsweisd der Fall war, den Ertrag an Erbsen erhehlid~ beeintriit~tigen und eine vor- sorglidte Beklimpfung notwendig maehen kann. Dic Erbsengalhniicke ist eine zarte, winzig kleine, etwa 2 mm grebe Miickc mit gelbgef~irbtem KiJrper und sd~war- zen Haaren auf den Fliigeln. Die Weibchen der erstcn Generation legen Mitte bis Ende Mai ihre Eier an die Sprol;;spitsen und Bliltenknosl,en der jungen Erbsenpflan- zcn, we die kleinen, 2 mm langen, schlanken, weillen Maden nad~ kurzer Zeit sddiipfen und durd~ ihre Saugtiitigkeit ein Verkilmmern tier Bliitenbl~tter, die oft nur wenige Millimeter groli werden, und ein Ansd~wellen der Bliiten- kelche hervorrufen. Die befallenen Bliiten bilden nur kleine, verkrilppelte Hiilsen aus. 4~5 Wodten sp~iter er- sdaeint dic zweite Generation, deren Maden wir in einer Anzahl van 30----50, mand~mal sogar his zu 300 in den einzelnen griinen Hiilsen vorfinden kiJnnen, we sic an den Hiilsenwiinden saugen und dadurch die Ausbihhing der Kiirner beeintr~ichtigen. Die Hiilsen selbst werden durch das Saugen blaslg aufgetrieben und sind oft mil.~farben, wodnr,:h sdlon ~iul~erlich der Befall mit Mfiekenlarven kenntlidl wird. In; Gegensat 5 zu den vicl grlJllcren Lar- yen iles Erbsenwicklers, die in den Hiilsen racist nut einzeln vorkommen und die KiJrner aushiJhlen, greifen die Maden der Galhniieke die Kiirner in den Hiilsen nidn an. Die Sprosse und Triebspit3el~ der befallenen jungen Erbsen- pflanzen sind aul~erdem rosettenartig gestaud~t, da die Blfitcn- und Blattstiele durdl das Saugen der Maden kurz bleiben. Driieken wir eine befallene Hiilse auf, dann ver- lasscn die Maden springend die Hiilse, wie sie es auf den Erbsenfelderll vor der Ernte tun, um zum Erdboden zu gelangen, sidl zu verpuppen und zu iiberwintern. Die Erbsengalhniickc kann nur dort gef,ihrlidi wcrden, we Erbsen verh~iltnism:,ilHg oft auf den gleid;en Fliid~en und in engbegrcnzten Gebieten besonders stark angebaut werden. Bei der Frud~tfolge mug deshalb unbedingt dar- auf geachtet werden, dab Erbsen nidlt zu oft hinter- einander auf demselben Feld stehen. Dies Kilt besonders fiir Flfichen, die als Saatgut oder als Speiseerbscn ge- erntet werden sollen. Bei Pfliiekerbsen springen die klci- hen Maden in den Verarbcitungsstfitten der Konserven- fabriken beim Entpalen aus den Hiilscn und gehen ein. hn Sommcr 1955 konnten viele Pflilckerbsenbestlinde nid~t redltzeitig gepfliickt werdet~, da sic infolge der warmen Witterung im Juni zu sdmell gewad~sen und hart geworden waren und die erforderlidlen Arbeitskr~ifte zum redlt- zeitigen Pflficken fehhen. Sic muBten dcshalb auf den Feldern zum Reifwerden stehen bleiben, wodurd~ die Maden der Galhnlicke die MSglidlkeit hatten, die reifen- den Hfilsen zu verlassen und sidl im Erdboden zu ver- puppen. Das verbreitele Auftreten der Erbsengalhniicke im Sommer 1956 diirfte in erheblidtem Umfange auf die- sen Umstand zuriickzuffihren sein, wobei auBerdem der trockene Vorsommer 1956 die Entwicklung des Sdlfidlings noeh besonders begiinstigt haben mag. Bek~mpfungsversudle gegen die Maden, die im Juli 1956 an mehreren Stellen durdlgefiihrt worden sind, brad~ten bei Anwendung yon Parathion-Pr~paraten selbst in hohen Aufwandmengen je Hektar keinen befricdigenden Erfolg, da die Maden durdl die Blattbiisdlel, die die Erbsenbliiten und jungen Hiilsen lagenwcise umhiillen, wle auda durdl die Hiilsen selbst sehr gut gesehiit3t sind. Bei Anwendung der Pr~iparate in den Morgen- und Abendstunden wurden nur 60 his 700/0 der Maden abgetlJtet. Bekiimpfungs- maBnahmen wfihrend der warmen Mittagsstunden blieben erfolglos, well vermutlich der Wirkstoff zu sdmell ver- dampfte und nidlt wie morgens oder ahends durdt den Tau zwischen die Blattbiisdlel und in die Hiilsen ein- dringen konnte. Neben einer weiten Stellung der Erbsen in der Frudlt- folge miissen, deshalb vorbeugende BehandlungsmalL nahmen sdlon ab Mitte Mai v or dem Auftreten der ersten Generation der Erbsengallmiid~e und vet Beginn der Erbsenbliite mit langanhaltend wirkenden Priipara- ten, z.B. DDT-Mitteln, im St~iuhe- oder Spritsverfahren nadl Vorsehrift durchgeffihrt werden. Audl die An- wendung wm DDT im Kahnebelverfahren, das sich bel der Bek~impfung der Weizengalhnilcke besonders bew~hrt hat, diirfte in Frage kommen. -- Eine soldae vorbeugende Behandhmg der Erbsenfelder wird aber immer nur dort notwendig sein, we erfahrungsgem~ig jiihrlich griiBere Seh~iden durd~ Befall mit Erbsengallmliekc auftreten. Beriehte Buchbesprechungen Perkow, Dr. Werner: ,,Die Insektizide -- Chemic, Wirt- schaft und Toxitllt". 392 Seiten m. 16 Abb. auf Kunst- druck, Ganzleinen, DM 28,--. Bisher konnte ein Oberblick fiber Insektizide, welchcr in gleicher Weisc Anwendungsbereich und Wirkungsmedla- nismus, Herstellungsverfahren und drohende Gefahren bei unridltiger Anwendung umfassen solhe, nur aus einem der zahlreidlen Lehrbiidter in englisdler Spradle gewonnen werden. Diese Liicke des deutsdlen Sdirlfttums schlieBt Per ko w in vorbildlicher Form. In iibersidltlidaer An- ordnung und durchgeschliffener, prlignanter und geflilli~er Darstelhmg werden dic zahlreidlen, praktisdl widltigen Insektizide besprodlen. Herkunft und Darsteihmgswelse, ehemisdler Aufbau und Anwendungsbereid~ sind gleidl- m~iBig behandeh. Besonders anregend ist dic durdl eigene Gcdankeng~ingc des Verf. bereicherte, dem neuesten Wis- senstand entsprechende Darstellung der Wirkungstheorien und der damit verbundenen toxikologischen Grundpro- bleme. Da der Text bewul:h weitgehend yon Zitaten cnt- lastet ist, kann nur der mit diesen Problemen mehr Ver- traute ermessen, weldl meisterlie]~e Arbeit gerade in diesen Absehnitten vorgelegt ist. Die Einfiihrung in die sdlwie- rigen Fragen der Formulierung brauchbarer Handelsmittel wird all denen willkommen sein, welche diese Mittel ver-

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Page 1: Berichte

58 Berid~te

ZerstiJrung yon Kahelhiillen durdl Nagetiere. In den Tro- pen kommt als besonderes Problem nodz tier Sd~ut5 gegen Termiten hinzu.

Um im vorliegenden Falle zu den mitgcteihen Beobad~- tungen Stellung nehmen zu klJnnen, mul~ man auf die Zusarnmensets~mg der in der Kabehedmik benutsten Kunst- stoffe niiher eingehen. Den Grimdstoff fiir diese Kunst- stoffe bildet iiblidaerweise das Polyvinylddorid (PVC), das iiber 500/0 CI enthiilt, an sieh also als bestlindig gegen tie- risd~e Angriffe gelten kann und aud~ kaum Anreiz zum Benagen bietet. Dieses reine PVC ist ein relativ harter, in der K~ilte sogar spriider KiJrper. Um es iil~erhaupt ver- arheiten zu klinnen und om ihm die in technisehen An- wendungen erforderlid~e Gesdm~eidigkeit zu verleihen, wird es mit etwa 25""500/0 Weidm~achern (,,Plastikato- ten") verselst. Als Weiehmad~er dienen hier vorzugsweise Fettsiiure-Ester, z.B. Buttersiiure-, Phtalsiiurc-Ester oder ~ihnlid,es. Wenn man beriicksid~tigt, dab fast alle Duft- und Aromastoffe Ester sind, so ist es erkl~irlich, daft der immerhin recht erheblid~e Zusa B von soldaen Stoffen die Grundeigensd~aften des PVC stark ~indern bzw. iiberdecken kann. Wir haben es also insbesondere bei stark weid~- gemachten PVC-Misdmngen mit Substanzen zu tun, die It. U. tierische Angriffe direkt herausfordern k~innen.

Went~ dem Kabelhersteller diese Gefiihrdungsmiiglidt- keitert bekanntgegeben werden, so wird er zun:,idist mi~g- lid~st weid~mad~erarme Misdmngen verwenden bzw. nidn- aromatisd~ wirkende Weid~macher einset3en. Als sehr wirk- samen SdmB gegen Nagetiere gibt es ferner eine gauze Reihe konstruktiver Mi~glidtkeiten, so z.B. eine leidne Bewehrung durd~ sida {iberlappende dlinnc Stahllfiinder.

