deutsch perfekt - 05-2016
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Aldi gegen Lidl
Das globale Duell der Discounter
Nationalpark Wattenmeer
Das Eldorado für Tiere in der Nordsee
Ü b e r s i e s
p r i c h t m a n
LEARN GERMAN | ESTUDIAR ALEMÁN | APPRENDRE L’ALLEMAND | IMPARARE IL TEDESCO | УЧИМ НЕМЕЦКИЙ
D e u t s c h k u r s e
W e l c h e r i s t i d e a l f ü r S i e ?
Über wen
Deutschland spricht
Neue Serie Die wichtigsten
Gesichterunseres Landes
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8/17/2019 Deutsch Perfekt - 05-2016
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Englisch besser sprechen und verstehen
Alles über Kultur, Menschen & Sprache
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6 Mein Deutschland-BildMatthias Bein über eine mystische Nacht
8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen
24 Debatte
Sind Lobbyisten eine Gefahr für die Demokratie?
26 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
35 ReisetippsBallenberg • Spessart • Görlitz
61 Mein erster MonatNeslihan Kocapinar in Weinheim
62 Ein Bild und seine GeschichteBerlins neuer Hauptbahnhof
64 KulturtippsKino • Konzert • Ausstellung • Graphic Novel • Buch
66 Kolumne Alia Begisheva über den Wert des Essens
68 D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Veronika Stabinger
Die Themen des Monats Mai 2016
In diesem Heft: 17 Seiten Sprache & Service
36 Der ideale Deutschkurs
Mit diesen Fragen finden Sie den Kurs, der am besten zu Ihnen passt
41 Wörter lernen
Im Sportstadion
42 Übungen zu den Themen des Monats
Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
43 Schreiben • Sprechen • Verstehen
Sammelkarten Unterwegs im Internet • Familie und Verwandte • Durchsagen am Bahnhof
46 Grammatik
Das Perfekt
48 Deutsch im Beruf
Gesprächsführung
50 Raten Sie mal!
Rätsel zu einem Thema des Monats
51 Starthilfe
Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch,Italienisch, Polnisch, Russisch, Ungarisch
53 Lösungen • Kundenservice • Impressum
Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt ?
14
Über wenDeutschland
spricht
Jeder weiß, wer
Angela Merkel ist. Aber in
Deutschland wird auch
über viele andere wichti-
ge Menschen gesprochen.
In unserer neuen Serie stellen
wir sie vor.
30 Nationalpark Wattenmeer
In dieser Nordseelandschaft haben Millionen
Tiere einen Platz zum Leben gefunden – und
auch Menschen lieben sie.
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Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischerReferenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
T I T E L F O T O : P I C T U R E
A L L I A N C E
( 1 1 ) ; F O T O S : P
I C T U R E
A L L I A N C E
( 2 ) ; U L L S T E I N B I L D ; D D P
Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
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o
¢
, ¿er
lockere Umgangssprache
negativ
Vorsicht, vulgär!
ungefähr, etwa
Gegenteil von ...
langer, betonter Vokal
kurzer, betonter Vokal
Plural-Formen
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d
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36 Der ideale Deutschkurs
Das Angebot an Deutschkursen ist groß. Mit ein paar
Fragen helfen wir Ihnen, den Kurs zu finden, der am
besten zu Ihnen und Ihren Wünschen passt.
Aldi gegen Lidl
Aldi und Lidl sind zwei Lebensmittel-Discounter aus
Deutschland – aber ihr Duell ist schon lange global.Was die beiden tun, um es zu gewinnen.
Heft im Heft:
Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt
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Fotograf:Matthias Bein
Jedes Jahr am 30. April treffen sich in dem kleinen
Ort Schierke in Sachsen-Anhalt Tausende, um die
Walpurgisnacht zu feiern. Schierke ist ein Stadtteil
von Wernigerode. Er liegt direkt am Brocken, dem
höchsten Berg der Region. In Johann Wolfgang von
Goethes Tragödie Faust fliegen Hexen mit ihrem
Besen auf den Brocken. Dort feiern sie mit dem
Teufel eine Orgie. Da passt es natürlich gut, dass die
Menschen an diesem Ort mit viel Spaß zusammen
die Walpurgisnacht feiern. Die Besucher kommen
aus der ganzen Region, aber auch aus anderen Teilen
Deutschlands und dem Ausland. Natürlich reisen sie
nicht mit dem Besen, sondern mit der Bahn oder
dem Auto. Alle tragen ein Kostüm. Ich kenne eine
Reisegruppe aus Düsseldorf, die seit vielen Jahren
mitmacht. Alle kommen als Hexen. Für Maske und
Kostüm brauchen sie viele Stunden. Diese Dame
vor dem Feuer hat auch ein fantastisches Kostüm
getragen. Vor dem Feuer sieht man ihre Silhouette.Das Foto ist ein gutes Symbolbild: Es zeigt die Mystik
und die Magie dieser speziellen Nacht.
die Walp¢rgisnacht, ¿e
(die H¡xe, -n
Fest zum Tanz in den Mai; auch: Nacht für das Treffen von vielenHexen zum Tanz≈ Frau mit, so sagt man, böser,magischer Energie)
der Besen, -
(der Boden, ¿
≈ Ding aus Holz mit dicken,harten Haaren: Damit macht manden Boden sauber.Ort: Darauf geht und steht man.)
der Teufel, - das Böse als Person; Satan
die {rgie, -n ≈ unkontrolliertes Fest: Dort wirdz. B. extrem viel Alkohol getrun-ken und die Gäste haben Sex.
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Mein Deutschland-Bild
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A L L I A N C E / D P A ; P R
I V A T
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ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52
DEUTSCHLANDPREMIEREFÜR SCHWIMMBUS
das Amphibien-fahrzeug, -e
Transportmittel: Es fährt anLand und im Wasser.
“n R“chtung hier: zu den
das Unikat, -e Stück: Davon gibt es nur eines;Original
die Zulassung,-en
Erlaubnis
das Bes„tzungs-mitglied, -er
Person: Sie arbeitet zusammenmit anderen auf einem Schiff.
gehören zu ≈ ein Teil sein von
Hamburg
Deutschlandpremierefür Schwimmbus
Immer wieder hat es Anrufe bei Feuerwehr und Polizei in Hamburg gegeben: „Da
ist ein Bus ins Wasser gefahren!“ Die Anrufer haben auch recht gehabt. Nur wardas kein Unfall. Denn der Hafencity Riverbus ist ein Amphibienfahrzeug. Er kann
nicht nur an Land fahren, sondern auch im Wasser. Jan Peter Mahlstedt und Fred
Franken hatten die Idee zu der ersten kombinierten Stadt- und Flussrundfahrt
Deutschlands. Die Tour beginnt und endet am Brooktorkai am Internationalen
Maritimen Museum. Am Elbpark Entenwerder geht es in die Elbe in Richtung
Landungsbrücken – und von dort wieder zurück. Die Tour dauert 80 Minuten (45
Minuten Straße, 35 Minuten Wasser). Der Bus ist ein Unikat, konstruiert in Ungarn.
Natürlich hat das Fahrzeug nicht nur die Zulassung für Straßen, sondern auch
die Zulassung als Passagierschiff. Platz ist für 36 Touristen plus drei Besatzungs-
mitglieder. Und weil der Bus jetzt zum Alltag der Metropole gehört, gibt es bald
hoffentlich auch weniger Anrufe bei Polizei und Feuerwehr.
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Panorama
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!Tipp des MonatsWirklich gespart?
Im Internet gibt es viele Portale, die Preise
vergleichen. Sie informieren darüber, welche
Firmen zum Beispiel die günstigsten Flüge, Strom-
oder Telekommunikationstarife anbieten. Das soll
beim Sparen helfen. Eine Untersuchung der deutschen
Verbraucherzentralen hat jetzt aber ergeben: Die Portalezeigen nicht immer die besten Preise. Unterschiedliche
Portale machen unterschiedliche Aussagen zu den Preisen.
Außerdem findet man bei der direkten Suche im Internet
manchmal günstigere Preise als bei den Vergleichspor-
talen. Interessant ist auch, dass verschiedene Ver-
gleichsportale manchmal der gleichen Firma
gehören. Deshalb: Vorsicht, nicht alle
Portale informieren neutral!
Studentenfilm
Star Wars in Aachen
Das hat der Filmstudent Shawn Bu wirklich nicht gedacht: dass er
sofort nach dem Ende seines Studiums Angebote aus Hollywoodbekommt. Aber die Abschlussarbeit des 29-Jährigen ist ein Hit: Darth
Maul: Apprentice hat auf YouTube schon mehr als sieben Millionen
Klicks bekommen. Science-Fiction-Fans auf der ganzen Welt feiern
den 17-Minuten-Kurzfilm, in dem Darth Maul gegen verschiedene Jedis
kämpft. 18 Tage haben Bu und sein Kommilitone und Regisseur Vi-Dan
Tran gedreht. Von der Idee bis zum Ende der Postproduktion hat es aber
zwei Jahre gedauert. Natürlich haben die beiden Hilfe von Schauspie-
lern, Kameramännern, Kostümdesignern und Visagisten bekommen.
Alle haben ohne Lohn gearbeitet. Und Hauptdarsteller Ben Schamma
hat sein Make-up jeden Tag selbst gemacht – vier Stunden lang.
WIRKLICH GESPART?
informieren Informationen geben
die Verbraucher-zentrale, -n (der Verbrau-cher, -
Organisation: Dort bekommtder Verbraucher Informatio-nen über Produkte.Person: Sie kauft undbenutzt Produkte.)
ergeben zeigen; als Resultat haben
neutral hier: ≈ objektiv; so, dass eskein persönliches Interessegibt
STAR WARS IN AACHEN
die [bschluss-arbeit, -en
letzte schriftliche Arbeit ineinem Studium (z. B. Ba-chelor-, Master- oder Dok-torarbeit); hier: Filmprojektam Ende vom Studium
kæmpfen(die W„ffe, -n
hier: mit Waffen streitenz. B. Pistole)
der Kommilito-ne, -n
Person: Man studiert mitihr zusammen an derUniversität.
der Regisseur, -e franz.
(der Schauspie-ler, -
hier: ≈ Chef bei einer Film-produktion: Er gibt Schau-
spielern Instruktionen.Person: Sie spielt im Filmoder im Theater mit.)
drehen hier: einen Film machen
der Visagist, -en franz.
(schm“nken
Mann: Er schminkt andereMenschen und gibt auchTipps für den Haar- undKleidungsstil.hier: Farbe ins Gesichtmalen)
der Hauptdarstel-ler, -(die R¶lle, -n
Schauspieler mit einerwichtigen/zentralen Rollehier: fiktive Person in einemFilm)
das Make-up, -sengl.
hier: Schminke: EinSchauspieler tut sie sichins Gesicht, um andersauszusehen.
