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30.01.2010
Die kornische Standard Written Form
Dr. Benjamin Bruch
· 19. Jänner 2010
Brennos
KernewekKernowekKernûak
Cornowok
Kernowak Curnoa
ckKernÿweug
Universität Bonn
Orthographiedesign im Spannungsfeldzwischen Sprachwissenschaft und Ideologie Mag. Albert
BockUniversität [email protected] [email protected]
· Wiener Sprachgesellschaft
30.01.2010
Geschichte der kornischen Sprache10001100120013001400150016001700180019002000
Altkornisch
Mittelkornisch
Spätkornisch
Neokornisch
ca. 1100 Vocabularium Cornicum
1549 Reformation1640er Bürgerkrieg
1904 Jenner publiziert Handbook
‘Kein Kornisch’
nach 1350 Charter Endorsement
tyr ,Land‘
teere
pen ,Kopf‘
pedn
ca. 1400 Kornische Ordinalia Kornisc
h
Englisch
ca. 1400
1701 Edward Lhuyd in Cornwall1777 Tod von Dolly Pentreath
30.01.2010
Die Wiederbelebung
“Why should Cornishmen learn Cornish? There is no money in it, it serves no practical purpose, and the literature is scanty and of no great originality or value. The question is a fair one, the answer is simple. Because they are Cornishmen.”
— A Handbook of the Cornish Language (1904)
º Henry Jenner (Gwas Myhal) 1848-1934
30.01.2010
Die Wiederbelebungº Henry Jenner (Gwas Myhal) 1848-1934
º R. Morton Nance (Mordon) 1873-1959
· Old Cornwall Societies (1920)
· Gorseth Kernow (1928)
“Cuntelleugh an brewyon us gesys na vo kellys travyth”
· Unified Cornish (1929)
º A. S. D. Smith (Caradar) 1883-1950
º E. G. Retallack Hooper (Talek) 1906-1998
30.01.2010
Die Wiederbelebung
30.01.2010
º Monarchismus vs.Republikanismus / Sozialismus
Ideologie und Orthographie
º Authentizismus vs. Konstruktivismus
º Mittel- oder spätkornische Basis
º Antiquare vs. Aktivisten
º Nationalismus vs.Regionalismus
º Religiöse Affiliation
º Orientiert in Richtung von Bretonisch, Walisisch, Englisch
30.01.2010
º Allographie von /k/ (c, k, q) oder universelles k
º Doppelkonsonanten: kk, ll, mm, ss usw.
,Shibboleths‘
Präokklusion (mm > bm, nn > dn)º Mittel- versus Spätkornisch:
º Vokalalternation: dydh ,Tag‘ > dedhyow ,Tage‘
º Verteilung von gh and h
Verteilung von i and y
º Analyse und Schreibung von [ʍ]: wh /ʍ/ oder hw /hw/
Verteilung von s und z Register, Standard oder Dialekt?
º 9, 7 oder 5 Vokalphoneme?
Wie viele o-Phoneme?
º Diakritika für Vokale: Notwendigkeit? Funktionen?
º Längenmarkierung für Konsonanten und Vokale
30.01.2010
Tatsächliche Phonologie des Neokornischenº Zwei ,Standardaussprachen‘: RMC (mkorn.) und RLC (skorn.)
Im RLC wie im historischen Skorn. fallen diese Vokale zusammen mit /i/ und /e/ zusammen
RMC substituiert [i:], [i:], [ju] und [ɜ:], [ıǝ] für /y/ und /œ/
gwela’ ,ich sehe‘ und gwella ,am besten‘ sind Homophone
º Keine Geminaten
º ,Vokallänge‘ ist in Wirklichkeit Vokalqualität (Gespanntheit und Diphthongierung)º In nicht finalen Silben gibt es nur ,kurze‘ Vokale (ungespannt, neutrale Länge)
º De facto gibt es nur zwei unbetonte Vokale: [ı] und [ǝ]º Keine gerundeten Vokale:
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1904 Kernûak (Henry Jenner)
Phonologie basiert auf Spätkornisch (16.-18. Jhd.)
