der monat | februar 2009
DESCRIPTION
Der Monat | Februar 2009TRANSCRIPT
wahlen 2009: Die Auswahl des Volkes
energie: Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie
wirtschaft: Unsere Wirtschaft braucht die Frauen
FE
BR
UA
R 0
9w
ww
.der
mon
at.l
i
Die vielseitig bewegliche und richtbare Lese- und Arbeitsleuchte LED verfügt über vier lichtstarke Leuchtdioden. Dank innovativer Technologie bringt sie mit nur 8,5 W Stromverbrauch bis 1000 Lux auf den Tisch. Gegenüber herkömmlichen Sparlampen unterscheidet sich die Diode durch brillantes, richtbares Punktlicht.
Leuchten-Atelier FreyGiuf 95 / Hauptstrasse / SevelenT 081-750 14 05 / N 078-670 56 54Voranmeldung erwünscht
LED... Brillantes Licht bei sparsamem Stromverbrauch
Die ganz persönliche Beratung
Gewerbeweg 23 Postfach 939 9490 Vaduz LITel. 00423 232 86 86 E-mail: [email protected] www.vogt-ag.li
HeizungKlimaSanitärWellness
gönnen Sie sich diesen Jungbrunnen.Jetzt ist wieder Saunazeit,
relaxen,entspannen,geniessen und dabei etwas für dieGesundheittun
«»
FEBRUAR 2009
3
Die deutsche Steueraffäre, die sich auf Liechtenstein
fokussierte, anschliessend die globale Finanzkrise,
Unsicherheit auch in der übrigen Wirtschaftswelt –
das Jahr 2008 möchte man am
liebsten möglichst schnell verges
sen. Allerdings wird das nicht so
einfach gehen, denn die Auswir
kungen der Krisen werden wir bis weit ins neue Jahr
spüren. Trotz allem, der Optimismus darf nicht
verloren gehen. Vor allem auch dann, wenn die
Rahmenbedingungen stimmen
und die Weichen in die richtige
Richtung gestellt sind. Liechten
stein nimmt am 8. Februar eine
solche Weichenstellung vor. Im
Wahlkampf sind nicht nur Prob
leme aufgegriffen worden, son
dern es wurde auch Optimismus
und Zuversicht verbreitet. In un
serem Land gibt es in der Wirt
schaft und in vielen anderen Be
reichen bemerkenswerte Leistun
gen, die es verdienen, einer brei
teren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. DER
MONAT hat in den vergangenen drei Jahren immer
wieder solche Leistungen aufgespürt und darüber
berichtet. Das werden wir auch heuer wieder tun.
Marco Nescher
Verleger DER MONAT
i n h a lt | e d i t o r i a l
Wahlen 2009 Wichtige Weichenstellung
trotz finanzkrise, der optimismus
darf nicht verloren gehen
impressum: 4. Jahrgang, Nr. 36, Februar 2009, 18 000 Exemplareherausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, [email protected]: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, [email protected]: Sonja Bossart, Gutenberg AGsatz und druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaanpapier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziertonline: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.lititelbild: Eiszeit in Liechtenstein – nicht nur wegen den Wahlen. (Foto: Marco Nescher)
pa n o r a m a 4
wa h l e n 2 0 0 9 Die Auswahl des Volkes 6
kopf des monats S.D. Fürst Hans-Adam II.
Geburtstag am Valentinstag 12
w i r t s c h a f t Unsere Wirtschaft braucht die Frauen 14
b e w ä h r u n g s h i l f e Die Logik des Gelingens 16
e n e r g i e Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie 18
z e i t g e s c h e h e n 1934 – Regierung greift durch
«Liechtensteiner Nachrichten» werden beschlagnahmt 20
k u n s t Martin Frommelt – Frühe und neue Malerei 22
a u t o Der Boxer läuft mit Diesel – Subaru Impreza
2.0 D erstmals mit Dieselmotor 24
l i f e s t y l e Sonnenhof-Meetings beflügeln den Geist 26
r ä t s e l - s pa s s 28
s c h l u s s p u n k t 30
Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan Tel. +423 239 50 50
Bücher für LiechtensteinFeldkircher Strasse 13 • FL-9494 Schaan
pa n o r a m a
4
5Das Haus von heute Sinnlich und schlau
Wenn heute ökologisch und energetisch
schlechte Häuser gebaut werden, dann hat dies Aus
wirkungen auf den Energieverbrauch und damit
auf das Klima für viele Jahrzehnte. Die Internatio
nale Alpenschutzkommission CIPRA hat deshalb
eine spezielle Schrift herausgegeben, die sich mit
energieeffizientem Bauen mit re
gionalem Holz befasst. Unter
dem Titel «Das Haus von heute –
sinnlich und schlau» gibt die
CIPRA einen Überblick über
energiesparendes Bauen und Sa
nieren, insbesondere mit dem
Holz als Baustoff, das aus dem
Alpenraum stammt. Nach Auf
fassung der CIPRA erfüllt der Al
penraum die Voraussetzungen,
um sich als Modellregion für in
telligentes Bauen und damit für
den Klimaschutz zu profilieren.
Die CIPRA strebt für die Alpen eine solche Modell
region an und macht im Projekt «Klimapakt Alpen»
konkrete Vorschläge, wie die Alpenstaaten handeln
müssten, um den Klimawandel zu vermindern und
wie sie sich an dessen Folgen anpassen können.
Mehr neue Autos im Autoland Liechtenstein
Wenn es eine Zurückhaltung der Konsumen
ten bei Investitionen gibt, wie man in Anbetracht
der Finanzkrise immer wieder hört, so stimmt das
für das Jahr 2008 bei den neuen Autos nicht. Im ver
gangenen Jahr wurden 2799 neue Fahrzeuge in Ver
kehr gesetzt, davon 2005 Personenwagen. Das sind
6,7 Prozent mehr neue Fahrzeuge als im Vorjahr.
Bei den Personenwagen hielt sich der Zuwachs in
engen Grenzen, während andere Fahrzeugkategori
en deutlichere Zuwächse zu verzeichnen haben. So
wurden 268 Sachentransportfahrzeuge (gegenüber
168 im Vorjahr) in Verkehr gesetzt. Auch mehr neue
Motorräder gab es im vergangenen Jahr: In der Mo
torfahrzeugstatistik werden 289 neue Motorräder
aufgeführt, im Jahr zuvor waren es 253 gewesen.
Was darf mit ins Flugzeug?
Dass keine Feuerwaffen, Minen oder Schwer
ter im Handgepäck in ein Flugzeug mitgenommen
werden dürfen, hat sich herumgesprochen. Ebenso
wissen die Fluggäste inzwischen, dass auch be
stimmte Flüssigkeiten im Flugzeug nicht geduldet
werden. Aber nicht alle Vorschriften für das Hand
gepäck sind bekannt. Aus Sicherheitsgründen wer
den sie nicht veröffentlicht. Die Stabsstelle EWR der
Regierung hat in einem Newsletter darauf hinge
wiesen und ein paar Beispiele angeführt, die viel
leicht noch nicht so bekannt sind: Verboten sind
Schlittschuhe, Ski oder Wanderstöcke, Billardstö
cke, Angelruten und Skateboards. Mit Interesse
wird ein Gerichtsurteil erwartet, das ein Österrei
cher anstrengte: Ihm war die Mitreise in einem
Flugzeug verweigert worden, weil er seine Tennis
schläger im Handgepäck mitführen wollte.
Foto
: Mar
co N
esch
er
Das Haus von Heute - sinnlicH unD scHlau
ciPRainFonR. 89 / DezembeR 2008 / DeutscHe ausgabe ISSN 1016–9954
Das Haus von heute:sinnlich & schlau
cc.alps Wettbewerb Wegweisende Projekte prämiert
www.cipra.org
081126_Info89_deutsch.indd 1 27.11.2008 10:25:41
FEBRUAR 2009
Foto
: CIP
RA
wo liechtenstein seine energie holt?
Erdgas ist laut Energiestatistik 2007 der wichtigste Energieträger in
Liechtenstein. Der Energieverbrauch bzw. der Energieimport teilt sich
auf folgende Energieträger auf.
n Erdgas 389 242 MWh 29,8 Prozent
n Elektrizität 379 013 MWh 29,0 Prozent
n Heizöl 172 566 MWh 13,2 Prozent
n Benzin 202 118 MWh 15,5 Prozent
n Dieselöl 121 653 MWh 9,3 Prozent
n Flüssiggas 3047 MWh 0,2 Prozent
n Brennholz 39 632 MWh 3,0 Prozent
n Kohle 42 MWh 0,0 Prozent
Wer Frauen will, muss Frauen wählen
Es ist ein Zufall der Geschichte, dass genau
in dem Jahr, in dem das Jubiläum «25 Jahre
Frauenstimmrecht» gefeiert werden kann, auch
Landtagswahlen stattfinden. Verbunden mit der
Hoffnung, dass möglichst viele der kandidieren
den Frauen den Sprung ins Parlament schaffen.
In der abgelaufenen Legislaturperiode sassen
sechs Frauen im Landtag, die sich auf alle drei
Parteien verteilten. Auf den Wahllisten für die
Legislaturperiode 2009 –2013 stehen wieder
eine Reihe Frauen, doch alle drei Parteien be
kunden offenbar immer noch Mühe, Frauen für
ein politisches Amt zu gewinnen.
Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat
in ihrem jüngsten Newsletter darauf hingewie
sen, dass sich der Frauenanteil im Landtag seit
1997 mit einer einzigen Frau, 2001 mit drei Frau
en und 2005 mit sechs Frauen gut entwickelt hat.
Dahinter steckt wahrscheinlich die eher unrea
listische Hoffnung, dass sich der Frauenanteil
2009 nochmals verdoppeln werde. Wenn die
Wahlen vorbei sind und man sich für das Jubi
läum «25 Jahre Frauenstimmrecht» rüstet, wer
den die Parteien wohl auf ihre «Errungenschaf
ten» in Sachen Gleichberechtigung hinweisen.
Die FBP, die mit verschiedenen Vorstössen
zur Einführung des Frauenstimmrechts in den
1970er und 1980erJahren gescheitert war, kann
dabei einige Premieren vorzeigen. Aus ihren
Reihen stammt mit Maria Marxer die erste (und
bisher einzige) Gemeindevorsteherin, mit Emma
EigenmannSchädler die erste Frau im Landtag,
mit Cornelia Gassner die erste Frau in der Regie
rung und mit Rita KieberBeck die erste Regie
rungschefStellvertreterin.
Vorbildliches Fördermodell für erneuerbare Energien
Liechtenstein hängt im Bereich der Energie teilweise an der
Schweiz. Mitte Januar besuchte der Vizedirektor des schweizerischen
Bundesamtes für Energie, Michael Kaufmann, unser Land und infor
mierte sich über die liechtensteinische Energiepolitik. «Als geradezu
vorbildlich», verlautete von RegierungschefStellvertreter Klaus Tschüt
scher, habe Kaufmann das in Liechtenstein geltende «Fördermodell für
den Einsatz erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz» beurteilt.
Wie bei diesem Treffen verlautete, hat die Energiekommission den
Auftrag erhalten, eine «Energievision 2020» zu entwerfen.
Wie lange gibt es noch Schnee bei uns?
«Früher hatte es viel mehr Schnee als heute!»
So ganz stimmt das nicht, denn auch in den letzten
Jahrzehnten gab es schneearme Winter. Der Schnee
fall in den Alpen, fand das Bundesamt für Umwelt
in Berlin heraus, weise eine starke Abhängigkeit ge
genüber klimatischen Strömungen über dem Nord
atlantik auf. Messungen ergaben, dass in den
Schweizer Alpen seit Mitte der 1980erJahre die
Länge der Schneedecke erheblich abgenommen hat.
Nach Prognosen werden höhere
Temperaturen die Schneefall
grenze um etwa 150 m pro Grad
Erwärmung anheben. Für die
Dauer der Schneedecke wird er
wartet, dass sie mit jedem Grad
Erwärmung um mehrere Wo
chen zurückgeht.
