die bewegt - strom und gas für bielefeld und nrw

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def Chronik der Stadtwerke Bielefeld Energie, die bewegt JAHRE

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Chronik der Stadtwerke Bielefeld

Energie, die bewegtJAH RE

VORWORT

Mit einem kleinen Gaswerk begann 1856 dieGeschichte der Stadtwerke Bielefeld. DenBürgern brachte die neue Technik Licht undWärme und damit ein Mehr an Lebens-qualität, die Arbeiten im Haushalt und inden Betrieben änderten sich grundlegend.Heute bietet die UnternehmensgruppeStadtwerke Bielefeld eine sichere Versorgungmit Strom, Wärme und Wasser, umwelt-freundlicher Mobilität, Telekommunikation,Entsorgung und Freizeiteinrichtungen undist damit aus dem täglichen Leben nichtmehr wegzudenken. Durch unser vielfältigesEngagement tragen wir dazu bei, dassBielefeld auch künftig das vitale Zentrumeiner Region mit hoher Lebensqualität bleibt.

Wir sind der kompetente Partner rund um Strom,Wasser, Wärme, Bewegung und Kommunikation in Bielefeld und darüber hinaus. Unsere Kunden können sich auf uns verlassen.Leitbild der Unternehmensgruppe Stadtwerke Bielefeld

Wolfgang BrinkmannGeschäftsführer

Friedhelm RiekeGeschäftsführer

TITEL

Fließtext für die Blauen Seiten. Fließtext fürdie Blauen Seiten. Fließtext für die BlauenSeiten. Fließtext für die Blauen Seiten.Fließtext für die Blauen Seiten.

1850 BIS 1899

Bielefeld – eine bis um 1850 unbedeutendeKleinstadt – wächst durch die Industrialisie-rung im 19. Jahrhundert enorm. Hatte dieStadt 1810 noch ca. 5.000 Einwohner, steigtdiese Zahl bis 1900 auf 65.000. Haushalte,Gewerbe und Industrie brauchen Energie inbislang unbekanntem Ausmaß. Frühzeitigerkennt der Stadtrat diese Bedeutung undlässt in Bielefeld Gas produzieren, das für Lichtund Wärme sorgt sowie Maschinen antreibt.Das enge städtische Zusammenleben lässtauch die Herausforderungen an die Hygienesteigen: der Beginn der öffentlichenTrinkwasserversorgung.

Der Stadtrat schreibt die Errichtung einesGaswerkes öffentlich aus, um Bielefeld mitGas zu beleuchten. Noch steht der Betreibernicht fest.

Der Stadtrat entscheidet, das Gaswerk sollstädtisch geführt werden; die Aufgabe sei zuwichtig, um sie privaten Betreibern zu über-lassen.

Die im Jahr zuvor gegründete RavensbergerSpinnerei schließt einen Gasliefervertragmit der noch zu errichtenden Gasanstaltund stellt damit die Leuchtgasabnahmesicher.

Erster Telegraf in BielefeldDas erste Gaswerk wird an der HerforderStraße (heute: Arcade) fertig gestellt.Die Kosten betragen rund 50.000 Taler (zumVergleich: für 1 Taler konnte man 9 PfundRindfleisch kaufen). Das Leuchtgas wird ausSteinkohle gewonnen; der hierbei ent-stehende Abfall Koks wird weiterverkauft.

1853 •

1854 •

1855 •

1856 •1856 •

4 | 5

Gaslaterne von 1856. Sie brennt

noch heute – allerdings mit Strom;

Nähe Kreuzstraße.

800 Gaslampen brennen in BielefelderHaushalten und Betrieben. 120 Gasflammenauf den Straßen ersetzen die bislanggenutzten 52 Rüböllampen.

Das Gaswerk macht erstmals einen Gewinnvon mehr als 1.000 Talern.

Gründung mechanische Weberei

Werner von Siemens erfindet den Dynamo.Gründung der Anstalt Bethel

Die Gasnachfrage steigt. Das Gaswerk musserweitert werden.

Gründung Deutsches Reich

Der Personennahverkehr hält in BielefeldEinzug mit privaten Pferdeomnibuslinien.

Der Reichstag stimmt für Sozialistengesetz.

Erfindung der GlühlampeStadt Bielefeld kauft die Sparrenburg undbeginnt mit deren Wiederaufbau.