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Kalender
Der Monat Mai
Wonnemonat nennt man den Mai oft. Wonne
bedeutet Freude. Eigentlich kommt der Name
aber vom althochdeutschen Wort Wunnimanot,
was Weidemonat heißt. Es ist also der Monat, in
dem die Tiere wieder auf die Weide können.
Der Maikäfer hat den Monat in seinem Namen –
weil man ihn jetzt oft sieht. Früher hat es sehr
viele Maikäfer gegeben. Weil sie aber Pflanzen
kaputt gemacht haben, hat man sie bis 1970 mit
toxischen Mitteln bekämpft.
Der Maikäfer ist oft Thema in Kinderbüchern.
Komponisten haben Lieder über ihn geschrie-
ben. Früher haben die Deutschen außerdem eine
Suppe mit den kleinen Tieren gegessen: Im Rezept
stehen 30 Maikäfer pro Person! Heute essen
die Deutschen nur noch Schokolade in Maikä-
fer-Form.
Im Mai feiern in Deutschland besonders viele
Leute ihre Hochzeit: 2015 war er der populärste
Hochzeitsmonat, im Jahr davor direkt hinter dem
August auf dem zweiten Platz.
Der 1. Mai ist der Tag, an dem viele Arbeitneh-
mer demonstrieren. Diese Tradition kommt aus
den USA. Dort hat der deutsche Migrant August
Spies zusammen mit Kollegen am 1. Mai 1886 für
Arbeitnehmerrechte protestiert. Zusammen mit
anderen hat ihn die Polizei verhaftet – und exe-
kutiert. Deshalb ist der 1. Mai jetzt internationaler
Protest- und Feiertag.
Studio Babelsberg
Eine Straße für den Film
Was machen Stars wie Tom Hanks,
Quentin Tarantino und Natalie Port-man in Babelsberg, einem Stadtteil von
Potsdam? Natürlich neue Blockbuster.
In Potsdam steht nämlich das größte
Filmstudio Europas, das Studio Babels-
berg. Diesen Monat wird dort die neue
„Berliner Straße“ eröffnet. An dieser
wichtigen Kulisse arbeitet das Studio
schon seit 2014. Die alte, viel kleinere
Berliner Straße gibt es seit 2013 nicht
mehr. Zwölf Millionen Euro hat die
neue Straße gekostet. Die Kulisse istnicht nur eine Straße: In Babelsberg hat
man einen ganzen Stadtteil mit unter-
schiedlichen Architekturstilen und vie-
len Details gebaut. Zuerst drehen darf
auf dem 15 000 Quadratmeter großen
Areal Regisseur und Produzent Tom
Tykwer (Cloud Atlas ). „Babylon Berlin“
heißt die Serie, die er jetzt dort macht.
Es ist genau wie die Kulisse ein Projekt
der Superlative: Die 16 Folgen der ers-
ten beiden Staffeln kosten 40 MillionenEuro – und es gibt 200 Drehtage. 2017
feiert die Serie Premiere. Dann kann
auch das Fernsehpublikum die neue
Berliner Straße bewundern.
DER MONAT MAI
n¡nnen sagen zu
die Freude von: sich freuen
„lthochdeutsch in der ältesten Form derschriftlichen deutschen Spra-che bis ca. 1100
die Weide, -n
(fr¡ssen
Platz mit viel Grün: Dort fres-sen z. B. Rinder im Sommer.essen)
der Maikäfer, -
(der Käfer, -
größerer Käfer mit braungel-bem Rücken (s. Foto)sehr kleines Tier mit sechsBeinen)
bekæmpft Part. II von: bekämpfen =hier: versuchen zu erreichen,dass es die Käfer nicht mehrgibt)
das Thema,Themen
hier: Inhalt von einem Buch
der Pl„tz, ¿e hier: Position
der Arbeit-nehmer, -
Person: Sie arbeitet mit Ar-beitsvertrag für eine Firma.
demonstrieren sich auf der Straße treffen, umgegen etwas zu protestieren
die [rbeitneh-merrechte Pl.
≈ Garantie: Das dürfen Arbeit-nehmer, z. B. Urlaub machen.
verh„ftet Part. II von: verhaften = zurPolizeistation bringen
exekutiert Part. II von: exekutieren =totmachen
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52
EINE STRASSE FÜR DEN FILM
erœffnen zum ersten Mal öffnen
die Kul“sse, -n hier: Ort: Dort spielt ein Film.
bauen hier: einen Stadtteil machen
drehen hier: einen Film machen
der Regisseur,-e franz.
(der Schau-spieler, -
≈ Chef bei einer Filmproduk-tion: Er gibt SchauspielernInstruktionen.Mann: Er spielt im Film oderTheater mit.)
… der Super-lative
≈ von den besten, größten …
die F¶lge, -n hier: ein Film als Teil voneiner Serie
die St„ffel, -n hier: ein paar Filme als Teilvon einer Serie
bew¢ndern sehen und schön finden
F O T O S : WWW .B I E R Y
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Panorama
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 51/52
Autoindustrie
Volkswurst
Bei dem Namen Volkswagen (VW) denken die meisten
Menschen zuerst an Autos und eine Firma in der Krise.
Auch wenn die Firma mit ihren Autos zurzeit Probleme
hat: In einem anderen wirtschaftlichen Sektor machtsie Profit. So hat VW im letzten Jahr mehr Currywürste
als Autos verkauft. 7,2 Millionen Würste haben die
VW-Fleischer hergestellt. Bei den Autos kommt die
Firma im Jahr 2015 nur auf 5,82 Millionen Stück. Und
weil zur Currywurst noch mehr gehört, hat VW auch
noch Ketchup gemacht, nämlich 600 000 Kilogramm
im letzten Jahr. Neu ist das nicht: Die Currywurst gibt
es bei VW schon seit 1973. Zuerst nur für die Angestell-
ten. Aber jetzt haben auch ein paar Supermärkte die
Wurst der Autofirma im Sortiment.
VOLKSWURST
die V¶lkswurst, ¿e hier ironisch: ≈ Wurst für dieeinfachen Leute
der Fleischer, - Person: Sie verkauft Fleischund Wurst.
k¶mmen auf hier: herstellen
gehören zu hier: ≈ ein Teil sein von
3 Fragen
Bieryoga
Ein Stunde Yoga und zwei Flaschen Bier? Das passt sehr gut zusammen, meint
Trainerin Jhula (30) aus Berlin.
Wie kommt man auf die Idee, Bieryoga anzubieten?
Ich war auf einem Festival in den USA und habe im Programm gelesen, dass
es Bieryoga gibt. Leider habe ich keine Zeit gehabt, an dem Kurs teilzunehmen.
Aber die Idee habe ich mit nach Deutschland genommen. Ich trinke selbst gern
Bier. Zusammen mit Freunden habe ich dann probiert, wie man Yogaübungen
und Bierflaschen kombinieren kann.
Und was ist da möglich?
Man kann die Flaschen zum Abstützen nutzen, man kann sie balancieren, sich
zuprosten – und natürlich das Bier auch trinken. Alle, die kommen, finden das
sehr lustig. Und circa 50 Prozent meiner Schüler sind Männer. In normalen
Yogastunden sind meistens nur Frauen da.
Aber Sie machen wirklich Sport mit Ihren Schülern?
Natürlich. Nur gibt es bei mir einen doppelten Kater. Einen für die Muskeln,
den anderen im Kopf. Spaß beiseite: Bei mir kann jeder wählen, welches Bierer trinkt. Es gibt auch viele, die alkoholfreies Bier trinken. Ich mache das
Bieryoga meistens in Klubs oder Bars. Da bekommt jeder auch das Bier, das
ihm schmeckt.
BIERYOGA
auf die Ideek¶mmen
≈ die Idee bekommen
z¢m [bstützenn¢tzen
hier: ≈ benutzen, um deneigenen Körper in einerspeziellen Position zu halten
s“ch zuprosten
(Prost
vor dem Trinken „Prost“sagen zuguter Wunsch vor demTrinken)
d¶ppelt zweimal
der Kater, -
(der M¢skel, -n
männliche Katze; hierauch: m körperliches undpsychisches Schlechtfühlen,weil man (zu) viel Alkoholgetrunken hat; hier auchkurz für: Muskelkater =Schmerzen der Muskelnnach intensivem Sport≈ elastischer Körperteil beiMensch und Tier)
Spaß beiseite! Was ich jetzt sage, meineich so. Ich mache keinenSpaß.
alkoholfrei ohne Alkohol
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Schweiz
Flughafenlook im RestaurantDie Uhren und Anzeigetafeln an deutschen Flughäfen und Bahnhöfen
funktionieren heute fast alle digital. Es gibt kaum noch alte Anzeigen,
bei denen die Wörter und Zahlen rotieren wie die Seiten eines Wand-
kalenders. Aber manche der Klassiker sieht man jetzt in ganz neuen
Kontexten. Zum Beispiel in einer Filiale der vegetarischen Hiltl-Restau-
rants in Zürich. Dort hängt jetzt die alte Anzeigetafel aus dem Flughafen
Köln/Bonn. Das Start-up Vierkant aus Essen hat daraus eine Speisekar-
te gemacht. Georg Moser und seine Kollegen sammeln nämlich alte
Anzeigetafeln und machen daraus kreative und elegante Design-Uni-
kate. Außerdem kombinieren sie die historischen Objekte mit moderner
Technik: In die Speisekarte haben sie neue elektronische Elemente ein-gesetzt. So können die Angestellten im Restaurant die Speisen auf der
Anzeigetafel mit einem Smartphone ändern. Das Tolle: Die Kombination
aus historischer und moderner Technik braucht viel weniger Energie als
eine neue Anzeige.
Kurioses Hobby
Grüne Luftbilder
„Malen nach Zahlen“ ist nicht nur bei Kindern populär. Bei dem Spiel
malt man mit verschiedenen Farben kleine Felder aus. Immer eineNummer mit der gleichen Farbe. Wenig später hält man dann ein fer-
tiges Alpenpanorama oder eine Flusslandschaft in der Hand. Ein Pilot
aus Norddeutschland malt so ähnlich. Nur nicht mit Zahlen, sondern
mit einem Flugzeug und GPS. Diese virtuellen Bilder kann man aber nur
im Internet sehen, zum Beispiel auf dem Onlineportal Flightradar 24.
Es dokumentiert nämlich die Routen von Flugzeugen in Form von grü-
nen Linien. So kann man gut sehen, dass der Pilot über dem Landkreis
Cuxhaven (Niedersachsen) die Silhouette eines Flugzeugs geflogen ist.
Auch ein Herz und Buchstaben hat er schon in die Luft gemalt. Kompli-
ziert ist das nicht: Mit GPS geht das fast automatisch, sagen Experten.
Außerdem kann der Mann wirklich gut fliegen: Er ist Testpilot bei Airbus.
