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Der Landatlas. Hintergründe, Stand und weitere Ausbaupläne für ein Monitoring ländlicher Räume in DeutschlandDr. Annett Steinführer, Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig
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Seite 1
Warum ein Monitoring Ländliche Räume?
=> Wissensdefizite abbauen
(groß)städtischer Wissensvorsprung (1): Daten der amtlichen Statistik
(groß)städtischer Wissensvorsprung (2): Befragungsdaten (z. B. Kommunale Bevölkerungsumfragen, Bürgerpanels)
Städtevergleiche möglich (Deutschland, EU – z.B. Urban Audit)
Quelle: eigener Entwurf
Seite 2
Warum ein Monitoring Ländliche Räume?
=> Informationen bündeln und Diskussion versachlichen
fehlendes Wissen über ländliche Räume und verbreitete stereotype Bilder („strukturschwache periphere Räume“)
nur begrenzte Möglichkeiten für bundes-weite Vergleiche unterschiedlicher Typen ländlicher Räume
fehlend: nutzerfreundliches, bundesweite und kleinräumige Daten aufbereitendes Informationsinstrument
Quelle: eigener Entwurf
Abgrenzung und Typisierung ländlicher Räume
Darstellung gesellschaftlich relevanter Situationen und Entwicklungen der Lebensbedingungen der Bevölkerung
=> Landatlas
Wahrnehmung und Bewertung der Lebens-bedingungen in ländlichen Räumen durch die Bevölkerung
=> Standardisierte Befragungen
Monitoring Ländliche Räume
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Quelle: eigener Entwurf
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Neuabgrenzung und Typisierung ländlicher Räume („Thünen-Typisierung“): Grundsätze und Ziele
• Abbildung der Merkmale, die in der theoretischen Diskussion mit ländlichen Räumen verbunden werden,
• Abgrenzung ländlicher Räume von übrigen Räumen und weitere Differenzierung ländlicher Räume,
• Abbildung wissenschaftlicher Kategorien, die für die sozioökonomische Analyse ländlicher Räume relevant sind,
• Nutzung einheitlicher Kriterien für ganz Deutschland,
• Beschränkung auf wenige Typen, um übersichtlich zu bleiben und sie für Befragungen nutzen zu können,
• Orientierung an administrativen Grenzen, um sie mit statistischen Daten verknüpfen zu können (für ökonomische Daten Kreise bzw. Kreisregionen),
• gewisse zeitliche Stabilität, um verschiedene Zeitpunkte miteinander vergleichen zu können und die Typisierung nicht permanent anpassen zu müssen
Quelle: Küpper 2016
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Abgrenzung ländlicher Räume und Typisierung=> 2 Dimensionen
1. Dimension Ländlichkeit: Abgrenzung ländlicher von nicht-ländlichen Räumen und interne Differenzierung zweier Typen ländlicher Räume=> räumliche Ebene: Gemeindeverbände/Verbandsgemeinden (aggregierbar auf Kreisregionsebene)
2. Dimension sozioökonomische Lage: Betrachtung verschiedener ökono-mischer, demographischer, sozialer Indikatoren nur der ländlichen Räume => räumliche Ebene: Kreisregionen
=> Typisierung ländlicher Räume (4 Typen nach Ländlichkeit undsozioökonomischer Lage)
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Thünen-Typisierung: Indikatoren im Faktor Ländlichkeit
• Siedlungsdichte (Einwohner je km² Siedlungs-und Verkehrsfläche) 2013
• Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser an den Wohngebäuden 2013
• Anteil land- und forstwirtschaftlicher Fläche 2013
• Regionales Bevölkerungspotenzial (Summe der Bevölkerung im 50-km-Radius bei linear mit der Distanz abnehmender Gewichtung) [2016]
• Oberzentrenerreichbarkeit (Summe der Zentrengröße der nächsten 5 Zentren bei linear mit der Distanz abnehmender Gewichtung) [2016]