Vorsichtige Prognosen für die Wirtschaft 2009
Alle reden von Krise, aber niemand weiss so genau, wie sich die
Finanzkrise auf die Wirtschaft Liechtensteins auswirken wird. Nach
dem 9. Februar ist mehr Klarheit vorhanden, denn an diesem Datum
stellt die Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein (KOFL) die Kon
junkturprognose 2009 vor. KOFLLeiter Prof. Dr. CarstenHenning
Schlag hat am Neujahrsempfang des Internationalen Liechtensteiner
Presseclubs (LPC) einige Vorabaussagen gemacht: Die Krise wird
Liechtenstein als negativen Nachfrageschock aus dem Ausland treffen,
der durch die Binnenwirtschaft nicht aufgefangen werden kann.
Foto
: Mar
co N
esch
er
Foto
: Pre
ssea
mt
messen. Damals verpasste die FBP nur mit wenigen
Stimmen die absolute Mehrheit, während die VU
auf ein historisches Tief zurückfiel. Die von der VU
kurz vor dem Wahltermin veröffentlichte Umfrage,
die der VU einen knappen Wahlsieg prognostizier
te, wich derart weit vom tatsächlichen Wahlresultat
ab, dass diesmal keine Umfragen mehr durchge
führt oder zumindest keine Umfrageergebnisse
mehr publiziert wurden. Zwischen der FBP mit ei
nem Anteil von 48,7 Prozent an Parteistimmen und
der VU mit 38,2 Prozent öffnete sich eine Schere
von 10,5 Prozent, was entsprechende Auswirkun
gen auf die Wahlaussagen 2009 der VU hatte: Wäh
rend die FBP den Wahlerfolg wiederholen und
wenn möglich bis zur absoluten Mehrheit ausbau
en möchte, strebt die VU an, stimmenstärkste Par
tei zu werden. Ihre Wiederholungen, nicht die ab
solute Mehrheit und schon gar nicht eine Allein
regierung anzustreben, dürfte wohl eher mit dem
Debakel der Meinungsforscher zusammenhängen
als mit ihren Ambitionen, an den Schalthebeln der
Macht zu hantieren. Die Freie Liste schliesslich, die
Wahlen sind politische Weichen
stellungen, die einerseits durch das Programm
der Parteien geprägt, anderseits durch die zur Aus
wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten
dominiert werden. Als Volkspar
teien traten die Traditionspartei
en Fortschrittliche Bürgerpartei
(FBP) und Vaterländische Union
(VU) wie üblich mit zwei vollen
Listen in den Wahlkreisen Ober
land und Unterland an, während
die Freie Liste (FL) als jüngstes Mitglied in der Par
teienlandschaft die zur Verfügung stehenden Lis
tenplätze nicht voll ausschöpfte. Die Freie Liste ver
wirklichte für die Wahl 2009 ihre selbst auferlegte
Zielsetzung, im Sinne der Gleichberechtigung Frau
en und Männer zu gleichen Teilen auf die Wahllis
ten zu setzen, während bei FBP und VU die männ
lichen Bewerber ein zahlenmässiges Übergewicht
haben. Die Ausgangslage für alle Parteien ist inso
fern spannend, als das Wahlergebnis 2005 als Mass
stab herangezogen wird, um den Wahlerfolg zu
freie liste – unter
bestimmten konstellationen
ein kandidat für eine
neukonzeption von koalition?
wa h l e n 2 0 0 9
Von Günther Meier
Wahlen 2009 Die Auswahl des Volkes6
7
das wahlvolk stellt am 8. februar die politischen weichen für die nächsten
vier Jahre. der wahlkampf spitzt sich auf die beiden regierungschef-kandida-
ten zu: nochmals otmar hasler oder sein herausforderer klaus tschütscher?
2005 einen Anteil von 13,0 Prozent der Parteistim
men erreichte, möchte ihren Wahlerfolg vor vier
Jahren bestätigen und bietet sich den anderen bei
den Parteien als Koalitionspartner für die Regie
rungsbildung an.
Erstmals stellen drei Parteien Kandidaten für die Regierung
Allerdings stiess dieses Unterfan
gen der Freien Liste, die sich mit ihren Inhalten und
ihren Kandidaten als «Gewinn für das Land» be
zeichnet, auf Ablehnung von FBP und VU. Auch in
Sachen Koalition haben Wahlkampf und Wahlre
sultat 2005 ihre Spuren hinterlassen. Die FBP, die
vor vier Jahren der FL eine klare Absage als mögli
chen Koalitionspartner erteilt hatte, blieb dieser
Linie auch diesmal treu. Die VU hingegen, die bis
kurz vor dem Wahltermin 2005 die FL als alterna
tiven Partner zur FBP in einer neuen Koalition um
garnte, schloss die GrünAlternativen diesmal ka
tegorisch als Koalitionspartner aus. Die als «Ange
bot für die Zukunft» deklarierte Kandidatur der
zwei Regierungsmitglieder Helen Konzett Bargetze
und Pepo Frick, mit denen die Freie Liste den poli
tischen Handlungsspielraum erweitern möchte,
zielt damit vorerst ins Leere. Weil nach einer Wahl
die Welt oft anders aussieht als vor einer Wahl,
könnte die Freie Liste mit ihrem Angebot zur kons
truktiven Mitarbeit in der Regierung, «ohne
Machtgeplänkel», unter bestimmten Konstellatio
nen der Stimmenverhältnisse durchaus ein Kandi
dat für eine Neukonzeption von Koalition sein.
Den Wahlkampf bestreiten die bisherigen Koaliti
onspartner 2005 –2009 mit ihren Spitzenkandida
ten für das Amt des Regierungschefs: Die FBP mit
Otmar Hasler als Regierungschef seit 2001, die VU
mit RegierungschefStellvertre
ter Klaus Tschütscher als Heraus
forderer. Die Wahlslogans, die
den Wahlkampf der beiden Spit
zenkandidaten begleiten, sind
nicht nur Titel über dem Wahl
programm, sondern widerspiegeln gewissermassen
auch die Ausgangslage, orientiert am Wahlresultat
2005: «Wo Vertrauen ist, wächst Kraft» der FBP,
«gemeinsam sind wir Liechtenstein» der VU.
Wirtschaft und Finanzplatz stehen im Vordergrund
FBP wie VU stellen unter dem
Eindruck der Finanzplatzkrise und der Finanzkri
se den Bereich der Wirtschaft in den Vordergrund.
«Arbeit und soziale Sicherheit stehen im Zentrum
unserer Politik», unterstreicht die FBP, die zudem
eine liberale Wirtschaftspolitik mit dem Ziel ver
folgen möchte, qualitatives Wirtschaftswachstum
zu ermöglichen. Die VU will die «richtigen strate
gischen Weichen stellen» für die Stärkung der Un
ternehmen und zur Bewältigung des Strukturwan
dels auf dem Finanzplatz. «Wir schaffen optimale
Voraussetzungen, welche der Industrie, dem Fi
nanzplatz und dem Gewerbe zur Sicherung von Ar
beitsplätzen, Wohlstand und der sozialen Sicher
heit dienen», verspricht die FBP, die ausserdem an
kündigt, die breite Diversifizierung des Wirt
schaftsstandortes fortzusetzen: Mit Forschung und
Entwicklung soll die Wettbewerbsfähigkeit der
Wirtschaft ausgebaut und langfristig gesichert wer
den. Im Bereich der Wirtschaftspolitik spielen für
die VU offene Märkte, Bildung, Hochschul und
Wissensstandort eine wichtige Rolle, begleitet von
der Rekrutierung von Fachkräften und einem
FEBRUAR 2009
Zu den Werbemitteln der
politischen Parteien zählen die
zahl reichen Plakate, die
überall an strategisch wichtigen
Standorten stehen.
einer landesweiten Profilschule mit eigenem Auf
nahmeverfahren.
Freie Liste kämpft weiter für eine repräsentative Monarchie
Traditionsgemäss präsentieren
die beiden Volksparteien FBP und VU auch für die
Wahlen 2009 ein Programm, das eher solide als
provokative Programmpunkte enthält. Offenbar
bestärkt durch Erfahrungen in der Koalitionsregie
rung 2005 – 2009, wollen beide Parteien eine Regie
rungsreform durchführen: Die FBP mit der Zielset
zung, die Ressortstrukturen der Regierung den
künftigen Anforderungen anzupassen und die
Kompetenzen gegenüber den Amtsstellen bedarfs
gerecht auszugestalten, während die VU den strate
gischen Handlungsspielraum der Regierung ent
scheidend erhöhen möchte. Mit einer Regierungs
reform hat sich die FL offensichtlich noch nicht be
fasst, obwohl sie «frische Ideen und Herzblut» in
die Regierung und generell in die Politik einbrin
gen möchte. Dafür will die kleinste der drei Partei
en eine «Landtagsreform zur Verbesserung der Par
lamentsarbeit» durchführen und sich für die För
derung einer parteiunabhängigen Tagespresse ein
setzen. Unverändert fordert die Freie Liste zudem
die Umgestaltung unserer Staatsform in eine «re
präsentative Monarchie» sowie die «Abschaffung
des absoluten Vetorechts des Fürsten». |
flexiblen Arbeitsrecht sowie einem attraktiven
Steuerrecht. Was den unter ausländischem Be
schuss stehenden Finanzplatz betrifft, halten sich
VU und FBP zurück. Auch die Freie Liste, die mit
Aussagen einzelner FLExponenten zum Finanz
platz und zur deutschen Steueraffäre ins Schussfeld
der Kritik geraten ist, übt sich in Zurückhaltung
und will sich lediglich einsetzen für einen «Finanz
platz, der sich an international akzeptierte Stan
dards hält».
Unterschiede für die Zukunft der Bildungspolitik
Das seit rund einem Jahr heftig
und kontrovers diskutierte Thema «Schul und
Profilentwicklung auf der Sekundarstufe I» (SPES
I), das im März zur Entscheidung durch das Volk
ansteht, findet nur verhaltenen Niederschlag in
den Programmen, doch werden die unterschiedli
chen Auffassungen deutlich. Die Freie Liste will
«SPES I mit freier Schulwahl», während sich die
VU für eine optimale und individuelle Förderung
der Begabungen der Kinder und für die Umset
zung von SPES I in Richtung Autonomie auf allen
Bildungsstufen ausspricht. Auch die FBP beharrt
auf ihrer Haltung, die sie im Landtag bei der Be
ratung von SPES I dargelegt hat: Die Förderung
dezentraler progymnasialer Angebote sowie die
Ausgestaltung des heutigen Untergymnasiums zu
wa h l e n 2 0 0 9
8
9
f b p – f o r t s c h r i t t l i c h e b ü r g e r pa r t e i
Wo Vertrauen ist, wächst Kraft
In bewegten Zeiten machen sich Menschen Sorgen über ihre Zu
kunft. Nicht mehr Experimente sind gefragt, sondern Verlässlichkeit
und Sicherheit. Die FBP stellt sich den Herausforderungen. Mit einem
Programm, das Perspektiven für die Zukunft aufzeigt. Und mit einem
Regierungsteam, das wie die Landtagsmannschaft für Zuversicht und
Optimismus, für Mut zu Reformen und für die nachhaltige Ausrich
tung der Zukunftsstrategien steht.
Die Regierung – volksnah, innovativ, dynamisch Die FBP setzt bei der Regierungsmannschaft auf bewährte Kräfte
und auf Erneuerung. Regierungschef Otmar Hasler und Regierungs
rat Martin Meyer verfügen über reiche Regierungserfahrung, während
Aurelia Frick das dynamische Element aus der Wirtschaft in das Regie
rungsteam einbringt. Wenige Politiker in der Geschichte Liechten
steins haben so viel Erfahrung wie Otmar Hasler als Abgeordneter des
Landtags, als Landtagsvizepräsident und Landtagspräsident, als Partei
präsident – und nun seit acht Jahren als Regierungschef, der das Land
mit sicherer Hand führte und im Ausland hohe Anerkennung für sei
ne zukunftsgerichtete Arbeit erhielt. Eine der grossen Stärken von
Martin Meyer ist seine Vielseitigkeit, die er als Regierungsrat und frü
her bei seinen beruflichen Tätigkeiten immer wieder unter Beweis
stellte. Doktorat der Wirtschaftswissenschaften, leitende Funktionen
in einem Finanzinstitut und einer Firma für Unternehmensberatung,
interimistischer Polizeichef, Leiter der Stabsstelle für Wirtschaft und
nun seit vier Jahren Ressortinhaber für Inneres, Verkehr und Gesund
heit. Internationale Erfahrung als Wirtschaftsanwältin und als Unter
nehmensberaterin bringt Aurelia Frick in das Regierungsteam ein. Da
bei steht die Juristin voll auf dem Boden der Realität, denn ihre ersten
Managementerfahrungen machte sie im elterlichen KMUBetrieb.