1857 •

1861 •

1862 •

1867 ••

1870 •

1871 •

1876 •

1878 •

1879 ••

Chronik | 1850 bis 1899

Pferdeomnibus vor dem

Bielefelder Hauptbahnhof

Bielefeld wächst durch die Industrialisie-rung rasant, was sich auch am stark ge-stiegenen Gasverbrauch zeigt. Da das ersteGaswerk an Kapazitätsgrenzen stößt, bautdie Stadt das zweite Bielefelder Gaswerk ander Friedrich-Ebert-Straße (Ecke HerforderStraße).Der stark wachsenden Bevölkerung drohenWasserengpässe in Trockenperioden undEpidemien durch verschmutztes Trinkwasser.Da in der Senne ausreichend und vor allem

gutes Grundwasser vorhan-den ist, erstellt die Stadt einKonzept zur VersorgungBielefelds mit Sennewasser.

Erste elektrische Straßenbahn in Berlin

Carl Benz und Gottlieb Daimler bauen daserste Kraftfahrzeug.

Die Stadt erwirbt zur Trinkwasserge-winnung 75 Hektar Land im Sprungbachtal(heute zu Sennestadt gehörig).

Baubeginn des Wasserwerks 01 sowie einer Versorgungsleitung nach Bielefeld;das Wasserwerk 01 ist bis heute in Betrieb.

1880 •

1881 •

1885 •

Bis 1887 •

1890 •

6 | 7

Das zweite Gaswerk an der Friedrich-

Ebert-Straße von der Pauluskirche aus

gesehen, um 1890

Bau der ersten Wasserleitung in der

Bielefelder Innenstadt, 1889

Dr. Oetker übernimmt die AschoffscheApotheke.

Die Errichtung des dritten Gaswerks an derSchildescher Straße wird notwendig, umden stetig steigenden Gasbedarf zu decken.Der Standort vor der Stadt wird aufgrundseiner Nähe zur Bahnlinie gewählt.

Der Bielefelder Stadtrat beschließt dieErrichtung eines kommunalen Elektrizitäts-werks.

Der Ingenieur Carl Brüggemann wird mitder Planung des Elektrizitätswerks beauf-tragt.

1891 •

1893 •

1897 •

1898 •

Bau des dritten

Gaswerkes auf dem

extra dafür gekauften

Gelände an der

Schildescher Straße,

1893

rechts: Verlegung der ersten

Wasserleitung durch die

Obernstraße, 1890

Chronik | 1850 bis 1899

links: Wasserwerk 01, ca. 1920

1900 BIS APRIL 1945

Strom wird Hauptenergie für Beleuchtungund Produktion. Durch die Ausdehnung derStadt Bielefeld in ihr Umland benötigen dieBeschäftigten schnelle und zuverlässigeVerkehrsmittel. Damit schlägt die Stundeder »Elektrischen«, der Straßenbahn. IhrGleisnetz wird in den kommenden Jahrenausgebaut, zudem Omnibuslinien eingerich-tet. Für noch schnellere Verbindungen sorgtauch der Aufbau eines Telefonnetzes. DieseEntwicklungen erfahren eine weitere Stufemit den Eingemeindungen 1930, alsBielefeld Großstadt wird und die Ein-wohnerzahl auf ca. 120.000 steigt.Ab 1933 setzt das nationalsozialistischeRegime andere Kriterien: die AufrüstungDeutschlands – ein Weg, an dessen Ende derZweite Weltkrieg und die ZerstörungBielefelds stehen.

1900 •

Das erste Kohlekraftwerk Bielefelds an derSchildescher Straße wird fertiggestellt. Eserzeugt bis zu 700 kW (Kilowatt) Strom.Größter Stromabnehmer ist die im selbenJahr eingeweihte, ebenfalls kommunalbetriebene Straßenbahn vom heutigenJohannes-Krankenhaus bis Brackwede.Der Gasabsatz sinkt erstmals deutlich.Zeitgleich steigt derStromabsatz; elektrischeBügeleisen kommen inMode. Das alte Gaswerk ander Friedrich-Ebert-Straßewird geschlossen.

Chronik | 1900 bis April 19458 | 9

rechts: Wagen 16 in der Obernstraße um 1900,

im Hintergrund die Altstädter Nikolaikirche

Stolz präsentieren

sich die Männer

vom Gaswerk,

1900.

oben: Kesselhaus des

Gleichstromwerks, 1900

rechts: Schalt- und Mess-

einrichtungen im Kraftwerk

Die elektrische Straßenbeleuchtung beginntin Bielefeld mit vier Glühlampen amJahnplatz, noch dominieren die Gaslaternen.Die Ansprüche an die Hygiene steigen. Des-halb werden alle Neubauten mit Wassertoi-letten ausgestattet. Der zusätzliche Wasser-bedarf macht weitere Brunnen notwendig.

Auch der Bedarf an öffentlichen Verkehrs-mitteln nimmt zu: Inbetriebnahme der Linie 2 vom Hauptbahnhof nach Sieker.

Bau des Bielefelder Rathauses und desStadttheatersEs gibt 20.645 elektrische Glühlampen inBielefeld.