• [außerdem geprüft: Bevölkerungsdichte]
Berechnung: Patrick Küpper; Kartographie: Torsten Osigus
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„Ländlichkeit“ auf Gemeindeebene
Berechnung: Patrick Küpper; Kartographie: Torsten Osigus
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„Ländlichkeit“ auf Kreisregionsebene
Berechnung: Patrick Küpper; Kartographie: Torsten Osigus
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Typen ländlicher Räume nach Dimension „Ländlichkeit“ auf Kreisregionsebene
Berechnung: Patrick Küpper; Kartographie: Torsten Osigus
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Thünen-Typisierung: Indikatoren im Faktor sozio-ökonomische Lage (nur für die 267 ländlichen Kreisregionen berechnet)
• gemittelte kommunale Steuereinnahmen 2011, 2012 und 2013
• gemittelte Bruttolöhne und Gehälter 2010, 2011 und 2012
• gemittelte Quote der Schulabgänger ohne Abschluss 2011, 2012 und 2013
• Medianeinkommen aus der Steuerstatistik 2010
• gemittelte Arbeitslosenquote 2011, 2012 und 2013
• Wohnungsleerstandsquote 2011
• gemittelte Wanderungssalden 18- bis 29-Jährige 2011, 2012 und 2013
• Lebenserwartung von männlichen und weiblichen Neugeborenen 2011/2012/2013
• außerdem geprüft: Arbeitsangebot (Arbeitsvolumen je Erwerbsfähige von 15-64J), gemittelter Anteil in Grundsicherung im Alter für die Jahre 2011, 2012 und 2013, Anteil Personen in Mindestsicherung an der gesamten Bevölkerung 2013)
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„Sozioökonomische Lage“ auf Kreisregionsebene
Berechnung: Patrick Küpper; Kartographie: Torsten Osigus
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Typen ländlicher Räume nach Dimension „Soziökonomische Lage“ auf Kreisregionsebene
Berechnung: Patrick Küpper; Kartographie: Torsten Osigus
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4 Typen ländlicher Kreisregionen (Dimensionen Ländlichkeit und Sozioökonomische Lage; Hauptkomponentenanalyse)
Berechnung: Patrick Küpper, Darstellung: Torsten Osigus
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Typisierung ländlicher KreiseBeispiel 1: Baden-Württemberg
Berechnung: Patrick Küpper, Darstellung: Torsten Osigus
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Typisierung ländlicher Kreise Beispiel 2: Sachsen-Anhalt
Berechnung: Patrick Küpper, Darstellung: Torsten Osigus
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Typen ländlicher Räume anhand der Dimensionen Ländlichkeit und Sozioökonomische Lage
Quelle: Küpper 2016
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Abgrenzung und Typisierung ländlicher Räume
Darstellung gesellschaftlich relevanter Situationen und Entwicklungen der Lebensbedingungen der Bevölkerung
=> Landatlas
Wahrnehmung und Bewertung der Lebens-bedingungen in ländlichen Räumen durch die Bevölkerung
=> Standardisierte Befragungen
Monitoring Ländliche Räume
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Quelle: eigener Entwurf
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Der Landatlas
• Kernstück des Monitorings –Version 1.0 seit 11/2016 online
• Datengrundlagen: vor allem Laufende Raumbeobachtung des BBSR (INKAR) und Thünen-Erreichbarkeitsmodell (Neumeier 2015 und 2016)
• Neuabgrenzung ländlicher Räume (Küpper 2016)
• aktuell: 52 Indikatoren aus 9 Bereichen; noch v.a. Zeitpunktdaten und auf Kreis-(regions)-Ebene
• Ziel: wirkliches Monitoring-Instrument
=> www.landatlas.de
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Landatlas 1.0: Nutzung und Funktionalitäten
