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Die Aum-Sekte 1. Entstehung und historisches Umfeld Shoko Asahara – bürgerlich Chizuo Matsumoto – gründete 1984 eine Yoga-Studiengruppe mit 15 Mitgliedern. Ab 1987 nannte er seine Gruppe Aum Shinri Kyo, nachdem er auf einer Reise im Himalaya die Erleuchtung gewonnen hatte. Ein Jahr später wurde die Gruppierung staatlich anerkannt als religiöse Körperschaft. Mit ihrer Mischung aus christlichen, buddhistischen und hinduistischen Elementen zog die Sekte viele junge Leute an (viele Studenten). Die Anhängerzahl wuchs schnell an, man schätzt sie im Höhepunkt auf 10‘000 Mitglieder in Japan. Es gab auch noch Mitglieder in anderen Ländern, aber die sind nicht wirklich wichtig für den Verlauf. 2. Ziele der Organisation Ziel der Sekte, man sollte eher sagen das Ziel des Anführers Asahara, war die Herrschaft über Japan. Die Anhänger Asaharas hatten der gesamten japanischen Gesellschaft den Kampf angesagt. Asahara sagte in seinen Schriften voraus, dass nach dem Dritten Weltkrieg, den nur Aum-Leute überleben könnten, ein tausendjähriges Reich unter seiner Führung erblühen werde. Diese Prophezeiung wie auch der fehlende Halt in der kapitalistischen Konsum-Gesellschaft lockte vor allem junge Leute an, wie ich schon erwähnt habe. 3. Welche Mittel wurden eingesetzt, um diese Ziele zu erreichen. Die Aum-Sekte ist ein gutes Beispiel charismatischer Führung und blinder Gefolgschaft. Durch gezielte Anwendung von Meditationstechniken wurden die Mitglieder in einen Zustand religiöser Erregung versetzt und so an die Gruppe gebunden. Die

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Page 1: Die Aum (1)

Die Aum-Sekte

1. Entstehung und historisches Umfeld

Shoko Asahara – bürgerlich Chizuo Matsumoto – gründete 1984 eine Yoga-Studiengruppe mit 15 Mitgliedern. Ab 1987 nannte er seine Gruppe Aum Shinri Kyo, nachdem er auf einer Reise im Himalaya die Erleuchtung gewonnen hatte.

Ein Jahr später wurde die Gruppierung staatlich anerkannt als religiöse Körperschaft.

Mit ihrer Mischung aus christlichen, buddhistischen und hinduistischen Elementen zog die Sekte viele junge Leute an (viele Studenten). Die Anhängerzahl wuchs schnell an, man schätzt sie im Höhepunkt auf 10‘000 Mitglieder in Japan. Es gab auch noch Mitglieder in anderen Ländern, aber die sind nicht wirklich wichtig für den Verlauf.

2. Ziele der Organisation

Ziel der Sekte, man sollte eher sagen das Ziel des Anführers Asahara, war die Herrschaft über Japan. Die Anhänger Asaharas hatten der gesamten japanischen Gesellschaft den Kampf angesagt. Asahara sagte in seinen Schriften voraus, dass nach dem Dritten Weltkrieg, den nur Aum-Leute überleben könnten, ein tausendjähriges Reich unter seiner Führung erblühen werde. Diese Prophezeiung wie auch der fehlende Halt in der kapitalistischen Konsum-Gesellschaft lockte vor allem junge Leute an, wie ich schon erwähnt habe.

3. Welche Mittel wurden eingesetzt, um diese Ziele zu erreichen.

Die Aum-Sekte ist ein gutes Beispiel charismatischer Führung und blinder Gefolgschaft. Durch gezielte Anwendung von Meditationstechniken wurden die Mitglieder in einen Zustand religiöser Erregung versetzt und so an die Gruppe gebunden. Die Anhänger wurden stark überwacht und einer Gehirnwäsche unterzogen, die mit Drogen (LSD), gefördert wurde. Spione und Verdächtige wurden hingerichtet. Mit der Zeit haben die Leute eine „Aum-Identität“ entwickelt. Von den Versuchen Asaharas, Chemie- und Nuklearwaffen zu beschaffen, haben sie jedoch keine Kenntnis gehabt. Darüber wusste nur der innere Kern beschied.

Man arbeitete an biologischen Waffen, es gab auch Versuche mit Ebolaviren. Anschläge wurden verübt.

4. Wichtige Ereignisse

27.06.1994 Anschlag mit dem Nervengas Sarin auf die Stadt Matsumoto. Ziel war es, lokale Richter zu töten.

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20.03.1995 Anschlag mit dem Nervengas Sarin auf die U-Bahn in Tokyo während der Rush-Hour. 12 Menschen starben bei diesem Anschlag und tausende wurden verletzt.

21.11.2011 Gerichtsverfahren nach 16 Jahren beendet. 13 Mitglieder der Sekte wurden rechtskräftig zum Tode verurteilt. Die Verurteilten warten jetzt auf die Vollstreckung.

Seit dem Anschlag im Jahr 1995 gab es keine weiteren Nennenswerten Attacken, jedoch existiert die Sekte weiter. Mit momentan etwa 1650 Mitgliedern. Sie wird stark kontrolliert vom Staat.