Einweihung der Synagoge in derTurnerstraßeDer Gewinn des Gaswerks steigt auf 180.000 Mark.

Das Elektrizitätswerk ist erstmals voll aus-gelastet.Im selben Jahr nimmt das Wasserwerk 02(Sennestadt, Nähe der heutigen Autobahn-abfahrt) seine Förderung auf.Nach den ersten 50 Gas-Jahren zieht manBilanz: Das Gaswerk in kommunaler Träger-schaft hat den städtischen Haushalt um ins-gesamt vier Millionen Mark entlastet.

1901 •

1902 •

1904 •

1904 •

1905 •

1905 •

1906 •

10 | 11

Großbaustelle

am Jahnplatz, 1902

Einweihung des Leineweber-Denkmals

Bau des heutigen Bielefelder HauptbahnhofsDie Leistung des Gleichstromwerks wird auf 2.700 kW erweitert.Wagenhalle für 18 Straßenbahnwagen wirdin Betrieb genommen.

»Freie Scholle« gegründetEin zweites E-Werk für Drehstrom (6 kV) mit4.800 kW Leistung – vor allem zur Versor-gung der Industrie – wird errichtet, um

die Stromversorgung angesichtssteigender Nachfrage zu sichern.

• Im selben Jahr häufen sich in den Straßenbahnen Verletzungendurch Hutnadeln weiblicherFahrgäste. Schaffner verkaufendaraufhin 3.000 Hülsen zurSicherung der Nadeln. DerVolksmund spricht vom»Hutnadelkrieg«.

Die »Städtischen Werke Bielefeld« über-nehmen die Stromversorgung von 20 Gemeinden im Landkreis Bielefeld.

1909 •

1910 •1910 •

1911 •1912 •

Ab 1913 •

Chronik | 1900 bis April 1945

Das Drehstromwerk wird 1912 in Betrieb genommen.

Im Hintergrund links die großen Schornsteine, die im

Volksmund »Max und Moritz« genannt werden.

Das Gelände der

»Städtischen Werke

Bielefeld« im Jahre 1913

Der Aufbau des Telefonnetzes in Bielefeldbeginnt.

Der Erste Weltkrieg verhindert den weiterenAusbau der Versorgungsnetze und derStraßenbahnlinien.

Erster Weltkrieg

Die Kraftwerke haben eine Leistung von13.000 kW und werden kriegsbedingt nichterweitert.

Einweihung des Bauernhausmuseums aufder Ochsenheide

Weimarer Republik gegründet

Erstmalig wird eine Eichstation fürStromzähler errichtet.

Das Gleichstromwerk stellt am 1. Aprilseinen Betrieb ein.

Inflation in DeutschlandDer Ausbau des Kraftwerks wird abge-schlossen: Vier neue Kohlekessel sind aufgebaut und eine 10.000-kW-Turbine geht in Betrieb.

1913 •

1914 •

1914–1918 •

1916 •

1917 •

1918/1919 •

1920 •

1922 •

1923 •1923 •

12 | 13

Postkarte aus dem Jahr 1921:

links die Turbinenhalle, das heutige

Kundenzentrum, rechts das damalige

Verwaltungsgebäude

Um mehr Energie aus den eingesetztenBrennstoffen herauszuholen, gibt es ersteÜberlegungen zum Aufbau eines Fernheiz-systems in Bielefeld. Hohe Investitions-kosten verhindern dessen Realisierung.

Die »Städtischen Werke«, mit Gas- und E-Werk, Wasserversorgung und öffentlichemPersonennahverkehr, erhalten ihre Selbst-verwaltung und werden »Eigenbetrieb«.Der Omnibusbetrieb in Bielefeld beginnt.

Die erste Großküche kocht mit Stadtgas(Ratskeller).Im selben Jahr wird das Wiesenbad eröffnet.

1924 •

1925 •

1927 •

Chronik | 1900 bis April 1945

oben: Straßenbahnzug Linie 1, 1924

unten: Kokslieferung im Jahr 1925

oben: Der Jahnplatz im Jahr 1927

links: Das Wiesenbad, 1935

14 | 15

1928 •1928 •

1929 •

1929 •

Eröffnung des Tierparks OlderdissenAn der Schildescher Straße wird diestädtische Telefonzentrale eingerichtet.Bielefeld erhält seine dritte Straßenbahn-linie: von Lange Straße bis Oststraße.Der Jahnplatz zum Verkehrsknotenpunkt.

»Schwarzer Freitag« – weltweite Wirt-schaftskriseUm den Absatz von Strom und Gas inHaushalten zu steigern und zur Beratungder Bevölkerung, bauen die StadtwerkeBielefeld am Jahnplatz das Haus der Technik(HdT).Ebenfalls in diesem Jahr nimmt dasWasserwerk 03 am heutigen FlugplatzWindelsbleiche seinen Betrieb auf.

