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Concorsi bewerbe in discussione in Diskussion Architektenkammer der Provinz Bozen / Ordine degli Architetti della Provincia di Bolzano Wett-

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Page 1: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Concorsi

bewerbe

i n d i s c u s s i o n e

i n D i s k u s s i o n

Architektenkammer der Provinz Bozen / Ordine degli Architetti della Provincia di Bolzano

Wett-

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Wettbewerbe Concorsi

in Diskussion in discussione

Page 4: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Josef March

Erich Bandi

Gottlieb Hempel

Stanislao Fierro

Werner Seidl

Jens Oberst

Susanne Waiz

Direktor der Abteilung Hochbau und technischer Dienst

Direttore della Ripartizione Edilizia e Servizio tecnico

Kantonsbaumeister Chur

Vizedirektor der UIA / Vicedirettore dell’UIA (International Union of Architects)

Bozen / Bolzano

Bruneck / Brunico

Stuttgart / Stoccarda

sowie die Architekten / e gli architetti

am Round Table diskutieren / alla tavola rotonda prendono parte

Moderation / Moderazione

Page 5: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Das Forum zum Thema „Wettbewerbe in Diskussion“ hat am 30. November 2000 in Bozen stattge-

funden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die aktuellen Entwicklungen und Probleme des

lokalen Wettbewerbswesens. Um die Situation in Südtirol auch aus einer europäischen Perspek-

tive zu reflektieren, waren Referenten aus der Schweiz und Deutschland eingeladen. Die Diskus-

sion wurde durch Kurzreferate der geladenen Gäste eingeleitet.

Il forum sul tema “Concorsi in discussione” tenutosi a Bolzano il 30 novembre 2000, si è incentra-

to sulle problematiche del sistema dei concorsi per l’aggiudicazione di lavori pubblici ed il loro

attuale e possibile sviluppo. Per inquadrare la situazione della nostra regione in una prospettiva

europea, al forum sono stati invitati relatori svizzeri e germanici. L’incontro si è aperto con una

breve introduzione dei relatori.

Vorwort Prefazione

Page 6: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

In der Landesabteilung für Hochbau ist es

seit gut zwei Jahrzehnten Praxis und Selbst-

verständlichkeit, die Planung großer und kom-

plexer Bauvorhaben im Wege von Wettbe-

werben zu vergeben. Für alle Bauvorhaben,

bei denen das Planungshonorar über der EU-

Schwelle liegt, wird heute ein Planungswett-

bewerb ausgeschrieben. Bisher waren wir

der Meinung, dass es für gewisse Aufgaben

– etwa die einfache Sanierung eines Büro-

hauses – keinen Sinn hat, einen Planungs-

wettbewerb durchzuführen. Wir dachten, da

genügt ein Dienstleistungswettbewerb, ein

Wettbewerb nach Referenzen oder Titeln.

Inzwischen hat sich herausgestellt,

dass diese Dienstleistungswettbewerbe pro-

blematisch und nicht zielführend sind. Denn

es gibt bei diesem Verfahren keinen oder

zu wenig Spielraum für die Bewertung der

Architektur. Dies bedeutet, dass wir in Zu-

kunft bei der Vergabe der Planungsaufträge,

die über der EU-Schwelle liegen, verstärkt

auf das Verfahren der Planungswettbewerbe

zurückgreifen werden, auch für einfachere

Planungsaufgaben wie Sanierung oder Um-

strukturierung.

Bei Planungsaufgaben mit einem

Honorar unter der EU-Schwelle haben wir

uns aufgrund unserer legislativen Zuständig-

keiten die Möglichkeit bewahrt, die Planung

auch weiterhin ohne Wettbewerb durch

Direktauftrag zu vergeben. Wir sind sehr

darauf bedacht, bei der Beauftragung die

Rotation strikt zu beachten. Aber auch für

kleinere Bauvorhaben, also solche, die unter

der EU-Schwelle liegen, werden wir von

Fall zu Fall Planungswettbewerbe aus-

schreiben und zwar dann, wenn die Auf-

gabe komplex ist und verschiedene archi-

tektonische Lösungen zulässt.

In der Zeit von 1975 bis 1990 haben wir viele

öffentliche Wettbewerbe ausgeschrieben:

Das waren auf Landesebene beschränkte,

geladene Wettbewerbe. Und wir haben uns

dahingehend bemüht, andere Körperschaften

zu beraten und zu motivieren, dass auch

sie den Weg des Wettbewerbes für die Auf-

tragsvergabe einschlagen. In Zusammen-

arbeit mit der Architektenkammer wurde in

diesen Jahren ein gewisses Know-how auf

diesem Gebiet erarbeitet.

Zwischen 1975 und 1990 sind in

Südtirol, als Ergebnis dieser Wettbewerbe,

viele interessante und bemerkenswerte

Bauten entstanden. Jetzt, in den 90er Jahren,

haben wir die Öffnung nach Europa vollzo-

gen. Da ergibt sich natürlich eine ganz neue

Situation. Die Zahl der Teilnehmer bei sol-

chen Wettbewerben ist größer geworden.

Die Konkurrenz für die Architekten in unse-

rem Lande wird dadurch größer. Die Erfah-

rung der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich

bei Wettbewerben auf EU Ebene ca. 70%

ausländische Architekten, vor allem aus

Deutschland, beteiligen. Dementsprechend

hoch ist die Gewinnquote der ausländischen

Büros. Durch die Internationalisierung un-

seres Wettbewerbswesens kommen viele

architektonische Stilrichtungen und Archi-

tektursprachen zum Zug. Dies belebt unsere

Architekturszene.

Was also können wir in Zukunft

verändern oder verbessern? Bei sehr großen

Planungsaufgaben werden wir das bisheri-

ge offene System mit einer Phase beibehalten.

Wir sind bei solchen Bauvorhaben als Lan-

desverwaltung interessiert, möglichst viele

Ideen zu bekommen, um aus einem großen

Spektrum von Entwürfen auswählen zu

können. Es ist uns sehr wohl bewusst, dass

es volkswirtschaftlich weder sinnvoll noch

zielführend ist, wenn sich bei jedem Wett-

bewerb so viele Büros beteiligen. Ich plä-

diere dafür, dass die Architektenkammer,

insbesondere für kleinere Planungsaufgaben,

wieder beschränkte, geladene Wettbewerbe

zulässt. Dabei soll auf folgende Aspekte

geachtet werden: die Rotation der Einge-

ladenen, wobei auch junge Architekten be-

rücksichtigt werden sollen und die regio-

nale Beschränkung.

Ich halte von zweistufigen Ver-

fahren mit Präqualifikation sehr viel. Das

sind öffentliche Planungswettbewerbe mit

Präqualifikation aufgrund von Referenzen.

Jeder kann sich mit einem ausgeführten

oder auch nur geplanten Referenzobjekt be-

werben. Bei der Auswahl zählt nur ein Kri-

terium, und das ist die Qualität der Archi-

tektur. In der Phase der Präqualifikation

werden dann 10 bis 15 Büros ausgewählt,

die in der zweiten Phase das Vorprojekt aus-

arbeiten. Der Teilnehmer hat für die erste

Phase der Qualifikation fast keinen Arbeits-

aufwand. Wir möchten gute Architekten und

gute Architektur fördern. Auch junge Archi-

tekten und Hochschulabsolventen werden

hier nicht ausgeschlossen. Die Vorlage

eines Projektes genügt. Die jungen Archi-

tekten sind für uns ein wichtiges Potential.

Entscheidend aber ist, dass die

Wettbewerbe durch ausgebildete Koordina-

toren gut vorbereitet werden. Der Vorschlag

der Architektenkammer, hier eine Ausbil-

dung anzubieten, ist ein richtiger Schritt.

Ein weiterer Punkt ist die Besetzung der Jury

mit vertrauenswürdigen Fachleuten. Hier

werden wir in Zukunft vielleicht mehr darauf

achten, dass die Juroren der verschiedenen

Wettbewerbe nicht immer einer einzigen

Architekturrichtung angehören. Denn wir

sind an einer Vielfalt der Architekturrichtun-

gen interessiert.

Josef March

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 7: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

Da più di due decenni, la ripartizione pro-

vinciale per le infrastrutture segue la prassi,

per noi ovvia, di assegnare la progettazio-

ne di opere edilizie di notevole entità e com-

plessità tramite concorso. Oggi vengono ban-

diti concorsi per tutti i lavori che presuppon-

gano onorari con importi superiori alla soglia

minima europea. Sino ad ora eravamo del-

l’avviso che per determinate opere, come

ad esempio semplici ristrutturazioni di edifici

del terziario, non avesse senso organizzare

un concorso di progettazione e si riteneva

sufficiente una gara d’appalto, una gara per

titoli o referenze.

Con l’andare del tempo è emerso

quanto sia problematico e poco pertinente

indire questo tipo di appalti, perché con tali

procedure spesso non c’è alcuno spazio

per la valutazione architettonica. Ciò signifi-

ca che in futuro, per l’assegnazione di lavori

oltre il minimo europeo, ricorreremo sem-

pre maggiormente al concorso di progetta-

zione, anche quando si dovesse trattare di

semplici risanamenti o ristrutturazioni.

Per incarichi con importi inferiori

alla cosiddetta soglia europea, grazie alla

nostra competenza legislativa, abbiamo man-

tenuto la possibilità di assegnare direttamen-

te l’incarico senza dover indire alcun con-

corso ed è per questo che ci atteniamo molto

attentamente al criterio di rotazione nell’as-

segnazione degli incarichi. In ogni modo,

anche per lavori di minore entità, per quelli

sotto la cifra indicata come limite, bandire-

mo dei concorsi di progettazione a seconda

dei casi, ovvero ogni qualvolta gli incarichi

siano complessi e siano ammissibili più so-

luzioni architettoniche.

Tra il 1975 ed il 1990 abbiamo bandi-

to numerosi concorsi pubblici, a livello pro-

vinciale e con procedura ristretta ad invito.

A partire da questa esperienza ci siamo

sforzati di motivare e di consigliare gli altri

enti ad intraprendere la strada del concorso

per l’assegnazione degli incarichi. In colla-

borazione con l’Ordine degli Architetti, negli

ultimi anni è stato raggiunto un certo know

how a questo riguardo.

Tra il 1975 ed il 1990 in Alto Adige,

proprio grazie a questi concorsi, sono sorte

numerose opere edilizie, molto interessanti e

degne di nota. Ora, negli anni 90, con l’aper-

tura verso l’Europa, ci troviamo in una situa-

zione completamente nuova. Il numero dei

partecipanti ai concorsi è inevitabilmente

aumentato, con la conseguente crescita di

concorrenza per gli architetti della nostra

provincia. Le esperienze degli ultimi anni ci

dimostrano che ai concorsi banditi a livello

europeo partecipa circa il 70% di architetti

stranieri, soprattutto germanici, e corrispon-

dentemente alta è anche la percentuale di

aggiudicazione dei lavori da parte di studi

stranieri. Grazie all’internazionalizzazione dei

nostri concorsi sono entrati in gioco stili e

linguaggi architettonici diversi, che hanno

rivitalizzato il nostro panorama professionale.

Che cosa possiamo modificare o

migliorare in futuro? Per la progettazione di

grandi opere intendiamo mantenere il siste-

ma utilizzato sino ad ora. In presenza di simi-

li temi edilizi molto importanti, noi come am-

ministrazione provinciale siamo interessati

a recepire il maggior numero di nuove idee,

in modo da poter decidere sulla base di

un’ampia gamma di progetti. Siamo anche

consapevoli del fatto che non è politicamen-

te opportuno nè sensato in termini econo-

mici, che ad ogni piccolo concorso partecipi

un altissimo numero di studi. Mi auspico che

l’Ordine degli Architetti, in particolare per

incarichi di progettazione di minore entità,

ammetta nuovamente concorsi con proce-

dura ristretta o ad invito. In tal senso bisogna

tenere ancora presenti i criteri della rotazio-

ne degli invitati, del coinvolgimento di gio-

vani architetti e della limitazione regionale.

Ritengo molto valide le procedure

a due fasi con pre-qualificazione, ovvero

concorsi pubblici di progettazione con qua-

lificazione preliminare sulla base di titoli o

referenze. Può candidarsi chiunque abbia

realizzato oppure anche solo progettato

un elaborato di riferimento, e nella selezione

vale solo il criterio della qualità architetto-

nica. Nella fase di qualificazione preliminare

vengono scelti 10-15 studi che nella secon-

da fase elaborano il progetto di massima.

Nella prima fase di qualificazione i parteci-

panti non devono sostenere praticamente

alcuna spesa. Possono parteciparvi anche

giovani architetti oppure laureandi, è suffi-

ciente la presentazione di un progetto.

Questo perché riconosciamo nei giovani

un importante potenziale.

La cosa più importante e decisiva

rimane però quella che i concorsi vengano

ben organizzati da coordinatori adeguata-

mente preparati e credo sia molto importan-

te la proposta dell’Ordine degli Architetti

di offrire una formazione a questo scopo.

Un altro aspetto decisivo riguarda la compo-

sizione della giuria che deve essere formata

da esperti degni di fiducia. In futuro forse

dovremo fare attenzione al fatto che i giurati

dei diversi concorsi non siano sempre rap-

presentanti di un solo indirizzo architetto-

nico, poiché tutti noi siamo interessati ad

una pluralità di espressione.

Page 8: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion
Page 9: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Bauen ist Kultur und Baukultur braucht Wett-

bewerb! Wie Sie wissen, ist die Schweiz

nicht Mitglied der EU, sie hat aber mit rund

120 anderen Staaten das GATT/WTO-Überein-

kommen unterzeichnet. Ziel des Überein-

kommens ist die Liberalisierung des Be-

schaffungswesens, in dem auch die Dienst-

leistungen enthalten sind. Dieses Überein-

kommen bedingt eine entsprechende Anpas-

sung der Schweizer Gesetzgebung auf Bun-

des- und auf Kantonsstufe. In dieser neuen

Gesetzgebung ist auch der Architekturwett-

bewerb ein Thema: in der Sprache der Juri-

sten heißt er Planungswettbewerb. Vor

diesem Hintergrund hat der Schweizer Inge-

nieur- und Architektenverband seine Wett-

bewerbsordnung überarbeitet und neu

geschrieben.

Einiges hat sich geändert. Nicht

so sehr geschätzt wird das neue Verfahren

von gewissen Platzhirschen in der Archi-

tekturszene. Aber wir vom staatlichen Hoch-

bauamt brauchen jetzt nicht mehr so viel

Überzeugungs- und Überredungskünste, um

Politiker vom Vorteil des Wettbewerbs zu

überzeugen. Die Gemeinden erhalten ja

Subventionen für Schulhäuser, Alters- und

Pflegeheime, Spitäler und Ähnliches vom

Kanton. Wenn sie den Wettbewerb verwei-

gern, erhalten sie auch keine Subventionen.

Ich beschränke mich hier auf das

selektive, anonyme Verfahren mit Präqualifi-

kation in zwei Stufen. Dieses Verfahren wen-

den wir ab dem Schwellenwert für Dienst-

leistungsaufträge an, bisher mehrfach erfolg-

reich. Teilnahmeberechtigt sind Fachleute

aus der ganzen Schweiz sowie aus allen

Staaten, die das GATT/WTO-Abkommen un-

terzeichnet haben. Wie gehen wir nun vor?

In der ersten Stufe verlangen wir von den

Bewerbern ein Entwurfskonzept: eine sche-

matische Darstellung der Grundrisse 1:500,

aussagekräftige Schnitte 1:500, denn norma-

lerweise kann ein Schnitt durch ein Ge-

bäude mehr sagen als ein Grundriss, speziell

in topografisch anspruchsvollem Gelände.

Wir verlangen Fotos vom Arbeitsmodell

oder Perspektiven und eine kurze Erläute-

rung zum Konzept.

Ziel ist es, den Aufwand der Teil-

nehmer gering zu halten. Von den einge-

gangenen Arbeiten wählt das Preisgericht

für die zweite Stufe 10 bis 20 Entwürfe aus.

Beurteilungskriterien sind das Gesamt-

konzept, die funktionelle Eignung und die

Volumetrie. Die Teilnehmer der zweiten

Stufe erhalten eine kurze Beurteilung durch

das Preisgericht, aber nur für die eigene

Arbeit. Das Wettbewerbsprogramm bleibt

unverändert. Es wird bereits in der ersten

Stufe festgeschrieben, wie die zweite Stufe

ablaufen soll. Um die Anonymität von Beginn

an zu wahren, verwaltet ein Treuhänder

die Verfasserbriefe. Für die zweite Stufe

verlangen wir als Leistung ein Wettbewerbs-

projekt – üblich ist 1 : 200 – plus ein Energie-

konzept, denn bei uns wird dem Energie-

wesen große Beachtung geschenkt. Für die

Beurteilung verwenden wir die gleichen,

nur verfeinerten Kriterien.