Das Programm – gut für unser Land Mit unserem Parteiprogramm stehen wir für Verlässlichkeit und
Fortschritt. Die vorgeschlagenen Massnahmen haben wir auf ihre
Finanzierbarkeit überprüft. Wir zeigen die Richtung auf, geben Ant
worten auf die Fragen der Zeit und laden alle ein – Jung und Alt, Frau
en wie Männer – mit uns die Zukunft zu gestalten. Wir sind überzeugt,
dass Liechtenstein gestärkt aus dem weltweiten wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Wandel hervorgehen wird.
Regierungschef Otmar Hasler
Regierungsrat Martin Meyer
Regierungskandidatin Aurelia Frick
V u – Vat e r l ä n d i s c h e u n i o n
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner
Liechtenstein hat seinen Platz in Europa und in der Welt. Diesen
Platz muss es laufend neu definieren, und es muss um diesen Platz
auch immer wieder kämpfen. Das war in der Vergangenheit so, so ist
es heute, und so wird es auch weiterhin sein. Die Landtagswahlen
2009 fallen in eine Zeit, in der diese Positionierung und Ausrichtung
des Landes ganz besondere Aktualität hat und von
grosser Tragweite ist. Der neue Landtag und die
neue Regierung werden Aufgaben zu bewältigen
haben, die nicht einfach sein werden, denn auch die
nächsten Jahre werden aller Voraussicht nach nicht
die einfachsten sein. Doch uns allen liegt Liechten
stein am Herzen. Und deshalb wollen wir alle mu
tig dazu beitragen, unsere Heimat weiter zu brin
gen, sie lebenswert zu erhalten und die Vorausset
zungen dafür zu schaffen, dass auch unsere Kinder
ihr Leben in diesem Land hoffnungsvoll und mit
Zuversicht in die Hand nehmen können. Wir sind
dazu bereit, indem wir uns für verantwortungsvol
le Ämter in der Regierung bewerben. Wir scheuen
die kommenden Aufgaben nicht, denn wir sind sicher, dass es in ge
meinsamer Anstrengung gelingen kann, Liechtenstein im Innern zu
einen und im Staaten verbund erfolgreich einzugliedern.
Gemeinsam mit allen guten Köpfen und allen positiven Kräften
bewirken wir aber mehr als mit Alleingängen. Es ist das Gebot der
Stunde, die Stärken zusammenzuführen zu einem konstruktiven
Miteinander. Wir, das VUKandidatenteam für Regierung und Land
tag, machen Ihnen, liebe Einwohnerinnen und Einwohner, dieses An
gebot des Miteinanders, weil wir die übergeordneten Interessen des
Landes als Mittelpunkt unserer Arbeit sehen. Deshalb bitten wir Sie
um Ihr Vertrauen. Gemeinsam wollen und können wir mehr bewir
ken für unser Liechtenstein. Dazu braucht es in der Landesführung
eine echte Koalition, die die überwiegende Mehrheit aller Einwohne
rinnen und Einwohner vertritt. Für eine solche Politik können wir
uns mit Ihrer Unterstützung in den kommenden vier Jahren noch
stärker einsetzen – mit Mut, mit Herz und mit Kompetenz.
Herzlichen Dank.
f l – f r e i e l i s t e
Die Wegbereiter
Die Freie Liste stellt 2009 nach 16jähriger Parlamentsarbeit
erstmals mit Helen Konzett Bargetze und Pepo Frick zwei Regie
rungsratskandidaten. Die einen finden das kühn, die anderen vergeb
liche Liebesmüh und wieder andere sind überzeugt, dass dieser Weg
der richtige ist. Wie auch immer man das finden mag: Die Freie Liste
ist «erwachsen» geworden. Seit sie in Fraktionsstärke im Landtag ist,
hat sie bewiesen, dass sie als Partnerin für Reformen (z.B. SPES I), als
Triebfeder für Neues (z.B. CO2abhängige Motorfahrzeugsteuer) und
als kritische Beobachterin durchaus in der «oberen Liga mitspielen»
kann. Das Angebot einer kleinen Koalition hätte für die beiden Gross
parteien Vorteile, die vorläufig nur die Freie Liste reflektiert.
Jene Grosspartei, die den Weg einer kleinen Koalition gehen
möchte, könnte sich darauf verlassen, dass nicht 4 Jahre lang Macht
spielchen um den ersten Platz im Land gespielt werden. Das Argu
ment, dass die Freie Liste für eine repräsentative Monarchie ist, dies
im Programm hat und deshalb nicht als Koalitionspartnerin in Frage
kommt, ist lediglich ein Scheinargument. Von 84 Programmpunkten
der Freien Liste ist der Wunsch nach einer repräsentativen Monarchie
nur einer von vielen. Ein Parteiprogramm unterscheidet sich grund
sätzlich von einem Regierungsprogramm. Im Fall einer Koalition mit
der Freien Liste müsste herausgefiltert werden, was verhandelbar, was
überhaupt Punkte der gemeinsamen Regierungsarbeit wären und was
Sache der Parteien bleibt.
Pepo Frick ist seit bald 20 Jahren in jeder politischen Liga zu
Hause, er kennt die Kommissionsarbeit, war 8 Jahre Gemeinderat
und nachher Präsident der Freien Liste. Seit 4 Jahren ist er im Land
tag. Er ist mutig, spricht aus, was andere zu umschreiben suchen und
setzt sich vor allem für die Schwächeren der Gesellschaft ein. Helen
Konzett Bargetze wiederum ist Mutter von 2 Kindern, absolvierte ihr
Studium «nebenher», ist Stiftungsrätin im LED (Liechtensteiner Ent
wicklungsdienst), setzte sich im Lenkungsgremium SPES I sehr für
die Schulreform ein und engagiert sich in der Arbeitsgruppe Schwan
gerschaftskonflikte. Sie ist seit Jahren Vorstandsmitglied der Freien
Liste und weiss, worauf sie sich mit ihrer Kandidatur einlässt.
Die Freie Liste wird 2009 den Schritt in die Regierung wohl noch
nicht schaffen, dazu waren die beiden Grossparteien von Beginn an
zu verschlossen und nicht diskussionsbereit. Schade. Doch die Weg
bereiter sind unterwegs.
Pepo Frick
Helen Konzett Bargetze
k o p f d e s m o n at s
Fürst HansAdam II. kann am 14. Februar,
am Valentinstag, seinen Geburtstag feiern. Dieses
Jahr ist der Geburtstag für das 1945 geborene Staats
oberhaupt ein besonderer Geburtstag, denn mit
dem 64. Altersjahr erfüllt er die
Bedingungen, um eine AHV
Rente zu erhalten. In der offiziel
len Biographie wird erwähnt,
dass der Name HansAdam eine
«sinnige Verbindung von Vergangenheit und Ge
genwart» darstelle. Sein Vorgänger Fürst Johann
(Hans) Adam I., der von 1699 bis 1712 regierte, war
der Begründer des Fürstentums Liechtenstein
durch den Kauf der Herrschaft
Schellenberg (1699) und der
Grafschaft Vaduz (1712). Fürst
HansAdam II. ist der erste Fürst
von Liechtenstein, der im Land
aufgewachsen ist und hier die
Grundschule besuchte. Im Jahre
1970 betraute der damals regie
rende Fürst Franz Josef II. den
Erbprinzen Hans Adam mit der
Reorganisation der Verwaltung
des Fürstenhauses, dessen Ver
mögen in eine Stiftung eingebracht wurde. In sei
nem 45. Regierungsjahr, im Jahre 1984, setzte der
regierende Fürst den Erbprinzen als seinen Stellver
treter ein und beauftragte ihn mit der Wahrneh
mung der Staatsgeschäfte. In seiner ersten Thron
rede am 27. März 1984 rief Erbprinz Hans Adam zu
mehr aussenpolitischem Engagement des Landes
auf. Es sei ebenso falsch, erklärte der künftige Fürst
den Abgeordneten, pessimistisch in die Zukunft zu
blicken, wie es falsch wäre, die Gefahren zu unter
schätzen, die einer kleinen Gemeinschaft wie Liech
tenstein drohen könnten: «Solange wir auf dem Bo
den der politischen Realität bleiben, ist es deshalb
in unserem eigenen Interesse, wenn wir in interna
tionalen Gremien unsere Stimme erheben.» Nach
diesem Zeitpunkt setzte sich der Erbprinz, der
schon lange vorher den Liechtensteinern empfoh
len hatte, aus dem «Rucksack der Schweiz» zu klet
tern und eine eigenständigere Aussenpolitik zu be
treiben, mit grossem Engagement für den UNO
Beitritt Liechtensteins ein. Sein Einsatz hatte Er
folg: 1990 wurde Liechtenstein in die UNO aufge
nommen, 1995 überzeugte er das Volk von der Not
wendigkeit und den Vorteilen des EWRBeitritts.
Erbprinz Hans Adam, der nach dem Tode sei
nes Vaters 1989 als Fürst HansAdam II. den Fürs
tenthron bestieg, reformierte das ursprünglich aus
dem Jahre 1606 stammende Hausgesetz des Fürs
tenhauses Liechtenstein und liess es im Landesge
setzblatt 1993 veröffentlichen. Einen weiteren Er
folg konnte der Fürst im Zusammenhang mit der
Revision der Verfassung feiern, als das Volk im
Jahre 2003 – nach jahrelangen Auseinandersetzun
gen um die Stellung der Monarchie – mit einer
Mehrheit von rund 64 Prozent seinem Verfassungs
vorschlag zustimmte.
Wie im Rahmen der Verfassungsdiskussion
angekündigt, zog sich der Fürst nach dieser Volks
abstimmung zurück und setzte Erbprinz Alois am
15. August 2004 als seinen Stellvertreter ein. Schon
bei der Erbhuldigung am 15. August 1990 hatte
Fürst HansAdam II. den Erbprinzen miteinbezo
gen und gemeinsam mit ihm das Versprechen auf
die Verfassung abgelegt, sich für das Wohl des Vol
kes und des Landes einzusetzen.
Erbprinz Alois nimmt seit 2004, als Vorberei
tung auf die Thronfolge sowohl national wie inter
national die Aufgaben des Staatsoberhauptes des
Fürstentums Liechtenstein wahr. Fürst HansAdam
II. aber blieb Fürst und Staatsoberhaupt – widmet
sich aber vermehrt der Verwaltung des Vermögens
des Fürstenhauses. |
mit dem 64. altersjahr erfüllt fürst hans-adam ii.
die bedingungen, um eine ahV-rente zu erhalten
S.D. Fürst Hans-Adam II.Staatsoberhaupt und Rentner
FEBRUAR 2009
Foto
: Pre
ssea
mt
k o p f d e s m o n at s
12
S.D. Fürst Hans-Adam II. Geburtstag am Valentinstag
Vielfalt, der Erfolgsfaktor für heute und morgen
Mal ehrlich, was interessiert uns alle wirklich? Männer, die männ
lich bleiben in einer weiblicher werdenden Welt. Frauen, die sich trau
en Hausfrau zu sein oder in Vorstandsetagen zu kämpfen.
«Die meisten ChefEtagen sind nach wie vor noch gleich besetzt.
Der Durchschnittschef ist männlich, verheiratet und zwischen Ende
30 und Anfang 50», erinnert Rita KieberBeck, Aussen und Kultur
ministerin sowie Ministerin für Familie und Chancengleichheit.
«Vielfalt, der Erfolgsfaktor für heute und morgen» ist deshalb am
16. Februar im Vaduzer Saal das Thema des zweiten Rheintaler Wirt
schaftsforums für Frauen. Ein wichtiges Thema – auch für Männer.
Gute Unternehmen, die international handeln, wissen längst, dass
in einer globalisierten Wirtschaft die Vielfalt zu einem Wettbewerbs
vorteil wird. Ein Unternehmen mit einer gemischten Führungstrup
pe und Belegschaft aus Frauen und Männern, Inländern und Auslän
dern, Jung und Alt bildet Kundengruppen und Gesellschaft besser ab,
ist innovativer und erfolgreicher im Wettbewerb um Talente.