Haus der Technik (HdT)

im Jahr 1929

links: Die städtische Telefon-

zentrale, 1929

rechts: Bauarbeiten auf dem Jahn-

platz für die Straßenbahnlinie 3, 1928

Chronik | 1900 bis April 1945

Einweihung der Rudolf-Oetker-Halle Der Aktionsradius der Stadtwerke Bielefelderweitert sich erheblich durch BielefelderEingemeindungen von Schildesche undGellershagen, die Einwohnerzahl steigt über 120.000.

Das Hollerith-Verfahren mit Lochkartenautomatisiert die Abrechnung der Kunden-verbräuche. Die Stadtwerke Bielefeld ge-hören zu den ersten Firmen Deutschlands,die diese Technik nutzen.

Machtergreifung der NSDAP in Deutschland;u. a. Verbot der GewerkschaftenGleichschaltung auch bei den Stadt-werken Bielefeld: Der bisherige Direktor und die Betriebsratsvertreter werdenabgesetzt.

»Reichspogromnacht« – auch die BielefelderSynagoge wird durch Brandstiftung zerstört.

Beginn des Zweiten WeltkriegsAuch im Rahmen der allgemeinen Kriegs-wirtschaftsmaßnahmen erfolgt der Bau des

1930 •1930 •

1932 •

1933 •

1933 •

1938 •

1939 •1939 •

Das städtische Gaswerk, 1932

16 | 17

Umspannwerks Nord an der Westerfeld-straße, um in Bielefeld die Elektrizitäts-versorgung mit 110 kV (Kilovolt) sicherzu-stellen.Ab diesem Jahr liefert das Wasserwerk 04(Nähe Kreuzkrug in Schloss Holte)Trinkwasser nach Bielefeld.

Weitere Ertüchtigung des Kraftwerks auf46.000 kW.

Erste Deportation Bielefelder JudenInbetriebnahme der 110-kV-Hochspannungs-Verbindung zwischen Bielefeld undKirchlengern; damit ist der Anschluss an die Stromnetze der VereinigtenElektrizitätswerke Westfalen AG (VEW) undan das Elektrizitätswerk Minden-Ravensbergsichergestellt.In dieser Zeit werden auch bei denStadtwerken Bielefeld französischeZwangsarbeiter eingesetzt. Untergebrachtsind sie im Hotel Kaiser, das damals alsLager dient.

Bis 1940 •

1941 •1941 •

Kriegseinsatz:

Frauen arbeiten

als Schaffnerinnen.

Chronik | 1900 bis April 1945

Beginn der Kinderlandverschickung

Treibstoffmangel führt zum Aufbau elek-trisch angetriebener Oberleitungs-Buslinien(O-Bus).

Schwerster Luftangriff auf Bielefeld mitZerstörung der Innenstadt und angrenzenderStadtteile.

Großflächige Bombardierungen ziehen das Gaswerk, das Kraftwerk und die Gas-,Strom-, Trinkwasser- und Straßenbahnnetzeschwer in Mitleidenschaft.

Zerstörung des Viaduktes in SchildescheZum 31. März wird der gesamte Straßenbahn-betrieb eingestellt.Auch die Gaserzeugung ruht zeitweise.

Besetzung Bielefelds durch amerikanischeTruppen

1942 •

1944 •

Sept. •1944

1944–1945 •

1945 •1945 •

April 1945 •

Nach Bombenangriff 1944:

Das Kraftwerk ist zerstört.

MAI 1945 BIS 1997

In den Trümmern des kriegszerstörtenBielefeld regt sich schon bald neues Leben.Diese Zeit stellt für die Stadtwerke und ihreMitarbeiter eine große Herausforderung dar.Findigkeit und Improvisationstalent sindgefragt. Zuerst zaghaft, dann immer schnellerentwickelt sich die Wirtschaft. Der Bedarf anEnergie und Trinkwasser steigt stetig. In den50er Jahren kommt das Wirtschaftswundermit seinem kaum stillbaren Energiehunger.Die Stadtwerke reagieren mit dem Aufbau derFernwärme, dem Umstellen von Stadtgas aufErdgas und kontinuierlichem Ausbau derNetze.

Ab April •1945

Mai 1945 •

1945 •

1946 •

Ab 1948 •

Chronik | Mai 1945 bis 1997

Britische Militärregierung in Bielefeld

Kriegsende in Deutschland

Eingeschränkt verkehren ab 28. Juni wiedererste Straßenbahnen.Nach Behebung der Schäden wird im Oktober das Kraftwerk wieder in Betriebgenommen.

Bis Anfang der 50er Jahre werden die Netzeinstand gesetzt.

Der Straßenbahnbetrieb wird auf allenStrecken wieder aufgenommen.