Th. Wasserburger

Die Erbsengallmiicke, ein Sdfiidling im Erhsenanbau

yon O. D i e h 1, Li ibe~

Der trockene Vorsommer dcs Jahres 1956 halte die Ent- wickhmg vicler Sd~adinsekten so hegiinstigt, dab durch ihr Massenauftreten teilweise erheblid~e Verluste entstanden sind. Hierzu gehiirt auch die Erbsengalhniivke, Contarinia pisi, ein Sch'adling, der in normalen Jahren keine grebe Bedeutung hat, aber in trockenen Vorsommern, wie dies z.B. 1947 und auda 1956 gebietsweisd der Fall war, den Ertrag an Erbsen erhehlid~ beeintriit~tigen und eine vor- sorglidte Beklimpfung notwendig maehen kann.

Dic Erbsengalhniicke ist eine zarte, winzig kleine, etwa 2 mm grebe Miickc mit gelbgef~irbtem KiJrper und sd~war- zen Haaren auf den Fliigeln. Die Weibchen der erstcn Generation legen Mitte bis Ende Mai ihre Eier an die Sprol;;spitsen und Bliltenknosl,en der jungen Erbsenpflan- zcn, we die kleinen, 2 mm langen, schlanken, weillen Maden nad~ kurzer Zeit sddiipfen und durd~ ihre Saugtiitigkeit ein Verkilmmern tier Bliitenbl~tter, die oft nur wenige Millimeter groli werden, und ein Ansd~wellen der Bliiten- kelche hervorrufen. Die befallenen Bliiten bilden nur kleine, verkrilppelte Hiilsen aus. 4 ~ 5 Wodten sp~iter er- sdaeint dic zweite Generation, deren Maden wir in einer Anzahl van 30----50, mand~mal sogar his zu 300 in den einzelnen griinen Hiilsen vorfinden kiJnnen, we sic an den Hiilsenwiinden saugen und dadurch die Ausbihhing der Kiirner beeintr~ichtigen. Die Hiilsen selbst werden durch das Saugen blaslg aufgetrieben und sind oft mil.~farben,

wodnr,:h sdlon ~iul~erlich der Befall mit Mfiekenlarven kenntlidl wird. In; Gegensat 5 zu den vicl grlJllcren Lar- yen iles Erbsenwicklers, die in den Hiilsen racist nut einzeln vorkommen und die KiJrner aushiJhlen, greifen die Maden der Galhniieke die Kiirner in den Hiilsen nidn an. Die Sprosse und Triebspit3el~ der befallenen jungen Erbsen- pflanzen sind aul~erdem rosettenartig gestaud~t, da die Blfitcn- und Blattstiele durdl das Saugen der Maden kurz bleiben. Driieken wir eine befallene Hiilse auf, dann ver- lasscn die Maden springend die Hiilse, wie sie es auf den Erbsenfelderll vor der Ernte tun, um zum Erdboden zu gelangen, sidl zu verpuppen und zu iiberwintern.

Die Erbsengalhniickc kann nur dort gef,ihrlidi wcrden, we Erbsen verh~iltnism:,ilHg oft auf den gleid;en Fliid~en und in engbegrcnzten Gebieten besonders stark angebaut werden. Bei der Frud~tfolge mug deshalb unbedingt dar- auf geachtet werden, dab Erbsen nidlt zu oft hinter- einander auf demselben Feld stehen. Dies Kilt besonders fiir Flfichen, die als Saatgut oder als Speiseerbscn ge- erntet werden sollen. Bei Pfliiekerbsen springen die klci- hen Maden in den Verarbcitungsstfitten der Konserven- fabriken beim Entpalen aus den Hiilscn und gehen ein. hn Sommcr 1955 konnten viele Pflilckerbsenbestlinde nid~t redltzeitig gepfliickt werdet~, da sic infolge der warmen Witterung im Juni zu sdmell gewad~sen und hart geworden waren und die erforderlidlen Arbeitskr~ifte zum redlt- zeitigen Pflficken fehhen. Sic muBten dcshalb auf den Feldern zum Reifwerden stehen bleiben, wodurd~ die Maden der Galhnlicke die MSglidlkeit hatten, die reifen- den Hfilsen zu verlassen und sidl im Erdboden zu ver- puppen. Das verbreitele Auftreten der Erbsengalhniicke im Sommer 1956 diirfte in erheblidtem Umfange auf die- sen Umstand zuriickzuffihren sein, wobei auBerdem der trockene Vorsommer 1956 die Entwicklung des Sdlfidlings noeh besonders begiinstigt haben mag.

Bek~mpfungsversudle gegen die Maden, die im Juli 1956 an mehreren Stellen durdlgefiihrt worden sind, brad~ten bei Anwendung yon Parathion-Pr~paraten selbst in hohen Aufwandmengen je Hektar keinen befricdigenden Erfolg, da die Maden durdl die Blattbiisdlel, die die Erbsenbliiten und jungen Hiilsen lagenwcise umhiillen, wle auda durdl die Hiilsen selbst sehr gut gesehiit3t sind. Bei Anwendung der Pr~iparate in den Morgen- und Abendstunden wurden nur 60 his 700/0 der Maden abgetlJtet. Bekiimpfungs- maBnahmen wfihrend der warmen Mittagsstunden blieben erfolglos, well vermutlich der Wirkstoff zu sdmell ver- dampfte und nidlt wie morgens oder ahends durdt den Tau zwischen die Blattbiisdlel und in die Hiilsen ein- dringen konnte.

Neben einer weiten Stellung der Erbsen in der Frudlt- folge miissen, deshalb vorbeugende BehandlungsmalL nahmen sdlon ab Mitte Mai v o r dem Auftreten der ersten Generation der Erbsengallmiid~e und v e t Beginn der Erbsenbliite mit langanhaltend wirkenden Priipara- ten, z.B. DDT-Mitteln, im St~iuhe- oder Spritsverfahren nadl Vorsehrift durchgeffihrt werden. Audl die An- wendung wm DDT im Kahnebelverfahren, das sich bel der Bek~impfung der Weizengalhnilcke besonders bew~hrt hat, diirfte in Frage kommen. - - Eine soldae vorbeugende Behandhmg der Erbsenfelder wird aber immer nur dort notwendig sein, we erfahrungsgem~ig jiihrlich griiBere Seh~iden durd~ Befall mit Erbsengallmliekc auftreten.

B e r i e h t e Buchbesprechungen

Perkow, Dr. Werner: , , D i e I n s e k t i z i d e - - Chemic, Wirt- schaft und Toxitllt". 392 Seiten m. 16 Abb. auf Kunst- druck, Ganzleinen, DM 28,--. Bisher konnte ein Oberblick fiber Insektizide, welchcr

in gleicher Weisc Anwendungsbereich und Wirkungsmedla- nismus, Herstellungsverfahren und drohende Gefahren bei unridltiger Anwendung umfassen solhe, nur aus einem der zahlreidlen Lehrbiidter in englisdler Spradle gewonnen werden. Diese Liicke des deutsdlen Sdirlfttums schlieBt P e r ko w in vorbildlicher Form. In iibersidltlidaer An- ordnung und durchgeschliffener, prlignanter und geflilli~er

Darstelhmg werden dic zahlreidlen, praktisdl widltigen Insektizide besprodlen. Herkunft und Darsteihmgswelse, ehemisdler Aufbau und Anwendungsbereid~ sind gleidl- m~iBig behandeh. Besonders anregend ist dic durdl eigene Gcdankeng~ingc des Verf. bereicherte, dem neuesten Wis- senstand entsprechende Darstellung der Wirkungstheorien und der damit verbundenen toxikologischen Grundpro- bleme. Da der Text bewul:h weitgehend yon Zitaten cnt- lastet ist, kann nur der mit diesen Problemen mehr Ver- traute ermessen, weldl meisterlie]~e Arbeit gerade in diesen Absehnitten vorgelegt ist. Die Einfiihrung in die sdlwie- rigen Fragen der Formulierung brauchbarer Handelsmittel wird all denen willkommen sein, welche diese Mittel ver-

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Berich| e 59

wenden oder in ihrer Wirkung priifen, da sic aus viel- seitiger e igener 'Er fahrung des Verf. hervorgehl. Die be- sonderen Forderungen, weldle dureh bestimmte Anwen- dungsverfahren gestelh werden, sind griimllic'b besprodlen. Die heute viel lind meist nnsachlidl eri~rterten bygienisehen Probleme der verst~irkten Mittelanwendung finden ill eln- lei tenden Kapiteln eine ausgewogene saddicbe, aber am Ernst der Probleme nicbt vori ibergehende Darstellung. Gleid~es gilt fiir die Betradl tungen tiber die sinnvolle Erg~inzung biologisdler und dlemiscber Pflanzensdmt3mafl- nahmen und die sida daraus ergebenden praktisdlen Pro- ldeme. Wet immer sic'b ein wissensdaaftlicb exaktes Bild yon dem Stand der heutigen Insektizidforsdmng, yon den MiJglidakeiten nnd Grenzen ihrer Anwendung und ibrer A'uswirkong versdlaffen will, kann in dem vorliegen~len Werk Belehrung und Anregung finden. Zwar mul3 es in einigen Teilen anf eine gute Kenntnis der neueren Ent- wieklung der Natnrwlssensd~aften aufhauen, um aus- gesd~iSpft zu werden, die flfissige Darstellung bringt aber audl sd~wierigc Fragen dem Leser so nahe, dab er die Probleme d~emisd~er und biologisd~er lnsektizidforscbun~ klar erkennen kann. Die angefiigte Erkl~irnng wid~tiger Fadaausdriicke und Fadananten yon Sdmdlnsekten, sowie eine Answahl weiterf i ihrender Li tera tur weist ilnn die Wege zur Vertiefnng. Daher kann das gut ansgestattete XVerk nidat nur allen im praktisdaen Pflanzensd~ut3 Tiitigen und mit der Erforsd~ung und Priifnng yon lnsektiziden Besd~iiftigten empfohIen werden, sondern mit Nad~druck aneb ~.rzten und Pharmakologen und den a~ diesem Pro- blem interessierten Laien. l)en Studenten ist ers tmal ig eine umfassende und tiefsd~iirfende Darstellung eines in Theorie und Praxis, Rodenkuhur qnd Industrie gleich widatigen Problemes gegeben. Furies (Giittingen)