Der zweite Businesstag für Frauen will bewusst machen, wie Un
ternehmen profitieren, wenn sie Frauen aus der Exotenecke herausho
len. Drei hochkarätige Referentinnen geben beim Businesstag Nach
hilfe, was Anerkennung und Wertschätzung von Unterschiedlichkeit
und Individualität bewirkt. Das ist einmal die Schweizerin des Jahres,
Bundesrätin Eveline WidmerSchlumpf. Als sie Anfang Dezember in
Arosa mit der ersten Humorschaufel ausgezeichnet wurde, meinte sie:
Wer im Haifischbecken in Bern den Humor verliere, sei tatsächlich
verloren. Das gilt für Frauen besonders.
Eine Frau, die zu den BusinessStars gehört, ist Heliane Canepa,
eine der wenigen Frauen, die an der Spitze eines Schweizer Grossun
ternehmens stand, das 1800 Mitarbeiter in 33 Ländern weltweit be
schäftigt. Überzeugt, dass ein angemessener Frauenanteil Unterneh
men Mehrwert bringt, ist auch die erfolgreiche Unternehmerin Bar
bara Rigassi aus Zürich. Sie hat 2007 das Netzwerk «GetDiversity» für
Verwaltungsrätinnen gegründet.
Der Businesstag für Frauen ist für Chefinnen und Chefs, Studen
tinnen und Studenten, Frauen in Führungspositionen, Unternehme
rinnen und Unternehmer im Rheintal gedacht – und für alle interes
sierten Frauen und Männer.
Businesstag 2009: Montag, 16. Februar, 16 UhrVaduzer-Saal, Vaduz, www.businesstag.li
13
p u b l i r e p o r ta g e
Businesstag 2009
Eveline Widmer-Schlumpf
Heliane Canepa
Rita Kieber-Beck
doch inzwischen haben sie aufgeholt. Erst 1968
wurde es unseren Mädchen im eigenen Land er
möglicht, ein Gymnasium zu besuchen, vorher wa
ren Maturität und Studium den jungen Männern
vorbehalten. Erfreulich ist, dass heute viele Mäd
chen das Liechtensteinische Gymnasium absolvie
ren, dort die Matura machen und anschliessend ein
Studium beginnen. Es gibt Jahrgänge, da sind die
Mädchen zahlenmässig gegenüber den Burschen
im Vorsprung, und auch an den Universitäten
schliessen in manchen Jahren mehr junge Frauen
mit einem akademischen Titel ihr Studium ab.
Wenn wir dieses Jahr das Jubiläum «25 Jahre Frau
enstimmrecht» feiern können, so gehören für mich
die Bildungs und Studienmöglichkeiten für die
Frauen zu den wichtigsten Errungenschaften nach
der Einführung der politischen Gleichberechti
gung. Wenn wir die Parteilisten für die bevorste
henden Landtagswahlen betrachten, so befinden
sich die Frauen immer noch in der Minderzahl.
Mein Wunsch wäre es, dass die bisherige Quote der
FrauenAbgeordneten angehoben würde, denn die
Frauen haben in den vergangenen 25 Jahren bewie
sen, dass sie mit grossem Einsatz auf Landes und
Gemeindeebene für das Wohl von Land und Leu
ten einstehen.
Die Wirtschaft braucht qualifi-zierte Männer und Frauen
Wirtschaft und Gesellschaft un
terliegen ständigen Veränderungen. So auch der
Markt für Studienabgänger: Konnte früher ein Stu
dienabgänger davon ausgehen, dass er sofort eine
attraktive Stelle erhalten werde, so stehen die männ
lichen Bewerber heute im Wettbewerb und in Kon
kurrenz mit gleich gut oder oft besser ausgebildeten
Das Geschlecht ist für die Frauen
die Karrierebremse Nummer 1. Weltweit ist ein
Viertel der Frauen überzeugt, fand das Manage
mentunternehmen Accenture bei einer Umfrage
bei über 2000 Führungskräften
in 13 Ländern heraus, dass sie
wegen ihres Geschlechts im Be
ruf langsamer vorwärts kommen.
Dieses Gefühl der Frauen wird
bestärkt durch Aussagen von
mehr als der Hälfte der Männer,
schneller die Karriereleiter hoch
zuklettern als die Kolleginnen.
Frauen scheinen zudem bei der Beurteilung ihrer
Leistungen kritischer zu sein: Frauen sehen meist
die eigene Persönlichkeit als Grund für einen Kar
riereknick, während die Männer dafür in der Regel
äussere Umstände verantwortlich machen. Männer
gehen an ihre Karriere auch selbstbewusster heran,
wie die AccentureUmfrage belegt: Etwa ein Drittel
der Männer plant beim Berufsstart einen Aufstieg
in die Geschäftsleitung bereits ein, bei den Frauen
glauben nur 16 Prozent an einen solchen Aufstieg.
Dieses Umfrageergebnis wird, mit kleineren Ab
weichungen, auch in unserem Land seine Gültigkeit
haben. Liechtensteins Frauen konnten erst später
als in anderen Ländern ein Studium beginnen,
eine umfrage hat ergeben, dass
das fehlen von teilzeitjobs
und die schlechtere bezahlung
die hauptprobleme für
wiedereinsteigerinnen darstellen
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
w i r t s c h a f t
Von Rita Kieber-Beck
Unsere Wirtschaft braucht die Frauen14
15
im unterschied zu früher gibt es heute viele sehr gut ausgebildete frauen.
trotz hoher Qualifikation sind aber nur wenige frauen in führungspositionen
in der wirtschaft. die Vereinbarkeit von familie und beruf scheint das kern-
problem zu sein.
zur person
Rita Kieber-Beck ist Aussenministerin des Fürstentums Liechten-
stein und betreute in der Regierung auch die Ressorts Kultur, Familie
und Chancengleichheit. Nach zwei Amtsperioden als Regierungsmit-
glied, von 2001 bis 2009, verzichtete sie auf eine Wiederkandidatur
für die Regierung.
Frauen. Unsere Wirtschaft braucht, unabhängig
von der derzeitigen globalen Krisensituation, qua
lifizierte Arbeitskräfte. Wenn die gut ausgebildeten
Frauen nicht selbst in den Markt finden, ist die
Wirtschaft gezwungen, qualifizierte Arbeitskräfte
aus einem immer grösser werdenden Einzugsgebiet
zu holen. Dem Staat, der viel in die Aus und Wei
terbildung junger Männer und Frauen investiert,
geht damit positive Wertschöpfung vor Ort verlo
ren. Dieses Potenzial könnte und müsste, davon bin
ich überzeugt, noch besser ausgeschöpft werden.
Viele Möglichkeiten, die Situa-tion zu verändern
Ist die Forderung nach Gleich
stellung heute nur noch eine rhetorische Frage oder
hat diese Forderung immer noch ihre Berechtigung?
Auf gesetzlicher Ebene konnte die Gleichstellung
von Mann und Frau weitgehend verwirklicht wer
den, obwohl es immer noch Lücken gibt – wie bei
spielsweise die Absicherung der Frauen in der be
ruflichen Altersvorsorge. In der Berufs und Wirt
schaftswelt jedoch, so zeigt eine Umschau nicht nur
in unserem Land, mangelt es immer noch an Frau
en in den obersten Führungspositionen. Sowohl in
der Wirtschaft als auch in der Verwaltung sind die
Frauen gut im mittleren Kader vertreten, in seltenen
Fällen aber ganz oben in den Führungsetagen. Es
gibt eine Fülle von Gründen, warum die Situation
so ist. Aber es gibt ebenso viele Möglichkeiten, die
se Situation zu verändern. Ein Kernproblem ist die
Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie, das
oft verschärft wird durch Proble
me beim Wiedereinstieg ins Be
rufsleben. Eine Umfrage in unse
rem Land hat ergeben, dass das
Fehlen von Teilzeitjobs und die schlechtere Bezah
lung die Hauptprobleme für Wiedereinsteigerinnen
darstellen. Viele Frauen bekunden auch Mühe mit
der Familiensituation, indem sie ein schlechtes Ge
wissen haben, nicht mehr voll für die Erziehung und
Betreuung der Kinder da zu sein. Wieder andere
wollen sich nicht Vorwürfen aussetzen, sie würden
als «Rabenmütter» ihre Kinder im Stich lassen. Ein
Umdenken in der Gesellschaft wird notwendig sein,
um diese Hürden für jene Frauen abzubauen, die
ihre Berufstätigkeit nur für kurze Zeit für eine «Ba
byPause» unterbrechen oder möglichst früh den
Wiedereinstieg wagen. Die Familien politik ist he
rausgefordert, aber auch die Wirtschaft. Dieses Um
denken wird notwendig sein, wenn wir in Liechten
stein unseren Wohlstand auf Dauer erhalten wollen.
In erster Linie gilt es das vor Ort liegende Potenzial
besser zu nutzen. Dies steht nicht im Widerspruch
dazu, dass die Familie ihr Familienmodell selbst
wählen und der Staat möglichst nicht in die Privat
autonomie der Familien eingreifen soll. Flexible
Wahlmöglichkeiten setzen aber voraus, dass es Op
tionen gibt. Damit sich Frauen stärker ins Erwerbs
leben einbringen können, was bei sinkender Gebur
tenrate und steigender Lebenserwartung unabding
bar ist, braucht es vor allem qualifizierten Nach
wuchs. Wenn wir das System der WorkLifeBalance
ernst nehmen, folgen daraus Forderungen nach fi
nanzieller Entlastung der Familien , nach verbesser
ten Angeboten von Kinderbetreuungsplätzen, nach
flexiblen Arbeitszeitmodellen – und damit letztlich
nach einem kulturellen Wandel. |
Wenn wir den Wohlstand in
unserem Land erhalten wollen,
brauchen wir die Frauen
auch als qualifizierte Arbeits-
kräfte in der Wirtschaft.
Foto
: iSt
ockp
hoto
FEBRUAR 2009
Der Landrichter erwägt und ur
teilt. Gibt es eine «Bedingte» kann er für die Dauer
der Probezeit Bewährungshilfe anordnen. Das ist
eine Pflicht, wodurch der Betroffene mit dem
Bewährungshelfer zusammenar
beiten muss, mit der Erwartung,
sich zu bewähren und nicht mehr
straffällig zu werden. Da stellt
sich die Frage: Ist es möglich, je
mandem die Pflicht aufzuerle
gen, sich gesellschaftlich zu inte
grieren? Man könnte einwenden:
Wenn das so einfach wäre, hätte
das in den Herkunftsfamilien bereits funktioniert.
Wenn Bedürfnisorientierung fehlt und verschiede
ne Erziehungsmethoden – wie z.B. Ignoranz, Grob
heit, Zwang und Repression – kleine und grössere
Kinder in eine gewollte Richtung zwingen wollen,
ist das Ergebnis häufig, dass die Beziehung zerstört
und gar kein Einfluss mehr möglich ist. Beginnend
mit den Übergängen der persönlichen Entwick
lung, (Pubertät, Übertritt von der Schule in den Be
ruf) kann untolerierbares, massives und fortgesetz
tes Fehlverhalten auftreten. Staatliche Reaktion
folgt. Ausser dem persönlichen und sozialen Un
glück verursacht es volkswirtschaftliche Kosten für
Staat und Gesellschaft, wenn sich zu viele Men
schen ins Abseits manövrieren. Daher sind gerade
sozial konstruktive Beiträge gefragt, um gegenzu
steuern. Die «Reparatur», also die «Produktion»
von Hilfe durch Einrichtungen wie die Bewäh
rungshilfe ist eine notwendige, aber zugleich
schwierige Sache. Dass Probanden sich wie Mario
netten in einem Puppenspiel bewegen lassen, nur
weil das Landgericht oder der beauftragte Bewäh
rungshelfer «jetzt integrieren soll», gehört ins Reich
des Sozialromantikers.
Das Ende des Widerspruchs Sind Kooperation, Interaktion,
erwünschte Ergebnisse in einem Zwangskontext
deshalb nicht machbar? Bewährungshilfe leistet et
was, was widersprüchlich ist und gegen die Ten
denz läuft. Denn zuvor ist bei Probanden der Be
währungshilfe sehr viel, wenn nicht alles geschei
tert. Ohnmacht hat sich breit gemacht. Zu nennen
sind die Beziehungen mit der Herkunftsfamilie, die
Schule, die Ausbildung, Arbeit, Partnerschaft, etc.
