18 SCHLESWIG-HOLSTEIN JOURNAL Sonnabend, 12. Januar 2013 19

benwirkungen kommen kann.“ Die Alter-nativen aus homöopathischen oder ener-getischen Tropfen wurden von Schulme-dizinern als wirkungslos beurteilt. „Ichmöchte hier keine grundsätzliche Diskus-sion über Homöopathie führen. Die Posi-tionen von Schulmedizin und alternativenHeilmethoden liegen leider immer nochweit auseinander.“ Die geringe täglicheKalorienmenge ist ein weiterer Kritik-punkt der hCG Diät. „Um Mangelerschei-nungen vorzubeugen, empfehle ich in mei-nem Buch ein Ergänzungspräparat mitden wichtigsten Mineralien, Vitaminenund Spurenelementen.“

Fazit: Wissenschaftlich anerkannt istdie hCG-Diät nicht. Ärzte und Kranken-kassen empfehlen Ernährungsumstellungund Sportprogramme um dauerhaft abzu-nehmen. Nichts destotrotz haben vieleMenschen mit dem Hormon hartnäckigeFettpolster verloren. ●

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VON ANNETTE SYMANCZYKTopmodels und Schauspielerinnen schwörenauf das Hormon hCG, wenn sie kurz nach einerEntbindung wieder schlank vor der Kamerastehen wollen. Was bisher nur in teuren Privat-praxen und -kliniken in Form von Spritzen an-geboten wurde, können sich jetzt auch Nor-malverdiener leisten. Zusammen mit demBuch „Die hCG Diät“ der Autorin Anne Hild isteine homöopathische und eine energetischeVariante des Schwangerschafthormon hCGauf dem Markt.

Diese Methode des Abnehmens wurde vondem britischen Arzt Albert Simeons schon inden 60er Jahren erfunden. Man macht sich dieFähigkeit des Körpers zu Nutze, auch in Not-zeiten dafür zu sorgen, dass die Menschen sichvermehren können. Das Schwangerschafthor-mon hCG greift bei werdenden Müttern dannauf Fettreserven an Bauch, Po und Hüften zu-rück, um das Kind austragen zu können.

Das sind genau die Fettdepots, die in unsererWohlstandsgesellschaft nur schwer zumSchmelzen zu bringen sind. Zusätzlich zu täg-lichen Gaben des Hormons ist die Nahrungs-aufnahme für drei bis sechs Wochen auf etwa500 bis 800 Kilokalorien am Tag beschränkt.Das hat Ernährungswissenschaftler, Kranken-kassen und Ärzteschaft dazu gebracht dieseDiätform grundsätzlich abzulehnen. Die Ta-geskalorienmenge bei wenig körperlicher Be-lastung sollte zwischen 1800 und 2400 Kiloka-lorien liegen und deshalb werden Mangeler-scheinungen befürchtet. Gallen- und Nieren-steine drohen und der Herzschlag kann unre-gelmäßig werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinolo-gie rät von einem hCG-Einsatz zusätzlich zu

der niedrigkalo-rischen Kost ab,da auch Neben-wirkungen wieRegelstörungenund Haarausfallbis hin zuThrombosen undVergrößerungen beste-hender Tumore möglich erscheinen.

Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimit-tel und Medizinprodukte warnt ausdrücklichvor den Tropfen, da es sich um ein nicht zuge-lassenes Arzneimittel handelt. Außerdem rätdas Institut beim Kauf von unsicheren Präpa-raten über das Internet zur Vorsicht.

Es gibt kaum wissenschaftliche Studien undin den wenigen vorhandenen, konnte keine Zu-satzwirkung durch das Hormon hCG festge-stellt werden. Die Gewichtsabnahme würdenur durch die wenigen Kalorien erreicht.

Auf Internet-Seiten, in Foren und Blogs fin-den sich dagegen viele positive Beispiele vonFrauen und auch Männern, die nach vielen Jah-ren erfolgloser Diäten innerhalb von wenigenWochen bis zu 15 Kilo abgenommen haben.Das hat auch Sylke H. (52) aus Angeln geschafftund gibt uns freimütig Auskunft:

„Bei meiner Größe von 176 cm wog ich mit117 kg deutlich zu viel. Eine Kollegin hat michauf die hCG-Diät aufmerksam gemacht und ichdachte, es wäre einen Versuch wert. Auf fast al-le Kohlenhydrate, Zucker und Fett zu verzich-ten war gar nicht so schwer. Hunger verspürteich nicht. Nur die angekündigten leichtenKopfschmerzen in den ersten Tagen entpupp-ten sich als richtig heftig und mussten mit Ta-bletten bekämpft werden. Nach etwa einer