Viers, Dr. phil. h. e. Karl: ,,Die Milben des SiiBwassers und des Meeres." Hydrachnellae et Halaearidae (Acari). (Bibliographic, Katalog, Nomenklatur.) Tell 2 und 3. 870 Seiten mit 140 Abbildungen. VEB Gnstav Fischer Verlag, Jena, 1956. Geb. DM 94,--. Der zweite Tell*) der Milben des SiiBwassers und des

Meeres beinhal le t den Katalog der Hydrach, nellae und der Halacaridae sowie Nad~trligc zur Bibliographic. Die Zu- sammenstelhmg ist geleitet yon der Regehniil~igkeit in der Nomenklatur , Vollstiindigkeit, taxonomlsd~er Gliederung nad~ Verwandtscbaftsverh,ihnisseu, sic beriicksidatigt die Angabc des Geno- und Subgenotypus, kritisd~c Angahen tiber Synonome und Homonyme, fiibrt die wid~tige, be- sonders die neue Li tera tur an, br ingt Angaben tiber die Gesdded~ter und bisher bekannte Entwieklungsstadien so- wie fiber die Verbrei lung der Arten und Untcrar ten.

Der im gleid~en Band vereinigte 3. Tell der Nomen- klatur der Hydrachnellae und Halacaridae soil die im Katalog (Sd~rifttum) zit ierten Arten hinsid~tlld~ ihres Namens, ihrer taxonomischen Einordnung, Synonymie und in ihrem Li teraturzi ta t auffindbar mad~en. Die Re- arbeittmg des umfangreid~en Materials ist ersd~iJpfend und erregt in seiner Vorbildlid~keit Bewunderung.

E. Sd~. *) Ers ter Tcil vgl, Anzeiger f. Schlldlingskunde, l Icf t 2, 1956, Seitc 29.

Sd~werdtfeger, Prof. Dr. F.: Pathogenese der Borken- ki i fer-Epidemie 1946--19511 in Nordwestdeutsddand. (Sdlrif tenreihe der Forstlidaen Fakuhli t der Universit~t Giittingen und Mitteilungen der Niedersiidasisd~en Forst- lidaen Versnehsanstalt, Band 13/14). 1V, 135 Seiten mit 41 graphischen Darstellungen und 8 Abbildungen, 1955, J. D. Sauerliinder's ¥erl . , F rankfur t a. M. Kartonier t DM 10,80. Bet dent vorliegenden Werk handeh es sid~ um die ab-

gerundete Darstellung der pflanzenphysiologisd~en Ur- saehen und des populationsdynamisd~en Ablaufes der Massenvermehrung des Bud~drgckers , lps typographus L. in den Nad~kriegsjahren. Aufbauend auf die pflanzen- und tiergeographisd~en Voraussetsungen der Gradation und ihrer ausliisenden Faktoren werden die wid~tigen Umweh- faktoren einzeln untersud~t, und als wesentlidae Ursad~e der Gradation ,,die Unterlassung yon menschlichen H a l l nahmen, weldte wir in ihrer Gesamtheit als saubere Wirt- schaft bezeichnett: d e r rechtzeitigen Aufarbei tnng nnd Ent- r indung siimtlid~en vom Sturm geworfenen und ein-

gcsddagenen Fidl tenholzcs" nachgewiesen. Im Anschlul~ hieran wird tiber Unterst, dlungen ber iddet , die auf die Ergriindung der Vorausset3ungen fiir eine erfolgreidle Be- siedhmg des lebenden Baumes dutch den Budldrucker aus- geridi tet waren. Feuchtigkeitsgehah yon Rinde und Bast, die Hydratur der Rinde, besonders aber die Harzfiihigkeit, sind im einzelnen dargestellt, mit bestehenden Arbei ten verglidlen und ihre Auswirkungen diskutiert . In der Harz- fhbigkeit des Baumes wird der entsdleidende Faktor dafiir gesehen, daft der Buehdrucker bet geringer Beviilkerungs- didlte den Widerstand des gesunden Baumes nicht zu brcdlen vermag. Masseoanflug innerhalb begrenzter Zeit vermag allein diesen Widerstand zu iiberwinden. Dal3 klimatisebe und Witterungseinfliisse hierbei eine llolle spie- len, die sle]~ auda tiber die Harzf;4bigkeit der Fichten wiederum auswirken lnfgen, ergibt sich arts weiteren Ver- sudlen. Die Arbei t wird mit ether Darstellung des ,,Ver- laufes der Krankbe i t " abgesddossen. - - Prfizise Dar- stcllnng und nfidlterne Auseinanderset3ung mit dem wirt- sdlaftlid~ so bcdeutenden Borkenk:,iferproblem fallen ebenso angencbm anf wie der elegante Stil und die sehlidtte A'nfmadlung diescr Sdlrift, der eine weite Ver- brei tung zu wiinsd~en ist. Vit6

Hiirdtl, Dr. Heinridl: , ,Arbeit nnd Planung im Pllanzen- sdmts." 164 Seiten, 32 Abb. Deutsdler Banernverlag, Berlin, 1956. Das Budl vermit tel t dem prakt isdien Pflanzensdaut3 be-

l r iebswirtsdmftl idle Er fahrungen und gibt eine Grundlage fiir die Planlmg und Durdfffihrung der Arbeiten. Von besunderem Wert sind die Angaben fiber die Leistungen bet den einzelnen pflanzensdluBlidaen Arbeiten, insheson- tiers die Zttsammenstellung von Materialaufwand, Arbeits- zeit, Arbeitseinsat$ und Arbeitsleistung bet der Bekiimp- fung der einzelnen Sd~idlinge. l letracbtungen der Ergeb- nisse nnd Erw~igungen zur arbeitswissensdlaftlidaen Wei- terentwieklung des Pflanzensdlu.tses bringen wertvolle An- regnngen. Das Bud1 ist der PJ'axis und den Betr iebslei tern wiirmstens zu empfehlen. E. Sdl.

Baithasar, Dr. Vladimir: ,,Brouei Listorozi Lamellieornia." I. Tell: Lucanidae und Scarabaeidae Pleurosticti. ]land 8 der Fauna ~SR. 287 Seiten, 143 Abb. Verlag Ceskoslovensk6 Akademie Ved. Prag 1956. Gebunden K~. 33,50. Der Band I der Lamellicornier entbi ih die monographi-

stile Bearbei tnng der Familie Lucanidae und die Scara- baeidae pleurosticti. Einleitend wird eine Charakter is t ik tier Lamellicornia nnd der Untersehiede der einzelnen Familien gegeben. Es werden yon den Lucaniden und Searabaeiden zun~idlst Morphologie, 0kologle, Ontogenie, ferner phylogenetisdle und zoogeographisdae Fragen be- handelt. Sebr aufsehlul~reidl sind u. a. die Larvenzeidl- nungen. In den systematisdlen Teilen finden sidl auBer guten Best immungstabellen fiir jede Ar t die genaue Re- sdlreibung, ferner Angaben tiber die Variabilitiit, Okolo- gie, Entwiekhmg, Sch~idlidlkeit, geographlsclle Verbreitung. Wertvoll sind die ffir einige Familien und Ar ten beigefiig- ten Karten der geographisdaen Verbreitung. Bet der inter- essanten Analyse der tsdaedloslowakisdaen Searahaeiden- fauna wird festgestellt, dab die Mehrheit der auf t re tenden Arten eurosibirisdl ist, mit s tarkem Vorwiegen der naittel- europiiisd~en Provinz. ,,Ira ganzen handelt es sida um eine typische Fauna der Laubwii lderprovinz . . . " . Ausnahmen bilden einerseits die Gebirgs- u!ad Hod~gehirgsarten (mon- tarte Tiere nnd boreoalpine Rellkte), andererseits mediter- rane und pontlsdle Arten (tbermophile und xerophile). Man darf den zweiten Tell dieser ausgezeidmeten Mono- graphie der Lamellicornla mit Spann)mg erwarten.

E. Sdi.

Melde, Manfred: , D e r Miiusebussard. '~ Brutbiologie und wirtsdlaft l idle Bedeutun'g. 68 Seiten, 36 Abbildungen. Die neue Brehmbiicherei. A. Ziemsen-Verlag. Witten- berg-Lutherstadt , 1956. DM 3,75. In dieser Schrift werden Miiuse- und Falkenbussard ein-

gehend behandelt : Beschreibung, Verbrei tnng, Lebens- weise, Nahrung, wirtschaftliehe Bedeutung, Biotop, Brut- biologic, Verhal ten zu anderen Greifvligeln, Wanderun-

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60 Berichte

gen uew. Die Nahrnngsliste beweist eiudeutig die ,,Nii g- lichkeit" des Miiusebussards. Der Falkenbussard soil sich wlihrend der Brutzei t v iehnehr yon Reptilien nnd Lurchen ernlihrcn als unser Bussard. Im Winter madlt er Jagd auf fliegende Termiten. Die dcm Text heigegebenen Abhildun- gen sind sehr gut und anschaulich. E. Sdl.