Der Energiebedarf nimmt rasant zu. Die Um-stellung des gesamten Elektrizitätsnetzes aufWechselstrom beginnt. Die Kraftwerksleis-tung wird bis 1955 auf 108.000 kW gesteigert.

Die Straßenbahnen fahren

wieder regelmäßig:

Endstation Oststraße

Anfang der 50er Jahre.

Das Maschinenhaus des

E-Werks liegt in Schutt

und Asche, 1947.

18 | 19

Währungsreform: D-Mark wird eingeführt.

Gründung der Bundesrepublik Deutschland.Die Erweiterung des Kraftwerks beginnt.

Gründung der Bielefelder GemeinnützigenWohnungsgesellschaft mbH (BGW)Beginn des Vertriebs von Propan-Flüssiggasan Kunden außerhalb des Gasleitungsnetzes.

Der »Eigenbetrieb Stadtwerke« wird in eineGmbH umgewandelt.Im selben Jahr errichten die Stadtwerke mit

Finanzmitteln des Marshallplansden weithin sichtbaren Gasometeran der Beckhausstraße.

Bau der Carl-Severing-SchulenAbriss des Drei-Kaiser-Turms, Neubau desersten Fernsehturms auf der HünenburgDie Stadtwerke gründen mit demElektrizitätswerk Minden-Ravensberg (EMR)und dem Elektrizitätswerk Wesertal dieINTERARGEM, eine Interessen- undArbeitsgemeinschaft zur gegenseitigenUnterstützung mit Stromlieferungen inSpitzenlastzeiten oder bei Störungen.Im selben Jahr geht das Wasserwerk 05 imBärenbachtal bei Augustdorf in Betrieb.

1948 •

1949 •1949 •

1950 •

1950 •

1951 •

1952 ••

1952 •

20 | 21

Der Gasometer an der Beckhaus-

straße; er stand bis 1999.

Bau des Hallenbades am Kesselbrink

Der Aufbau des Bielefelder Fernwärme-netzes beginnt mit dem Bau der erstenLeitung zwischen dem Kraftwerk an derSchildescher Straße und dem Hallenbad.Parallel wird das Kraftwerk zum Heiz-kraftwerk erweitert, das neben Strom nunauch Fernwärme liefert. Dazu wird dieDampfturbine 3 zur Fernheizmaschineumgebaut.

Bau der Sennestadt

Der Jahnplatz wird für Fußgänger unter-tunnelt, damit der Autoverkehr besserfließen kann.Straßenbahnlinien verkehren nicht mehr in der Bahnhofstraße, sondern fahren nunüber den Berliner Platz und die HerforderStraße.Um angesichts der stark gestiegenenStromnachfrage mehr Leistung verteilen zu können, beginnen die Stadtwerke dasMittelspannungsnetz von 6 kV auf 10 kVumzustellen.

1955/1956 •

1955 •

Ab 1956 •

1957 •

1957 •

Chronik | Mai 1945 bis 1997

rechts: Aufbau des

Fernwärmenetzes

links: Hallenbad am

Kesselbrink, 1955

Die INTERARGEM plant das Gemeinschafts-kraftwerk Weser (GKW).

Um mehr Fernwärme zu erzeugen, werdenGegendruckturbinen im Heizkraftwerk ander Schildescher Straße eingebaut.

Mauerbau in BerlinAufgrund des steigenden Gasbedarfs stößtdie Erzeugung von Stadtgas an ihre Grenzen.Deshalb stellen die Stadtwerke auf einenneuen Energieträger um: Als zweite

deutsche Großstadt setztBielefeld flächendeckend Erdgas ein.

Das GKW der INTERARGEM in Veltheim gehtmit einer Leistung von 100 MW (Megawatt)in Betrieb.

Die Stadtwerke beenden die Herstellung vonStadtgas aus Steinkohle in Bielefeld.Der Trinkwasserbedarf erhöht sich weiter,die Wasserförderung in der Senne wirddurch Brunnen zwischen Augustdorf undHövelhof weiter ausgebaut.

1959 •

1960 •

1961 •1961 •

1962 •

1963 •

22 | 23

Umstellung der Gasgeräte von

Stadtgas auf Erdgas

Zur besseren Netzüberwachung nehmendie Stadtwerke Bielefeld ihre zentraleNetzleitstelle für Strom in Betrieb.

Kesselbrink wird zentraler Busbahnhof.Die Leistung des GKW wird um 100 MWerweitert; Verlegung des ersten 110-kV-Kabels in Bielefeld.Die zweite Trinkwasser-Transportleitungverläuft von Stukenbrock-Senne überOerlinghausen nach Bielefeld.Die Stadtwerke eröffnen den Betriebshof inSieker und verlagern den Fahrdienst fürStraßenbahn, O-Bus und Bus dorthin.

