chapeau! - pkf fasselt schlage · ist der größtenteils freiwilligen transparenz von über ......
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Chapeau!In die Berichterstattung der Familienunternehmenkommt Bewegung – auf allen Kanälen
Die besten Geschäftsberichte deutscher Familienunternehmen des Jahres 2014
private public award 20152
2 Die Sieger4 Die Sonderpreise6 Zahlen, Daten, Fakten8 Aus eins mach zwei…11 Mit allen Sinnen genießen14 Was wir vom Paarungsverhalten
der Insekten lernen können16 Nachhaltigkeit: Kür oder Pflicht?20 Zahlen, Daten, Fakten22 Show, don't tell24 Das BilRUG kommt27 Anhang40 Die Jury
Eine Studie von
ergo Kommunikation und PKF Fasselt Schlage
anlässlich der Verleihung des Private Public Award 2015
Unterstützt durch
Morgan Stanley Bank, Roland Berger Strategy Consultants,
Klaus Bietz \ visuelle Kommunikation
private public award 20151
enn man auf eines bauen konnte in
den zurückliegenden Jahren, dann
darauf, dass Familienunternehmen
in privater Hand praktisch in allen
Belangen ihr wirtschaftliches Umfeld
übertreffen. Innovationsgrad? Wachs-
tum? Attraktivität für Mitarbeiter? Kundenvertrauen?
Ein klares 4:0 für Familienunternehmen. Sollte dieses
Bild nun ins Wanken geraten? Die unabdingbare Trans-
formation – Stichworte Digitalisierung, Industrie 4.0:
Wurde sie hier und da im Sinne einer Konsenskultur zu
halbherzig angegangen? Stehen komplexe Governance-
Strukturen mitunter schnellen Entscheidungen im
Wege? Wie dem auch sei, börsennotierte Unternehmen
vergleichbarer Größe haben die Konzerne in Familien-
und Stiftungsbesitz in jüngster Zeit abgehängt, was
Wachstumstempo und Rendite angeht – und schauen
obendrein optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr.
Dass dieser Vergleich überhaupt angestellt werden kann,
ist der größtenteils freiwilligen Transparenz von über
50 großen Familienunternehmen zu verdanken. Wäh-
rend sich viele andere bedeutende Konzerne immer noch
zugeknöpft geben, geben sie über ihre Geschäftsberichte
Einblick in Erfolge, Geschäftsprozesse und Strategien
– und stärken so das Vertrauen von Geschäftspartnern,
Mitarbeitern, Kapitalgebern. Wie schon in den zurück-
liegenden Jahren haben uns die hohe Professionalität und
die kreative Power beeindruckt, ja begeistert. Besonders
erfreulich ist, dass auch neue Namen in der Bestenliste
auftauchen, zeigt es doch, dass ein exzellenter Geschäfts-
bericht bei allen Veränderungen, denen das Reporting
unterliegt, immer noch als zentrale Publikation mit wich-
tiger Funktion angesehen wird.
Ausgewertet wurden die Geschäftsberichte von ergo
Kommunikation (Kürteil und Lagebericht, Digital,
Struktur und Sprache), von der Wirtschaftsprüfungs-
gesellschaft PKF Fasselt Schlage (Konzernabschluss) und
von Klaus Bietz \ visuelle Kommunikation (Gestaltung)
anhand von rund 100 Kriterien. Das letzte Wort hatte
wieder die Jury, der neben den genannten Unternehmen
Dr. Lutz Raettig, Aufsichtsratsvorsitzender der Morgan
Stanley Bank AG, Prof. Dr. Katrin Stefan, Professorin an
der Hochschule Kempten sowie Prof. Dr. Torsten Oltmanns
von Roland Berger Strategy Consultants angehören. Allen
Juroren und dem Analysten-Team danken wir herzlich
für ihre Unterstützung! Und natürlich danken wir auch
wieder den Unternehmen – für ihr Interesse am Award
genauso wie für den kritischen Dialog über unsere Bewer-
tungsmaßstäbe.
Andreas Martin Dr. Martin Fasselt
ergo Kommunikation PKF Fasselt Schlage
Liebe Leserinnen und Leser
W
2
1. PlatzRobert Bosch GmbH
Was macht die Lebensqualität von Menschen rund um den Globus aus?
Und wie können wir sie verbessern? Um diese Fragen drehen sich die
Geschichten des Magazins zum Bosch Geschäftsbericht 2014. Recherchen
rund um den Globus, passend gewählte Darstellungsformen und hervor-
ragend geschriebene Texte – von der großen Reportage aus Tokio bis zur
Diskussion zweier Kollegen aus Renningen – und eine exzellente Bebilderung
katapultieren Bosch wieder nach vorne. Und damit nicht genug: Ein über-
zeugendes Digitalkonzept mit ansprechenden multimedialen Inhalten und
ein übersichtlicher Lagebericht mit einer außergewöhnlich ausführlichen
Beschreibung der Strategie sorgen für den verdienten ersten Platz in der
Gesamtwertung.
GESAMT
1. PLATZ
Einen handfesten Finanzbericht vorlegen und gleichzeitig beim Imageteil kräftig punkten? Das schaffen nur Wenige. Und wenn dazu noch Digital-konzept und Gestaltung stimmen, finden sich die Berichte auf unserem Siegertreppchen wieder. Womit die prämierten Geschäftsberichte besonders überzeugt haben, lesen Sie hier.
Die Sieger
33. PlatzWILO SE
Neu unter den Top 3 ist in diesem Jahr WILO. Das
Dortmunder Unternehmen setzt im Imageteil auf das
Leit thema Energieknappheit – ein Megatrend, der das
Geschäft des Pumpenherstellers weltweit maßgeblich
prägt. Die schöne Mischung an Darstellungsformen und
der gute Einsatz von Bildern spiegelt sich auch im ausge-
zeichneten Online-Bericht wider, bei dem WILO darüber
hinaus mit einer klar strukturierten und intuitiven
Navigation und einer ausgesprochen guten Einbindung
von Bewegtbild-Elementen punktet. Die gute Struktur
setzt sich auch im Lagebericht fort, der wie bereits in den
vergangenen Jahren ein überaus hohes Niveau erreicht.
2. Platz TÜV SÜD AG
Auch in diesem Jahr schafft es TÜV SÜD wieder auf das
Siegertreppchen – vor allem dank eines ausgesprochen
vertrauenswürdigen Lageberichts. Das Unternehmen
punktete mit einer übersichtlichen Darstellung, vielen
aufschlussreichen Tabellen und Grafiken und einer
sehr detaillierten Prognose – und liefert darüber hinaus
auch den aufgrund seiner vielen relevanten quantifi-
zierten Daten mit Abstand besten Mitarbeiterbericht des
diesjährigen Wettbewerbs. Mit seinem Magazin „Was
wäre, wenn…“ überzeugt TÜV SÜD erneut mit einem
hochwertigen und edlen Gestaltungskonzept.
GESAMT
2. PLATZ
GESAMT
3. PLATZ
Auch in diesem Jahr freuen sich neben den Topplatzierten gleich drei weitere Unternehmen über eine Auszeichnung: Wir küren den besten Lagebericht, zeichnen ein Unternehmen für seine Digitalkompetenz aus und vergeben – wie bereits in den vergangenen Jahren – einen Preis für ein besonders gelungenes Gestaltungskonzept.
»Bester Lagebericht«Schaeffler AG
Präzision und Zuverlässigkeit gehören zu den wesentlichen Werten von
Schaeffler. Das zeigt sich auch im 88-seitigen Lagebericht, der neben detaillier-
ten Informationen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auch eine aus-
führliche Beschreibung der Strategie und nichtfinanziellen Erfolgsfaktoren
enthält. Die Informationsflut wird immer wieder unterbrochen von Tabellen
und Grafiken, in denen wesentliche Kennzahlen und Strukturen übersichtlich
zusammengestellt sind. Mit nur 0,1 Prozentpunkten Vorsprung schafft es der
seit Oktober 2015 börsennotierte Automobil zulieferer bei seiner damit letzten
PPA-Teilnahme auf den ersten Platz in der Sonderkategorie Lagebericht.
SONDERPREIS
BESTERLAGEBERICHT
Die Sonderpreise
5»Digital«Boehringer Ingelheim GmbH
Mit dem 2014er Geschäftsbericht hat sich Boehringer
Ingelheim dieses Jahr im Online-Bereich an die Spitze
geschoben. Der Bericht besticht durch das eindrucks-
volle Zusammenspiel von Bildsprache und Interaktion.
Große Mitarbeiterportraits laden den Nutzer in das
Unternehmen ein. Interessante interaktive Elemente
sowie Audio- und Videodateien machen den Besuch
der Website zu einem visuellen Erlebnis. Sekundär-
Informationen verbergen sich hinter Icons und tragen
so zur schnörkellosen und klaren Struktur des Online-
Berichts bei.
»Gestaltung«TRUMPF GmbH + Co. KG
Zum zweiten Mal in Folge gewinnt TRUMPF den Sonder-
preis Gestaltung – und legt in diesem Jahr mit dem visuell
opulent inszenierten Thema „(un)sichtbar“ noch mal
eine Schippe drauf: Technische Themen werden span-
nend und immer wieder anders illustriert und trotz all
der optischen Verspieltheit wurde auf eine angenehm
lesefreundliche Typografie Wert gelegt. Freunde des
guten alten Papiers freuen sich dank verschiedener Papier-
qualitäten und Verarbeitungstechniken außerdem über
ein besonders haptisches Erlebnis.
SONDERPREIS
GESTALTUNG
SONDERPREIS
DIGITAL
66private public award 2015
1. Robert Bosch GmbH 86,6 %
2. TÜV SÜD AG 81,0 %
3. WILO SE 77,9 %
4. Schaeffler AG 74,2 %
5. B. Braun Melsungen AG 71,1 %
6. Voith GmbH 69,6 %
7. Bertelsmann SE & Co. KGaA 68,9 %
8. Franz Haniel & Cie. GmbH 67,9 %
9. ALTANA AG 66,9 %
10. TRUMPF GmbH + Co. KG 64,4 %
1. Schaeffler AG 87,8 %
2. WILO SE 87,7 %
3. Robert Bosch GmbH 83,4 %
4. TÜV SÜD AG 81,8 %
5. Bertelsmann SE & Co. KGaA 80,8 %
1. TRUMPF GmbH + Co. KG 95,0 %
2. TÜV SÜD AG 87,5 %
3. Robert Bosch GmbH 83,1 %
4. Vorwerk & Co. KG 76,9 %
5. Hager Group 70,0 %
Voith GmbH 70,0 %
1. Boehringer Ingelheim GmbH 87,4 %
2. Robert Bosch GmbH 86,6 %
3. WILO SE 85,1 %
4. MANN+HUMMEL GmbH 84,8 %
5. B. Braun Melsungen AG 84,2 %
TOP 5
DIGITAL
TOP 5
GESTALTUNG
TOP 5
BESTERLAGEBERICHT
TOP 10
GESAMT
Wir gratulieren den Top 10 zu einem über-durchschnittlich guten Ergebnis in der Gesamt-wertung des Private Public Award.