Neue Hefte zur Morphologie. Herausgegeben yon K. Lothar W o l f und Dorothea K u h n . Heft 1 und 2 (72 und 81 Seiten.) Verlag H. Bi~hlaus i'qadffolger, Weimar. Broschiert je DM 4,80. Die Aufgabe dieeer Hefte soil e s s e i n , zu den Texten

der Leopoldina-Ausgabe von Goethes Sd~rifteu zur Natur- wissenschaft Erll iuterungen oder audl vorausnehmende Berichte zn geben und Matcrialien, Ergiinzungen, Ab- bildungen usf. zu hringen, die innerhalb der Ausgabe erst in mehreren Jahren erscheincn wilrden oder dort keinen Raum finden. Es wird welter der Riickblick au~ Goethes Werk auch die Zusammenh/inge zwischen Didatung und Naturforschung aufzeigen. Schlielllidl soll die Anwend- barkeit der morphologisdlen Methode auf neue Probleme der Naturwissensdlaft an Beispielen gezeigt werden. Die beiden ersteu Hefte werden diesem Ziel roll geredlt.

E. Sch.

Stichel, Wolfgang: ,~Illuatrierte Bestimmungstabelle der Wanzen." II. Europa (Hemiptera, Heteroptera Euro- pae). Heft 1--12 (1955/1946), 448 Seiten. Subskriptions- preis DM 5,30 je Heft yon 32 Seiten. Normalpreis eines Heftes DM 7,20 (R. Ridlter , Berlin-Hermsdorf, Martin- Luther-Str. 39). BekanntlidL sind die ersten , ,I l lustrierten Bestimmungs-

tabellen, der deutschen Wanzen" yon W. S t iche] 1925--1938 crschienen. Nun schenkt uns dieser Autor neue Tabel len in sehr erwei ter ter und verbesser ter Form. Ee ist ungemein zu begrfiflen, dall S t i c h e l nun die Heteropteren Europas ausffihrlidt behandelt . Hierfiir ge- hiihrt ihm uneer uneingeschriinkter Dank. Einleitend wird ein kurzer geschichtlicher l~berblick fiber die Entstehung der Wanzentabcllen gegeben, diesem sddieflt sidl eine Eri lr terung derTerminologie an, die, erfreulicherweise auf eine cinheitliche Linie gehrad~t, pr/izieiert und, wo ni~tig, berichtigt wird. Die widxtige und zu begrfil~ende ,,Alpha- betisdle Terminologie" br ingt die Erkllirung der Fadl- ausdriicke, wobei auf entspredlende klare Stridlzeichnuu- gen verwiesen wird. Ein I r r tum ist bei der Erkliirung des Praetarsue unterlaufen, er ist nicht das distale Tarsen- glied, sondern bestcht aus den Klauen mit dem Hafi- lappen (Arolium, Empodium), das an der Riickenseite des leBten Tarsengliedes, wie die Klauen, beweglidl ansigt und mit diesen zusammen mit einer sohlenseitigen Zug- platte bewegt wird. Im Text selbst verwendet der Autor abe t stets ridltig den Ausdruck 3. Tarsenglied. Es folgt ein Verzeidmie der Autorennamen und ihrer Ahkiirzung und eine Gebrauchsanleitung. Die Bestimmungstahellen selbst sind dichotomieda aufgebaut. Jede Art wird aus- ffihrlich, klar beschrieben; die Bestimmung wird durdl taueende guter, k larer Strichzeichnungen erleichtert. Bei jeder Art sind die Zustandsforraen, die geographische Ver- breitung, die Pflanzen, an der sie anftr i t t , usw. angefiihrt. Es ist sehr zu begrfil~en, dal~ bei vielen Arten neben dem wissensd~aftlichen Namen aud~ der deutsche angefiihrt wird. Die ausgezeichneten Bestimmungstabetlen der Wan- zen, einer oft zn sehr vernachliissigten Gruppe, sind fiir den Entomologen jeder Arbeitsrichtnng unentbehrlich. Sie sind wichtig fiir Forst-, Land- nnd Wasserwirtsd~aft.

E. Sch.

Zeitsehriftensehau

ALLGEMEINES Franke-GroBmann: Zur Qbertragung der Niihrpilze bei

Amhrosiaklifern. Die Naturwiesenschaften, 1956, 286f. Die Obertragung der Niihrpilze europliisd~er holzbrii-

tender Borkenk~fer (Xyloterus, Xyleborus, Anisandrus, Xylosandrus) ist regehniiflig an Sekrete you Hautdriisen gebnnden. Die Sekrete, die primiir vermutlid~ als Gleit- schmiere oder Benetzungssehu~mittel dienen, e rmi~ l i chen den Propagationszellen der Ambrosiapilze zu keimen, sid~ zu vermehren und unter Bildung yon Dauerzellen in Hohl-

driisen, an Driisenhaarbfisdleln usw. Pilzdepots entstehen zu lassen. Hier i iberwintern die Pilze und werden beim Einbohren in deu Brutglingen abgestreift. Bei Xyloterus finden sieh die Pilze im Winter in Hohldriisen des Pro- notums. Bei Anisandrus und Xylosandrus f iberwintern die Pilze ill tasehcnfi~rmigen Erweiterungen zwiechen Pro- und Meeonotum. Bei Xyleborus Saxeseni finden sida kleine Pilzdepote am Elytrenrand, das dem Drfisenfeld des Mesonotums (Schilddlen) in Ruhestel lung anliegt. Bci Platypus, Myelophilus minor, lps acuminatus finden sich die Mycelien und Sprol3verbhnde der Pilze mehr /iul~erlidl in Hautfal ten des Integuments oder an Ki~rper- haaren. E. Sdl.

Hornstein, L, McGregor, W. S. und Sullivan, W. N.: Lowering the Volatility o f Lindane Cattle Sprays by Addition of Film-Forming Material. In: Agrieuhnral and Food Chemistry, 1956, 148--149. Es wurde eine l lchandlung yon Riudern mit 20 g Lin-

dane pro Tier durchgeffihrt. Die Applikat ion erfolgtc in Misdlung yon Lindane mit ehloriertem Terphenyl. Die Behandhmg erwies sich als unschlidlich ffir die Tiere, wiih- rend sie gegen Fliegen bei einmaliger Anwendung 4 Wo- d~eu lang wirksam war. Der anf/inglidt hohe Ineektizid- gehalt der Milch erforder t allerdings eine weitere Ver- hesserung der Methode. V. Sd, efer-humel

Dahm, P. A. u. Jacobson, N. L.: Effects of Feeding Systox- Treated Alfalfa Hay to Dairy Cows. In: Agricultural and Food Chemistry, 1956, 150--155. Kiihe warden mit Systox-behandeltem Hen gefiittert, tun

festzuetellen, ob slch nach der Ffit terung mit soldlem Heu Milchleistnng und Gesondheitszustand der Tiere ver- sdlledltern. Enthiel t das mit Systox behandel te Heu mehr ale 41 ppm des Insektizids, t ra ten sofor t Abnahme der Milchleistung, des Fet tgehal ts der Milch nnd Verminde- rung der Cholinesterase-Aktivit~t der roten Blutki/rper- chen ein. Lag der Systoxgehalt des Heues bei 41 ppm oder darunter , t ra t nur eine A'bnahme der Cholinesterase- Aktivitiit sein. V. Sdlefer-hnmel

Esch, Harald: Analyse der Schwiinzelphasc im Tanz der Bienen. Aus dem Inst i tut fiir Bienenkunde der Uni- versitht Bonn. Naturwiss., 1956, 207. Die durd~gefiihrten Untersudlungen lieBen eine Gesetz-

m/iBigkeit zwisdlen Anzahl der Sdlwlinzelbewegungen je Schwiinzelphase und Entfernung des Futterplatzes erken- nen. Die Frequenz der Schwingungen betrug im Durdl- schnitt 15 Hz. E. Sch.

Pudtta, Dr. Otto: Die intrazelhdiire Bakteriensymbiose der Kleiderlaus. Orion, 1956, S. 624---628. Es wird zun~idlst die Bakteriensymbiose bei der Kleider-

laus geschildert. Die bekanntlich in der Magenscheibe sitzenden Symbionten haben sdllaudlartige Form, sind also Involutionsformen; vereinzelte Symbionte in alten Miinnchen nahmen kurz vor deren Tod die Gestalt diphthe- roider Bakter ien an. Bei der kfinstlichen Zud~t auf N~hr- bidden ergaben sich iihnlid~e diphtheroide Bakter ien wie in den sterbenden M~innehen. Die Symbionten dilrften ffir die Laue als Vitaminspender eine Rolle spielen. Sym- biontenfreie, aus Eiern gezogene Liiuse starben sdlon nach einigen Tagen noch vor der ersten Hiiutung. Symbionten- freie Liiuse kllnnen abet durdl best immte Vitamingaben am Leben erhal ten werden. Es wird der Beweis erbradlt , dais die Symbionten ihrem Wir t Stoffe liefern, die dural, bestimmte Vitamine (B und H) ersetzt werden k~nnen. Wenn aber symbiontenhalt ige Liiuse mit derselben Vita- miudilit gefiit tert werden, die das Leben der symbionten- freien Tiere verllingert, s terben sie innerhalb weniger Tage. Symbiontenfreie Tiere, denen die doppelte Vitamin. menge geboteti wurde, starben genau so schnell. Auch un- geeignetes Mengenverh~ltnis fi ihrt zum Tode. E. Sch.