Die Dampfturbine 3 wird zur Fernwärme-auskopplung durch eine Gegendruck-maschine ersetzt.

Die neue zentrale Gaswarte überwacht dasgesamte Gasnetz der Stadtwerke Bielefeld.

1964 •

1965 •1965 •

1966 •

1967 •

Chronik | Mai 1945 bis 1997

links: O-Bus der Linie 4 von

Heepen zum Wellensiek

rechts: Die Linie 1 an der End-

haltestelle Sennefriedhof

Die Endhaltestelle in Sieker

im Jahr 1958

Eröffnung der Bielefelder KunsthalleDie Straßenbahnlinie 1 Richtung Schildescheverkehrt auf der alten Kleinbahntrasse vomKattenkamp zur Reegt. Der »Einmann-Betrieb« wird auf allen Straßenbahnlinieneingeführt, d. h. der Fahrer übernimmt auchdie Schaffnertätigkeiten. Das Zeitalter des O-Busses endet.

Einweihung der Universität BielefeldDie Stadt Bielefeld erhält eine neue Telefon-zentrale.Verlängerung der Straßenbahnlinie 2 bis zurBaumheide

Fertigstellung des Erdgas-Hochdruckringszur Versorgungssicherung Bielefelds

Die Jahresverbrauchsabrechnung wird ein-geführt.

Gründung der FachhochschuleEinweihung des Post-Hochhauses amKesselbrink (heute: Telekom)Die Haltestelle Beckhausstraße ist die ersteunterirdische Straßenbahn-haltestelle in Bielefeld;Tunnelabschnitt unter der Herforder Straße.

1968 •1968 •

1969 •1969 •

1969/1970 •

1970 •

1971 ••

1971 •

24 | 25

Erste Fahrt in den »Untergrund«

Die städtische Telefon-

zentrale, 1969

Bau des neuen Fernsehturms auf derHünenburg

Kommunale Neugliederung: Eingemein-dung des Landkreises BielefeldEinwohnerzahl Bielefelds übersteigt300.000.Die Stadtwerke Bielefeld übernehmen in-folge der Gebietsreform die BetriebswerkeBrackwede. Das Versorgungsgebiet weitetsich deutlich aus, der Absatz steigt stark an.Das Fernwärme-Spitzenheizwerk Sieker gehtin Betrieb.

Das Fernwärme-Spitzenheizwerk Universitätgeht in Betrieb.Inbetriebnahme des KugelgasbehältersVilsendorf 2

1972 •

1973 •

1973 •

1974 •

Chronik | Mai 1945 bis 1997

Freie Fahrt für Zweiräder und den

öffentlichen Nahverkehr auf dem

Jahnplatz: erster autofreier Sonntag

aufgrund der weltweiten Ölkrise, 1973

Ankerwerke gehen in Konkurs.Aufgrund des nach wie vor steigendenWasserbedarfs erfolgt der Bau der Wasser-werke 16 (Dalbke) und 18 (Stukenbrock).

Die INTERARGEM beginnt zusammen mitder PreußenElektra den Bau des Kernkraft-werks Grohnde.

Erstes Teilstück des Ostwestfalendammswird freigegeben.Im Kraftwerk werden zwei Kohlekesselabgerissen und stattdessen eine Gasturbinemit Abhitzekessel gebaut.Beginn der Wasserförderung aus den Tief-brunnen in der Senne.Der Betriebshof Sieker wird um Abstell-anlage, Hauptwerkstatt und Mehrzweck-gebäude erweitert.

Die Straßenbahnlinie 2 wird nach Milseverlängert.

1975 •1975 •

1976 •

1977 •

1977 •

1978 •

26 | 27

rechts: Wasserförderung aus

Tiefbrunnen

unten: Betriebshof der

Verkehrsbetriebe in Sieker

Chronik | Mai 1945 bis 1997

Acht Fernwärmespeicher mit jeweils 400.000 Litern Kapazität werden auf demBetriebsgelände aufgestellt.

Die Verkehrsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe (VOW), ein Zusammenschlussregionaler Nahverkehrsanbieter, startet denersten gemeinschaftlichen Tarif.In diesem Jahr erfolgt auch die Verlängerungder Straßenbahnlinie 3 bis BabenhausenSüd, der ersten Haltestelle mit Hochbahn-steig.