• nutzerorientiert: einfache Bedienung und klar strukturiert
• interaktiv
• online verfügbar auf verschiedenen Endgeräten Desktop (Firefox, Safari, Chrome,
Internet Explorer ab IE8) mobil / Tablet (Android, iOS)
• kurze Ladezeiten
• Navigationsleiste, Umschalten zwischen Ebenen, Suchfunktion, Zoom, Popup mit Daten
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Beispiel-karte
Grundsicherung im Alter
= ein Indikator für das öffentlich heftig diskutierte Thema Alters-armut:
• Stadt-Land-sowie
• Ost-West-Unterschiede
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Abgrenzung und Typisierung ländlicher Räume
Darstellung gesellschaftlich relevanter Situationen und Entwicklungen der Lebensbedingungen der Bevölkerung
=> Landatlas
Wahrnehmung und Bewertung der Lebens-bedingungen in ländlichen Räumen durch die Bevölkerung
=> Standardisierte Befragungen
Monitoring Ländliche Räume
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Quelle: eigener Entwurf
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Erreichbarkeitsindikatoren im Landatlas 1.0
Hausärzte
Fachärzte
Zahnärzte
Apotheken
Pflegedienste
Lebensmittelgeschäfte
Tankstellen
große Zentren
Darstellung (vorläufig) beschränkt auf Kreisebene
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Erreichbarkeitsberechnung: Methodik
Luftliniendistanz
• Hinreichend genau in Städten• Unzuverlässig in ländlichen Räumen
Gemeinde-/Landkreisdurchschnitt
• Keine intraregionalen Unterschiede• Modifieable Areal Unit Problem (MAUP)
Rasteransatz
• Referenzraster: „EWZ250“ des BBSR; Rastergröße 250 m; Disaggregierte Bevölkerungsdaten Stand 2011• Verkehrsnetz: OpenStreetMap• Verkehrsträger: PKW und Fuß• Berechnungsmethode: Shortest-Path-Algorithmus, Open Source Routing Machine• Ergebnis: Straßenentfernung; seit 2017 auch Fahrzeiten anhand von Geschwindigkeitsprofilen
Quelle: Stefan Neumeier
24
Beispielkarte: Erreichbarkeit von Hausärzten
25
Landatlas 2.0 (Beispiel: neuer Indikator „Erreichbarkeit von Grundschulen“)
erweitert um neue Indikatoren
Darstellung auf Kreis- und (so verfügbar) Gemeindeebene
Datenaktualisierung (meist 2014)
neue Funktionalitäten (Karten-und Datendownload; druckfähige Exporte von PDF/Bildern) => Nutzeranalysen auch für Typen
bessere Browser-Unterstützung (auch für Internet Explorer)
Kartenerstellung am Server (zuvor: im Browser)
Ziel: bessere Performance
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Landatlas 2.0 (Beispiel: neuer Indikator „Erreichbarkeit von Grundschulen“)
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Beispielkarte: Betreuungsquote der Kinder im Alter 0 bis <3 Jahre (Stand: 2013)
28
Beispielkarte: Breitbandversorgung
Datenquelle: BMVI (Stand Mitte 2016)
• als erster Indikator dargestellt auf Kreis- und Gemeinde-verbandsebene sowie mit Möglichkeit des Daten-downloads
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Abgrenzung und Typisierung ländlicher Räume
Darstellung gesellschaftlich relevanter Situationen und Entwicklungen der Lebensbedingungen der Bevölkerung
=> Landatlas
Wahrnehmung und Bewertung der Lebens-bedingungen in ländlichen Räumen durch die Bevölkerung
=> Standardisierte Befragungen
Monitoring Ländliche Räume
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Quelle: eigener Entwurf
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Mittelfristiges Ziel des Monitorings: Messung der Lebensqualität der Bevölkerung in ländlichen Räumen
Zusammenspiel von objektiven Lebens-bedingungen und subjektivem Wohlbefinden