Sdlmidt, H.: Beitriige zur Kenntnis der Ernllhrungsorgaue und Erniihrungsbiologie der Termiten. Z. angew. Ent., 1956, 39, 11.5----125. In der 1. Mitteihmg fiber die Ernlihrungeorgane und die

Ernllhrungsbiologie der Termiten werden Kauapparat und Nahrungsaufnahme behandelt. Ale Studienobjekte dientcn Macrotermes natalensis (omnivore Art), die holzfressenden

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Berichte 61

Arten Retitmlitermes luel/ugus u. Calotermes flavicollis sowie die ,,grliserschneidende" Ar t Hodotermes mossam- bicus. Nach Bemerkungen fiber die Erni ihrung der Ter- miten, Bau, Leistnng und Bedeutung des Kauapparates folgt eine eingehende Beschreibung der Arbei termaudibeln der genannten Arten und eine Deutung der Funkt ion des Unterkiefers bei der Nahrungsaufnahme. Eine Unter- sud~ung des Innenskelet tes des Kopfes und der Mandi- bularmuskula tur schliel~t sich an. V. Schefer-Immel

LANDWIRTSCHAFT

Seheiding, U.: Untersuehungen zur Biologie des Kohl- gallenriiBlers Ceutorrhynchus pleurostigma Marsham. Z. angew. Eut., 1954, 35, 187--228. Verf. gibt einen umfassenden Oberblick fiber die Bio-

logie des Kohlgallenrfilllers. Es werden behandelt : die Morphologie des Kiifers, des Eies, der Larve und der Puppe, die Entwicklung nnd Lebensweise yon C. pleu- rostigma, seine Wirtspflanzen (getrennt nach Brnt- und Niihrpflanzen), die bevorzugten FraBstellen an den Biiit- tern. Die bisher umstr i t tene Generat ionsfrage wurde dahingehend gekl~rt, dab im gleichen Jahr zwei Genera- t ionen auf t re ten kilnnen. Die t tauptmasse der Killer t r l t t jedodl nur in einer Generat ion auf. Der Zei tpunkt der Ei- ablage entscheidet fiber das Auft re ten einer zweiten Gene- ration. Die aus sehr frfih abgelegten Eiern s tammenden RiiBler milssen wahrscheinlich einen Wirtpflanzenwechsel vornehmen, um eine zweite Generat ion hervorbr ingen zu ki~unen. Es wurden zwei Schlupfwespen als Larvenparasi- ten festgestellt, wiihrend bei den fibrigen Stadien keine Parasi t ierung beobadi te t werden konnte.

V. Sdlefer-Immel

Krezal, H. u. Viilk, J~: t~ber den EinfluB des Lichtes auf die Generationsfolge der Riibenblattwanze (Piesma quadratum Fieb.). Nachr.-BI. d. Pflanzensd~uBd., 1956, 8. Jhg., 10, 145--147. Die im Freiland als Imago i iberwinternde Rfibenblatt-

wanze P. quadrature beginnt bereits ab Ende August die Riibenfelder zu verlassen, und ihr Wiuterquar t ier aufzu- sudden. Da zu dieser Zeit nodl kein Fut termangel herrscht, miissen andere Faktoren fiir die Abwanderung verantwort- lich sein. Naehdem berei ts nadlgewiesen worden war, dab auch Temperatur und Nahrungsqualit i i t (chemisdle Ver- iinderungen in den Bliittern iufolge Alterns) n i&t allein ausschlaggebend sein konnten, pri if ten jel~t Verf. den Ein- fluB verschiedenen Lichtes auf das Verhal ten der Wanzen. Es wurde festgestellt, dab eine Dauerbeleuehtung mit Philips-Leuchtstofflampen ,,WeiB de Luxe" keine -~nde- rung im Jahreszyklus yon P. quadrature hervorrief , wiih- rend bei Dauerbeleud~tung mit einer Philips-Quecksilber- dampflampe die Tiere auf ihren Fut terpf lanzenverbl ieben. Die Wanze hrad~te sogar fiber den Winter drei Genera- tionen hervor, wiihreud im Frei land normalerweise nur eine, h~chstens alter zwei Generat ionen im Jahr auftreten.

V. Schefer-Immel

Frank, Fri!5: Grundlagen, Miiglichkeiten und Methoden d e r Sanierung yon Feldmausplagen. Nachr.-Bl. d. Pflan- zensdm~d., 1956, 8, ).47--158. Dic A'rbeit stellt eine Zusammenfassung der Ergebnisse

mehrji ihriger Untersuchungen fiber die Ursachen yon Feld- mausplagen dar. Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daft diese sowohl biologisch-ilkologischer als auch landeskultu- relier Ar t sind und fiihrt zahlreidle Beispiele aus der Praxis dafiir an. Zu echtem Massenauftreten kommt es nu t in den sog. , ,Kultursteppen", d. h. einfi~rmigen, weiten und wenig intensiv bearbei te ten Landstrichen, insbeson- dere Grfinliindereien, die nidl t im Weidegang genut3t und nur extensiv bearbei te t werden. Er fordert deshalb bei- spielsweise bei der Trockenlegung yon Siimpfen, Poldern oder iihnlidlen Landschaften mi~glichst baldige Verbauuug des gewonnenen Laudes durch die Anlage yon Diimmen, Wegen, Hecken und Baumbesti inden sowie die Nugung des Griinlandes dutch Wechael zwischen Mahd und Weidegang (z, B. audl Beweidung der Diimme zwecks Nahrungs- und Deckur~gsentzug fiir die def t angesiedehen Feldmliuse, ferner Vermeidung yon Stoppelklee als optimales Biotop ffir Feldmauspopulationen). Die Streusiedluug mit ihren einzelnen, ar rondier ten Gehi~ften vermag wegen der mit

ihr verbundenen intensiveren Bewirtsdlaf tung des Griin- and Aekerlandes Entsdleidendes zur Vorbeugung gegen Feldmausplagen beizutragen. Fiir nile diese Maflnahmen lanffeskultureller Art wird vom Verf. der Begriff der ,,iiko- logischen Schiidlinglsbek~mpfung" gepriigt.

Wasserburger, Bonn

FORSTWIRTSCHAFT Wichmann, H. E.: Untersuchungen fiber lps typographus L.

und ~seine Umwelt. Z. angew. Ent., 1956, 39, 1, 58---62. Verf. ber idl te t fiber Beobadl, tungen yon Raubfliegen,

die er wlihrend einer Schadvermehrung yon lps typo- graphus in den Fidltenw/ildern der bayrischen Hoch- ebene anstellen konute. Die am zahlreichsten angetroffene Art war Laphria gilosa L., wiihrend L. ~lava L. und Madti- mus atricapillus Fall. nur in geringer Anzahl auf t ra ten . Es stellte sieh heraus, dab den Raubfllegen zwar Ipiden zum Opfer fielen, der gri~Bte Anteil ihrer Beute abet aus indifferenten Insekten bestand. Auflerdem dfirfte die Indi- viduenzahl der Asiliden zu gering sein, um einer Bud~- drucker-Kalamitiit Widerstand entgegenseBen zu kllnnen.

"Nur bei sdlwachen K~iferpopulationen kann eine deutliche Dezimierung durdl Raubfliegen eintreten. Larven und Puppen yon L. gilosa verzehren Riissel- und Bockkiifer- larven. Feinde der ~A'siliden sind Nematoden, Spechte und riiuberische Insektenlarven. V. Sdlefer-Immel

Miiller, H.: Ki~nnen Honigtau l iefernde Baumliiuse (Lachnidae) ihre Wirtspflanzen schlidigen? Z. angew. Ent., 1956, 39, 2, 168--177. Honigtau ist die Hauptnahrung der Waldameisen. Durch

die Pflege der Liiuse, die yon den Ameisen betr ieben wird, werden Massenvermehrungen dieser Homopteren be- giinstigt. Deshalb ist vet der verst/ irkten Ansiedelung der Roten Waldameise zunlid~st einmal zu prfifen, inwieweit die L~use durch ihre Saugfiitigkeit ihre Wirtsbliume sch~idi- gen. Verf. konnte nachweisen, dab bei s tarkem LausbesaB Wadlstumssti~rungen bei den befallenen B~iumen - - be- senders in jugendlidlem Alter - - auf t re ten k~nnen. So wurde festgestellt, dal~ s tark verlauste junge Kiefern und Fichten auffallende Triebstaudlungen zeigten. Bei 80-j~h- rigen Lausfichten, die in der Niihe alter Nester yen Formica t,u[a rutopratcnsis minor lagen, war tier Zuwadls um 10°/0 geringer als bei Biiumen, die yon den Nestern welter ent- fernt wareu. Ganz besonders gef/ihrlidi wirkt sich der Befall yon Bndlen durch die Buchenkrebslaus Pterochlorus exsiceator Air. im Zusammenwirken mit dem Buche~rkrebs- pilz Nectria ditissima aus. Die Laus kann armdicke gs te zum Absterben bringen und starke Wertschiiden ver- ursadlen. Symptome des Befalls sind Aufreilten der Rinde, Bildung yon Kambiumgallen, Verdorren und Absterben yon .~sten. In der Niihe yon Ameisennestern werden diese Schiiden besonders umfangreidi , weshalb eine Neuansiede- lung yon Ameisen in Buchenrevieren geflihrlich ist. In buchenfiihigen Kiefernrevieren sollte ebenfalls yon einer Ameisenansiedelung abgesehen werden.

V. Schefer-Immel

Schmutterer, H.: Saugschiiden an Eiatten und Buchen durch Liiuse in Abhiingigkeit yon Ameisen - Trophobiose. Z. angew. Ent., 1956, 39, 2, 178--185. Die Laubholzlachniden Lachnus roboris L., Schlzodryo-

bius pallipes Htg. und S. long~rostris wurden bisher hiiufig verwechseh. Verf. gibt deshalb zuniichst eine ~bersicht fiber die widttigsten morphologischen und biologisaSen Merkmale der 3 Arten, ihre Entwicklungszyklen, ihre Be- ziehungen zu Ameisen, Riiubern und Parasiten. Die Rote Waldameise wehrt in der Niihe ihrer Nester fast alle Feinde - - auger Vi~gel - - you d e n genannten Lachniden ab und flirdert dadurch die Vermehrung der Homopteren. L. roboris scheint die ungefiihrlichste der drei Liiuse zu sein, fiir sie konnten in Deutsdlland keine Saugschlldeu nachgewiesen werden. In Ungarn soil sie jedoch Eichen- kropf verursacht haben. Dagegen verursacht Befall dutch die beiden Schizodryoblus-Arten an ihren Wirtsbliumen Biflbildungen und Kambialwndlerungen; zusammen met Nectrla-Befall kann S. pallipes sogar mannshohe Buchen- heister zum Absterben bringen. Jfingere Eichen zeigen nach S. longirostris-Befall hiiufig Kropfbildung. Eine Be- kiimpfung yon Liiusen, die sich in der Nilhe yon Wald-

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62 Berichte

ameisen-Nestern befinden, ist durch das A'nlegen von Leim- ringen milglich, da die Ladmiden dadurdt yon den Ameisen getrennt und entweder yon R~iubern oder Parasi ten get~itet werden oder zu Boden fallen, wo sic zugrunde gehen.