Neben den Preisen in der Gesamtwertung werden auch in diesem Jahr wieder drei Sonder- preise für besondere Leistungen in einzelnen Kategorien vergeben.
7
Geschäftsbericht
Online-Bericht
Unternehmensform
Top 20
7private public award 2015
Beim Großteil der bewerteten Unternehmen handelt es sich um Familienunternehmen.
13 Unternehmen haben zusätzlich auch einen digitalen Bericht auf HTML-Basis veröffentlicht.
Die Top 20 erreichten in diesem Jahr alle mindes-tens 50 Prozentpunkte in der Gesamtbewertung.
Der größte Teil der Familienun-ternehmen veröffentlicht keinen Geschäftsbericht. Nur 57 der 250 umsatzstärksten Familien- und Stiftungsunternehmen gingen in die Bewertung ein.
57bewerteteGeschäftsberichte
13
TOP 20
50
250
488
1Verein
Stiftungs- unternehmen
Familien- unternehmen
57
57
8
Geschä
fts-
bericht
eschäftsberichte können viel sein:
Werbebroschüre und Jahresrück-
blick, Strategie- und Rechenschafts-
papier, Recruiting-Instrument und
Image-Plattform. Von der Pflicht der
Veröffentlichung befreit sind sie für
Familienunternehmen aber vor allem: eine freiwillige
Unternehmung. Das spiegelt sich auch in den Zahlen:
Nur rund ein Viertel veröffentlichen überhaupt,
einen Trend zu mehr Transparenz können wir seit
Jahren nicht beobachten.
Vergebene Chancen
Damit berauben sich jedoch ein Großteil aller
deutschen Familienunternehmen eines vielfältig
einsetzbaren Mittels zur Darstellung ihres Unter-
nehmens. Vielleicht liegt das daran, dass viele
Unternehmen den Geschäftsbericht noch immer
als unhandliches, 300 Seiten starkes, eng be-
drucktes Dokument wahrnehmen, für dessen
unendliche Zahlenreihen sich allenfalls die Banken
interessieren.
G
Aus eins mach zwei…
Immer häufiger werden Image- und Finanzteil getrennt veröffentlicht. Was sind die Vorteile einer getrennten Konzeption?
Jahres- bericht
Finanz- bericht
9
Die jährlich im Private Public Award ausgezeich-
neten Berichte beweisen längst das Gegenteil. Sie
(und natürlich auch weitere gute Berichte aus den
Reihen der börsennotierten Unternehmen) zeigen,
dass im Geschäftsbericht wichtige Inhalte zielgrup-
pengerecht aufbereitet werden können. Hinter dem
Wort „zielgruppengerecht“ aber verbirgt sich eine
wesentliche Herausforderung bei der Konzeption
von Geschäftsberichten. Schließlich richten sich die
Inhalte des Geschäftsberichts zumeist an ein diverses
Publikum: Banken und Investoren haben ein naturge-
mäßes Interesse an Kennzahlen und einer profunden
Risiko- und Chancenanalyse, wohingegen potenzielle
Mitarbeiter den Bericht wohl eher nach Aussagen zur
Unternehmenskultur und Wettbewerber zu Strategie-
plänen durchforsten. Ein mögliches Mittel, das immer
häufiger eingesetzt wird, um dieser Herausforderung
gerecht zu werden, ist die Trennung von Image- und
Finanzteil.
Die Gretchenfrage: eins oder zwei?
Gegen eine Trennung spricht, dass es sich beim
Geschäftsbericht um einen Gesamtauftritt des Un-
ternehmens handelt. Und zu diesem Gesamtauftritt
gehören eben nicht nur die finanziellen Kennzahlen,
sondern auch Unternehmenskultur und Strategie,
die in einem Imageteil besonders gut zur Geltung
kommen können. Daher scheint die Trennung der
Zielgruppen auch nicht immer so einfach: Auch der
Finanzleser kann sich für die Story interessieren; und
der potenzielle Mitarbeiter für die Kennzahlen des
Unternehmens. Dazu kommt: bei der Präsentation
des Geschäftsberichts in einem Buch setzt man auf
eine gelernte Struktur. Das erleichtert dem Leser das
Zurechtfinden. Und dass eine angemessene Wahl der
Darstellungsform in einem Buch möglich ist, das
beweisen beispielsweise die hervorragenden Image-
teile von TRUMPF oder Voith.
»Ein eigenständiger Jahresbericht dient weniger der Rückschau als vielmehr dem Agenda Setting.«
Drum prüfe, wer sich ewig bindet…
Die klare Trennung von Image- und Finanzteil
kann jedoch dazu beitragen, die Leser einfacher
zu den für sie wichtigen Informationen zu lotsen.
Wer eine bestimmte Kennzahl sucht, der freut sich
über ein pdf-Dokument, mit dessen Suchfunktion
er zur übersichtlich gestalteten Tabelle gelotst
wird. Und wer im Bewerbungsverfahren ein Gefühl
für die Unternehmens kultur bekommen möchte,
dem vermittelt ein Feature über ein beispielhaftes
Teamprojekt, in dem Mitarbeiter zu Wort kommen,
womöglich ein besseres Bild als die Feststellung der
Geschäftsführung im Vorwort, man sei stolz auf die
„wirklich außergewöhnliche Unternehmenskultur“
im eigenen Laden. Darüber hinaus ergeben sich
produktionstechnische Vorteile bis hin zur getrenn-
ten Auflagensteuerung.
Online- bericht
10
Neue Formate, neue Impulse
Die tatsächliche Trennung ist nicht nur die Entschei-
dung für ein Auseinanderreißen der bestehenden
Teile und deren Ausstattung mit unterschiedlichen
Umschlägen. Vielmehr erfordert eine separate Her-
angehensweise einen konzeptionell anderen Ansatz
für den Imageteil. Darin liegt gleichwohl der bedeut-
samste Vorteil einer Trennung: Denn hat sich der
Imageteil erstmal vom Ballast der Zahlen befreit, wird
ihm oftmals eine neue Rolle zuteil. Eine durchgängige
Story ist ein starkes Mittel zur Positionierung des Un-
ternehmens. Denn solch eigenständige Jahresberichte
dienen weniger der Rückschau und des Erfolgsbelegs
als vielmehr dem Agenda Setting – auch weil sie keine
Compliance-Funktion mehr wahrnehmen müssen.
Schon der meist erheblich größere Umfang lässt
Raum, um große Themen zu besetzen und einen Blick
über den Tellerrand des Unternehmens hinaus zu
wagen. Besonders schön zeigt das unser diesjähriger
Gewinner Robert Bosch. Solch eigenständige Publika-
tionen stehen im Wettbewerb um die Lesergunst den
Kaufmagazinen in nichts nach und setzen sich auch
von anderen Veröffentlichungen innerhalb der Publi-
kationsfamilie deutlich ab.
Die getrennte Konzeption von Image- und Finanzteil
erlaubt darüber hinaus eine unabhängige Wahl der
Formate: Klassisches Din A4? Oder lieber verkürzte
Seiten? Im Querformat? Als Tabloid? Oder gar als Pla-
kat? Und welche Rolle soll dabei die Online-Variante
spielen? Heißt es künftig „Online first“ für den Image-
teil und schnörkelloses pdf für den Finanzbericht?
Gerade im Hinblick auf die wachsende Rolle von
Online-Geschäftsberichten wird die Gruppe derer, die
die Zwangsheirat von Image- und Finanzteil aufgeben,
künftig sicherlich noch wachsen. Denn eine aufwän-
dige Online-Aufbereitung des Finanzteils scheint
kaum nützlich. Ein eigenständiger Online-Auftritt für
den Imageteil aber kann einen erheblichen Mehrwert
mit sich bringen.
10
Auch unser diesjähriger Gewinner Robert Bosch hat sich für zwei getrennte Berichte entschieden.GESAMT
1. PLATZ
private public award 201511
Mit allen Sinnen genießen
Welche Vorteile eine Online- Präsentation des Geschäftsberichts gegenüber der Print-Version hat, das zeigen in diesem Jahr die in der Kategorie »Digital« topplatzierten Familienunternehmen deutlich.
m zweiten Jahr der Bewertung von digitalen Ge-
schäftsberichten zeigen sich deutliche Fortschritte.
Boehringer Ingelheim, unser diesjähriger Sieger in
der Sonderkategorie „Digital“, erreichte mit 87,4 %
verdient Platz 1 und überzeugte die Jury mit einem
anspruchsvollen Gesamtkonzept. Der Online-
Bericht besticht durch seine Emotionalität und dem
eindrucksvollen Zusammenspiel zwischen ausdrucksstar-
ker Bildsprache und Interaktion. Besondere interaktive
Elemente, wie zusätzliche Bilder und Zitate, die sich beim
Scrollen der Seite in das Sichtfeld bewegen, unterstüt-
zen das Storytelling-Erlebnis des Lesers. Die spannende
Präsentation fußt auch auf dem Einsatz vieler Icons, die
durch eine Berührung oder einen Mausklick weitere
Informationen preisgeben. Damit entsteht ein fast spie-
lerisches Erlebnis. Zusätzliche Sound- und Videodateien
sorgen dafür, dass der digitale Geschäftsbericht von
Boehringer Ingelheim ein facettenreiches und emotiona-
les Bild des Unternehmens zeichnet.
Auf den richtigen Einsatz kommt es an
Die digitalen Möglichkeiten sind vielfältig. Umso
wichtiger ist es, das richtige Format für die relevanten
Botschaften zu finden. Dabei spielt der eigenständige
konzeptionelle Ansatz eine große Rolle. Denn aus einem
schlüssigen Print-Konzept wird nicht zwangsläufig auch
ein gelungener Online-Auftritt. Schließlich liest und
blättert man ein Print-Produkt anders als man auf dem
Smartphone über eine Seite scrollt. Bei der Konzeption
des digitalen Auftritts sollte das berücksichtigt werden.
Eindrucksvoll umgesetzt hat das beispielsweise auch das
Technologieunternehmen WILO. Dieser Online-Bericht
besticht nicht nur durch spannende Geschichten rund
um das Thema Megatrend Energieknappheit, sondern
setzt diese auch multi-medial in Szene. Mit dem überzeu-
genden Einsatz von Bewegtbild-Elementen demonstriert
WILO den entscheidenden Vorteil von Online: Nur Online
schafft es, die Nutzer auf (fast) allen Sinnesebenen zu
berühren.