Am häufigsten anzutreffen ist Abneigung und
Wider stand gegen Repression und Zwang von
Mächtigeren, welche das Gefühl der Ohnmacht
steigern und den Selbstwert schädigen. Bei soviel
Zwang und Macht im Kontext Gesellschaft, Ge
richt, Bewährungshilfe drängt sich für die Praxis
der Bewährungshilfe zunächst auf, etwas beschei
dener zu sein und sich die Verhaltensregel zu Her
zen zu nehmen, die da lautet: «Was du nicht willst,
das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu»
...bekannt als die goldene Regel und von den meis
ten Religionen auch als solche anerkannt. Den da
konstruktiv streiten, gegen
ein unerwünschtes Verhalten
arbeiten und konstruktives
erreichen, geht nur dann, wenn
beziehung gegeben ist
b e w ä h r u n g s h i l f e
der staat straft nicht nur, er kümmert sich auch um seine schwarzen schafe,
indem er bewährungshilfe anordnet, um neue straffälligkeit zu verhindern
und gleichzeitig die situation der Verurteilten und die integrationschance zu
verbessern.
Von Josef Köck
Die Logik des Gelingens 16
17
FEBRUAR 2009
hinter liegenden Menschen muss man achten. Res
pekt vor dem Menschen und Respekt vor der Per
son ist angesagt, die den Keim der gelingenden Be
ziehungsgestaltung in sich tragen. Das ist der
Türöffner und der gute Draht, der dem Gegenüber
Raum gibt, sich als normaler Mensch zu fühlen und
sich dann in der Folge auch so zu verhalten, auch
wenn er zuvor schon mehrmals gravierend gegen
grundsätzliche Regeln verstossen hat. Ein ehemals
krimineller, seit zwei Jahren integrierter, straffreier
Proband fand folgende Worte: «Anfangs tat ich
mich schwer... ein Grund dafür war das nicht vor
handene Vertrauen in staatliche Institutionen. Ich
dachte auch, ich schaffe es alleine. Aber dies änder
te sich mit der Zeit, als ich merkte, dass ich mich auf
dem richtigen Weg befand und sich die Zusammen
arbeit mit der Bewährungshilfe lohnte. Ich wurde
von meinem Bewährungshelfer stets gut behandelt
und dies baute sich zu einem grossen Vertrauen
zwischen mir und meinem Bewährungshelfer auf.»
Bewährungshilfe ist Sozial-arbeit für sozialen Gewinn
Eine freiwillige Mitwirkung zu
erreichen, geht vor allem anderen, denn nur diese
ist in der Logik des Gelingens auch nachhaltig. Und
daher muss die Bewährungshilfe mit den Proban
den in der Ausgestaltung dieser Betreuungsbe
ziehung auch die Möglichkeiten dazu schaffen.
Geeignete Information, also eine verstehbare Über
setzung, realistische Angebote und Entgegenkom
men auf halbem Wege – ohne diese weiteren Zuta
ten kann der Bewährungshelfer
nichts erreichen, was Bestand ha
ben soll. Denn, konstruktiv strei
ten, gegen ein unerwünschtes
Verhalten arbeiten und Konstruktives erreichen,
geht nur dann, wenn Beziehung gegeben ist. Trans
parenz ist auch wichtig. Da es den Zwangskontext
gibt, muss der Proband wissen, was sein jeweiliges
Verhalten bei der Bewährungshelferin auslösen
wird und wie sie in einem bestimmten Falle han
deln wird. Wie bei einem Pilzsucher benötigt das
Prinzip Gelingen ein hohes Mass an Problemkennt
nis, ein Suchverhalten mit einem etwas längeren
Atem und Lösungskompetenz. Schwammerlsucher
streifen oft durch ihr Gehege, suchen beständig,
schauen, prüfen und schätzen ab. Manchmal fin
den sie vereinzelt einen Pilz. Sie stossen oft überra
schend und wie per Zufall auf einen Ort mit sehr
vielen Pilzen. Der Bewährungshelfer kennt mit der
Erfahrung die guten Plätze und verfügt über den
geschärften Blick, was geht und was nicht, wo etwas
zu finden ist und wo nicht. Er kann insbesondere
die geniessbaren von den giftigen Pilzen unter
scheiden. Die Wertschöpfung all dessen ist eine
WinWinSituation für Proband und Gesellschaft:
Entwicklung und ein besseres Leben auf der einen,
Integrität, Sicherheit und Zusammenhalt auf der
anderen Seite. |
Bewährungshilfe wird vom Gericht
angeordnet mit der Erwartung,
dass Straffällige nicht mehr straf-
fällig werden.
Foto
: Mar
co N
esch
er
zur person
Josef Köck, Bewährungshelfer und Konfliktregler,
ist Leiter der Geschäftsstelle für Bewährungshilfe
in Schaan, Feldkircher Strasse 13, Telefon: 231
13 70, [email protected]
an den SchadstoffAusstössen zu ersticken droht:
Die drohende Klimakatastrophe hat das Bewusst
sein unserer Breitengrade erreicht, doch auch die
Wasserknappheit und die Verwüstung breiter Land
striche bringen unsere Erde an den Rand des Kol
laps. Klimawandel und RohstoffKrise zählen zu
den grössten Herausforderungen der Zukunft. Nur
eine veränderte Energiepolitik, meinen Energie
und Klimaexperten, bringe den erhofften Erfolg.
Und wenn von Veränderungen die Rede ist, dann
lautet die Formel: Einsparung, Effizienz und Er
neuerbarkeit.
Starke Abhängigkeit von Energieimporten
Für Liechtenstein bedeutet die
grosse Herausforderung: Kontinuierlich steigende
Energienachfrage, starke Abhängigkeit von Energie
importen, begrenzte Reserven der fossilen Energie
träger, Klimawandel aufgrund der Emissionen. Wie
weit die Abhängigkeit von den Energieimporten ab
hängt, verdeutlicht uns jedes Jahr
erneut die Statistik. Vom Gesamt
energieverbrauch deckt Liech
tenstein gerade 8 Prozent durch
eigene Energie ab. Dennoch wird
seit Jahren frohe Stimmung ver
breitet und eine überaus optimis
tische Erwartungshaltung ein
genommen. «Das Fürstentum
Liechtenstein hat das Potenzial»,
lautet eine der Kernaussagen
des aus dem Jahr 2004 stammen
den Energiekonzepts, «energie
politisch eine Vorbildfunktion
einzunehmen.» Bevor die Vor
Der Lieferstopp von Russland
Gas zu einem Zeitpunkt, als das Thermometer un
ter die NullGradMarke fiel, rief wieder einmal in
Erinnerung, wie verletzlich das Netz der Energie
versorgung in Europa geworden
ist. Schon vor dieser Aktion ge
langte die Sicherung der Energie
versorgung als schwieriges The
ma auf die Agenden internatio
naler Konferenzen. Aber nicht
nur die Versorgungssicherheit
macht der Welt zu schaffen, sondern in zunehmen
dem Masse stehen die Auswirkungen des Energie
verbrauchs im Mittelpunkt. Der Philosoph Gün
ther Anders hat einmal von der Welt als «auszubeu
tende Mine» gesprochen. Die Ausbeutung der Roh
stoffe, insbesondere der fossilen Brenn und
Treibstoffe, hat die Weltwirtschaft in den letzten
Jahrzehnten angefeuert. Aber erst in jüngster Ver
gangenheit wird deutlich, dass der auf Erdöl und
Erdgas, auf Kohle und Uran aufgebaute Wohlstand
eine stärkere steigerung der
eigenproduktion wäre nur
über die nutzung der wasser-
kraft des rheins möglich
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
e n e r g i e
Von Günther Meier
Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie18
19
energie und energieversorgung gehören zu den zukunftsthemen. neu ist
die problematik der klimapolitik ins zentrum der energiefragen gerückt.
auch liechtenstein beschäftigt sich mit energiepolitik, mit dem «energie-
konzept 2013»
stellungen des «Energiekonzep
tes 2013» auch nur ansatzweise
umgesetzt wurden, verlautet von
Wirtschafts und Energieminister Klaus Tschüt
scher, dass die Energiekommission den Auftrag
erhalten habe, eine «Energievision 2020» zu ent
werfen. In den Chor der Optimisten eingestimmt
hat auch Arnold Schwarzenegger. Für eine «Ener
gieArena» im Februar 2008 zeigte sich der Gouver
neur aus dem fernen USStaat Kalifornien begeis
tert, was in Liechtenstein geschehe: «Liechtenstein
ist schon lange führend im Kampf gegen die globa
le Erwärmung, mit ehrgeizigen Emissionszielen
und einem vorbildlichen Energiekonzept.»
Das Kyoto-Ziel soll übertroffen werden
Inzwischen ist noch ein «Gesetz
über die Förderung der Energieeffizienz und der er
neuerbaren Energien» in Kraft getreten, das den
sparsamen Umgang mit der Energie fördern und
zur Einlösung der «KyotoVerpflichtung» beitra
gen soll. Mit dem Beitritt zum KyotoProtokoll hat
sich unser Land verpflichtet, die Treibhausgas
Emissionen bis 2012 um 8 Prozent gegenüber der
im Jahr 1990 ausgestossenen Menge zu reduzieren.
Das «Energiekonzept 2013» geht noch einen Schritt
weiter und postuliert ein Übertreffen des Kyoto
Ziels, was nach heutigem Ermessen aus eigener
Kraft mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht reali
sierbar ist. Die Förderungen über das neue Energie
effizienzgesetz sollen der Umsetzung des an
spruchsvollen Energiekonzeptes mehr Schubkraft
verleihen. Die erhoffte Schubkraft soll sich über
eine verstärkte Förderung verschiedener Anlagen
ergeben – wie etwa:
n bei der Wärmedämmung von Häusern
n bei Realisierung des MinergieStandards
bei Bauten
n bei der Erneuerung von Haustechnikanlagen
n bei der Nutzung von KraftWärme
Kopplungsanlagen
n beim Einsatz thermischer Sonnenkollektoren
Keine grossen Hoffnungen kann sich Liechtenstein
realistischerweise machen, wenn es um den Ausbau
einheimischer, erneuerbarer Energieträger geht. Der
zeit liegt die Eigenproduktion, wenn neben der Strom
erzeugung durch die beiden Kraftwerke Samina und
Lawena auch noch Holz, Solaranlagen, Klärgas und
Biogas aus Gülle miteingerechnet wird, bei rund
100 MWh. Optimistische Schätzungen gehen davon
aus, dass bis ins Jahr 2013 eine Steigerung um 20 Pro
zent möglich wäre, wenn die Kraftwerke weiter opti
miert und Solaranlagen sowie Biogasverwertung und
Geothermie ausgebaut werden. Eine stärkere Steige
rung der Eigenproduktion wäre nur über die Nut
zung der Wasserkraft des Rheins möglich, führt die
Regierung in ihrem Bericht zum Energieeffizienz
gesetz an, schränkt aber mit Blick auf die Erfahrun
gen in der Vergangenheit gleichzeitig ein: «Die Er
richtung eines Rheinkraftwerks ist in absehbarer Zeit
politisch nicht realistisch.» Skeptisch beurteilt die Re
gierung auch neue Technologien wie die Nutzung des
Windes und der Geothermie. Hier seien umfassende
Abklärungen notwendig und zudem müssten auch
noch andere Aspekte wie Ortsbildschutz, Betriebs
sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und
Grundwasserschutz miteinbezogen werden. |
Foto
s: M
arco
Nes
cher
FEBRUAR 2009
Energieversorgung und Klima-
wandel zählen zu den grossen
Herausforderungen der Zukunft.