Woche hatte sich mein Körper umgestellt.Ich hatte gute Laune und war voll Taten-drang und Energie. In den ersten 3 Wo-chen habe ich 9,3 kg abgenommen und warin der Taille 9 cm schlanker. Weil es so ein-fach war, habe ich gleich noch 3 Wochenangehängt. Jetzt purzelten die Pfundenicht mehr so schnell, aber dennoch stetig.Nach 6 Wochen war ich dann 14,9 kg leich-ter und in der Taille insgesamt 14 cmschlanker. Meine Haut ist genauso glattwie vorher und es sind keine Falten im Ge-sicht, an den Armen oder am Bauch ent-standen. Danach ging es in die Erhaltungs-phase. Ich durfte jetzt mehr Kalorien zumir nehmen, am Besten weiterhin wenigKohlenhydrate. Innerlich bereitete ichmich darauf vor, dass der Zeiger der Waagewieder nach oben ausschlägt. So war esbisher immer nach einer Diät. Aber in denfolgenden 10 Wochen habe ich weitere 4,3kg abgenommen und halte mein Gewichtjetzt schon ein dreiviertel Jahr.

Auf die Kritik an ihrem Buch „Die hCG-Diät“ angesprochen, winkt Anne Hild ab:„Die meisten Bedenken von Ärztenbeziehen sich auf die Hormonspritzen.Diese Kritik teile ich, da es zu vielen Ne-

Schlank mitHormonen

Das Lincoln-Kennedy-Mysterium

Das Abnehmen mit demSchwangerschaftshormon hCG

wird kontrovers diskutiert

Sehr mysteriös: Beiden US-PräsidentenAbraham Lincoln undJohn F. Kennedy gab esin ihrem Leben einigemerkwürdige Überein-stimmungen. Auch imVergleich mit anderenPräsidenten finden sichGemeinsamkeiten.FOTOLIA

VON BJÖRN & SÖREN CHRISTENSEN

Wussten Sie, dass die Nachnamen der beiden US-Präsidenten AbrahamLincoln und John F. Kennedy jeweils sieben Buchstaben enthalten, wobeidieselbe Anzahl an Vokalen, Konsonanten und „n"“auftreten. Und dass Lin-coln 1846 in den Kongress gewählt wurde, Kennedy 1946. Zum US-Präsi-denten wurde Lincoln 1860 gewählt, Kennedy 1960. Beide Präsidentenwurden ermordet, Lincoln im Ford-Theater und Kennedy in einem Ford-PKW. Doch damit nicht genug, selbst bei den Attentaten gab es etlicheÜbereinstimmungen und die Mörder wurden beide noch vor ihren Prozes-sen selber ermordet. Mehr noch: Bei beiden Präsidenten hieß der Nachfol-ger Johnson, wobei Andrew Johnson, Lincolns Nachfolger, 1808 geborenwurde, während Lyndon Johnson, der Nachfolger Kennedys, 1908 geborenwur

Diese als „Lincoln-Kennedy-Mysterium“ bekannten Übereinstimmun-gen wurden bereits kurz nach Kennedys Ermordung immer wieder in denMedien als Beleg dafür angeführt, dass es sich aufgrund der Fülle an Über-einstimmungen nicht um Zufälle handeln könne, sondern etwas „Myste-riöses“ dahinter stehen müsse.

Vermutlich liegt die Erklärung für dieses Phänomen aber darin, dass esnatürlich unendlich viele Merkmale gibt, die man auf Übereinstimmungenüberprüfen kann. Und wenn die Merkmale, die übereinstimmen sollten,nicht vorher festgelegt werden, wird es immer irgendwelche Merkmale ge-ben, bei denen man Übereinstimmungen findet. Außerdem standen zuKennedys Ermordung 34 US-Präsidenten zur Auswahl, zu denen Überein-stimmungen vorliegen konnten.

Die Zeitschrift Skeptical Inquirer hat 1992, um das Lincoln-Kennedy-Mysterium zu erklären, Leser aufgefordert, Parallelen zwischen anderenPräsidentenpaaren zu finden. Und tatsächlich fanden sich zum Beispiel 16„mysteriöse“ Übereinstimmungen zwischen Kennedy und dem mexikani-schen Präsidenten Alvaro Obregón. Weitere erstaunliche Übereinstim-mungen fanden sich für nicht weniger als 21 Kombinationen von US-Prä-sidenten. Um diese Erklärung nachzuvollziehen, können Sie selber einmalüberlegen, ob es nicht zum Beispiel eine Person in Ihrer Nachbarschaft gibt,bei der es Übereinstimmungen mit Ihnen gibt. Sie müssen nur genügendviele Dinge überprüfen: Hat vielleicht eine Person im selben Jahr Geburts-tag? Und fahren Sie darüber hinaus ein Auto derselben Marke? Und hat ihrVorname gleich viele Vokale? Vielleicht gibt es in Ihrer Nachbarschaft das„Meyer-Schulze-Mysterium“ und Sie haben bisher nur noch nichts davongewusst… ●

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