V. Sd;efer-Immel

HYGIENISCHE ZOOLOGIE Mendheim, Dr. H.: Ameisen VoransseBnng fiir den kleinen

Leberegel. - - Orion, 1956, 19/20, 829. Durd~ Verfi i t terung der die Cercarien en thahenden

Sddeimballen, die sid~ an Grashahnen finden, an Schafe, konnte keine Weiterentwickhmg des kleinen Leberegels im Sdmf erzielt werden. Nad~ neueren Forschungen mfissen die Cerearien enthal tenden Sddeimballen znerst yon Amei- s e n gefressen werden, in denen sid~ abgekapselte Meta- cerearien entwickeln. In Lanzettegelgcbieten sind 2--30/0 der Ameisen Metacercarientriiger. Erst nad~ Aufnahme soldter Ameisen werden die Larven frei, die dann in die Gallengiinge wandern, wo sic nad~ 50 Tagen dic gesddcchts- reifen Wiirmer ergeben. Als Zwisd~enwirte wurden bisher festgestellt: Formica fusca, Forntica rujibarbis var. Junco ru[ibarbis und Formica gagates. E. SdL

WEIN-, OBST- UND GARTENBAU

Stojanovi6, Ing. D.: JABUCNI SVRDLAS KAO PRENO. SILAC KONIDIJA MONILIA SPP. (Rhyndtites badtus als (~bertriiger der Conidien von Monilia spp.). Zasdl- tita bilja, Belgrad, 34., 63 ft. Es wurde festgestelh, dab die Conldien von Monilia spp.

durd~ RhyndtitesBacehus fibertragcn werden. Die Conidien fanden sicb bei 740/0 der Kiifer in groBer Menge am KiJr- per vor, und zwar auf der Unterseite der Tarsen und der Abdominalseglnente. Da Rhynchites Bacchus zur Zeit der Eiablage aud~ vielfad~ Frfichtc besudat, kann der Kiifer als Versddepper von Monilia spp. groBe l ledeutung haben.

E. Sd~.

PtlanzensdmB im Gcmiisegarten. M e r k b l a t t Nr. 15 der biologisd~en Bundesans tah ffir Land- und Forstwirt- sd~aft. 1956. DM 0,15. Die sed~sseitige bcbilderte Sd~rift gibt cinen t]bcrblick

fiber die wld~tigsten Krankhei ten und Sd~iidlinge im Gc- miisegarten. Die PftanzensdmBmittel gegen Pilzkrank- beiten und lnsekten werden angegeben. E. Seh.

Nolte, H.-W.: Neue Verfahren zur Beklimpfnng der Zwie- belfliege. (Vortrag gehalten auf der 3. Fad~tagung der Fachsdlule fiir PflanzenschuB am 21. Oktober 1955 in Halle.) Nadl einem kurzen gesdlidltlidlen Oberblick fiber die

bisher angewandten Verfahren berichtete der Verf. fiber neuere eigene Versuche im Sommer 1955. Zur Anwendung gelangten die Wirkstoffc DDT 50, Lindan, Aldrin, Chlor- dan und Dieldrin, die in folgenden vier Verfahren geprfift wurden: Inkrust ierung, Ganzfllicbenbehandlung, Aufstreu- verfahren und ¥ors t reuver fahren . Die besten Erfolge wurden mit Hilfe des Inkrust ierungsverfahrens erzielt; hierbei zeigten DDT-Mittel einen befriedigenden Erfolg, besser noch wirkte Dieldrin und am besten Aldrin. Dennoch ist dem Dieldrin vor Aldrin der Vorzug zu geben, da dieldr inbehandehes Saatgut llingere Lagerzeiten ohne WirkungseinbuBe vertriigt. Hexapr~iparate verursachen nidlt nur phytotoxisdle Sch~iden, sondern sie sind auch praktisch ohne Wirkung. Fiir den Zwiebelanbau im Klein- garten empflehlt der Verf. das Aufst reuvcrfahren, da die Behandhlng kleiner Samenmengen praktisdt nidl t sauher durchffihrbar ist. Wasserburger, Bonn

MOiler, Dr. H. W. K.: Die Cyelamenmilbe und andere Weichhautmiiben - - ihre Bekiimpfung. Gartenwelt , 56. Jbg., 1956, 119 ft. Verl. P. Parcy. Als bestes Mittel hatte sich Endr in gegen Weidlhaut-

milben an Erdbeeren "und Zierpflanzen, wenn es zweimal in w6chentlichem Abstand verwendet wird, bewiihrt, z.B. als Largan 0,1°/0ig. Parathion muf~ mehrmals in kurzfristi- gem Abstand, z.B. als E 605 forte 0,05°/0ig eingesetzt werden, wobei volle Wirkung erst bei Temperaturen ab 18 ° C eintri t t . E. Sch.

Mijuskovic, Ing. Milorad und Mireeti~, Ing. Sre~ko: OGLEDI SUZBIJANJA MASIJNOVE MUSICE PA- RATIONSKIM SREDSTVIMA NA CRNOGORSKOM PRIMORJU (Erste Ergebnisse der Versuche zur Be- k,impfung der Olivenfliege mit Mitteln a u f Parathion- basis). Zaschtita bilja, Belgrad, 31, 1955, 45 ft. Zur Bek~impfung yon Dacus oleae wurden umfangreidle

Versudae Mit E 605 durchgeflihrt. E 605 forte ffihrte in der Konzentrat ion yon 0,1°/0 zu 79,8°/0iger AbtiJtung der Larven bei Anwendung Anfang September. Dieses Ergeb- nis steigerte sidl anf 86,2 °/0 Abtiitung bei zweimaliger An- wendung, und zwar Anfang September und Anfang Ok- tober. E. Sdl.

Gadan, D.: Beitrilge zur Ant6kologle der Veildlenblattroll- miieke (Dasyneura a[/inis Kieff.). Z. angew. Ent., 1956, 39, 1--19. Die optimalen Bedingungen ffir die Entwicldung der

Veildlcnblattmiicke liegen bei 80--95o/0 rel. Luftfeudltig- keit, einer Temperatur yon 20--30 ° C und einer Licht- menge, die derjenigen des Tag- und Nadl t rhythmus ent- spridlt. Es wurden die Eizahlen von D. a/finis ermittelt , und Untersudmngen iiber EinflnB der Eier und Larven anf die Gallenbildung durchgeffihrt. Dabei ergab sidl, dab das Ei k.einerlei Reiz auf das Pflanzengewebe ausfibt, wiihrend die Stoffwedlselprodukte der jfingeren Larven- stadien das Gallenwadlstum am st~irksten anregen. Nadl tier Verpuppung kommt das Gallenwadistum zum Slill- stand. Der Oberwinterungsprozentsat3 der Kokoldarven ist infolge ihrer groflen K~ilteresistenz sehr hod1. Der Gal- lenbefall brei tet sial1 schnell aus, wobei besonnte Veildlen starker gefiibrdet sind als im Sehatten wadlsende. Es wur- den zwei Sddupfwespenarten als Parasi ten festgestellt. Der Parasl t ierungsgrad war hei den untersudl ten Pflanzen relativ nicdrig. V. Sd~efer-hnmel

VORRATSSCHUTZ Hadaway, A. B.: The biology of the Dermestid beetles,

Trogoderma granarium Everts and Trogoderma ver- sicolor (Creutz.). Bull. Entom. Res., 1956, 46, 781--796, London. Die beiden Dermestiden Trogoderma granarium Eve.rts

(Kbaprakilfer) nnd 7'. versicolor Creutz. kommen an versdfiedenen Stoffen als Vorratssdfiidlinge vor. In Eng- land /r i t t der Khaprak~ifer - - wie audl in Deutsddand - - hiiufig in Miilzereien auf. Mit ihren Haaren bleiben die Larveu an Siicken und Kleidern hiingen nnd werden auf diese Weise versddeppt. Alle Entwicklungsstadien des Khfers sind gegen Hitze und Trod~enheit ziemlidl un- empfindlidL Optimale Entwlcklurigstemperaturen sind 3 0 his 35 ° C, der Entwickhmgszyklus yore Ei iris zum Kiifer dauert dann bei T. granarium 24 Tage, bei T. versieolor 30 Tage. Bei Tempera turen unter diesem Optimum geht die Entwlcklung viel langsamer vonstatten, bei" 20 o C ver- puppen sid~ die Larven yon T. granarium nod1 nid~t nadl 9 Monaten. Kfihllagerung stcllt daher eine widltige Gegen- maBnahme dar. Die Dauer des El- und Puppenstadiums wird dural1 Feudlt igkeitssdlwankungen kaum beeinfluBt, dagegen ist h6here Feuchtigkeit ffir die Larvenentwicklung giinstig. AuSerdem scheint der Feucbtigkeitsgehalt des Fut ters widltiger zu sein als die Luftfeuehtigkeit. Die Larven yon T. versicolor enlwickeln sieh ebenfails an ailer- lei Vorriiten. Kohlehydrate sind fiir ihre Entwickhmg nicht aussddaggebend, dagegen sd~eint das Vorhanden- sein yon Vitamin B ffir die Ernlihrung widltig zu sein.