GRÜNE LUFTBILDER
malen ein Bild machen, z. B. mitWasserfarben
ausmalen ≈ mit Farbe vollmachen
das F¡ld, -er hier: ≈ Stelle ohne Farbe
ähnlich fast gleich
der L„ndkreis,-e
mehrere Kommunen mit einerAdministration
FLUGHAFENLOOK IM RESTAURANT
die [nzeigetafel,-n
technische Konstruktion: Siezeigt Zahlen und Buchstaben.
digital hier: ≈ von Computernkontrolliert
rotieren hier: ≈ sich ändern; wechseln
die Filiale, -n eines von mehreren Geschäf-ten einer Firma
das Unikat, -e Stück: Davon gibt es nur eines;Original
eingesetzt Part. II von: einsetzen = hier: stabil hineinmachen
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 42.
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T O C K ( 2 )
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Zahlenspiel
Der Vatertag
Der Vatertag ist dieses Jahr am 5. Mai. Er findet immer 40 Tage nach Ostern
statt, an Christi Himmelfahrt. Seit 1934 ist Christi Himmelfahrt in Deutsch-
land ein Feiertag. Viele Männer machen an dem Tag zusammen mit Freun-
den einen Ausflug – und trinken dabei viel Alkohol. An dem Tag ist die
Zahl der Straßenverkehrsunfälle wegen Alkohol deshalb laut Statistischem
Bundesamt dreimal so hoch wie an anderen Tagen. Männer trinken auchsonst mehr: pro Jahr nämlich 16,8 Liter reinen Alkohol. Das ist mehr als
doppelt so viel, wie Frauen trinken (sieben Liter reinen Alkohol). Besonders
populär ist in Deutschland Bier (80 Millionen Hektoliter im Jahr). 49 Prozent
der Männer können laut dem Magazin Men’s Health eine Flasche Bier mit
dem Feuerzeug öffnen, 17 Prozent mit einer zweiten Bierflasche und acht
Prozent mit dem Schlüsselbund. Geschenke gibt es für 94 Prozent der Väter
an ihrem speziellen Tag in Deutschland nicht. Anders ist es in Österreich,
wo man den Vatertag am zweiten Sonntag im Juni feiert. 110 Millionen Euro
geben die Leute dort für Geschenke zum Vatertag aus (Muttertag: circa 175
Millionen Euro). In der Schweiz gibt es keinen offiziellen Vatertag – nur
einen inoffiziellen Aktionstag am ersten Sonntag im Juni.
DEUTSCH IST IN
die German“stin,-nen
Frau: Sie studiert systema-tisch deutsche Sprache undLiteratur.
das Thema,Themen
hier: spezielle Frage
auffallen hier: großes Interesse be-kommen
das Bes¶ndere hier: das Spezielle; etwas: Esist anders als normal.
s“ch „nhören hier: den Effekt haben, dassman denkt, etwas ist …
weitergehen hier: ↔ aufhören
s“ch ver-
„bschieden
Auf Wiedersehen sagen
DER VATERTAG
Chr“sti H“mmel-fahrt
(der H“mmel
religiöser Feiertag zur Erin-nerung an den Glauben, dassJesus als Sohn von Gott zuseinem Vater in den Himmelgegangen istOrt: In vielen Religionen glaubtman, dass gute Menschendorthin kommen, wenn sietot sind.)
laut Stat“sti-schem B¢ndes-amt …(das Stat“stischeB¢ndesamt
in einem Report vom Sta-tistischen Bundesamt steht,dass …Administration für ganzDeutschland: Sie publiziertStatistiken.)
rein hier: nur; kein Mixgetränkd¶ppelt zweimal genau das Gleiche
das Magazin, -e hier: Zeitschrift
das/der Schl•s-selbund, -e/¿e
≈ mehrere Schlüssel zusammen
“noffiziell nicht offiziell
Dänemark
Deutsch ist in
In Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen haben viele Bars, Restau-
rants und Diskotheken deutsche Namen wie „Gefährlich“, „Zwei
Große“ oder „Heidis Bierbar“. Aber warum? Die Germanistin Lene
Vinther Jensen kennt die Antwort. Sie untersucht das Thema näm-
lich an der Universität Kopenhagen. „Wer heute auffallen will, lässtsich einen deutschen Namen einfallen“, erklärt sie. So ist Englisch in
Dänemark nichts Besonderes – aber Deutsch hört sich neu und anders
an. Mehr als 500 Beispiele hat Jensen gesammelt und dokumentiert. Sie
weiß: Angefangen hat der Trend im Nachtleben der dänischen Hauptstadt.
Und er geht immer weiter. Viele junge Dänen benutzen jetzt auch Deutsch,
um Hallo zu sagen – oder um sich zu verabschieden.
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Wer Angela Merkel ist, weiß jeder. Aber die Bundeskanzlerin
ist nicht die einzige Person, über die in Deutschland zurzeit viel
gesprochen wird. Kennen Sie auch die anderen? In unserer neuen
Serie stellen Claudia May und Eva Pfeiffer die wichtigsten davon
vor – und erklären, was sie so interessant macht.
Jan Böhmermann
Der brillante Satiriker
Der wichtigste Moment im deutschen
Fernsehen ist ein ausgestreckter Mit-
telfinger. Sein Besitzer: Yanis Varoufa-
kis. Damals, im März des Jahres 2015,
ist er Griechenlands Finanzminister. Und
wem zeigt Varoufakis den Mittelfinger?
Deutschland.
Der TV-Moderator Günther Jauch stellt
in seiner Talkshow ein Youtube-Video
von einer Konferenz vor, in dem man
alles genau sieht. Die Bild -Zeitung und
andere Medien hyperventilieren. Denn
zu dieser Zeit sind die politischen Bezie-
hungen zwischen Griechenland und
Deutschland schwierig. Man diskutiert
darüber, ob Griechenland in der Euro-
Diesen Text können Sie mit einemPremium-Abo hören:www.deutsch-perfekt.com/service
zone bleiben soll, will und wird. Varou-
fakis’ Finger wird zum Skandal.
Ein paar Tage später postet Jan Böh-
mermann ein Youtube-Video. Grinsend
erklärt der 35-jährige Moderator darin,
dass er und sein Team der Late-Night-
TV-Show „Neo Magazin Royale“ das
Skandalvideo manipuliert und den aus-
gestreckten Mittelfinger gefälscht haben.
Jetzt weiß niemand mehr, was er glau-
ben soll. Ist der Mittelfinger wirklich ein
Fake? Oder ist Böhmermanns Fake ein
Fake? Der Programmdirektor des Zwei-
ten Deutschen Fernsehens , das Böhmer-
manns Show zeigt, erklärt schließlich:
Sein Video ist Satire.
Für die Aktion hat Böhmermann den
Grimme-Preis bekommen, einen der
der aus-gestreckteM“ttelfinger, -(beleidigend
≈ eine beleidigende, vulgäre Geste,bei der der mittlere Finger langgemacht wirdhier: so, dass man anderen zeigt,dass sie einem egal sind und mansie schlecht findet)
der Moderator,
Moderatoren
Person, die in einer Fernsehsen-
dung z. B. Gäste interviewthyperventi-lieren
hier: sehr emotional diskutieren
posten im Internet publizieren
gr“nsend so, dass man den Mund zufriedenbreiter macht, weil man sich freut
manipulieren versuchen, etwas zu ändern, ohnedass es jemand merkt
fælschen hier: einen originalen Film ändern
der Preis, -e hier: Gegenstand, den ein Gewin-ner bekommt
14 5/16
Die kenneich doch!
Ü be r we n
De u t sc h l a nd
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8/17/2019 Deutsch Perfekt - 05-2016
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wichtigsten Fernsehpreise Deutsch-
lands. Die Jury nennt den „#Varoufake“
eine „große Medienkritik“. Denn Varou-
fakis‘ Mittelfinger-Geste in dem Video ist
in Jauchs Talkshow ohne Kontext gezeigt
worden: Die Konferenz hatte 2013 statt-
gefunden, und der Grieche hatte über
das Jahr 2010 gesprochen. Varoufakis
selbst lobt Böhmermann auf Twitter und
schreibt, dass Humor und Satire gute
Mittel gegen Nationalismus sind.
Mit dem „#Varoufake“ hat der in
Bremen geborene Satiriker nicht zum
ersten Mal seine brillante Ironie gezeigt.
Im „Neo Magazin Royale“ kommentiert
Böhmermann im Stand-Up-Comedy-
Stil aktuelle Ereignisse, zeigt Videos
und interviewt Gäste. Es gibt Livemusik,
viele andere Showelemente und weni-
ge Tabus. Der Humor ist mal laut, mal
leise, mal politisch, mal vulgär – aber
nie langweilig. Böhmermann hat keine
Angst vor Skandalen und riskiert auch
Ärger mit der Justiz. Den bekommt er
jetzt wirklich, wegen eines Gedichts,
in dem er den türkischen Präsidenten
Recep Tayyip Erdoğan attackiert.
Das passt zu einer Umfrage. Darin
sagen Journalisten, dass Böhmermann
im Jahr 2016 in Deutschland die meis-
ten Schlagzeilen machen wird. Das
Fernsehpublikum darf sich also noch
auf viele andere Aktionen freuen.
mal …, mal … hier: einmal …, ein anderes Mal …
das Ged“cht, -e Poesie
Schlagzeilenm„chen
durch Zeitungsberichte öffentliches Interessebekommen
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Über wen Deutschland spricht
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Daniel Brühl
Der deutscheHollywood-Export
Er steht mit Filmstars wie Emma
Watson, Robert Downey Jr., Bene-
dict Cumberbatch und Jane Fonda
vor der Kamera – Daniel Brühl ist
Deutschlands Hollywood-Export
Nummer eins. Der 37-Jährige ist
Halbspanier und heißt mit ganzem
Namen Daniel César Martín Brühl
González, aufgewachsen ist er in
Köln. Seine internationale Kar-riere begann mit dem Film Good
Bye, Lenin! (2003). Seit damals hat
Brühl keine Pause mehr gemacht
und spielt sowohl in Arthouse-Fil-
men (zum Beispiel dieses Jahr in
dem Thriller Colonia Dignidad ) als
auch in Popcornkino-Produktio-
nen (aktuell als böser Baron Zemo
in The First Avenger: Civil War ) mit.