Morphologie und Syntax inkorporieren mkorn. Formen
Rechtschreibung an Lhuyd orientiert Lange Vokale durch Zirkumflex markiert: dêdh, côs Verwendet î für [i:] und ŷ für diphthongiertes [ǝı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cov, disqwedhyans
Historische Geminaten:
Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) unsystematisch markiert
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance)
Morphologie basiert auf klass. Mittelkornisch (15. Jhd.) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1970er Kernÿweug (Tim Saunders)
Etymologische Rechtschreibung versucht Kornisch aller Perioden zu repräsentieren
Verwendet bret. und walisische Grapheme wie ae, eu, c’h, ph
Vokallänge nur indirekt markiert: kan versus kann Verwendet i und y zur Differenzierung zwischen den Reflexen von britann. /i/ und /ı/
Universelles k /k/ : kann, kul
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten morphophonemisch
geschrieben: ewynn Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Verwendet z als Reflex von akorn. d und t: taz, hynz
Diärese markiert i-Umlaut: Kernÿweug
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Bretonisch und Walisisch
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George)
Morphophonemische Rechtschreibung versucht ,korrekte Aussprache‘ des Mittelkornischen von ca. 1500 zu unterstützen
Verwendet bret. und walisische Grapheme wie iw, yw, eu, oe Vokallänge nur indirekt markiert: kan versus kann Verwendet i und y zur Differenzierung zwischen den Reflexen von britann. /i/ und /ı/
Universelles k /k/ : Kernow, kov, diskwedhyans
Historische Geminaten:
Doppelkonsonanten morphophonemisch geschrieben: kolonn Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Verwendet keine Diakritika
Lexikon ergänzt durch Lehnwörter aus Bretonisch und Walisisch; attestierte engl. Lehnwörter durch Neologismen ersetzt
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1980er Curnoack Nowedga (Richard Gendall)
Keine fixe Orthographie: Kernaw, Curnow, Kernou
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall)
Historische Geminaten:
Präokklusion (mm > bm, nn > dn) immer markiert
Verwendet z wie im skorn: tâz (< akorn. tat), zêh (< mkorn. sygh)
Lexikon besteht nur aus attestierten korn. und anglokorn. Wörtern und darf nicht ergänzt werden
Trad. Allographie c, k, q > c, k > manchmal universelles k?
Keine fixe Orthographie: Kernaw, Curnow, Kernou
Phonologie, Morphologie und Syntax basiert auf Spätkornisch (17.-18. Jhd.)
Lange Vokale mit stummem e > durch Zirkumflex markiert: teere > tîr Verwendet î und i für [i:] und [ı]; prätonisches y repräsentiert [ǝ]
Verwendet lh für aspiriertes [lh] und ll für geminiertes [ll]
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie basiert auf klass. Mittelkornisch (15. Jhd.) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550)
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw.
Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw.
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Attestierte Lehnwörter gegenüber Neologismen bevorzugt: understondya vs. convedhes
Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw.
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet y für [i:] und [ı], außer in Lehnwörter wie universita
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben:
bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/
Attestierte Lehnwörter gegenüber Neologismen bevorzugt: understondya vs. convedhes
30.01.2010
º November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unterTeil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
Der Weg zur Standard Written Form
30.01.2010
º November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unterTeil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)
º Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestellt
º September 2005: Gründung des Cornish Language Partnership
º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
º November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein,die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauchzu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet
Der Weg zur Standard Written Form
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance)
º 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall)
º 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George)
º 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
· Vorschläge für Grundlagen einer Kompromissorthographie, die dezidiert keine neue Varietät mit eigener Morphologie usw. sein soll.
º 2007 Kernowak Standard (Everson, Kennedy, Williams u. a.)
º 2007 Kernewek Dasunys (Benjamin Bruch und Albert Bock)
· Kompromissvariante (,5th form‘) mit mkorn. und skorn. Elementen· Leitprinzipien:
In the orthography the relationship between spelling and sounds must be unambiguous.
The spelling system must be based on attested traditional orthographic forms.
30.01.2010
Neokornische Orthographienº 1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance)
º 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall)
º 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George)
º 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
· Vorschläge für Grundlagen einer Kompromissorthographie, die dezidiert keine neue Varietät mit eigener Morphologie usw. sein soll.
º 2007 Kernowak Standard (Everson, Kennedy, Williams u. a.)