Anfangs 1934 – kein Wahljahr
wie 2009, aber die politischen
Wellen schlugen in Liechtenstein
dennoch hoch. Die Auseinander
setzungen zwischen der allein re
gierenden Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP)
und der Christlichsozialen Volkspartei (VP) hat
ten einen Höhepunkt erreicht. Neben rein innenpo
litischen Themen rieben sich Regierungspartei und
Opposition auch am Zollvertrag mit der Schweiz,
der zehn Jahre vorher in Kraft getreten war. Die
«Liechtensteiner Nachrichten», ein strammes Op
positionsblatt, berichtete über die Beziehungen
Liechtensteins zur Schweiz aufgrund des Zollver
trags und gelangten zum Schluss, dass die FBPRe
gierung zur Verschlechterung der freundnachbar
schaftlichen Beziehungen beigetragen habe. Die
Politik der Regierung, so einer der Vorwürfe, ent
halte «Nadelstiche gegen die Schweiz»: Konkret auf
gelistet wurde die Ausbildung liechtensteinischer
Polizisten in Österreich statt in der Schweiz und der
Druck der liechtensteinischen Briefmarken in Wien
statt in Bern. Ausserdem wurde in Erinnerung ge
rufen, dass kurze Zeit zuvor die Botschaft in der
Schweiz aufgelöst worden war, die man 1919 in Bern
eingerichtet hatte. Ausserdem wurde angedeutet,
dass die FBPRegierung plane, den Zollvertrag mit
der Schweiz ebenfalls aufzulösen. Der Regierung
stiessen diese Vorwürfe sauer auf
und sie veranlasste deshalb die
Beschlagnahmung der «Liech
tensteiner Nachrichten» – aber
nur die Ausgabe vom 31. Januar
1934. Diese Aktion heizte die po
litische Stimmung weiter an. Die
«Liechtensteiner Nachrichten»
erschienen bereits am nächsten
Tag mit einer Sonderausgabe, in
der die Herausgeber ein Protest
schreiben gegen den Eingriff der
Regierung veröffentlichten. Die
Regierung hatte sich bei der Be
schlagnahmeAktion auf das im
Jahr 1933 beschlossene Staatsschutz oder Ermäch
tigungsgesetz berufen, das ebenfalls heftige Protes
te hervorgerufen hatte. Das «Liechtensteiner Volks
blatt» als Regierungszeitung verteidigte das Gesetz
unter dem Titel «Für Ruhe, Ordnung und Diszip
lin». Demgegenüber setzten die «Liechtensteiner
Nachrichten» über ihre Kommentierung den Titel
«Diktatur». Eine Verordnung, gestützt auf dieses
Ermächtigungsgesetz, erlaubte der Regierung
Druckschriften zu beschlagnahmen, wenn diese
die öffentliche Ruhe und Ordnung gefährdeten. Die
Regierung hatte ferner die Ermächtigung, Druck
schriften zu verbieten, wenn mit ihnen zu Unge
setzlichkeiten oder Gewalttätigkeiten aufgerufen
werde. Zu den Delikten, die eine Beschlagnahmung
oder ein Verbot provozieren konnten, gehörten
auch die Beschimpfung von Organen und Einrich
tungen des Staates sowie die Gefährdung vitaler
Staatsinteressen durch unrichtige Nachrichten.
Unter dem Begriff «vitale Staatsinteressen»
verstand man damals in erster Linie die Verträge
mit der Schweiz. Gestützt auf diese Rechtsauffas
sung liess die Regierung schon am 24. Juni 1933 die
«ArbeiterZeitung» bei den Postämtern beschlag
nahmen. Grund dafür war die Meldung, die
Schweiz habe Liechtenstein mit der Auflösung des
Zollvertrags gedroht, wenn Liechtenstein nicht die
Lotterie in Vaduz schliesse. |
z e i t g e s c h e h e n
20 1934 – Regierung greift durch «Liechtensteiner Nachrichten» werden beschlagnahmt
Vor 75 Jahren liess die Regierung
die «Liechtensteiner Nachrichten»
beschlagnahmen und berief
sich dabei auf das Staatsschutz-
gesetz von 1933.
Foto
: Gün
ther
Mei
er
FEBRUAR 2009
p u b l i r e p o r ta g e
Centrum BankPrivate Banking – ganz nah am Kunden Wie lebt, denkt und fühlt ein Bankkunde von heute? – Nur echtes
Private Banking kann darauf eine Antwort geben, denn es sind die per
sönlichen Beziehungen, die dabei eine wesentliche Rolle spielen. Nur
wenn der Anlageberater oder Vermögensverwalter seinen Kunden wirk
lich kennt, kann er dessen Wünsche und Bedürfnisse in einer langfristi
gen Anlagestrategie umsetzen. In unserer Unternehmensgruppe leben
wir deshalb mit grosser Tradition seit 1925 nach der Philosophie: Der
Kunde steht im «Centrum» – gerade auch in schwierigen und unange
nehmen Zeiten.
Wir pflegen ein Private Banking, das sich der hohen Verantwortung
bewusst ist. Ganz nah am Kunden zu sein, prägt die Centrum Bank seit
Jahren und zeichnet sie aus. Unsere Berater hören zu, nehmen sich Zeit,
gehen individuell auf ihre Kunden ein, immer bestrebt, langfristig für
sie vorauszudenken. Jeder unserer Berater ist ein «Gesicht» dieser Bank.
Denn Vertrauen hat immer mit einer Person zu tun. Ein Mensch ver
traut, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass ein anderer Mensch –
oder eben eine Bank – sein Vertrauen verdient hat.
Nach den Turbulenzen der derzeitigen Finanzkrise werden die
Kunden zu Recht noch mehr Qualität und Transparenz fordern.
Qualifizierte und vertrauenswürdige Beratung wird dann noch mehr
nach Gesprächen verlangen, die inhaltlich anspruchsvoll und zeitlich
intensiv sind. Wir sind stolz darauf, dass sich unsere Tradition gerade
in diesen Punkten immer noch als modern erweist: ein Partner, auf
den sich Menschen verlassen können mit einer Qualität ohne Wenn
und Aber.
Im «Elite Report 2009», herausgegeben vom deutschen «Handels
blatt», hat die Centrum Bank erneut das Prädikat «summa cum laude»
erhalten und gehört damit zur obersten Spitze der Vermögensverwalter
im deutschsprachigen Raum. Diese Auszeichnung unterstreicht, dass
sich unsere Strategie und Philosophie sowie die damit verbundene
Dienstleistungs und Produktqualität auch in turbulenten Zeiten
bewähren. Mit der Kombination von modernem Private Banking und
ursprünglichen Werten, wie persönlicher Service am Kunden, Nach
haltigkeit und Beständigkeit, wird die Centrum Bank auch in Zukunft
alles daran setzen, die hohen Erwartungen ihrer Kunden noch zu über
treffen.
Thomas Gugler
Dr. Thomas GuglerMitglied der Geschäftsleitung und Leiter Private Banking der Centrum Bank
Centrum BankVertrauen ist der Anfang von Allem
P R I VAT E B A N K I N G
Centrum Bank Aktiengesellschaft Kirchstrasse 3 · Postfach 1168 · 9490 Vaduz
www.centrumbank.com
CENTRUM BANK
Dr. Stefan Laternser
• «Die Gesellschaft der Zukunft ist zu Vertrauen verurteilt», behaup-
tet der streitbare Philosoph Peter Sloterdijk. Doch Vertrauen ist ein zartes
Pflänzchen: Es braucht lange zum Wachsen und ist in Sekunden zerstört.
Nicht nur die globale Finanzwelt steckt zurzeit in einer tiefen Vertrauens-
krise. Politik und Wirtschaft kämpfen weltweit um verlorenes Vertrauen.
Auch im Private Banking war Vertrauen schon immer das wertvollste Gut.
Daran ändert auch die heute oft virtuelle Welt nichts. Private Banker tra-
gen eine ganz besondere Verantwortung für ihre Kunden.
• Das Vertrauen zwischen Kunden und Centrum Bank hat sich in
vielen kleinen Schritten der Annäherung über Jahre aufgebaut. So haben
wir erfahren: Vertrauen wächst durch Wissen und positive Erfahrungen.
Vertrauen entwickelt sich durch Vertrautheit, aufgebaut durch Nähe
und Gespräche. So sind wir Tag für Tag aufs Neue bestrebt, mit Fair-
ness, Klarheit, Transparenz, absoluter Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und
eingehaltenen Versprechen das Vertrauen unserer Kunden zu erarbeiten.
Gerade in turbulenten Zeiten leihen Menschen ihr Ohr vor allem denen,
denen sie vertrauen können und die sie bislang nicht enttäuscht haben.
• Nur eine stetige Betreuung ist auch Gewähr für eine umfassende
Vermögensberatung, die über das hinausgeht, was man erwartet. Auch
hier geht es um Vertrauen, Verantwortung, Pflichtgefühl, um Loyalität
und Diskretion. Nur positive Erfahrungen bauen ein Vertrauenskapital
auf, das Menschen sogar die eine oder andere Enttäuschung verkraften
lässt. Leider hat sich in den vergangenen Jahren der Ruf nach Vertrauen
international allzu oft als Lippenbekenntnis der Wirtschaft wie der Poli-
tik erwiesen. Das liegt vermutlich zu einem grossen Teil daran, dass Ver-
trauen immer noch der Ruf anhing, ein weicher Faktor zu sein, den man
sich in guten Zeiten leistet.
• Vertrauen aber ist kein Wunschbild, sondern ist ein harter Faktor,
zu dem es keine Alternative gibt. Vertrauen ist der Anfang von Allem. Wer
das nicht versteht, wird sich in Zukunft schwer tun. Und Zukunft heisst
für mich: das Zusammenführen von wirtschaftlichen und gesellschaft-
lichen Interessen zu einem gemeinsamen Wertkonsens.
Dr. Stefan Laternser
Vorsitzender der Geschäftsleitung der Centrum Bank
CB-7568_043 Der Monat Oktober 2008.indd 2 16.10.2008 17:03:04 Uhr
In Paris ereignete sich, was man
in Romanen von Balzac liest: Ein junger Mann reist
zu aus dem provinziellen Liechtenstein, mit Talent
und Ehrgeiz, einem Koffer voller Hoffnungen und
einem noch ungedeckten Scheck
auf die Zukunft. Paris war in
den 1950erJahren die Kunst
stadt Nummer eins, im Quartier
Latin diskutierte man über Kunst,
in den Galerien verging kein Tag
ohne irgendeine bemerkenswer
te Vernissage. Der Mann heisst
Martin Frommelt und spielt seit den 1960erJahren
für die Entwicklung der Kunst in Liechtenstein
eine herausragende Rolle. Vom schicken Paris – mit
Jazz und so – bekam der Künstler aus Schaan in sei
ner zweiten Heimat freilich nicht viel mit. 1952 be
gann er an der Ecole des Beaux Arts zu studieren.
Malerei: Hier kann er wiedergeben, was ihn inte
ressiert – der weite Raum, die Landschaft. Im Kunst
klima in Paris findet er viele Anregungen. Er setzt
sich mit künstlerischen Strömungen auseinander,
dem Impressionismus, dem Realismus, der gesti
schen Malerei und dem Expressionismus. Er stu
diert die französische Kirchenarchitektur und da
besonders NotreDame de Chartres. Nach der Aus
bildung, etwa 1955, formte der Liechtensteiner ge
meinsam mit fünf Studienkollegen aus Deutsch
land, Österreich und Frankreich eine Künstler
gruppe, die sich mit Kunst am Bau beschäftigte. In
Paris fand der heute 76jährige Künstler seinen ei
genen Weg.
Die Malerei hat Martin From
melt nie losgelassen, dennoch ist gerade dieser Be
reich seines Schaffens am wenigsten bekannt. Ein
Grund für das Kunstmuseum Liechtenstein, zum
ersten Mal die Werke aus der Pariser Zeit zu zeigen
und grossformatigen neuen Bildern des Künstlers
gegenüberzustellen. «Die neue
Malerei von Martin Frommelt ist
frisch und unverbraucht wie jene
eines jungen Mannes», schreibt
Friedemann Malsch, Direktor
des Kunstmuseums, im Vorwort
des Katalogs zur Ausstellung
«Martin Frommelt. Frühe und
neue Malerei». Ein Landschafts
bild, das der damals gerade
19Jährige mit nach Paris nahm –
seine Eintrittskarte in die «Ecole
de Paris» – porträtiert eine Fluss
aue mit Bergwand. In klaren Far
ben setzt der Maler Himmel, Ve
getation und hellen Fels mit klei
nen regelmässigen Pinselstrichen
nur wer die natur
intensiv studiert hat, kann mit
wenigen details ein
vielgestaltiges ganzes malen
k u n s t
martin frommelt bringt uns dazu, genau hinzuschauen, den dingen auf den
grund zu gehen. das kunstmuseum liechtenstein zeigt bis 15. februar aktu-
elle und frühe bilder des künstlers. in paris fand er seinen eigenen weg.
Von Kornelia Pfeiffer
Martin Frommelt Frühe und neue Malerei22
23
FEBRUAR 2009
zusammen. «Das ist noch ganz in der Art meines
Onkels», erklärt er. Martin Frommelt war als Ge
hilfe bei Kanonikus Anton Frommelt mit der mo
dernen Malerei in Berührung gekommen. Der
Pfarrer, Politiker und Künstler malte und fotogra
fierte und kümmerte sich um den Nachlass des Ma
lers Ferdinand Nigg, der die moderne Kunst nach
Liechtenstein gebracht hatte.