Seine spanische Seite zeigt Brühl
übrigens in Berlin. Dort hat er mitdrei Partnern die Bar Raval eröff-
net. Was dort serviert wird? Natür-
lich Tapas!
erœffnen zum ersten Mal öffnen
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Enie van de Meiklokjes
Die unkonventionelle Moderatorin
Sie war in den 90er-Jahren
eine dieser jungen Moderato-rinnen, die beim Musiksender
VIVA Musikvideos präsentierten:
Enie van de Meiklokjes. Gebo-
ren wurde sie als Doreen Gro-
chowski – aber mit dem Beginn
ihrer Fernsehkarriere wurde sie
zu Enie. Der Musiksender war
für Enie, die eine Ausbildung
zur Dekorateurin gemacht hatte,
ein Sprungbrett: Seitdem ist sie
Moderatorin von verschiedenenSendungen, Magazinen und
Quizshows. Aktuell besonders
populär sind „Sweet & Easy –
Enie backt“ und „Wohnen nach
Wunsch – Das Haus“. In jeder
Sendung trägt die 41-Jähri-
ge extravagante Kleidung und
immer wieder eine andere
Haarfarbe. Auch immer vor der
Kamera dabei: ihr typisches
Grinsen. Das mag das Publikumbesonders gern an ihr.
die Moderato-rin, -nen
hier: Frau, die in einer Fernseh-sendung Musiker vorstellt
der Musiksen-der, -
Fernsehstation, die Musiksen-dungen macht
präsentieren hier: ≈ öffentlich zeigen
ein Spr¢ng-brett sein
eine gute Startposition für dieberufliche Zukunft sein
das Magazin,-e
hier: Sendung mit Reportagenund Informationen
gr“nsen den Mund zufrieden breitermachen, weil man sich freut
Dieter Zetsche
Der sympathische Topmanager
Er ist der Topverdiener aus der Gruppe der Chefs der 30 DAX-Kon-
zerne: Dieter Zetsche. Im letzten Jahr hat er 9,7 Millionen Euro
bekommen. Der Mann, der seit 2006 die Daimler AG leitet,
verdient nicht nur selbst gut. Er hat dem Konzern, der vor
wenigen Jahren noch Milliarden sparen musste, 2015 den
Rekordgewinn von 8,9 Milliarden Euro gebracht. Da gabes keine Diskussion: Der Vertrag des 62-Jährigen wurde
im Februar bis Ende 2019 verlängert. Schon als Student der
Elektrotechnik hat er bei dem Autohersteller in Stuttgart ange-
fangen – und sich immer weiter nach oben gearbeitet. Wenn der
Topmanager mit dem markanten Schnauzer heute
die internationale Bühne betritt, ist er sofort im
Zentrum des Interesses. Als sympathisch und als
Mann mit Charisma beschreiben ihn Kollegen. Als
jemanden, mit dem man ohne Probleme auch mal
ein Bier trinken gehen kann. Sein Privatleben hält
der Vater von drei Kindern vor der Öffentlichkeitkomplett geheim. Für Homestorys ist er auch abso-
lut nicht der richtige Typ.
der D[X
(die [ktie, -n
kurz für: Deutscher Aktienindex =Durchschnitt des Marktpreises der 30wichtigsten deutschen AktienDokument darüber, dass man einenTeil einer Firma besitzt)
der Konz¡rn,-e
Gruppe von Firmen mit gemeinsamerLeitung
der Rek¶rdge-winn, -e
höchster Profit
verlængern hier: länger dauern lassenmark„nt mit speziellem Aussehen, sodass man
jemanden ansieht
der Schnau-zer, -
m Bart zwischen Nase und Mund
die internati-onale Bühnebetreten
gemeint ist hier: sich internationalmit Managern und Politikern treffen
die Homestory,-s engl.
gemeint ist: Reportage über Privateseiner sehr bekannten Person
Ann-Kristin Achleitner
Die empathische Expertin
So eine Biografie hat so schnell keine andere: zweiDoktortitel (Wirtschaft und Recht), Habilitation mit
26 Jahren, eine Stelle als Professorin mit 29 Jah-
ren. Sie wird Mitglied in verschiedenen Kommis-
sionen, bekommt Wissenschaftspreise. 2011 wird
sie Aufsichtsrätin bei den Konzernen Linde und
Metro, 2013 auch noch beim Rückversicherungs-
konzern Munich Re. Trotzdem: Ann-Kristin Ach-
leitner (50) ist nicht die Topmanagerin, die sich
nur auf ihre Karriere konzentriert. Kollegen und
Freunde beschreiben die Finanzexpertin als empa-
thische Person, die sich für Menschen und ihreIdeen interessiert. Mit ihrem Mann Paul Achleitner,
dem Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, hat sie
drei Kinder. Deshalb ist Vereinbarkeit von Beruf
und Familie für sie ein wichtiges Thema, das aber
für Väter genauso relevant ist wie für Mütter.
das R¡cht hier: schriftliche Regeln einesStaates
die Habilita-tion, -en
systematische Untersuchung,um den Titel Professor zubekommen
der W“ssen-schaftspreis,-e(die W“ssen-schaft, -en
Gegenstand oder Geld, den einGewinner für seine Arbeit inder Wissenschaft bekommtviel systematisches Wissen aufeinem Sektor, z. B. Chemie)
die Auf-sichtsrätin,
-nen
Mitglied in einer Gruppe, diein größeren Firmen die Ent-
scheidungen der Firmenleitungkontrolliert
der Konz¡rn,-e
Gruppe von Firmen mit ge-meinsamer Leitung
der R•ckver-sicherungs-konzern, -e
≈ Versicherungskonzern, deranderen Versicherungen finan-zielle Sicherheit gibt
die Verein-barkeit
hier: Möglichkeit, verschiedeneRollen zu kombinieren
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Jamie-Lee Kriewitz
Der neue Star
Sie ist erst 18 Jahre alt –
und singt jetzt für Deutsch-
land beim Eurovision SongContest in Stockholm.
Jamie-Lee Kriewitz ist die
Überraschung des Jahres.
Ob so eine junge Sängerin
vor einem internationalen
Millionenpublikum Chan-
cen hat? In deins! finden
Sie die Antwort.
Guido Maria Kretschmer
Der fröhliche Modedesigner
„Lieb“ ist eines seiner liebsten Wörter. Und so ist er auch: lieb.
Wenn Modedesigner Guido Maria Kretschmer die Sendung
„Shopping Queen“ moderiert, bei der Frauen in vier Stunden ein
komplettes Outfit und Styling für sich organisieren, gibt es nur
freundliche Kommentare. Auch wenn sich eine Kandidatin für ein
schreckliches Kleid entscheidet. „Ach Maus, du bist doch viel zu
schön für so ein hässliches Ding“, heißt es dann. Aber natürlich
ist der 50-Jährige nicht nur wegen seiner guten Laune bekannt:
Sein Label ist immer wieder bei den großen deutschen Moden-
schauen dabei. Er kümmert sich
außerdem bei Theater- und Film-
produktionen um die Kostüme.
Verheiratet ist er mit dem Künstler
Frank Mutters – die beiden sind
seit 30 Jahren ein Paar.
moderieren hier: kommentieren undberaten
die Maus, ¿e graues oder braunes,kleines Tier; hier: m Süße; Baby
die Moden-schau, -en
Veranstaltung, beider die neueste Modegezeigt wird
Clemens Fuest
Der aktive Ökonom
Es ist ein Job mit viel Prestige: Clemens Fuest ist
seit dem 1. April neuer Präsident des ifo Instituts
in München, eines der wichtigsten Wirtschaftsfor-
schungsinstitute des Landes. Der Ökonomieprofes-
sor und frühere Präsident des Zentrums für Euro-
päische Wirtschaftsforschung leitet die Institution
nach Hans-Werner Sinn. Dieser war über 25 Jahre
Chef des ifo Instituts, trat sehr oft in den Medien auf
– und erreichte, dass es wieder wissenschaftliche
Reputation bekam. So ist der monatlich veröffent-
lichte ifo Geschäftsklimaindex heute nach Meinung
vieler der wichtigste Frühindikator für Änderungen
in der deutschen Wirtschaft. Einfach wird es für den
47-Jährigen Fuest nicht – und das weiß er auch.
„Den Status als ,Deutschlands bekanntester Öko-
nom’ erbt man nicht, den muss man sich verdie-
nen“, sagt er. Aber ganz unbekannt war Fuest auch
vor seiner Zeit am ifo Institut nicht: Der renommier-
te Wissenschaftler hatte, neben anderen Aufgaben,
die Position des Wirtschaftsberaters der Regierung
– und nahm immer aktiv an der politischen Debat-
te teil. Zu Letzterem wird er jetzt viel Gelegenheit
bekommen.
das W“rtschaftsfor-schungsinstitut, -e
Institut, das systematische Untersuchungen der wirt-schaftlichen Situation und ihrer Änderung macht
auftreten hier: in der Öffentlichkeit sprechen
w“ssenschaftlich hier: ≈ mit großem Expertenwissen verœffentlichen publizieren
der Geschæftskli-maindex, -indi-zes/-indices
Index, der die Änderung der wirtschaftlichen Situationzeigt
¡rben etwas nach dem Tod einer Person bekommen; hier: alsneuer Chef automatisch bekommen
s“ch verdienen hier: ≈ durch harte Arbeit erreichen, dass die Leutewirklich denken, der Status passt zu ihm
renommiert sehr bekannt und akzeptiert
die Gelegenheit, -en hier: ≈ Chance; Möglichkeit
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Dunja Hayali
Die kritische Journalistin
Es war einer dieser großen TV-Mo-
mente. Als Dunja Hayali die Gol-
dene Kamera 2016 in der Katego-
rie Beste Information bekommt,
appelliert sie in ihrer Dankesrede
dazu, toleranter zu sein. Dannsagt sie: „In einem Land, in dem
die Meinungsfreiheit so ein hohes
Gut ist, darf und muss jeder seine
Sorgen und seine Ängste äußern
können, ohne gleich in die rechte
Naziecke gestellt zu werden. Aber:
Wenn Sie sich rassistisch äußern,
dann sind Sie verdammt noch mal
ein Rassist.“ Die in Datteln (Nord-
rhein-Westfalen) geborene Toch-
ter irakischer Christen will deutlichmachen: Sie hat keine Angst – und
macht weiter. Denn die 41-Jähri-
ge unterstützt aktiv Flüchtlinge,
hinterfragt als Journalistin die
Absichten von Pegida und AfD.
Seitdem bekommt sie nicht nur auf
Facebook Hasskommentare. Die
Moderatorin des Morgenmagazins
im Zweiten Deutschen Fernsehen
diskutiert, antwortet und kritisiert
– fast ohne Pause. Das ist anstren-gend. Freunde hatten ihr deshalb
gesagt, dass sie eine Social-Me-
dia-Pause machen muss. Für drei
Wochen war sie im Januar offline.
Dann machte sie weiter.
das hohe Gut wichtiges Ideal
äußern sagen
“n die r¡chteNaziecke st¡llen
m hier: sagen, dass jemand extremnationalistisch ist
verd„mmt n¶chmal
m a ≈ es ärgert mich wirklich sehr,dass ich das (so oft) sagen muss
deutlichm„chen
hier: offiziell sagen
der Fl•chtling,-e
Person, die aus religiösen, poli-tischen oder ethnischen Gründenaus ihrer Heimat weggegangen ist /weggehen musste
hinterfragen hier: genau sehen auf; prüfen
die Pegida (das Abendland
kurz für: Patriotische Europäer gegendie Islamisierung des Abendlandeswestliche Kultur)
die AfD kurz für: Alternative für Deutschland
der H„sskom-mentar, -e
hier: ≈ Kommentar, der negativgegen Migranten ist
die Moderato-rin, -nen
hier: Journalistin, die in einer Fern-sehsendung über aktuelle Ereignisseberichtet und mit Gästen diskutiert
das M¶rgenma-
gazin, -eSendung am Morgen mit vielen
Informationen und Nachrichten
%
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Winfried Kretschmann
Der konservative Grüne
Wenn kommt, was sehr wahrscheinlich ist,
dann wird es in Baden-Württemberg am
12. Mai eine politische Sensation geben: Ein
Grüner wird Regierungschef in einer Koa-
lition mit einem kleineren Partner – der
konservativen CDU. Warum das eine Sensa-
tion wäre? Weil es zeigen würde, wie radi-
kal anders die Politik geworden ist. Von
1953 bis 2011 führte die CDU in Baden-Würt-
temberg nämlich alle Regierungen, die
Grünen waren dort lange Zeit nur eine
ziemlich kleine Oppositionspartei.