Technisch auf hohem Niveau
Unsere topplatzierten Familienunternehmen im Bereich
Digital schöpfen aus den Vollen: Bei der Auswertung
sind wir auf eine Vielzahl unterschiedlicher Features
gestoßen, um Botschaften und Themen abwechslungs-
reich darzustellen: anspruchsvolle und sogar interaktive
Videos, animierte Infografiken, natürlich auch gut ge-
schriebene Texte und eine klare, intuitive Navigation. Um
diese Vielfalt ausschöpfen zu können, setzen die Macher
guter Online-Auftritte auf technisch sehr anspruchs-
volle Microsites. Hier stehen die Digital-Gewinner des
Private Public Award vielen DAX-Unternehmen in nichts
nach und präsentieren ihre Online-Geschäftsberichte
technisch State of the Art. Dennoch sind es nur 13 von
insgesamt 57 Unternehmen, die ihren Geschäftsbericht
in einer eigenständigen HTML-Version online präsentie-
ren. Bei den DAX 30-Unternehmen sind es hingegen mehr
als die Hälfte. Damit steht bei Familienunternehmen die
Print-Ausgabe noch unangefochten an erster Stelle. Wer
aber im Wettbewerb um Marktanteile, Kunden und der
Positionierung der eigenen Marke bestehen will, wird
langfristig kaum auf die Vorteile eines digitalen Geschäfts-
berichts als wichtiger Baustein einer integrierten Marken-
kommunikation verzichten wollen.
I
SONDERPREIS
DIGITAL
private public award 201512
MANN+HUMMEL: Vorbildliches One-Page-Design
Ganz im Sinne der Phablet-Generation
überzeugt MANN+HUMMEL auch in diesem Jahr
mit einem technisch hochwertigen Online-
Bericht. Das One-Page-Design ist ganz State of
the Art umgesetzt: Dem Nutzer werden – auch
mobil – alle Berichtsdetails übersichtlich präsen-
tiert. Mit diesem Digitalkonzept unterstreicht
MANN+HUMMEL das Leitmotiv seines Image-
teils: „Der Blick auf das Wesentliche“.
B. Braun: Komplexe Themen anschaulich präsentiert
Dieser Online-Geschäftsbericht besticht durch
seine visuelle Inszenierung: Großformatige
Bilder mit prägnanten Texten laden den Nutzer
ein, die Expertise von B. Braun kennenzulernen.
Durch die interaktive Navigation wird der
Betrachter von Geschichte zu Geschichte geführt
und kann selbst wählen, an welchem Punkt er
tiefer in die Thematik einsteigen möchte. Ein
besonderes Highlight für die Jury waren zudem
die anschaulich gestalteten Infografiken,
die selbst komplexe medizinische Verfahren
verständlich darstellen.
private public award 201513
Robert Bosch: Bewegtbild perfekt integriert Mit einer Gesamtpunktzahl von 86,6 % und da-
mit nur 0,8 Prozentpunkte hinter dem Sieger des
Sonderpreises „Digital“ landet Robert Bosch auf
dem zweiten Platz in dieser Kategorie. Spannende
Geschichten, abwechslungsreich und mitreißend
gestaltet, laden den interessierten Leser auf eine
Reise in den Konzern ein. Besonders gut hat der
Jury die Integration von Videos, Infografiken und
animierten Illustrationen gefallen. Damit zeigt
Robert Bosch vorbildlich, worauf es bei einem
modernen One-Pager ankommt.
Gewusst?
Geschichten, Gesichter und Gefühle – Filme bringen Bewegung in die Kommunikation und erzeugen Aufmerksamkeit – egal ob emotionaler Image-Clip, Interview oder animiertes Erklär-video. Erstaunliche Fakten rund um Bewegtbild.
4.000.0004 Mio. Filme werden täglich
auf YouTube angesehen
+ 41 %Videos haben eine 41 % höhere
Klickrate als Texte
50 %Die Hälfte der Video-Informationen werden im Gehirn abgespeichert; Texte nur zu 10 %
60.000 xVideo-Informationen werden 60.000 Mal
schneller verarbeitet
360 sec.Die Verweildauer auf Internetseiten mit Bewegt-
bild beträgt im Durchschnitt 360 Sekunden (ohne Bewegtbild: 43 Sekunden)
private public award 201514
Was wir vom Paarungsverhalten der Insekten lernen könnenAndreas Berens, Content Marketing Strategist und Gründer des Blogs stories4brands, erläutert anschaulich die scheinbar einfache Formel des Content Marketings und warum Familienunternehmen in seinen Augen großes Storytelling-Potenzial haben.
Herr Berens, wer Sie fragt, was Content Marketing ausmacht, bekommt eine Geschichte aus dem Tierreich zu hören. Warum?Wenn Mücken einen Partner zur Fortpflanzung suchen,
screenen sie ihr Umfeld nach einem Partner mit der
gleichen Frequenz im Flügelschlag. Sie suchen nach Über-
einstimmung. Genau das ist Content Marketing: Überein-
stimmungsmanagement. Denn auch wir Menschen sind
so angelegt, dass wir uns nur mit den Partnern, Marken
und Unternehmen umgeben möchten, die zu uns passen,
also mit unseren Werten übereinstimmen und unsere
Motivation belohnen. Engländer haben eine Redewen-
dung für diese Suche:„Are we singing from the same
hymn sheet?“ Genau das macht gutes Content Marketing:
Es befähigt unser Hirn, diese Frage implizit mit JA zu
beantworten.
Wie können Unternehmen Übereinstimmung mit ihrer Zielgruppe erreichen? Indem sie gar nicht mehr von Zielgruppen reden, sondern
sich sehr intensiv mit Menschen beschäftigen. Damit, was
ihnen fehlt, was sie antreibt. Das bedeutet, die Innensicht
aufzugeben, also eben nicht mehr das geliebte Produkt
und seine Eigenschaften in den Mittelpunkt der Content
Produktion zu stellen, sondern das implizite Bedürfnis
der Menschen bzw. der Wertegemeinschaft, für die das
Unternehmen da sein möchte.
Haben Familienunternehmen dabei einen Vorteil? Haben sie bessere Geschichten zu erzählen?Wer Menschen anspricht, muss wissen, wofür er selber
steht. Familienunternehmer haben Haltung und Werte
ihres Unternehmens verinnerlicht. Diese bergen das
Potenzial für authentisches, packendes Storytelling.
Ein Familienunternehmer spürt daher intuitiv, ob eine
Geschichte zum Unternehmen passt oder nicht. Das kann
ein Marketingmanager oder Vorstand, der maximal zwei
Jahre auf seiner Position ist, kaum leisten.
Was ist Ihnen an den in diesem Jahr ausgezeich-neten Berichten aufgefallen?Geschäftsberichte sollen Zahlen kommunizieren. Analys-
ten lassen sich von Image-Strecken wenig beeinflussen.
Plant ein Unternehmen jedoch eine Neupositionierung –
beispielsweise im Rahmen der Digitalisierung mit neuen
Angeboten, dann braucht es andere Investoren, in diesem
Fall solche, die ihr Geld in digitale Zukunftsfelder inves-
tieren möchten. Dafür braucht es eine entsprechend neue
Equity bzw. Corporate Story. Viele Geschichten in den
Gewinnerberichten erzählen diese glaubwürdig und sind
ansprechend aufbereitet.
Content Marketing und digitales Storytelling wer-den oft gleich gesetzt. Wie fügen sich Print-Medien heute noch in solche Storytelling-Konzepte ein?Beim Content Marketing geht es um Emotionen. Wie
kann ich Menschen motivieren, ihre wertvolle Zeit mit
meiner Marke zu verbringen? Storytelling funktioniert
dabei wie eine gute Serie: Der Zuschauer möchte wissen,
wie es weitergeht. Storytelling für Marken hört also nicht
beim Print-Medium auf, sondern fungiert als Bindeglied
zwischen den Kanälen. Jeder Kanal ist also eine andere
Seite des gleichen Buches, in dem der Leser gerne weiter-
blättert.
Andreas BerensAndreas Berens ist Content Marketing Strategist und Gründer von stories4brands. Er ist Generalist aus Überzeugung und hat im Laufe seines interdisziplinären und medialen Werdegangs auf Agentur-, Verlags- und Medienseite gelernt, dass es jetzt – im digitalen Zeitalter – mehr denn je darum geht, kommunikative Potenziale zu realisieren, statt Kanäle zu administrieren.
15
»E rfolg und Wachstum eines Unternehmens
sind eng mit seiner Innovationskraft ver-
knüpft.« So wahr, so austauschbar. Sätze
wie diese sind wohl der Grund, warum Geschäfts-
berichte nicht gerade den Ruf haben, der schönste
Lesestoff zu sein. Aber es gibt Ausnahmen. In den
Image-Teilen so mancher Werke verbergen sich
fesselnde Reportagen, die mit präzisen Beschreibun-
Ilsebill salzte nachgen und glaubwürdigen Mitarbeiter-Zitaten einen
unverfälschten Blick in die spannende Arbeit der
Familienunternehmen gewähren. Spannende Über-
schriften und gelungene Bebilderung lotsen den
Leser zu diesen Texten. Ausschlaggebend aber darüber,
ob ein Text wirklich gelesen wird, ist nicht selten
der erste Satz. Die Perlen unter den diesjährigen
Teilnehmerberichten.
»Margot – rot, rundlich, riesig.« voith, S. 17
»Wer ins Dunkle will, der muss die Hauptstadt schnell hinter sich lassen, immer Richtung Westen,
dort, wo die Sonne tiefrot hinter den Windrädern, den kilometer- langen Alleen, den brandenburgischen Feldern versinkt.«
trumpf, S. 18
»Ganz entspannt, ganz ruhig sitzt er da. Und das obwohl für ihn so viel auf dem Spiel steht.«
robert bosch, S. 59
»Ende 2011 war Ashley Hulme klar, dass etwas nicht stimmte.« boehringer ingelheim, S. 34
»Auf La Gomera hat man einen Vogel.« vorwerk, S. 10
»Es ist früh am Vormittag, noch hasten Helfer durchs Treppenhaus und die Baustelle ist erfüllt von Staub, Bohrmaschinenlärm
und den Zurufen der Handwerker.« hager group, S. 66
»Die Heckklappe des Geländewagens am Rand des Weizenfelds steht weit offen.«
claas, S. 22
1616
Nachhaltigkeit: Kür oder Pflicht?
Gerade Familienunternehmer wissen, dass für den langfristigen Erfolg nicht nur Umsatz und EBIT zählen. In ihren Geschäftsberichten spielen nichtfinanzielle Leistungsindikatoren jedoch keine große Rolle. Was für die Kapitalmarktorientierten künftig Pflicht wird, würde allen Familienunternehmen gut zu Gesicht stehen.
aum ist der DRS 20 verdaut, rollt die
nächste Reformwelle heran: Die EU-
Richtlinie 2014/95/EU verlangt spätes-
tens für den Geschäftsbericht 2017 be-
stimmte nichtfinanzielle Informationen
im Lagebericht und in der Erklärung
zur Unternehmensführung. Konkret geht es um Um-
welt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, die Achtung
der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption
und Bestechung sowie Diversität in den Leitungs- und
Kontrollorganen.