Nach Abschluss der zweiten Stufe

werden sämtliche Verfasserbriefe geöffnet,

alle Projekte werden im Jurybericht er-

wähnt. Die Ausstellung erfolgt öffentlich

unter Namensnennung, ausgestellt werden

auch die Konzepte der ersten Stufe. Man

kann so genau nachvollziehen, wie es zur

Auswahl der zweiten Stufe gekommen ist.

Außer dem eben beschriebenen

Verfahren gibt es noch andere Verfahren

mit Präqualifikation. Neben der nicht anony-

men Referenz- oder Projektpräqualifikation

wird bei uns auch das in Deutschland prak-

tizierte Losverfahren angewendet und, ty-

pisch schweizerisch, mit gewissen Abwand-

lungen weiterentwickelt. Wir haben nun

verschiedene „Töpfe“: für Büros, die mit der

Bauaufgabe entsprechende Erfahrung haben;

erfahrene Büros, aber ohne Erfahrung mit

der gestellten Bauaufgabe; und schließlich

einen Topf für den sogenannten Nachwuchs.

Um ganz sicher zu gehen, dass zum Beispiel

Lokalmatadore oder bekannte Namen am

Wettbewerb teilnehmen, hat das Fürstentum

Liechtenstein bei mehreren Wettbewerben

zusätzlich eine gesetzte Liste erstellt.

Das wäre in der Schweiz nicht zu-

lässig, denn dort gilt eine solche Praxis als

diskriminierend. Etwas merkwürdig aber

handhabt es auch der Bund, also das höch-

ste Bauorgan der Schweiz. Für die Erwei-

terung des Landesmuseums in Zürich hatte

er einen Ideenwettbewerb auf der Basis

eines konkreten Raumprogrammes ausge-

schrieben, welches eigentlich für einen

Planungswettbewerb geeignet wäre. Mit

dem Ideenwettbewerb wurden 10-15 Projek-

tanten ausgewählt, die dann zum Planungs-

wettbewerb eingeladen wurden. Soweit so

gut. Für den Planungswettbewerb wurden

dann mittels Referenzpräqualifikation weite-

re 10-15 Teilnehmer ermittelt. Das heißt im

Klartext: hochkarätige Teilnehmer, die beim

Ideenwettbewerb keinen Erfolg hatten, und

solche, die die Teilnahme am Ideenwett-

bewerb als unnötig erachteten, konnten bei

der Referenzpräqualifikation wieder auf eine

gute Seilschaft zählen. Das sind unschöne

Auswüchse.

Abschließend kann ich aber zu-

sammenfassen, dass sich das geschilderte

Verfahren sehr gut bewährt hat und einfach

handzuhaben ist. Jedenfalls ist es Aufgabe

der öffentlichen Hand, gute Architektur zu

fördern.

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Erich Bandi

Page 10: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

L’atto del costruire è un atto culturale, e la

cultura architettonica ha bisogno di concorsi.

Come ben saprete, la Svizzera non è membro

della UE, ma insieme ad altri 120 Paesi ha

sottoscritto l’accordo internazionale sul com-

mercio (GATT/WTO) per la liberalizzazione

degli scambi, nel quale rientrano anche le pre-

stazioni di servizi. Tale accordo ha richiesto

un opportuno adeguamento della legislazione

svizzera a livello federale e cantonale. Nella

nuova legislazione vengono trattati anche

i concorsi di architettura che nel linguaggio

giuridico sono definiti come “concorsi di

progettazione”. In base a queste premesse

l’associazione svizzera degli ingegneri ed

architetti ha rielaborato e riscritto il suo or-

dinamento concorsuale. E alcune cose

sono cambiate.

Questa nuova procedura concor-

suale non è molto apprezzata da alcuni “mat-

tatori” nel giro degli architetti, ma noi del-

l’ufficio statale dei lavori pubblici non abbia-

mo più bisogno di grandi arti persuasive e

diplomatiche per convincere i politici e gli

amministratori circa i vantaggi offerti dal

concorso di progettazione. I comuni posso-

no ottenere sovvenzioni cantonali per edifici

scolastici, case di riposo e di cura, ospeda-

li ed altro. Se non partecipano ai concorsi,

non ottengono alcuna sovvenzione.

In questa sede mi limiterò ad entrare

nel merito del sistema di selezione anonimo

basato sulla qualificazione preliminare in due

fasi. Si tratta di una procedura che sino ad

ora abbiamo applicato ripetutamente e con

successo, a partire dalla soglia per appalti di

servizi. Possono parteciparvi tutti gli esperti

svizzeri e di tutti gli stati che hanno sotto-

scritto l’accordo GATT/WTO. Come procedia-

mo? Nella prima fase richiediamo ai parteci-

panti di abbozzare un concetto progettuale,

una rappresentazione schematica delle piante

e delle sezioni esplicative in scala 1: 500, poi-

ché normalmente una sezione può dire molto

di più di una pianta, in modo particolare per

ciò che riguarda territori topograficamente

difficili. Richiediamo fotografie del plastico

di lavoro o prospettive, e una breve illustra-

zione del progetto. L’obiettivo è quello di con-

tenere l’onere di lavoro per i partecipanti.

Per la seconda fase la giuria sele-

ziona tra gli elaborati presentati, da 10 a 20

progetti. Criteri di valutazione sono il con-

cetto globale, l’adeguatezza funzionale e la

volumetria. I partecipanti alla seconda fase

ottengono un breve commento di valutazio-

ne da parte della giuria, ma solo per il pro-

prio lavoro. Il programma concorsuale rima-

ne invariato. Già nella prima fase è stabilito

come dovrà svolgersi la seconda. Per garan-

tire fin dall’inizio l’anonimità, un fiduciario

custodisce le dichiarazioni d’autore. Per la

seconda fase chiediamo un elaborato con-

corsuale, di norma in scala 1: 200, utilizzan-

do gli stessi criteri di valutazione ulterior-

mente dettagliati, più un progetto energe-

tico, poiché da noi viene data grande impor-

tanza a questo aspetto.

A conclusione della seconda fase

vengono aperte tutte le dichiarazioni d’autore,

e i progetti vengono menzionati nel proto-

collo di giuria. Segue un’esposizione pub-

blica con l’indicazione del nome degli autori,

dove vengono esposti anche i progetti della

prima fase. Si può pertanto ricostruire esat-

tamente come si è arrivati alla selezione

della seconda fase.

Oltre alla procedura appena de-

scritta ve ne sono ancora altre con qualifi-

cazione preliminare. Accanto alla qualifica-

zione preliminare non anonima, per referenze

o progetti, anche da noi come in Germania,

viene applicata la procedura di estrazione a

sorte, un sistema sviluppato qui con ulteriori

varianti. Facciamo riferimento a diversi am-

biti: studi che hanno esperienza di progetti

edilizi attinenti al tema in concorso, studi

specializzati ma senza esperienze particola-

ri con il tema oggetto del concorso ed infine

le cosiddette nuove leve. Mentre per assicu-

rare la partecipazione di “star” locali o di

nomi prestigiosi, in numerosi concorsi il

principato del Liechtenstein ad esempio ha

redatto una lista aggiuntiva. Ciò non sareb-

be possibile in Svizzera, poiché una simile

prassi sarebbe discriminante.

Piuttosto curioso è stato l’atteggia-

mento del Bund, il massimo organo svizzero

in materia di edilizia. Per l’ampliamento del

museo provinciale di Zurigo aveva bandito un

concorso d’idee sulla base di un programma

volumetrico dettagliato che sarebbe stato più

adatto ad un concorso di realizzazione. Con il

concorso d’idee sono stati selezionati 10-15

progettisti che sono poi stati invitati al con-

corso. Fin qui tutto bene. Ma per il concorso

di progettazione sono stati poi individuati

ulteriori 10-15 partecipanti mediante qualifi-

cazione preliminare per referenze. Ciò signifi-

ca in buona sostanza che i partecipanti di

“alto lignaggio” che non avevano superato il

concorso di idee, e altri ancora che non ave-

vano ritenuto necessario parteciparvi, grazie

alle loro referenze hanno potuto contare su

buone garanzie in fase di qualificazione preli-

minare. Si tratta di degenerazioni fastidiose.

Conclusivamente posso riassumere

dicendo che la procedura descritta ha dimo-

strato essere molto valida e di semplice ap-

plicazione, e che in ogni caso la promozione

di architettura di elevata qualità deve essere

compito dello Stato.

Page 11: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Was ich über das Südtiroler Wettbewerbs-

wesen höre, kommt mir zunächst aus deut-

scher Sicht paradiesisch vor, noch mehr aus

internationaler Sicht.

Die UIA1, als deren Vertreter ich

hier spreche, ist der einzige internationale

Berufsverband mit über 110 Mitgliedslän-

dern und ungefähr 1,5 Millionen angeschlos-

senen Architekten. Der Verband ist bei der

UN akkreditiert und arbeitet seit seiner Grün-

dung 1948 mit der UNESCO eng zusammen.

Die UIA-Wettbewerbsregeln wurden 1956

das erste Mal konzipiert, 1978 noch einmal

überarbeitet, eine neuerliche Anpassung

wird derzeit im Präsidium der UIA diskutiert.

Was kann die UIA tun, um die vie-

len unterschiedlichen Qualitätsniveaus auf

der ganzen Welt so zu ordnen, dass in Wett-

bewerben nicht Äpfel mit Birnen, sondern

Architekten mit qualifizierten Architekten

verglichen werden können? Das ist ja das

Problem der Globalisierung schlechthin.

Es geht darum, in allen Ländern ein

Qualitätsniveau zu schaffen, das den Bau-

herren, den Klienten, den Auftraggebern die

Sicherheit verschafft, in welchem Land auch

immer qualifizierte Architekten anzutreffen.

Die UIA hat daher die „Charta of education“,

eine Ausbildungscharta, erarbeitet, die als

Grundlage für die Architekturschulen in

aller Welt von der UNESCO empfohlen wird.

In vielen Ländern gibt es weder

einen Titelschutz noch einen Titel für die Be-

rufsausübung. Insofern existieren auch keine

Wettbewerbsregeln, die garantieren, dass

ein Vertrag zwischen dem Auslober und den

teilnehmenden Architekten zustande kommt,

der beiden Seiten Sicherheit verspricht.

In Europa bestehen unterschiedli-

che Systeme; gerade unsere französischen

Freunde haben derzeit große Probleme mit

ihrem Wettbewerbswesen. Die Franzosen

machen die meisten Wettbewerbe in ganz

Europa – über 2000 im Jahr. Fast alle sind

geladene Wettbewerbe und die Teilnehmer

werden alle bezahlt. In Deutschland emp-

fehlen wir den offenen, anonymen Wett-

bewerb, nach Möglichkeit zweistufig, um in

der ersten Stufe möglichst geringe Material-

schlachten zu veranstalten. In der zweiten

Stufe kann die Aufgabe dann vertieft werden.

Die Franzosen haben ihr Wettbewerbswesen

trotzdem sehr erfolgreich geführt, mit dem

einen Nachteil, dass die Teilnahme für junge

Architekten sehr schwierig ist. Noch schwie-

riger aber ist es, vom Ausland her in Frank-

reich über Wettbewerbe tätig zu werden.

Im Augenblick diskutieren wir in

der UIA, das Wettbewerbswesen internatio-

nal so zu reformieren, dass auf die jeweilige

Aufgabe mit größerer Differenziertheit ein-

gegangen werden kann. Ich halte es für

falsch, zu sagen, es gibt nur offene einstufi-

ge, anonyme Wettbewerbe. Das mag für

manche Aufgaben sehr gut sein, kann aber

nicht für alle Aufgaben gelten. Es gibt so

viele verschiedene Aufgaben und auch die

dafür geeigneten speziellen Wettbewerbs-

lösungen. Denken Sie zum Beispiel an Work-

shops, die nicht anonym sind, mit Einladun-

gen arbeiten und bezahlt werden. Denken

Sie an geladene anonyme Wettbewerbe; an

geladene, nicht anonyme Wettbewerbe oder

an zweistufige Wettbewerbe wie den Spree-

bogenwettbewerb in Berlin, der 1500 Teil-

nehmer zu bewältigen hatte. 50 wurden he-

rausgefiltert, was aber immer noch sehr viel

ist. Ihre Zahlen hier in Südtirol, etwa 150

Teilnehmer, sind paradiesische Werte.

Was mein eigenes Land betrifft, so

ist – gemäß den EU-Regeln – nach Einführung

der Dienstleistungsrichtlinie, etwas ver-

schwunden, was wir sehr geschätzt haben,

nämlich die Abstufung nach Regionen. Je

nach Größe und Bedeutung des Bauvorha-

bens wurden die Wettbewerbe entweder

kommunal, städtisch, landkreisweit, landes-

weit oder auch auf Staatsebene ausgelobt.

Das hatte den großen Vorteil, dass die Zahl

der Wettbewerbsteilnehmer begrenzt blieb.

Wir haben zuerst gedacht, dass wir nach

Einführung der Dienstleistungsrichtlinie und

ihrer Umsetzung in die VOF2 mit Teilneh-

mern aus Griechenland, Portugal, Dänemark

überschwemmt würden. Das war aber über-

haupt nicht der Fall. An bundesdeutschen

Wettbewerben nehmen durchschnittlich 5%

Ausländer teil. Das ist wenig.

Wer unsere Wettbewerbe zur Zeit über-

schwemmt, sind wir selber: die Hamburger

Kollegen nehmen jetzt an Münchner und die

Frankfurter Kollegen an Berliner Wettbe-

werben teil. Ich kenne einfache Bauaufga-

ben, wo sich 850 Teilnehmer bewerben. Da

hört für mich die Vernünftigkeit des Wett-

bewerbswesens auf. Keine Jury kann einen

solchen Wettbewerb, wenn er einstufig ist,

jurieren. Und die Teilnehmer könnten genau-

sogut Lotto spielen. Sie geben eine Menge

Geld aus für etwas, wo im Grunde wenig

Chancen bestehen. Durch das Wettbewerbs-

wesen aber soll das Niveau der Architektur

gefördert werden. Diese Entwicklungen

sind kontraproduktiv.

Ein weiter wichtiger Punkt für uns

Architekten ist, zu wissen, wo wir stehen.

Wir haben die Chance an Dinge heranzu-

kommen, an die wir sonst nicht herankom-

men, und um so wichtiger ist es, dass die

Qualität dieses Verfahrens auf hohem Ni-

veau bleibt. Ich höre mit Freude, dass sich

in Südtirol jetzt auch private Bauherren des

Instruments des Wettbewerbs bedienen.

Das gelingt uns in Deutschland noch nicht,

wäre aber der nächste Schritt.

1: Union International of Architects

2: Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen

Gottlieb Hempel

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 12: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

Il sistema dei concorsi in Alto Adige, così

come lo sto recependo qui, mi sembra pa-

radisiaco rispetto alla situazione germanica

e ancor più a quella internazionale.

L’UIA1, l’associazione internazio-

nale degli architetti che qui rappresento, è

l’unica associazione di categoria a livello

internazionale che conti più di 110 stati mem-

bri e circa 1,5 milioni di architetti iscritti.

E’ accreditata presso le NU e sin dalla sua

fondazione, dal 1948, collabora con l’UNESCO.

Le regole per i concorsi dell’UIA sono state

concepite per la prima volta nel 1956, sono

state rielaborate nel 1978, e un nuovo ade-

guamento viene discusso attualmente dalla

presidenza dell’UIA.

Cosa può fare l’UIA per mettere

ordine tra i tanti diversi livelli qualitativi a

scala internazionale, in modo tale che i con-

corsi non vedano la partecipazione di con-

correnti con qualificazioni troppo differenti,

ma ci sia invece il confronto tra architetti

equamente qualificati? Questo è uno dei pro-

blemi che pone la globalizzazione.

Si tratta di creare in tutti i paesi una

qualità diffusa che garantisca l’ente bandi-

tore, il cliente ed il committente, e che per-

metta di trovare architetti qualificati a pre-

scindere dal paese di provenienza. L’UIA ha

pertanto elaborato un documento per la for-

mazione, la Charta of Education, che viene

consigliata dall’UNESCO come fondamento

per le scuole di architettura di tutto il mondo.

In molti paesi non esiste alcuna tutela

del titolo professionale e nemmeno del tito-

lo per l’abilitazione all’esercizio della profes-

sione. Pertanto non esistono neppure delle

regole concorsuali che permettano la stipula

di un contratto tra banditore e architetto par-

tecipante, che garantisca ambedue le parti.