Für diesen großen Wandel ist eine Per-
son ganz besonders verantwortlich: Win-
fried Kretschmann. Klappt die Koalition mit
der CDU, ist das schon die zweite Sensation
in der Karriere des Politikers: 2011 wurde
der heute 67-Jährige in Baden-Württem-
berg der erste grüne Regierungschef eines
deutschen Bundeslandes. Mit seiner Arbeit
waren die Baden-Württemberger so zufrie-
den, dass Kretschmanns Partei bei den
Wahlen im März dieses Jahres die stärks-
te Partei wurde. Noch so eine Sensation.
„Ich bleibe auf dem Teppich, auch wenn
er fliegt“ – das ist ein typischer Kretsch-
mann-Satz. Er gilt als pragmatisch, regi-
onal orientiert und konservativ. Zu kon-
servativ für einen grünen Politiker, finden
Kritiker. Sie sehen „Kretsch“ zu nah bei
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), zum
Beispiel, weil er über die Flüchtlingskri-
se ähnlich denkt wie sie. Interessant ist
dabei, dass Kretschmann als junger Mann
Mitglied in einer kommunistischen Gruppe
war. Der Mann, für den bei der letzten Wahl
viele Unternehmer und Manager warben,
nennt das heute einen „Irrtum“.
die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union
der W„ndel Änderung
die Wahl, -en von: wählen
auf dem T¡ppichbleiben
m rational und realistisch bleiben
g¡lten „ls … nach Meinung vieler … sein
zu nah bei zu sehr in der Nähe von
die Fl•chtlings-krise, -n
hier: Situation, dass sehr viele Menschenwegen Krieg und Not aus ihrer Heimat nachDeutschland kommen / gekommen sind
der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter einer Firma
w¡rben für hier: versuchen, viele Wähler zu bekommenfür
der |rrtum, ¿er von: sich irren = hier: etwas Falsches tun
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Axel Prahl und Jan Josef Liefers
Das sensationelle Quoten-Team
Wenn 13,6 Millionen Menschen den glei-
chen Film im deutschen Fernsehen
anschauen, ist das nichts weniger als eine
Sensation. Eine Quote von mehr als 35
Prozent – davon können andere nur träu-men. Für den „Tatort“-Krimi aus Münster
mit den Schauspielern Axel Prahl (56) und
Jan Josef Liefers (51) ist das inzwischen die
Norm. Die „Tatort“-Krimis, die in verschie-
denen Städten und Regionen Deutschlands
spielen, sind immer populär. Aber Prahl
als Hauptkommissar Thiel und Liefers als
Rechtsmediziner Boerne sind die absolu-
ten Publikumslieblinge. Der Münster-„Tat-
ort“ ist eine Kombination aus Krimi und
Komödie. Prahl und Liefers zeigen darinauch Slapstick-Talent. Es wäre falsch, die
beiden Schauspieler auf ihre „Tatort“-Rol-
len zu reduzieren. Aber zusammen sind sie
fantastisch. So hat Liefers im Interview über
seinen Kollegen gesagt: „Wir können nicht
genug voneinander kriegen.“ Neugierig
geworden? Am 8. Mai zeigt das Erste Deut-
sche Fernsehen um 20.15 Uhr einen neuen
Münster-„Tatort“.Christiane Nüsslein-Volhard
Die geniale Biologin
Diese drei Buchstaben stehen für sie: CNV. Leser von Wissenschaftszeitschriften
erkennen sofort: Hier schreibt die bekannteste Biologin Deutschlands, Christiane
Nüsslein-Volhard. Sie ist die Grande Dame der Entwicklungsbiologie, eine der Bes-
ten von den Besten in der Wissenschaft. Die heute 73-Jährige hat so ziemlich jeden
Preis bekommen, den es für Wissenschaftler gibt. Der Nobelpreis für Medizin war
da nur einer von vielen sensationellen Erfolgen. Was sie tut, fasst die Biologin für
Nichtwissenschaftler so zusammen: „Wir versuchen zu erklären, woher die Zellen
in einem Ei wissen, ob und wann sie Haut oder Hirn werden oder ob sie die Gestalt
einer Fliege oder eines Menschen annehmen sollen.” Für viele junge Wissenschaft-
lerinnen ist sie ein positives Beispiel. Mit ihrer Stiftung hilft sie ihnen, damit sie
gleichzeitig Karriere machen und Familie haben können. Sie rät Frauen zu mehrMut: „Seid nicht so zimperlich. Setzt euch durch. Steht nicht so viel vorm Spiegel!“
der Tatort, -e Ort, an dem eine kriminelleSache passiert ist
der R¡chtsmedi-ziner, -
Mediziner, der Tote unter-sucht, die durch eine krimi-nelle Sache gestorben sind
der Publikums-liebling, -e
Person, die beim Publikumsehr populär ist
Wir kœnnenn“cht genug
vonein„nderkriegen.
m ≈ Wir wollen immer nochmehr zusammen machen.
die W“ssen-schaftszeitschrift,-en(die W“ssenschaft,-en
Zeitschrift zu einer speziellenWissenschaft
spezieller Sektor (z. B. Chemie), indem viel Wissen gesammelt wird)
die Grande Dame franz.
ältere Frau mit viel Erfolg und vielErfahrung
die Entw“cklungs-biologie
Biologie, die systematisch dieProzesse untersucht, wie undwarum Organismen wachsen
der Preis, -e hier: Gegenstand oder Geld, dasein Gewinner bekommt
die Z¡lle, -n hier: kleinstes Teil in einemlebenden Organismus
das H“rn, -e kurz für: Gehirn = Organ im Kopf,mit dem man denkt und fühlt
die Gest„lt, -en hier: Körper
die Fliege, -n kleines, schwarzes Insekt
„nnehmen hier: werden zu
die St“ftung, -en Organisation mit einer speziellenAufgabe
raten zu … empfehlen, dass man … haben/tun soll
der Mut hier: Energie; Kraft; Hoffnung
z“mperlich so, dass man sich schnell emotio-nal verletzt fühlt
s“ch d¢rchsetzen die eigenen Ziele erreichen
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Uli Hoeneß
Der bayerische Patriarch
637 Tage war er im Gefängnis. Am 29. Februar,
nachdem die Hälfte seiner Strafe vorbei war, war
Uli Hoeneß wieder ein freier Mann. Der frühere
Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters
FC Bayern München hatte wegen Steuerhinter-
ziehung von 28,4 Millionen Euro eine Gefängnis-strafe von dreieinhalb Jahren bekommen. Jetzt
muss der 64-Jährige seine Rolle im Verein wieder
finden. Will er wieder Präsident werden? Oder in
einer anderen Position arbeiten? Und was sagt er
eigentlich zum Abschied von Trainer Josep „Pep“
Guardiola? Hoeneß selbst will auf diese Fragen
erst einmal keine Antworten geben. Nur eins ist
sicher: Er ist und bleibt ein Machtmensch. Und
einen FC Bayern ohne den Patriarchen kann sich
kaum jemand denken.
das Gefængnis, -se Gebäude, in das kriminelle Personen geschlossenwerden
der Fußball-Rek¶rdmeister, -(häufig
hier: Fußballmannschaft, die am häufigsten bestedeutsche Mannschaft waroft)
die Steuerhinter-ziehung, -en
kriminelle Aktion, bei der man Geld behält, sodassandere nichts davon merken, um keine Steuern dafürzu zahlen
der [bschied, -e hier: geplanter letzter Arbeitstag
erst einmal ≈ in der nächsten Zeit
der M„chtmensch,-en
Person, die die Kontrolle über wichtige Entscheidungenhaben will
Frauke Petry
Die politische ProvokateurinÜber kaum eine andere Frau haben die Deutschen in den letzten Monaten
so viel diskutiert wie über Frauke Petry. Die 40-Jährige ist die Chefin der
Alternative für Deutschland (AfD). Die rechtspopulistische Partei gibt es erst
seit Februar 2013. Aber bei den drei Landtagswahlen, die bis jetzt in diesem
Jahr stattgefunden haben, feierte sie extreme Erfolge – besonders in Sach-
sen-Anhalt, wo die AfD direkt 24,3 Prozent der Wählerstimmen erreichte.
Petry, die vier Kinder und einen Doktor-
titel in Chemie hat, fällt besonders durch
Provokation und extreme Kommentare
auf. In einem Interview sagte sie über die
Sicherung der deutschen Grenzen: „Zur
Ultima Ratio gehört der Einsatz von Waf-
fengewalt.“ Viele Kommentatoren inter-
pretierten den Satz so, dass nach Petrys
Meinung Polizisten an den Grenzen auf
Flüchtlinge schießen sollen. Die Politike-
rin sagte, dass das nicht stimmt und der
Satz aus dem Kontext gerissen ist. Ob die
Debatte von ihr kalkuliert war oder nicht
– das Interesse an Petry ist so auf jeden
Fall gestiegen.
die L„ndtags-wahl, -en (das B¢ndes-land, ¿er
das Wählen der Mitglieder fürdas Parlament eines Bundes-landesTeil einer föderalistischenRepublik)
auffallen hier: großes Interesse bekommendie S“cherung von: sichern = hier: schützen;
sicher machen
die }ltima Ratiolat.
letztes Mittel; letzte Möglichkeit
gehören zu ≈ ein Teil sein von
der Einsatz von: einsetzen = hier: benutzen
die W„ffenge-walt
(die W„ffe, -n
≈ Benutzung von Waffen mitder Konsequenz, dass jemandverletzt oder totgemacht wirdGerät zum Kämpfen, z. B. Pistole)
der Fl•chtling,-e
Person, die aus religiösen, politi-schen oder ethnischen Gründenaus ihrer Heimat weggegangenist / weggehen musste
aus dem K¶ntextreißen
aus dem Kontext herausnehmen,sodass man den Zusammenhangnicht mehr versteht
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Debatte
das Politikfeld, -er politischer Arbeitsbereich
JA
verf¡stigt hier: stark gewordendie Ausgangsbe-dingung, -en
Bedingung, die am Anfang steht
der W“rtschafts- verband, ¿e
Organisation für die Interessen vonFirmen aus verschiedenen Wirt-schaftsbereichen
die Verbraucher-
gruppe, -n(der Verbrau-cher, -
Verein für die Interessen von Ver-
brauchernPerson, die Waren kauft und benutzt)
benachteiligen jemanden schlechter behandeln alseinen anderen
die Lobbyüber-macht
zu große Macht der Lobbyisten
verdrængen hier: in eine Position schieben, inder sie nicht mehr viel erreichenkönnen
¢nausgewogen hier: so, dass nicht alle gleichenEinfluss hatten
die Transpar¡nz-pflicht, -en
hier: Pflicht, die Lobbyarbeit öffent-lich zu machen
der Elitezirkel, - kleine Gruppe von Personen in ho-hen Positionen oder viel Einfluss
Christina Deckwirth istCampaignerin beim VereinLobbycontrol.