Im Zuge der Einführung des Deutschen Rechnungs-
legungsstandard 20 haben sich viele Unternehmen
bereits Gedanken gemacht, wie sich nichtfinanzielle
Leistungsindikatoren in den Lagebericht integrieren
lassen – jedoch mit bislang bescheidenen Ergebnissen.
Zwar haben fast alle der ausgewerteten Unternehmen
ein Kapitel zu nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
eingefügt. Mehr als Mitarbeiter und Innovation haben
sie aber in der Regel nicht zu bieten. Wesentliche nicht-
finanzielle Steuerungskennzahlen, die durchgehend
berichtet und auch prognostiziert werden, finden sich
bei keinem Unternehmen.
Mit der EU-Richtlinie wird die Berichterstattung für
alle Aktien- und Anleiheemittenten verpflichtend,
betroffen sind also auch alle kapitalmarktorientierten
K Dem diesjährigen Lageberichtssieger Schaeffler ist
Nachhaltigkeit wichtig – das zeigt allein schon die
Platzierung des Themas noch vor dem Wirtschafts-
bericht. Der Automobilzulieferer ist in den Berei-
chen Umwelt, Arbeitsschutz und Energie umfassend
zertifiziert und integriert Nachhaltigkeitsaspekte
in seine Produkt- und Beschaffungsstrategie. In den
Steuerungskennzahlen schlägt sich das Engagement
jedoch (noch) nicht nieder.
SONDERPREIS
BESTERLAGEBERICHT
1717
6,6 %77%
2 3Die durchschnittliche EBIT-Marge von Familien- unternehmen liegt mit 6,6 % deutlich unter dem Vergleichswert im MDAX (8,7 %). Zwar konnten Familienunternehmen ihren Umsatz im Jahr 2014 um 5,2 % steigern und damit stär-ker wachsen als die MDAX-Werte (3,1 %), ihre Profitabilität hat sich jedoch kaum verbessert.
Der Anteil der Material- und Personalkosten im Verhältnis zum Umsatz ist bei den Familien-unternehmen mit 77,0 % höher als im MDAX (75,2 %) – und ist 2014 weiter gestiegen. Auch beim Working Capital ergeben sich höhere Quoten: Mit 37,0 % ist ein deutlich größerer Teil der Finanzmittel in Forderungen und Vorräten gebunden als im MDAX (31,2 %).
Für 2016 sind die Familienunternehmen optimis-tisch. Zwei Drittel rechnen mit einem Anstieg ihres operativen Ergeb nisses und nur 5,6 % mit einem Rückgang. Im MDAX rechnen allerdings 82,5 % mit einem Ergebnisanstieg. Damit dürfte sich der Abstand in der Profitabilität verstärken.
Familienunternehmen. Sie müssen mindestens
qualitative Aussagen zu den oben genannten Themen
treffen – oder erklären, warum diese Themen für sie
nicht relevant sind. Jedoch empfiehlt es sich auch für
nicht betroffene Familienunternehmen ihre Infor-
mationspolitik zu überdenken – insbesondere wenn
Nachhaltigkeit, wie vielfach behauptet, ein wesentli-
cher Aspekt der Unternehmensphilosophie ist.
Außerhalb der Lageberichte spiegelt sich das auch
deutlich wider: Die meisten Unternehmen können
EMAS- oder ISO-Zertifizierungen in den Bereichen
Arbeitsschutz, Umwelt- und Energiemanagement vor-
weisen. Fast 30 % der PPA-Teilnehmer veröffentlichen
einen Nachhaltigkeitsbericht nach den Leitlinien der
Global Reporting Initiative (GRI) oder des UN Global
Compact – und berichten damit schon heute über alle
Privat gegen Börse: Der Kennzahlenvergleich
Familienunternehmen haben gegenüber vergleichbaren
börsennotierten Gesellschaften an Profitabilität eingebüßt
– und schauen etwas weniger optimistisch in die Zukunft.
EBIT-MARGE
OPERATIVES ERGEBNIS
MATERIAL- UND PERSONALKOSTEN
Die komplette Vergleichs-Studie ist im Internet unter www.private-public-award.de veröffentlicht.
1818
Reporting-Trends 2014
• BeidenGrundlagen des KonzernsbleibenAus-sagenzurMarktpositionundzurUnternehmens-strategiediewesentlichenProblemfelder.Nur27%derUnternehmenbietenausführlichereInforma-tionenzurWettbewerbsposition(2-3Punkte).IhreStrategieerläutern45%zwaransatzweise.DievollePunktzahlerreichennursechs.
• ÜberdieHälftederUnternehmenhatimLagebe-richt2014wesentlicheSteuerungskennzahlendefiniert(Vorjahr:37%).AllerdingswerdendieKennzahlenoftnichtdurchgängigdiskutiert.NureinViertelderBerichteerreichtehierdievollePunktzahl.
• ImBereichErtrags-, Finanz- und VermögenslageliegendieBewertungenimWesentlichenaufdemNiveaudesVorjahres.DefizitebestehenvorallembeimSoll-Ist-VergleichundbeidenErläuterungen zur Finanzierungsstrategie.BeibeidenKriterienmachtenrund43%keineAngaben.AuchaufdieErtragslageindenSegmentengehtjedesdritteUnternehmennichtein.
• Beidennichtfinanziellen LeistungsindikatorenberichtetdieMehrheitüberForschungundEntwicklung(82%)unddieEntwicklungderMitarbeiterzahlen(93%).AndereIndikatorenwieKundenzufriedenheitoderEffizienzinderPro-duktionundLieferkettespielenkaumeineRolle.
• ÜberwesentlicheRisikenberichtenwieimVorjahrknappüber80%.EtwasniedrigerfälltdieQuotefürdenChancenberichtaus(72%).ImVer-gleichzumVorjahr(60%)habendieUnternehmenhierjedochnachgelegt.
• DieBewertungderErtragsprognosenhatsichnochmalsleichtverbessert.DieQuotederVerwei-gererhatsichhiervon16%auf10%reduziert.
von der EU geforderten Themen. 85 % stellen
ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten ausführlich auf der
Website dar – wenn auch oft ohne Bezug zum
aktuellen Geschäftsjahr.
Woran es fehlt, und das gilt nicht nur für Familien-
unternehmen, ist eine logische Verknüpfung der
Nachhaltigkeitskonzepte mit der Unternehmens-
strategie, der Finanz- und Ertragslage sowie Risiken
und Chancen.
Denn wer Nachhaltigkeit ernst nimmt, dem geht es
nicht darum, durch ein bisschen soziales Engagement
und Bäume pflanzen sein Image aufzupolieren. Das
mag ein angenehmer Nebeneffekt sein. Aber im Kern
sollte ein guter Nachhaltigkeitsbericht eine andere
Frage beantworten: Wie stellt das Unternehmen
sicher, dass es auch in zehn oder zwanzig Jahren noch
erfolgreich am Markt agieren kann? Und das ist nicht
nur für Aktionäre, sondern auch für die Eigentümer,
Mitarbeiter und sonstigen Stakeholder von Familien-
unternehmen eine sehr relevante Frage.
Nichtfinanzielle Themen im Lagebericht(in % der bewerteten Berichte)
Forschung & Entwicklung
Mitarbeiter
Compliance
Governance
Umwelt
Produkte
Lieferkette
55 %
60 %
16 %
9 %
26 %
7 %
5 %
Die Kraft beginnt im Maschinenraum – diese Maxime vertreten wir in dem Bewusstsein, dass unsere Reputation als Innovationstreiber und Impulsgeber in zahlreichen Marktsegmenten auf dem Einsatz unserer Teams beruht.
Das soziale Netzwerk wurde zunächst als Pilot in München
ausgerollt.
Der Konzern zeigte sich im Geschäftsjahr 2014 sehr agil und in einer guten Verfassung.
Die
Wel
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risc
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Mit diesem ersten Schritt zur geregelten Nachfolge greifen wir auf erfahrene und bewährte „Eigen- gewächse“ zurück.
Ideen sind die nachgefragteste Währung
im Wettbewerb.
Für den Erfolg haben wir unser Ohr am Markt.
Im
Rah
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der A
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015
auch
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verk
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en.
Ausgewählte Lieblingssätze der Redaktion aus den bewerteten Lageberichten 2014
20
bewertete Berichte
Rechnungslegungsstandard
Leitmotiv
20
57Die Mehrheit der untersuchten Familienunternehmen bilanziert nach den Internationalen Rechnungslegungs-standards. Fast ein Viertel macht allerdings keinerlei Angaben zu ihren Bilanzierungsgrundlagen.
Insgesamt wurden 57 Geschäfts-berichte anhand von rund 100 Kriterien ausgewertet.
Die klassischen Themen wie »Partner« bzw. »Kunden«, »Innovationen« sowie »Wandel« und »Interna tionalität« finden sich in vielen Image strecken wieder. Auffallend viele Berichte haben kein erkennbares Leit motiv.
14
5
4
3
3
2
2
2
2
20 OHNE
EINZELTHEMEN/SONSTIGE
PARTNER/KUNDENINNOVATIONEN
ZUKUNFT
WANDEL/BEWEGUNGINTERNATIONALITÄT
MEGATRENDS
WERTE
JUBILÄUM
private public award 2015
22 16
19
nach IFRS
nach HGB
keine Angabe/nicht vorhanden
57
98
21
regionale Verteilung
Konzernabschluss
Imageteil
Strategie
21
Viele Unternehmen nutzen den Geschäftsbericht verstärkt als Image-Plattform. In diesem Jahr gab es in den Print-Ausgaben auffällig viele Magazine.
Mehr als die Hälfte der Unter-nehmen haben Bilanz-, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapital-spiegel sowie Kapitalflussrechnung veröffentlicht.
Die 57 teilnehmendem Familien- und Stiftungsunternehmen verteilen sich über die alten Bundesländer. Auch bei den Top 10 gibt es eine gleichwertige Verteilung nörd-lich und südlich der Mainlinie. Aus den neuen Bundesländern dagegen ist nur ein einziger Teilnehmer zu verzeichnen.
Nur 6 Unternehmen erhalten bei den Kriterien »Erläuterungen zur Strategie« die volle Punktzahl.
383
16
vollständig
unvollständig
ohne
19
17
14
2
Magazin
ohne
Lesestrecke
Sonstiges*
* Bildstrecke, Einzelbeitäge, o. ä.
private public award 2015
Ranking
1. bis 10.
11. bis 20.
21. bis 57.