= „Wohlfahrt [im] doppelten, objektiven wie subjektiven Sinn“ (Zapf und Habich 1996)
Lebensqualität von Menschen mit unterschiedlichen Ansprüchen
bewertet vor dem Hintergrund eigener Vorstellungen eines „guten“ Lebens
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=> übergreifender thematischer Schwerpunkt: Vereinbarkeitvon Familienarbeit und Erwerbsleben
Allgemeinbefragung: Lebensqualität der Bevölkerung in unterschiedlichen Typen ländlicher Räume in Deutschland=> weitere Themen: Daseinsvorsorge, Mobilität, Bewertung Wohnumfeld=> n = 1.717 Befragte (Ausschöpfung: 25,6%)
Vertiefungsbefragung: Lebensqualität von Eltern (mit mindestens einem Kind unter 13 Jahren) in ländlichen Räumen=> n = 959 Befragte (Ausschöpfung: 54,5%)
=> gezogen: jeweils 4 Stichproben in Typen ländlicher Räume (zusätzliche Einschränkung: nur Befragte in Gemeinden <50.000 Einwohner)
Für subjektive Dimension der Lebensqualität:
2 Bevölkerungsbefragungen 2016
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Warum dieser Schwerpunkt?
=> veränderte Wohnstandort- und Mobilitätsbedürfnisse sowie höherer Bedarf an vor- und außerschulischer Betreuung
plus These von der „Sandwich-Generation“: Familienarbeit im Generationenverhältnis nach unten und gleichzeitig nach oben
Quelle: Destatis(Mikrozensus)
Quellen: Destatis 2016; Kühne 2015
Alter des jüngsten Kindes
<3 J. 3-<6 J. 6-<10 J.
1996 26% 47% 58%
2000 29% 55% 63%
2004 29% 54% 65%
2008 28% 58% 64%
2012 32% 62% 68%
2016 33% 70% 77%
33
Bevölkerungsbefragung (alle EW ab 18 J.; n=1.717 Befragte):
Vergleich Ältere – Jüngere
*p < 0.10; **p < 0.05; ***p < 0.01 65+(n=448)
18–64 Jahre(n=1,242)
Alle
Haushaltsgröße- 1-Personen-Haushalt***- 2-Personen-Haushalt***
37%56%
16%34%
22%62%
Automobilität- selbst fahrend***- Auto montags bis freitags regelmäßig verfügbar
71%84%
83%89%
80%88%
Soziales Netzwerk- keine Unterstützung durch Personen außerhalb
des Haushalts verfügbar- kein regionales Netzwerk (im Radius 1 h) ***- Regionale Netzwerkgröße (Median)***
6%25%
3.8 [3.4]
6%16%
6.7 [6.0]
6%19%
5.9 [5.3]
Einkommen- Zurechtkommen (arithm. Mittel; 1=schlecht, 6=gut) 4.82 4.62 4.67
Allgemeine Lebenszufriedenheit- arithm. Mittel (1=ganz u. gar unzufrieden, 11=ganz u.
gar zufrieden)***8.17 7.71 7.83
34
Bevölkerungsbefragung (alle EW ab 18 J.) zur Lebensqualität in ländlichen Räumen 2016 (n=1.717 Befragte)
Quelle: Allgemeinbefragung 2016 (ungewichtete Daten)
35
Bevölkerungsbefragung (alle EW ab 18 J.) zur Lebensqualität in ländlichen Räumen 2016 (n=1.717 Befragte)
Quelle: Allgemeinbefragung 2016 (gewichtete Daten)
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Allgemeinbefragung (n=1.717): Daseinsvorsorge
als eine Dimension von Lebensqualität
Nahräumliches Vorhandensein
Persönliche Nutzung
Erreichbarkeit ohne Auto
Gründe für Nicht-Nutzung
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Allgemeinbefragung (n=1.717): Daseinsvorsorge als eine Dimension von Lebensqualität
Quelle: Allgemeinbefragung 2016 (ungewichtete Daten)
38
Allgemeinbefragung (n=1.717): Daseinsvorsorge
als eine Dimension von Lebensqualität
0
0
8
10
10
11
12
14
17
17
17
21
22
22
24
37
99
0 20 40 60 80 100
Krippe, Kindergarten, Hort, TagesmutterGrundschule
Geldautomat, BankGemeindeverwaltung
Jugendzentrum, Jugendklub o.ä.Beratungsstelle für Familie/Partnerschaft
Postfiliale, PostPunkt o. ä.Altenpflegeheim
weiterführende SchuleHausarzt
mobiler PflegedienstZahnarzt
Supermarkt/DiscounterApotheke
Kinderarztkleiner Laden für Lebensmittel
Geschäfte für Haushaltsgeräte/Möbel o.ä.