In Europa esistono sistemi differenziati. Pro-

prio i nostri amici francesi attualmente hanno

grandi difficoltà in materia concorsuale.

I francesi sono quelli che bandiscono il

maggior numero di concorsi in tutta Europa,

più di 2000 all’anno. Quasi tutti sono su invito

ed i partecipanti vengono tutti rimborsati.

In Germania noi consigliamo i concorsi

aperti ed anonimi, possibilmente realizzati in

due fasi, di modo che nella prima fase non

vi sia una marea di materiale. Nella secon-

da fase può esservi poi un approfondimento.

Nonostante ciò i francesi hanno portato

avanti i concorsi con successo, con l’unico

difetto per i giovani architetti, che non rie-

scono facilmente a parteciparvi. Ancor più

difficile è, per uno straniero riuscire a lavo-

rare in Francia attraverso i concorsi.

Attualmente noi dell’UIA stiamo

discutendo una riforma dell’ordinamento dei

concorsi a livello internazionale, al fine di

affrontare qualsiasi compito progettuale,

caso per caso, con la massima differenzia-

zione. Ritengo non sia corretto affermare che

sono validi solo i concorsi aperti ed anonimi.

Ciò può valere per alcuni incarichi, ma non

per tutti. Vi sono incarichi talmente diffe-

renziati da richiedere speciali soluzioni con-

corsuali. Pensate ad es. ai workhosps che

non sono anonimi e funzionano con inviti

e rimborsi. Pensate ai concorsi su invito, sia

anonimi che palesi, oppure ai concorsi in

due fasi come per lo Spreebogen di Ber-

lino, al quale hanno partecipato 1500 can-

didati, dei quali ne sono stati scelti 50, un

numero ancora alto. Le cifre dell’Alto Adige

con i vostri 150 partecipanti, sono davvero

paradisiache.

Per quel che riguarda il mio Paese,

dopo l’introduzione delle direttive sulle pre-

stazioni di servizi, è scomparso qualcosa

cui noi tenevamo molto, ovvero la graduato-

ria locale. A seconda delle regioni e della

valenza del progetto edilizio, i concorsi ve-

nivano banditi a livello comunale, cittadino,

provinciale e statale. Ciò presentava il gran-

de vantaggio che il numero dei partecipanti

rimaneva limitato. Dapprima temevamo che

dopo l’introduzione della direttiva sulle pre-

stazioni di servizi e la sua attuazione nel

VOF 2, saremmo stati sommersi da parteci-

panti greci, portoghesi e danesi. Ma ciò non

è avvenuto. Ai concorsi svolti in Germania

hanno partecipato mediamente il 5% di stra-

nieri. Si tratta di una percentuale esigua.

Chi affolla i nostri concorsi attual-

mente siamo proprio noi germanici. I colleghi

di Amburgo partecipano ai concorsi a Mona-

co e quelli di Francoforte a quelli di Berlino.

Sono a conoscenza di concorsi per semplici

lavori ai quali hanno partecipato ben 850 con-

correnti. In casi del genere per me non ha

più senso questo sistema. Nessuna giuria

può assolvere al proprio compito se si trova

davanti a simili concorsi ad una sola fase. Ed

anche per i partecipanti è come se giocasse-

ro al lotto: devono sostenere ingenti spese

per qualcosa che non offre loro praticamen-

te nessuna possibilità. Attraverso i concorsi

si deve innalzare il livello dell’architettura,

ma questi sviluppi sono controproducenti.

Un altro importante aspetto per noi

architetti è quello di chiarire la nostra posi-

zione. Con i concorsi abbiamo l’occasione

di arrivare ad incarichi che altrimenti non

potremmo avvicinare, ed è pertanto assolu-

tamente fondamentale che la procedura

abbia un’alta qualità. Sento con piacere che

in Alto Adige anche i committenti privati si

servono dello strumento concorsuale. Noi in

Germania non siamo ancora riusciti a farlo,

ma sarebbe il prossimo passo da compiere.

1: Union International of Architects

2: Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen

(Regolamento per le prestazioni dei liberi professionisti)

Page 13: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Questa sera vorrei fare da anello di congiun-

zione tra il nostro mondo della professione

e quella che è la committenza. Molto spesso

si parla di qualità dell’architetto e raramente

si fa altrettanto per la committenza. Per un

buon esito di un concorso la committenza deve

essere alla stessa altezza dell’architetto.

Ogni grande progetto ha dietro an-

che una grande committenza. Quindi trovo

fondamentale che l’architetto, dopo avere

vinto un concorso non venga abbandonato

a se stesso, perchè il concorso va realizza-

to e solo se le due parti avanzano con la

stessa qualità i risultati saranno ottimi.

Non a caso, l’talia è l’unico Paese

d’Europa in cui sono stati istituiti premi di

architettura anche per concorsi non realiz-

zati, questo perchè i committenti non realiz-

zano i concorsi. Anche in Europa negli ultimi

20 o 25 anni sono mancate le grosse com-

mittenze, non credo che invece siano man-

cati i grandi architetti.

La nostra esperienza altoatesina

è indubbiamente all’avanguardia in Italia,

anche perchè, non a caso, la committen-

za da circa 15 anni, con coraggio, ha inve-

stito nei concorsi. Tutti i giovani architetti

intravedono nel concorso una possibilità

lavorativa. Il concorso non è un hobby, pen-

so che nessun architetto faccia un concor-

so per stravaganza o per perdere un po’ di

tempo, ma perchè lo reputa uno strumento

lavorativo.

Ho ricevuto diversi premi per proget-

ti di concorso, solo che i miei progetti, così

come quelli di altri colleghi italiani non erano

mai realizzati, mentre quelli degli altri coeta-

nei europei sì. Quindi il primo passo da intra-

prendere è fare chiarezza e dire se i concorsi

vengono fatti per la realizzazione o meno.

Heute abend möchte ich das Bindeglied zwi-

schen unserer Berufswelt und der Welt der

Bauherrschaft machen. Sehr oft spricht man

von der Qualität des Architekten und nur sel-

ten sagt man dasselbe vom Bauherrn. Für

das gute Gelingen eines Wettbewerbes muss

die Bauherrschaft jedoch auf demselben

Niveau sein wie der Architekt.

Hinter einem guten Projekt steht

auch ein guter Bauherr. Daher ist es sehr

wichtig, dass der Architekt, nachdem er den

Wettbewerb gewonnen hat, nicht allein ge-

lassen wird, denn nur wenn bei der Realisie-

rung beide Seiten mit dem gleichen Qualitäts-

anspruch weitergehen, wird das Ergebnis

ausgezeichnet sein.

Es ist kein Zufall, dass Italien das

einzige Land in Europa ist, in welchem Archi-

tekturpreise auch für nicht realisierte Wett-

bewerbe vergeben werden, dies geschieht

deshalb, weil die Bauherren die Wettbewerbe

nicht realisieren. Auch in Europa haben in

den letzten 20 oder 25 Jahren die großen Bau-

herren gefehlt, ich glaube hingegen nicht, dass

es an großen Architekten gemangelt hat.

Unsere Erfahrungen in Südtirol sind

zweifellos für Italien vorbildlich, auch des-

wegen, weil die Bauherrschaft seit unge-

fähr 15 Jahren mit Mut in das Wettbewerbs-

wesen investiert hat. Alle jungen Architek-

ten erahnen im Wettbewerb eine Möglich-

keit zu Aufträgen zu kommen. Der Wettbe-

werb ist kein Hobby, ich denke, dass kein

Architekt Wettbewerbe aus Extravaganz

macht oder um Zeit zu verlieren, er macht

Wettbewerbe, weil er hier eine Möglichkeit

sieht, Projekte zu realisieren.

Ich habe einige Preise für Wettbe-

werbsprojekte erhalten, nur dass diese Pro-

jekte, ebenso wie jene meiner italienischen

Kollegen, nicht gebaut wurden, während

die Projekte von anderen gleichaltrigen Euro-

päern gebaut wurden. Daher muss es der

erste Schritt sein, Klarheit zu schaffen und

zu sagen, ob die Wettbewerbe realisiert wer-

den oder nicht.

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Stanislao Fierro

Page 14: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Für uns als mittelkleines Büro in Bruneck

sind Wettbewerbe ein ganz wesentlicher

Bestandteil unserer Arbeit. Es ist sonst gar

nicht möglich, zu einem größeren Auftrag zu

kommen. Ist die Teilnahme an Wettbewer-

ben heutzutage überhaupt wirtschaftlich

vertretbar, bei den großen Teilnehmerzahlen?

Wenn man nur ungefähr ausrechnet, wie-

viel ein Wettbewerb ein Büro kostet, dann

geht die Rechnung bis jetzt nicht ganz auf.

Aber: Es geht bei Wettbewerben um mehr.

Auf die Frage, ob sich bei einer

großen Anzahl der Teilnehmer auch die

Qualität erhöht, antworten wir: ja, natürlich,

aber in Grenzen. Ein Beispiel: Bei einem

Wettbewerb in Berlin waren 850 Teilneh-

mer, das sind zu viele.

Mir scheint es auch fraglich, ob

eine Jury der Sache ganz gerecht werden

kann, wenn bei 300 eingereichten Projekten

nur zwei, drei oder vier Tage für die Jurie-

rung zur Verfügung stehen. Bei 300 Projekten

haben nur sofort lesbare, klare Konzepte eine

Chance. Komplexe und nicht leicht lesbare

Projekte sind praktisch chancenlos. Das führt

mich zu einer weiteren Frage: Wie kann

man größere Wettbewerbe, bei denen viele

Teilnehmer zu erwarten sind, durchführen?

Meiner Meinung nach ist der zwei-

stufige Wettbewerb ein gut anwendbares

Verfahren. In der ersten Stufe sollte der Auf-

wand relativ gering sein und dann lässt man

10, 20, 30 Büros weiterarbeiten.

Das in letzter Zeit in Südtirol auf-

tretende zweistufige Verfahren mit Bewer-

bung halte ich für eine gute Möglichkeit,

Wettbewerbe zu veranstalten. Bei dem Pro-

jekt „Krankenhaus Brixen“ hat das auch

wirklich Sinn. Eher fraglich finde ich, ob das

Projekt „Dreifachturnhalle in Bruneck“ als

zweistufiger Wettbewerb mit Bewerbungs-

verfahren durchgeführt werden muss.

Denn dieser Wettbewerb wäre im Prinzip für

jedes Büro mit einer guten Idee und einem

guten statischen Konzept zu bewältigen.

Kleine Wettbewerbe sollen dann eher als

offene Wettbewerbe ausgeschrieben werden.

Per noi che siamo uno studio di piccole-

medie dimensioni di Brunico, i concorsi

rappresentano una componente assoluta-

mente determinante del nostro lavoro.

Non è altrimenti possibile arrivare ad otte-

nere incarichi di una certa importanza. Ma

la partecipazione ai concorsi oggi è ancora

economicamente sostenibile, dato l’alto

numero di partecipanti?

Se si calcola quanto costa parte-

cipare, allora i conti non tornano. Ma c’è

anche dell’altro. Alla domanda se alla pre-

senza di un alto numero di partecipanti cor-

risponda anche l’aumento della qualità, la

nostra risposta è si, naturalmente, ma entro

certi limiti. Desidero fare un esempio. In oc-

casione di un concorso svoltosi a Berlino,

vi sono stati 850 partecipanti. Troppi.

Mi pare sia discutibile che una

giuria possa adempiere al proprio compito,

se nel caso di 300 progetti presentati, ha a

disposizione solamente due, tre o quattro

giorni per la valutazione degli elaborati.

In presenza di un così alto numero di parte-

cipanti, solo concetti facilmente leggibili e

chiari hanno possibilità di successo. Pro-

getti complessi e di non immediata lettura,

non hanno praticamente alcuna possibilità.

Sulla base di ciò mi porgo un’ulteriore do-

manda: come si possono effettuare grandi

concorsi, per i quali ci si deve attendere

molti partecipanti?

A mio avviso un buon sistema è

la procedura a due fasi. Nella prima fase

l’impegno dovrebbe restare relativamente

basso per poi far passare alla fase suc-

cessiva 10, 20, 30 studi.

Anche la procedura in due fasi

con candidatura preliminare, recentemen-

te sempre più utilizzata in Alto Adige, mi

pare sia una buona forma concorsuale. Nel

caso del progetto dell’ospedale di Bressa-

none è stata senz’altro sensata. Al contrario

trovo sia discutibile che il concorso per la

triplice palestra di Brunico dovesse essere

realizzato con procedura di candidatura,

poiché questo progetto in linea di principio

poteva essere affrontato da un qualsiasi

studio con una buona idea ed un buon con-

cetto statico. I concorsi più piccoli dovrebbe-

ro pertanto essere banditi in forma aperta.

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

Werner Seidl

Page 15: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion
Page 16: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Die Tatsache, dass ich an dieser Diskus-

sion teilnehme spricht wohl dafür, dass man

sich als junger Architekt auch heutzutage

noch über Wettbewerbe profilieren kann.

Diese Frage steht aber nicht im Vordergrund;

in erster Linie interessiert es mich, als Ar-

chitekt die Möglichkeit zu haben, an den

sich ständig verändernden gesellschaft-

lichen Prozessen teilzunehmen, einzugrei-

fen und Lösungsansätze vorzuschlagen.

Daher stelle ich kritisch in den Raum: Wer

kann mir verbieten, an Wettbewerben teil-

zunehmen? Verbieten in Form von Beschrän-

kungen, weil ich zu jung, zu alt, zu groß

oder zu klein bin, weil unser Büro vielleicht

einen Computer mehr oder weniger hat.

Wer möchte dieses Losverfahren, das ich

in höchstem Maß beleidigend gegenüber

unserem Berufsstand einschätze, überhaupt

weiterhin vertreten?

Es ist mir unverständlich, wie weit

sich die Baukultur zu einer Wirtschaftsver-

marktungskultur entwickelt hat. Unsere Teil-

nahme an Wettbewerben ist in diesem Zu-

sammenhang zu sehen: Wir wollen uns an

der Diskussion beteiligen. Da gehört es auch

dazu, dass man nicht zu den Preisträgern

zählt. Wir sind nicht immer in der Lage, zu

jedem Thema, zu jedem Zeitpunkt eine wirk-

lich gute Antwort zu bringen.

Eine sachliche, integre Jury muss

in der Lage sein, die Wettbewerbsbeiträge

schnell zu beurteilen, einen Großteil davon

auszuscheiden und sich dann genügend

Zeit für die übrigen Arbeiten zu nehmen.

Ich traue diesen Leuten zu, auch komplexe

Arbeiten beim ersten Blick beurteilen zu

können. Wenn die Jury aber politisch ar-

beitet oder sich selbst in den Vordergrund

stellt, scheitert jeder Wettbewerb.

Ich bin der Meinung, dass es keine Alterna-

tive zum offenen Verfahren gibt. Man kann

sich jetzt darüber unterhalten, ob man Wett-

bewerbe regional beschränken sollte. Wir

haben damit in Deutschland jedenfalls po-

sitive Erfahrungen gemacht. Ich glaube aber,

dass das im Moment politisch einfach nicht

geht. Ich bin sehr dafür, dass wir die offenen

Verfahren weiter beibehalten.

Südtirol hat eine aktive und inter-

essierte Bauherrschaft, wie wir sie in

Deutschland nicht mehr haben. Bei uns gibt

es den öffentlichen Bauherrn, der für die

Wettbewerbskultur verantwortlich ist und

sie mitträgt, nicht mehr. Wir brauchen aber

als Architekten gute Bauherren. Wenn der

öffentliche Bauherr abhanden kommt und

sich durch Projektsteurer, die vor allem auf

die Rendite achten, vertreten lässt, ist

es aus; dann brauchen wir keine Wettbe-

werbe mehr zu machen und die Baukultur

bleibt auf der Strecke.

Es ist sehr wichtig, dass diese Struk-

turen beibehalten werden und stark bleiben.

Dazu gehört gegenseitiger Respekt. In die-

sem Zusammenhang ist die Tatsache, dass

in Südtirol der Sieger des Wettbewerbes au-

tomatisch mit der Projektierung beauftragt

wird, ein mutiger und starker Gedanke.

Ich stimme zu, dass ein Wettbewerb Mate-

rialschlachten, wie wir sie in letzter Zeit oft

erlebt haben, nicht notwendig hat. Auch ist

zu überlegen, ob man nicht Ausschlüsse bei

Mehrleistungen einführen soll.