Lobbyismus als Interessenvertretung verschiedenergesellschaftlicher Gruppen ist für eine Demokratie wichtig. Allerdings findet Lobbyismus in Deutschland
statt, während gesellschaftliche Ungleichheiten wach-
sen und Machtstrukturen verfestigt sind. Diese zeigen
sich in der Interessenvertretung und sorgen für ungleiche
Ausgangsbedingungen. Große Firmen und Wirtschafts-
verbände haben in der Regel mehr Geld und bessere
Kontakte, um Einfluss zu nehmen, als Umwelt- und Ver-
brauchergruppen.
Lobbyismus in seiner aktuellen Form benachteiligt alle,
die weniger Ressourcen oder Kontakte haben. So besteht
die Gefahr, dass die wachsende Lobbyübermacht der Fir-
men und Wirtschaftsverbände ökologische und soziale
Interessen verdrängt. Auch ungleiche Machtverhältnisse
innerhalb und zwischen einzelnen Wirtschaftsbranchen
führen zu unausgewogenen Entscheidungen. Ein Beispiel:
Bei der Deregulierung des Finanzsektors – als einer der
Ursachen der letzten Wirtschafts- und Finanzkrise – spielte
die Finanzlobby eine wichtige Rolle. Aber die gesamte
Gesellschaft hat die Kosten der Krise zu tragen.
Die Demokratie ist in Gefahr, wenn sich die Poli-
tik nicht endlich stärker mit dem Thema Lobbyismus
beschäftigt. In Deutschland gibt es kaum institutionel-
le Grenzen der Einflussnahme, wie etwa Transparenz-
pflichten für Lobbyisten. Es besteht die Gefahr, dass
Demokratie zu einer bedeutungslosen Phrase wird, bei
der zwar formale Voraussetzungen für demokratische
Entscheidungen gelten, die Inhalte jedoch durch klei-
ne Elitezirkel bestimmt werden („Postdemokratie“). Es
ist deshalb notwendig, auf die politische Apathie vieler
und die privilegierten Einflussmöglichkeiten weniger mit
einer lebendigen Demokratie zu reagieren. Lobbyregulie-
rung mit dem Ergebnis einer Pflicht zu Transparenz und
klaren Grenzen für Lobbyisten ist eine gesellschaftliche
Zukunftsaufgabe.
„Lobbyregulierung isteine gesellschaftliche
Zukunftsaufgabe.“
Sind Lobbyisteneine Gefahr fürdie Demokratie?
Lobbyisten bekommen jetzt keine Ausweise mehr, mit denen sie in
das deutsche Parlament kommen, wann immer sie wollen. Trotzdem
bleibt ihr Einfluss groß. Die einen sagen, Lobbyismus gehört zur Poli-
tik. Kritiker aber meinen, dass er klare Grenzen braucht. Wir fragten:
F O T O
S : J K P H O T O G R A P H Y ; MI L L E R &ME I E R C O N S U L T N G
G MB H ; I S T O C K / T H I N K S T O C K
Ja
NEIN
der Vorsitzen-de, -n
Person, die einen Verein leitet
geistern d¢rch hier: immer wieder gesagt werdendas Gemeinwohl Zufriedenheit und positive Ent-
wicklung aller Mitglieder einerGesellschaft
der Belagerungs-zustand
gemeint ist hier: Ausnahmesituation,in der die Demokratie reduziert wird
manipulieren versuchen, etwas zu ändern, ohnedass jemand etwas merktder Widerspruch hier: ≈ Kontrast; Dinge, die nicht
zusammenpassen
die Übertragung von: übertragen = hier: weitergebendie Präfer¡nz, -en besonderes Interessemiss„chten nicht beachtender W¡ttstreit, -e hier: ≈ Kampfder Entschei-dungsträger, -
≈ Manager; Leiter
die person¡lleRessourcen-knappheit
Fehlen von Mitarbeitern
¢ndurchsichtig hier: so, dass man Zweifel hat, oballes korrekt ist
verpfl“chtend hier: so, dass etwas nach einerschriftlichen Regel unbedingtgemacht werden muss
-
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Dominik Meier ist Vorsitzenderder Deutschen Gesellschaft fürPolitikberatung.
Hier ist ein typisches Bild der Demokratie, das seit Jahrzehnten durch die Debatte geistert: Das Par-lament hat die Aufgabe, für das Gemeinwohl Politik
zu machen. Allerdings ist es im Belagerungszustand.
Lobbyisten versuchen täglich, Entscheidungen zu mani-
pulieren und zu erreichen, dass ihre eigenen Ideen rea-
lisiert werden.
Dieses Bild ist falsch. Zum einen, weil es einen
Widerspruch zwischen demokratischem Gemeinwohl
und Interessenvertretung transportiert. Die Übertra-
gung von Präferenzen aus der Gesellschaft in die Politik
ist wesentlich für die Demokratie. Die Vorstellung, Poli-
tiker müssten vor äußeren Einflüssen geschützt werden,
missachtet dies. Das Gemeinwohl ist das Ergebnis eines
fairen Wettstreits gesellschaftlicher Interessen, für den
eine pluralistische Interessenvertretung elementar ist.
Zum anderen ist es falsch, weil es die Rolle des
Interessenvertreters auf die eines machiavellischen
Manipulators reduziert. Lobbyisten bringen Know-how
über komplexe Politikfelder mit. Dieses Know-how ist
für politische Entscheidungsträger unbedingt nötig. So
unterstützen Lobbyisten, wenn Politikern wegen per-
soneller und zeitlicher Ressourcenknappheit wichtige
Informationen fehlen.
Der Lobbyismus als solcher ist keine Gefahr für die
Demokratie. Eine Gefahr dafür aber sind undurchsichti-
ge Formen der Einflussnahme, die das Vertrauen in das
System langsam zerstören. Die Deutsche Gesellschaft
für Politikberatung arbeitet deshalb explizit für zwei
Ideen: Ein verpflichtendes Lobbyregister, das für alle
Interessenvertreter (Firmen, Anwälte, Gewerkschaften,
Kirchen) gilt. Und einen parlamentarischen Interessen-
beauftragten, der die Ehrlichkeit der Interessenvertre-
tung prüft. Diese Vorschläge sollten helfen, eine kon-
struktivere Debatte über Lobbyismus und Demokratie
zu führen.
„Lobbyisten bringenKnow-how über komplexe
Politikfelder mit.“
Nein
http://fuu-languages.com/http://www.alpha-heidelberg.de/mailto:[email protected]://www.live-n-learnenglish.com/http://www.ifa.de/http://www.deutschkurse.net/http://www.bbs-sprachen.de/
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8/17/2019 Deutsch Perfekt - 05-2016
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In Deutschland haben noch nie sowenige Jugendliche geraucht wieim letzten Jahr. Das ist das Ergebnis einerUntersuchung der Bundeszentrale für gesund-
heitliche Aufklärung. Von den 12- bis 17-Jährigen
rauchen nur noch 7,8 Prozent. Vor 15 Jahren
waren es noch circa 28 Prozent. 79 Prozent der
jungen Menschen haben sogar noch nie eine
Zigarette probiert.
Die Bundeszentrale hat rund 7000 Jugend-
liche zum Thema Drogenkonsum befragt. Mar-
lene Mortler (CSU), die Drogenbeauftragte der
Bundesregierung, sagt: „Das Rauchen gehört in
Deutschland nicht mehr zum Lebensgefühl jun-
ger Menschen.“
Unter den 18- bis 25-Jährigen hat sich die
Zahl der Raucher ebenfalls reduziert. 2015
waren es noch 26,2 Prozent – eine historisch
niedrige Zahl. Auch Angebote wie Wasserpfeife
oder elektrische Zigaretten sind laut der Unter-
suchung nicht besonders beliebt bei Teenagern.
Trotzdem: In Deutschland sterben jedes Jahr
rund 121 000 Menschen an den Konsequenzen
des Tabakkonsums. Damit sich die Zahl der Rau-
cher weiter reduziert, will Mortler die Werbung
für Tabak in der Öffentlichkeit verbieten lassen.
In den Medien ist dies schon geschehen, aber
zum Beispiel Plakat- oder Kinowerbung für Ziga-
retten ist noch erlaubt.
Es gibt noch mehr Aktionen gegen das
Rauchen. Ab 20. Mai müssen Hersteller von
Zigaretten große Schockbilder auf die Schach-
teln drucken. Damit wird die EU-Richtlinie
für Tabakprodukte in Deutschland umgesetzt.
Solche Fotos zeigen zum Beispiel Lungen, die
durch das Rauchen schwarz geworden sind.
Außerdem müssen – größer als bisher – Texte
auf den Schachteln stehen, die vor dem Konsum
der Zigaretten warnen und auf die Gefahren für
die Gesundheit hinweisen. Schachteln, die schon
ohne die Schockfotos produziert worden sind,
dürfen nur noch ein Jahr lang, nämlich bis Mai
2017, verkauft werden.
Das Gesetz verbietet außerdem Zigaretten
und Tabak mit Aromen wie Vanille oder Scho-
kolade, die das Rauchen vor allem für Jugend-
liche attraktiv machen sollten. Der Deutsche
Zigarettenverband und der Verband der deut-
schen Rauchtabakindustrie kritisieren, dass sie
zu wenig Zeit für die Veränderungen haben und
das Gesetz zu einem Verlust von Arbeitsplätzen
führen wird.
Zigarette? Nein danke!
F O T O
S : I S T O C K / T H I N K S T O C K ; E U
die Aufklärung hier: Information, warum etwasungesund ist
der Drogen-konsum
von: eine Droge konsumieren= eine Droge über die Nase,den Mund oder das Blut in denKörper bringen
die CSU kurz für: Christlich-SozialeUnion
die EU kurz für: Europäische Union
die R“chtlinie,-n
≈ Vorschrift; Direktive
¢msetzen hier: wirklich machen; rea-lisieren
attraktiv hier: ≈ interessant
der DeutscheZigar¡tten-verband
Organisation für ganz Deutsch-land für die Interessen derZigarettenhersteller
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Roaminggebühren sinken
Im europäischen Ausland müssen Verbraucher ab dem30. April weniger für das Telefonieren und Surfen mitdem Handy ausgeben. Neue Vorschriften limitieren die Höhe derRoaminggebühren in der Europäischen Union (EU). So dürfen Telefonan-
bieter für Verbindungen im Ausland zusätzlich zum Heimtarif maximal
fünf Cent pro Minute bei Telefonaten und zwei Cent pro SMS berechnen.