6S T R A T E G I E
57
2222
Show,don't tell
Infografiken sind auf dem Vormarsch. Zu Recht, denn sie können komplexe Sachverhalte einfach darstellen – wenn man einige Regeln berücksichtigt. Welche das sind, erklärt Art Director und Jury- Mitglied Klaus Bietz.
ber Napoleons gescheiterten Russland-
feldzug gibt es unzählige Bücher, die
den Marsch nach Moskau und die sich
daran anschließende militärische und
menschliche Katastrophe des Rückzugs
beschreiben. Und es gibt jene berühmte Infografik
von Charles Joseph Minard, der vor knapp 150 Jahren
all das auf einer einzigen Seite zeigte.
Auch heutzutage sind Infografiken wieder total an-
gesagt. Kaum eine Zeitschrift, TV-Nachricht oder ein
Online-Magazin kommt noch ohne »Visual Storytel-
ling« aus. Und in den sozialen Medien erhöht soge-
nannter »Visual Micro Content« – also kleine, leicht
verständliche visuelle Happen – nachweislich die In-
teraktion. Kein Wunder also, dass auch bei Geschäfts-
berichten dieser Trend sichtbar auf dem Vormarsch
ist. Lassen sich doch damit komplexe Zusammenhän-
ge so kommunizieren, dass sie beim Betrachter haften
bleiben. Denn auch die Hirnforschung bestätigt, dass
Bilder – und somit auch grafisch visualisierte Fakten
– besser im Gedächtnis verankert werden als Texte.
Doch was macht eigentlich eine gute Infografik aus?
Als Erstes – ganz einfach – sie muss anmachen. Der
Betrachter muss Lust bekommen, sich damit zu be-
schäftigen. Denn, was nutzt der tollste Content, wenn
seine visuelle Umsetzung nur abturnt. Die Umkehr-
regel gilt übrigens genauso: Wem nützt die optisch
verführerischste Infografik, wenn sie nur inhaltli-
chen Dünnpfiff kommuniziert.
Zweitens: Bei der Erstellung einer Infografik das pas-
sende Verhältnis aus Komplexität (damit alle wichtigen
Informationen vorhanden sind) und Reduktion (damit
sie verständlich und schnell erfassbar bleibt) zu fin-
den, ist gar nicht so einfach, aber enorm wichtig.
Und drittens: die Kanäle berücksichtigen. Es ist nun
mal ein ziemlicher Unterschied, ob eine Infografik
bspw. in einem Print-Produkt, auf einer Website oder
auf einem Smartphone-Display konsumiert werden
will. Letztendlich muss eine wirklich effektive Info-
grafik für jeden Kanal erstellt werden, um ihre volle
Wirkung zu enfalten. Im Print können große Flächen
genutzt werden, um selbst komplexeste Zusammen-
hänge darzustellen, auf einem Smartphone-Display
gibt es stattdessen Animationen und Interaktivität als
Tools, um dies zu erreichen.
Ü
2323
Charles Joseph Minard: Russlandfeldzug Napoleons 1812-1813: Minards Arbeit von 1869 ist ein Klassiker der Infografik. Sie zeigt den Verlauf der Stärke Napoleons Truppen bis zum Einzug in Moskau (orange) und den anschließen-den Rückzug (schwarz) in Verbindung mit den Temperaturen, denen Napoleons Soldaten im Winter ausgesetzt waren.
Doppelseite aus dem Geschäftsbericht der Phoenix Group
Interaktive Infografik aus dem Online-Bericht von B. Braun
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2424
Das BilRUG kommt
Es klingt wie ein Monster aus einem Fantasy-Film, ist aber nicht ganz so furchteinflößend: Das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) verlangt detailliertere Erläuterungen im Anhang und definiert darüber hinaus die Umsatzerlöse neu. Das hat Auswirkungen auf wesentliche Bilanzkennzahlen.
ine weitere EU-Bilanzrechtsreform wirft
ihre Schatten voraus: Das am 23. Juli 2015
in Kraft getretene Bilanzrichtlinie-Um-
setzungsgesetz (BilRUG) fasst die bislang
getrennten Richtlinien für Einzel- und
Konzernabschluss zusammen und soll
zur weiteren Harmonisierung der Rech-
nungslegung und Finanzberichterstattung in Europa
beitragen. Die neuen Vorschriften gelten erstmals
für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2015
beginnen.
Allgemeine Änderungen
Größenkriterien: Durch das BilRUG werden die
Schwellenwerte nach §§ 267 und 293 HGB für die
Größenklassen für den Einzel- und Konzernabschluss
angehoben. Dies betrifft insbesondere den Übergang
von der kleinen zur mittelgroßen Kapitalgesellschaft.
Angaben zum Unternehmen: Aufgrund des neu ein-
gefügten § 264 Abs. 1a HGB haben Kapitalgesellschaf-
ten im Jahresabschluss Sitz, Registergericht und die
Nummer, unter der die Gesellschaft in das Handelsre-
gister eingetragen ist, anzugeben. Diese Angaben kön-
nen an vielen Stellen innerhalb des Jahresabschlusses
alternativ gemacht werden, empfehlenswert erscheint
eine Aufnahme in den Anhang.
2525
Änderungen für die Bilanz
Nutzungsdauer immaterieller Vermögensgegen
stände: In der Praxis hat es sich als schwierig erwie-
sen, die Nutzungsdauern von selbstgeschaffenen
immateriellen Vermögensgegenständen und ent-
geltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerten
verlässlich zu schätzen. Nach § 253 Abs. 3 S. 2 HGB ist
nun, wenn die voraussichtliche Nutzungsdauer nicht
verlässlich geschätzt werden kann, die planmäßige
Abschreibung auf die Herstellungskosten über einen
(typisierten) Zeitraum von zehn Jahren vorzunehmen.
Die Neuregelung ist nur auf nach dem 31. Dezember
2015 aktivierte Posten anzuwenden (Art. 75 Abs. 4
EGHGB).
Verbindlichkeitenspiegel: Mit Neufassung des § 268
Abs. 5 S.1 HGB sind für Verbindlichkeiten in der
Bilanz jeweils die Beträge mit einer Restlaufzeit von
bis zu einem Jahr und mit einer Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr anzugeben. Unternehmen können
die Vorgaben auch dadurch erfüllen, dass sie einen
Verbindlichkeitenspiegel erstellen. Dieser muss dann
die Posten des § 266 Abs. 3 Buchstabe C HGB einzeln
darstellen und die Vorjahreszahlen nach § 265 Abs. 2
HGB angeben. Unabhängig von dieser die Bilanz
betreffenden Vorgabe bleibt die Verpflichtung nach
§ 285 Nr. 1 HGB bestehen, im Anhang Verbindlich-
keiten mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahren
anzugeben.
Änderungen für die Gewinn und Verlustrechnung
Umsatzerlöse: Mit den neuen Schwellenwerten für
Größenklassen ändert sich auch die Umsatzerlös-
definition. Zukünftig umfassen die Umsatzerlöse
nach § 277 Abs. 1 HGB alle Erlöse aus Produkten und
Dienstleistungen nach Abzug von Erlösschmälerun-
gen und Steuern. Die Umsatzerlöse müssen also nicht
mehr aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt
werden. Beispielsweise gehören künftig Erlöse aus
der Untervermietung von Räumen oder der Erlös aus
Betriebskantinen dazu. Gleichermaßen müssen korre-
spondierende Forderungen in der Position Forderun-
gen aus Lieferungen und Leistungen und nicht mehr
unter sonstige Vermögensgegenstände ausgewiesen
werden.
Erlöse aus dem Verkauf von Vermögensgegenständen
des Anlagevermögens sind weiterhin als sonstige
betriebliche Erträge zu erfassen. Außerdem beinhaltet
der Posten zukünftig Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen, Währungsgewinne und Gewinne aus
Umwandlungsvorgängen.
Aufgrund der Neuregelung werden die Umsatzerlöse
der meisten Unternehmen ansteigen. Bei erstmaliger
Anwendung der neuen Erlösdefinition ist nach Art. 75
Abs. 2 S. 3 EGHGB im Anhang auf die fehlende Ver-
gleichbarkeit der Umsatzerlöse hinzuweisen. Nach-
richtlich ist im Anhang für das Vorjahr der Betrag der
Umsatzerlöse anzugeben, der sich bei Anwendung
des BilRUG bereits im Vorjahr ergeben hätte, sofern
ein Unterschied besteht.
»Das BilRUG ist in seiner Tragweite nicht mit dem BilMoG aus dem Jahr 2009 vergleichbar. Gleich-wohl werden wesentliche Anpassungen in der han-delsrechtlichen Bericht-erstattung nötig sein. Es ist deshalb sinnvoll, sich frühzeitig mit den Aus-wirkungen zu befassen.«
private public award 20152626
Die neue Umsatzerlösdefinition hat erhebliche
Bedeutung für interne und externe Jahresabschluss-
analysen, da sich wichtige Kennzahlen wie die
Umsatzrentabilität ändern. Weiterhin können sich
Auswirkungen auf vertragliche Vereinbarungen wie
Kreditverträge, Nutzungsvereinbarungen für Rechte
oder Tantiemeregelungen ergeben.
Wegfall der außerordentlichen Aufwendungen
und Erträge: Neben der neuen Umsatzerlösdefinition
ergeben sich in der Gewinn- und Verlustrechnung
vor allem Änderungen durch die Abschaffung der
außerordentlichen Posten. Durch die Anpassung
der Gliederungsvorschriften nach § 275 Abs. 2 bzw.
Abs. 3 HGB werden die bisherigen außerordentlichen
Aufwendungen und Erträge als sonstige betriebliche
Aufwendungen und Erträge erfasst.
Als Ersatz für den Wegfall der gesonderten Position
wird für den Anhang eine (nicht inhaltsgleiche) Er-
läuterungspflicht eingeführt. Durch den neuen § 285
Nr. 31 HGB sind der Betrag und die Art der einzelnen
Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher
Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung
anzugeben, soweit die Beträge nicht von untergeord-
neter Bedeutung sind.
Änderungen für den Anhang
Gliederung: Durch die Neufassung des § 284 Abs. 1
HGB ist die Gliederung der Erläuterungen nun
gesetzlich vorgeschrieben. Die Angaben sind in der
Reihenfolge der einzelnen Posten der Bilanz und der
Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen.
Anlagenspiegel: Ebenfalls neu aufgenommen wurden
durch Einfügung des § 284 Abs. 3 HGB Regelungen zur
Ausgestaltung des Anlagenspiegels. Der Anlagenspiegel
ist somit in Zukunft Pflichtbestandteil des Anhangs.
Nutzungsdauer des Geschäfts oder Firmenwerts:
Durch die Neufassung des § 285 Nr. 13 HGB ist im
Anhang zu erläutern, über welchen Zeitraum ein
entgeltlich erworbener Geschäfts- oder Firmenwert
abgeschrieben wird. Bisher war dies nur notwendig,
wenn von einer Nutzungsdauer von mehr als fünf
Jahren ausgegangen wurde.