Im Umkreis von 10 Kilometern gibt es einige Einrichtungen nicht. Inwieweit wird Ihr Alltag oder der weiterer Haushaltsmitglieder durch [deren] Fehlen erschwert?
(absolute Werte; nur „erschwert“ und „sehr erschwert“; n gesamt = 1717)
Quelle: Allgemeinbefragung 2017 (ungewichtete Daten)
39
Zum Vergleich: Vertiefungsbefragung (2016)(nur Familien mit mindestens einem Kind <13 Jahren; n=959)
1
4
5
5
5
6
6
15
20
21
28
32
36
68
0 10 20 30 40 50 60 70
Krippe, Kindergarten, Kita, Tagesmutter/-vater
Altenpflegeheim
Grundschule
Zahnarzt
mobiler Pflegedienst
Hausarzt
Apotheke
Hort
Beratungsstelle Ehe/Partnersch./Fam./Erziehung
weiterführende Schule
Jugendzentrum, Jugendklub o.ä.
Familienbildungsstätte o.ä.
Familien-, Eltern-Kind-, Mütterzentrum
Kinderarzt
Im Umkreis von 10 Kilometern gibt es einige Einrichtungen nicht. Inwieweit wird Ihr Alltag oder der weiterer Haushaltsmitglieder durch [deren] Fehlen erschwert? (absolute Werte; nur „erschwert“ und „sehr erschwert“; n gesamt=959)
Quelle: Vertiefungsbefragung 2017 (ungewichtete Daten)
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Allgemeinbefragung (n=1.717): Automobilität
als Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe
* Frageformulierung: „Wie oft können Sie als Fahrer/in oder Mitfahrer/in von montags bis freitags über ein Auto verfügen?“ => jederzeit/häufig (Auto-Mobile) vs. gelegentlich/gar nicht (Nicht/kaum Auto-Mobile)
Auto-Mobile*(n=1.491)
Nicht-/kaum Auto-Mobile* (n=226)
Durchschnittsalter 51,7 Jahre 49,3 Jahre
65 bis 74 Jahre 13,1 % 9,8 %
75 Jahre und älter 12,4 % 17,8 %
Ohne aktivierbares soziales Netzwerk in der Nähe 19,5 % 20,1 %
Schlechtes Zurechtkommenmit Haushaltseinkünften 10,3 % 25,7 %
Alleinlebende 16,2 % 40,9 %
Raumtyp eher ländlich, sozioökonomische Lage gut 27,5 % 20,6 %
Raumtyp eher ländlich, sozioökonom. Lage weniger gut 22,3 % 31,1 %
Quelle: Allgemeinbefragung 2016 (gewichtete Daten)
41
Vertiefungsbefragung (nur Familien mit mindestens einem Kind
<13 Jahren; n=959): Betreuungsformen und -personen
3.8
5
6.2
10.6
10.9
13.8
48.4
55.9
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
bezahlte/r Helfer/in (Kindermädchen, Au-pair)
Tagesmutter/-vater
sonstige Personen
Geschwister des Kindes
unbezahlte/r Helfer/in (Nachbarn, Freunde)
ausschl. Befragte/r (+ and. Elternteil/Partner)
Großeltern
Krippe, Kindergarten o. Kindertagesstätte
Betreuungsformen und -personen für jüngstes (nicht schulpflichtiges) Kind (n=578; Mehrfachnennungen)
1.1
2
6.1
8.5
15.2
28.9
31.1
38.4
39.2
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Tagesmutter/-vater
bezahlte/r Helfer/in (Kindermädchen, Au-pair)
sonstige Personen
unbezahlte/r Helfer/in (Nachbarn, Freunde)
Geschwister des Kindes
Hort oder ähnliche außerschulische Einrichtung