º 2007 Kernewek Dasunys (Benjamin Bruch und Albert Bock)
· Kompromissvariante (‘5th form’) mit mkorn. und skorn. Elementen· Leitprinzipien:
In the orthography the relationship between spelling and sounds must be unambiguous.
The spelling system must be based on attested traditional orthographic forms.
30.01.2010
Der Weg zur Standard Written Formº November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unterTeil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)
º Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestellt
º September 2005: Gründung des Cornish Language Partnership
º September 2007: Kommission gibt Entscheidung bekannt: Kompromissvariante. ,Ad-hoc-Gruppe‘ soll Details regeln
º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
º Feber–Juli 2007: Treffen beider Kommissionen in Cornwall; bearbeiten hunderte Einsendungen von AktivistInnen.
º November 2007–März 2008: Mehrere Treffen der AHG
º November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein,die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauchzu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet
30.01.2010
Prinzipien von Kernewek Dasunys
º Accessibility—A SWF should be easy to learn and use, and should not be so different from existing orthographic systems that experienced users of those systems would find it difficult to read or write texts in the SWF.
º Inclusivity—A SWF should be able to represent the grammar, vocabulary, and pronunciation of all varieties of Revived Cornish.
º Authenticity—A SWF should ‘look Cornish’ to both speakers and knowledgeable non-speakers of the language alike.º Accuracy—A SWF should reflect the pronunciation of traditional Cornish as accurately as possible, given the range of chronological and regional variation in the language.
º A Standard Written Form is purely an orthographic system, and should not include prescriptive rules of grammar or pronunciation.
º Place-names should not be required to conform to the rules of the SWF; a place-names commission should determine their form.
30.01.2010
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
· Allographie c, k, q nicht unterrichtet und nicht in offiziellen Dokumenten, aber ,Nebenformstatus‘ nach norwegischem Muster
Politische Grundlage der SWF ,traditional graphs‘
UC/UCR
KK
RLC
SWF
hwâthhwath whathnoch hwath {whath}
quaidhkweth quethTuch kweth {qweth}
KernawKernow KernowCornwall Kernow
carakara caralieben kara {cara}
boxboks boxSchachtel boks {box}
30.01.2010
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF ,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
UC/UCR
KK
RLC
SWF
toulahtewlel tewlel/towlel
werfen tewlel ~ towlel
bêzbys bysWelt bys ~ bes
neini nywir ni ~ nei
broazbras brasgroß bras ~ broas
hebmahemma hemmadieses hemma ~ hebma
radnrann ranTeil rann ~ radn
galdzhagallsa galsa/galja
könnte galsa ~ galja
tîztus tüsLeute tus
mêrmeur mür/muergroß meur
(RLC)
30.01.2010
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF ,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Statusº Distribution von gh und h
UC/UCRKK
RLC
SWF
Kind flôhflogh flogh flogh
flehazfleghes fleghes/flehes
Kinder flehes
(UCR)
(RLC)
30.01.2010
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF ,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
(RLC)
º Distribution von gh und h (UCR)º Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK)
º Vokalalternation: y > e in betonter Penultima
UC/UCR
KK
RLC
SWF
skrîfaskrifa scryfa/screfa
schreiben skrifa
enezynys enysInsel enys
enezoynysow enesowInseln enesow
(UC)
30.01.2010
º Diakritika
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF ,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
(RLC)
º Distribution von gh und h (UCR)º Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK)
º Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC)
in SWF nicht verwendet
(KK)
º Morphophonemische Schreibung unbetonter Vokale
(KK)
º Markierung von Geminaten (KD)
UC/UCR
KK
RLC
SWF
perednoperennow
perennowBirnen perennow ~ perednow
radnrann ranTeil rann ~ radn