Beim Surfen im Internet sind die Zusatzkosten auf fünf Cent pro Megabyte
limitiert. Ab dem 15. Juni 2017 soll es dann in der EU gar keine Roaming-
gebühren mehr geben. der Verbraucher, - Person, die Waren oder Servicean-gebote kauft und benutzt
zusätzlich hier: noch dazu
die SMS, - kurz für: Short Message Service
ber¡chnen hier: verlangen
Portal hilft Firmen bei Integration
Eine Initiative von deutscher Politik und Wirtschaft willFirmen unterstützen, die Flüchtlinge ausbilden undbeschäftigen. Unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de heißt dasOnlineportal, auf dem es Hilfe, juristische Informationen und Kontakte gibt.
Für die Integration sind das Lernen der deutschen Sprache und günstige
Wohnungen wichtig, sagt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).
„Am Ende entsteht die Integration aber durch Arbeit.“ Bei der Initiative
machen bisher mehrere Hundert
Betriebe mit. Es sind große dabei,
wie die Deutsche Bahn und der
Energiekonzern RWE, aber auchkleine Handwerkerfirmen.
Deutschland zu selbstzufrieden?
Für Deutschland war 2015 ein Rekordjahr: Nach erstenPrognosen des Statistischen Bundesamtes nahmenBund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung 29,5Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgegeben haben. Trotzdem warnt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (OECD) vor zu viel Enthusiasmus. „Es gibt wenig
Grund zur Selbstzufriedenheit“, sagte Generalsekretär Ángel Gurría. So
würde Deutschland zu wenig investieren und kaum noch produktiver
werden. Auch gingen die Menschen viel zu früh in Rente. Außerdem sei
die immer älter werdende Gesell-
schaft ein Problem: Die Wirtschaft
stehe dadurch schon bald vor gro-
ßen Herausforderungen.
s¡lbstzufrieden so, dass man unkritisch mitsich ist und mit dem, wasman tut, zufrieden ist
der B¢nd hier: Staatskasse
der General-sekretär, -e
hier: ≈ Manager der OECD
die Heraus-forderung, -en
schwierige Aufgabe
der Fl•chtling, -e Person, die aus religiösen,politischen oder ethnischenGründen aus ihrer Heimatweggegangen ist / wegge-hen musste
das Unternehmen, - Firma
die SPD kurz für: Sozialdemokra-tische Partei Deutschlands
der Energie-konzern, -e
Gruppe von Firmen, dieEnergie herstellen
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Nachrichten
http://www.deutsch-perfekt.com/mailto:[email protected]://www.marebalticum.net/http://www.uni-leipzig.de/interdafmailto:[email protected]://www.dkfa.de/
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Panama Papers machen Politiker nervös
Es sind bekannte Namen, die in den Panama Papers genannt werden:Freunde von Russlands Präsidenten Wladimir Putin, der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und
Pakistans Premier Nawaz Scharif. Auch der argentinische Fußballer Lionel Messi und der deutsch-fin-nische Formel-1-Star Nico Rosberg sind dabei, außerdem fast alle großen deutschen Banken und viele
deutsche Topmanager. Sie alle sollen mit anonymen Briefkastenfirmen Geschäfte gemacht haben.
Nachdem Anfang April Medien auf der ganzen Welt über den Skandal berichtet haben, drohen
jetzt Konsequenzen. Auch der anonyme Whistleblower, der 11,5 Millionen interne Dokumente der
panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca an die Süddeutsche Zeitung geschickt hat, muss aufpassen:
Die Kanzlei hat inzwischen eine Strafanzeige gegen ihn gestellt. „Wir wurden gehackt. Das ist ein
Verbrechen“, sagte Kanzlei-Anwalt Ramón Fonseca Mora. Zusammen mit dem deutschstämmigen
Rechtsanwalt Jürgen Mossack leitet er die Firma. Fonseca erklärte außerdem, seine Kanzlei helfe nicht
bei Geldwäsche oder Steuerhinterziehung. Sie gründe nur Firmen und verkaufe sie dann an Banken,
Vermögensverwalter oder Anwälte. Eine geschäftliche Beziehung zu den Endkunden bestehe nicht.
PANAMA PAPERS MACHENPOLITIKER NERVÖS
die Briefkas-tenfirma, -men
Firma im Ausland, die gegrün-det wird, um Steuern zu sparen
drohen … hier: möglich sein, dass es bald… gibt
int¡rn hier: innerhalb einer Firma unddeshalb geheim
die Kanzlei,-en
Büro eines Anwalts oder Steu-erberaters
deutsch-stämmig
mit deutschen Eltern
die G¡ldwäsche ≈ Verändern von illegalemGeld, z. B. aus Prostitution oderWaffenhandel, in offiziell regis-triertes Geld
die Steuer-hinterziehung,-en
kriminelle Tat, bei der manGeld im Geheimen behält, umkeine Steuern dafür zu zahlen
der Vermögens-verwalter, -(das Vermö-gen, -
Person oder Firma, die privatesVermögen verwaltetBesitz einer Person insgesamt,z. B. Geld, Häuser, Autos)
Tschüss, Hitler
83 Jahre lang war Adolf Hitler Ehrenbürger der Stadt Tegernsee in der Nähevon München. Jetzt hat der Stadtrat dem Diktator diesen Status endlich aberkannt. Warum esso lange gedauert hat? Man hatte es wohl einfach vergessen, schreibt die Tegernseer Stimme. Viel-
leicht dachte man auch, dass die Ehrenbürgerschaft automatisch erlischt. Das galt aber laut einer
Direktive des Alliierten Kontrollrats nur für „rechtmäßig verurteilte Kriegsverbrecher“, zitiert die
Zeitung Bürgermeister Johannes Hagn. Und Hitler wurde nie gerichtlich verurteilt. Genauso wenig
wie Reichspräsident Paul von Hindenburg. Ihm, der als Wegbereiter Hitlers gilt, hat Tegernsee die
Ehrenbürgerschaft auch gleich aberkannt.
TSCHÜSS, HITLER
der St„dtrat Parlament einer Stadt
„berkennen hier: offiziell beschließen, dasser nicht mehr Ehrenbürger ist
erlœschen hier: ungültig werdender AlliierteKontr¶llrat
(die AlliiertenPl.
≈ Regierungsamt der Alliiertenin Deutschland nach demZweiten Weltkrieghier: Frankreich, Großbritan-nien, USA, Sowjetunion)
r¡chtmäßig gesetzlich; am geltenden Rechtorientiert
zitieren Worte nennen, die eine anderePerson gesagt oder geschriebenhat
der Reichs-präsident, -en
Titel des Regierungschefs inDeutschland zwischen 1919und 1945
der Weg-bereiter, -
hier: Person, die es möglichmachte, dass Hitler politischeMacht bekam
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Auf den zweiten Blick
Wirtschaftswoche
Schön auf dem Teppich bleiben
Auf dem Teppich blei-
ben ist ein Ausdruck
aus der deutschen
Umgangssprache. Er
bedeutet: „nicht die
Verbindung zur Realität
verlieren“. Oft hört man
den Ausdruck in einem
Ratschlag: „Jetzt bleib aber mal schön auf dem Teppich,
Fabian. Ein Haus in Spanien – wie willst du das bezahlen?“ Man
kann damit aber auch ein Lob formulieren: „Obwohl Anitas Buch
ein Bestseller geworden ist, ist sie auf dem Teppich geblieben.
Sie spricht kaum über ihren Erfolg und hat ihren Lebensstil nicht
geändert.“
Auf dem Teppich zu bleiben, ist für die Deutschen sehrwichtig. Deshalb hatte die Luxusbranche in Deutschland lange
Zeit nur wenig Erfolg. Das hat sich aber vor ein paar Jahren
geändert, berichtet die Wochenzeitschrift Wirtschaftswoche .
Egal, ob Teppiche, Pullover oder Betten – von deutschen Firmen
hergestellte Luxusprodukte sind inzwischen im In- und Ausland
populär. Sie sind aber immer funktional, dezent und nachhaltig.
So heißt die Maxime in der Luxusbranche trotz ihrer Erfolge wei-
terhin: „Schön auf dem Teppich bleiben!“
Tagesspiegel
Kommt nicht in die Tüte
„Das kommt nicht in die Tüte!“ So sagt man in der
Umgangssprache, dass man etwas nicht akzeptiert. Man kann
den Ausdruck in Aussagen hören wie: „Sarah soll mit uns in den
Urlaub fahren? Das kommt nicht in die Tüte!“
Leider viel zu oft kommen Einkäufe in den Ländern der
Europäischen Union (EU) noch in Plastiktüten. Weil sie ein
großes Problem für die Umwelt sind, will die EU ihren Verbrauch
reduzieren. Wie der Tagesspiegel berichtet, soll dieses Ziel in
Deutschland durch eine freiwillige Selbstverpflichtung des
Einzelhandels erreicht werden. Das bedeutet, dass Kunden nur
noch Plastiktüten bekommen, wenn sie dafür bezahlen. Aber es
fehlen noch Antworten auf viele Fragen, zum Beispiel, wie viel
Plastiktüten kosten sollen.150 deutsche Firmen sind zu der Selbstverpflichtung bereit.
Und manche bieten schon jetzt
Alternativen an, wie zum Beispiel
Baumwolltaschen. Diese sind aber,
wie Papiertüten, kaum ökologischer
als Plastiktüten.
Eine bessere Alternative sind
Polyestertüten: Man kann sie
sehr klein zusammenlegen – und
es können Gegenstände mit einem
Gewicht von bis zu zehn Kilogramm
in die Tüte kommen.
DeutscheHochschulen sind top
Die Hochschulen Reutlingen(Baden-Württemberg), Nürnberg(Bayern) und München sind bei
der Kooperation und beim Wis-senstransfer mit der Wirtschaft iminternationalen Vergleich die bestendrei Institutionen. Dort gibt es besonders viel gemeinsame Forschungen und Kopublika-
tionen mit Akteuren aus der Industrie. Das ist
das Ergebnis des U-Multirank. Für das Ranking
sind 1300 Hochschulen in mehr als 90 Ländern
untersucht worden.
Das Besondere an U-Multirank ist, dass es
zu mehreren Indikatoren Listen bietet und so
differenzierte Aussagen über die Institutio-nen machen will. Denn, so sagt Frank Ziegele,
Geschäftsführer des Centrum für Hochschul-
entwicklung und Projektleiter des Rankings,
in einem Interview mit Zeit Online: „Die Vor-
stellung, dass es eine beste Universität der Welt
gibt, ist eine Chimäre.“ Die Untersuchung will
Studenten helfen, die Hochschule zu finden, die
am besten zu ihren Interessen, Spezialisierungen
und Wünschen passt.