Nachtragsbericht: Der Nachtragsbericht wird durch
den neu eingeführten § 285 Nr. 33 HGB zukünftig
im Anhang platziert, statt wie bisher im Lagebericht.
Er beinhaltet Vorgänge von besonderer Bedeutung,
die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten
sind und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung
noch in der Bilanz berücksichtigt wurden. Dabei sind
Art und finanzielle Auswirkungen der Vorgänge zu
nennen.
Änderungen für den Lagebericht
Die Anpassungen des BilRUG im Lagebericht haben
größtenteils klarstellenden Charakter. Die bisherige
Soll-Vorschrift des § 289 Abs. 2 HGB wird durch eine
Muss-Vorschrift ersetzt. Im Lagebericht ist daher über
Finanzinstrumente, Forschung und Entwicklung,
Zweigniederlassungen und über das Vergütungs-
system zu berichten. Nicht mehr enthalten ist der
Nachtragsbericht.
Änderungen für den Konzernabschluss
Die beschriebenen Anpassungen gelten auch für
den Konzernabschluss. Daneben können sich dort
Änderungen durch die ergebniswirksame Auflösung
passiver Unterschiedsbeträge nach § 301 Abs. 3 HGB
ergeben. Diese dürfen nach § 309 Abs. 2 HGB zu-
künftig nicht mehr nur bei Vorliegen der gesetzlich
festgelegten Fallkonstellationen ergebniswirksam
aufgelöst werden, sondern auch „soweit ein solches
Vorgehen den allgemeinen Bewertungsgrundsätzen
und -methoden entspricht“. Der Gesetzgeber überlässt
die Auslegung der Neuregelung damit dem Deutschen
Rechnungslegungs Standards Committee.
Fazit
Das BilRUG ist in seiner Tragweite nicht mit dem
BilMoG aus dem Jahr 2009 vergleichbar. Gleichwohl
werden wesentliche Anpassungen in der handels-
rechtlichen Berichterstattung nötig sein. Es ist des-
halb sinnvoll, sich frühzeitig mit den Auswirkungen
zu befassen.
private public award 201527
Methodik und Auswertungskriterien
Übersicht Top 20
Die Jury
Ausgewertete Geschäfts- und Jahresberichte 2014
Impressum
28
38
40
42
45
private public award 201528
Methodik und Auswertungskriterien
Einbezogene Unternehmen
In unserer Analyse haben wir die 250 umsatzstärksten Unternehmen in Familien- und
Stiftungsbesitz, mit Hauptsitz in Deutschland betrachtet. Bei Kreditinstituten wurde
anstelle des Umsatzes die Bilanzsumme herangezogen. Nicht einbezogen wurden Familien-
unternehmen, deren Aktien öffentlich gehandelt werden oder die vorrangig über
Private Equity finanziert sind. Ebenso wenig fanden Tochtergesellschaften von Familien-
unternehmen Berücksichtigung.
Nur eine Minderheit dieser Unternehmen veröffentlichte im Jahr 2014 (beziehungsweise
2013/2014) einen Geschäftsbericht. Jene, die lediglich sehr knappe Darstellungen ohne
nennenswerte Erläuterungen und Zahlen zum Geschäftsjahr bieten und nach unseren
Kriterien nicht sinnvoll überprüft werden konnten, wurden – wie bereits in den Vor-
jahren – nicht in die Auswertung einbezogen. Darüber hinaus bewerten wir keine
Geschäftsberichte, an deren Konzeption oder Umsetzung ergo Kommunikation beteiligt
war. Dies betraf den Geschäftsbericht 2014 der Heraeus Holding GmbH.
Die 57 ausgewerteten Unternehmen bringen es auf einen Umsatz zwischen 0,7 Mrd. Euro
(apetito AG) bis 49,0 Mrd. Euro (Robert Bosch GmbH). Insgesamt 22 Unternehmen haben
ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS)
aufgestellt. Elf von diesen Unternehmen haben börsennotierte Anleihen emittiert und
zählen damit nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard 20 (DRS 20) zu den kapital-
marktorientierten Unternehmen.
Inhaltliche Bewertung der Geschäftsberichte
Anhand von 65 inhaltlichen Kriterien haben wir ermittelt, in welchem Maß Familien-
unternehmen bereit sind, ihren Kunden und Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Bewer-
bern, Banken, Investoren, Journalisten und sonstigen Interessenten Einblick in ihre
wirtschaftliche Lage und die Perspektiven zu gewähren.
Die inhaltliche Qualität des (Konzern-)Lageberichts wurde anhand von 41 Kriterien
überprüft. Orientiert haben wir uns dabei am DRS 20 für die Lageberichterstattung.
Die DRS sind verbindlich für alle Mutterunternehmen, die einen Konzernabschluss
nach § 315 HGB aufstellen müssen, und gelten daher gleichermaßen für die großen
Familien- und Stiftungsunternehmen. Der DRS 20 enthält zudem Sondervorschriften
für kapitalmarktorientierte Unternehmen. Diese betreffen im Wesentlichen Präzisie-
rungen zur Darstellung der Steuerungskennzahlen, des Finanzmanagements und des
Risikomanagementsystems. Da diese Elemente jedoch auch von den meisten nicht-kapital-
marktorientierten Unternehmen dargestellt werden, beziehen wir die entsprechenden
Kriterien trotzdem in unsere Bewertung mit ein.
Um eine allzu große Spreizung der Ergebnisse zu verhindern, haben wir die einzelnen
Passagen des Lageberichts nach einem vergleichsweise groben Raster auf Vollständigkeit
und Plausibilität geprüft. Auch der Anhang wurde einer qualitativen und quantitativen
Bewertung unterzogen.
private public award 201529
Leitfrage war jeweils, ob ein interessierter Leser nach der Lektüre weiß,
• mit welchen Produkten und/oder Dienstleistungen das Unternehmen in welchen
Märkten tätig ist – und wie sich dort die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
darstellen,
• wie das Unternehmen gesteuert wird,
• mit welcher Strategie und welchen Investitions- und Entwicklungsprojekten sich
das Unternehmen zukunftsorientiert aufstellt,
• ob das Unternehmen wirtschaftlich gesund ist, in seinen Geschäftsbereichen mit
Gewinn arbeitet und über solide Finanzen verfügt,
• welche Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt und mit welchen Maßnahmen diese umge-
setzt wird,
• ob das Unternehmen ein dauerhaft attraktiver Arbeitgeber ist und hierzu geeignete
Maßnahmen ergreift,
• welche Erwartungen für das nächste Geschäftsjahr getroffen werden.
Relevant ist auch, ob diese Informationen verständlich und klar in einer logischen
Struktur präsentiert werden.
Nicht anwendbare Aspekte – wie etwa der Abschnitt »Forschung und Entwicklung« in
Geschäftsberichten von Banken oder Handelsunternehmen oder »Segmentbericht-
erstattung« bei Unternehmen ohne Segmente – hatten jeweils keinen Einfluss auf die
Gesamtbewertung.
Fast alle ausgewerteten Geschäftsberichte enthalten neben dem Finanzbericht weitere
Informationen. Untersucht haben wir, ob die Geschäftsleitung im Vorwort eine persön-
liche Gesamtbeurteilung des zurückliegenden Geschäftsjahres fällt und darüber hinaus
die strategische Richtung vorgibt. Bei den Imageseiten hat uns interessiert, ob eine
erkennbare Story erzählt wird, die das Unternehmen mit seiner Strategie und seinen
Visionen originell, authentisch und verständlich präsentiert.
Gestaltung und CrossMedialität
Die grafische Qualität der Geschäftsberichte haben wir an 14 Kriterien festgemacht.
Wichtig waren hier neben Kreativität auch Sorgfalt, Übersichtlichkeit und Konsistenz.
Die Cross-Medialität der Berichte wurde anhand von 19 Kriterien bewertet. Dabei reicht
das Bewertungsspektrum von der Verfügbarkeit des Berichts auf der Website über die
digitale Präsentation der Inhalte bis zur Einbindung in andere Kommunikationskanäle.
Der detaillierte Kriterienkatalog samt Gewichtung befindet sich im Anhang auf den
Seiten 31 bis 37.
private public award 201530
Bewertungsschema
Die in unserer Studie untersuchten Kriterien wurden anhand eines einfachen und nach-
vollziehbaren Schemas bewertet. Maximal erreichbar waren bei jedem Kriterium drei
Punkte. Diese Höchstbewertung vergaben die Prüfer ausschließlich für eine vollständige
Darstellung des jeweiligen Aspekts. Zwecks standardisierter Punktevergabe und Nach-
vollziehbarkeit wurden hierfür einheitliche Prüfpunkte herangezogen. Am anderen
Ende der Skala kennzeichnen null Punkte eine fehlende oder in hohem Maße unvoll-
ständige Darstellung. Ein Beispiel: Beim Kriterium »Umsatzvolumen und Struktur« gab es
einen Punkt für die Angabe des Umsatzes und des Umsatzwachstums, zwei Punkte für
die Aufteilung nach Segmenten und drei Punkte für die Aufteilung nach Regionen.
Die einzelnen Kriterien wurden thematisch nach Hauptkategorien zusammengefasst,
welche die jeweilige durchschnittliche Bewertung als Prozentwert in Abhängigkeit von
der maximal erreichbaren Punktzahl ausweisen. Die Hauptkategorien wiederum flossen
entsprechend der vorher festgelegten Gewichtung in das Gesamtergebnis eines jeden
Unternehmens ein. Das letzte Wort hatte allerdings die Jury: Ihr Votum konnte noch zu
einer leichten Auf- oder Abwertung des Endergebnisses führen.