Il fatto che io intervenga in questa discus-

sione, significa che anche i giovani archi-

tetti oggigiorno possono emergere attraver-

so i concorsi. Questa però non è la questio-

ne fondamentale. Quello che in primo luogo

mi interessa, è avere la possibilità come

architetto di partecipare ai processi sociali,

di potervi intervenire e proporre degli spun-

ti per possibili soluzioni. Pertanto mi pongo

criticamente la domanda: cosa mi può im-

pedire di partecipare ai concorsi? Impedire

in forma di limitazione, perché sono trop-

po giovane, troppo vecchio, troppo grande

o troppo piccolo, perché il nostro studio

ha un computer in più o in meno. Chi vuole

continuare a sostenere le procedure ad

estrazione a sorte che ritengo essere al-

quanto offensive nei confronti della nostra

categoria professionale?

Per me rimane incomprensibile

come la cultura architettonica si sia potuta

trasformare fino a questo punto in una cul-

tura di mercato. La nostra partecipazione

ai concorsi va vista in questa prospettiva:

vogliamo partecipare alla discussione. Ed ov-

viamente non sempre si può essere vincitori.

Fa parte del gioco. Non sempre siamo in

grado di poter dare la risposta giusta al mo-

mento giusto.

Una giuria oggettiva e integra deve

essere in grado di valutare velocemente gli

elaborati, di eliminarne una buona parte e di

prendersi il tempo necessario per i rimanenti.

Confido che essa sia in grado di poter valuta-

re di primo acchito anche dei lavori com-

plessi. Quando però la giuria esprime valuta-

zioni su basi politiche o si pone come prota-

gonista, allora qualsiasi concorso fallisce.

Sono dell’avviso che non ci sia

alternativa alla procedura aperta. Possiamo

intrattenerci a discutere se limitare i concor-

si a livello regionale, con i quali peraltro in

Germania abbiamo fatto delle esperienze po-

sitive. Ritengo però che ciò al momento non

sia politicamente attuabile. Io sono per il

mantenimento delle procedure aperte.

L’Alto Adige ha una committenza at-

tiva e partecipe, come noi in Germania già da

tempo non abbiamo più. Da noi non c’è più il

committente pubblico, che è responsabile

della cultura concorsuale e che la sostiene,

mentre come architetti noi abbiamo bisogno

di buoni committenti. Se il committente pub-

blico viene a mancare e si lascia rappresen-

tare dal coordinatore di progetto che bada

soprattutto alla rendita, allora è finita. Allora

non abbiamo più bisogno di fare dei concorsi

e la cultura del costruire si perde per strada.

È molto importante che queste strut-

ture vengano mantenute e rimangano forti.

Per questo c’è bisogno di rispetto reciproco.

In questo contesto il fatto che in Alto Adige

il vincitore del concorso sia automaticamen-

te incaricato della progettazione è un atto

coraggioso e molto forte.

Concordo nell’affermare che non

è necessaria una “marea” di elaborati per

ogni progetto di concorso, come abbiamo

dovuto verificare negli ultimi tempi. Anzi,

c’è da valutare se non inserire le prestazio-

ni aggiuntive tra i motivi di esclusione.

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Jens Oberst

Page 17: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Diskussion➔

Page 18: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Im Anschluss an die Kurzreferate wurde die Diskussion für das Publikum eröffnet. Die einzelnen

Beiträge sind in der Bearbeitung nach Themen zusammengestellt worden. / Al termine delle rela-

zioni introduttive si apre la discussione con il pubblico. In fase di rielaborazione gli interventi

sono stati raccolti per temi.

discussione

Page 19: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Die Jury und ihre Besetzung werden oft

kritisiert. Heute besteht jede Jury mehrheit-

lich aus Fachjuroren, die Juroren werden

in der Regel sehr sorgfältig ausgewählt.

Durch die Wahl von wechselnden Fachju-

roren aus Italien und dem Ausland soll eine

Vielfalt von Richtungen und Schulen der

Architektur eingebunden werden. Namhafte

Architekten sollen das Vertrauen in die

Jury stärken. Trotzdem wird heftige Kritik

an der Oberflächlichkeit der Beurteilung

geübt und nicht selten wird den Juroren

auch Parteinahme vorgeworfen. Was kön-

nen wir tun, um die Qualität der Jury zu ver-

bessern? Wäre eine nur aus Technikern

zusammengesetzte Jury die ideale Lösung?

La giuria viene spesso criticata; oggi è co-

stituita per la maggioranza da tecnici e di

norma viene accuratamente selezionata.

Attraverso la scelta di tecnici di diversa pro-

venienza, sia italiani che stranieri, viene ga-

rantita la pluralità degli indirizzi artistici e

delle scuole architettoniche, e la presenza di

architetti di chiara fama intende rafforzare la

fiducia nella giura stessa. Ciò nonostante ven-

gono espresse delle severe critiche alla su-

perficialità della valutazione e non raramente

ai giurati viene addirittura rimproverato di

“prendere a cuore” le sorti di alcuni. Cosa

possiamo fare per migliorare la qualità della

giuria? Una giuria composta solamente da

tecnici rappresenterebbe la soluzione ideale?

Josef March Die Besetzung der

Jury nur mit Technikern bleibt ein Traum.

Gott sei Dank. Heute abend sind wir unter

Architekten und sagen natürlich, es sollen

nur Architekten sein. Aber das wäre falsch.

Ich finde den interdisziplinären Dialog in

der Jury sehr wichtig. Es gibt nicht nur

Architekten, die Experten sind, es gibt auch

Nutzer und Verwalter, die Experten sind.

Der Dialog mit den Sachpreisrichtern ist

wichtig. Wir sollten aber eine Mehrheit der

Techniker unter den Juroren anstreben.

Una giuria composta solo da tecnici ri-

mane un sogno, grazie a Dio. Questa sera

ci troviamo tra architetti e lo consideriamo

legittimo. Ma sarebbe una scelta sbagliata.

Ritengo che il dialogo interdisciplinare

nella giuria sia un aspetto molto importante.

Non ci sono solo architetti esperti, ci sono

anche utenti ed amministratori esperti.

Il dialogo con membri istituzionali, è impor-

tante. Dovremmo comunque adoperarci

per far sì che tra i giurati la maggioranza

sia costituita da tecnici.

Erich Bandi In der Schweiz über-

wiegen die Architekten in der Jury. Die

Politiker werden aber in die Entscheidungs-

findung eingebunden, da sie ja nachher das

Bauvorhaben im Parlament vertreten müs-

sen. Sie müssen wissen, wie die Entschei-

dung zustande gekommen ist. Bei uns wäre

es nicht vorstellbar, dass die Architekten

allein bestimmen.

In Svizzera nella giuria prevalgono gli archi-

tetti. Anche i politici vengono però coinvolti

nella fase di assunzione delle decisioni, poi-

ché sono loro che devono sostenere il pro-

getto edilizio in Parlamento, e quindi devo-

no sapere come si è giunti ad una determi-

nata decisione. Da noi sarebbe impensabile

che gli architetti decidano tutto da soli.

Was macht einen guten Juror aus: sein

Ruhm als Architekt, sein Interesse und seine

Disponibilität für den Wettbewerb oder

seine Teamfähigkeit?

Che cosa caratterizza un buon giurato: la

sua fama come architetto, il suo interesse e

la sua disponibilità al concorso, oppure la

sua capacità di lavorare in team?

Gottlieb Hempel Ich war

selbst zu oft in Jurys und bin daher nicht so

optimistisch. Es gibt immer eine Gruppen-

dynamik. Sie haben tolle Namen in einer

Jury und sehr oft einen internationalen

Autisten, der nur sich selbst bespiegelt.

Oder Sie sind wirklich einmal in einer Jury

mit offenen Leuten, die einen Tag früher

angereist sind, um sich alles anzuschauen,

die nicht auf lokale politische Quengeleien

eingehen, sondern mit unverbildetem Blick

auf das Projekt schauen und tatsächlich

schnell zu einer sehr guten Auswahl kom-

men. Es ist oft erschreckend, wie wenig

Juryteilnehmer über das Verfahren Bescheid

wissen. Manche werden dann durch einen

dummen Zufall zum Vorsitzenden gemacht

und so ist alles schon einmal blockiert.

Ich plädiere sehr für das, was sie hier in Süd-

tirol vorhaben, nämlich eine Juryausbildung

anzubieten. Etwas Ähnliches hat die Bay-

rische Architektenkammer einmal gemacht

und das war sehr erfolgreich.

Sono stato molto spesso membro di giurie,

pertanto posso dire di non sentirmi troppo

ottimista. Si crea sempre qualche dinamica

di gruppo. In una giuria con dei bei nomi ci si

può trovare spesso a contatto con un “ego-

centrico internazionale” affetto da autismo,

che vuole rispecchiarsi solo in sé stesso.

Alle volte invece può capitare di trovarsi

in un giuria di persone davvero aperte, partite

apposta un giorno prima per vedersi un po’

il tutto, che non entrano nel merito delle be-

ghe locali ma che guardano il progetto senza

pregiudizi e che arrivano velocemente ad

una scelta. Spesso è disarmante constatare

quanto poco i giurati siano informati sulla

procedura del concorso. Capita che alcuni

diventino presidenti per puro caso e già

solo per questo tutto si blocca. Pertanto sono

decisamente a favore di quanto avete in

mente in Alto Adige, ovvero una formazione

per giurati. Qualcosa di simile è stato fatto

in passato dall’Ordine degli Architetti bava-

rese ed ha avuto molto successo.

Stanislao Fierro Un membro in-

ternazionale non può garantire la qualità di

tutta la giuria. Per variare l’umore o la ten-

denza della giuria bastano due o tre giurati,

anche se la giuria è molto varia. La cosa

importante è che la giuria venga a cono-

scenza del programma, perché a volte pre-

senzia per un giorno senza essere nemmeno

a conoscenza del programma del concorso.

Ein internationales Juymitglied ist keine

Garantie für die Qualität der Jury. Es genü-

gen zwei oder drei Juroren, um die Stimmung

in der Jury zu ändern oder die Tendenz,

auch wenn die Jury aus sehr verschiedenen

Leuten besteht. Wichtig ist, dass die Jury

die Wettbewerbsausschreibung kennt, denn

es kommt vor, dass die Jury für einen ganzen

Tag zusammensitzt, ohne überhaupt das Pro-

gramm zu kennen.

Bevorzugen Juroren aus dem Ausland, be-

wusst oder unbewusst, ihre Berliner, Stutt-

garter oder Schweizer Kollegen?

I giurati stranieri prediligono, consapevol-

mente o inconsapevolmente, i loro colleghi

di Berlino, Stoccarda o svizzeri?

Christoph M. Fingerle Die

Jury ist ein wesentlicher Garant dafür, dass

überhaupt Qualität zu Stande kommt. Sie

hat die Aufgabe, eine Art Partitur zu lesen

und muss mindestens gleich gut, wenn nicht

besser sein, als die Teilnehmer. Was mich

skeptisch gemacht hat in den letzten Jahren,

ist Folgendes: eine Berliner Architektin

kommt und wählt ein Berliner Projekt, ein

Schweizer Architekt kommt und wählt ein

e

Page 20: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Schweizer Projekt, ein Glasarchitekt wählt

einen Glasbau. Die Ergebnisse stehen fast

immer in direktem Zusammenhang mit den

Architekten, die für zwei Tage eingeflogen

werden, sich mit dem Ort relativ wenig

auseinandersetzen und das auch gar nicht

können, weil einfach die Zeit fehlt.

La giuria rappresenta una fondamentale

garanzia di qualità; ha il compito di leggere

una specie di partitura e di essere altret-

tanto preparata, se non migliore, dei parte-

cipanti. Ciò che mi ha lasciato perplesso

negli ultimi anni è che un architetto di Ber-

lino sceglie un progetto di Berlino, uno

svizzero un progetto svizzero, un architetto

“del vetro” un suo collega. I risultati sono

quasi sempre strettamente connessi agli

architetti in giuria, che sbarcano qui e si

fermano per due giorni senza confrontarsi

più di tanto con il luogo, e non potrebbe

essere altrimenti, poiché manca il tempo.

Jens Oberst Die Ausführungen

über die drei angesprochenen Wettbewerbe,

wo die internationale Jury vermeintlich

Leute prämiert hat, die ihrem Gusto entspre-

chen, sind so nicht ganz richtig. Zunächst

zum Wettbewerb in Meran: Hilde Leon war

nur eine von elf Preisrichtern. Sie ist eine

sehr starke Persönlichkeit, die ich sehr

schätze. Gewonnen hat ein Kollege, den ich

auch sehr schätze. Er kommt weiß Gott nicht

aus der Berliner Ecke und hat mit Hilde Leon

so viel zu tun wie ein Apfel mit einer Birne.

Zweitens, unser Wettbewerbsbeitrag in

Brixen: dieser wurde maßgeblich von Luigi

Snozzi mitgetragen. Auch hier kann ich

keine Parallelen sehen. Zum Dritten, die

Universität Bozen: Mag sein, dass Lampu-

gnani auch eine starke Persönlichkeit ist,

die jungen Schweizer aber, Azzola und

Bischoff, kennen ihn auch nur aus dem Fern-

sehen oder über irgendwelche Publikatio-

nen. Wir sollten bei unserer Kritik vielleicht

doch überprüfen, ob sie auch den Tatsachen

entspricht. Ich habe als junger Architekt

sehr viel Konkurrenz im eigenen Land aus-

zuhalten. Ich wünsche mir bei ihnen allen

ein bisschen mehr Rückgrat. Sie schaffen

das schon, sich gegen die vielen Deutschen

durchzusetzen, aber dazu muss man sich

mit ihnen messen und nicht mit der Jury.

Le affermazioni sui tre concorsi citati, dove

la giuria avrebbe premiato presumibilmen-

te persone di suo gradimento, non sono com-

pletamente esatte. Innanzi tutto riguardo al

concorso di Merano: Hilde Leon ha una forte

personalità che ammiro molto, ma era sola-

mente una degli undici giurati. Ha vinto un

collega che stimo molto, che non proviene dal-

l’area berlinese e che con Hilde Leon ha tanto

in comune quanto il giorno con la notte.

Secondo, il nostro progetto per Bressanone:

è stato sostenuto sostanzialmente da Luigi

Snozzi, ma anche in questo caso non vedo

parallelismi. Terzo caso, l’università di Bolza-

no: può anche essere che Lampugnani sia

un grande personaggio, ma i giovani svizzeri

Azzola e Bischoff lo conoscono solo attra-

verso la televisione o da qualche pubblica-

zione. Forse dovremmo preoccuparci di ve-

rificare che le nostre critiche corrisponda-

no al vero. Come giovane architetto mi con-

fronto con una forte concorrenza nel mio

Paese. Da voi tutti mi aspetterei un po’ più

di carattere. Siete sicuramente in grado di

competere con i molti architetti germanici,

ma bisogna pensare a misurarsi con loro,

non con un’ipotetica giuria.

Kann ein Wettbewerb, bei dem bekannte

internationale Architekten eingeladen

sind, überhaupt noch als anonym bezeich-

net werden?

Un concorso al quale sono invitati impor-

tanti architetti di fama internazionale, può

ancora essere definito anonimo?

Christoph M. Fingerle Mir

ging es eigentlich darum, die Anonymität

in Frage zu stellen. In dem Moment, wo Leu-

te wie Coop Himmelblau usw. eingeladen

sind, wissen eigentlich schon alle, wer das

ist. Die Projekte sind in Wirklichkeit nicht

mehr anonym. Dagegen kann man wenig tun.

Ich stelle aber die Frage, ob es hier nicht

eine Verbindung gibt. Ich glaube nämlich,

dass gewisse Codes von gewissen Archi-

tekten besser lesbar sind. Wenn beide zum

Beispiel in Berlin leben, haben sie wahr-

scheinlich gewisse Codes, bewusst oder

unbewusst, die sie schneller entziffern und

die sie vielleicht gemeinsam als Qualität

identifizieren; im Gegensatz zu anderen, die

andere Codes benützen.

Trovo importante mettere in dubbio l’anonimità.

Nel momento in cui è invitata gente come

Coop Himmelblau ecc., il concorso non può

più essere considerato anonimo. Chiunque

è in grado di riconoscerli e i progetti, di fatto,

anonimi non lo sono più, e non ci si può fare

nulla. Pongo quindi il quesito se non vi sia un

nesso. Ritengo infatti che i codici linguistici

di certi architetti siano facilmente leggibili.

Se ad esempio due vivono a Berlino, proba-

bilmente avranno dei codici che consapevol-

mente o inconsapevolmente riescono entram-

bi a decifrare immediatamente e che forse

identificano congiuntamente come qualità, al

contrario di altri che usano linguaggi diversi.