Auch bei der internationalen Orientierung
sind vier deutsche Hochschulen unter den Top25: die WHU Otto Beisheim School of Manage-
ment bei Koblenz (Baden-Württemberg), die
Munich Business School, München, die EBS
Universität für Wirtschaft und Recht, Wiesbaden,
und die Business and Information Technology
School, Iserlohn (Nordrhein-Westfalen). An die-
sen Privatinstituten gibt es eine hohe Mobilität
von Studenten und viele Programme, um für ein
oder mehrere Semester ins Ausland zu gehen.
Zur internationalen Orientierung gehören
auch gemeinsame Publikationen mit auslän-dischen Hochschulen. Hier ist eine Fachhoch-
schule aus Österreich die weltweite Nummer
eins: das Technikum Wien. Das U-Multirank hat
außerdem die regionale Orientierung von Hoch-
schulen untersucht. Hier ist die Schweiz mit der
Universität Luzern unter den Top 25.
Detaillierte Ergebnisse gibt es im Internet
unter umultirank.org. Die Resultate sind definitiv
anders als zum Beispiel die der deutschen Exzel-
lenzinitiative. Bei diesem Programm bewerben
sich Hochschulen mit Forschungskonzepten.
F O T O : MA U R I T I U S I MA G E S / A G E / K O R D . C O M
DEUTSCHE HOCHSCHULEN SIND TOP
der W“ssens-transfer Weitergabe von Wissen
der Akteur, -e franz.
hier: Person, die eine hoheoder wichtige Position in derIndustrie hat
der Geschæfts-führer, -
Manager, der eine Firmaleitet
die Chimäre, -ngriech.
Illusion; Fantasie
die Exzell¡nz-initiative, -n
Initiative zur Unterstützungund Entwicklung sehr guterForschung in Deutschland
das F¶rschungs-konzept, -e
Forschungsidee; Forschungs-programm
SCHÖN AUF DEM TEPPICH BLEIBEN
schön hier: m nichts anderes(machen) als
die }mgangs-sprache
gesprochene Sprache imAlltag
dez¡nt hier: ≈ einfach; mit wenigDekoration
nachhaltig hier: so, dass es ohnenegative Effekte für die Naturhergestellt wurde und manes lange benutzen kann
weiterh“n hier: auch in Zukunft
KOMMT NICHT IN DIE TÜTE
die }mgangs-sprache
gesprochene Sprache imAlltag
der Verbrauch von: verbrauchen = (einegenau kalkulierte Menge)verwenden
die S¡lbst- verpflichtung
von: sich selbst verpflichten= sich selbst eine Aufgabegeben und offiziell erklären,was man tun wird
der Einzelhandel alle Geschäfte, die direkt anPrivatpersonen verkaufen
bereit sein tun wollen
die Baumwoll-tasche, -n(die Baumwolle
≈ Stofftasche
Pflanze, deren weiße, wolligeFrucht man für die Herstel-lung von Stoff verwendet)
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Nachrichten
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Ein Kilowatt LebenDas Wasser kommt und geht im Nationalpark Wattenmeer – und Millionen Tiere
haben in diesem speziellen Ökosystem einen idealen Platz zum Leben gefunden.
Renate Zöller über eine Nordseelandschaft, die nicht nur Tiere lieben.
Neugierig schaut der Seehund aus demWasser. Man kann sich vorstellen,was er denkt: Wer sind diese Menschen
dort? Normalerweise sind an dieser Stelle,
ungefähr fünf Kilometer vom Strand des
Küstenorts Schillig (Niedersachsen) ent-
fernt, nur Fische und andere Meerestiere
zu sehen. Aber nun ist Ebbe. Das Meer hat
sich weit zurückgezogen.Der Seehund schwimmt ein bisschen
näher heran. Will er mehr sehen? Die
Gruppe bewegt sich langsam über den
leergelaufenen Meeresboden, das Watt.
Alle sehen beim Gehen nach unten auf
den Schlick, suchen nach Wattwürmern,
Krebsen, Muscheln. Gerade zeigt der Watt-
führer der Gruppe einen Schlangenstern.
Ach, die Leute sind mit Gerke-Enno Ennen
unterwegs! Den kennt der Seehund, der ist
oft hier. Ein letztes Mal schaut er auf die
seltenen Gäste, dann schwimmt er weg
und ist nicht mehr zu sehen.
Seit zwölf Jahren führt Gerke-En-
no Ennen Gruppen durch den Schlick. Er
erklärt ihnen, wie die langen Wattwürmer
nach oben kommen. Er zeigt ihnen den
Unterschied zwischen männlichen und
weiblichen Krebsen. Oder er findet für sie
Muscheln. Immer noch ist er begeistertvon dieser speziellen Landschaft mehrere
Meter unter dem Meeresspiegel. Er sagt:
„Das Watt ist komischerweise immer wie-
der neu. Ich war erst vorgestern im Watt,
aber man sieht einen Tag später wieder
ganz andere Sachen.“
Wenn Ebbe und Flut wechseln, müs-
sen die mehr als 10 000 Tier- und Pflan-
zenarten innerhalb von wenigen Stunden
auf komplett andere Lebensbedingungen
reagieren: Für kurze Zeit liegen sie mehrere
das W„ttenmeer
(das W„tt
Teilzone des Meeres in der Nähe des Ufers; hier:das Wattenmeer der Nordsee Boden des Meeres bei niedrigem Wasser: Er istsehr weich und nass.)
der Seehund, -e Tier mit grauen oder schwarzen, sehr kurzenHaaren, das in kalten Meeren lebt
s“ch vorstellen hier: sich denken
die ]bbe niedriges Wasser im Meer
s“ch zur•ckziehen hier: ≈ weit weg vom Land gehen
näher her„n-schwimmen
in die Nähe schwimmen
der Schl“ck≈
extrem nasser Boden bei niedrigem Wasserder W„ttwurm, ¿er ≈ kleines, langes, dünnes Tier ohne Skelett undBeine, das im Watt lebt
der Krebs, -e ≈ kleines rotes Meerestier mit großen Händenund harter Haut
die M¢schel, -n ≈ Tier, das im Wasser lebt und durch eine sehrharte Haut geschützt ist
der Schl„ngen-stern, -e
Meerestier mit rundem Körper und sehr langen,dünnen Armen
begeistert sein hier: toll finden
der Meeresspiegel(die Höhe, -n
Höhe des Meeresvon: hoch)
komischerweise m hier: so, dass man nicht versteht, warumetwas … ist
erst … hier: vor kurzer Zeit, nämlich …
die Flut hier: hohes Wasser
die Tier- ¢ndPfl„nzenart, -en≈
Tier- und Pflanzenkategorie
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Meter unter dem Meeresspiegel, dann wie-
der an der trockenen Luft. Und trotzdem ist
im Watt extrem viel Leben. Der Kurdirektor
von Dangast, Johann Taddigs, sagt dazu:
„Ein Kilo Watt beinhaltet ich weiß gar nicht
wie viele Mikroorganismen, ich glaube,
eine Million unterschiedlicher Arten. ‚Kilo-
watt’ hat hier eine andere Bedeutung. Du
bekommst keinen Stromschlag, sondernhast richtig etwas in der Hand.“
Besonders interessant ist der nasse
Meeresboden für Vögel, weil sie bei
Ebbe dort sehr viel Futter finden: Krab-
ben, Wattwürmer, Muscheln und andere
Tiere. Ennen ist heute mit rund 20 Gäs-
ten unterwegs von dem kleinen Badeort
Schillig zu der Insel Minsener Oog, circa
sechs Kilometer vom Festland entfernt.
„Oog“ heißt auf Friesisch, dem Dialekt an
der Nordseeküste, „Insel“.
Auf der Minsener Oog wohnt niemand.
Nur im Sommer zählt ein Ornithologe die
vielen Vögel auf der Insel. Manche davon
sind sehr seltene Arten, wie die Zwergsee-
schwalbe, von denen es in Deutschland
nur noch wenige Exemplare gibt.
Außerdem machen auf den Wattin-
seln im Frühjahr und im Herbst Tausende
Zugvögel eine Pause. Begeistert erzähltEnnen vom maximal 165 Gramm schweren
Knutt, einem kleinen braunroten Vogel.
Er fliegt innerhalb von drei Tagen von
Sibirien an die Nordsee und verliert dabei
ungefähr 50 Gramm seines Gewichts. An
der Nordsee muss er schnell wieder sein
altes Gewicht erreichen, damit er weiter
nach Afrika fliegen kann. Dort lebt er im
Winter. Rund 50 000 Kilometer fliegt das
kleine Tier im Jahr. Ohne die Zwischen-
station im Watt wäre das nicht möglich.
der Kur-dir¡ktor,-direktoren(der Kurort, -e
Leiter der Tourismus-Adminis-tration eines Kurortes
Ort, wo sich kranke Menschenerholen können)
be“nhalten zum Inhalt haben
der Strom-schlag, ¿e
Strom, der durch den Körpergeht
r“chtig hier: wirklich
das F¢tter Essen für Tiere
die Kr„bbe,-n
kleines Meerestier, das seitlichläuft
das F¡stland ↔ Insel
die Zw¡rgsee-schwalbe, -n
≈ kleiner schwarz-weißer Vogel
der Zugvo-gel, ¿
Vogel, der im Herbst aus demNorden in ein warmes Land fliegt
und im Frühling zurückkommt
F O T O : MA U R I T I U S I MA G E S / I N G O B O E L T E R
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Nationalpark Wattenmeer
Wattwanderer vor
der Insel Amrum
Zu entdecken gibt esdas intensive Tierleben
im leergelaufenenMeeresboden
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Aber auch Menschen machen gerne
Zwischenstation, also Urlaub, am Watten-
meer. Pro Jahr besuchen bis zu 1,5 Milli-
onen Touristen die sieben ostfriesischen
Inseln, auf denen Menschen leben. Bor-
kum, das direkt an der niederländischen
Grenze liegt, ist die größte Insel. Dahinter
kommen Juist, Norderney, Baltrum, Lan-
geoog, Spiekeroog und Wangerooge, die
alle ähnlich groß sind. Insgesamt 15 Inseln
verteilen sich über eine Strecke von
90 Kilometern entlang der ostfriesischen
Küste. Zusammen sind das ungefähr fünf
Prozent des Nationalparks Wattenmeer.
Auf die Inseln reisen unterschiedliche
Leute: Familien mit Kindern, Senioren,
junge und alte Paare, Sportbegeisterte.
Norderney hat zum Beispiel die größte
Stadt der Inseln. Von der Fähre aus sind
gleich die Hochhäuser und Hafenanlagen
der Stadt Norderney zu sehen. Dort gibt
es auch ein paar Autos, und mitgebrach-
te Pkw dürfen wenigstens für kurze Zeit
durch die Stadt fahren. Restaurants, eine
Chocolaterie, Theater, Kino – auf Norder-
ney kann man die Natur genießen und
abends feiern gehen.
Anders auf Juist: Dort l