Für jedes Kriterium haben wir schließlich die erreichten Punkte aller Unternehmen auf-
summiert, um diese in ein aggregiertes Ergebnis – ebenfalls dargestellt als Prozentwert
in Abhängigkeit von der maximal erreichbaren Punktzahl – zu überführen.
private public award 201531
Auswertungskriterien
A. Lagebericht
Grundlagen des Konzerns
Nr. Kategorie Gewichtung
I. Struktur und Geschäftstätigkeit 40 %
1. Unternehmensstruktur, Geschäftsfelder, Standorte
2. Wesentliche Produkte und Dienstleistungen
3. Aussagen zur Marktposition
II. Strategie 20 %
4. Eckpunkte der Konzernstrategie
5. Stand der Zielerreichung
III. Steuerung 40 %
6. Definition Steuerungskennzahlen
7. Durchgängige Diskussion aller Steuerungskennzahlen
Zwischensumme Grundlagen des Konzerns 10 %
private public award 201532
Wirtschaftsbericht
Nr. Kategorie Gewichtung
IV. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 5 %
8. Relevantes konjunkturelles Umfeld
9. Relevantes Branchenumfeld
10. Relevantes politisches und regulatorisches Umfeld
V. Geschäftsentwicklung 20 %
11. Gesamtaussage, Geschäftsentwicklung Konzern
12. Soll-Ist-Vergleich
13. Operative Entwicklung in den Geschäftsfeldern (inklusive AE, falls anwendbar)
VI. Ertragslage 30 %
14. Umsatzvolumen und Struktur (Banken: Erträge)
15. GuV-Diskussion
16. Herausarbeiten wesentlicher Einflussfaktoren
17. Ertragslage in den Segmenten (falls anwendbar)
VII. Finanz und Vermögenslage 25 %
18. Finanzierungsstrategie
19. Kapitalstruktur / Finanzierung
20. Vermögensstruktur
21. Investitionen und Abschreibungen
22. Liquidität
VIII. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 20 %
23. Wesentliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte, inkl. F&E-Aufwendungen (falls anwendbar)
24. Wesentliche F&E-Ergebnisse inkl. Patente, Lizenzen, Zulassungen (falls anwendbar)
25. Entwicklung Mitarbeiterzahlen und -struktur
26. Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit
27. Kundenbindung und -zufriedenheit
28. Operative Exzellenz: Produktion und Supply Chain
Zwischensumme Wirtschaftsbericht 65 %
private public award 201533
Risiko, Chancen und Prognosebericht
Nr. Kategorie Gewichtung
IX. Risikobericht 35 %
29. Beschreibung Risikomanagement und -controlling
30. Definition von Risiken und Beschreibung der Risikoposition
31. Bewertung der Risikoposition (Eintrittswahrscheinlichkeit/Auswirkung)
X. Chancenbericht 15 %
32. Beschreibung des Chancenmanagements
33. Definition von Chancen und Beschreibung der Chancenposition
XI. Prognosebericht 50 %
34. Erwartete wirtschaftliche Rahmenbedingungen
35. Erwarteter Geschäftsverlauf
36. Erwartete Ertragsentwicklung und Finanzlage
Zwischensumme Risiko, Chancen und Prognosebericht 20 %
XII. Struktur und Sprache 5 %
37. Vermeidung von Redundanzen
38. Trennung Pflicht/Kür
39. Logischer Aufbau, Konsistenz Headlines und Text
40. Verständlichkeit, Klarheit
41. Einsatz von Tabellen und Grafiken
Summe A. Lagebericht 50 %
B. Abschluss und Anhang
Nr. Kategorie Gewichtung
XIII. Konzernabschluss, Anhang 5 %
42. Vollständigkeit Konzernabschluss-Tabellen
XIV. Angaben zu Bilanz und GuV 70 %
43. Erläuterung nicht gesondert ausgewiesener »sonstiger Rückstellungen«
44. Aufgliederung Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen
45. Segmentberichterstattung
46. Aufgliederung Sonstige Betriebliche Erträge (SBE)
47. Aufgliederung Sonstige Betriebliche Aufwendungem (SBA)
48. Angaben zu Haftungsverhältnissen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen
XV. Angaben zu Konsolidierungskreis und methoden 25 %
49. Angaben zum Konsolidierungskreis
50. Angaben zur Kapitalkonsolidierung
51. Erläuterungen zu Impairments
Summe B. Abschluss und Anhang 20 %
34private public award 2015
private public award 201535
C. Zusatzbericht
Nr. Kategorie Gewichtung
XVI. Vorwort 25 %
52. Persönliche, ehrliche Würdigung des Geschäftsjahres
53. Wesentliche Entwicklung im Geschäftsjahr
54. Erläuterungen zur Strategie und Ausblick
XVII. Image und /oder Strategieteil 70 %
55. Erkennbare Story, Leitmotiv
56. Dramaturgie
57. Originalität der Darstellung
58. Emotionalität
59. Konsistenz Headlines und Text
60. Angemessenheit, Authentizität
61. Verständlichkeit, Klarheit
62. Lebendigkeit
XVIII. Serviceseiten 5 %
63. Wichtiges auf einen Blick
64. Ansprechpartner, Kontakt, Adressen
65. Glossar
Summe C. Zusatzbericht 30 %
private public award 201536
Nr. Kategorie Gewichtung
XIX. Erster Eindruck 20 %
66. Kreativität
67. Nutzerführung
68. Gestaltung
XX. Layout 25 %
69. Systematik
70. Dramaturgie
XXI. Typografie 15 %
71. Schriftwahl
72. Schriftanwendung
XXII. Bild und Farbwelt 15 %
73. Fotografie / Illustration
74. Farben
XXIII. Infografiken und Tabellen 15 %
75. Infografiken
76. Tabellen
XXIV. Druck, Verarbeitung, Papier 10 %
77. Druck
78. Verarbeitung
79. Papier
Summe D. Grafik und Verarbeitung 70 %
D. Grafik und Verarbeitung
private public award 201537
E. Digital Media
Nr. Kategorie Gewichtung
XXV. Verfügbarkeit 10 %
80. Einfaches Auffinden des GBs via Corporate Website
81. Einfaches Auffinden des GBs über Suchmaschinen (SEO)
82. Vorjahresexemplare verfügbar
83. Größe PDF-Datei, Komfortabilität Download
84. Bequeme Anforderung Print-Exemplar
XXVI. Crossmedialer Einsatz 5 %
85. Verknüpfung Print mit Online
XXVII. Gesamteindruck 35 %
86. Erster Eindruck, Aufmerksamkeit und Übersichtlichkeit
87. Eigenständigkeit und Innovationen
88. Angemessenheit und Authentizität
89. Emotionaliät
XXVIII. Usability, Mediengerechtheit 35 %
90. Mediengerechte Aufbereitung
91. Funktionalität und technische Qualität
92. Strukturierung und Übersichtlichkeit
93. Ergonomie
94. Mobil-Optimierung
95. Kontakt bzw. Ansprechpartner für Rückfragen
XXIX. Erweiterung der Usability 15 %
96. Möglichkeit von Feedback und Interaktion z. B. Social Media
97. Berücksichtigung von verschiedenen Benutzergruppen
98. Berücksichtigung technischer Richtlinien
Summe E. Digital Media 30 %
Gewichtung
Inhaltliche und materielle Anforderungen an die Berichterstattung A. – C. 70 %
Gestaltung und Cross-Medialität D. – E. 30 %
private public award 201538
Top 20 Gesamtbewertung
Rang Firma Gesamt-bewertung
Juryvotum (bis zu +/– 10 %)
Endergebnis 2015
1 Robert Bosch GmbH 83,1 % 3,5 % 86,6 %
2 TÜV SÜD AG 78,0 % 3,0 % 81,0 %
3 WILO SE 75,0 % 2,5 % 77,9 %
4 Schaeffler AG 73,1 % 1,0 % 74,2 %
5 B. Braun Melsungen AG 71,1 % 0 % 71,1 %
6 Voith GmbH 69,6 % 69,6 %
7 Bertelsmann SE & Co. KGaA 68,9 % 68,9 %
8 Franz Haniel & Cie. GmbH 67,9 % 67,9 %
9 ALTANA AG 66,9 % 66,9 %
10 TRUMPF GmbH + Co. KG 64,4 % 64,4 %
11 Otto (GmbH & Co. KG) 62,2 % 62,2 %
12 Boehringer Ingelheim GmbH 61,2 % 61,2 %
13 MANN+HUMMEL GmbH 59,6 % 59,6 %
14 CLAAS KGaA mbH 59,5 % 59,5 %
15 Herrenknecht AG 57,9 % 57,9 %
16 Adolf Würth GmbH & Co. KG 57,8 % 57,8 %
17 SCHOTT AG 55,6 % 55,6 %
18 Carl Zeiss AG 54,6 % 54,6 %
19 ZF Friedrichshafen AG 54,2 % 54,2 %
20 PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co. KG 52,3 % 52,3 %
Übersicht Top 20
private public award 201539
Sonderpreis »Gestaltung«
Sonderpreis »Digital«
Rang Firma Gesamtergebnis 2015
1 Boehringer Ingelheim GmbH 87,4 %
2 Robert Bosch GmbH 86,6 %
3 WILO SE 85,1 %
4 MANN+HUMMEL GmbH 84,8 %
5 B. Braun Melsungen AG 84,2 %
Rang Firma Gesamtergebnis 2015
1 TRUMPF GmbH + Co. KG 95,0 %
2 TÜV SÜD AG 87,5 %
3 Robert Bosch GmbH 83,1 %
4 Vorwerk & Co. KG 76,9 %
5
Hager Group 70,0 %
Voith GmbH 70,0 %
Sonderpreis »Bester Lagebericht«
Rang Firma Gesamtergebnis 2015
1 Schaeffler AG 87,8 %
2 WILO SE 87,7 %
3 Robert Bosch GmbH 83,4 %
4 TÜV SÜD AG 81,8 %
5 Bertelsmann SE & Co. KGaA 80,8 %
private public award 201540
Die Jury
Andreas Martin ist Partner und Mit -
glied der Geschäftsführung von ergo
Kommunikation und verantwortlich
für die Kapitalmarktkommunika-
tion. Mit seinem Team unterstützt er
Unternehmen bei deren Beziehungen
zu Kapitalgebern sowie in Change-
und Sondersituationen. Der gelernte
Journalist und diplomierte Volkswirt
ist seit 15 Jahren auf Agenturseite
tätig und war davor Pressesprecher
eines MDAX-Konzerns.
Dr. Martin Fasselt ist Wirtschafts-
prüfer, Rechtsanwalt und Steuer-
berater sowie Partner bei der
Wirtschaftsprüfungs- und Steuer-
beratungsgesellschaft PKF Fasselt
Schlage in Duisburg. Seine Tätig-
keitsschwerpunkte sind die Prüfung
sowie die gesellschaftsrechtliche
und steuerliche Beratung von mittel-
ständischen Familienunternehmen
sowie die Prüfung und Beratung von
Non-Profit-Organisationen.
Klaus Bietz ist Designer und Art-
Director sowie Gründer des Design-
Studios Klaus Bietz \ visuelle Kom-
munikation. Zuvor war er geschäfts-
führender Gesellschafter bei HWL
& Partner Design und Neufrankfurt
Corporate Design (Kunden z. B.
Deutsche Bahn, Deutsche Bank).
Er ist Mitglied des Type Directors
Club of New York.