Stanislao Fierro Alcuni pro-

getti di architetti internazionali sono asso-

lutamente palesi, non possono passare sotto

anonimato, ma la giuria deve essere al di

sopra di questi problemi; ciò rappresenta

la cosa più difficile nella composizione di

una giuria, anche per la committenza. Forse

l’architetto March ci può raccontare come

possono variare le giurie. Se non si naviga

verso l’obiettivo del progetto migliore, ci

si può trovare tutti in difficoltà.

Manche Projekte von international bekann-

ten Architekten sind sicher nicht anonym,

sie können nicht als anonym gelten. Die

Jury muss jedoch über diesen Dingen stehen.

Das ist meiner Meinung nach das Schwie-

rigste bei der Zusammensetzung der Jury,

auch für den Auslober ist es schwierig, die

Jury zusammenzustellen. Vielleicht kann uns

Architekt March etwas zu diesem Thema

sagen, er könnte uns erzählen, wie verschie-

den Jurys sein können. Wenn es nicht für

alle das oberste Ziel ist, das beste Projekt

zu finden, wird es sehr schwierig.

Josef March Ich glaube, dass

es bei den letzten Wettbewerben grund-

sätzlich nicht schlecht gelaufen ist. Wir

hatten im Großen und Ganzen interessante

Zusammensetzungen der Jurys, gute in-

ternationale Leute waren hier. Aber manch-

mal hat man schon den Eindruck, dass

sich Professoren für Professoren stark ma-

chen, Berliner für Berliner, Schweizer für

Schweizer. Grundsätzlich gehe ich aber

davon aus, dass ein Juror eine bestimmte

architektonische Grundauffassung und

Grundhaltung hat. Und die findet er natür-

lich bei Projekten wieder, die ihm naheste-

hen. Als Beispiel wurde die Berliner Juro-

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 21: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

rin angesprochen. Frau Prof. Leon war eine

sehr teamfähige Frau, zur Diskussion und

zur Zusammenarbeit bereit. Hier Parteinah-

me zu unterstellen, wäre falsch. Ich bin zur

Überzeugung gekommen, dass es nicht ge-

nügt, wenn jemand nur ein guter Architekt,

ein internationaler Star ist. Um ein guter

Juror zu sein, braucht es außer der archi-

tektonischen Qualifikation vor allem Team-

fähigkeit, auch eine gewisse Juryerfah-

rung ist wichtig.

Ritengo che negli ultimi concorsi sostanzial-

mente le cose non siano andate male. Com-

plessivamente abbiamo avuto delle giurie

interessanti e sono arrivate delle persone di

livello internazionale. Effettivamente, a volte

si ha l’impressione che i professori difen-

dano i professori, i berlinesi i berlinesi, gli

svizzeri gli svizzeri. Sostanzialmente però,

parto dal presupposto che un giurato abbia

un suo certo orientamento architettonico

di fondo che naturalmente ritrova nei progetti

che gli sono più vicini. È stato citato l’esem-

pio della giurata di Berlino. La prof. Leon

è una persona disponibile al lavoro di equipe,

preparata alla discussione e alla collabora-

zione. Voler insinuare che volesse protegge-

re qualcuno, sarebbe un errore. Sono arri-

vato alla convinzione che non sia sufficiente

essere un buon architetto, una star interna-

zionale. Per essere un buon giurato sono

necessarie, oltre alla qualificazione profes-

sionale, la capacità di lavorare in gruppo e

anche una certa esperienza di giuria.

Können Südtiroler Juroren die Qualität der

Projekte in Bezug auf den genius loci besser

erkennen?

I giurati altoatesini possono riconoscere

meglio la qualità dei progetti per quanto

riguarda il “genius loci”?

Christoph M. Fingerle Mir

geht es hier nicht um Lokalpolitik, sondern um

den spezifischen Ort. Mir geht es aber sehr

wohl um eine internationale Jury. Diese muss

sich aber die Zeit nehmen, sich mit dem Ort

und der Aufgabe auseinanderzusetzen.

Per me non si tratta in particolare di tener

conto della politica locale, quanto della spe-

cificità dei luoghi. Mi sta benissimo la giu-

ria internazionale ma è importante che pos-

sa prendersi il tempo per confrontarsi con il

luogo e con il tema specifici.

Wolfgang Piller Ich würde

mir wünschen, dass die Fachjuroren in der

Jury sowohl lokal, als auch von Fachleu-

ten aus dem Ausland gestellt werden. De

facto war es bisher so, dass die Sachpreis-

richter, sprich die Politiker, Hiesige waren

und die ganzen Fachleute von anderswo

hergekommen sind. Ich glaube, das ist nicht

gut, denn es braucht Ausgewogenheit. Die

Leute von hier kennen den genius loci, da-

für hat derjenige, der von auswärts kommt,

den Vorteil, dass er frei von der Leber

weg entscheiden kann. Denn wir Hiesige

sind oft betriebsblind.

Io mi auspicherei che i membri tecnici della

giuria vengano nominati sia a livello locale

che internazionale. Di fatto sino ad ora i

membri istituzionali, cioè i politici, sono sem-

pre state persone del luogo, mentre tutti gli

esperti tecnici provenivano da fuori. Questo

non mi sembra una cosa molto positiva, per-

chè porta un certo squilibrio. Se da un lato

chi è del posto riconosce il “genius loci”,

dall’altro, chi viene da fuori ha il vantaggio

di poter decidere spassionatamente. Spesso

le persone del luogo sono troppo vincolate.

Gottlieb Hempel Ich glaube,

dass sie in Südtirol in der Diskussion vorbe-

lastet sind. Sie haben nicht nur eine politi-

sche Vergangenheit, die schwierig zu be-

wältigen ist, sie haben auch eine Identifika-

tion mit einer Bauweise, die sehr alpin ist

und die Gefahren in sich trägt, wenn man sie

einfach unreflektiert in die Neuzeit transpor-

tiert. Es gab sehr gute Interpreten. Schauen

sie sich die Ferienhäuser auf dem Ritten

und in Dreikirchen an. Auch die faschisti-

sche Architektur hatte ihre Qualitäten. Ich

glaube, dass ein Land wie Südtirol diese

Vergangenheit nur bewältigen kann, wenn

die inneren Strukturen und die Atmosphäre

des Landes in adäquate Architektur umge-

setzt werden. Das hat sehr viel mit Unsicht-

barem, mit inneren Werten und Maßstäben

zu tun, und weniger mit der Verwendung

von schon altbekannten Formen, die einen

Rückerinnerungswert und damit die Gefahr

der Flachheit in sich bergen.

Ritengo che in Alto Adige siate prevenuti

nella discussione. Non solo avete un’eredità

politica difficile da gestire, ma vi identificate

anche con una tradizione architettonica

molto tipica delle zone alpine, che porta in

sé alcuni pericoli se la si traspone nel con-

temporaneo senza elaborazione. Ci sono

stati degli eccellenti interpreti della tradizio-

ne alpina, penso ad esempio alle case di vil-

leggiatura del Renon e di Dreikirchen, ma

anche l’architettura fascista aveva le sue

qualità. Penso che una terra come l’Alto Adige

possa superare il suo passato solo se riusci-

rà a tradurre in adeguata architettura le sue

istituzioni e la sua atmosfera. Questo lo si po-

trà ottenere se si considereranno più i valori

interiori e la sensibilità di scala, che non il

recupero di antiche e conosciute simbologie

dall’insito valore evocativo, atteggiamento

che porta in sè il rischio dell’appiattimento.

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

Page 22: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion
Page 23: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Die hohen Teilnehmerzahlen bei EU-weiten

Wettbewerben haben eine Diskussion über

die Sinnhaftigkeit der Teilnahme ausge-

löst. Noch vor wenigen Jahren waren 10-15

Teilnehmer die Regel und die Wahrschein-

lichkeit, den Wettbewerb zu gewinnen,

dementsprechend groß. Heute liegen nicht

nur die Teilnehmerzahlen, sondern auch das

Niveau der Ausarbeitung um einiges höher.

Die Teilnahme an Wettbewerben wird

aus diesen Gründen immer mehr zu einem

„unwirtschaftlichen“ Unterfangen. Sind

internationale Wettbewerbe heute ein Fak-

tum oder sollten wir versuchen, zu regiona-

len Ausschreibungen zurückzukehren?

L’alto numero di partecipanti ai concorsi a

livello comunitario ha dato vita ad una dis-

cussione sul senso della partecipazione

stessa. Alcuni anni fa i partecipanti erano

di norma 10 o 15 e le probabilità di vincere

in rapporto erano abbastanza alte. Oggi

invece si è alzato non solo il numero dei

concorrenti ma anche il livello degli elaborati.

La partecipazione al concorso diventa per-

tanto sempre di più un’impresa “non red-

ditizia”. I concorsi internazionali sono oggi

una realtà o dobbiamo cercare di tornare

ai bandi regionali?

Giovanni Cavalieri Da noi

in provincia di Como, i concorsi fino ad

ora sono rimasti ad un livello medio; sentiti

questi numeri, credo possano essere defi-

niti di livello locale: una cinquantina di

iscritti e una ventina di progetti consegnati.

Con questo numero si riesce certamente a

gestire anche una giuria, perché si riesce

a fare più riunioni e a guardare i progetti

con più attenzione. Non pensiamo di avere

paura di organizzare concorsi con numeri

maggiori. Comunque sono costruiti un po’

a livello nazionale, nel senso che noi, più

vicini alla Svizzera, abbiamo ancora una

mentalità protezionista, perché vediamo

che gli architetti stranieri hanno effettiva-

mente qualità maggiori. Certamente i con-

corsi verranno aperti proprio per acqui-

sire esperienza, perché una delle cose po-

sitive dei concorsi sono proprio i confron-

ti e i dibattiti che suscitano.

Bei uns, in der Provinz Como, sind die Wett-

bewerbe bis heute auf einem mittleren, im

Vergleich mit den Teilnehmerzahlen in Süd-

tirol, auf einem „lokalen“ Niveau: etwa 50

eingeschriebene Teilnehmer und etwa 20

abgegebenen Wettbewerbsarbeiten. Bei die-

sen Teilnehmerzahlen gelingt es natürlich,

eine gute Jury zu organisieren, es ist möglich,

mehr Sitzungen zu machen und die Projekte

mit mehr Aufmerksamkeit zu betrachten.

Ich glaube nicht, dass wir Angst haben, Wett-

bewerbe für mehr Teilnehmer zu organisie-

ren. Unsere Wettbewerbe sind jedoch eher

auf nationaler Ebene ausgeschrieben, in

diesem Sinn, dass wir, als Nachbarn der

Schweiz, noch eine protektionistische Men-

talität haben, und weil wir sehen, dass die

ausländischen Architekten tatsächlich eine

höhere Qualität haben. Sicher, Wettbewerbe

werden gerade deswegen offen ausge-

schrieben, um Erfahrungen zu sammeln:

Auseinandersetzung und Diskussion sind

ein Vorzug der Wettbewerbe.

Gottlieb Hempel Die inter-

nationalen Wettbewerbe werden sich

ausbreiten. Ich möchte überhaupt nieman-

dem empfehlen, den eigenen Vorgarten

wieder einzuzäunen. Schon deshalb nicht,

weil unsere Welt einerseits durch die

neuen Medien viel kleiner geworden ist

und andererseits von allen Seiten interes-

sante Anregungen kommen.

I concorsi internazionali prenderanno an-

cora più piede. Non raccomanderei a nessu-

no di recintare nuovamente il proprio orti-

cello, perché il nostro mondo grazie ai me-

dia è diventato molto più piccolo e d’altro

canto abbiamo delle interessanti sollecita-

zioni provenienti da tutte le parti.

Kann der Aufwand für den einzelnen Teilneh-

mer durch zweiphasige Wettbewerbe oder

Bewerbungsverfahren verringert werden?

L’impegno per i singoli partecipanti può es-

sere ridotto attraverso concorsi a due fasi o

procedure di candidatura?

Jens Oberst Ich bin sehr skep-

tisch, ob zweiphasige Wettbewerbe auch

mehr Qualität bringen. Ich behaupte, dass

sie in der Qualität nicht das Niveau errei-

chen, das wir früher bei offenen einphasigen

Wettbewerben hatten. Wir selbst machen

oft die Erfahrung, dass wir schnell in ein

bis zwei Tagen ein Konzept hinwerfen, da-

mit sogar oft in die zweite Phase kommen

und dann feststellen müssen, dass das Pro-

jekt doch nicht mehr wert ist, als das

Papier, auf dem es gezeichnet wurde. Ich

möchte Wettbewerbe so offen wie möglich

halten, wenige Varianten und Verfahren

ausnutzen, einfach versuchen, das offene

Verfahren so häufig wie möglich einzusetzen.

Sono molto scettico sul fatto che i concorsi

in due fasi implichino anche più qualità.

A mio avviso in termini di qualità non rag-

giungono il livello che in passato avevano i

concorsi a fase unica. Noi stessi abbozzia-

mo un concetto in un paio di giorni, per poi

arrivare alla seconda tranche di lavoro e

constatate che il progetto non ha più

nemmeno il valore della carta su cui è dise-

gnato. Vorrei che i concorsi fossero mante-

nuti quanto più liberi possibile, sfruttando

poche varianti e procedure, e applicando il

più spesso possibile la procedura aperta.

Josef March Auch ich bin be-

züglich der zweistufigen Wettbewerbe

etwas skeptisch. Solche Wettbewerbe, in

dem Sinne, dass zwei Stufen ganz ausge-

arbeitet und entworfen werden müssen,

sollte man meines Erachtens nur dort an-

wenden, wo die Aufgabe wirklich komplex

ist. Wir haben diese Zweistufigkeit z.B.

beim Projekt Krankenhaus Bozen ange-

wendet. Im Nachhinein mussten wir fest-

stellen, dass die Zweistufigkeit überhaupt

nichts gebracht hat. Das Siegerprojekt

hätten wir in der ersten Stufe genau so ge-

funden. Ein zweistufiges Verfahren wäre

nur dann sinnvoll, wenn man den Aufwand

beim ersten Durchgang minimiert. Das

wäre das naheliegendste Verfahren, das wir

auch sofort anwenden könnten. Ich stelle

aber die Frage, ob sich der Aufwand wirk-

lich minimieren lässt? Denn die eigentliche

Arbeit liegt ja in der Entwicklung der Idee.

Anch’io sono scettico per quanto riguar-

da i concorsi a due fasi. A mio avviso

questi concorsi, dove le due fasi si intendo-

no come completamente elaborate, andreb-

bero utilizzati solamente quando l’incari-

co è veramente complesso. Ad esempio

abbiamo applicato questa procedura per

il progetto dell’ospedale di Bolzano.

A posteriori abbiamo dovuto constatare

che le due fasi non hanno portato alcun

vantaggio, infatti avremmo potuto individua-

re il progetto vincitore già dalla prima fase.

Una procedura a due fasi avrebbe senso

solamente se si riuscisse a minimizzare l’im-

pegno nella prima. Questa sarebbe la pro-

cedura più semplice e che potremmo ap-

plicare subito. Ma pongo il quesito: è dav-

vero possibile ridurre l’impegno al minimo?

Perché penso che il vero lavoro consista

nello sviluppo dell’idea.

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 24: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Werner Seidl Ich bin der Mei-

nung, dass man alle möglichen Wettbe-

werbsformen durchprobieren muss und ent-

sprechend der Größe und Wichtigkeit das

richtige Verfahren auswählt: von einstu-

figen Wettbewerben, die bei ganz vielen

Projekten funktionieren, bis hin zu zwei-

stufigen und geladenen Wettbewerben oder

Bewerbungsverfahren. Für die Bewerbungs-

verfahren hätte ich den Vorschlag, einen

Drittelmix zu machen: also beim dritten

Drittel der Leute, die sich mit Projekten be-

werben, gibt es z.B. eine Altersbegrenzung

von 35 Jahren. Es soll also gewährleistet

werden, dass Junge zum Zug kommen.

Junge in diesem Sinne, dass sie noch keine

großen Projekte verwirklicht haben.

Ansonsten müssen sie sich in einer anderen

Kategorie bewerben.

Sono dell’avviso che si debbano provare

tutte le possibili forme di concorso e che

secondo le dimensioni e l’importanza, an-

che la procedura debba essere la più ap-

propriata: dai concorsi ad una fase, che

funzionano molto bene nella magior parte

dei casi, sino alla procedura ristretta in

due fasi o alla procedura di candidatura.

