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Die großen deutschen Industriestiftungen Maren Grewe Dominique Johnigk Karola Kersting Claudia Schönbeck Eva von Buch Heide Weishaar

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Page 1: Die großen deutschen Industriestiftungen Maren Grewe Dominique Johnigk Karola Kersting Claudia Schönbeck Eva von Buch Heide Weishaar

Die großen deutschen Industriestiftungen

Maren Grewe

Dominique Johnigk

Karola Kersting

Claudia Schönbeck

Eva von Buch

Heide Weishaar

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24. Mai 2004 Industriestiftungen 2

Historischer Rückblick Im 19.Jhd. spätfeudale Gesellschaftsform soziale Ungleichheit Beginn der Industrialisierung und kapitalistischer Produktionsweise soziale Frage des Arbeiterproletariats Arbeiterbewegung Beginn der Staatlichen Sozialpolitik

Strukturwandel der Risiken

vorindustrielle Situation• Familienstrukturen, Zünfte• feudalistisches Wirtschaftssystem

Zeit der Industrialisierung• Bevölkerungswachstum• Verstädterung

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Aus den bestehen Umständen resultierten viele Probleme

•Neue Lebensformen mussten gefunden werden

•Es entstanden schwere Missstände, Elend, Armut, "Schmerzen und

Tränen"

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Politik zum Schutz der bestehenden Gesellschaftsordnung!

Zögerliche Veränderungen der Situation

Triebkräfte der sozialen und sozialpolitischen Entwicklung waren wichtige

Persönlichkeiten

Zwei Gruppen von Unternehmern

• Unternehmer, welche Vertreter eines patriarchalischen Unternehmertums

waren, wie z.B. Krupp.

• Unternehmer, die Vertreter eines demokratischen Unternehmertums waren,

wie z.B. Abbe oder Bosch

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Stiftungen und Fürsorgeeinrichtungen des Unternehmens Krupp

Weltbild von Alfred Krupp und Friedrich-Alfred Krupp• „Herr-im-Haus-Mentalität“• Lohn und Fürsorge im Gegenzug zu absoluter Loyalität und Treue• Herrschaftsverhältnis nach feudalistischem Muster

Ziele der Unternehmer• Sozialleistungen zur Legitimierung

des Herrschaftsverhältnisses• Aufbau einer Stammarbeiterschaft• Verbesserung von Betriebsabläufen

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Firmen- und Familiengeschichte

1811: Gründung der Gussstahlfabrik

durch Friedrich Krupp

1826: Tod von F. Krupp, Leitung

durch Alfred Krupp (14 Jahre) und Mutter

1848: Alfred Krupp wird Alleininhaber

1887: Tod A. Krupp, Inhaber wird

Friedrich Alfred Krupp

1902: Tod F. A. Krupp,

Treuhänderschaft durch Margarethe Krupp

bis zur Volljährigkeit der Tochter Berta

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Das Krupp‘sche Sozialwerk

Krankenkassen• Zunächst freiwillig, dann Pflichtbeitritt• Sachleistungen: Fabrikarzt, Vereinsapotheke, Krankenhauspflege• Familienarztkasse

Pensionskassen• Zunächst spezieller Fonds der

Krankenkasse

Förderung von Hausbau und Grundstückserwerb, Mietvergünstigungen

• Bau von Werkswohnungen• Darlehen zum Hauserwerb

Weitere Stiftungen

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Carl-Zeiss-Stiftung Das Unternehmen 

• 1846 gegründet von Carl Zeiss (1816-1888)• Herstellung und Vertrieb von optischen Instrumenten• Verbreitung einer wissenschaftsorientierten Industriekultur• Sozialreformen innerhalb des Unternehmens

Die Stiftung  • 1889 von Abbe gegründet• Stiftungsstatuts

- Fürsorge für die wirtschaftl. Sicherung des Unternehmens- Erfüllung größerer sozialer Pflichten gegenüber Gesamtheit der

Mitarbeiter- Förderung von Mitarbeiterinteressen- Betätigung in gemeinnützigen Einrichtungen- Förderung naturwissenschaftl. Studien in Forschung und Lehre

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Vita Ernst Abbe (1840-1905)

• Ernst Abbe, geb. 1840 in Eisenach, • Mathematik-Studium an den

Universitäten zu Jena und Göttingen• Physik und Astronomie sowie

Philosophie, Politik und Soziologie• habilitiert 1863 in Jena • 1875 von Carl Zeiss als Teilhaber

des gleichnamigen Unternehmens aufgenommen

• Kooperation mit Glasfachmann Otto Schott in den 90er Jahren

Quelle: http://de.wikipedia.org/upload/0/0b/Abbe.jpg

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Persönliche Hintergründe/Menschenbild • Ernst Abbe kommt aus einer Arbeiterfamilie• „Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Schlaf, acht Stunden Mensch sein“• begeistert vom demokratischen Gedanken• Geld ist Abbe nur bedingt wichtig• große gesellschaftliche Verantwortung 

Quelle: http://www.thuringia-online.de/session/saaletal/saaletal024s.jpg

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Robert Bosch

Menschenbild• Humanismus => politische und soziale Verantwortung• „Immer soll nach der Verbesserung des bestehenden Zustandes gestrebt

werden. Keiner soll mit dem Erreichten sich zufrieden geben, sondern stets danach trachten, seine Sache noch besser zu machen.“ (1940)

  Ziel

• Viele Menschen beschäftigen • Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft

Vita Robert Boschs (1861-1942)Boschs Leben und seine Erfahrungen und Einstellungen haben entscheidend zu seinem gesellschaftlichen und Stiftungs-Engagement beigetragen.