»Auch in Zeiten hochfunk-tionaler Online-Geschäfts-berichte kommt es vor allem auf die Klarheit der Botschaft an. Wer, wie unsere Preisträger, eine stringente Story zu erzäh-len hat, setzt die digitalen Möglichkeiten dosiert und passgenau ein. Und läuft nicht Gefahr, den Mangel an Inhalt durch eine Vielzahl sinnfreier Features zu kaschieren.«
»Mit nahezu voller Punktzahl in der Kategorie ‚Gestaltung‘ räumt TRUMPF auch in diesem Jahr wieder den Sonderpreis ab. Ein einzig- artiges Konzept, das seines-gleichen sucht. Erstmalig unter den Gewinnern ist Boehringer Ingelheim mit einem exzel-lenten Online-Auftritt, den wir mit dem Sonderpreis ‚Digital‘ auszeichnen. Eine klare Struktur ohne Schnörkel aber dennoch sympathisch, authentisch und emotional, in der interaktive Elemente ein visuelles Erlebnis schaffen.«
»In der Sonderkategorie ‚Bester Lagebericht‘ konnte sich die Schaeffler AG mit knappem Vorsprung den ersten Platz sichern. Neben den sehr detaillierten Aus-führungen zur Finanz- und Ertragslage haben auch die Passagen zu den nicht-finanziellen Leistungsindi-katoren überzeugt. Alles in allem eine schlüssige Equity Story, die die Stärken des jetzigen Börsenneulings eindrucksvoll herausstellt.«
private public award 201541
Dr. Lutz Raettig ist Aufsichtsratsvor-
sitzender der Morgan Stanley Bank
AG. Raettig hat den Vorsitz des Kon-
trollgremiums nach vielen Jahren
an der Vorstandsspitze der Morgan
Stanley Bank übernommen und ist
zudem Country Head Germany / Aus-
tria Morgan Stanley Bank AG. Zuvor
war er bei der Commerzbank, der
Orion Banking Group und der West-
LB im In- und Ausland tätig. Er ist
Mitglied des Frankfurter Magistrats
sowie Vorstands- und Aufsichtsrats-
mitglied in mehreren Unternehmen
und Institutionen.
Prof. Dr. rer. pol. Katrin Stefan
ist Professorin an der Hochschule
Kempten. Die Expertin für Familien-
unternehmen lehrt in Kempten
Entrepreneurship und Innovations-
management und leitet dort das
StartUp Center. Nach langjähriger
Forschungstätigkeit am Institut für
Mittelstandsforschung Bonn war sie
Leiterin des Instituts für Familien-
unternehmen, das 2009 an der Zep-
pelin Universität gegründet wurde.
Prof. Dr. Torsten Oltmanns ist Jour-
nalist und führender Wirtschafts-
und Politikberater sowie Partner
und Global Marketing Director für
Roland Berger Strategy Consultants
in Berlin und London. Er verantwor-
tet die Bereiche Marketing und Kom-
munikation und berät außerdem
Unternehmen und den öffentlichen
Sektor in Fragen der strategischen
Positionierung.
»Der diesjährige Gewinner hat uns in allen Punkten überzeugt: Mit einem aussagekräftigen Finanz-bericht, einem qualitativ hochwertigen, abwechs-lungsreichen Imageteil und einem emotionalen Online-Auftritt schafft es die Ro-bert Bosch GmbH verdient zum zweiten Mal ganz oben aufs Treppchen. Beson-ders gut gelungen ist die Verknüpfung von aktuellen gesellschaftlichen Themen mit den eigenen Geschich-ten unter dem Leitmotiv ‚Quality of Life‘.«
»Nur knapp hinter dem Erstplatzierten erreicht TÜV SÜD mit einem erneut herausragenden Geschäfts-bericht den zweiten Platz. Mit umfassenden Infor-mationen und aussage-kräftigen Grafiken in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, mit einem detaillierten Prognosebe-richt und dem erweiterten Konzernanhang gewährt der Prüfdienstleister kon-krete Einblicke und bril-liert auch gestalterisch mit einem eleganten Konzept.«
»In den letzten Jahren immer vorne mit dabei, hat es WILO in diesem Jahr erstmals aufs Podium ge-schafft. Der Hidden Cham-pion beeindruckte die Jury mit einem weiterhin sehr ausführlichen Pflichtteil, einem verbesserten Image-teil und einem klar struktu-rierten und abwechslungs-reichen Online-Bericht. Ein Gesamtkonzept, dass sich sehen lassen kann.«
private public award 201542
Ausgewertete Geschäfts- und Jahresberichte 2014
A Adolf Würth GmbH & Co. KG
ALTANA AG
ANDREAS STIHL AG & CO. KG
apetito AG
ARAG SE
Asklepios Kliniken GmbH
ATON GmbH
B B. Braun Melsungen AG
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Boehringer Ingelheim GmbH
C Carl Zeiss AG
CLAAS KGaA mbH
D Deutsche Vermögensberatung AG
Diehl Stiftung & Co. KG
DORMA Holding GmbH & Co. KGaA
Dr. August Oetker KG
Eckes-Granini Group GmbH
F Franz Haniel & Cie. GmbH
Freudenberg & Co. KG
G G. Siempelkamp GmbH & Co. KG
GETEC ENERGIE Holding GmbH
Giesecke & Devrient GmbH
H Hager Group
Herrenknecht AG
HOYER GmbH Internationale Fachspedition
Hubert Burda GmbH
J J. Eberspächer GmbH & Co. KG
K Knorr-Bremse AG
Körber AG
L L. Possehl & Co. mbH
M Mahle International GmbH
MANN+HUMMEL GmbH
maxingvest ag
Melitta Unternehmensgruppe Bentz KG
Messer Group GmbH
Miele & Cie. GmbH
N Nobilia Werke
O Otto (GmbH & Co KG)
P PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co. KG
R Robert Bosch GmbH
S Schaeffler AG
Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG
SCHOTT AG
SMS group GmbH
T Tengelmann Warengesellschaft KG
TRIMET Aluminium SE
TRUMPF GmbH + Co. KG
TÜV SÜD AG
V Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG
Voith GmbH
Vorwerk & Co. KG
W Westfalen AG
WILO SE
Z ZEPPELIN GmbH
ZF Friedrichshafen AG
private public award 201543
private public award 201544
Klaus Bietz ist Designer und Art-
Director mit langjähriger Agentur-
erfahrung. Er studierte Kommuni-
kations design an der FH Wiesbaden
und arbeitete danach als Designer
bei »Olaf Leu Design & Partner«. Er
leitete als geschäftsführender Gesell-
schafter die Unternehmen »HWL &
Partner Design« und »Neufrankfurt
Corporate Design GmbH«. 2008
gründete er das Studio »Klaus Bietz \
visuelle Kommunikation«.
Klaus Bietz ist Mitglied des Type
Directors Club of New York. Seine
Arbeiten wurden mehrfach ausge-
zeichnet und sind in natio nalen und
internationalen Design-Publikatio-
nen veröffentlicht.
ergo Kommunikation ist eine der
führenden Kommunikationsberatun-
gen in Deutschland und spezialisiert
auf Wirtschaft, Finanzen und Politik.
In Berlin, Frankfurt am Main, Köln
und München unterstützen Berater,
Redakteure, Projektmanager und
Gestalter – insgesamt rund 120 Mitar-
beiter – deutsche und internationale
Unternehmen und Institutionen in
der Kommunikation.
Das Team Kapitalmarktkommuni-
kation unterstützt Unternehmen
insbesondere in allen Fragen der
Finanzkommunikation. Wir sind
erfahren in der IPO-Kommunikation,
beraten bei (Re)Positionierungs-
Prozessen ebenso wie in der fort-
laufenden IR und PR. Wir konzi-
pieren, recherchieren, schreiben
und gestalten Geschäfts- und
Quartals berichte, erstellen Inves-
toren-Präsentationen, sind Partner
in Pflichtpublizität und Corporate-
Governance-Kommunikation. Für
unsere Arbeit erhielten wir zahl reiche
Auszeichnungen, beispiels weise
bei den ARC Awards und den LACP
Vision Awards.
Das ergoProjektteam:
Projektleitung:
Andreas Martin, Head of Financial
Communications/Partner
Sonja Becker, Head of Financial
Publishing
Auswertung / Redaktion:
Lena Rosenthal, Consultant
Anne Spies, Consultant Financial
Communications
Claudia Brinkmann, Senior
Consultant Digital Marketing
Projektmanagement/Website-Pflege:
Désirée Kaiser, Account Manager
Merike Kiesel, Account Manager
PKF Fasselt Schlage gehört zu den
führenden Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsunternehmen in
Deutschland. In unserer Partner-
schaft sind an vierzehn Standorten
insgesamt mehr als 600 Personen
– davon mehr als 200 Wirtschafts-
prüfer, Steuerberater und Rechts-
anwälte – tätig, viele von ihnen mit
Mehrfachqualifikation. Gemessen an
der Zahl der bei uns beschäftigten
Wirtschaftsprüfer gehören wir zu
den zehn größten Wirtschaftsprü-
fungsgesellschaften in Deutschland.
Unsere Standorte sind u. a. Berlin,
Braunschweig, Duisburg, Frankfurt,
Hamburg und Köln.
Als mittelständisches, unabhängiges
und partnergeführtes Unternehmen
bieten wir mandantenorientierte
Dienstleistungen, individuelle Bera-
tung und direkte Entscheidungs-
wege. Wir prüfen und beraten Unter-
nehmen verschiedener Größe und
Branchenzugehörigkeit, darunter
börsennotierte und weltweit tätige
genau wie regional verankerte mit-
telständische Unternehmen, gemein-
nützige Institutionen oder Anstalten
und Körperschaften des öffentlichen
Rechts.
private public award 20153
Herausgeberergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG
Venloer Straße 241-24550823 Köln
www.ergo-komm.de
AnsprechpartnerAndreas Martin
[email protected].: +49 (0) 89 24 41 111-19
Sonja [email protected].: +49 (0) 221 91 28 87-80
DesignKlaus Bietz \ visuelle Kommunikation, Frankfurt am Main
www.klausbietz.com
Druckschmitz druck & medien GmbH & Co. KG, Brüggen
Diese Studie steht auf www.private-public-award.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.Die Hintergrundbilder sind vergrößerte Bilddetails aus den prämierten Berichten.
Die Illustrationen wurden erstellt mit Material von Freepic (Designed by Freepik.com) und iStock.
© ergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG, Köln/Frankfurt am Main/Berlin/München
© PKF FASSELT SCHLAGE© Klaus Bietz \ visuelle Kommunikation
Stand: November 2015
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Sorgfalt durchgeführt. Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der allgemein zuganglichen unternehmens-spezifischen Daten, die als Auswertungsgrundlage dienten, und für die eventuell resultierenden Fehlinterpretationen.
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BerlinCharlottenstraße 6810117 BerlinTel. +49 (0) 30 20 18 05-00Fax +49 (0) 30 20 18 05-77
FrankfurtMünchener Straße 3660329 Frankfurt am MainTel. +49 (0) 69 27 13 89-0Fax +49 (0) 69 27 13 89-77
KölnVenloer Straße 241-24550823 KölnTel. +49 (0) 221 91 28 87-0Fax +49 (0) 221 91 28 87-77
MünchenPaul-Heyse-Straße 2880336 MünchenTel. +49 (0) 89 24 41 111-0Fax +49 (0) 89 24 41 111-77