das arbeitsleben in amerikanischen bibliotheken
DESCRIPTION
A Pecha Kucha-style presentation on working in American libraries (in German). Presented in 2009 at the Bibliothekartag in Erfurt.TRANSCRIPT
Das Arbeitsleben in den USA
Dale Askey
Das Arbeitsleben in den USA
• 20 Punkte in 6 Minuten 40 Sekunden
• Pecha Kucha Präsentationsstil
• http://de.wikipedia.org/wiki/Pecha_Kucha
• Los geht’s
1 Unmengen von Bibliotheken
• > 3.500 Hochschulbibliotheken
• > 9.000 öffentliche Bibliotheken
• ~ 100.000 Schulbibliotheken
• 123,129 insgesamt
• Quelle: ALA Library Fact Sheet 1
2 Ein berufsqualifizierender Abschluss
• MLS – Master of Library Science
• kein Bachelorsabschluss (mehr)
• ~ 50 Hochschulen mit diesem Fach im Angebot, nicht besonders günstig geographisch verteilt
3 Einschichtiger Beruf
• kein Dipl-Bibl.
• kein höherer Dienst
• nur: Librarian
Foto: jazzmodeus @ flickr
4 Promotion nicht nötig
• viele BibliotheksdirektorInnen ohne Promotion
• die Mehrheit der subject librarians haben keinen Doktortitel
5 faculty status
• academic librarians (Bibliothekare in WB) haben oft den gleichen Status als Professoren
• können verbeamtet werden (tenure)
• sitzen oft in Universitätsgremien (akad. Senat, usw.) - stimmberechtigt
6 Keine Besoldungsordnung / BAT
• es herrscht der freie Markt
• man verdient mehr in einer WB als in einer ÖB, mit manchmal recht gewaltigen Unterschieden
• auf der Führungsebene sieht man staunenerregende Gehälter (z.B.- Bibliotheksdirektor > $150,000)
7 Frauenherrschaft
• ALA Mitgliedschaft: 80% Frauen, 18% Männer (was, 2% unentschieden?)
• ACRL Mitgliedschaft (wissenschaftliche Bibliotheken): 73% Frauen, 25% Männer
• persönliche Erfahrung: vier Bibliotheken, noch kein Direktor
• Quelle: Library Journal, 17 Dezember 2008
8 Lange Öffnungszeiten
• ÖB – ca. 60 Stunden, fast immer samstags, oft sonntags
• WB – i.d.R. mehr als 100, immer samstags und sonntags (während des Semesters)
• Viele Experimente mit 24-Stunden-Betrieb
9 Ein (großer) Bibliotheksverband
• American Library Association – 60.000 Mitglieder
• aber doch: 11 Divisions, die zum Teil als selbstständige Verbände fungieren – Association of College & Research Libraries, Public Library Association, et al.
• und noch: SLA, MLA, usw.
10 Freihand, Freihand überall
• Freihandaufstellung dominiert
• Magazine in der Regel nur für Alt- und Rarabestände
• An der Yale University können 18-jährige Erstsemestler Drucke aus dem 17. Jh. ausleihen und mit nach Hause nehmen
11 Das war kein Witz
12 Bibliothek als „social center“
• Ob WB oder ÖB, Bibliothek als Ort hat eine bedeutende soziale Funktion
• Viele kostenlose Arbeitsplätze mit Rechnern, Internetanschluss
• Sofas, Lesenischen
• Café (oft)
Foto: kaufmans @ flickr
13 Geselligkeit
• die Arbeitsatmosphäre ist oft locker und informell
• man stellt Fragen, interessiert sich für Neuigkeiten
• wenig geschlossene Türen
14 Vielfältigkeit
• man bemüht sich, die Mitarbeiter in verschiedenen Projekten einzubinden
• besonders unter den Bibliothekaren hat man eine große Bandbreite an Möglichkeiten
15 Bücher bewegen sich
• in dezentralen Bibliothekenssystemen werden Bücher zu den Benutzern gebracht, nicht umgekehrt
• auch wenn die Häuser nur 100m voneinander stehen
16 Der Kunde ist König
• customer service in den USA ist eine Kunstform
• die Erwartungen an Bibliotheken sind dementsprechend hoch
• auch nervende Benutzer werden mit Geduld und Gleichmut behandelt
• „we go the extra mile“
17 Amerikaner können Deutsch
• also nicht alle, aber doch einige
• wichtig: wir sind längst daran gewöhnt, nicht-Muttersprachler unsere Sprache sprechen zu hören
• Unsicherheit bezüglich der eigenen Sprachkenntnissen ist kein Grund, nicht hinzufahren
18 Library 2.0 ist da
• fast alle größere Bibliotheken experimentieren schon lange mit Blogs, Wikis, Twitter, Facebook, usw.
• warum? – Wissensmanagement, Marketing, Kundenbindung, Teamentwicklung, Kommunikationsförderung
• wenig Ausgabe, viel Gewinn
19 book drops
• externe Bücherrückgabe
• oft vom Auto erreichbar
• „drive-by dropoff“
Foto: Manchester Library @ flickr
20 Experimentierfreudigkeit
• man entscheidet z.B. spontan am Tag vor dem Vortrag einen neuen Präsentationsstil zu probieren, löscht alle Folien und Notizen und fängt vom Neuen an
• auch wenn man evtl. in einer Zweitsprache etwas vorträgt
• nur weil es das Leben interessanter macht
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!