Die Müllverbrennungsanlage in Heepennimmt ihren Betrieb auf. Sie liefert auchHeizenergie in das Fernwärmenetz.Das Wasserwerk Mühlgrund in der Nähevon Verl, das gemeinsam von den Stadt-werken Bielefeld und der Gelsenwasser AGbetrieben wird, geht ebenfalls in Betrieb.Inbetriebnahme des KugelgasbehältersSennestadt

1979 •

1980 •

1981 •

links: Müllverbrennungs-

anlage Bielefeld-Herford

rechts: Aufstellung des

vierten Fernwärme-

speichers, 1979

Obersee in Schildesche fertiggestelltAufgrund stark steigender NachfrageAusbau der Strominfrastruktur: Verlegungvon 110-kV-KabelnDie ersten Stadtbahn-Wagen (M8C) werdengeliefert.

Bau des »Neuen Rathauses«Giftmüllskandal in Brake

Inbetriebnahme des KernkraftwerksGrohnde, an dem die Stadtwerke Bielefeldüber die INTERARGEM mit 16,6 Prozentbeteiligt sind.

Das Fernwärme-SpitzenheizwerkBolbrinkersweg geht in Betrieb.Auf dem Dach des HdT wird eine Sonnen-kollektoranlage errichtet.

Verheerende Schäden im Freileitungsbereichder Stromversorgung durch EisregenWegen vereister Oberleitungen können dieStraßenbahnen drei Tage nicht fahren.

Die erste Photovoltaik-Anlage in Bielefeld,die Strom ins öffentliche Netz einspeist,wird auf dem Dach des HdT errichtet.Das Heizkraftwerk an der SchildescherStraße wird um eine Rauchgasreinigungs-anlage erweitert.

1982 •1982 •

1983 ••

1984 •

1986 •

1987 •

1988 •

28 | 29

Das Heizkraftwerk mit

der 1988 in Betrieb

genommenen Rauchgas-

reinigungsanlage

Fall der Berliner MauerErste Busfahrerinnen bei den Verkehrs-betrieben

Wiedervereinigung Deutschlands am 3. OktoberEröffnung der Stadthalle BielefeldDie ersten Niederflurbusse werden einge-setzt.Im Jahr der Wiedervereinigung helfen elfBusfahrer der Stadtwerke Bielefeld miteinem Bus fünf Monate in Berlin aus.Die neue Verkehrsleitzentrale in Siekernimmt ihren Betrieb auf.Die Umstellung des Mittelspannungsnetzesvon 6 kV auf 10 kV ist abgeschlossen.

Erdgedecktes Propanlager in Sennestadtgeht in Betrieb.Eröffnung der in derBielefelder Innenstadtunterirdisch verlaufen-den Stadtbahn.

Einweihung der Seidensticker-Halle

1989 •1989 •

1990 •

•1990 •

1991 •

1993 •

Leitzentrale der Verkehrs-

betriebe in Sieker

Stadtbahnhaltestelle

Hauptbahnhof

Chronik | Mai 1945 bis 1997

Eröffnung des Historischen MuseumsDie zweite Generation Stadtbahn-Wagen(M8D) wird geliefert.

Die Stadtbahnlinie 3 wird bis Elpke ver-längert.Nachtbusse verkehren in Bielefeld undUmgebung.

Die INTERARGEM erwirbt die Müllver-brennungsanlage Bielefeld-Herford.Die Bauarbeiten für den Tunnel der Stadtbahnlinie 4 Universität beginnen.Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 bisStieghorst

Neuer mit Erdgas oder mit Heizöl zufeuernder Kessel im Heizkraftwerk.Zeitgleich wird Kraftwerksleittechnik zurSteuerung und Überwachung eingeführt.

• Die Bädergesellschaft(BBF) nimmt ihreTätigkeit auf.

• Als weiteres Tochter-unternehmen wird dieBITel (Telefondienst-leistungen) gegründet.

1994 •1994 •

1995 •

1996 •

1997 •

Kundenzentrum der BITel im HdT

30 | 31

links:

Bielefelder

Nachtbus

rechts: Tunnel-

grabung auf

der Linie 4

1998 BIS 2005

Die Liberalisierung des deutschen Strommarktes bringt grundlegendeVeränderungen, denen sich die StadtwerkeBielefeld erfolgreich stellen.Die gesamte Unternehmensgruppe wirdnach Marktvorgaben umstrukturiert,neue Geschäftsfelder aufgebaut.So versorgen die Stadtwerke nun Kunden im gesamten Bundesgebiet mit selbsterzeugtem Strom, was binnen weniger Jahreden Stromabsatz verdoppelt.

Nach Öffnung des deutschen Energie-marktes können die Stadtwerke Bielefeldihren Stromabsatz bundesweit stark steigern.Die Stadtwerke Bielefeld gründen dieStiftung zur Förderung von Umwelt undSport.Das Hallenbad Brackwede (AquaWede) wirdsaniert.