In den Jahren in Paris wird Mar
tin Frommelts Malerei freier, dynamischer. Ein
Talsausblick des jungen Martin Frommelt drei Jah
re später charakterisiert die Landschaft mit hefti
gen Pinselstrichen, so beschreibt die Kunsthistori
kerin Kristin Schmidt im Ausstellungskatalog die
Steigerung: Die Farbschichten durchdringen und
überlagern sich, Formen und Linien sind deutlich
expressiver. Ein Gemälde weitere drei Jahre später
ist noch weniger konkret, die Farbe im zähflüssigen
Zustand aufgetragen, so dass der Pinsel gut sichtbar
breite Bahnen zieht. Himmel und Gebirge gehen
ineinander über, die Berge werden mit zu Drei
ecken gefügten Strichen angedeutet.
Nur wer die Natur intensiv stu
diert hat, kann mit wenigen Details ein vielgestalti
ges Ganzes malen. Dies zeigt besonders das Titel
bild der Ausstellung aus dem Jahr 2008. Aus der Vo
gelperspektive sind vier gehörnte Rinder in kräfti
gen Rot und Orangetönen zu sehen. Die blauen
Konturen der Hörner trennen das Bild in eine Zone
der Tierkörper und in eine mit breiten gelblichen
und bläulichen Pinselstrichen markierte Fläche. Es
entsteht eine spannungsvolle Komposition.
Der Kreis eröffnet neue Dimension
1961 war Martin Frommelt nach
Liechtenstein zurückgekehrt. Er baut sein eigenes
Atelier auf, erhält Aufträge für Kunst am Bau. 1970
erscheint seine Apokalypse, Holzschnitte mit 132
Blättern, 1986 seine Radierungsmappe «Vähtreb»
(Viehtrieb) mit 122 Blättern. 1999 legt er 214 Farb
lithografien mit dem Titel vor: «Creation – Fünf
Konstellationen zur Schöpfung». Diese grossen
druckgrafischen Zyklen drängten die Malerei in den
Hintergrund. Jedoch verweisen seine aktuellen Kreis
bilder gerade hier auf eine neue Dimension. Der Kreis
steht für Urform, Zelle, Erde, Weltall, das grossflä
chig eingesetzte Weiss vergleicht der Maler mit dem
Goldgrund des Mittelalters, dem Sinnbild einer ide
ellen, unendlichen Sphäre. Kristin Schmidt schluss
folgert: «Martin Frommelt widmet seine Aufmerk
samkeit nichts Geringerem als dem Universum.» |
Foto
s: K
unst
mus
eum
kunstmuseum liechtenstein
Ausstellung noch bis zum 15. Februar: «Martin Frommelt. Frühe
und neue Malerei»
Als revolutionär stuft Subaru den
BoxerDiesel ein, der beim Su
baru Impreza 2.0 D zum Einsatz
kommt. Der kompakte Motor
zeichne sich durch ausgeprägte Effizienz und hohe
Drehmomentwerte aus, verbunden mit minimalen
Vibrationen. Die laut Werkangabe verblüffende
Laufruhe verleihe der ohnehin vorhandenen Fahr
freude eine neue Note. Die Laufruhe erreichte
Subaru mit der Eigenheit des Boxermotors, der mit
gegenläufigen Kolben arbeitet und somit in der
Lage ist, die Massenkräfte weitgehend auszuglei
chen. Zudem haben die Konstrukteure das kom
pakte Triebwerk mit seinem AluminiumBlock sehr
steif gebaut und sehr tief eingebaut, womit die Vor
teile des tiefen Schwerpunkts zum Tragen kommen:
Die Neigung auf die Seite fällt auch bei rasanter
Kurvenfahrt geringer aus als bei liegenden Motoren
und Triebwerken. Wie es sich für einen Subaru ge
hört, verfügt der Impreza über eine sichere Boden
haftung: Die Verteilung der Antriebskraft auf alle
vier Räder bringt das markentypisch gestylte Fahr
zeug nicht nur sicher vorwärts,
sondern gibt ihm auch ein neut
rales Fahrverhalten ohne ausge
prägtes Unter oder Übersteuern.
Unter der dymanischsport lich
geformten Haube werkelt der
4ZylinderBoxerDiesel, der aus
den 1998 Kubikzentimetern satte
150 PS herausbringt – bei einem
maximalen Drehmoment von
350 Nm schon ab 1800 U/min.
Geschaltet wird über ein leicht
und kompakt gebautes, eng ge
stuftes 6GangGetriebe, das si
cherstellt, dass die Leistungs
wünsche umgehend auf die Stras
se gebracht werden. Ausgestattet
mit Dieselpartikelfilter, Oxydati
onskatalysator und Abgasrück
führung zur optimalen Verbren
nung des Treibstoffes gehört der
Subaru zu den umweltfreundlichsten Autos seiner
Klasse. Der moderne CommonRailDiesel reagiert
spontan, aber gleichmässig auf die Gaspedalbewe
gungen. Sportliche Fahrweise und kultivierte Fahr
freude lassen sich damit ohne Weiteres miteinander
vereinbaren. Die Anordnung von Getriebe, Kar
danantrieb und dem hinteren Differenzial garan
tiert zudem eine ausbalancierte Fahrstabilität mit
ausgezeichneter Bodenhaftung. Gestartet wird der
Subaru Impreza 2.0 D ohne Schlüssel über eine
Starttaste, die den Motor diskret auffordert, ein
neues Fahrerlebnis zu liefern. Fahrer wie Beifahrer
sitzen bequem auf den gut geformten, mit hochwer
tigen Materialien überzogenen Sitzen. Und auch
hinten haben Mitfahrer ausreichend Platz für Kopf
und Beine, weil der Impreza zu den geräumigsten
seiner Klasse gehört. Das Cockpit ist modern diskret
gestaltet und lässt den Fahrer schnell den Überblick
über das Geschehen gewinnen. Zur agilen Fahr
dynamik kommen die zupackenden Bremsen, die
über Sensoren gesteuert werden und damit garan
tieren, dass bei einer Notbremsung der volle Brems
druck sofort verfügbar ist, sonst
aber voll den unterschiedlichen
Fahrzeugbelastungen Rechnung
trägt. Was heute an aktiver Sicher
heit für die Fahrgäste getan wer
den kann, bietet der Subaru Im
preza als selbstverständlich an. |
Subaru hat den Impreza 2.0 D
erstmals mit einem Dieselboxer-
Motor ausgerüstet.Fo
to: W
erkf
oto
Suba
ru
a u t o
24 Der Boxer läuft mit Diesel Subaru Impreza 2.0 D erstmals mit Dieselmotor
FEBRUAR 2009
NUFA AG | Gewerbeweg 15 | 9490 VaduzTel. 00423 239 19 90 | www.nufa.li
Gutenberg AGFeldkircher Strasse 13FL-9494 SchaanTel. +423 239 50 50offi [email protected]
4’558 Briefmarkenliebhaber aus der ganzen Welt beteiligten
sich an der Wahl um die schönste Liechtensteiner
Briefmarke 2007.
Aus allen Wahlzetteln wurden 30 Lose gezogen und
die Bildbände über das Fürstentum Liechtenstein an
die Gewinner versandt.
Die schönste Briefmarke 2007
ist erkorenAuf dem ersten Rang mit 1650 Stimmen schaffte es die Briefmarke:
Liechtensteiner Landschaften «Blick nach Liechtenstein (Sepac)» (Wert CHF 1.30). Fotograf Marco Nescher hat ein Panoramabild auf-genommen, das den Kleinstaat in voller Länge (rund 26 km) darstellt. Im Vordergrund erstreckt sich das Rheintal und im Mittel punkt steht die alpine Ge-birgslandschaft Liechtensteins mit dem markanten Drei-Schwestern-Massiv. Die Österreichische Staats-druckerei hat die Briefmarke im Offsetdruckverfah-ren fachmännisch zu Papier gebracht.
Den zweiten Rang ergatterte sich die Briefmarke «Brief-Post» der Serie «Glück-wunschkarten-Nostalgie» (Wert CHF 0.85), welche von der Künstlerin Maria Siegl gestaltet wur-de. Als Vorlage dienten ihr alte Post karten aus der Sammlung des Postmuseums.
Auf den dritten Platz wählten die Teilnehmenden die Briefmarke «Blitz bei Bendern» (Wert CHF 1.00) aus der Serie Naturphänomene. Der Blitz über Ben-dern wurde von Marco Nescher fotografi ert.
Ein Produkt der Gutenberg AGT +423 239 50 50 • www.gutenberg.li
Von Günther Meier
26
27
Strategien entwickeln, Ziele defi
nieren, Visionen einen Namen geben – das sind die
Schwerpunkte zahlloser Meetings in der Geschäfts
welt. Vor dem Hintergrund der globalen Finanzkri
se erhalten Strategien, Ziele und
Visionen einen magischen Klang,
denn es gilt den Herausforderun
gen einer unbestimmten Zu
kunft mit vielen Fragezeichen zu
begegnen. Messbare, kreative
und zukunftsorientierte Ergeb
nisse werden nur an Meetings er
zielt, bei denen ein perfektes Ambiente Verstand,
Gefühl und Kreativität beflügeln. Hubertus Real
vom Parkhotel «Sonnenhof» in Vaduz hat sich
schon Jahre vor der Finanzkrise mit dieser Thema
tik auseinandergesetzt und bietet mit grossem Er
folg die SonnenhofMeetings an, die anders als an
dere sind. Er wollte keine leeren Versprechungen
machen, als er den neuen Seminarraum und das
neue Seminarkonzept den Kunden aus Finanzwirt
schaft und Industrie anbot. Deshalb verbrachte
Hubertus Real selbst einige Tage an einem Meeting
zur Probe – und konnte damit zwei Fliegen auf ei
nen Streich schlagen: Das, was er
den MeetingTeilnehmern ver
spricht, nämlich Inspiration und
Effizienz, testete er im Ernstfall
mit. Nach diesem Ernstfall, zu
seiner eigenen Fortbildung, wuss
te der initiative Direktor des
Parkhotels «Sonnenhof» nicht
zuviel versprochen zu haben:
«Obwohl ich den ganzen Tag im
Seminar verbracht hatte, war ich noch frisch genug
und motiviert, den ganzen Abend in der Küche zu
stehen». Und das stellt kein leichtes Unterfangen
dar, denn in der Küche gilt es die erkochten 16
GaultMillauPunkte und den MichelinStern zu
verteidigen.
Feng-Shui-Aromabar bringt frischen Wind in Meetings
Hubertus Real spricht nicht von
Sitzungen, sondern von «MeetingKultur», wenn er
seinen Seminarraum präsentiert. Im Mittelpunkt
eines SonnenhofMeetings steht der ovale Konfe
renztisch, um den bis zu 14 Personen Platz haben.
Auf Knopfdruck lässt sich der Tisch zu einem Steh
pult hochheben, so dass die Teilnehmer ihre Be
sprechung von einer ermüdenden «Sitzung» zu ei
ner erfrischenden «Stehung» verwandeln können.
«Wir unterstützen den Arbeitsprozess unserer Se
minargäste, indem wir ein Ambiente bieten und
Angebote bereithalten, die auch langwierige oder
festgefahrene Verhandlungen wieder in Schwung
bringen», blickt Hubertus Real auf fünfjährige Er
fahrungen mit den SonnenhofMeetings zurück, in
denen nach Aussagen von Teilnehmern tatsächlich
die Geister geweckt werden und der Geist beflügelt
sitzungen können zu sitzungen verkommen, an denen die
leute herumsitzen. die feng-shui aromabar im parkhotel
«sonnenhof» steuert solchen sitzungen entgegen und lässt
die meetings zu beflügelnden erlebnissen werden.