P. Steiner, Braunsdlweig

BIOLOGISCHE REGELUNG Krieg, A.: Eine Mikrosporidie aus dem kleinen Frost-

spanner (Cheimatobla brumata L.). Naturwiss., 1956,186. In Raupen des kleinen Frostspanners wurde einc bisher

nicht beschriebene Sporozoonose festgestellt. ~ugerlich sind an den Raupen keine Krankhei tsherde zu erkennen. Der for tsdlrei tendc Zerfall maaht sich nur in einem miiBi- gen Schrumpfen des RaupenkiJrpers bemerkbar. Aus den zuniidlst einzelligen Sporonten gehen 8-sporige Pansporo- blasten hervor. Jede Spore besiBt einen Pol(aden, der sid~ zuniid~st spiralig aufgerollt in einer Art Polkapsel

Page 6: Berichte

Berid~te 63

befindet. Bet der Sporenkcimung wird er ausgesddeudert . Die L5nge der Einzelspore: 5--5,75 ~t; Breite: 2,50--3,25 Ct; Liinge des Polfadens: 40- -80 ~t. Der neuen Mikrosporidie wurde der Name Telohania cheimatobiae nov. spec. gc- geben. E. Sch.

Ceballos, G.: NEMERITIS ROBUSTUS UNA NUEVA ESPECIE ESPANOLA DE CAMPOPLEXIN1 (ICH- NEUMON OPHION.), PARASITO DE LA DIORYC- TRIA SPLENDIDELLA. Eos. XXXI, 341ff. Es wird der neue Parasi t yon Dioryctria spl. Nemeritis

Robustus besdlrieben. Der Wirt hat te sieh an Pinus Pinaster entwickelt. E. Sd~.

Krieg, A.: Virus-Isolicrung aus krankcn Larven yon Hibernia de/oliaria L. und Euproctis chrysorrhoea L. Naturwiss., 1956, 260ff. Aus Raupen des groBen Frostspanners aus dem Gebiet

yon Ringen wurde ein neues Virus erhalten, ffir das die Bezeiclmung Borrelina hiberniae vorgesddagen wird. Die G r/iBe der Virus-Elementarkl i rperdlen betrug 2"/0 X 40 m/x. Aus Raupen des Goldafters (aus Winternes tern yon Ar- butus unedo, Siidfrankreich) wurde glcichfalls ein neues Virus erhahen, das Borrelina euproctis benannt wird. Gr/iBe der Elementarki i rperdlen 240 >( 38 m#. E. SdL

Weiser, J.: Einige Krankhei ten der Borkenkilfer. In: Wiss. und Fortsdlr . Popul/irwiss. Monatsz., 1956, 6, 173. Der Letter der Abtci 'ung fiir Insektenpathologie des

Biol. Insti tutes der Tsdledloslowakisdlen Akademie der Wissensdlaften bringt in dcr kurzen Abhandlung einiges tiber Borkenkiiferk~'ankheitcn. Bis 30o/0 aller schlilpfen- den Weibthen haben eine Infekt ion durdl Wiirmer. Fest- gestelh wurdeu dphenlencbulus contortus und Aphenlen- chulus dispar. Obwohl die ganze Ki~rperh6hle des Borken- kiifers nfit Nematoden gefiillt ist, schiidigen diese den Wirt keineswegs sdlwer. Es sdleint also, dab die Infel<tion der Borkenk~ifer durdl Nematodcn keinen helnmenden Einflug auf dercn Vermehrung ausilbt. Eine Verringe- rnng der Borkenkliferzahl zelgtc sidl nadl Infektion mit Haplosporidium, typographi, wobei bis zu 200/0 der Kiifer als befallen festgestel ' t wurden. WShrend seiner Entwick- lung vernidl te t der Parasit die befallenen Zeilen des Epi- thels, es entstehen Gesd~wiirc, die ,,gewissermaBen an die Besd~idigungen des mensddiehen Darms bet der Amliben- ruhr erionero". Die Zysten der reifen Sporen werden mit dem Kot des Wirtcs ausgesdfieden. Die Infckt ion erfolgt duich das Verkleben der Eikammern mit Nagespiinen, die mit dem Kot des Weibchcns untermiseht sind, wodurch sid~ die sddiipfende Larve infiziert. Auf die gleiche Weise er- folgt die Infektion mit Sebizogregarina Menzbiera dtal- cographi, die bet Pityogenes d~alcographus Verluste ver- ursad~t. Die H:,iufigkeit der Erkankungen bet den Borken- kiiferpopulationen hiingt ab v o n d e r Did~te der Popula- tion, dem Alter der Besiedhmg des Standorts durd~ den Borkenk/ifer und den Bedingungen fiir das Erhal ten dcr Infekt ion aul3crhalb des Wirtes. A.W. Boback

INSEKTIZ1DE Peters, Werner : Experimentel le Untersudmngen zur Wir-

knngsweise insektenabwehrender Mittel (Repellents). Zeitschrift fiir angewandte Zoologie. Erstes Heft 1956: Verlag Duncker & Huinblot, Berlin.' Als Repellents bezeichnet man Stoffe, die l i ingere Zeit

imstande sind, Blutsaugcr von Mensch und Haustier fern- zuhahen. Da sic vor allem gegen Insckten verwendet wet- den, bat man sie aud~ als Insektenabwehrmit te l oder Insektenvergri imungsmittel bezeid~net. Man verlangt yon ihnen heute im allgemeinen tiber drei Stunden Wirkungs- dauer. Durch sinnesphysiologische Untersudmngen wur- den die wesentlid~en Faktoren der Wirkungsweise yon Repellents ermittelt . Als Versud~stiere dienten Formica ru/a L. (F. r. ru/opratensis major), Rhodnius prolixus Stal. und Calliphora erythrocephala Meigen; als Repellents wurden Dimethylphthalat , ,~thylhexandiol, Indalon, Di- mcthylearbat , BenzoesSuredi/ithylamid und der als L i i - sungsmittel flir kristalline Repellents benuBt e Isopropyl- alkohol verwcndet. Bet Formica ru[a crfolgt die Wahr- nehmung mit Chemorczeptoren auf der FiihlergeiBel; bet Rhodnius prolixus miissen sich die Chemorezeptoren nur

auf dem Flagellum befinden; bet C. erythrocephala wer- den best immte Stoffe nur mit den Rezeptoren an den Tar- sen, andere dlemische Reize audl von den Gesdlmacks- organen an den Labellen und den Gerudlsorganen an den Antcunen wahrgcnommen. Es besteht ein qnali tat iver Unterschied in der Wahrnehmungsf/ ihigkeit der Rezepto- ren an den Tarsen und Labellen. Fiir die Repellentwirkung bet Insekten kommen im wesentlichen 3 Faktoren in Frage: Reizung des Tastsinnes - - Reizung yon Chemore- zeptoren - - einc insektizide Wirkung. Man kann keines- falls die Wahrnchmungsfi ihigkeit ether Art auf andere Arten iibertragen. Die Abwchrwirksamkei t einer Ver- bindung kann nu t an der fraglidlen Art sclbst ermit tel t werden. E. Sch.

Smith, E. H.: Fur the r studies on the ovieidal action of parathion to eggs of the pead~ tree borer. J. econ. entomol. 1955, 48: 727--731. Parathion kommeu neben insektizidcn auch gewisse

ovizide Eigenschaften zu. Eier, die mit dem Wirkstoff in Kontakt gekommen sind, entwickcln sidl zuniidlst zwar normal, dodl bleibt schlieBlich der Larvensddupf aus. Die vorlicgenden Untersuchungen "sollten der Kl~irung folgender zwei Fragen diencn: 1. in weldler Form wirkt clue Para th ionbehandhmg auf die Eier und 2. in wclchem Entwickhmgsstadium ist der Embryo am empfindlidlsten.

Die Be antwortung der erstcn Frage geschah durdl Mes- sung des Atmungsquot ienten behandel ter und unbehandel- ter Eicr im Warburg. Es zeigte stall, dab die behandel ten Eier etwa vom 7. Tage ab eine verminder te CO2-Absorp- tion aufwiesen und der Embryo sddicBlich abstarb, wSh- rend der Larvensddupf bet den unbehandelten Eiern zwi- sd~cn dem 8. und 9. Tag erfolgte. Der Zei tpunkt der Be- handlnng war nidlt aussddaggebend, w/ihrend die Konzen- t rat ion des Wirkstoffes yon gewissem EinfluB war (hiibere Konzentrate wirkten etwas friiher).

Fiir die Beantwortung der zweiten Frage war zwisdlen zwei versdfiedenen Behandlungsweisen zu untersdleiden. Einmal wurden die Eier fiir 2 Min. in eine Wirkstoff- suspension eingetaucht und zum anderen Male wurde sic nur mit eineln Wirkstoffriickstand in Kontakt gebradlt . Merkwiirdigerweise zeigten die mmfit telbar in die Suspen- sion getauditen Eier eine umso griigere Empfindlichkeit. je iilter sic warcn (ausgenommen 4 Tage ahe Eier, die am wenigsten empfindlidl waren), w/ihrend es bet den mit einem Wirkstoffriickstand in Kontakt gebradlten Eiern gerade umgekehr t war: hier waren die jiingsten Eier die empfindlidlsten. Konzentrat ionserhi ihungen zeigten in bciden F,illen bessere Wirkungen.

Auf Grund der Versuchsergcbnisse stellte der Verf. folgende Theorie auf: Junge Eier vermlJgen die Gasphase des Wirkstoffes besonders gut aufzunehmen. Der Wirk- stoff selbst vermag seine dlolinestcrasehemlnende Wirkung jedodl erst zu einem Zei tpunkt auszuiiben, wenn tier Ent- wiekhmgszustand des Embryos weit genug vorgesdlr i t ten ist. Die Verminderung des Atmungsquotienten s telh lediglidl cine Sekundiirerschcinung der-Gif twirkung dar.