Per quanto riguarda la procedura di can-

didatura proporrei una soluzione mista:

per un terzo dei partecipanti vi dovrebbe

essere ad esempio, una limitazione riguar-

do all’età, fissata in 35 anni. Si deve cioè

garantire che i giovani abbiano una possibi-

lità di riuscita. E per giovani intendo colo-

ro i quali non hanno ancora realizzato gran-

di progetti. Altrimenti dovrebbero rientrare

in un’altra categoria.

Marco Micheli Di per sè il

numero dei progetti garantisce in un con-

corso con procedura aperta una certa

qualità. Nella procedura di candidatura

il numero dei progetti è invece limitato

ed i giovani architetti ne restano esclusi.

Sono dell’avviso che tutti debbano avere

la possibilità di parteciparvi. I concorsi

ad una fase con procedura aperta hanno

questo vantaggio.

Allein durch die Anzahl der Projekte wird

bei einem offenen Wettbewerb eine ge-

wisse Qualität gewährleistet. Beim Be-

werbungsverfahren ist hingegen die An-

zahl der Projekte beschränkt und junge

Architekten kommen nicht zum Zug. Ich

bin der Meinung, dass alle die Möglichkeit

haben sollten mitzumachen; einstufige

offene Wettbewerbe haben diesen Vorteil.

In der Schweiz ist eine besondere Form des

Wettbewerbes in 2 Phasen entwickelt wor-

den. Wie funktioniert dieses Verfahren und

wie sind die Erfahrungen damit?

In Svizzera vi è una particolare forma di con-

corso in due fasi. Come funziona questa pro-

cedura e quali esperienze sono state raccolte?

Erich Bandi In der ersten Stufe

liefern die Teilnehmer ein Konzept auf

nicht mehr als zwei A3-Blättern. Sie werden

erstaunt sein, was Sie auf dieser Größe

darstellen können. Es ist in dieser Stufe

noch nicht wichtig, ob die Fenster am sel-

ben Ort sind wie im Grundriss. Wichtig ist,

dass ein richtiges Konzept vorliegt und ein

kompetenter Partner daraus ablesbar ist.

Bevor wir den Wettbewerb starten, wird

aufgrund des Raumprogrammes eine Mach-

barkeitsstudie erstellt. Dann wissen wir unge-

fähr, wie groß die Geschossflächen ausfallen

werden. Wir sehen relativ schnell, ob ein

Projekt das Raumprogramm erfüllt oder nicht.

Wenn es nicht erfüllt ist, dann schreiben wir

in der Kritik: „Das Preisgericht hegt Zweifel,

ob die Raumanforderungen erfüllt werden

können.“ In der Zwischenzeit, also in der

Bearbeitung für das Projekt 1:200, merkt der

Verfasser, dass das Konzept nicht geht und

ändert es. Das kann er. Wir glauben, dass

ein Architekt, der ein solches Konzept vor-

schlägt und nicht alle Räume ausweisen

kann, in der zweiten Stufe entsprechend

reagieren und die Anforderungen zur Zufrie-

denheit des Auslobers erfüllen kann. In der

zweiten Stufe heißt es dann: Vogel friss oder

stirb. So gibt man guten Konzepten eine

Chance. Wir haben mit diesem Verfahren

sehr gute Erfahrungen gemacht.

Al primo livello i partecipanti presentano un

progetto in non più di due fogli di formato A3.

Vi stupireste vedendo quello che riescono a

rappresentare in simili formati. In questa fase

non è ancora importante se le finestre siano

nello stesso punto indicato in pianta. Quello

che conta è che ci sia l’idea giusta da cui in-

dividuare un interlocutore competente. Prima

di partire con il concorso viene effettuato

uno studio di fattibilità sulla base del pro-

gramma volumetrico. Da quel momento sap-

piamo all’incirca quanto grandi risulteranno

le superfici dei piani. Quindi possiamo veri-

ficare in modo relativamente veloce se un

progetto adempie al programma volumetrico

o meno. Se non vi adempie, allora scriviamo

nel giudizio: “la giuria nutre dei dubbi sul

fatto che i requisiti di spazio possano essere

soddisfatti”. Così l’autore tiene conto, nel-

l’elaborazione per il progetto in scala 1: 200,

che l’idea concettuale non va e la modifica.

Lo può fare. Riteniamo che un architetto che

propone un buon progetto, pur se incompleto

nella definizione degli spazi richiesti, nella

seconda fase sappia reagire adeguatamente

e possa adempiere ai requisiti che l’ente

banditore ritiene debbano essere soddisfatti.

Nella seconda fase quindi o mangi la mine-

stra o salti dalla finestra. Così si offre una

possibilità ai buoni progetti. Con questa pro-

cedura abbiamo raccolto esperienze positive.

Thomas Simma Auch wir

haben Erfahrung mit zweistufigen Wettbe-

werben in der Schweiz, da wir an zweien

teilgenommen haben. Ich habe festgestellt,

als ich das Siegerprojekt nachher ange-

schaut habe, dass da eigentlich nicht sehr

viel mehr war, als schon im ersten Konzept.

Das Schwierigste ist, das Konzept zu er-

stellen, und nicht nachher die WC-Einhei-

ten zu lösen. Das Schweizer Modell der

zweiphasigen Wettbewerbe funktioniert aus

meiner Sicht als Teilnehmer nicht sehr gut.

Ich würde mir eine gesunde Mischung wün-

schen. Zweistufige Wettbewerbe sollte es

nur für gewisse Aufgaben geben.

Anche noi abbiamo fatto delle esperienze

con i concorsi a due fasi, dal momento

che abbiamo avuto l’esperienza di due par-

tecipazioni in Svizzera. Ho constatato, dopo

aver osservato a posteriori il progetto vin-

citore, che non c’era molto di più di quanto

non fosse già definito nella prima fase.

La cosa più difficile è riuscire ad elabora-

re un buon concetto e non risolvere alla

fine il disegno dei servizi igienici. Il modello

svizzero del concorso a due fasi, dal mio

punto di vista di partecipante, non funziona

molto bene. Io auspicherei un buon mix.

I concorsi a due fasi dovrebbero essere

utilizzati solo per certi compiti.

Erich Bandi Wir werden unseren

Weg weiterführen. Also zweistufige Wett-

bewerbe, zuerst Projektstudie und dann ein

Projekt 1:200. Neu geregelt wurde die Ent-

schädigung in der zweiten Stufe, auf Grund

der neuen Gesetzgebung konnte die Preis-

summe angemessen erhöht werden. Einla-

dungen zu machen ist bei uns strikt untersagt.

Ich bin überzeugt, dass unser Verfahren den

Jungen eine Chance bietet, am Wettbewerb

teilzunehmen und ihr Können zu zeigen.

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 25: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Noi proseguiremo sulla nostra strada. Quindi

concorsi a due fasi, prima uno studio di pro-

getto e poi un progetto in scala 1: 200. Il rim-

borso spese di solito assegnato nella se-

conda fase, è stato regolato in modo nuovo:

grazie alla nuova legislazione l’importo del

rimborso è stato adeguatamente aumentato.

Da noi gli inviti sono tassativamente vietati.

Sono convinto del fatto che la nostra proce-

dura offra ai giovani l’occasione di partecipa-

re e di mostrare le proprie capacità.

Der einfachste Weg, den Aufwand für die

Teilnehmer zu verringern, wäre eine Reduzie-

rung der geforderten Leistungen. Fassaden-

schnitte und räumliche Darstellungen sind

in der Regel für das Verständnis der Projekte

nicht notwendig. Wie weit kann aber die

Darstellung in den Plänen vereinfacht und

schematisiert werden, ohne dass auch die

Beurteilung der Projekte darunter leidet?

La strada più semplice per diminuire l’onere

per i partecipanti sarebbe di ridurre le presta-

zioni richieste. Sezioni di facciata e prospettive

di regola non sono necessarie alla compren-

sione del progetto. Fino a che punto la rappre-

sentazione può essere semplificata e sche-

matizzata senza che la valutazione ne soffra?

Gottlieb Hempel Wir Archi-

tekten sind die einzige Berufsgruppe, die

sich mit der „Res publica“, mit öffentlichen

Dingen beschäftigt. Wir haben einfach Spaß

daran mitzumachen, wenn irgendwo räum-

liche, inhaltliche und strukturelle architek-

tonische Lösungen gesucht werden. Das

ist einer der Gründe, warum wir an Wettbe-

werben teilnehmen. Dieses Eingreifen in

die „Res publica“ darf aber nicht mit Selbst-

ausbeutung bestraft werden, mit dem Ab-

verlangen von überflüssigen Details.

Noi architetti siamo l’unica categoria profes-

sionale che si occupa della “Res publica” in

modo tangibile. Ci piace collaborare quando

si cercano delle soluzioni architettoniche in

termini di spazio, contenuti e strutture. Questo

è uno dei motivi per i quali partecipiamo ai

concorsi. Il desiderio di intervenire nella “Res

publica” non può essere punito con l’auto-

sfruttamento, richiedendoci dettagli superflui.

Thomas Simma Uns interessiert

eigentlich nicht so sehr, ob die Fassade mit

dem Grundriss und dem Schnitt korreliert,

vielmehr wollen wir eine Idee transportie-

ren und versuchen, sie geschickt darzustel-

len. In Südtirol sind wir es von lokalen

Wettbewerben gewohnt, ein sehr ausgereif-

tes 200er Projekt vorzulegen: schon die

Wandstärken sind definiert, alles passt

genau. Wir können vom Ausland lernen,

dass es der Jury egal ist, ob die Statik hun-

dertprozentig passt. Sie muss nur ablesen

können, dass in diesem Projekt etwas drin-

nen ist. Ich möchte die Kollegen in Südtirol

auffordern, viel öfter Wettbewerbe zu

machen, vor allem aber die Wettbewerbe

mit weniger Aufwand zu machen. Wir kön-

nen es uns nicht leisten, einen Wettbewerb

zwei Monate lang zu betreuen. Das kommt

einfach zu teuer.

Non ci interessa molto se la facciata è cor-

relata alla pianta e alla sezione, vogliamo

invece percorrere un’idea e cercare di rap-

presentarla al meglio. In Alto Adige siamo

abituati nei concorsi locali, a presentare un

progetto compiuto in scala 1:200. Lo spessore

dei muri è esattamente indicato e tutto cor-

risponde. Possiamo imparare dai colleghi

stranieri quando dicono che alla giuria poco

deve importare se la statica è corretta al

100%. La giuria deve solo poter capire se il

progetto è valido. Vorrei invitare i colleghi

altoatesini a fare molto più spesso dei con-

corsi, e soprattutto a farli con meno dispen-

dio. Non possiamo permetterci di seguire

un solo concorso per due mesi interi. Si ca-

pisce da sé che costa troppo.

Stanislao Fierro Paradossal-

mente, a bandi estremamente dettagliati e

precisi, per un concorso finalizzato alla pro-

gettazione, corrispondono dei progetti ab-

bastanza sintetici in cui è più forte l’idea.

Probabilmente, sia per l’Amministrazione

che per uno studio professionale, affrontare

un concorso di progettazione come fosse

un concorso d’idee ridurrebbe a priori anche

i costi. E’ importante però dire chiaramente

se si tratta di un concorso d’idee perché se

si dice che è più importante l’idea allora lo

si affronterà come un concorso d’idee, che

richiede sicuramente molto meno lavoro da

parte di uno studio professionale. Quando

però si affronta un concorso finalizzato alla

progettazione, soprattutto supportato da

bandi estremamente seri e dettagliati, l’Am-

ministrazione probabilmente può richiedere

qualcosa di più, mettendosi al riparo rispet-

to alla qualità realizzatavi, perché a volte

la progettazione finale di alcuni progetti vin-

citori è solamente immaginabile.

Probabilmente i colleghi europei sono più

abituati di noi ad affrontare 30 o 40 concor-

si, in quanto puntano molto sull’idea, ma

quando ad un architetto si presenta un ban-

do di concorso estremamente dettagliato,

lui stesso giocherà con carte diverse.

Paradoxerweise korrespondieren oft ziem-

lich synthetische Projekte, deren Stärke

die Idee ist, mit sehr detaillierten und präzi-

sen Ausschreibungen für Wettbewerbe,

deren Ziel die Realisierung ist. Einen Pla-

nungswettbewerb zu betrachten, als wäre

es ein Ideenwettbewerb, würde wahr-

scheinlich von vornherein die Spesen der

Verwaltung und der Teilnehmer senken.

Es ist aber wichtig klar zu sagen, daß es

sich um einen Ideenwettbewerb handelt,

das heißt, daß eine Idee genügt. Also wird

man ihn als Ideenwettbewerb behandeln,

was sicher viel weniger Arbeit für ein Büro

bedeutet. Wenn jedoch ein Wettbewerb

für die Projektierung ausgeschrieben wird

und wenn vor allem die Auslobung sehr

genau und detailliert ist, dann kann die

Verwaltung vermutlich auch etwas mehr

verlangen, indem sie sich auf die Realisie-

rung beruft, denn bei manchen Siegerpro-

jekten ist die Qualität der Ausführung

nur zu erahnen. Wahrscheinlich sind die

euro-päischen Kollegen mehr als wir

daran gewöhnt an 30 oder 40 Wettbewer-

ben teilzunehmen, indem sie stark auf die

Idee setzen, doch wenn ein Architekt sich

einer sehr detaillierten Ausschreibung

stellt, wird er mit anderen Karten spielen.

Jens Oberst Die Erarbeitung

von Wettbewerbsbeiträgen hat viel mit der

Ausbildung zu tun. Wir haben möglicher-

weise gerade im süddeutschen Raum eine

Architekturausbildung, die das schnelle

Erarbeiten von Konzepten und Ideen redlich

gefördert hat. Jeder Architekt muss sich

selber die Frage stellen, was ihm seine

Arbeit wert ist. Ein Wettbewerb ist ein Bei-

trag zur Baukultur, dieser Aufwand rechnet

sich nie. Wir sind allerdings in der glück-

lichen Situation, unser Büro, zumindest

zur Zeit, ausschließlich über Wettbewerbe,

betreiben zu können. Ich bin der Meinung,

dass es völlig ausreichend ist, bei einem

Planungswettbewerb ein Konzept zu entwi-

ckeln, es darzustellen. Ich brauche, um eine

Arbeit zu würdigen, nicht die Maßkette. Mir

ist es völlig egal, ob die Wand 20 oder 30 cm

stark ist, ob eine Stütze fehlt oder nicht.

Wichtig sind ganz andere Parameter.

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

Page 26: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

L’elaborazione di progetti concorsuali ha

molto a che vedere con la formazione. Pro-

prio nella zona meridionale della Germania

il metodo d’insegnamento ha promosso atti-

vamente la rapida elaborazione di concetti

ed idee. Ogni architetto deve porsi la doman-

da di quanto gli sta a cuore il suo lavoro, per-

ché un concorso è un contributo alla cultura

del costruire. Siamo comunque nella felice

situazione in cui il nostro studio, per lo meno

attualmente, lavora solamente grazie ai con-

corsi. Sono dell’avviso che per un concor-

so sia sufficiente sviluppare un concetto

e rappresentarlo. Per poter apprezzare un

lavoro non ho bisogno di tutte le quote.

Non è importante se la parete ha uno spes-

sore di 20 o 30 cm, se manca una trave o

meno. Importanti sono ben altri parametri.

Josef March Keine Jury lässt sich

vom großen Aufwand beeindrucken oder gar

beeinflussen. Ich teile die Meinung, dass

die Architekten selbst versuchen sollen, den

Aufwand zu minimieren. Mir scheint es man-

chmal auch so zu sein, dass sich einzelne

Juroren mehr für Projekte interessieren, die

nicht alles ganz genau definieren und die noch

manches an Interpretationen offenlassen.

Penso che nessuna giuria si faccia impres-

sionare o influenzare dalla gran mole di lavoro.

Condivido però l’opinione che gli architetti

stessi dovrebbero cercare di ridurre al mini-

mo l’onere. Mi pare infatti che talvolta alcuni

giurati si interessino maggiormente di alcuni

progetti che non definiscono tutto esatta-

mente, ma che lasciano aperte ancora alcu-

ne interpretazioni.

Wolfgang Piller Es gibt natür-

lich einen wesentlichen Unterschied zwi-

schen der Wettbewerbskultur in Südtirol

und jener im Ausland, der sich dann in der

Darstellung und Ausarbeitung auswirkt.

Dieser wesentliche Unterschied besteht

darin, dass in Südtirol der Sieger mit der

Realisierung beauftragt wird. Die Wettbe-

werbe der letzten 20 Jahre waren Reali-

sierungswettbewerbe. Die ausländischen

Kollegen haben diese Gewissheit nicht,

d.h. sie können nicht a priori sicher sein,

einen Wettbewerbssieg auch zu realisieren.