Sonnenhof-Meetings beflügeln den Geist
l i f e s t y l e
kreative ergebnisse werden nur
an meetings erzielt, bei
denen ein perfektes ambiente
Verstand und gefühl beflügeln
Foto
s: P
arkh
otel
Son
nenh
of
FEBRUAR 2009
wird. Eines der weiteren «Geheimnisse» des kreati
vitätsfördernden Seminarkonzepts birgt die Feng
Shui Aromabar, die frischen Wind in ein langes
Konferenzgespräch bringt, während die Luft durch
eine fliessende Wasserwand dauernd mit neuer
Energie versorgt wird. Verschiedene Duftnoten ste
hen in der Aromabar bereit. Ein paar Tropfen Ener
gieduft – und die schläfrige Stimmung verwandelt
sich in aktive Teilnahme. Auch der umgekehrte
Weg ist möglich, wie Hubertus Real inzwischen aus
Gesprächen mit gewitzten Seminarleitern weiss:
Hitzige Wortgefechte werden mit einem Schuss Be
ruhigungsduft moderater. Auf dem Balkon steht
zudem zur Beruhigung erregter Gemüter oder zur
natürlichen Erfrischung ein KneippBrunnen, des
sen Wasserstrahl auch als Durstlöscher dient.
Kreatives Brainfood zur Bele-bung von Körper und Geist
Zur Inspiration durch Frischluft
und Aromaduft kommt der Genussfaktor: An ei
nem «SonnenhofMeeting» steht den Seminarteil
nehmern das kulinarische Angebot des «Sonnen
hof» zur Verfügung, vor allem kreatives Brainfood
– «leichte, aber dennoch energiereiche Köstlichkei
ten für Gaumen und Geist», wie Hubertus Real sei
nen kulinarischen Beitrag an die
Sitzungsergebnisse umschreibt.
So wie das Parkhotel «Sonnen
hof» lange Zeit ein Geheimtipp
gewesen ist, bevor sich das «Vier
SterneSuperior» auch den Tagesgästen öffnete, so
gehörten die exklusiven SonnenhofMeetings in
den vergangenen fünf Jahren ebenfalls zu den
Tipps, die man unter Insidern verbreitete. Irgend
wie gehört ein leichter Schleier, der sich aber gerne
lüften lässt, zur Tradition des Hauses. Kaum ein
Luxushotel in einer weiten Umgebung, das schon so
viele illustre Gäste beherbergte. Wer auf Staatsbe
such in Liechtenstein war, ob ein Bundesrat aus der
Schweiz oder ein Bundeskanzler aus Österreich, lo
gierte im «Sonnenhof». Aber auch gekrönte Häup
ter, erfolgreiche Manager und Filmstars liessen sich
schon von Jutta und Emil Real, den Eltern von
Hubertus Real, die das ErstklassHotel aufbauten,
in ihrem kleinen Paradies mit Blick auf Schloss Va
duz verwöhnen. Die Bilderwand zieren Fotos von
Königin Silvia und König CarlGustav von Schwe
den, Romy Schneider und Maximilian Schell, Heinz
Rühmann und Peter Alexander, Udo Jürgens und
Ivan Rebroff, Alexander Solchenyzin, Ölmilliardär
Paul Getty und vielen anderen.. |
Modernste Infrastruktur für Semi-
nare und Meetings wird begleitet
von leichtem Brainfood und Feng-
Shui-Aromen.
r ä t s e l - s pa s s
28
FEBRUAR 2009
Gewinnen Sie einen Einkaufs-
gutschein im Wert von
CHF 100.– von Toppharm,
Landstrasse 97, Schaan
kreuzworträtsel februar 2009
Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-
rätsel Februar 09» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie
einen Preis: [email protected] oder benutzen Sie eine
Post karte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach,
9494 Schaan.
Der Gewinner/die Gewinnerin wird durch den Alpenland
Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners/der
Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten
Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.
Einsendeschluss ist der 17. Februar 2009
lösung: dezember-rätsel 08 kathedrale Vaduz
Gesundheit – Gute Ernährung und frische Luft
Martin Meyer: Vera, hast Du nach einem Geheimrezept gelebt, als Du
fast alle Rennen mit dem Motorrad gewonnen hast?
Vera Andexlinger: Kein Geheimrezept, aber ich habe gesunde Nah
rung gegessen und vor den Rennen besonders darauf geachtet, keine
schweren Nahrungsmittel aufzunehmen.
Martin Meyer: Und jetzt, beim Pferdesport?
Vera Andexlinger: Da hat sich nicht viel geändert. Gesunde Ernährung
mit viel Früchten und Gemüse ist mir wichtig. Oft bin ich aber auch
etwas zu nervös, um zu essen. Aber auch die Bewegung in der frischen
Luft ist wichtig. Sag mal, wie machst Du das in der Regierung als ehe
maliger Leichtathlet?
Martin Meyer: Zu meinen Zeiten als Leichtathlet war man noch nicht
so weit wie heute mit einer allumfassenden Betreuung der Sportler,
aber wir haben damals schon auf eine möglichst gesunde Ernährung
geachtet. Ausserdem gab es Hilfen für die mentale Vorbereitung auf
die Wettkämpfe, zwar nicht durch spezielle MentalCoaches, aber
durch unsere Trainer. Wie bereitest Du Dich mental vor?
Vera Andexlinger: Als ich noch Motorrad gefahren bin, habe ich mir
immer gesagt, dass ich dank meiner Vorbereitung sicher so gut bin
wie meine Konkurrentinnen. Den letzten Kick gab dann, dass ich bes
ser sein wollte als die anderen. Wie ist das bei dir?
Martin Meyer: Wichtig sind eine sehr gute Vorbereitung im Training
und die volle Konzentration auf die bevorstehende Aufgabe. In der
Politik ist es deshalb ähnlich wie im Sport. Je besser man vorbereitet
ist und je besser man die Dossiers kennt, umso einfacher geht es in der
politischen Arbeit.
Vera Andexlinger: Kannst Du uns als Sportler und Politiker einen Ge
sundheitstipp geben?
Martin Meyer: Gesund essen und trinken, das wissen wir ja alles
schon. Ich empfehle jeden Tag eine Portion frische Luft!
Die Gesundheitsförderungskampagne
der Regierung «bewusst(er)leben»
bietet Ihnen viel Neues und Aktuelles
zu den Schwerpunkten Ernährung,
Bewegung, Seelische Gesundheit und
Betriebliche Gesundheitsförderung.
Informationen zur Gesundheit:
www.bewussterleben.li
«bewusst(er)leben» heisst die Gesundheitsförderungskampagne, die Gesundheitsminister Martin Meyer im Auftrag der Regierung mit grossem Erfolg durchführt. «Bewusst erleben» oder «bewusster leben» – für alle Altersgruppen und für alle Lebenssituationen gibt es Möglichkeiten, die Gesundheit mit ausgewogener Ernährung und mit ausreichend Bewegung zu erhalten.Gesundheitsminister Martin Meyer hat sich zu einem kurzen Gesundheitsgespräch mit Vera Andexlinger getroffen, die als Supermotard-Fahrerin für Aufsehen sorgte und sich nun dem Springreiten und dem Dressurreiten widmet.
b e w u s s t ( e r ) l e b e n
s c h l u s s p u n k t
30
Freuen wir uns auf den Wahlsonntag am 8. Febru
ar! Denn erfahrungsgemäss werden unsere Zeitungen schon wenige
Tage danach wieder ohne die seit Monaten ermüdenden Bildplanta
gen und Wahlkampfparolen auskommen und sich der normalen Be
richterstattung widmen können.
Obwohl sich die beiden dominie
renden, bürgerlichen Parteien
bezüglich ihrer ideologischen
Ausrichtung nicht wirklich un
terscheiden, musste z.B. ein ausländischer Leser unserer Tageszeitun
gen in den letzten Wochen und Monaten den Eindruck gewinnen,
dass im Lande bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen. Die Vater
ländische Union (VU), die 2005 von 41,3 Prozent auf 38,2 Prozent zu
rückgefallen war, bediente sich dabei namentlich
bei Zeitungsbeiträgen ihrer Parteifunktionäre nicht
selten aus den unteren Schubladen des guten Tons.
Die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP), die gegen
über der Wahl 2001 ebenfalls mehr als einen
Prozentpunkt eingebüsst hatte, musste sich als
Landtags und Regierungsmehrheit mit ähnlich rü
den Reden naturgemäss eher zurückhalten. Über
raschende Gewinnerin der Wahl 2005 war die alter
native («freie») Liste, die sich um mehr als vier
Prozentpunkte steigern und (erstmals) mit drei
Kandidaten und Kandidatinnen ins Parlament ein
zog. Natürlich stand bei manchen Diskussionen
unter Mitbürger(innen) in den letzten Wochen die
Frage im Mittelpunkt, welche der beiden Koaliti
onsparteien die bessere (und/oder glücklichere Hand) bei der Wahl
ihrer Kandidatinnen und Kandidaten hatte. Denn nur dieser Punkt
wird im Gegensatz zum ermüdenden Wortgeplänkel und den bunten
Plakaten letzten Endes die Wahl entscheiden.
Dabei stellt sich männiglich die Frage, wie dieses Mal wohl «die
Weissen» abschneiden, die sich u.a. mit ihren Rückschüssen via aus
ländischer Medien (im Rahmen der Finanzplatzkrise) kaum Sympa
thien erworben haben dürften. Dazu die «Raucherinitiative», die
nicht nur Raucherinnen und Raucher als Zwängerei empfinden, die
ein Fehlschuss werden könnte.
Die neue Regierung und den neuen Landtag erwarten nach der
Wahl 2009 zweifelsfrei mehr und kompliziertere Probleme als vor vier
Jahren. Hoffen wir, dass sich unsere Politik nach diesem Wahlkampf
der importierten Methoden und Parolen wieder ihrer eigentlichen
Aufgaben besinnt und ohne Verzug an die Arbeit geht. |
ausländische leser unserer zeitungen müssen den eindruck
gewinnen, dass bürgerkriegsähnliche zustände herrschen
Walter-Bruno Wohlwend Importierte Wahlparolen
Walter B. WohlwendPräsident des Internationalen Liechtensteiner Presseclubs LPC
FEBRUAR 2009
Foto
: exc
lusi
v.li
« Ich bin überwältigt von dem Ruggeller Buch! Das ist echt der Hammer »
« Die Fotos sind wirklich atemberaubend »
« Das ist ein total schönes Werk »
« Das Buch ist eine wunderbare Hommage an dieses erhaltenswerte Naturrefugium »
« Die Naturaufnahmen sind exzellent, die Texte sehr kompetent »
Herzlichen Dankfür die unzähligen Komplimente:
Alpenland Verlag AG · Feldkircher Strasse 13 · FL-9494 SchaanTelefon +423 239 50 30 · offi [email protected] · www.alpenlandverlag.li
printed by Gutenberg AG
alpenlandverlag
Dieses Buch zeigt auf eindrückliche Art in Bildern und Texten die Schönheit der Riedlandschaft nördlich von Ruggell. 224 Seiten Umfang, durchgehend vierfarbig, Format 23,5 x 28,5 cm. CHF 49.–. Erhältlich beim Alpenland Verlag, in Buchhandlungen und unter www.buchzentrum.li
ÜBER 350 WERKEFINDEN SIE IM ONLINE-SHOP
Alpenland Verlag AG Telefon +423 239 50 30Feldkircher Strasse 13 Fax +423 239 50 31FL-9494 Schaan www.buchzentrum.li
PRINTING ON DEMANDFür Einzelexemplare und grosse Aufl agen. Für standardisierte und personalisierte Mailings. Für Geschäfts- und Privatdruck-sachen. Kompetent – schnell – fl exibel.
Digiprint AGSt.-Luzi-Strasse 18FL-9492 EschenTel. +423 373 73 [email protected]
Walter-Bruno Wohlwend Importierte Wahlparolen
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
BB
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B B
B BB BB
B B B
B BB B
B
B B BB
B B
B B
BBBB
B
BBB
BBB
BBB
B
BBB
BB
BBB
B
BBB
BB
BB
B
B BB
B B B
B BB B
B
B B BB
B B
B B
BBBB
B
BB
B
B B BBB
B B BB
B B
B B
BBB
BB
B
B B BB
B B
B B
BB
BB
B
B B
B B
BB
B
B
B
B B
BB
B
B
B
BB
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B BB
B BB
B
B B BBB
B B BB
B B
B B
BBB
BB
B
B B BBB BBB BB
BB
B B BB
B B
B B
BB
BB
B
B B BB BB B
B
B B
B B
BB
BB
B
B BBBB
B B
BB
B
B
B
B BBBBB
BB
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B
B B
B B
B B B
BB
B B
B B
BB
B B B
B
BBB
B
B B
B B
BR
adio
fü
r d
ich
ww
w.r
adio
.li