• 1886: „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“• 1902: Durchbruch seines Unternehmens

 

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Stiftungen Stiftungsaktivitäten zu Lebzeiten

• Stiftungen bezogen auf seine Arbeitnehmer und politisches Engagement- Achtstundentag- „der rote Bosch“- Rationalisierungsmaßnahmen- Werkszeitung „Bosch Zünder“- Hilfen für deutsche Juden, politischer Widerstand

• soziale Gleichstellung, soziale Not lindern• Bildung, Erziehung

- Technische Bildung, Volksbildung, Begabtenförderung• Gesundheit

- 1973: „Robert Bosch Krankenhaus“

Robert Bosch Stiftung heute • praktische Lösungsansätze• fast die Hälfte der Gelder für Gesundheit

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Exkurs: Stiftungen heute

Definition: Unter einer Stiftung versteht man 

• die Zuwendung (Schenkung) von Vermögenswerten, meist für wohltätige oder gemeinnützige Zwecke.

• die durch eine Stiftung unterhaltene Institution. Quelle: net-lexikon.de

 

Stiftungen sind Verwaltungseinheiten zur Verwaltung eines bestimmten Vermögens für einen bestimmten Zweck

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Aktuelle Zahlen zum Stiftungswesen in Nordrhein-Westfalen

Quelle:

Innenministerium NRW

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Stiftungsarten Unterscheidung von Stiftungen nach der Rechtsform

• selbständige Stiftung• unselbständige Stiftungen• Stiftungen des öffentlichen Rechts

Unterscheidung hinsichtlich der Arbeitsweise• Fördernde Stiftungen• Operative Stiftungen• Operativ/Fördernde Stiftungen

Beispiele für Selbstständige Stiftungen:• Gemeinnützige Stiftung • Unternehmensstiftung• Gemeinschaftsstiftung/Bürgerstiftung• Kirchliche Stiftungen• Familienstiftung

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Stiftungsrecht

Rechtliche Grundlagen

• Bürgerliches Gesetzbuch, §§ 80 – 88 regelt u.a.:- die staatlichen Zuständigkeiten- die Inhalte der Stiftungssatzung - das Gründungsprocedere

• Stiftungsgesetze der Länder

Beispiel: Stiftungsgesetz Nordrhein-Westfalen (StiftG NW) regelt u.a.:- die Begriffsbestimmungen - das Genehmigungsverfahren- den Umgang mit dem Stiftungsvermögen - die Kosten der Verwaltung

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Die größten deutschen

Industriestiftungen heute

Robert Bosch Stiftung GmbH Landesstiftung Baden -Württemberg Volkswagen Stiftung

Differenziert nach Vermögen und Gesamtausgaben

Weitere Informationen auf den jeweiligen Homepages der Stiftungen

Quelle: Die Zeit vom 29.04.2004 Nr. 19 S. 36

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Die Robert Bosch Stiftung• Reform der Pflegeausbildung• Neue Wege in der Gesundheitspflege• Gesundheit in Mittel- und Osteuropa

Die Landesstiftung Baden -Württemberg• Behindertenförderung• Sucht und Drogen

Die Bertelmannstiftung (auf der Liste auf Platz 7 geführt)• Gesundheitscheck für Führungskräfte• Güthersloher Gesundheitskompass

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Das Fabrikreglement der Ravensberger Spinnerei 1856

Ziele:• Arbeitskraft möglichst vollständig zu nutzen• Maschinenschäden und Unfälle zu verhindern• Die Produktion gegen fehlerhaftes Arbeiten und Diebstahl zu sichern

Gefordert wird:• Treue, Reinlichkeit, Ordnungsliebe, Ehrlichkeit• Melden von Diebstählen• Strenge Verschwiegenheit

Es legt fest:• Arbeitszeit 12h• Mitgliedschaft in der BKK• Strafen für zum Beispiel:

- Zu spät kommen- Verunreinigung von Austritten- Streiten

Strafen sind zum Beispiel:• Geldbussen bis zu mehreren Tageslöhnen• Sofortige Entlassung

Quelle: Leben und Arbeiten in der Fabrik 1986 S.31

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Diskussionsfragen

Welche Aufgaben sollten Stiftungen in Zukunft erfüllen?

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Diskussionsfragen

Haben Arbeitgeber Verantwortung für ihre Beschäftigten und wenn ja, welche?