Wir machen vielleicht den Fehler, dass

wir am Anfang schon einen Schritt zu weit

gehen. Es ist aber notwendig, in die Mate-

rie einzudringen, sonst bleibt die Aussage

einer Arbeit oberflächlich.

Vi è naturalmente una sostanziale differenza

tra la cultura concorsuale altoatesina e quella

estera, che poi si ripercuote sulla rappresenta-

zione e sull’elaborazione. Questa sostanziale

differenza deriva dal fatto che in Alto Adige

il vincitore del concorso viene poi incaricato

della realizzazione del progetto. I concorsi

degli ultimi 20 anni sono stati concorsi di rea-

lizzazione. I colleghi stranieri non hanno que-

sta certezza, ovvero non possono essere

sicuri a priori che la vincita di un concorso

comporti anche l’incarico di realizzazione

del progetto. Forse commettiamo l’errore di

spingerci troppo avanti sin dall’inizio. Ma è

necessario entrare nella materia, perché

altrimenti quanto si desidera esprimere nel-

l’elaborato rimane qualcosa di superficiale.

Jens Oberst Sie schildern die

Situation vor der EU-Öffnung. Und Sie schil-

dern sie so, als ob zu erwarten wäre, dass

die Projekte, die nun realisiert werden und

die nun nicht den Anforderungen entspre-

chen, die Sie zuvor formuliert haben, nicht

mehr die Qualität der Architektur vorher

haben. Ob dem so ist, werden die nächsten

Jahre zeigen. Ich möchte aber auch Folgen-

des zu bedenken geben: wo ist denn das

Vertrauen geblieben, das wir als Architekten

in die Jury und auch in den dahinter stehen-

den Bauherrn haben? Wir unterhalten uns

ja heute darüber, ob nun die Jury mit einem

mehr oder weniger lokalen oder internatio-

nalen Architekten besetzt sein soll. Und

wenn wir über einen Leistungskatalog nach-

denken, sollen wir dabei ins Detail gehen

oder das einfach bleiben lassen? Ich ver-

misse ein wenig dieses Vertrauen, denn in

diesen Wettbewerben soll ja keinem weh

getan werden, sondern gemeinsam nach

der bestmöglichen Lösung gesucht werden.

Die Jury versucht, anhand der Konzepte

herauszufinden, ob selbst bei diversen

Mängeln, die in ihnen enthalten sind, der

Partner in der Lage ist, diese Mängel in

der Zukunft auszuräumen. Die Jury trägt da

eine hohe Verantwortung: also abzuwägen

und zu sagen: hier ist das Konzept so gut

und so plausibel; auch wenn es noch nicht

im Detail entwickelt ist, glauben wir, dass

es möglich ist, die Mängel zu beheben.

Lei descrive la situazione prima dell’apertura

al livello europeo. La descrive come se ci

si dovesse attendere che i progetti che ven-

gono realizzati e che ora non soddisfano i

requisiti previsti da Lei testé citati, non abbia-

no più la qualità architettonica precedente.

Se sia veramente così, lo potremo verificare

nei prossimi anni. Vorrei tuttavia far riflettere

su questo aspetto: dove è andata a finire la

fiducia che avevamo nella giuria ed anche

nel committente? Oggi discutiamo se la giuria

debba essere composta da uno o più archi-

tetti locali o internazionali. Ma se pensiamo

a tutta la gamma di prestazioni possibili ha

senso entrare nel merito di ogni singolo detta-

glio o è meglio lasciar perdere? Questa fiducia

ora manca e me ne dispiace; questi concorsi

non servono per danneggiare chicchessia

ma per cercare congiuntamente la soluzione

migliore. La giuria cerca di capire se i buoni

progetti, pur con qualche carenza, possono

essere perfezionati in seguito. La giuria rive-

ste ed assume una grande responsabilità,

ovvero deve valutare se il progetto è soste-

nibile, anche se non è stato sviluppato in tutti

i dettagli, considerando se sia successiva-

mente possibile rimediare alle sue carenze.

In den Wettbewerbsausschreibungen sind

die Planungsvorgaben oft bis ins letzte De-

tail definiert, die Jury hingegen setzt sich

über diese engen Vorgaben hinweg. Wie

bindend sind die Vorgaben der Ausschrei-

bung für die Teilnehmer und für die Juro-

ren? Sollten in Zukunft wieder mehr Ideen-

wettbewerbe durchgeführt werden, um

den Planern mehr kreativen Spielraum zu

lassen und um der Jury eine freie Entschei-

dung für die beste Idee zu ermöglichen?

Nei bandi di concorso i compiti progettuali

sono spesso definiti fino al dettaglio, la giuria

al contrario trascura queste prescrizioni det-

tagliate. Quanto sono vincolanti queste pre-

scrizioni per partecipanti e giurati? In futuro

devono essere effettuati più concorsi di idee

per lasciare maggior spazio creativo ai pro-

gettisti e permettere alla giuria una decisio-

ne libera a favore dell’idea migliore?

Stanislao Fierro L’architet-

tura non nasce senza idee, assolutamente,

però le architetture non nascono senza

le necessità espresse nel programma

del concorso. Noi abbiamo la fortuna di

avere una committenza con le idee chiare,

abbiamo dei bandi estremamente chiari.

Il bando per noi è una base di partenza

importante. E’ questo il punto, nella storia

dell’architettura le migliori idee sono nate

in situazione di necessità, quando il com-

mittente aveva le idee chiare. Per cui, le

bellissime idee devono nascere da questa

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 27: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion
Page 28: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

chiarezza, da questi punti fermi, altrimenti

rimettiamo in gioco tutto.

Ohne Ideen kann Architektur nicht entste-

hen, aber ebenso wichtig für die Architektur

sind die Erfordernisse, welche in der Aus-

schreibung definiert sind. Wir haben das

Glück, dass unsere Bauherrschaft sehr klare

Ideen hat, wir haben sehr genaue Auslobun-

gen. Die Ausschreibung ist für uns ein wich-

tiger Ansatz. Das ist der Punkt: In der Archi-

tekturgeschichte sind die besten Ideen aus

Notwendigkeiten geboren worden, wenn

der Bauherr klare Vorgaben gemacht hat.

Deshalb müssen die schönsten Ideen aus

dieser Klarheit entstehen, sie müssen aus

diesen Vorgaben wachsen, ansonsten setzen

wir alles aufs Spiel.

Werner Seidl Ich glaube, dass

in Zukunft beim Ausschreibungstext zwi-

schen „muss“ und „kann“ unterschieden

werden muss. Eine Muss-Bestimmung bleibt

dann auch eine Muss-Bestimmung und Soll-

Bestimmungen können frei ausgelegt wer-

den. Es gab in der Vergangenheit einige

Wettbewerbe, wo sich das im Laufe der

Jurierung geändert hat und ganze Projekte

auf einmal nichts mehr wert waren, weil

sie auf dem falschen Ort gestanden sind.

In einer beengten Situation z.B. oder bei

komplexen Anforderungen kann ich ein gu-

tes Konzept haben, bekomme aber später

bei weitem nicht das ganze Raumprogramm

unter. Das verändert das Projekt natürlich

wesentlich. In einem Realisierungswettbe-

werb muss man einfach 90% oder 95% des

Raumprogramms unterbringen, sonst hat

man die Aufgabe nicht erfüllt. Für komple-

xere Wettbewerbe wäre ein zweistufiger

Wettbewerb ein guter Weg.

Ritengo che in futuro nell’elaborazione dei

bandi si debba distinguere tra il “si deve”

e il “si può”, una norma imperativa rimane un

obbligo, una facoltativa può essere in-

terpretata liberamente. In passato abbiamo

avuto alcuni concorsi durante i quali tali

norme sono cambiate e improvvisamente

i progetti non avevano più alcun valore per-

ché erano stati concepiti con i presupposti

sbagliati. In una situazione particolare, ov-

vero in caso di temi complessi, posso avere

un buon progetto che però non soddisfa il

programma volumetrico richiesto, aspetto

che modifica sostanzialmente il progetto,

nello sviluppo successivo. Nei concorsi di

realizzazione deve risultare risolto almeno il

90-95% del programma volumetrico, altri-

menti non si è adempiuto al compito. Per

concorsi complessi sarebbero maggiormen-

te praticabili le due fasi .

Josef March Ideenwettbewer-

be sind meistens Wettbewerbe, die eine

Verwaltung dann ausschreibt, wenn sie

nicht genau weiß, was sie will. Deswegen

scheiden sie für mich fast ganz aus. Wir

bemühen uns, Muss- und Soll-Bestimmun-

gen auseinander zu halten, und die Koordi-

natoren bemühen sich darum, die Planungs-

richtlinien ganz genau zu definieren. Das

ändert aber nichts an der Tatsache, dass

die Jury heute einfach sehr flexibel sein

muss und auch mit scheinbar unvollständi-

gen Unterlagen umzugehen wissen muss.

Bei uns werden alle Wettbewerbe, die

wir durchführen, realisiert. Es gibt keinen

Wettbewerb, wo das Ergebnis in der Schub-

lade bleibt. Wir sind stolz darauf, dass

das machbar ist. Der Anreiz für die Teilneh-

mer, am Wettbewerb mitzumachen, ist da-

her sehr groß und zieht natürlich auch

gute Architekten an. Bezüglich des Pro-

jekts Uni Brixen wurde kritisiert, dass nur

zwei Drittel des Raumprogrammes beim

Wettbewerb vorhanden waren. Ich glaube,

dass die Jury trotzdem richtig gehandelt hat.

Sie hat ein Projekt ausgewählt, in dem

wirklich vieles nur im Ansatz definiert war.

Aber es war eine gute, starke und reali-

sierbare Idee. Wir haben heute dank der

guten Zusammenarbeit mit Architekt Oberst

alle Probleme gelöst. Das Projekt wird

gebaut, die Grundidee ist geblieben.

I concorsi di idee sono generalmente quelli

che un’amministrazione bandisce quando

non sa esattamente ciò che vuole. Per que-

sto a mio avviso sono generalmente da scar-

tare. Noi cerchiamo di tenere distinte la

norma facoltativa da quella imperativa ed

i coordinatori si adoperano per definire esat-

tamente le linee progettuali. Ciò non modi-

fica il fatto che al giorno d’oggi la giuria

debba essere molto flessibile e debba saper

esaminare anche la documentazione che

può sembrare incompleta. Tutti i concorsi

che abbiamo svolto hanno sempre portato

alla realizzazione del progetto. Non esiste

un concorso per il quale il progetto vincitore

sia rimasto non realizzato e di questo siamo

orgogliosi. Lo stimolo a partecipare al con-

corso è forte e vi partecipano anche archi-

tetti di buon livello. Per quanto concerne

il progetto dell’università di Bressanone è

stato criticato per il fatto che solo due terzi

del programma volumetrico fosse stato de-

finito. Ritengo comunque che la giuria abbia

agito correttamente scegliendo un progetto

nel quale molto era solo abbozzato, perchè

si trattava di un progetto con una buona idea,

forte e plausibile. Grazie all’ottima collabora-

zione con l’arch. Oberst abbiamo trovato

una soluzione a tutti i problemi. Il progetto

viene realizzato, e l’idea di fondo è rimasta.

Ulrich Weger Ich finde, dass man

einen Wettbewerb nicht nur aus Regeln zu-

sammengesetzt sehen soll. Das Instrument

muss flexibel sein, auch in Hinsicht auf das

Programm. Wenn ich an einem Wettbewerb

teilnehme, möchte ich auch das Programm

in Frage stellen können. Denn interessant ist

ja, Themen grundsätzlich anzugehen.

Anch’io trovo che un concorso non debba

essere composto solo da regole. Lo stru-

mento deve essere flessibile anche in rela-

zione al programma. Se partecipo, voglio

anche poter mettere in dubbio quel program-

ma, perché è interessante affrontare i temi

nella loro sostanza.

Wettbewerbe werden vorwiegend für die

traditionellen Bauaufgaben im öffentlichen

Bereich ausgeschrieben, wie Schulen, Ver-

waltungsbauten oder Platzgestaltungen.

Städtebauliche Wettbewerbe sind eine

Seltenheit, Wettbewerbe für Ingenieurs-

bauten gibt es praktisch nicht. Warum wird

der Qualitätsanspruch bei Ingenieursbau-

ten permanent vernachlässigt?

I concorsi vengono prevalentemente banditi

per lavori pubblici tradizionali come scuole,

edifici amministrativi o arredo di piazze.

I concorsi urbanistici sono una rarità e

quelli d’ingegneria non vengono pratica-

mente realizzati. Perché il livello qualitativo

per opere di ingegneria viene permanente-

mente trascurato?

Ulrich Weger Interessant war

für mich, dass das Krankenhaus Bozen ein

Wettbewerbsthema für Architekten war.

Architekt March hat erzählt, wie schwierig

es ist, Politiker von manchen Wettbewerben

zu überzeugen. Wie ist das dann erst bei

Ingenieursbauten? Die Hochbauten sind ja

nur ein sehr kleiner Teil der Bauvorhaben

der öffentlichen Hand. Ist auch bei Ingenieurs-

bauten die architektonische Qualität oder

die Qualität des Ortsbildes ein Thema?

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 29: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Per me è stato interessante che l’ospeda-

le di Bolzano sia divenuto tema di concorso.

L’architetto March ha raccontato quanto sia

difficile convincere i politici della necessità

di alcuni concorsi. Cosa accade con le opere

di ingegneria? Le infrastrutture sono solo

una piccola parte degli appalti pubblici.

Anche per le opere di ingegneria la qualità

architettonica o la qualità estetica dell’am-

biente costituiscono un fattore importante?

Josef March Der Kollege Weger

hat den Wettbewerb für das Krankenhaus

Bozen angesprochen. Das war eine kom-

plexe Aufgabe. Schon allein die Formulie-

rung des Raumprogrammes ist bei einem

so großen Projekt schwierig. Der Wettbe-

werb hat gezeigt, dass wir im Stande sind,

auch für sehr komplexe Aufgaben klare

Vorgaben auszuarbeiten. Daher konnten wir

auch gleich einen Realisierungswettbewerb

durchführen. Stichwort Wettbewerbe für

Ingenieursbauten: Ich habe das Gefühl, dass

Politiker auch hier für architektonische

Qualität gewonnen werden können, wenn

wir initiativ sind. Wir sollten wieder ein-

mal einen Vorstoß wagen.

Il collega Weger ha citato il concorso per

l’ospedale di Bolzano. Si è trattato di un

compito complesso che già nella formulazio-

ne del programma volumetrico ha avuto le

prime difficoltà. Il concorso ha dimostrato

che siamo in grado di elaborare chiari indi-

rizzi anche per lavori molto complessi.

Pertanto abbiamo potuto effettuare subito

un concorso di realizzazione. Per quanto

riguarda i concorsi per opere di ingegneria

ho la sensazione che i politici debbano es-

sere convinti delle opportunità offerte dalla

qualità architettonica, se vogliamo continua-

re ad essere propositivi. Dovremo fare an-

cora una volta un passo coraggioso.

Es passiert immer wieder, dass Wettbewer-

be ausgeschrieben und juriert werden und

erst in der Folge eine Reihe von ungelö-

sten Fragen zum Vorschein kommen, durch

die das Projekt selber in Frage gestellt wird.

Kann ein Wettbewerb auch Probleme lösen,

an denen die Politiker gescheitert sind?

Welche Beziehung besteht zwischen politi-

scher Kultur und Baukultur?

Accade ripetutamente che i concorsi ven-

gono banditi e conclusi, e solo successiva-

mente si presentano una serie di problemi

irrisolti che mettono in dubbio il progetto

stesso. Un concorso può trovare una solu-

zione per problemi sui quali nemmeno i po-

litici sono d’accordo? Quale relazione esiste

tra cultura politica e cultura edilizia?

Erich Bandi Wir haben öfters er-

lebt, dass Politiker Probleme, die sie lösen

sollten, in einen Wettbewerb mit hineinge-

tragen haben, indem sie gesagt haben, das

sollen die Architekten mit einem Architek-

turwettbewerb lösen. Ein Architekturwett-

bewerb kann solche Probleme nicht lösen.

Spesso abbiamo vissuto sulla nostra pelle la

contraddizione dei politici, che hanno portato

nei concorsi i problemi che non erano stati in

grado di risolvere, demandando la soluzione

agli architetti tramite un concorso di archi-

tettura. Un concorso di architettura non può

trovare una soluzione a simili problemi.