Kind kann alleine zuhause sein
Großeltern
ausschl. Befragte/r (+ and. Elternteil/Partner)
Betreuungsformen und -personen für jüngstes schulpflichtiges Kind (n=657; Mehrfachnennungen)
Ganztagsbetreuung Schule? (n=657)
27,8% ja65,8% nein(6,4% tnz)
Betreuungsrolle der Großeltern
19% regelmäßig24% regelmäßig und
nach Bedarf57% unregelmäßig,
nach Bedarf
arithm. M.: 6,5 h/Woche Median: 5,0 h/Woche
Quelle: Vertiefungsbefragung 2017 (ungewichtete Daten)
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Zusammenfassung
• Vielfalt ländlicher Räume in sozialer, demo-graphischer, ökonomischer und landnutzungs-bezogener Hinsicht abgebildet
• Ländlichkeit als Kontinuum, nicht als Gegensatz zu Stadt verstanden
• getrennte Betrachtung der Dimensionen Länd-lichkeit und Sozioökonomische Lage => „ländlich“ nicht gleichbedeutend mit „strukturschwach“
• mit künftigem Datendownload: zahlreiche weitere Analysemöglichkeiten gegeben
=> Beitrag zur Versachlichung der oft einseitigen Debatte um ländliche Räume und ihre strukturellen Probleme
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Typisierung ländlicher Räume und Landatlas: Weitere Anwendungen und Resonanz
• Nutzung im Zweiten Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume 2016
• Bundestag: Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die GRÜNEN zur Bilanz der ländlichen Entwicklungs-politik der Bundesregierung (Juli 2017) => Antworten unter Verschneidung von BBSR-Daten mit Thünen-Typisierung
• Einbindung in Infoportal Zukunft.Land
• mediale Berichterstattung regional + überregional
• Präsentationen: IGW mit Zukunftsforum Ländliche Entwicklung 2017, 19. Münchner Tage für nachhaltiges Landmanagement, Tag der offenen Tür der Bundesregierung 2017, …
44
Ausblick (1)
Landatlas 2.0
• Erweiterung um weitere inhaltsreiche Indikatoren
in Arbeit: Pendler, Mindestsicherung, Wohnungsfertigstellungen, weitere Erreichbarkeiten (Schulen, Polizei, Schlaganfallzentren, Jobcenter, Autobahn …), Naturschutzflächen
• Erschließung weiterer Datenbestände
• räumliche Verfeinerung (wenn möglich Gemeindeebene)
• Download: Karte/Erläuterungen (PDF), z.T. Daten
Befragung
• Verstetigung im etwa 3-jährlichen Rhythmus wünschenswert (möglichst mit städtischer Vergleichsstichprobe)
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Ausblick (2)
• Landatlas 1.0 als erster Überblick => informativ und versachlichend
• Karten: kein bloßes „Abbild“ der Realität
• für viele Themen: neue Fragen – für die Interpretation und weiterführende Forschungen
• dafür auch Wissen um Wahrnehmungen und Einschätzungen der Bevölkerung nötig
• mittelfristiges Ziel: tatsächliches Monitoring = Veränderungen im Zeitverlauf
Grafik: Stefan Neumeier