Wasserburger, Bom~

Anonym: Viruses Join Force with Man against Insects. In: Agricultural and Food Chemistry, 1956, S. 195--196. Die Anwendung yon Viren bet der biologischen Be-

k~impfung ist in Amerika in le!3ter Zeit immer mehr in den Vordergrund getreten. Besonders in der Forstwirt- sdlaft wurden Virus-Suspensionen zur Bekiimpfung yon Massenauftreten sdliidlichcr Insekten eingesetzt. Vorteiie der Bekiimpfung mit Viren sind: Es werden keine groBen Mengcn Bekiimpfungsmittel ben~tigt, die Viren werden yon Insekt zu Insekt iibertragen, die meisten Viren sind spezifisdi und versd~onen die iibrigc Insektenwelt , und aul.~erdem ist eine Bekiimpfung mit ihrer Hilfe relativ billig. Die Bek~mpfung yon Insekten dural1 Viren hat in Amerika und Kanada sd lon versdfiedene durdlsddagende Erfolge gezeitigt. So die Verfiidltung yon Colias eurythme (alfalfa caterpillar) in Kalifornien, die Eindllmmung der Massenvermehruugen von Gilpinia (Lophyrus) hercyniae (spruce sawfly) in Kanada und von ,4cantholyda erythro. cephala (pine-sawfly) in Amerika. In den legten Jahren

Page 7: Berichte

64 Kleine Mitteilungen

wurde van englischen Forschern ein Virus entdeckt, das gegen die Larven der Klcidermotte tiidlich wirkt. Aueh gegen den KohlweilMing wurden hereits wirksam Viren angewendet, undes besteht Aussicht, dab bald auch Viren

zur Bek~impfung van Cryptothela junodi (wattle bag- worm), der in Siidafrika grofJe Sch,iden anrichtet und gegen Heliothis "obsoleta (cotton bollworm) eingesegt werden klinnen. V. Schefer-Immel

K l e i n e M i t t e i l u n g e n PERSONALIEN

Mit Ablauf des vergangenen Jahres trat unser Mit- arbeiter Dr. Frig M i i l l e r nach Erreichung der Alters- grenze in den Ruhestand. Er war fiber 36 Jahre in der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik AG, Ludwigshafen a. Rhein, tiitig. Lange Jahre war er dart mit der Her- stellung van Stickstoffdiingemitteln beschiiftigt und wid- mete sich seit 1938 auch der Schiidlingsbekiimpfung, ins- besondere der praktischen DurchfiJhrung van Schlidlings- bekiimpfungsarbeiten und der Anwendung der Schiidlings- hekiimpfungs- und Unkrautmittel. Seine Erfahrungen fanden ihren Niederschlag in einer Reihe van Arbeiten, die zumeist im ,,Anzeiger fiir Schiidlingskunde" erschienen sind. Der Deutsche Schiidlingsbeklimpfer-Verhand ernannte ihn vor einigen Jahren zu seinem Ehrenmitglied.

Die Schriftleitung.

Herr Regierungsrat Dr. Edmund L e i b im Bundes- ministerium fiir Erniihrung, Landwirtschaft und Forsten feierte am 1. April 1957 sein 25jiihriges Dienstjubil~ium.

TAGUNGEN Die Deutsche Gesellschaft fiir angewandte Entomologic

wird - - entsprechend elnem Beschlul3 auf der leBten Tagung - - am 24. und 25. Oktober 1957 eine Vortrags- tagung in Gilttingen veranstahen. Fiir den 26. und 27. Oktober sind Besichtigungen und Exkursionen vor- gesehen.

Anmeldungen fiir Vortriige, deren Dauer 20 Minuten nicht iihersteigen soil, werden bis zum 10. August 1957 an den Schriftfiihrer der Gesellschaft, ORB. Dr. habil. Giin- ther B e c k e r , Bundesanstalt fiir Materialpriifung, Berlin- Dahlem, Unter den Eichen 87, erbeten.

PATENTSCHAU Allied Chemical & Dye Corp., New York (V. St. A.).

Abtilten van DDT-resistenten Fliegen mit Hilfe eines Gemisches aus einem Gewichtsteil 2,2- bis (p-Chl'or- phenyl) 1,1,1-trichlorlithan und 1/10-1 Gewichtsteil Di- (4-chlorphenyl)-iithinylearbinol in Verbindung mit einem iiblichen Trilgerstoff oder dispergiert in Was- ser. - - Das Gemisch zeigt einen 2~3-fach h6heren Abtlitungseffekt. (A.P. 2 711 384 yam 7. 6. 1952, ausgegeben am 21. 6. 55.)

Food Machinery and Chemical Corp., San Jos6, Calif., V. St. A.

Insektieldes Mittel, bestehend aus einem dreihasi- schen Calciumarsenat. Die Verbesserung dieses Priipa- rates gegeniiber hekannten Arsenaten besteht darin, dab man der wiisserigen Caleiumhydroxydlihung unter stiindigem Rilhren Arsensliure in solcher Menge zusetzt, dab der Kaik nur unvollstlindig neutralisiert wird. Anschlie/3end fiigt man noch wiisserige Kupfer-, Aluminium., Magnesium- oder Zinksulfatl6sung zu, his ein pH-Wert van 7,5--10 erreicht und kurze Zeit konstant bleibt. Nach dem Trocknen des erhahenen $chlammes verwendet man das Cal6iumarsenat in iiblichen Stliubemitteln. (A.P. 2 715 599 vain 10. 3. 1951, ausgegeben am 16.8.55.)

R o y c e Thompson Ins t i tu te for Plant Research, Inc., Yonkers, N.Y. (V.St.A.)

Wachstumsverzilgerung bei Pflanzen, besonders Ver- hinderung des Keimens van Kartoffeln. Man bespriiht die eingelagerten Kartoffeln mit einer wlillrigen oder

acctonhaltigen Lilsung van Laurylbromid (0,1--1,0g Laurylbromid/kg Kartoffeln). (A.P. 2 706678 yam 21. 8. 1952, ausgegeben am 19.4. 55.)

Pedro Maron und Juan Nebrera, Madrid, Spanien. Herstellung eines Insektizids. Triigt man unter Riih- ren in ein Terpen-Kohlcnwasserstoffi~! konzentrierte Schwefelsl/ure (ca. 3--60/0) tin, so erhiilt man ein Gemisch aus a-Pinen und polymerisiertem a-Pinen. Kiihlt man dieses ab und setzt hei Zimmertemperatur DDT, Benzolhexachlorid oder dessen 7-Isomeres und ein Emulgiermittel zu, so erhiih man ein Insektizld, das besonders gegcn fressende und saugcnde Insekten wirksam ist. (E.P. 726 678 vom 4. 12. 1952, ausgegeben am 23. 3.55. Span. Prioritiit vain 27. 10. 1952.)

Olin Mathieson Chemical Corp., Lewiston, N.Y., V.St.A. Beklimpfung yon Milben mit Hilfe van Lithium- eyanat im Gemisch mit einem iiblichen Triigerstoff (0,25--2 °/a Lithiumcyanat). (A.P. 2699418 yam 1. 12. 1950, ausgegeben am 4. 1.55.)

George R. Fessenden, Baltimore, V.St.A. Konservieren pflanzlicher und tierischer Gewebe durch Eintauchcn in ein Gemisch aus einem einwer- tigen Alkohol und einem Thioharnstoff (Diiithyl-, Diisopropyl-, Dibutyl-, .~thylen-, Phenyl-, Diphenyl- odor Naphtylthioharnstoff). Nach dem Herausnehmen und Trocknen imprligniert man mit Dimethylsiloxan, welches in einem niedrigsiedenden, organischen Lil- sungsnfittel gel~Jst ist, liiBt dieses verdunsten und iiberzieht mit einem durchsichtigen Harz. (A.P. 2698809 yam 3. 4. 1951, ausgegeben am ~1. L 550

Phillips Petroleum Co., Bartlesville, V.St.A'. Entblilttcrungsmittel, bestehend aus einem organi~ schen Polysufid, wie Di-tert.-butylpolysulfid odor Di-n-hexyl-d;sulfid, im Gcmisch mit einem Dithiohiu- rot, wie 2,4-Dithiobiuret oder 1,5-Ditolyl2,4-dithio- biuret (Verhliltnis 1:20 bis 1: 1, hesonders 1: 9--1:4) , dispergiert in einem Monolithyl~ither des ~thylen- glykois. (A.P. 2 704 244 v. 12.1. 1953, ausgegeben am 15. 3. 55).

Chipman Chemical Co., Bound Book, N.J., V.St.A. Enthllitterungsmittcl, bestehend aus einer wiifJrigen Lilsung aus 40--600/0 Natriumchlorat und 60---40°/0 Natriumpolyborat, z.B. Na-pentaborat. (A.P. 2 704243 v. 10. 4. 1952, ausgegehen am 15.3.55.)

Monsanto Chemical Co, St. Louis, V.St.A. Unkrautvernichtungsmittel, enthaltend eine 0l- in Wasser-Emulsion mit 0,1--2°/0 ̀ eines Phenylhydra- zons, wie Acetophenon-, 4-Chloracetophenon- oder 4-Methoxy-n-propiophenonphenylhydr azon. (A,P. 2 703 751 v. 23. 3. 1953, ausgegeben am 8. 3. 55.)

Dow Chemical Co., Midland, Mich., V.St.A. Insektizide, bestehend aus Toxaphen und dem 4 - Chlorphenylester der 4 - Chlorbenzolsulfons~ure (Verhiiltnis 0,1--20:10 Gewichtsteile) im Gemisch mit einem hekannten Trligerstoff. (A.P. 2 705 212 v. 8.8. 1949, ausgegeben am 29. 3.55.)