Gottlieb Hempel Wettbewerbe

sind keine Instrumente für kommunale und

politische Entscheidungen. Ein Wettbewerb,

ausgeschrieben nach dem Motto: „Da ma-

chen wir erst einmal einen Wettbewerb,

dann wird sich die Meinung im Stadtrat

schon klären“, ist ein Missbrauch. Am Ende

wird nämlich gar nichts gebaut, und die

ganze Arbeit und der Aufwand der Archi-

tekten, die an diesem Wettbewerb teilge-

nommen haben, war umsonst. Wir sprechen

zur Zeit viel von Architekturpolitik.

Einerseits um die Baukultur zu fördern und

andererseits um Auswüchsen entgegenzuar-

beiten. Politische Kultur macht Baukultur

erst möglich. Das bedeutet, dass Politiker,

die sich mit Bauen beschäftigen oder über-

haupt im Zusammenhang mit Bauen tätig

sind, sich auch eine gewisse Erfahrung in

der Baukultur aneignen müssen. Nicht jedes

Land hat das Glück wie Finnland, in dessen

Verfassung die Baukultur als politisches

Ziel aufgenommen wurde.

I concorsi non sono strumenti decisiona-

li comunali o politici in genere. Un concor-

so bandito secondo il motto “facciamo

prima il concorso e poi l’opinione di giunta

cambierà”, è un errore. Alla fine non si

costruirà nulla e l’intero lavoro e l’impegno

degli architetti che hanno partecipato sarà

stato vano. Da molto tempo parliamo trop-

po di politica dell’architettura. Da un lato

si vuole promuovere la cultura edilizia e

dall’altro si vogliono contrastare le degene-

razioni. La cultura politica rende possibile

la cultura architettonica. Ciò significa che

i politici che si occupano di costruzioni o

che operano nei settori connessi all’edili-

zia, debbono acquisire una certa esperien-

za in materia di cultura architettonica.

Non ogni paese ha la fortuna della Finlan-

dia, che ha previsto nella costituzione la

cultura edilizia come obiettivo politico.

Gehören Vermittlung und Öffentlichkeitsar-

beit im Anschluss an den Wettbewerb zu

den Aufgaben der öffentlichen Verwaltung?

Informazione e divulgazione dopo i concorsi

sono compiti spettanti alla pubblica amminis-

trazione?

Christoph M. Fingerle Ich

möchte das Thema der Nachbereitung an-

sprechen. Wir haben zwar immer für mo-

derne Architektur gekämpft, aber es war

äußerst schwierig, sie durchzusetzen.

Ich glaube, dass Vermittlungsarbeit not-

wendig ist. Ein Beispiel: Die Bushaltestel-

len von Jens Oberst sind in den Medien

heftig diskutiert worden. Ich plädiere da-

her für eine Art Nachbereitung, also Vermitt-

lung und kontinuierliche Auseinanderset-

zung mit dem Nutzer und dem Publikum.

Vorrei trattare l’aspetto di questa fase

successiva. Abbiamo sempre lottato per

l’architettura moderna ed è stato molto

difficile imporla. Ritengo che il lavoro di in-

formazione sia necessario. Citerò un esem-

pio: le pensiline della fermata degli auto-

bus progettate da Jens Oberst, sono state

oggetto di animata polemica sui giornali.

Sono a favore di un dibattito successivo,

e quindi per una mediazione ed un confron-

to continuo con l’utente ed il pubblico.

Josef March Wie wir beim Bei-

spiel „Bushaltestelle Brixen“ gesehen haben,

kann Architektur die Gemüter heftig erhitzen.

C o n c o r s i i n d i s c u s s i o n e

Page 30: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Wir sollten dem etwas entgegensetzen und

uns der Diskussion stellen. Ich hege aber

Zweifel, ob dem Informationsdefizit der Be-

völkerung hinsichtlich moderner Architek-

tur mit einigen Diskussionen über dieses

„Busunterstandshäuschen“ ausreichend

entgegengewirkt werden kann. Ich persön-

lich baue da lieber und zeige dann am

Schluss, wie es aussieht. Leider unterstützt

uns die Presse meistens nicht. Die Presse

berichtete über die Bushaltestelle in Brixen:

„Die hässlichen Häuschen. Die hässlichen

Unterstände.“ Dennoch wäre eine Nachbe-

arbeitung, die Sensibilisierung der Bevölke-

rung ein wichtiges Vorhaben.

Se prendiamo ad esempio le pensiline per

la fermata del bus a Bressanone, allora ve-

diamo che l’architettura può far riscaldare

gli animi. Dovremo confrontarci e creare un

dibattito su questi temi. Nutro però dei dubbi

che il deficit di informazione del pubblico

riguardo all’architettura moderna possa

essere sufficientemente colmato da alcune

discussioni su questa pensilina. Personal-

mente, preferisco prima costruire e poi mo-

strare come il progetto è stato realizzato.

Bisogna anche dire che purtroppo la stampa

non ci sostiene: in quel caso ha definito le

pensiline come “le orribili casette”. Tutta-

via un’elaborazione successiva e una sensi-

bilizzazione della popolazione, dovrebbero

essere importanti obiettivi.

Christoph M. Fingerle Ich

glaube nicht, dass wir den Leuten so einfach

etwas vorsetzen können. Es ist wichtig, die

Projekte mit Veranstaltungen zu begleiten.

Wir müssen die Konfrontation und die Debatte

riskieren, auch wenn die Zeitungen even-

tuell falsch darüber informieren. Ein Beispiel

ist das Projekt von Thomas Helt für das Kul-

turhaus in Luzern. Darüber wurde per Volks-

abstimmung entschieden. Fazit: Die Be-

völkerung steht hinter diesem Projekt, ob-

wohl es sehr gewagt und mutig ist und an

einem sehr exponierten Platz steht. Es ist

wichtig, über Zusammenhänge aufzuklären,

und den Leuten die Möglichkeit zu geben,

sich mit dem Projekt auseinanderzusetzen.

Das Kulturhaus ist inzwischen das Wahr-

zeichen von Luzern geworden.

Ritengo che non si possa semplicemente im-

porre qualcosa alla gente. È importante ac-

compagnare i progetti con delle manifesta-

zioni. Dobbiamo affrontare il confronto e il

dibattito e discutere con la gente anche se i

giornali riportano delle informazioni errate.

Un esempio: il progetto di Thomas Helt per

la casa della cultura di Lucerna, sottoposto

a referendum popolare. La popolazione ha

sostenuto questo progetto collocato in una

piazza molto in vista, benchè coraggioso e

ardito. È importante chiarire le relazioni e

dare alla gente la possibilità di confrontarsi

con i progetti. La casa della cultura nel frat-

tempo è diventata il simbolo di Lucerna.

Die öffentliche Verwaltung als Bauherr

trägt eine große Verantwortung für die Qua-

lität der gebauten Umwelt. Die öffentliche

Verwaltung in Südtirol hat sich dabei als

besonders engagierter Bauherr profiliert.

Wie unterscheidet sich die Situation hier

von der in anderen europäischen Staaten?

Wird die Südtiroler Landesverwaltung auch

weiterhin bereit sein, die Baukultur durch

Wettbewerbe zu fördern?

L’amministrazione pubblica come committen-

te ha una grande responsabilità per la qualità

di quanto viene costruito, e in Alto Adige si

è distinta particolarmente come attivo com-

mittente. In che cosa si distingue la situazio-

ne locale da quella di altri paesi europei?

L’amministrazione provinciale altoatesina

sarà disposta anche in futuro a promuovere

la cultura edilizia attraverso i concorsi?

Jens Oberst Ich wiederhole

nochmals: Bauherr und Architekt müssen

ein gutes Team sein. Die Ausbildung des

Bauherrn ist dabei mindestens so wichtig

wie die des Architekten. Ich habe bereits

erzählt, dass uns in Deutschland sukzessive

kompetente Partner abhanden kommen.

Und zwar dadurch, dass die öffentliche Hand

fast alles an Projektsteurer vergibt und sich

niemand mehr verantwortlich fühlt. Meiner

Meinung nach hat die öffentliche Hand

nach wie vor eine soziale Verantwortung.

Wir diskutieren in Deutschland nur noch

darüber, ob es überhaupt Architektur gibt.

Das heißt, sie ist in der Öffentlichkeit nicht

mehr wahrnehmbar. Wir schauen uns zwar

Architektur an und konsumieren sie wie

irgendwelche Hochglanzzeitschriften, aber

wir diskutieren nicht mehr darüber.

Ripeto ancora una volta: il committente e

l’architetto devono formare una squadra

affiatata. La competenza del committente

è importante quanto quella dell’architetto.

Ho già avuto modo di raccontare che in

Germania mancano sempre più i partner

competenti; la pubblica amministrazione

delega quasi tutto ad un coordinatore e

nessuno si sente più responsabile, mentre

a mio avviso la pubblica amministrazione

deve avere oggi come ieri una responsabi-

lità di carattere sociale. Ormai in Germania

discutiamo se esista ancora l’architettura.

Ciò significa che questa non viene più per-

cepita come bene pubblico. Noi ammiriamo

le opere architettoniche o le consumiamo

sulle riviste patinate, ma non mettiamo più

niente in discussione.

Josef March Zur Situation in

Südtirol: Es ist nicht leicht, Architekten für

die öffentliche Verwaltung zu finden. Die

Folge davon ist, dass wir zuwenig internes

Personal haben. Daher beschäftigen wir

auch eine Reihe externer Mitarbeiter. Wir

sind ein großes Team und haben viele gute

interne Projektsteurer und viele gute ex-

terne. Als Landesverwaltung werden wir

Planungswettbewerbe weiterhin mit der

gleichen Begeisterung wie bisher durch-

führen. Denn wir möchten etwas für die

Architektur im Lande tun und gute Archi-

tektur realisieren. In Zusammenarbeit mit

der Architektenkammer werden wir Wege

finden und geeignetere und angemesse-

nere Verfahren.

Per quanto concerne l’Alto Adige non è

facile trovare degli architetti che lavorino

per la pubblica amministrazione. Ne conse-

gue che abbiamo troppo poco personale al-

l’interno di essa e per questo abbiamo bi-

sogno di una serie di collaboratori esterni.

Siamo una grande squadra ed abbiamo

buoni responsabili di progetto, sia interni

che esterni. L’amministrazione provinciale

è intenzionata ad indire altri concorsi di pro-

gettazione con lo stesso entusiasmo attua-

le, perchè vogliamo continuare a fare del-

l’architettura in loco e che sia di qualità.

In collaborazione con l’Ordine degli Archi-

tetti troveremo la maniera e le procedure

adeguate per realizzare tutto ciò.

W e t t b e w e r b e i n D i s k u s s i o n

Page 31: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion
Page 32: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Anmerkung zu den Foto-Inserts von Josef Rainer: „Raum 10“, 1998-2000, Fotografien s/w

Städtebau- oder Architekturmodelle zur Veranschaulichung geplanter oder – seltener – zur Repro-

duktion fertiggestellter Bauwerke, sind im Grunde Darstellungen einer abwesenden Größe im

verkleinerten Maßstab. Die plastischen und fotografischen Arbeiten von Josef Rainer (geboren

1970 in Brixen) setzen zwar auch auf Maßstabsverschiebungen und haben häufig Modellcharak-

ter, sind im Unterschied zu den Baumodellen aber keine Platzhalter für Absenzen. Das Spiel mit

dem Maßstab ist hier nicht Mittel zum Zweck, sondern das eigentliche Thema: Kleine Figuren aus

Gips beziehen Stellung zu realen Objekten (einem Farbkübel oder einem Stuhlbein), die in diesem

neuen fiktionalen (Kunst-)Kontext zu Architekturen mutieren. Reale Raumsituationen erzeugen

künstliche Räumlichkeiten, Phantasmagorien, und nehmen surreale gigantische Dimensionen an.

In der fotografischen Bearbeitung seiner Figurenarrangements potenziert Josef Rainer die Illu-

sion/Irritation, insbesondere wenn Aufnahmen derselben Szenerie ihrerseits dann als Bild im Bild

auftreten (z.B. als „Plakat“), sodaß nicht mehr ein Verhältnis, sondern mehr noch das Verhältnis

von Verhältnissen thematisiert wird.

Die vom Künstler wahlweise eingesetzten Präsentationsformen der Installation oder der

Fotografie in den unterschiedlichsten Formaten oder auch ihrer integrierten gleichzeitigen Prä-

senz betreiben ein komplexes Spiel mit den Grenzen von Innen und Außen, mit der Beziehung von

realem und fotografischen Bildraum, von Bildrand und Wand/bzw. Raum, von Kunstkontext und

Umwelt – und nicht zuletzt über die menschliche Existenz und ihr Verhältnis zum Kosmos. Dabei

haben die Figurenkonstellationen dieser verschachtelten und aufeinander verweisenden Präsen-

tationsformen narrativen Charakter, neuerdings auch in der Art der simultanen Darstellung leicht

lesbarer Handlungsabläufe auf einem einzigen Tableau, als Low-Tech-Kino gewissermaßen.

Letzthin sogar als Inszenierung in einem Reisekoffer. Ironie und Leichtigkeit kennzeichen die ver-

schiedenen Spielzüge dieses Werks zwischen humorvoller Fiktion und einer den Betrachter her-

ausfordernden beziehungsreichen Bildkomposition.

Page 33: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Gli inserti fotografici di Josef Rainer: “Raum 10”, 1998-2000, fotografie b/n. I plastici urbanistici o

architettonici che servono ad illustrare opere edilizie, progettate – o più di rado – realizzate, non

sono che la rappresentazione in scala ridotta di una realtà assente. Allo stesso modo si può dire

che le opere plastiche e fotografiche di Josef Rainer, (nato nel 1970 a Bressanone) rappresentino

la realtà attraverso slittamenti di scala ed hanno si il carattere del modello, ma a differenza dei

plastici, non sono surrogati di elementi assenti. Il gioco con la scala di rappresentazione in que-

sto caso non è solo il mezzo di cui ci si serve ma il tema stesso: piccole figure in gesso si collo-

cano davanti ad oggetti reali (un secchio di colore o la gamba di una sedia), che a loro volta mu-

tano in questo nuovo contesto di fiction artistico in vere e proprie architetture. Le reali situa-

zioni spaziali creano luoghi artificiali, fantasmagorie di dimensioni gigantesche e surreali.

Nell’elaborazione fotografica dei suoi arrangiamenti plastici Josef Rainer amplifica l’illusione/-

esasperazione, specie quando le riprese di un’identica messa in scena si ripresentano come

immagine nell’immagine (p. es. come “manifesto”), tematizzando non solamente un rapporto, ma

rendendo ancor più tematico il “rapporto tra i rapporti”.

Le forme di rappresentazione impiegate dall’artista come l’installazione o la stampa foto-

grafica nei suoi più diversi formati, così come anche la loro compresenza integrata, creano un

complesso gioco concettuale tra interno ed esterno, di relazione tra l’immagine reale e quella

fotografica, di confine tra il bordo dell’immagine e la parete, o di contesto artistico e ambiente –

infine tra l’esistenza umana e la sua relazione con l’universo. Inoltre, le complesse costellazioni

di figure in queste forme di presentazione di reciproco rimando evidenziano un carattere narrati-

vo, recentemente anche in qualità di rappresentazione simultanea con trame di facile lettura su

un unico piano, una sorta di cinema low-tech. Giungendo addirittura alla messa in scena in una

valigia. Ironia e leggerezza sono i segni distintivi di queste opere, tra la fiction piena di humor e

una composizione figurativa ricca di relazioni, che sfidano l’osservatore.

Marion Piffer Damiani

Page 34: Concorsi in discussione-wettbewerbe_in_diskussion

Herausgeber / Editore

Architektenkammer

der Provinz Bozen

Ordine degli Architetti

della Provincia di Bolzano

Organisation / Organizzazione

Wettbewerbsausschuss

der Architektenkammer

Comitato Concorsi

dell’Ordine degli Architetti

Redaktion / Redazione

Umberto Bonagura

Elisabeth Schatzer

Susanne Waiz

Textbearbeitung

Elaborazione testi

Roland Baldi

Umberto Bonagura

Gertrud Kofler

Imgard Mitterer

Elisabeth Schatzer

Thomas Simma

Susanne Waiz

Journalistische Bearbeitung

der italienischen Texte

Sintesi giornalistica

dei testi in italiano

Cristina Vignocchi

Journalistische Bearbeitung

der deutschen Texte

Sintesi giornalistica

dei testi in tedesco

Susanne Barta

Übersetzungen / Traduzioni

Umberto Bonagura

David Casagranda

Kuratorin Foto Inserts

Josef Rainer

Curatrice foto inserts

Josef Rainer

Marion Piffer Damiani

Grafik / Grafica

Isabella Fabris, Lupe (BZ)

Druck / Stampa

Europunto (VR)