peranperenn perenBirne peren
basiert auf Walisisch
30.01.2010
º Diakritika
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF ,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
(RLC)
º Distribution von gh und h (UCR)º Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK)
º Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC)
in SWF nicht verwendet
(KK)
º Morphophonemische Schreibung unbetonter Vokale
(KK)
º Toponymschreibungen nicht an Regeln der SWF gebundenº Noch offene Fragen:
· Verhältnis von Mkorn. und Skorn. (Register, Dialekte…)
· Standardaussprache
(KD)º Markierung von Geminatenbasiert auf Walisisch
30.01.2010
System der SWFº Weitgehend phonemisch, nicht morphophonemisch wie KK
Unterscheidung gespannter und ungespannter mittlerer Vokale nur wenn lang (roos : rosow) wie in Quellen ab ca. 1500
Vokalalternation (enys : enesow) wie in Quellen ab ca. 1450
º De facto zwei Varianten, eine für RMC-Sprecher, eine für RLC- Sprecher (wie Falc’huneg KLT vs. Gw)º RMC-Zieldatum 16. Jhd.:
Finales -a [ǝ] statt klass. mkorn. -e [ɛ] (esa ,war‘ statt ese) wie in Quellen ab ca. 1500
Kurz in unbetonten Silben (alena)
º Vokallänge durch folgende Konsonanten markiert:
Lang vor einzelnen Lenes (tas)
Kurz vor Fortes (kot), Geminaten (poll) und vielen Clustern (dorn) Lang wenn betont im Auslaut (da)
Lang vor den Clustern sp, st, sk (lost)
30.01.2010
System der SWF
Drei hintere: ou /u:/, oo /ʊ: ~ o:/, o /ɔ:/
Drei vordere ungerundete: i /i:/, y /ı: ~ e:/, e /ɛ:/
º Lange Vokale:
º Kurze Vokale:
In RLC-Variante auch a /æ:/ vs. oa /ɒ:/
Zwei hintere: ou /ʊ/, o /ɔ/
Zwei vordere: y /ı/, e /ɛ/
Zwei vordere gerundete: u /y:/ und eu /œ:/, die aber auch entrundet als [i:], [e:] realisiert werden dürfen
º Quantitätsregeln gelten immer außer in ca. 50 nicht assimilierten Lehnwörtern aus dem Mittelenglischen und Normannofrz., z.B. stret [strɛ:t] ‚Straße‘, kota [ˈkɔ:ta] ,Mantel‘. Diese irregulären Langvokale zu markieren (*strêt,
*kôta) hat die AHG nicht akzeptiert. Ambiguität bleibt daher in diesen Fällen vorläufig.
30.01.2010
System der SWF
Die SWF orientiert sich in diesem Punkt also eher am (Süd-) Walisischen als am Bretonischen. Tatsächliches Erscheinungsbild gleicht einer Mischung aus beidenº Eine von allen existierenden mkorn. Orthographien
geerbte Ambiguität : s bezeichnet [s] und [z], da die Verteilung im Mkorn. und Skorn. stark unterschiedlich ist Etymologische Verteilung (z für Reflex von
morphem-finalem altkornischem /d/, mkorn. [z ~ ʒ], skorn. [dʒ]) von der AHG nicht akzeptiert
º Geminaten werden dort mit Doppelkonsonant geschrieben, wo sie tatsächlich realisiert werden, d.h. nach kurzen betonten Vokalen: bronn ,Brust‘ [brɔn:], bronnow ,Brüste‘ [ˈbrɔnnoʊ] aber diwvron ,(zwei) Brüste‘ [ˈdiʊvrɔn]
Der Buchstabe z wird nur in Lehnwörtern (zebra) verwendet
30.01.2010
Der Weg zur Standard Written Formº November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unterTeil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)
º Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestellt
º September 2005: Gründung des Cornish Language Partnership
º September 2007: Kommission gibt Entscheidung bekannt: Kompromissvariante. ,Ad-hoc-Gruppe‘ soll Details regeln
º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
º Feber–Juli 2007: Treffen beider Kommissionen in Cornwall; bearbeiten hunderte Einsendungen von AktivistInnen
º November 2007–März 2008: Mehrere Treffen der AHG
º Mai–Juni 2008: Orthographie ratifiziert; Publikation der Spezifikation
º November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein,die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauchzu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet
Click to edit Master subtitle style
30.01.2010
KernewekKernowekKernûak
Cornowok
Kernowak Curnoa
ckKernÿweug
Die kornische Standard Written Form
Dr. Benjamin Bruch
· 19. Jänner 2010
Brennos
Universität Bonn
Orthographiedesign im Spannungsfeldzwischen Sprachwissenschaft und Ideologie Mag. Albert
BockUniversität [email protected] [email protected]
· Wiener Sprachgesellschaft