Die Elektrizitätsversorgung Werther (EWG)wird gegründet, an der die StadtwerkeBielefeld 49 Prozent halten.Bau der Wasserentsäuerungsanlage für dieWasserwerke 01 und 16Im selben Jahr beginnt der Praxistest einer

Hochtemperatur-Brennstoffzellean der Universität Bielefeld. Sieerzeugt Strom und Wärme direktaus Gas.

Expo-Projekt Dürkopp Tor 6 als Beispielmoderner Stadtentwicklung auf einerIndustriebracheDie Verkehrssparte der Stadtwerke wirdunter dem Namen moBiel eigenständig.Einweihung der neuen Stadtbahnlinie 4 zur Universität

1998 •

1999 •

2000 •

2000 •

Eröffnung der Linie 4:

erste Tunnelfahrt

Die Stadtwerke-Stiftung und

der SV Brackwede fördern

Lauftalente.

Brennstoffzelle an der

Bielefelder Universität

32 | 33

Die Photovoltaik-Anlage der StadtwerkeBielefeld auf dem Dach der heutigen»Schüco-Arena« mit einer Leistung von 108 kW wird in Betrieb genommen.Das Freizeit- und Sportbad Ishara wirderöffnet; Sanierung und Erweiterung desFamilienbads Heepen.Einführung des ÖPNV-Gemeinschaftstarifs»Der Sechser« in OWL

Euro-EinführungDie Zeit der Stadtwerke Bielefeld als aus-schließlich kommunales Unternehmenendet. Mit Übernahme von 49,9 Prozent derAnteile wird die Bremer swb AG zweiterGesellschafter neben der Stadt Bielefeld.Die Stadtwerke Bielefeld beteiligen sich zu49,9 Prozent an den Stadtwerken Gütersloh.Die moBiel Service Gesellschaft (mSG) wirdgegründet.Verlängerung der Stadtbahnlinie 4 bisLohmannshofErste Erdgastankstelle in Betrieb

Gemeinsam mit e.on gründen dieStadtwerke Bielefeld die INTERARGEM-Entsorgungs-GmbH, die die Müllver-brennungsanlagen Bielefeld-Herford undenertec Hameln betreibt.

2002 •2002 •

2003 •

Chronik | 1998 bis 2005

Sport- und Freizeitbad Ishara

im neuen Bahnhofsviertel

Photovoltaik-Anlage auf dem

Dach der heutigen Schüco-Arena

Bau einer Gas-Konditionierungsanlage inHillegossen, mit der zusätzlich Gas insBielefelder Gasnetz eingespeist werdenkann.Die Stadtwerke Bielefeld beteiligen sich zu49 Prozent an den Stadtwerken Ahlen.

Das Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk(GuD) auf dem Gelände von Mitsubishi

HiTec Paper in Hillegossengeht in Betrieb. Es hat eineLeistung von 33 MW unddient zur Wärmever-sorgung der Papierfabrik.

Die Stadtwerke Bielefeld Netz GmbH wirdgegründet.Der Stromabsatz der Stadtwerke Bielefeldhat sich gegenüber dem Beginn derLiberalisierung des Strommarktes ver-doppelt.moBiel gründet mit mehreren Partnern dieWestfalenBahn GmbH, um ab 2007 denSchienen-Personen-Nahverkehr im sogenannten Teutoburger Wald-Netz zubetreiben.

2004 •

2005 •

34 | 35

GuD-Kraftwerk auf dem

Mitsubishi-Gelände

Kundenzentrum Historische Turbinenhalle

Impressum

Herausgeber

Stadtwerke Bielefeld GmbH

Text und Redaktion

Andreas Bootz | Joachim Wibbing

Gestaltung & Satz

Stadtwerke Bielefeld GmbH, Hausdruckerei

Fotos

Archiv der Stadtwerke Bielefeld

Titel, S. 4 · 5 · 7 oben (Baumann) und unten · 9 oben und

unten · 11 · 12 · 13 oben · 14 unten · 15 · 16 (Quermann) ·

17 · 18 · 19 Mitte · 20 · 21 · 22 unten · 23 unten · 24 · 25 · 26 ·

27 · 28 · 29 · 30 · 31 · 32 oben (Mette), Mitte und unten · 33 ·

34 oben (Machirus), unten (Mette) · 35 (Mette)

Stadtarchiv Bielefeld

S. 6 · 7 Mitte (Dürsch) · 9 Mitte · 10 · 13 unten · 14 oben und

Mitte · 19 unten (Stock) · 22/23 oben (Sudmann) · 23 Mitte

(Stock)

Druck

Druckerei Strothmann, Bielefeld

Wir danken dem Stadtarchiv und der

landesgeschichtlichen Bibliothek Bielefeld

für die Unterstützung.

Stadtwerke Bielefeld GmbHSchildescher Straße 16 | 33611 BielefeldTelefon (05 21) 51-0 | Telefax (05 21) 51-43 [email protected]